von webmoritz. | 22.05.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Ein Beitrag von Wiebke Grünther
Was ist dran an dem Skandal Lebensmittel Fleisch? Eine Problemanalyse mit Handlungsmöglichkeiten.
1. Wasser
1 kg Rindfleisch braucht so viel Wasser wie man durchschnittlich in einem Jahr beim Duschen verbraucht.
2. Soja
Eines der Hauptfuttermittel für die Tierhaltung ist Soja. Soja, das ist doch ein Veganer-Problem? Tatsächlich wird Soja nicht hauptsächlich von Veganer*innen konsumiert, sondern von den Tieren in Mastbetrieben. Der Anbau von Sojabohnen stand schon häufig in der Kritik, bisher mit wenigen Folgen. Noch immer werden riesige Regenwaldflächen gerodet, um den Plantagen zu weichen, Lebensräume werden zerstört und Arten sterben aus. Menschen werden aus ihrer Heimat verdrängt, Bauern verlieren ihr Land. Das angebaute Soja wird dann um die Welt geschippt, um als Futtermittel verwertet zu werden.
3. Subvention
Die Fleischherstellung ist in den meisten westlichen Ländern staatlich subventioniert und kann dadurch günstiger hergestellt werden. Nachgefragt sind jedoch nur bestimmte Fleischstücke. Der Rest wird nicht gekauft und landet somit nicht mehr auf dem Markt. Dafür wird ein neuer Markt erschlossen – der Großteil Afrikas. Durch die Subventionierung machen die Hersteller immer noch Gewinn, wenn sie die weniger beliebten Fleischstücke nach Afrika schicken und dort verkaufen. Und zwar günstiger als der lokale Hersteller. Es gibt Bauern in Afrika, die Fleisch lokal und regional anbieten, nur können sie nicht mit den subventionierten ausländischen Anbietern mithalten und verlieren so ihre Einkommensquelle.
4. Umwelt
Mutter Natur. Was könnte naturverbundener sein als Tiere zu halten? Leider falsch gedacht, die Zudröhnung von Tieren mit Antibiotika führt dazu, dass viele Medikamentenreste im Grundwasser landen. Und so wieder in den Wasserkreislauf eintreten. Langfristig resultiert das in Medikamentenresten im Trinkwasser und dadurch auch im menschlichen Körper.
5. Mitarbeiter
Aber Massentierhaltung schafft ja auch viele Jobs – wenn man die alle streicht, dann sind viele Menschen arbeitslos. Ja richtig, Massentierhaltung schafft viele Arbeitsplätze, die meisten davon als Hilfsarbeiter*innen aus dem Ausland. Diese arbeiten ab drei Euro die Stunde und klagen teilweise über psychosomatische Beschwerden und Albträume, es wird von einer Verrohung der Mitarbeiter*innen gesprochen.
Handlungsmöglichkeiten – wenn kompletter Verzicht keine Lösung ist
Bio heißt nicht Bauernhof, sondern hochgestapelte Hühner in Zuchtställen. Die Tiere werden immer noch in erschreckenden Umständen gehalten, die für keinen Werbespot herhalten. Unternehmen mit Bio-Siegeln stehen unter dem gleichen Preisdruck wie konventionelle Fleischproduzenten und folgen daher auch den gleichen Abläufen. Unter der Bedingung, dass die Ställe ein paar Zentimeter größer sind sowie die Transportstrecken zum Schlachter unter acht Stunden liegen (EU Bio-Siegel). Daraus ergibt sich, dass die meisten Bio-Siegel nicht ressourcenschonend sind. Es gibt zudem eine Vielzahl an Bio-Siegeln, die sich untereinander stark unterscheiden, das verbreitetste ist dabei das EU Bio-Siegel, das so gut wie keine Regulierungen beinhaltet. Lange Transportstrecken, Kraftfutter und der Einsatz von Antibiotika bis zu dreimal im Jahr. Im Gegensatz dazu: Naturland, Bioland und Demeter – die Spitzenreiter der Bio-Branche, die auf regionalen Futtermittelkauf, kleine Betriebe und den Verzicht von Antibiotika setzen (außer in Notfällen).
Ein Hoffnungsschimmer für Fleischliebhaber ist der*die Metzger*in. Metzger beziehen Fleisch aus Schlachtereien oder schlachten teilweise selbst, daher wissen sie, wo ihr Fleisch herkommt und wie die Tiere behandelt wurden. Ob Massentierhaltung, Bio-Siegel oder Bauernhof – das bestimmt der Metzger selber. Oftmals arbeiten sie mit Produzenten aus der Umgebung zusammen, wodurch lange Transportwege wegfallen und kleine, lokale Betriebe gefördert werden. Metzger gelten als Handwerksbetriebe und kämpfen um das Überleben in der Konkurrenz mit Aldi und Edeka. So liegt es in der Hand eines Metzgers, Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren zu verkaufen. Metzger sind als Handwerksbetrieb nachhaltiger, da eine Person unterstützt wird, die regional verankert ist und selbst wiederum regional einkauft und verarbeitet, im Sinne von der Fleischherstellung jedoch auch nicht wesentlich mehr zu bieten hat.
Fazit
Das Problem der Fleischherstellung liegt schon in der Sache selbst und kann im besten Falle nur reduziert werden. Möglichkeiten dafür sind auf Bio-Siegel wie Naturland, Bioland und Demeter umzusteigen. Den Preis, den man hier extra bezahlt, dadurch kompensieren, dass man den generellen Fleischkonsum herunterschraubt. Wer die Region unterstützen und lokale Arbeitsplätze erhalten will, der kauft beim Metzger ein. Nächste Woche werden wir uns genauer mit verpackungsfreien Supermärkten befassen.
