von Christine Fratzke | 03.12.2009
Drei Wochen ist die Besetzung des Hörsaals 4 im Audimax bereits her. Seitdem nutzen die ehemaligen Besetzer Räumlichkeiten im Anbau des Instituts für Slawistik. „Damit sind wir die erste Streik-Initiative bundesweit, die ein Ergebnis vorzuweisen hat“, meint Christopher Denda vom Greifswalder Bildungsbündnis, welches aus der Besetzung hervorging. Für die kommende Zeit sind weitere Aktionen wie eine großes Plenum und eine Bildungs-Demo geplant, die in den neuen Räumen vorbereitet werden.
Wie die Gruppe zu den Räumlichkeiten kam
Die meisten technischen Geräte sind selbst mitgebracht.
Zwei Räume darf die Bildungsgruppe nutzen. Im ersten Raum stehen Tische, Stühle, Flip-Chart und eine Tafel. Hier finden die Plenarsitzungen statt, etwa zwei pro Woche. Es wird dabei die weitere Vorgehensweise besprochen. Daneben schließt ein weiterer Raum an. Hier arbeiten die Aktiven an Flyern und Ideen. In einem großen Regal stapeln sich Tee und Kaffee, vor allem aber Flyer, einige Plakate und Zeitungsausschnitte.
Die Gruppe ist zufrieden mit den Räumlichkeiten. Christopher Denda, Theologiestudent im dritten Semester, erklärt, wie es dazu kam: „Solvejg und Pedro (Anm.d.Red.: die AStA-Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende) führten Gespräche mit der Uni-Leitung und äußerten die Bitte nach einem Ersatzraum.“ Während der Besetzung zeigte sich die FDP-nahe Vorsitzende Solvejg Jenssen eher kritisch. In einem Gespräch bot der zweite stellvertretende Kanzler Dr. Peter Rief den Besetzern die Räume in der Slawistik an. (mehr …)
von Gabriel Kords | 02.12.2009
Wie auch heute schon in einer Rundmail an alle Studierende angekündigt wurde, informieren der StuPa-Wahlleiter Michael Seifert und AStA-Fachschafts- und Gremien-Referent Robert Herold am morgigen Donnerstag (HS3) um 18 Uhr c.t. im Audimax auf einer Infoveranstaltung über die anstehenden Wahlen. Vom 11. bis 15. Januar haben die Studenten sowohl ihre Vertreter im Senat als auch den Fachschaftsräten sowie im StuPa zu wählen. Außerdem findet parallel die Urabstimmung über den Namenspatron statt.
Infoflyer zu den Wahlen
Die Infoveranstaltung am Donnerstag soll Interessierten Auskunft darüber geben, was die Gremien eigentlich zu entscheiden haben, wie sie funktionieren und was man als Kandidat beachten muss. Grundsätzlich ist die Botschaft der beiden aber eindeutig: So viele Studenten wie möglich sollen sich trauen, für die Gremien zu kandidieren. Für die Senats- und Gremienwahlen ist das nur noch bis zum 8. Dezember möglich – auf einen Sitz im StuPa kann man sich noch bis zum 17. Dezember bewerben.
Michael Seifert formulierte gestern im StuPa eine Einladung an die Stupisten, doch ebenfalls zu der Veranstaltung zu erscheinen, um dort als „Experten“ über ihre Arbeit zu sprechen. Es ist davon auszugehen, das zumindest eine handvoll Stupisten und Senatoren dem Anliegen folgen und über ihre Arbeit berichten werden. Besonders Erstsemestern und jenen Studenten, die mit hochschulpolitischen Abläufen noch nicht eingehend vertraut sind, sei die Veranstaltung daher nachdrücklich ans Herz gelegt.
Stupa-Wahl zeitgleich an mehreren Orten
Derweil steht inzwischen sicher fest, dass es bei den StuPa-Wahlen dieses Jahr an mehreren Orten gleichzeitig stattfinden kann, da die Wahlverzeichnisse über ein intranetbasiertes Computersystem synchronisiert werden. So können bis zu drei Wahllokale gleichzeitig geöffnet werden. Außerdem sind die StuPa-Wahllokale am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag an denselben Orten eingerichtet, an denen in dieser Zeit auch Senat und Fakultätsräte gewählt werden können. Nähere Informationen bietet der Wahlaufruf des StuPa-Wahlleiters.
