von webmoritz. | 24.06.2019
Der Masterstudiengang Kultur – Interkulturalität – Literatur ist deutschlandweit einzigartig.
Man hat drei Module (drei Kurse) in Kulturwissenschaft, drei Module (sechs Seminare) in Interkulturalität, was eigentlich Deutsch als Fremdsprache ist, und je nach Schwerpunkt (Anglisitik/Amerikanistik, Germanistik, Skandinavistik und Slawistik) verschieden viele Kurse und Module. Da man den Studiengang mit insgesamt vier verschiedenen Schwerpunkten studieren kann, hatte ich gedacht, dass der Studiengang sehr beliebt sein würde. Denkste!
Bei nicht einmal 30 von über 10.000 Studierenden an der Universität Greifswald, haben nur die wenigsten Studierenden und Lehrenden eine Ahnung, was sich hinter dem Akronym KIL überhaupt verbirgt. Mir ist es auch schon oft vorgekommen, dass meine eigenen Dozenten nicht wussten, was ich studiere. Und so war ich zu Beginn meines Studiums erst mal überfordert, denn es gab keinen FSR (erst nach knapp einem Jahr habe ich bei den FSR-Wahlen mitbekommen, dass alle KIL-Studierenden zum FSR Nordistik gehören), der mich in der Erstiwoche begrüßte, es gab keine Infoveranstaltungen und zahlreiche Kurse haben sich bei der Stundenplanerstellung überschnitten.
Als ich bei anderen Studierenden Anschluss gefunden hatte, wurde schnell deutlich, dass viele Studierende mit dem Studiengang nicht zufrieden waren, und übers Abbrechen nachdachten. Auch viele Lehrende sind alles andere als begeistert. Besonders im DaF-Bereich darf ich mir seit mehreren Semestern wöchentlich anhören, dass die Seminare für uns ja nicht wirklich relevant sind, da wir ja eh nie unterrichten werden, wobei einige Studierende durchaus deutlich gemacht haben, dass sie schon Erfahrungen im Unterrichten haben und auch gerne als DaF-Lehrende arbeiten würden. So gut wie keiner der Studierenden hat vorher DaF studiert und da es keine aufeinander aufbauenden Module und keine Grundkurse gibt, haben nun einmal alle andere Voraussetzungen. Auch noch nach drei Semestern fällt es einigen schwer, grundlegende Dinge, wie den Unterschied zwischen DaF und DaZ zu erklären. Zudem gibt es auch DaF-Dozenten, die sich andauernd über uns lustig machen – mit einem Literaturstudium könne man später schließlich nichts anfangen. Pädagogisch wertvoll? Eher nicht.
Wie die meisten deutschen Masterstudiengänge ist auch der KIL-Master so angelegt, dass man ihn in zwei Jahren (also vier Semestern) abschließen kann. Doch nur die wenigsten machen ihren Abschluss in der Regelstudienzeit. Von rund 30 Studierenden sind über zehn Studierende im fünften, sechsten, achten oder neunten Semester. Doch wie kommt das? Zum einen ist das Konzept des Studienganges eher schlecht. Die DaF-Module finden nur jedes dritte Semester statt, kulturwissenschaftliche Module jedes zweite. Und auch in den Philologien werden Kurse nicht jedes Semester angeboten.
Viele Kurse überschneiden sich und der Arbeitsaufwand ist extrem hoch! Schon klar, es ist ein literaturwissenschaftlicher Masterstudiengang. Aber nur die wenigsten schaffen es, den Berg an Hausaufgaben zu bewältigen. Da es keine Anwesenheitspflicht gibt, fällt das nicht unbedingt auf. Das Angebot der Kurse ist teilweise auch sehr enttäuschend. Ich kam mit der Erwartung nach Greifswald, dass ich mich hier spezialisieren könnte, dass ich selbst die Wahl hätte, welche Kurse und Dozenten ich wählen würde. Aber nein; da die meisten Kurse nur versetzt angeboten werden, hat man keine Auswahl. Parallelkurse mit anderen Themen und Dozenten sind in der Kulturwissenschaft und Interkulturalität nicht vorgesehen. Lediglich in drei meiner Schwerpunkt-Module kann ich das Thema und den Dozenten frei wählen, vorausgesetzt, es überschneiden sich nicht zu viele Kurse mit meinen Pflichtkursen.
Ich hatte
naiverweise auch angenommen, dass sich die Schwerpunkte nicht groß voneinander
unterscheiden würden. Doch in der Germanistik darf/muss man ein vierwöchiges
Pflichtpraktikum absolvieren, in der Skandinavistik hat man mehr
Sprachpraxis-Module als in der Anglistik und in der Skandinavistik dürfen Haus-
und Masterarbeiten auf Deutsch geschrieben werden – dass das viel leichter ist,
ist ja wohl keine Frage.
