Flucht vor Krieg, Tyrranei, Verfolgung oder Hunger ist leider kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Von Prähistorie bis in die Neuzeit musste der Mensch immer vor Gefahren flüchten. Oft bestand diese Gefahr allerdings in unseren eigenen Artgenossen. Neandertaler flohen vor Homo sapiens, später Minderheiten vor Faschist*innen und heute Völker vor Diktatoren. Im vorangegangenen Artikel haben wir uns bereits mit einer berüchtigten, wenn auch weniger bekannten Fluchtroute – über die Ostsee aus der DDR – auseinandergesetzt. In diesem Artikel soll es um die gefährlichste Fluchtroute Europas der jüngsten Vergangenheit gehen: über das Mittelmeer nach Europa.
Die Hintergründe
Ich habe zum Thema Flucht über das Mittelmeer bereits im vergangenen Oktober eine Lesung in der STRAZE besucht. Gelesen hat Namensvetter Adrian Pourviseh als Crew-Mitglied der Sea-Watch 3 – einem von wenigen Rettungsschiffen, die das Mittelmeer durchfahren und nach Geflüchtetenbooten Ausschau halten. Die Rettungsschiffe von Sea-Watch müssen dabei schneller als die libysche Küstenwache die Geflüchtetenboote erreichen, ansonsten drohen diesen Haft, Folter und Tod. In seiner Graphic Novel mit dem Titel Das Schimmern der See hat Adrian seine Erfahrungen niedergeschrieben und gezeichnet. Hier schildert er seine Erfahrungen und vor allem seine Emotionen an Board in dieser Zeit. Drei Aspekte sind für mich aus dieser Lesung und den Erfahrungen von Adrian besonders hängen geblieben: Die Machtlosigkeit der Crew, die ständige Ungewissheit, was als Nächstes passiert und die konstante Erschöpfung, weil jederzeit ein Notruf reinkommen kann – es gibt keine richtigen Pausen. Umso beeindruckender fand ich die kleinen Schimmer an Hoffnung, die bei der Lesung und auch in den Erzählungen von Adrian, im Wissen das Richtige zu tun, immer wieder durchschienen.
Flucht und Migration heute
So schrecklich die Berichte von Adrian sich auch anhören und so herzerwämend im Vergleich die vielen Erfolgsgeschichten der Sea-Watch 3 Crew sind, so verschwindend gering ist der Anteil derer, die auf der Flucht das Glück hatten auf derartige Hilfe zu stoßen. Laut UNO Flüchtlingshilfe waren bis Ende letzen Jahres über 114 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Davon haben in den letzten zehn Jahren alleine knapp 2,5 Millionen den Fluchtweg über das Mittelmeer gewagt. Etwa 30 000 haben die Überfahrt nicht überlebt. Bei beiden Zahlen ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer größer ist. Damit ist das Mittelmeer neben der Darién Gap (an der Grenze zwischen Nord- und Südamerika) und der Sahelzone (Gebiet in Mittelafrika) eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt.
Feste Fluchtrouten entstehen immer da, wo große Massen an Menschen zur Flucht gezwungen werden. Diese etablierten Routen sind in den seltensten Fällen legal oder sicher sondern meist lebensgefährlich. Für viele Menschen sind sie allerdings buchstäblich der letzte Ausweg in ein Leben in Frieden und Sicherheit.
Die EU kann sich beim Thema Geflüchtetenpolitik nicht einigen, was dazu führt, dass einige Länder, wie beispielsweise Italien, mit der Menge an Geflüchteten überfordert sind und Menschen ohne Registrierung in andere Länder überführt. Dieser Konflikt wird auf dem Rücken der Geflüchteten ausgetragen, da diese in der Zwischenzeit im Mittelmeer ertrinken. Jedoch gibt es auch Menschen und Aktionen und Vereine, die nicht auf die Politik warten können und sich auf eigene Faust auf das Mittelmeer begeben, um Geflüchtete aus Seenot zu befreien. Dazu gehören beispielsweise, der eingangs erwähnte Verein Sea-Watch, die Sea-Punks, die beispielsweise vor einiger Zeit ihr Rettungsboot im Greifswalder Hafen See- und Rettungstüchtig für das Mittelmeer gemacht haben, oder SOS Humanity. Doch auch diesen Hilfsorganisationen wird durch die Politik das Leben zunehmend schwer gemacht. Im Jahr 2020 verhängte die italienische Regierung ein Verbot für Rettungsschiffe mit Geflüchteten an Board. Diese dürfen nicht in italienische Gewässer einfahren. Bei Verstoß droht eine Geldstrafe von bis zu 1 Millionen Euro. Stimmen aus der Politik werfen der Seenotrettung dabei immer wieder vor, dass die Hilfseinsätze mehr Menschen ermutigen und motivieren, die Flucht über das Mittelmeer zu wagen. Ob ein solcher Pull-Effekt aufgrund von Rettungseinsätzen existiert, ist umstritten und wissenschaftlich nicht belegt. Daran hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert. Während zivile Rettungsaktionen Menschen vor der Ertrinken retten, diskutiert die Politik weiterhin darüber, wie man es solchen Rettungsaktionen möglichst schwer macht: Seenotrettung als Sinnbild für ungewollte Masseneinwanderung.