Beitragsbild: Stijn te Strake auf Unsplash
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von Annica Brommann | 15.05.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
In Sachen Nachhaltigkeit muss auch viel auf Seite der Unternehmen geschehen, die viel zu viel unnötiges Plastik in Umlauf bringen. Aber wir sind die Käufer*innen und Konsument*innen dieser Produkte und finanzieren diese Unternehmen und die Idee dahinter mit.
Wir haben die einfache Wahl – und sei es nur zum Strohhalm und zur Plastiktüte Nein zu sagen oder im Laden oder Hersteller nach Alternativen zu fragen. Jeder Schritt zählt!
Alternativen
- Mehrweg statt Einweg! Getränke und zum Beispiel auch Joghurt und Milch gibt es in Glasbehältern oder Mehrweg-PET-Flaschen. Aber aufgepasst: auch Einweg-Glas hat durch den hohen Energieaufwand bei der Produktion und das vergleichsweise hohe Gewicht für den Transport eine schlechte Ökobilanz.
- Statt Plastik- und inzwischen auch Papiertüten in der Obst- und Gemüseabteilung kann man ganz einfach auf wiederverwendbare Beutel oder Netze umsteigen, die es inzwischen in vielen Läden für ein paar Euro gibt.
- Für Brot empfiehlt es sich zum Beispiel einen Brotbeutel aus Leinen zu benutzen und sich statt dem abgepackten Brot ein frisches schneiden zu lassen.
- Aufschnitt gibt es im Kühlregal nur in Plastik. Alternativ kann man bei unserem Edeka an der Frischetheke Pfandbrotdosen nutzen, die man mit nach Hause nehmen kann und danach nur noch in eine der Boxen an der Theke schmeißen muss, damit sie gereinigt und wiederverwendet werden können.
- Beim Kauf von Papierprodukten möglichst Frischfasern vermeiden, Siegel wie der Blaue Engel garantieren recyceltes Papier.
- Auch Tee ist häufig sogar noch in einzelnen Packungen und die Filterbeutel sind eigentlich unnötig. Loser Tee ist eine super, müllfreie Alternative, den man dann in ein Sieb oder Teeei füllt.
- Abgepacktes Obst und Gemüse kann man umgehen, indem man einfach regional auf dem Markt einkauft. Markttage sind Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 17 Uhr und am Samstag von 8 bis 13 Uhr.
- Anstelle von Fertigprodukten aus Konservendosen oder Tüten könnt ihr euch an einem freien Tag auch gut Sachen vorkochen und einfrieren, das spart dann auch noch Geld.
Tipps und Tricks
- Egal ob ein Einkauf geplant ist oder nicht, es lohnt sich immer einen kleinen Beutel in der Tasche für Lebensmittel, Klamotten und Co. zu haben, damit bei einem Spontaneinkauf keine Tüte gekauft werden muss.
- Es landen viel zu viele Lebensmittel im Müll! Wenn ihr etwas übrig habt, könnt ihr zum Beispiel bei Chefkoch auch einzelne Produkte eingeben, zu denen euch dann Rezeptvorschläge gemacht werden. Außerdem fängt alles bei der Planung an, also vor dem Einkauf oder zum Wochenstart am besten eine Liste schreiben, um wirklich nur das zu kaufen, was gerade benötigt wird.
- Think global, buy local! Viele Sachen sind bei uns ganzjährig im Supermarkt erhältlich, doch stecken dahinter lange Transportwege mit dem Flugzeug oder Schiff, energiefressende Gewächshäuser und ein aufwändiger Anbau. Haltet die Augen auf für die Herkunftsländer, denn häufig liegen dieselben Obst- und Gemüsesorten direkt nebeneinander. Zur saisonalen Orientierung findet ihr beim Bundeszentrum für Ernährung einen guten Kalender.
- Vor allem die Klimabilanz von tierischen Produkten ist drastisch. So würden zum Beispiel nach dem Water Footprint Network für ein Kilo Rindfleisch 16000 Liter Wasser verbraucht. Dazu entstünden laut Greenpeace insgesamt 13,3 Kilogramm CO2 (zum Vergleich: 0,2 kg bei einem Kilo Tomaten). Wer nicht auf die Produkte verzichten mag oder kann, sollte diese trotzdem so gut es geht reduzieren und auf die Herkunft achten.
- Gerade zur Sommerzeit sind fruchtige Getränke erfrischend, wobei man diese nicht immer extra kaufen muss! Selbstgemachte Limonaden sind in der Regel viel gesünder, verpackungsärmer und sehen doch in Glaskaraffen auf dem Tisch auch richtig dekorativ aus.
- Süßigkeiten sind unumgänglich, aber achtet doch beim Kauf darauf, dass die Bonbons nicht noch einzeln in Plastik eingewickelt sind, die Auswahl ist ja groß genug.
- Pfand bedeutet nicht gleich Mehrweg! Achtet auf das Mehrweg-Symbol!
- Kassenbons landen häufig direkt wieder im Müll oder verbringen noch wochenlang ein zerknülltes Leben in der Tasche. Wer mit Karte zahlt, kann die Finanzen auch über Online Banking im Blick behalten und schont somit auch die Umwelt, denn häufig sind die Kassenzettel auf Thermopapier gedruckt, was noch nicht mal in den Papiermüll darf.
- Mit der App CodeCheck könnt ihr alle möglichen Produkte über den Barcode scannen und erhaltet Angaben zu möglichen schädlichen Inhaltsstoffen, der Herkunft vom Palmöl und vielem mehr.