Das einzig Positive an dem Studiengang ist, dass die verantwortlichen Lehrkräfte bemüht sind, den Studiengang zu optimieren. Es gab dazu Gespräche mit Studierenden und jedes Semester wird der Studiengang evaluiert. Dass wir von den Evaluationsergebnissen nichts mitbekommen und dass Änderungen oft erst nach Semestern bzw. Jahren vorgenommen werden, ist allerdings wieder suboptimal.
Wäre ich nicht von meinen BAföG-Auflagen abhängig gewesen (bei einem Studiengangswechsel im Master bekommt man keine weitere Förderung), dann hätte ich wohl auch abgebrochen.
Beitragsbild: archiv
von webmoritz. | 20.06.2019
Rauchen schadet Mensch und Umwelt – das weiß eigentlich jedes Kind. Trotzdem rauchen die „Erwachsenen“. Groningen in den Niederlanden will EU-weit die erste rauchfreie Stadt werden. Halten wir das für Greifswald möglich? Ein doppelter Kommentar aus der Chefredaktion: von einer Raucherin und einer Nichtraucherin. Beide Redakteurinnen haben ihre Ansichten unabhängig von einander geschrieben.
Das Projekt „rauchfreie Stadt“ finde ich an sich gut, auch wenn ich selbst Raucherin bin. Ich glaube aber nicht, dass es so umsetzbar ist.
Mir fallen immer wieder die Unmengen an Zigarettenstummeln auf, die in der Stadt verteilt, auf dem Wall oder auf Grünflächen liegen. Das finde ich schade, besonders, wenn nur fünf Schritte weiter der nächste Mülleimer zu sehen ist.
Gerade in einer Kleinstadt wie Greifswald ist auch das Angebot an Nichtraucherbars eher klein. Während ich mir unterschiedliche Artikel zu dem Pilotprojekt in Groningen durchgelesen habe, bin ich alle Bars, die ich kenne, durchgegangen und mir fiel auf, dass davon das Mitt’n drin und die Domburg die einzigen beiden Bars sind, in denen man auch als Nichtraucher entspannt sitzen kann. Wobei im Mitt’n drin vollständiges Rauchverbot gilt und in der Domburg durch einen oberen und unteren Bereich eine Abgrenzung möglich ist. Da stelle ich mir auch häufiger mal die Frage, ob die vielen Nichtraucher Lust haben, in einer verqualmten Location zu sitzen und am nächsten Tag noch den Geruch des Rauchs in Haaren und Kleidung zu haben.
Trotzdem stelle ich es mir schwierig vor, in einer ganzen Stadt das Rauchen zu verbieten. Natürlich wissen wir alle, Zigaretten sind einfach nicht gesund und wir Raucher riechen auch nicht sonderlich toll, nachdem wir wieder eine inhaliert haben. Trotzdem sollte es letztlich unsere Entscheidung bleiben, was wir mit uns anstellen.
Wenn ich mir vorstelle, plötzlich nicht mehr kurz eine Zigarette vor einer Vorlesung rauchen zu dürfen, weil es auf dem Gelände und der Straße untersagt ist, würde mich das schon nerven. Wir würden zurückkehren zu unserer Schulzeit, in der man sich heimlich hinter Gebäuden versteckt oder sich schnell ins nächste Gestrüpp gestellt hat. Denn eines ist klar: Nur weil etwas verboten ist, bedeutet das nicht, dass alle damit aufhören. Es würde sich nur aus bestimmten Regionen in andere verlagern, nämlich dahin, wo es keiner sieht. Aber das soll ja nicht der eigentliche Sinn eines solchen Projektes sein.
Den Gedanken, wenn es keine Vorbilder gibt, dann ist Rauchen auch nicht mehr attraktiv für jüngere Generationen, halte ich zudem für fragwürdig. Waren nicht viele von uns früher vom Verbotenen angezogen?
Ein kleines Bierchen mit 15 Jahren oder ein Wodka Soda, schnell von der ältesten Person der Clique besorgt. Der Adrenalinkick, als man die ersten Zigaretten probiert hat und dabei hektisch um sich blickte, dass es auch ja nicht die Erwachsenen mitbekommen.
Wer hat nicht einmal kurz überlegt, an dem netten gedrehten Ding zu ziehen, bestückt mit einer grünen Briese?
Es scheint mir allgemein eher so, dass weniger junge Menschen rauchen und viele ältere ihr Konsumverhalten reduzieren oder es komplett einstellen.
Es lässt sich schon jetzt erkennen, „Rauchen wird unsexy“ und mit Glück bleibt dieser Trend bestehen. Warum will man also denen, die gerne die eine oder andere Zigarette rauchen, ihr Vergnügen nehmen, solange sie damit nicht andere belästigen?