Was macht die Reise so beschwerlich?
Die Boote, mit denen die meisten Menschen das Mittelmeer überqueren, sind nicht unbedingt seetüchtig und erfüllen keine notwendigen Sicherheitsstandards. Dazu würde auch eine Möglichkeit zählen, bei Seenot rechtzeitig Notrufe abzugeben. Die entsprechenden Staaten wären in diesem Fall dazu verpflichtet, eine Rettung zu organisieren und zu koordinieren. Allerdings sind weder die Kapitäne dieser Boote noch die verantwortlichen Staaten sonderlich an derartigen Rettungsaktionen interessiert. Warum das so ist, erfahrt ihr gleich. Es ist keine Seltenheit, dass der Motor dieser Geflüchtetenboote ausfällt und nicht mehr funktioniert. Ein Segel? Fehlanzeige. In der Regel bedeutet das auf einem solch großen Gewässer, wie dem Mittelmeer, ohne fremde Hilfe ein sicheres Todesurteil.
Wichtig ist zuvor zu erwähnen, dass Geflüchtete sich dieser Gefahren meistens bewusst sind – sie riskieren ihr Leben nicht ohne Grund. Sie fliehen vor Konflikten, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen. Andere sind gezwungen, ihre Heimat in der Suche nach Arbeit, einer Lebensgrundlage aufgrund von beispielsweise Hungersnöten oder Umweltkatastrophen zu verlassen. Letztere erfüllen laut dem UN-Flüchtlingskommissariat Deutschland (UNHCR) zwar nicht die Flüchtlingsdefinition, verdienen aber dennoch eine menschliche Behandlung im Einklang mit den Menschenrechten.
Jedoch stellt nicht nur das Mittelmeer direkt eine Vielzahl von Gefahren für die flüchtenden Menschen bereit. Abseits machen es viele weitere Umstände, wie unvorhersehbare Wetterbedingungen, stark schwankende Temperaturen und ein mangelnder Schutz vor Wind und Wetter, sehr schwer und gleichzeitig so lebensbedrohlich das Mittelmeer zu überqueren. Wenn die Reise schon fast geschafft ist und Europas rettenden Küsten in Sichtweite sind, kann es trotzdem sein, dass die Geflüchteten nicht sicher ausgeschifft werden können. Dies kann daran liegen, dass entsprechende Häfen nicht sicher sind oder sich die Häfen weigern, das Boot anlegen zu lassen. Auch kann ein sicherer Hafen zwar bereitgestellt werden, allerdings wird dieser – wie im Falle von Italien – teilweise so nördlich gewählt, dass es wesentlich aufwendiger für die Rettungsschiffe ist, diese Häfen zu erreichen. Das ist besonders kritisch, da sich Geflüchtete teilweise in kritischen Zuständen befinden, aufgrund von Unterkühlung, Krätze, Atemwegserkrankungen, Verbrennungen, oder Folterverletzungen und entsprechend auf medizinischen Versorgung angewiesen sind. Laut dem UNHCR ergeben sich daraus zahlreiche Rechtsfragen und viele Möglichkeiten für Rechtsverletzungen durch die Staaten. Allerdings haben die Geflüchteten nicht die Möglichkeit ihre Rechte geltend zu machen. Und selbst wenn alle Hürden und Gefahren überwunden und nach Wochen auf See sich endlich wieder fester Boden unter den eigenen Füßen befindet, endet die Hölle für viele nicht. In Europa angekommen, wird oft von staatlicher Seite versucht, den Geflüchteten zu unterstellen, dass sie das Schlepperboot teilweise selbst gesteuert hätten – ein möglicher Grund, die frisch Angekommenen direkt wieder abzuschieben.