Nächste Woche geht unsere Kolumne mit dem Thema nachhaltige Ernährung weiter.
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Beitragsbild: Maddi Bazzocco on Unsplash
von Anja Köneke | 08.05.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
In deutschen Haushalten werden laut Umweltbundesamt jährlich circa 630.000 Tonnen Waschmittel und 220.000 Tonnen an Weichspüler, Waschhilfsmitteln oder Wäschepflegemittel verbraucht – wir finden, das ist zu viel! Deshalb zeigen wir euch heute drei billige, einfache und vor allem umweltfreundliche Waschmittel-Alternativen: Kastanien und Efeu enthalten Saponine, natürliche Seifenstoffe, die in Pflanzen vorkommen, und eignen sich somit sehr gut zum Waschen.
Wäsche waschen mit Kastanien
Sammle ungefähr fünf bis acht Kastanien und wasche sie ab. Je größer die Ladung Wäsche und je schmutziger die Kleidung ist, desto mehr Kastanien solltest du verwenden. Anschließend werden die Kastanien mit einem scharfen Messer geviertelt oder noch kleiner geschnitten. Am besten die graue Seite der Kastanie liegt unten, da diese besonders hart ist. Nun gibst du die Kastanien in ein Behältnis (z. B. ein Einmachglas), gießt sie mit 300 ml kochendem Wasser auf und lässt das Wasser ziehen. Hier scheiden sich allerdings die Geister: Einige sagen, man kann das Waschmittel schon nach 30 min verwenden, andere empfehlen mindestens zwei Stunden zu warten, oder die Kastanien die ganze Nacht über einweichen zu lassen. Am besten du probierst es einfach selbst aus. Durch das Einweichen lösen sich die Saponine der Kastanie und mit der Zeit wird das Wasser milchig und schaumig. Nun kannst du den Sud durch ein kleines Sieb (z. B. ein Teesieb) in das Waschmittelfach der Waschmaschine gießen und den gewünschten Waschvorgang starten. Weiße Wäsche solltest du nur mit Kastanien waschen, wenn du zuvor alle Schalen restlos entfernt hast – sonst könnte sich die Wäsche leicht verfärben.
Wäsche waschen mit Efeu
Sammle circa zehn frische, möglichst dunkle Efeublätter. Wasch die Blätter kurz ab, falls sie schmutzig sind. Anschließend packst du die Blätter in eine alte Socke und knotest diese zu; du kannst auch ein Wäschenetz verwenden. Dann kannst du die Socke oder das Wäschenetz zu deiner Wäsche in die Waschtrommel legen und die Waschmaschine anstellen. Wasche mit Efeu vorsichtshalber nur dunkle oder bunte Wäsche, da die Blätter die Wäsche leicht grau verfärben können. Hartnäckige Flecken kannst du vorher mit Kern- oder Gallseife einweichen. Um die Waschkraft der Kastanien bzw. des Efeus zu verstärken, kannst du auch noch 2–3 EL Waschsoda in das Pulverfach geben.
Wäsche waschen mit Waschsoda
Waschsoda (Natriumcarbonat, häufig als Reine Soda oder Soda zu kaufen) kann man nicht nur super zum Saubermachen von verstopften Abflüssen und dreckigem Geschirr verwenden, man kann es auch hervorragend zum Wäsche waschen benutzen. Aus vier Esslöffeln Waschsoda, 30 g geraspelter Kernseife und zwei Litern Wasser lässt sich sehr leicht ein umweltfreundliches und billiges Flüssigwaschmittel (etwa zwei Liter) herstellen. Dafür werden die Zutaten vermischt und kurz aufgekocht. Nachdem die Mischung nach circa einer Stunde abgekühlt ist, kann man sie mit Hilfe eines Trichters in verschließbare Flaschen umfüllen. Für eine Wäscheladung reichen circa 150–200 ml aus. Bei weißer Wäsche kannst du noch 1–2 Teelöffel Natron hinzugeben, um ein Ergrauen zu verhindern. Zudem sollte das Soda-Waschmittel nicht für Wolle oder Seide verwendet werden. 1–2 gehäufte Esslöffel Waschsoda können auch als Weichspüler-Ersatz verwendet werden.
Vorteile der Waschmittel-Alternativen:
- Kastanien, Efeu und Waschsoda sind zu 100% biologisch abbaubar
- Kleidung und Haut bleiben frei von Chemikalien
- Kastanien und Efeu gibt es vielerorts kostenlos
Nächste Woche erfahrt ihr bei uns mehr zum Thema Einkaufen.
Bildquellen: Couleur auf pixabay (Kastanien) und Sugar Bee auf Unsplash (Efeu)
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von Annica Brommann | 01.05.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Um die Wohnung zu organisieren und sauber zu halten, muss es nicht immer die Chemiekeule und das schnelle Einwegplastik sein, denn auch hier gibt es zahlreiche Alternativen zu gängigen Produkten.
Wer mal einen Blick auf ein gängiges Putzmittel geworfen hat, hat bestimmt auch auf der Rückseite die Warnhinweise und eine Reihe von chemischen, nicht weiter definierbaren Inhaltsstoffen entdeckt. Viele Mittel stehen im Verdacht Allergien hervorzurufen oder dürfen nicht in den Kontakt mit Haut kommen, klingt nicht sehr vertrauenswürdig. Warum also nicht einfach selber machen und wissen was drin ist?
Auch wenn man sich manches erst mal neu anschaffen muss, so zahlt es sich auf lange Sicht definitiv für die Umwelt, aber auch für den eigenen Geldbeutel aus.