Ich denke schon, dass Strafen auf das unbedachte Wegwerfen von Zigarettenstummeln eine sinnvolle Sache sind, denn man kann sie auch bis zum nächsten Mülleimer tragen (Das versuche ich weitestgehend auch). Und nicht jede Bar sollte nur aus einem Raucherbereich bestehen, das ist auch für Raucher schöner. Es gibt Bars und Kneipen, die ich selbst ungern besuche, weil mir die stickige, komplett verqualmte Luft einfach keine Freude bereitet.
Und natürlich sollten wir darauf achten, vor wem wir uns eine Kippe anzünden. Dann reißt man sich einfach mal zusammen und wartet, bis man an jüngeren Kindern vorbeigegangen ist.
Wir machen alle unsere eigenen Erfahrungen und das ist auch gut so. Manchmal sind es nicht so tolle, aber hey, wir sind ja lernfähig.
Annabell Hagen
Alltäglich wird überall geraucht. Mit Kleinkind rauchen ist verpönt, aber die Kippen auf dem Spielplatz lassen oder neben Kindergartengruppen und Klassen rauchen ganz normal. So geben die großen Bürger*innen den kleinen nur ein schlechtes Vorbild und die empfinden das schließlich als ganz normal und fangen so auch mit dem Rauchen an. Die Tabakindustrie macht jede Menge Geld und der Staat profitiert vom Tabak gleich doppelt. Erst die hohen Steuern, dann die steigenden Arztrechnungen.
Warum sollte sich überhaupt irgendjemand freiwillig den Tod in den Mund schieben wollen? Das frage ich mich täglich. Klar, mit 18 habe ich auch mal an einer Zigarette gezogen, aber danach nie wieder. Es ist einfach eklig. Rauchen schmeckt nicht, riecht eklig und zerstört Mensch und Umwelt. Schon auf den Tabakfarmen, u.a. in Malawi leiden Arbeiter*innen durch die toxischen Stoffe. Tabakprodukte selbst führten 2011 noch zu 7% der Todesfälle unter Frauen und 15% der Todesfälle unter Männern. Dann werden Kippen nicht ordentlich entsorgt und die Filter, die die giftigen Stoffe filtern sollen, gelangen schnell ins Grundwasser und verseuchen uns alle. Passivrauchen kommt dann noch dazu.
In meinem Familien- und Bekanntenkreis sind mittlerweile zwei Personen gestorben, die entweder durch das Rauchen selbst krank geworden sind oder wortwörtlich ihre Krankheit nur befeuert haben. Rauchen birgt Krebsrisiko und jede Menge andere Krankheiten – und das weiß doch eigentlich jede*r, oder?
Vorbildfunktion Groningen
Um die Gefahren, die Rauchen und Passivrauchen bergen, zu minimieren, will Groningen rauchfrei werden. Aber nicht durch Verbote oder Gesetze, sondern durch Aufklärung, Warnungen und Bildungsarbeit. Viele denken, das geht zu weit. Aber warum sollte eine Stadt sich nicht um ihre Einwohner*innen Sorgen machen und sich kümmern? Das könnte Greifswald doch auch! Wie in Groningen könnten mehr rookvrij-Schilder aufgestellt werden, mehr rauchfreie Zonen geschaffen werden.
Jetzt wird in Greifswald überall geraucht – auf dem Campus, auf dem Marktplatz, in der Bar. Dabei wird mehr Rücksicht auf die Raucher*innen genommen als auf die, die es stört. Vor allem in Bars! Eigentlich rauchen doch nur etwa 25% der deutschen Bevölkerung, aber sobald man sich in eine Bar begibt, raucht einfach jede*r. Gelegenheitsraucher*in nennt sich das Phänomen dann. Mit etwas Alkohol im Blut verspüren plötzlich gefühlte 99% den Drang nach einer Zigarette. Gift führt zu Gift. Wow. Und dann stinken meine Klamotten und ich habe wieder irgendwelche toxischen Dämpfe eingeatmet, obwohl ich nur einen entspannten Abend haben wollte. Das Nichtrauchergesetz hat das 2007 doch wenigstens für die Gastronomie wesentlich simpler gemacht. Drinnen trinken, draußen rauchen. Klingt doch ganz einfach!
Und klar soll Rauchen bei Nervosität helfen. Aber warum die eigenen Probleme mit Nikotin bekämpfen? Entspannung geht auch anders. Sport, Baden, Tee trinken – alles Möglichkeiten, die Nerven wieder runterzukriegen, ohne sie noch zusätzlich zu schädigen. Probiert es mal aus! Und Leute, ihr könnt auch anders neue interessante Menschen kennen lernen als in der Raucherpause. Coole Menschen gibt es auch außerhalb der Raucherzonen. Echt! Labert sie einfach mal an.