Endgegner: Libysche Küstenwache
Wie eingangs erwähnt, führen viele der großen Fluchtrouten vom Süden zum Norden Afrikas. Ziel sind die nordafrikanischen Häfen und Küsten in Libyen und Tunesien. Von hier aus legen die meisten Schlepperboote in Richtung Europa ab. Die EU hat das ebenfalls schnell erkannt und bereits 2013 angefangen, Gelder nach Libyen zu schicken, um dort bei der Sicherung der Seegrenzen zu unterstützen. Dieses Vorhaben wurde 2016 ausgeweitet, um die libyschen Küstenwache vor Ort auszubilden und Schleuser und Menschenhandel zu bekämpfen. Heute wird die libyschen Küstenwache von der EU als wirksames Mittel gegen Migration in die EU eingesetzt. Mit diesen Geldern soll geflüchteten Menschen ein sicherer und unbürokratischer Weg zurück in ihr Herkunftsland ermöglicht werden. Die Gelder sollen dabei explizit für die Wiedereingliederungshilfe genutzt werden. Bis April 2018 wurden somit bereits 20 000 Geflüchtete in ihre Herkunftsländer gebracht, einige Internierungslager geschlossen und über 100 Menschenschmuggler*innen festgenommen. Probleme könnten dabei jedoch aufgrund einer mangelnden funktionierenden Regierung in Libyen auftreten. Immer mehr Vorwürfe gegen die libyschen Küstenwache kommen ans Licht. In einem Bericht vom italienischen Konteradmiral Stefano Turchetto ist die Rede von einer übermäßigen Anwendung von Gewalt durch die libysche Küstenwache und der Anmerkung, dass dem EU-Training nicht länger gefolgt wird. In einem EU-Bericht heißt es, dass es aufgrund der angespannten politischen Lage in Libyen schwer ist, die Einhaltung des EU-Trainings sowie Menschenrechtsverstöße zu kontrollieren.
Dies resultierte in mindestens drei Anträgen beim Internationalen Strafgerichtshof, in denen gefordert wird, dass gegen libysche und europäische Beamte sowie Menschenhändler*innen, Milizionär*innen und anderen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelt wird.
Aus den Erfahrungen einiger Geflüchteter lässt sich erkennen, dass das Vorgehen der libyschen Küstenwache nicht viel mit Rettung zu tun hat. Etwa ein Drittel aller Menschen, die die gefährliche Reise antreten, sterben oder werden von der libyschen Küstenwache abgefangen und zurück nach Libyen gebracht. Hier landen die Geflüchteten in Straflagern, wo ihnen mit Gewalt und (sexuellem) Missbrauch begegnet wird. Verlassen darf man die KZ-ähnlichen Einrichtungen nur, wenn ein*e Angehörige*r einen arbiträren Geldbetrag zahlt. In einer Stellungnahme des libyschen Innenministeriums heißt es, dass man das Bestmögliche mit den begrenzten Ressourcen tue, was in einem Land, was durch jahrelange Bürgerkriege geplagt ist, ginge. EU-Parlamentsabgeordnete Özlem Demirel-Böhlke beschreibt den entsprechenden Bericht als weiteren Beweis für das notwendige Ende weiterer Kooperationen mit der libyschen Küstenwache.
Alles in Allem hat die EU seit 2015 knapp 500 Millionen Euro in Libyen zur Unterbindung der Migration nach Europa investiert. Große Teile davon wurden in Grenzüberwachung und Verwaltung sowie die Unterbindung von Wirtschaftsflüchtlingen gesteckt. Allerdings wanderte auch ein sehr großer Teil an Milizen und Menschenhändler*innen, die die Notlage der Geflüchteten ausnutzen. Auch haben Mitglieder der libyschen Küstenwache „gerettete“ Geflüchtete an Straflager ausgeliefert – entweder gegen Bezahlung oder im Austausch mit bereits verhafteten Insass*innen.
Geschafft!?!