Alternativen
Alufolie und Frischhaltefolie
Die beiden Folien sind zwar praktisch, um Lebensmittel schnell abdecken zu können, allerdings ist der Energieaufwand zur Herstellung von Alufolie für den kurzen Gebrauch viel zu hoch und in Kontakt mit sauren Lebensmitteln besteht der Verdacht auf nervenschädliche Wirkungen. Auch Frischhaltefolie ist auf den zweiten Blick nicht mehr so attraktiv, denn sie besteht aus Polyethylen, welches aus Erdöl gewonnen wird.
Stattdessen kann man die Lebensmittel luftdicht in Brotdosen oder alten Schraubgläsern lagern. Zum Abdecken eignet sich genau so gut ein umgedrehter Teller oder Wachstücher, die ihr inzwischen in mehreren Bioläden oder im Internet kaufen könnt.
Backpapier
Auch Backpapier wird in der Regel nur ein Mal verwendet und landet dann im Müll.
Backpapiermatten aus Silikon (auch nicht optimal, aber durch den langen Gebrauch weitaus nachhaltiger) halten bei ausreichender Reinigung über mehrere Jahre hinweg. Die Matten gibt es in mehreren Größen zum Beispiel bei amazon.
Plastikflaschen und Einwegbecher
Glas- oder Edelstahlflaschen zum Wiederauffüllen halten ebenfalls über eine lange Zeit. Wem Leitungswasser zu langweilig ist, kann sich das Wasser auch selber aufsprudeln oder mit frischem Obst und Minze eine eigene Limo machen. Thermobecher für Tee und Kaffee kann man sich noch Zuhause auffüllen und dadurch Geld sparen oder wie wäre es mit einem Recup?
Strohhalme
Auch Strohhalme werden selten öfter als ein Mal benutzt und landen dann im Müll. Alternativ dazu gibt es welche aus Edelstahl, Bambus oder Glas. Bei Edeka habe ich neulich sogar welche aus Apfel oder Nudeln gesehen, warum nicht?
Gefrierbeutel
Gefrierbeutel enthalten Weichmacher und reichen häufig nicht über einige Mal einfrieren hinaus. Bei richtiger Anwendung kann man auch Glasbehältnisse zum Einfrieren nutzen oder man nimmt sich Gefrierbrotdosen. Die sind dann zwar aus Plastik, aber dafür immer wiederverwendbar.
Küchenrolle
Um schnell mal was aufzuwischen kann man genau so gut einen Lappen oder ein Baumwolltuch nehmen, welche man dann waschen und wiederverwenden kann.
Kaffeefilter
Zwar sind Kaffeefilter aus Papier schon mal besser als Kapseln, allerdings gibt es solche auch für ein paar Euro aus Edelstahl, wodurch man auf lange Sicht wieder Geld sparen könnte. Außerdem kann man auch French-Press-Kannen nutzen, die schon einen Filter integriert haben und danach nur ausgespült werden müssen.
Geschenkpapier
Sieht zwar schön aus, ist aber ebenso einfach zu ersetzen. Man kann zum Beispiel Geschenketüten nehmen, die man immer wieder zum Verpacken benutzt, oder einen alten Karton bekleben, bemalen und verzieren, um diesen als Geschenkebox zu nehmen, das macht dann noch richtig was her. Selbst mit Zeitungspapier und ein bisschen Deko sehen Geschenke genau so schön aus, eine Anleitung für ein Weihnachtsgeschenk findet ihr hier.
Batterien
Für viele Geräte kann man genau so gut Akkus verwenden, die sich wieder aufladen lassen und dadurch nicht immer neu gekauft werden müssen.
Spül- und Putzschwämme
Zum Spülen und Putzen kann man je nach Bedarf auch Baumwolltücher, Holzbürsten, selbstgehäkelte und -hergestellte Schwämme (zum Beispiel den Tawashi Schwamm) oder Naturschwämme nutzen, diese kann man dann in der Waschmaschine waschen und wiederverwenden.
Taschentücher und Klopapier
Wir kaufen häufig Frischfaserpapier, das heißt, dass für den kurzen Gebrauch extra Bäume gefällt werden, das Papier dann gebleicht wird und in der Plastikpackung bei uns im Geschäft landet. Wer nicht auf waschbare Stofftücher und WC-Duschen umsteigen will, der kann beim Kauf auf das Blauer-Engel-Symbol achten, denn dieses Papier ist samt Verpackung dann recycelt und nicht gebleicht.
Do it yourself
Raumduft im Glas
3 Packungen Natron à 14 Gramm
10-15 Tropfen ätherisches Öl, getrocknete Gewürze , Kräuter oder Blüten
1 Glas
Stoff und Zierbank
Nadel
Natron und die ätherischen Öle bzw. Blüten in das Glas geben. Die Öffnung abmessen und aus dem Stück Stoff einen 5cm im Durchmesser größeren Kreis ausschneiden und diesen dann über das Glas legen und mit dem Band befestigen. Mit der Nadel ein paar Löcher in den Stoff stechen und nach Bedarf ein wenig durchschütteln, rühren oder neues Öl hinzugeben, wenn die Wirkung etwas nachlässt.
Allzweckreiniger mit Essig
Mit Essig kann man fast alles säubern, er wirkt gegen Kalk, Fett und Schmutz und hat eine desinfizierende Wirkung und kostet auf den Liter gerechnet nur 16 Cent!