Aufklären, statt verbieten
In einer Stadt wie Greifswald leben viele junge Leute – die könnten sich in ihren verschiedensten Studiengängen mit dem Thema Rauchen auseinandersetzen und Projekte für die ganze Stadt organisieren. Mehr Aufklärungsarbeit auf Augenhöhe und die Folgen nicht nur auf der Zigarettenschachtel selbst sehen. Was in der Jugend cool war, bringt nur jede Menge Gefahren im Alter. Und was ist mit dem Müll? Auf Plastik verzichten alle, aber was mit einem Zigarettenstummel, den man mal so wegschnippt passiert, scheint vielen egal zu sein. Der verschmutzt die Gewässer gleich viel mehr. Deswegen gibt es immer mehr Städte, die genau für dieses Wegschnippen Strafen erheben. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Bildung scheint mir aber wesentlich sinnvoller. Menschen sollten von alleine verstehen, welche Folgen Rauchen haben kann und das auch nach und außerhalb der Schule, zum Beispiel im Rahmen des alljährlichen Weltnichtrauchertags von der Aktion rauchfrei.
Es sollte kein Verbot geben, jede*r kann mit seinem*ihrem Körper natürlich machen, was er*sie will, aber ein bisschen mehr Aufklärung in Sachen Rauchen täte wohl jedem*r gut. Dann tun das vielleicht nicht mehr so viele als Selbstverständlichkeit ab und Kindern wird es nicht mehr täglich genauso vorgeführt. Meinetwegen könnt ihr rauchen, solange ihr nicht eure Umwelt gefährdet. Raucht umwelt- und menschenfreundlich angebauten Tabak, achtet auf die Umgebung und entsorgt eure Zigarettenstummel ordnungsgemäß im (Taschen-)Aschenbecher. Und lasst doch mal die eine oder andere Zigarette weg, nicht nur eure Gesundheit wird es euch danken.
Anne Frieda Müller
von Ben Lefebvre | 19.06.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Das Smartphone ist kaputt. Was genau bedeutet das eigentlich?
Ist wirklich das gesamte Telefon kaputt, oder nur der Bildschirm oder der Akku?
Vielleicht
ist es auch einfach nur unerträglich langsam geworden und an das
Abspielen von Netflixvideos ist gar nicht mehr zu denken? Eigentlich
sollten unsere Handys
technisch
all unsere alltäglichen Dinge erledigen
können,
vieles
konnten sie ja schonmal.
Nur
scheinen sie trotzdem alt zu werden, irgendwann gibt es keine Updates
mehr und alles wird immer langsamer.
Zum Glück gibt ist ja in fast jedem Handyvertrag alle zwei Jahre ein neues, schnelles Smartphone. Und wenn man versucht vermeintlich alte Technik wieder auf den aktuellen Stand zu bringen, dann stellt man fest: Es geht nicht. Und das passiert mit voller Absicht. Viele Hersteller sperren ihre Nutzer aus und verhindern so, dass Updates, die von anderen geschrieben wurden, installiert werden können. Sie verbieten den Nutzer*innen ihr Gerät so zu nutzen wie sie es möchten, und begründen dies mit vermeinrtlich zu große Verantwortung für diese. Es wird viel Aufwand betrieben, möglichst jede Lücke zu schließen, durch die der*die Nutzer*in die Software seines Gerätes selbst verändern könnte. Dieser Aufwand stellt für technikbegeisterte Nachhaltigkeitsaktivist*innen ein Problem dar. Und zwar ein Ausgedachtes.
Einen alternativen Ansatz liefert eine kleine Gruppe von Enthusiast*innen die das Betriebssystem PostmarketOS entwickeln. Wie der Name schon sagt ist es ihr Ziel alten Handys ein Leben zu ermöglichen, nachdem sie von der Gesellschaft als wertlos deklariert wurden. Außerdem möchten sie diese so lange zu pflegen bis sie tatsächlich physisch kaputt gehen. Und hier stellt die Geheimhaltung der Originalsoftware ein weiteres Problem für die Entwicklung dar. So ist es auch nicht erstaunlich, dass sich ihr Projekt immer noch im Stadium einer „Machbarkeitsstudie“ befindet.
Immerhin Samsung schien 2017 einen Plan für die Geräte ihrer Galaxy-Reihe zu haben. So kündigten sie eine upcycling-Plattform für diese an. Man wollte den in die Jahre gekommenen, und mittlerweile in Schubladen lebenden Smartphones eine neue Lebensaufgabe geben. So sollte es für jeden möglich sein die enormen Fähigkeiten der kleinen Computer für eigene Projekte einzusetzen. Zum Beispiel um automatisiert ein Aquarium zu überwachen, die Fische zu füttern und ab und zu ein Bild an den Besitzer zu schicken. Auch für die Steuerung eines kleinen Gewächshauses wären die Geräte noch geeignet.
Leider schien jedoch das Interesse von Samsung nur für eine kleine Website und einen Image-Film zu reichen.