Und wenn dann alle Gefahren überwunden wurden: die unbarmherzige See, nicht seetüchtige Boote, unvorhersehbare Unwetter, Menschenhändler*innen und Zwangsprostitution, nordafrikanische Konzentrationslager und die Boote der libyschen Küstenwache. Dann ist es endlich geschafft. Die Geflüchteten sind in Europa angekommen. In Europa angekommen, wartet auf die Geflüchteten, die das Glück hatten die gefährlichste Grenze der Welt – das Mittelmeer – zu überschreiten, eine Welt in der man sie vielerorts nicht haben möchte, in der sie nicht willkommen sind und in der sie als Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gesehen werden.
Geboren und aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern, hat es Adrian gar nicht so weit von zu Hause weggetrieben. Der Organisationskommunikationsstudent war knapp 2 Jahren Chefredakteur und sein Lieblingstier ist der Schuhschnabelstorch.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zeigt die Ausstellung Caspar David Friedrich: das verborgene Leben der Bilder.
Die diesjährige Landeskunstschau steht unter dem Motto Luft nach oben!. Zu sehen ist sie in der Marienkirche und der Spielhalle KUNST.
Die Ausstellung straucheln und lichten im Koeppenhaus beschäftigt sich in Fotografien und Texten mit dem Thema Licht im Wald.
Im Pommerschen Landesmuseum lässt sich in der Ausstellung Caspar David Friedrich. Lebenslinien der künstlerische Werdegang Friedrichs nachverfolgen.
Altigkeiten
Die Schüler*innen der Kunstleistungskurse des Jahngymnasiums zeigen ihre Werke in der Ausstellung DINGE&ICH in der STRAZE.
Die Ausstellung Drucke für Friedrich vereint Arbeiten von über 100 Künstler*innen, die im St. Spiritus, im Koeppenhaus, im KunstLADEN und in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden.
Die Künstlerin Lara Faroqhi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung 12 Arten, das Wachsen zu beschreiben in der Spielhalle Kunst mit verschiedenen Aspekten des Gartens.
Der BUND zeigt seine Alleen-Wanderausstellung in der Marienkirche.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Romantisches Leuchten“ zu sehen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Anmeldung? per E-Mail an marika.weber@kreis-vg.de oder caspardavid250@uni-greifswald.de
Eintritt? 12 Euro
Neuigkeiten
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Bis zum 30. Mai läuft noch die Prüfungsanmeldung, also vergesst nicht, euch bis dahin für Prüfungen anzumelden!
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April 2023 bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Veranstaltungen
Was? Kinder Fest
Wann? Samstag, 01. Juni 2024 ab 9:30 Uhr
Wo? Kiste
Neuigkeiten
Am 01.06. ist Kindertag mit jeder Menge Aktionen, etwa am Museumshafen oder im Tierpark.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Eintritt? Für Studis 3 Euro und für alle anderen 5 Euro
Was?Rock im Geokeller
Wann? Freitag, 31. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geographenkeller
Eintritt? 2 Euro
Was?Brainstorm Bash: 2000er & 2010er Hits
Wann? Freitag, 31. Mai 2024
Wo? Club 9
Eintritt? 3 Euro für Studis und Azubis und 5 Euro für alle anderen
Was?Karaoke
Wann? Donnerstag, 30. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Ravic
Was?Profs@ Turn Tables: Pop/Dance, Glam Rock/ Disco Funk/ Covers, Punk Rock/Grunge/ Alternative Rock, House/Disco Edits
Wann? Mittwoch, 29. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Club 9
Eintritt? Für Studis und Azubis 3 Euro und für alle anderen 5 Euro
Was?Medi Meisterschaften
Wann? Freitag, 31. Mai 2024 ab 23:59 Uhr
Wo? Rosa
Was?Rosa Hits: 90er & 2000er
Wann? Samstag, 01. Juni 2024 ab 22:59 Uhr
Wo? Rosa
Neuigkeiten
Am 7. Juni ist das vom GrIStuF e.V. organisierte Running Dinner unter dem Motto „Europa wählt, die Ostsee kocht“.Bis zum 4. Juni könnt ihr euch noch als Team unter https://rd.gristuf.org/ anmelden.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Am 09. Juni findet in Greifswald die Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl statt und wie jedes Jahr werden auch jetzt wieder zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit im Wahlvorstand und in den Wahlbezirken gesucht. Wahlhelfer sind unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf von Wahlen. Sie tragen dazu bei, dass alle wahlberechtigte Bürger*innen ihre Stimme abgeben können. Alle Informationen zum Thema Wahlhelfer*innen und wie ihr selbst als solche aktiv werden könnt, erfahrt ihr im Folgenden.
Was muss ich über Wahlhelfer*innen wissen?