1 Teil weißer Essig
4 Teile Wasser
optional ätherisches Öl, am besten eignen sich Teebaum- oder Eukalyptusöl, da sie antibakteriell und pilzhemmend wirken, für zusätzlich guten Geruch könnt ihr zum Beispiel Lavendel nehmen
eine Sprühflasche (zum Beispiel von einem alten Reiniger)
Alles direkt in einer Sprühflasche vermischen und vor jedem Gebrauch gut schütteln. Der Essiggeruch verfliegt nach dem Auftragen wieder. Die Mischung eignet sich für alle rostfreien Flächen bis auf Naturfliesen.
Allzweckreiniger mit Zitronensäure
1 Liter Wasser
10-20 Gramm Zitronensäure
Sprühflasche
Die Zitronensäure im Wasser auflösen und in die Sprühflasche füllen.
Allzweckreiniger mit Natron
3 TL Natronpulver
3 TL geriebene Kernseife
700 ml warmes Wasser
Sprühflasche
optional ätherisches Öl
Die Kernseife mit dem Wasser zusammen in einem Topf langsam erhitzen und mit einem Schneebesen rühren, bis sich die Seife ganz aufgelöst hat. Nach dem Abkühlen die restlichen Zutaten hinzugeben, umrühren und in eine Sprühflasche füllen. Vor der Benutzung immer kurz schütteln.
Scheuermilch
1 Tasse Natron
1/4 Tasse flüssige Kernseife
4 Tropfen ätherisches Öl
Wasser
Alles vermischen und mit Wasser auffüllen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
Lavendel-Flüssigseife
1 Liter Wasser
2 Hände voll Lavendelblüten
3 EL geriebene Kernseife
Die Blüten mit dem Wasser aufgießen und nach 10 Minuten filtern. Die Seife fein reiben und zusammen mit dem Lavendeltee in einem Topf erhitzen und rühren, bis sich die Flocken gelöst haben. Beim Abkühlen immer wieder umrühren und dann die fertige Seife in einen Seifenspender füllen.
Glasreiniger
250 ml Wasser
250 ml Spiritus
2-3 TL Apfelessig
Alles in eine leere Sprühflasche geben und schütteln. Wie gewohnt benutzen und nach der Anwendung trocken nachwischen.
Backofenreiniger
2 EL Natron
1 EL Kochsalz
2 EL Wasser
In einem Behälter mit einem Schneebesen alles vermischen, bis eine Paste entsteht. Diese dann mit einem Lappen im Backofen verteilen und die Heizstäbe aussparen. Für eine halbe Stunde bei geschlossenem und leicht angeschaltetem Backofen einwirken und wieder abkühlen lassen, danach mit einem feuchten Lappen nachwischen.
Verstopfte Abflüsse
4 EL Soda oder Natron
1/2 Tasse weißer Essig
heißes Wasser
Das Soda bzw. Natron direkt in den Ausguss geben und direkt den Essig hinterherschütten, sodass weißer Schaum und Blubbern entsteht. Einige Minuten einwirken lassen und mit reichlich heißem Wasser nachspülen.
Geschirrspülpulver
300 g Zitronensäure als Pulver
300 g Soda
300 g Natron
125 g Spülmaschinensalz
Alles vermischen und trocken lagern. 1-2 geh. TL pro Maschinengang benutzen. Die Zutaten decken sowohl die Fett- und Schmutzlösung, als auch die Wasserenthärtung ab. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen kann es sein, dass man doch mal auf herkömmliches Pulver zurückgreifen oder vorspülen muss.
Tipps
- Nicht immer alles wegschmeißen wenn es mal kaputt ist, sondern einfach mal im Internet gucken, ob man es nicht selbst reparieren kann, Bekannte fragen oder zu einer Werkstatt gehen.
- Elektronische Geräte ab einer Pause von einer Stunde ganz ausschalten und am besten abschaltbare Steckerleisten nutzen.
- Weniger Lebensmittel wegschmeißen! Es gibt ein Ablauf- und ein Mindesthaltbarkeitsdatum und viele Produkte sind nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch genau so gut und müssen nicht direkt entsorgt werden. Den Einkauf besser planen und keine Lebensmittel verschwenden, denn in Deutschland landet jedes achte Lebensmittel im Müll!
- Um Wasser- und Heizkosten zu sparen, das Wasser während des Einschäumens in der Dusche einfach kurz abstellen.
- Stoßlüften ist besser als Dauerlüften und generell beim Lüften die Heizung runter drehen.
- Licht nur in den Räumen anlassen, in denen man sich auch wirklich gerade aufhält. Auf lange Sicht auf energiesparende Leuchtmittel umsteigen.
- Unnötiges Papier kann man einsparen, indem man zum Beispiel mehrere Seiten auf ein Blatt und beidseitig druckt.
Habt ihr schon mal was von Waschmittel aus Efeu oder Kastanien gehört? Nächste Woche findet ihr hier Genaueres dazu.
Bildquelle: Photo by Toa Heftiba on Unsplash; Banner: Jonathan Dehn
von Annica Brommann | 24.04.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Wer auch mal des Öfteren vor dem Drogerieregal steht und von der Fülle der „glänzendes Haar in nur 2 Wochen“ und „nie wieder unreine Haut“ – Versprechen verstört und orientierungslos wieder umdreht und zusätzlich genug von Plastik, Mikroplastik und Chemie in den Badprodukten hat, findet hier einige Alternativen zum selber machen.
Im Internet und in Büchern findet ihr zahlreiche Rezepte, dabei muss man mit manchen Produkten ein bisschen experimentieren, um die richtige Dosierung und Zusammenstellung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Die folgenden Rezepte sind möglichst simpel und studierendenfreundlich gehalten. Schreibt uns gerne, wenn ihr schon erfolgreich selbst angebraut habt und zufrieden mit den Produkten seid!