Bildmaterial: AStA
von Gabriel Kords | 01.12.2009
Für Live-Ticker-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.
Am heutigen Abend tagt ab 20 Uhr wieder das Studierendenparlament – und auch dieses Mal gibt es eine volle Tagesordnung. Die Sitzung findet wie üblich im Konferenzraum im Erdgeschoss des Uni-Hauptgebäudes statt.
Es ist die vorletzte reguläre Sitzung dieses Jahres, allerdings deuten die Zeichen derzeit darauf hin, dass es nächste Woche noch eine Sondersitzung geben wird. Denn neben zahlreichen Tagesordnungspunkten, die aus der letzten Sitzung vertagt worden sind, sind auch noch weitere Themen hinzugekommen. Außerdem müssen bis zu sechs AStA-Referate besetzt werden.
webMoritz gibt wie immer einen Überblick über die vorläufige Tagesordnung in der Fassung von heute Nachmittag:
TOP 1 Berichte – Die üblichen Rechenschaftsberichte aus dem AStA, den moritz-Medien und weiteren Gremien nehmen in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten ein.
TOP 2 Formalia – Hier wird die Tagesordnung beraten und verabschiedet sowie das Protokoll der vorigen Sitzung genehmigt. Dieser Tagesordnungspunkt ist bei den letzten Sitzungen meistens relativ zügig abgehandelt worden, die Protokollkontrolle kann aber schon mal ein bisschen dauern.
TOP 3 Wahlen – Einige freie AStA-Referate sollen besetzt werden. Bisher liegen insgesamt drei Bewerbungen um drei verschiedene Referate vor. Der Bewerbungsschluss ist am Dienstag, 12 Uhr. (mehr …)
von Gabriel Kords | 28.11.2009
Durch die Rücktritte der AStA-Referentin für Buchung und Beschaffung, Elisabeth Gebert, und des Referenten für politische Bildung, Sven Zeitler, haben sich die vakanten AStA-Referate auf sechs erhöht. Damit sind die Referate für Wohnangelegenheiten, Politische Bildung, Buchung und Beschaffung, Fachschaften & Gremien unbesetzt. In den doppelt besetzten Referaten für Hochschulpolitik sowie Studium und Lehre fehlt jeweils ein zweiter Referent.
Sechs Referate sind zu besetzen.
Diese Referate will das StuPa am Dienstag (1. Dezember) besetzen – vorausgesetzt, es gibt Bewerber und diese werden mehrheitlich von den Stupisten gewählt. Die Ausschreibungstexte finden sich auf der Seite des StuPa. Bewerben kann sich jeder interessierte Student der Universität. Einen nicht verbindlich zu verwendenden Bewerberbogen kann man ebenfalls auf der StuPa-Homepage herunterladen (Word-Dokument). Bewerbungen sind noch bis Dienstag, 12 Uhr, möglich.
Bis Donnerstagabend lagen bereits Bewerbungen für drei Stellen, nämlich Buchung und Beschaffung, Wohnangelegenheiten und Hochschulpolitik vor. Um das Referat für politische Bildung bewirbt sich mit Martin Hackbarth der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Kreisverbands der Piratenpartei. Hackbarth gehörte auch zu den Aktiven bei der Audimax-Besetzung vor knapp drei Wochen.
Erster Newsletter erschienen
Die Idee ist schon etwas älter und sie taucht auch im Leitbild des AStA auf: Der Newsletter des AStA war bereits vom letzten stellvertetenden AStA-Vorsitzenden Jens Pickenhan als vordringliches Projekt genannt worden. Der stellvertretende AStA-Vorsitzende ist auch zuständig für Öffentlichkeitsarbeit des AStA. Nun hat der stellvertretende AStA-Vorsitzende Pedro Sithoe das Projekt umgesetzt und in diesen Tagen die erste Ausgabe des Newsletters veröffentlicht.