Für die insgesamt 42 allgemeinen Wahlbezirke und die 18 Briefwahlbezirke ist die Unterstützung von ungefähr 520 Helfer*innen angedacht. Jede wahlberechtigte Person hat dabei die Möglichkeit, sich als Wahlhelfer*in zu engagieren. Besondere Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich. Wahlhelfer*innen sind ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die in den Wahlvorständen arbeiten. Sie sind verantwortlich für die Organisation und Durchführung von Wahlen. Ihre Aufgaben sind vielfältig und von großer Bedeutung. Zum einen sind sie zuständig für die Überprüfung der Wahlberechtigung anhand des Wählerverzeichnisses oder auch die Ausgabe der Stimmzettel oder das Zählen der Stimmen und die damit verbundene Ermittlung des Wahlergebnisses. Vor jeder Wahl werden Wahlhelfer*innen von den Gemeindebehörden berufen. Idealerweise stammen sie aus dem Wahlbezirk, in dem sie tätig sind. Dies stellt sicher, dass sie mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind.
Jeder Wahlbezirk hat einen eigenen Wahlvorstand, welcher jeweils aus Wahlvorsteher*in, dessen*deren Stellvertreter*in, Schriftführer*in und 5-6 Beisitzer*innen besteht. Vorsteher*in, Stellvertreter*in und Schriftführer*in erhalten im Vorfeld der Wahl eine Schulung, um mit ihren Aufgaben vertraut zu werden. Neben der Auszählung der Stimmen nach Ende des Wahlzeitraums, muss der Wahlvorstand auch vor Wahlbeginn bereits einige Vorbereitungen leisten. Dazu zählen das Abholen der nötigen Unterlagen von der Gemeindewahlbehörde und das Einrichten des Wahlbüros im jeweiligen Bezirk. Natürlich wird die tatkräftige Mithilfe der Wahlhelfer*innen auch vergütet. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald gewährt eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 45 bis 80 Euro, abhängig von der ausgeübten Funktion der Personen.
Die Arbeit rund um die Tätigkeit als Wahlhelfer*in wirft bestimmt einige Nachfragen auf, wie zum Beispiel „Wie ist der Tagesablauf am Wahltag?“ oder „Welche Voraussetzungen müssen Wahlhelfer*innen mitbringen?“. Die Stadt hat dafür eine ausführliche Übersicht zusammengestellt, um alle übrigen Fragen zu klären. Werft da gerne einen Blick drauf, um potenzielle Fragen aus dem Weg zu schaffen.
Die Arbeit als Wahlhelfer*in ist eine wertvolle Erfahrung. Sie trägt zur Demokratie bei und ermöglicht es den Bürger*innen, aktiv am politischen Prozess teilzunehmen. Insgesamt sind Wahlhelfer*innen die stillen Helden der Demokratie. Ohne sie wäre eine faire und transparente Wahl nicht möglich. Wenn du die Gelegenheit hast, als Wahlhelfer*in tätig zu werden, zögere nicht – es ist eine lohnende Aufgabe!
Wenn du selbst als Wahlhelfer*in aktiv werden möchtest, dann melde dich auf der Internetseite der Stadt dafür.
Lucas stammt ursprünglich aus dem Rheinland und ist nun schon seit einigen Jahren in Greifswald. Derzeitig ist er Student der Organisationskommunikation im Master. Für den webmoritz. ist Lucas seit 2022 aktiver Redakteur und seit neustem nun auch stellvertretender Chefredakteur. Sein Lieblingstier ist der Panda 🐼
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Kunst:offen bietet vom 18. bis 20.05. wieder die Gelegenheit, Ateliers, Werkstätten und Galerien in ganz MV zu besichtigen.
Im Rahmen des Nordischen Klangs werden am Campus Löfflerstraße mit Urban AI Art von künstlicher Intelligenz erstellte Collagen aus Greifswalder Bildmaterial ausgestellt.
Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zeigt die Ausstellung Caspar David Friedrich: das verborgene Leben der Bilder.
Die diesjährige Landeskunstschau steht unter dem Motto Luft nach oben!. Zu sehen ist sie in der Marienkirche und der Spielhalle KUNST.
Die Ausstellung straucheln und lichten im Koeppenhaus beschäftigt sich in Fotografien und Texten mit dem Thema Licht im Wald.