Shampoo
In unseren vorigen Artikeln haben wir euch bereits mehrere Alternativen zu Flüssigshampoo vorgestellt, schaut dafür einfach hier.
Trockenshampoo
Gekauftes Trockenshampoo enthält häufig Treibgase und Duftstoffe, ist aber in manchen Situationen einfach der Retter in Not. Ihr könnt es aber auch ganz leicht selber machen und es jeweils auf eure Haarfarbe abstimmen. Dafür braucht ihr:
2 gehäufte TL Mais- oder Kartoffelstärke
1 TL Natron (fein)
1 gehäufter TL Kakao (echter!) bei braunen oder Zimt bei roten Haaren
Optional einige Tropfen ätherisches Öl für einen frischen Geruch
Um es zu mischen, das Ganze durch ein feines Sieb schütteln und in einem luftdichten Glas mit Deckel aufbewahren.
festes Shampoo
90g natürliche Kernseife (nicht parfümiert oder bearbeitet)
1 TL Kakaobutter
1/2 TL Kokosöl
1/2 TL Sheabutter
15 Tropfen Arganöl
optional ätherisches Öl
Die Kakao- und Sheabutter zusammen mit dem Kokosöl in einem Wasserbad erwärmen und vermischen. Bis auf Körpertemperatur abkühlen lassen und die Öle hinzugeben und weiter abkühlen lassen, bis es fest ist. Die Seife raspeln oder klein schneiden und mit der Masse mit leicht angefeuchteten Händen zu einem Stück kneten. Wer es richtig fancy mag oder ein hübsches Geschenk haben will, kann noch getrocknete Blüten oder Kräuter hinzufügen.
Duschgel
Für selbstgemachtes Duschgel könnt ihr zu dem folgenden Basisrezept eigene Verfeinerungen hinzufügen, wie zum Beispiel pflegende Körperöle, Kräuteraufgüsse, duftende Früchte oder ätherische Öle.
30-40 g Natur- oder Kernseife
400 ml Wasser
Speisestärke
Die Seife raspeln oder klein schneiden und zusammen mit dem Wasser in einem Topf auf mittlerer Hitze erwärmen. Alles mit einem Schneebesen verrühren, bis die Seife vollständig geschmolzen ist. Die Speisestärke hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz entsteht.
Haarkur und -spülungen
Haarkur mit Olivenöl und Banane
1 sehr reife Banane
1 EL Olivenöl
Die Banane am besten mit einem Pürierstab mit dem Olivenöl vermischen, sodass keine Stückchen mehr übrig bleiben. Die Maske dann im gesamten Haar verteilen, schön einkneten und 15 Minuten mit einem Handtuchturban einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen.
Kaffeekur
Kaffee-Junkies aufgepasst, der alte Kaffeesatz ist sogar noch für etwas gut! Das enthaltene Koffein fördert die Durchblutung der Kopfhaut und somit auch das Haarwachstum.
2-3 EL alter Kaffeesatz (oder eine Tasse Espresso)
100 ml Wasser
Das Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgießen und vermischen. Nachdem es abgekühlt ist, im ganzen Haar einmassieren und mit einem Handtuch für weitere 30 Minuten einwirken lassen, möglichst warm halten. Danach ausspülen.
Saure Rinse mit Apfelessig
Vor allem auf lange Sicht und für sprödes, schwer kämmbares Haar und in der intensiven Variante auch für schnell fettende Kopfhaut eignet sich diese Spülung gut, da sie den pH-Wert der Kopfhaut wieder herstellt und die Hornschicht der Haare wieder glättet.
Je nach Länge der Haare benötigt ihr:
800 ml kaltes(!) Wasser
2 TL Apfelessig (sanft, eher für die Haare) oder 2 EL (intensiv, dann auch für die Kopfhaut)
Optional 3-5 Tropfen ätherisches Öl
Die Mischung dann einfach nach dem Waschen in den Haaren verteilen und einmassieren. Keine Angst, der doch ziemlich starke Geruch des Essigs verfliegt schnell wieder, sobald die Haare trocken sind. Alternativ kann man auch 2 TL Zitronensaft nehmen. Dieses Rezept ist allerdings für künstlich gefärbtes Haar weniger geeignet, da die Säure die Farbe wieder rausziehen könnte.
Bier-Spülung
Klingt abgefahren, ist jedoch wohltuend für die Kopfhaut. Entweder das Bier direkt aus der Flasche über die Haare gießen oder ein Glas Bier mit 2 Gläsern Wasser verdünnen. Der Geruch sollte nach einer Stunde vergehen.
Zahnpflege
Mundspülung
Mit einer selbstgemachten Mundspülung kann man sogar noch richtig Geld sparen. Dafür einfach:
500 ml lauwarmes Wasser
2 TL Natron
40g Birkenzucker (Xylitol, super für die Mundhygiene, hemmt Karies!)
Optional 10 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Pfefferminze
In einer leeren Glasflasche mischen und gut durchschütteln. Morgens und abends nach dem Zähne putzen für eine Minute spülen, danach nicht mit Wasser nachspülen, damit der Schutzfilm des Xylitols nicht sofort wieder abgetragen wird.
Kernseife als Zahnpasta
Auch wenn das erst mal etwas gewöhnungsbedürftig ist, man kann auch einfach mit der Zahnbürste über Kernseife streichen und sich damit die Zähne putzen. Kernseife schmeckt relativ neutral und ein Stück für weniger als einen Euro hält fast für ein ganzes Jahr.
Gesichtspflege
Gesichtswasser:
Vor allem bei fettiger und unreiner Haut kann Apfelessig mal wieder Abhilfe leisten. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Seifen wird der Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen, sondern unterstützt.