Alles in allem scheint auch in der Technikwelt, bis auf einige Ausnahmen wie das Fairphone, der Nachhaltigkeitsgedanke noch nicht angekommen zu sein. Es werden zwar Smartphones recycelt, aber ein langes Leben scheint weder bei Smartphones noch bei den neuen Laptops ein Kriterium zu sein. So erreichten zum Beispiel die Microsoft Surface Laptops auf der Website Ifixit einen Wert für die Reparierbarkeit von 0 bei möglichen 10 Punkten. Den Technikern war es nicht möglich irgendetwas an diesen Geräten zu tauschen ohne es ernsthaft zu beschädigen oder gar zu zerstören.
Und dennoch ist momentan das Selbstreparieren von Smartphone, Laptop & Co. die beste Möglichkeit nachhaltiger mit Technik umzugehen. Und eigentlich muss man auch keine Angst haben es zu versuchen. Quasi zu jedem Gerät gibt es eine ausführliche Anleitung im Internet, wie man fast jedes Teil austauscht. Und wenn das Gerät sowieso schon kaputt ist, dann kann man es wenigstens probieren und hat nichts mehr zu verlieren.
Auch ist die Auseinandersetzung mit Technik für jeden nachhaltigkeitsbegeisterten Menschen zwingend notwendig, da dies unseren Alltag so sehr durchdringt.
Auch in Greifswald fängt gerade eine kleine Gruppe an Technikinteressierten an sich zu organisieren. Es soll ein „Hackerspace“ gegründet werden. Dies bedeutet, dass man eine gemeinsame Werkstatt gründet, in der man gemeinsam Dinge baut und Wissen, Werkzeug und Material teilt, und so jedem einen Einstieg in diese Welt ermöglicht. Wer nach diesem Text Interesse an diesem Bereich hat, kann gerne die Augen und Ohren geöffnet halten und die ersten Veranstaltungen des „Makerspace Greifswald“ abwarten, oder hier einen Kommentar hinterlassen wenn man jetzt schon dabei sein möchte.
Nächste Woche schauen wir uns einmal an, wie schädlich das Internet für die Umwelt ist.
Beitragsbild: Ben Lefebvre
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von Svenja Fischer | 13.06.2019
Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern, stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des ein oder anderen.
Dieses Mal mit dem Thema: Unser Sandmännchen
Zu dem Sandmännchen hatte ich als Kind immer eine ganz besondere Beziehung. Bis ich in der 4. Klasse war, hatten wir zu Hause drei Fernsehprogramme: Das Erste, ZDF und MDR. Da blieben meiner Schwester und mir eigentlich nur eine Sendung, welche wir uns abends anschauen konnten. Wir waren wie die meisten Kinder mit dem Sandmännchen aufgewachsen.
Alles fing 1959 an. Damals war Deutschland geteilt und auch unser allseits geliebtes Sandmännchen war ein Produkt des Wettrüstens. Das Sandmännchen, welches wir heute kennen, ist die Ostvariante und entstand in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, nachdem westdeutsche Pläne für so eine Figur durchgesickert waren. So kam es, dass das Ostmännchen am 22. November und sein Westkollege am 1. Dezember 1959 auf Sendung gingen. (Hier findet ihr ein paar Bilder beider Figuren.)
Natürlich gab es auch kleine
Anfangsschwierigkeiten: Kinder wollten ihre Betten hergeben, da der
Ostsandmann am Ende an einer Straßenecke einschlief.
1960 bekam der Ostsandmann endlich sein noch heute bekanntes Gesicht, während der inzwischen weitgehend unbekannte Westsandmann vom Aussehen her auch im Hamburger Hafen stehen könnte.
Während der Westsandmann meist auf einer Wolke herbeiflog, konnte der Ostsandmann einen Fuhrpark mit über 200 Fahrzeugen sein Eigen nennen. Er bereiste außerdem, entgegen der angespannten Grenzpolitik, die ganze Welt.
Neben den alltäglichen, politischen oder reiselustigen Situationen und Abstechern ins Märchenland des Sandmännchens, waren natürlich die kleinen Filme bei den Kindern besonders beliebt.
Gerade beim Ostsandmann gehen die Ursprünge einiger Figuren sehr weit zurück. Fuchs und Elster sowie Pittiplatsch und Schnatterinchen gab es schon in den Anfängen. Viele Formate gibt es heute leider nicht mehr, wie zum Beispiel Puppendoktor Pille. Auch das Sandmännchen entwickelte sich weiter. Zu meiner Zeit waren Der kleine König, Pickeldi und Frederick (übrigens ein Überbleibsel der Westvariante) oder Der kleine Rabe Socke beliebte Figuren. Heute gehen die Kinder mit vielen alten, aber auch einigen neueren Figuren, wie Lola Langohr und Pondorondo, ins Bett.