Hier könnt ihr den Newsletter als pdf-Datei (3 MB) herunterladen.
Wer ihn erhalten will, kann ihn auf der Homepage des AStA abonnieren (Feld links unten). Die erste Ausgabe könnt ihr außerdem auf dem webMoritz herunterladen. Der direkte Download über die AStA-Homepage soll ebenfalls in Kürze möglich sein. Über die Uni-E-Mail-Accounts soll der Newsletter indes nicht verteilt werden. Die Uni-Pressestelle verwendet auch diesen Vertriebskanal für ihren Newsletter.
Die AStA-Referenten informieren in der Publikation über ihre laufenden Projekte, Entscheidungen und weisen auf Veranstaltungen und Service-Angebote hin. Auch der Vollversammlung am Mittwoch, dem 9. Dezember, widmet sich der insgesamt 13-seitige Newsletter. Die Uhrzeit der Veranstaltung ist zwar nicht angegeben, dafür aber immerhin der wichtige Hinweis, dass Vorschläge für die Tagesordnung an die HoPo-Referentin Maike Schneider gemailt werden können.
Der AStA-Newsletter soll, so Pedro Sithoe im Vorwort, in Zukunft regelmäßig erscheinen. Pedro peilt einen monatlichen Erscheinungsrhythmus an, sagte er dem webMoritz. Weiterhin sagte er, sein Wunsch sei es, künftig auch eine gedruckte Version anbieten zu können – dafür sei die Frage der Finanzierung allerdings noch nicht geklärt. Möglicherweise wird das also noch ein Weilchen dauern.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, Martin Hackbarth kandidiere für das Referat für Hochschulpolitik. Das war falsch und wurde inzwischen korrigiert.
Bilder: AStA
von Tjorven Hinzke | 27.11.2009
Das Institut für Botanik und Landschaftsökologie in der Grimmer Straße 88 weist trotz seines dank der weinberankten Fassade durchaus ansprechenden Äußeren gravierende Baumängel auf. Diese gehen aus der durch den AStA mit Hilfe der Studierenden erstellten Mängelliste zu Seminarräumen, Bibliotheken und Hörsälen hervor. Die Botanik ist dabei nur ein Fall unter vielen an der Uni Greifswald – auf der Liste taucht beispielsweise auch die Anglistik auf, welche am 24.11. mit zahlreichen Patchwork-Decken verhüllt wurde, um auf die Lehr- und Raumsituation des maroden Gebäudes aufmerksam zu machen.
Da die Liste bisher nicht im Internet verfügbar war, hat der webMoritz sie hochgeladen, sodass sie nun hier eingesehen werden kann. Einige Punkte auf der Liste, die aus dem September stammt, wurden inzwischen abgearabeitet. Die Liste wird jedes Semester vom AStA erstellt und mit der Uni-Verwaltung Punkt für Punkt durchgegangen. Die nächste Liste soll im Januar erstellt werden. Wer auf ein Problem hinweisen will, kann sich an AStA-Referentin Paula Zill wenden.
Botanik: Durchregnen, Schimmel, rissige Tafel
Der Hörsaal des Botanischen Instituts
Der Hörsaal des botanischen Instituts wirkt beim Beteten düster-altehrwürdig mit dunklen Bankreihen, braunem Linoleum und olivgrünen Vorhängen vor den bis unter die Decke reichenden Fenstern.Dann wird der Blick auf die rissige Tafel gelenkt, deren Aufhängung wenig Vertrauen weckt. Knarrende Stufen und Pulte mit der Aufschrift „Defekt“ fügen sich gemeinsam mit der abblätternden Farbe der Fenster ins Gesamtbild ein.