1 Liter Wasser
2-3 EL naturtrüber Apfelessig
Vermischen und nach der normalen Reinigung mit einem Kosmetikpad oder Waschlappen auftragen und danach mit einem Handtuch trocken tupfen.
Maske aus Apfel und Honig
für unreine und fettige Haut
1 saurer Apfel
1 EL Honig
Den Apfel klein reiben und mit dem Honig vermischen und auf das Gesicht auftragen (am besten im Liegen, nicht so richtig selbsthaftend). Nach 20-25 Minuten mit lauwarmem Wasser abspülen.
Avocado-Maske
für trockene Haut
1 Avocado
Optional Zitronensaft, um bräunliche Farbe des Breis zu verhindern
Die Avocado mit einer Gabel zerdrücken und 10-20 Minuten im Gesicht einwirken lassen, danach mit einem feuchten Tuch abnehmen.
Selbstgenähte Kosmetikpads
Wiederverwendbare Pads könnt ihr zwar inzwischen auch in vielen Geschäften kaufen, allerdings kann man sich diese auch ganz leicht aus alten Handtüchern, Frottee, Waschlappen usw. selber nähen.
Bodybutter
2 Teile Shea- oder Kakaobutter
1 Teil Kokosöl
optional ätherisches Öl
Die Zutaten im Wasserbad schmelzen lassen, mit einem Rührgerät vermischen und die Masse in ein sauberes Döschen geben.
Peelings
In vielen Peelings aus der Drogerie stecken kleine Kunststoffteilchen oder aggressive Inhaltsstoffe, die die Haut eher schädigen und röten, als überschüssige Zellen abzutragen. Peelings sollten generell nur ein bis zwei Mal pro Woche verwendet und sanft eingerieben werden.
Peeling aus Zucker und Kaffee
2 EL Kaffeesatz
2 EL Rohr- oder Kristallzucker
Den Kaffeesatz trocknen lassen und sonst in einer Dose aufbewahren. Danach beides vermischen und auf dem angefeuchteten Gesicht oder Körper in kreisenden Bewegungen auftragen.
Lippenpeeling
1/2 EL flüssiger Honig
1/2 EL Zucker
Bei Zimmertemperatur vermischen und 5-10 Minuten auf den Lippen einwirken lassen, danach abspülen.
Deo
Vielen Deos werden durch den Einsatz von Aluminium, Treibgas und anderen Inhaltsstoffen gesundheitsschädliche Wirkungen, wie Sonnenallgergie, Asthma oder Hautkrebs nachgesagt. Wenn ihr noch alte Deobehältnisse Zuhause habt, sind hier drei Rezepte für jede Konsistenz, um diese wiederzuverwenden.
Deocreme
3 TL flüssiges Kokosöl
2 TL Natron
2 TL Kartoffelstärke (für eine bessere Konsistenz)
Optional einige Tropfen ätherisches Öl
Natron und die Stärke vermischen, einen TL des flüssigen Kokosöls hinzugeben und zu einer Paste verrühren. Das restliche Kokosöl nach und nach dazugeben, bis ihr die gewünschte Konsistenz erhaltet, gegebenenfalls das ätherische Öl hinzugeben und alles in eine kleine Dose mit Schraubverschluss füllen.
Deospray
100 ml Wasser
1 TL Natron
optional ätherisches Öl
Das Wasser abkochen und auf ca 50 Grad abkühlen lassen und mit dem Natron und ätherischen Öl vermischen und in eine leere Sprühflasche füllen. Vor jeder Anwendung kräftig schütteln.
Roll-On-Deo
100 ml Wasser
2 TL Natron
1-2 TL Kartoffelstärke/-mehl (für die Konsistenz)
Optional ätherisches Öl
Das Wasser erhitzen und die Kartoffelstärke einrühren, bis die Konsistenz Sirup ähnelt. Sobald die Masse abgekühlt ist, Natron und ggf ätherisches Öl hinzugeben, gut umrühren und in einen leeren Deoroller füllen.
Lust auf mehr? Dann findet ihr hier nächste Woche DIY Rezepte für den Haushalt!
Beitragsbild: Annica Brommann, Banner: Jonathan Dehn
von Olivia Schuster | 17.04.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Menstruationstassen. Die einen lieben sie, die anderen ekeln sich wohl eher vor ihnen.
Aber was ist das überhaupt – eine Menstruationstasse?
Man (oder Frau, haha) kann doch nicht wirklich in eine Tasse menstruieren, …oder?
Also wie zum HENKER funktionieren diese Teile?
Fangen wir von vorne an.
Einmal im Monat bluten menstruierende Wesen (zumeist Frauen) für durchschnittlich fünf Tage aus ihrer Gebärmutter. Und das bis über 400 Mal in ihrem Leben. Hochgerechnet sind das etwa 6 Jahre.
Herkömmlicherweise nutzen die meisten menstruierenden Wesen/Frauen Binden oder Tampons während ihrer Periode, um das Menstruationsblut aufzusaugen. Weltweit werden so jährlich 45 Milliarden Tonnen Müll allein durch Tampons und Binden produziert. Müll, der wieder mal möglicherweise im Meer landet. Und den man vermeiden könnte.
Die Materialien, aus denen Binden und Tampons bestehen, durchlaufen während des Herstellungsprozesses außerdem einen Schritt, in dem sie gebleicht werden. Üblicherweise mit Chlor. Dabei entstehen als Nebenprodukte Dioxine und Furane, welche nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch den eigenen Körper.