Rückblickend muss ich sagen, dass mir damals die moderneren Produktionen besser gefielen. Doch je älter ich wurde, desto mehr begann ich mich über die alten Figuren, wie Fuchs und Elster, zu freuen.
Insgesamt hat man spielerisch Tugenden wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit vermittelt.
Zum Schluss streut der Sandmann immer den Schlafsand, damit die Kinder müde werden – dabei hatte ich in meiner Kindheit zwei Phasen. Erst habe ich meine Augen weit aufgerissen, damit möglichst viel Sand hineinkommt und ich besser schlafen konnte. Und später bin ich immer, kurz bevor der Sand kam, aus dem Zimmer gerannt oder habe die Augen fest zusammengekniffen, weil ich noch nicht schlafen wollte.
Und so gingen und gehen damals wie heute viele Kinder in ganz Deutschland mit dem Sandmännchen ins Bett.
Titelbild von stine moe engelsrud auf Pixabay
von Julian Schlichtkrull | 12.06.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Laut Studien des Statistischen Bundesamts haben deutsche Haushalte 2017 im Durchschnitt 140 Euro für Innenausstattung und Haushaltsgeräte und 110 Euro für Kleidung ausgegeben – und das jeden Monat. Damit stehen diese beiden Konsumausgaben bei uns Deutschen auf Platz 6 und 7, gleich hinter Wohnen und Energie, Nahrungsmitteln, Verkehr, Kultur, und Dienstleistungen wie Hotels und Gastronomien. Dabei könnte gerade in den Bereichen Kleidung und Ausstattung viel gespart werden, sowohl finanziell als auch umweltökonomisch.
Wie oft nutzen wir die Dinge, die wir kaufen, wirklich und wie lange? Vieles, das wir nur wenige Male brauchen und nicht sofort konsumieren, können wir auch auf andere Weise erhalten, und die meisten tun das bereits. Wir leihen uns Bücher, Musik und Filme aus Bibliotheken, Videotheken oder schauen sie über Streaming-Dienste an. Anstatt ein eigenes Auto zu besitzen, greifen wir oft lieber auf öffentliche Verkehrsmittel zurück, und wenn es doch einmal notwendig ist, mieten wir lieber, nutzen Carsharing oder einen Fahrradverleih in fremden Städten. Wenn wir eine Party organisieren wollen, brauchen wir kaum etwas selbst mitzubringen. Wie auch in Greifswald gibt es an vielen Orten Unternehmen, über die wir die Locations, Partyzelte und sogar ganze Ausstattungen samt Bierzeltgarnitur, Stehtischen und Stühlen ausleihen können – gegen ein kleines Entgelt.
Die meisten dieser Dienste sind nicht völlig kostenlos, aber in den allermeisten Fällen bleibt es mit einem gemieteten Wagen oder Zelt, oder einem monatlichen oder jährlichen Mitgliedsbeitrag dennoch billiger als wenn wir uns die entsprechende Sache selbst anschaffen würden. Unabhängig davon ist sowohl Leihen als auch Mieten wesentlich nachhaltiger, denn jedes Buch, das wir leihen, jeder Tisch, den wir mieten, bedeutet am Ende weniger Produktion und damit geschonte Ressourcen.
Kleider, Elektronik oder ganze Maschinen
Und die Firmen und Läden passen sich an. Viele Anbieter haben ihren Verkauf schon längst auch auf einen Verleih erweitert. Bei vielen Elektrofachhandeln und Baumärkten ist es möglich, sich Geräte einfach zu leihen, anstatt sie teuer zu erwerben. Wer mal eben für eine kleine Renovierung einen Hammer oder eine Bohrmaschine braucht, kann sich diese jederzeit für nur wenig Geld mieten. Bei längeren Zeiträumen ist es auch möglich, einen Vertrag abzuschließen, sollte in dieser Zeit das Gerät den Geist aufgeben, – also ohne Eigenverschuldung – wird es sogar kostenfrei ersetzt.
Gleiches gilt für Elektrogeräte. Wasserkocher und Waschmaschinen und sogar Notebooks, Kameras oder Smartphones können in vielen Märkten mit einem ähnlichen Vertrag ausgeliehen werden und stehen einem dann für einen bestimmen Zeitraum zur Verfügung. Der Vertrag kann monatlich gekündigt oder verlängert werden, bei vielen Märkten geht das Mieten auch bereits ganz einfach und versandkostenfrei online.
Neben einem Second-Hand-Erwerb kann auch bei Kleidern aufs Ausleihen zurückgegriffen werden. Vor allem bei Kleidung, die nicht oft gebraucht wird, wie teuren Anzügen oder Abendkleidern, bieten sich Plattformen an, die selbst hochwertige Designermode für einen kurzen Zeitraum gegen geringes Geld vermieten. Junge Startups haben Plattformen entwickelt, über die man durch ein monatliches Abo eine bestimmte Anzahl an Kleidung für einen gewissen Zeitraum mieten kann. So ist es möglich, immer mal wieder einen neuen Stil auszuprobieren, ohne gleich den gesamten Kleiderschrank zu verdoppeln. Für den privaten Verleih haben Websites wie eBay Kleinanzeigen außerdem eigene Foren eingerichtet, bei denen jede*r Nutzer*in ganz einfach das anbieten kann, was er*sie besitzt, aber gerade nicht braucht. Ein bisschen gezielte Recherche lohnt sich hier also immer.