Im Pommerschen Landesmuseum lässt sich in der Ausstellung Caspar David Friedrich. Lebenslinien der künstlerische Werdegang Friedrichs nachverfolgen.
Altigkeiten
Die Schüler*innen der Kunstleistungskurse des Jahngymnasiums zeigen ihre Werke in der Ausstellung DINGE&ICH in der STRAZE.
Die Ausstellung Drucke für Friedrich vereint Arbeiten von über 100 Künstler*innen, die im St. Spiritus, im Koeppenhaus, im KunstLADEN und in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden.
Die Künstlerin Lara Faroqhi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung 12 Arten, das Wachsen zu beschreiben in der Spielhalle Kunst mit verschiedenen Aspekten des Gartens.
Der BUND zeigt seine Alleen-Wanderausstellung in der Marienkirche.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Romantisches Leuchten“ zu sehen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Where? Altes Audimax, Hörsaal 1 (Rubenowstraße 1); if you want to follow the lecture online via Zoom, write an e-mail to balticsea-events@uni-greifswald.de
Was?Teddydoc-Workshop
Wann? Donnerstag, 16.05.2024, 18:30 Uhr
Wo? Hörsaal Nord im Klinikum
Anmeldung? per E-Mail an info@tbk-greifswald.de
Neuigkeiten
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Seit dem 01. Mai ist wieder Stadtradeln! Meldet euch an und strampelt diesen Monat fleißig Kilometer für die Universität.
Bis zum 26. Mai läuft die Ausstellung „Ausstellung mit Titel“ von CDFI-Studierenden. Sie befindet sich in der Makarenkostraße 22 und ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Bis zum 30. Mai läuft noch die Prüfungsanmeldung, also vergesst nicht, euch bis dahin für Prüfungen anzumelden!
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April 2023 bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Nacht der Photonen: Trance // Psy // Hard
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? C9
Was? Nacht der Photonen: K-Pop
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geologenkeller
Was? Nacht der Photonen: Scandinavian Pop
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Kiste
Was? Nacht der Photonen: 80er – 2000er Hits
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geographenkeller
Was? Nacht der Photonen: Techno
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Rosa
Was? Bingo-Abend
Wann? Sonntag, 19. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Ravic
Hier habt ihr die Veranstaltungen des Nordischen Klang 2024 für diese Woche im Überblick. Viel Spaß!
Veranstaltungen
Was? Straze-Kino: Smoke Sauna Sisterhood
Wann? Montag, 13. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 7/5/3 €
Was? Nordische Salonkultur: Salonièinnen in Skandinavien
Wann? Donnerstag, 16. Mai 2024 um 19 Uhr
Wo? Bischofsvilla, Rudolf-Petersh.-Allee 3
Eintritt? mit Anmeldung frei
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Im Rahmen des Nordischen Klangs werden am Campus Löfflerstraße mit Urban AI Art von künstlicher Intelligenz erstellte Collagen aus Greifswalder Bildmaterial ausgestellt.
Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zeigt die Ausstellung Caspar David Friedrich: das verborgene Leben der Bilder.
Die diesjährige Landeskunstschau steht unter dem Motto Luft nach oben!. Zu sehen ist sie in der Marienkirche und der Spielhalle KUNST.
Die Ausstellung straucheln und lichten im Koeppenhaus beschäftigt sich in Fotografien und Texten mit dem Thema Licht im Wald.
Im Pommerschen Landesmuseum lässt sich in der Ausstellung Caspar David Friedrich. Lebenslinien der künstlerische Werdegang Friedrichs nachverfolgen.
Altigkeiten
Die Schüler*innen der Kunstleistungskurse des Jahngymnasiums zeigen ihre Werke in der Ausstellung DINGE&ICH in der STRAZE.
Die Ausstellung Drucke für Friedrich vereint Arbeiten von über 100 Künstler*innen, die im St. Spiritus, im Koeppenhaus, im KunstLADEN und in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden.
Die Künstlerin Lara Faroqhi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung 12 Arten, das Wachsen zu beschreiben in der Spielhalle Kunst mit verschiedenen Aspekten des Gartens.
Der BUND zeigt seine Alleen-Wanderausstellung in der Marienkirche.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Romantisches Leuchten“ zu sehen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Seit dem 01. Mai ist wieder Stadtradeln! Meldet euch an und strampelt diesen Monat fleißig Kilometer für die Universität.
Bis zum 30. Mai läuft noch die Prüfungsanmeldung, also vergesst nicht, euch bis dahin für Prüfungen anzumelden!