Diese Stoffe können im Körper bleibende Schäden hinterlassen. Dioxine gehören zu den tödlichsten Chemikalien, die produziert werden. Sie kommen unter anderem auch in Pestiziden, Reinigungsmitteln und Kunststoffen vor. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden sie als krebserregend eingestuft. Krebs erregen kann Alkohol auch. Trotzdem trinkt ihn fast jede*r. Solange es nicht direkte Auswirkungen hat, die wir spüren können, ist uns oft egal, was wir unserem Körper alles zumuten.
[EDIT 18.04.19: Anmerkung aus der Stellungnahme von o.b.: „Wir möchten anmerken, dass Tampons der Marke o.b. sowie der meisten anderen deutschen Tampons frei von Schadstoffen sind. Die hohe Qualität unserer Tampons wurde erst kürzlich von zwei renommierten Test-Instanzen bestätigt. So hat der aktuelle ÖKO-Test aus November 2017 15 Tampons und 6 Menstruationstassen getestet und den Produkten o.b. Original normal und o.b. Pro-Comfort normal die Bestnote “sehr gut” verliehen. Der Test bestätigt, dass in unseren Tampons keine kritischen Stoffe wie Formaldehyd, optische Aufheller, Chlor oder Pestizide nachgewiesen werden konnten. Erst vor Kurzem wurden außerdem alle o.b. Tampons von nach dem STANDARD 100 by OEKO-TEX® zertifiziert. Sie erfüllen deren höchste Sicherheitsanforderungen nach Klasse 1, wie sie auch für Textilprodukte, die in Kontakt mit (Baby-)Haut kommen, gelten. Die Zertifizierung basiert auf der Prüfung aller o.b. Materialien auf Schadstoffe, unter Verwendung der ÖKO-TEX Kriterien für (Baby-)Textilien.
Auch bei der Herstellung der o.b.® Wattefasern werden ausschließlich total chlorfreie Bleichprozesse eingesetzt. Elementares Chlor, das eventuell zur Dioxinbildung während des Bleichens führen könnte, wird in der Tamponproduktion schon seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet. Zudem befinden sich Dioxine fast überall in unserer Umgebung, und geringe Spuren können in der Erde, im Wasser, in der Luft und in vielen alltäglichen Gegenständen gefunden werden. Die wesentliche Aufnahme von Dioxinen in den Körper erfolgt über Lebensmittel. Basierend auf wissenschaftlichen Beurteilungen und verfügbaren Informationen gibt es kein Sicherheitsrisiko durch Dioxinspuren in Verbindung mit (o.b.®) Tampons.“]
Davon abgesehen: Habt ihr Euch schon einmal überlegt, wie viel Geld ihr am Ende für Eure Periode ausgegeben haben werdet?
Klar, es wäre ohne die „Period Tax“ etwas weniger, immerhin werden in Deutschland Hygieneprodukte mit 19% versteuert. Warum sie nicht einfach mit dem ermäßigten Steuersatz von 7% versteuert werden, fragen sich viele. Oder einfach die Steuern für Tampons und Binden komplett abschaffen, wie es bereits in Kanada, Kenia, Indien oder Australien der Fall ist. Aber selbst, wenn wir die Steuer nicht mehr hätten, müssten wir die Produkte immer noch kaufen. Ergo: Am Ende habt ihr so oder so eine ganze Menge Geld für Tampons oder Binden ausgegeben – für Produkte, die eurem Körper wohlgemerkt nicht guttun.
Menstruationstassen hingegen bedeuten eine einmalige, den Verhältnissen entsprechende, recht hohe Investition von 20-30€, halten dafür aber bis zu 10 Jahre.
Im Gegensatz zu Binden und Tampons absorbieren Menstruationstassen das Blut nicht, sondern fangen es auf. (Menstruierende Wesen können sich jetzt denken, warum das, gerade am Ende der Periode, angenehmer ist als ein Tampon, der der Scheide [EDIT: gefühlt] jegliche Feuchtigkeit entzieht.) Wenn die Menstruationstasse richtig sitzt, erzeugt sie einen Unterdruck, was dazu führt, dass sie dicht hält.
So wie es verschiedene Hersteller für Binden oder Tampons gibt, so existieren auch verschiedene Hersteller für Menstruationstassen. Und genauso wie es Tampons und Binden in unterschiedlichen Größen und Stärken gibt, gibt es auch Menstruationstassen in unterschiedlichen Größen und Stärken.
Woher weiß man nun also welche Tasse die richtige ist?
Da jeder Mensch anders gebaut ist, ist es sehr wichtig, sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Einfluss auf die Größe und den Härtegrad der Tasse haben die Stärke der Blutung, die Position des Muttermundes während der Menstruation sowie die Stärke der Beckenbodenmuskulatur.
Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass man eine Tasse aus medizinischem Silikon kauft.
Bei dm erhält man die Me Luna aus TPE. TPE ist ein Stoff, der sich unter Wärmeeinfluss verformen kann, was dazu führen kann, dass die Tasse undicht wird. Also bitte, kauft Euch keine Me Luna!
Es gibt viele gute Gründe, sich eine Menstruationstasse zuzulegen. Man spart sowohl viel Müll als auch Geld ein, es ist gut für den eigenen Körper und zudem muss eine Tasse nicht so häufig gewechselt werden wie ein Tampon oder eine Binde.
Wer neugierig geworden ist, kann sich einfach in die Facebook-Gruppe „Menstruationstasse“ aufnehmen lassen, dort mitlesen und sich beraten lassen oder auf „Ladyways“ vorbeischauen.
Nächste Woche folgt: DIY Badezimmer! Whoop whoop!
Beitragsbild: Olivia Schuster, Banner: Jonathan Dehn