Eine abschließende Begutachtung von Wänden und Decke bezeugt die Berichte von Studenten, dass es in den Hörsaal auch hereinregnet (obwohl noch eine vollständige Etage über diesem liegt). Auf der AStA-Mängelliste tauchen zudem Schimmel und, noch schwerwiegender, Hausschwamm auf. (mehr …)
von Gabriel Kords | 27.11.2009
Auf einen Schlagabtausch zwischen Arndt-Gegnern und Arndt-Befürwortern dürften die Besucher des Streitgesprächs zwischen der Initiative „Uni-ohne-Arndt“ und der „Pro-Arndt AG“ wohl eingestellt gewesen sein – dass dieser allerdings kaum mehr als 60 Minuten dauerte, war sicherlich ein Novum. Gerade die überschaubare Länge bei gleichzeitig hoher inhaltlicher Dichte war jedoch außerordentlich erfrischend für die Debatte, die in den vergangenen Monaten oft an ihrer epischen Breite gekrankt hatte (auch und gerade in den webMoritz-Kommentaren!).
Logo des Debattierclubs
Interessanterweise kamen die ansprechendsten Wortbeiträge bei der Veranstaltung eindeutig aus dem Publikum. Zu Beginn hatten je zwei Vertreter der Initiative jeweils sieben Minuten über ihre Position sprechen dürfen. Diese Beiträge erfolgten in der Reihenfolge Karla Thurm (Uni ohne Arndt), Henning Krüger (Pro Arndt), Sebastian Jabbusch (Uni ohne Arndt), Thorben Vierkant (Pro Arndt). Zwischen der zweiten und der sechsten Minute der Vorträge durften die übrigen Personen auf dem Podium Zwischenfragen stellen, was allerdings nicht zuverlässig funktionierte, da die Redner die Meldungen von Fragestellern nicht immer bemerkten und dann auch nicht darauf aufmerksam gemacht wurden.
Pro Arndt: „Emotionalität, die ihm teilweise ein wenig entglitten ist“
Die Arndt-Befürworter, die man neben ihrer noch in den Kinderschuhen steckenden Website bisher noch kaum wahrgenommen hatten, schickten mit Henning Krüger einen noch vollkommen unbekannten, aber durchaus redegewandten, Arndt-Befürworter ins Rennen. Henning, der im ersten Semester an der Uni Greifswald studiert, verwies darauf, dass Arndt ein „Sprachrohr des deutschen Volkes“ habe sein wollen und sich dafür einer „Emotionalität, die ihm teilweise ein wenig entglitten“ sei, bedient habe. Arndt solle als Patron erhalten bleiben, denn er er könne uns „ein Stückchen sentimentalen Wert geben“. Thorben Vierkants späterer Redebeitrag litt erheblich darunter, dass Vierkant eine Zwischenfrage von Sebastian Jabbusch zuließ, die ihn dann ein wenig aus dem Konzept brachte.
Contra Arndt: „Arndt steht für das volle Programm der Nazis“
Uni-ohne-Arndt-Vertreterin Karla Thurm wies bereits in ihren ersten Sätzen darauf hin, dass es der Initiative „Uni ohne Arndt“ keineswegs darum gehe, Arndt aus den Geschichtsbüchern zu streichen oder sein Ansehen zu beschmutzen. Vielmehr solle vor dem Hintergrund der rassistischen und antisemitischen Vorstellungen Arndts, die die Nationalsozialisten instrumentalisiert hätten, der Namenspatron „kritisch hinterfragt“ werden. Mit der nationalsozialistischen Instrumentalisierung Arndts begann Karla auch ihre Ausführungen, indem sie anhand von Zitaten belegte, wie deutlich Arndts Schriften in die NS-Ideologie integriert waren.
Sebastian Jabbusch spitzte die Argumente der Initiative dann weiter zu. Er wies unter anderem darauf hin, dass Arndt eben nicht nur von den Nazis missbraucht, sondern vielmehr „das volle Programm der Nationalsozialisten“ vertrete. Weiterhin sagte Sebastian: „Natürlich hat Arndt keinen einzigen Juden getötet, aber das hat Hitler meines Wissens auch nicht getan.“ Dass Jabbusch mit seiner Rede in sieben Minuten nicht fertig wurde und dann gegen die mit einer Glocke klingelnde Leiterin der Debatte anredete, begeisterte das Publikum zum ersten Mal merklich – es gab donnernden Applaus für das unfreiwillige Spektakel.
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