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April 2023 bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Trash Bash – Bad Taste // DJ Enno
Wann? Samstag, 11. Mai 2024
Wo? C9
Was? Eurovision Song Contest – Public Viewing
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 ab 20:30 Uhr
Wo? Rosa
Eintritt? frei
Was? Melodic-Techno-Duo
Wann? Sonntag, 12. Mai 2024 ab 0:30 Uhr
Wo? Rosa
Eintritt? frei
Was? ĀLLY, Kĥãlĩfã & Zãllĩx – Techno
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 ab 23:59 Uhr
Wo? Rosa
Was? Himmelfahrts Kommando
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024, 14-22 Uhr Open Air & ab 22 Uhr im Club
Wo? Bunker
Was? Psytrance Floor
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 ab 23 Uhr
Wo? Bunker
Was? Karaoke Night
Wann? Montag, 06. Mai 2024 ab 20 Uhr
Wo? Studentenclub Kiste
Eintritt? frei
Was? Eurovision Song Contest Warm Up
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geographenkeller
Eintritt? 2€
Was? Karaoke Nacht
Wann? Montag, 06. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Ravic
Hier habt ihr die Veranstaltungen des Nordischen Klang 2024 für diese Woche im Überblick. Viel Spaß!
Veranstaltungen
Was? KinderKlang: 12 Stockwerke. Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 9 Uhr & 11 Uhr
Wo? Stadtbibliothek (Anmeldung erforderlich!)
Was? Erzählen in Kriegszeiten. Skandinavisch-deutsche Perspektiven
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 10 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Filmclub Casablanca: Wald: Sinfonie
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 5€
Was? KinderKlang: Die Wikinger
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 16 Uhr
Wo? Stadtbibliothek (Anmeldung erforderlich!)
Was? Die 11 Fluchten des Madis Jefferson
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 18 Uhr
Wo? Galerie des St. Spiritus
Eintritt? frei
Was? Teams International – Kalaha fest. Hilal Kaya & YrrY
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Kunstpause – Das Kopenhagener Stammbuch
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 12 Uhr
Wo? Pommersches Landesmuseum
Eintritt? 5€
Was? Crossing Borders – Podiumsgespräch
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 17 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Jazznacht – Maja Mannila Trio & Rahel Talts Quartet
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? St. Spiritus
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Partnerstädtekonzert der Musikschulen
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 um 16 Uhr
Wo? Aula der Universität
Eintritt? 11/7/6€
Was? Folk & Swing – Tjango! & Symbio
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? St. Spiritus
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Von Sumé bis Nanook
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 15 Uhr
Wo? Stadtbibiothek
Eintritt? frei
Was? Caspar David Friedrich and the Danish Golden Age
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 17 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Partnerstädtekonzert der Musikschulen
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 18 Uhr
Wo? Gemeindehaus Hinrichshagen
Eintritt? 11/7/6 €
Was? Ach, Caspar!
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 12/8/6 €
Was? Ach, Caspar! Baltic Disco Stomp
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 22 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 2 €
Was? KinderKlang: Janine Strahl-Oesterreich liest
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 um 10:30 Uhr
Wo? Stadtbibliothek
Eintritt? frei
Was? Caspar David Friedrichs Rückenfiguren und die Folgen
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Wie schafft Wladimir Putin es, die Geschichte zu verdrehen und seine grausamen Taten mit Wörtern anzudeuten und später zu rechtfertigen? Ein Experte erklärt die Strategie hinter der Sprache des russischen Herrschers. Live. In Farbe. Hier in Greifswald. Der webmoritz. berichtet von Prof. Nicolosis Vortrag am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg.
Der 24. Februar 2022 ist der Tag, an dem Undenkbares und überwunden Geglaubtes plötzlich erschütternd echte Realität wird. Russland überfällt nach Befehl von Machthaber Wladimir Putin die Ukraine. Eine „militärische Spezialoperation“, die sich in einen bis heute andauernden, schrecklichen Krieg verwandelt. Am frühen Morgen jenes 24. Februars hält Präsident Putin eine Ansprache, in der er seinen Befehl versucht zu begründen, zu legitimieren und eine Botschaft an die Welt zu senden.