Sharing Economy
Das Prinzip hinter dem ganzen Leihen und Mieten ist fast schon zu einer eigenen Wissenschaft geworden. Bei der Sharing (auch Shared oder Share) Economy dreht sich alles rund um die Idee von Collaborative Consumption, also den Gemeinschaftskonsum. Das Prinzip ist simpel: Ein*e Anbieter*in (meistens eine Privatperson, aber auch Interessensgruppen und Unternehmen) stellt einen Gegenstand, Raum etc. zur Verfügung, der von einem*r Nachfrager*in vorübergehend benutzt oder bewirtschaftet werden kann. Das bezieht sich sowohl auf privates, kostenfreies Verleihen als auch auf das Vermieten, z. B. über eine vermittelnde Dienstleistung oder Plattform.
Kritisiert wird dabei oft, dass diese Plattformen zwar bereits in großer Zahl existieren, aber oft nur im digitalen Raum verfügbar sind. Es wird befürchtet, dass diejenigen, die kein Internet nutzen oder nutzen können, vom Sharing-Trend ausgeschlossen werden und sich damit eine gesellschaftliche Schere – zum Beispiel zwischen den Generationen – auftut. Gleichzeitig bietet die Onlineverfügbarkeit der Sharing-Dienste aber auch den großen Vorteil, dass Leihen und Mieten fast überall, schnell, simpel und möglichst kostengünstig möglich ist. Darüber hinaus gewährleistet das Prinzip des Sharings natürlich, dass bereits existierende Ressourcen optimal genutzt werden können und damit keine neuen beansprucht werden müssen. Und auch auf sozialer Ebene ist Sharing sinnvoll, denn es vernetzt die Leute und schafft damit einen stärkeren sozialen Zusammenhalt.
Fazit
Sharing, sowohl durch Verleih als auch durch Miete, ist eine einfache Möglichkeit, um den eigenen Konsum möglichst nachhaltig und flexibel zu gestalten. Es ermöglicht uns, alles, was wir nur für eine kurze Zeit brauchen oder immer mal wieder austauschen möchten, einfach und schnell zu erhalten – selbst Dekoartikel, Kunstwerke, Topfpflanzen und sogar überschüssiges Essen durch Plattformen wie foodsharing.de. Erster Anlaufpunkt sind bei den meisten wahrscheinlich die Nachbar*innen oder Freund*innen. In einigen Orten in der Schweiz funktioniert das mittlerweile sogar schon in gut organisiertem Rahmen über vom Projekt Pumpipumpe vorgefertigte Sticker am Briefkasten, mit denen man zeigen kann, was man zu verleihen hat.
Wer keine Lust auf Leihen hat, aber trotzdem nachhaltig sein will, kann sich viele Produkte auch selbst anfertigen, wie wir euch in den letzten Wochen bereits gezeigt haben. Nächstes Mal geht es übrigens ums Upcycling – eine weitere Möglichkeit, etwas Neues zu erhalten und dabei gleichzeitig Ressourcen zu schonen.
Beitragsbild: Viktor Kern auf Unsplash
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von Anne Frieda Müller | 05.06.2019
Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.
Von verbrannten Klamotten bis hin zu eingenähten Hilferufen – die Modeindustrie kommt in den Medien nicht besonders nachhaltig rüber. Sich nachhaltig zu kleiden wirkt erstmal wie eine Mammutaufgabe. Und klar, muss jede*r für sich selbst recherchieren. Überblicksseiten geben genau das – einen Überblick über Fair-Fashion-Marken. Aber was ist Fair Fashion eigentlich? Und was ist zu beachten?
Fair, ethical, sustainable
Es gibt viele Zertifikate, die eine Bekleidungsmarke haben kann. Viele überschneiden sich und sind teilweise unterschiedlich definiert. Hier ist ein Versuch, die Bezeichnungen zu unterscheiden. Eine Bezeichnung ist Fair Fashion. Fair Fashion heißt, dass die angebotene Kleidung unter guten Arbeitsbedingungen und zu guten Konditionen, also gerechter Bezahlung für die Arbeiter*innen, hergestellt wird.
Sustainable Fashion ist Kleidung, die unter ökologisch tragbaren Bedingungen hergestellt wird. Das können sozusagen die Inhaltsstoffe sein, die ökologisch korrekt angebaut wurden und die Umwelt nicht belasten. Das können Textilien aus Bio-Baumwolle sein oder aus recycelten Stoffen, wie z. B. altes Plastik. Damit kann aber auch nur die Behandlung der Inhaltsstoffe gemeint sein, die dann ohne giftige Chemikalien o. Ä. auskommt.
Ethical Fashion kombiniert beides und bezeichnet Kleidung, die unter ökologisch und sozial korrekten Bedingungen hergestellt wird. Die Bezeichnungen können aber variieren und manchmal heißen alle drei das gleiche. Es gibt in der Branche aber mittlerweile jede Menge Zertifikate. Aber Achtung: Einige können in die Irre leiten und verkaufen oft ein besseres Image als die Realität hergibt.
Warum fair?
Mit jedem Kauf eines Fast-Fashion-Kleidungsstücks unterstützt der*die Käufer*in schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Inhaltsstoffe in der Kleidung und ein Konsumverhalten, das für die Erde nicht tragbar ist. Genau so kann jede*r gute Arbeitsbedingungen, eine ökologisch sicherere Verarbeitung und Anbau von Stoffen unterstützen – mit dem Kauf von nachhaltiger Mode. Auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine gute Qualität sollte bei Kleidung gesetzt werden, nicht auf jeden Trend.
Außerdem ist Sustainable Fashion meist aus natürlichen Produkten wie Baumwolle oder Hanf gefertigt, die für ein besseres Gefühl auf der Haut sorgen und gesund sind. Bei Kleidung aus beispielsweise Polyester werden mit jedem Waschgang kleine Mikroplastikfasern ins Grundwasser getragen – das ist schädlich für die Umwelt und so auch für uns. Um dem vorzubeugen, wurde der „Cora Ball“ erfunden, der dieses gelöste Mikroplastik in der Waschmaschine auffangen soll. Eine gute Idee, die aber noch ausbaufähig ist.
Reuse, reduce, recycle, refuse
Schon existierendes Plastik muss immer weiter recycelt werden, denn dieses hat sich zu einer endlosen „Ressource“ entwickelt, die wir erstmal nicht mehr loswerden. So gibt es viele Firmen, die Schuhe oder Rucksäcke aus gesammeltem Plastik herstellen.
Kleidung an sich kann jede*r recyceln: entweder mit einfachen Nadelstichen etwas aufpimpen und nochmal neu tragen oder an Menschen im Umfeld verschenken, zu Secondhandläden bringen oder auf Kleidertauschpartys (z. B. am 21. Juni in der Kabutze) mitbringen. Jede Klamotte sollte so lange getragen und genutzt werden wie es nur geht. Kleidung aus zweiter Hand ist meist preiswerter als neue. Und so kann mit wenig Aufwand alten Klamotten ein zweites oder sogar drittes Leben gegeben werden.
Es muss nicht jeder Trend mitgemacht werden. Die Modesaisons werden immer kürzer und öfter. So wechseln die Trends ständig und die Klamotten in den Schaufenstern auch. Die Kleidung wird immer kurzlebiger, um die Menschen zum Shoppen anzuhalten. Einfacher und auf Dauer preiswerter ist es da, einen eigenen Stil zu entwickeln und nur im Notfall neue Kleidung zu kaufen. Bunte, lustige, aber auch einfache und stilechte Mode ist überall.
Bei Fragen fragen!
Die richtigen Labels zu finden ist schwierig, weil viel undurchsichtig bleibt und verschleiert wird. Um die Modeindustrie durchsichtiger erscheinen zu lassen und den Endverbraucher*innen das Kaufen zu erleichtern, erstellt fashionrevolution.org jedes Jahr einen Transparenzindex für 200 Marken. Die Organisation erfasst u. a. die Richtlinien und Umsetzung dieser, sowie die Erreichbarkeit und Veröffentlichung der Textilienanbieter. Ein wichtiges Indiz für eine nachhaltige und faire Herstellung von Klamotten ist oft der Social-Media-Auftritt von Firmen: Wenn offen gezeigt wird, wie die angebotene Kleidung hergestellt wird und wo sie herkommt, gibt es keine Geheimnisse.
Viele Blogs setzen sich mit dem Thema auseinander und verweisen aufeinander. So hat mir Karo von conscious by Karo viele Fragen beantwortet. Zusätzlich gibt es in vielen Universitäten Green Offices (in Greifswald wird auch daran gearbeitet), in denen engagierte Leute sitzen, von denen sich bestimmt jemand mit genau dem Thema der nachhaltigen Kleidung auskennt. Die Studis kann man natürlich auch immer erreichen.
Ein nachhaltiges Leben muss nicht schwer sein, mit Klamotten kann jede*r als Verbraucher*in ein Zeichen setzen. Man muss sich nur informieren.
Nächste Woche geht es dann weiter mit der Kategorie: Leihen statt Kaufen.
Beitragsbild: Anne Frieda Müller
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