Doch wie schafft er es, seine Sicht der Geschehnisse zu verbreiten? Welche klassischen Elemente der Kriegsrhetorik finden sich bei ihm wieder? Und warum sollte man sich angesichts der grausamen Folgen des Angriffs überhaupt mit so etwas Banalem wie Rhetorik befassen? Antworten auf diese Fragen gab Prof. Riccardo Nicolosi am Montagabend (15.04.) in seinem Vortrag „Putins Kriegsrhetorik“ im Greifswalder Alfried Krupp Wissenschaftskolleg. Die gut besuchte Veranstaltung war der Auftakt der Fellow Lectures des Kollegs, die Zuhörer*innen im ganzen Sommersemester spannende Einblicke in verschiedenste Forschungsgebiete eröffnet.
Putin ist kein begnadeter Redner
Prof. Nicolosi stellt zu Beginn direkt klar, was Putin nicht ist: ein begnadeter Redner. Er sei oberlehrerhaft, anstrengend und wenig charismatisch. Er bewegt die Massen nicht. Er überzeugt nicht in Debatten. Er kann bei Großveranstaltungen nicht mitreißen. Warum? Weil er es nicht nötig hat. Bevor der Präsident auch nur sein erstes Wort spricht, hat er Vorkehrungen getroffen, die den „Erfolg“ seiner Rede garantieren sollen. Putin, so Nicolosi, meide Reden vor großen Menschenmassen auf öffentlichen Plätzen. Wer keine demokratische Wahl hat, muss sich auch nicht, wie beispielsweise Merkel 2013, in einem TV-Kanzlerduell den überaus stechenden Fragen eines Stefan Raab stellen. So eine öffentliche Debatte gibt es in Russland, in dessen Inland laut Nicolosi in den vergangenen zwei Jahren noch repressiver und totalitärer agiert wird, schlichtweg nicht. Und selbst wenn Putin sich in einer Fernsehsendung Fragen eines Publikums stellt, sind die Personen sowie deren Fragen selbstverständlich zuvor abgesprochen. Diese Inszenierung diene nur dazu, eine Nähe des Herrschers zu seinem Volk zu suggerieren, erläutert Nicolosi.
Sind die passenden Voraussetzungen geschaffen, kann Putin seine Botschaften verkünden. Dazu bedient er sich verschiedener rhetorischer Mittel. Aber was ist Rhetorik überhaupt? Nicolosi erläutert diesen Grundstein seines Vortrags mit dem antiken griechischen Philosoph Platon. Laut diesem ist Rhetorik eine „ethische Überzeugungskunst zur Konsensbildung“. Eine demokratische Kunst also. Aber nicht in Russland. Dort gibt es keine Konsensbildung. Putin ist der Konsens.
„Die Kunst der Rhetorik ist laut Platon eigentlich eine demokratische Kunst.“
Prof. Riccardo Nicolosi
Die Subform der Kriegsrhetorik ist eine spezielle, wird sie doch nur im Ausnahmezustand genutzt. Laut Nicolosi kreiert diese Rhetorik einen begrenzten Möglichkeitshorizont, in dem Gewaltanwendung legitimiert wird. Was heißt das konkret? Putin stellt sein Land allgemein als ewiges Opfer des Westens dar, welcher eine ständige Bedrohung für das Fortbestehen Russlands sei. Er geht dabei weit in die Geschichte zurück und behauptet, der Westen wolle Revanche für die Niederlage Napoleons im Jahre 1812 (!). Bemerkenswert: In seiner 30-minütigen Rede am 24. Februar 2022 erwähnt Putin die Ukraine in den ersten 15 Minuten nicht ein einziges Mal. In genannter Rede bedient er sich laut Nicolosi klassischer Mittel der Kriegsrhetorik, die schon viele Tyrannen und Herrscher vor ihm verwendeten.
Zu Beginn gibt es die sogenannte Justification Speech, die dazu dient, die Entstehung der Situation zu erläutern und das Vorgehen zu legitimieren. Putin schildert seine Sicht der Vergangenheit, indem er auf einen angeblichen Genozid an der russischsprachigen Bevölkerung im Donbas, in der Ostukraine, verweist. Das leitet auf das nächste Stilmittel ein: die Alternativlosigkeit des Handelns. Der Genozid müsse gestoppt werden, bevor es zu spät ist. Die „ukrainischen Neonazis“ müssten aufgehalten werden. Nicolosi erklärt, dass der Begriff Nazi in Putins Sprachgebrauch generell einen tyrannischen Feind beschreibt und nicht mehr viel mit der eigentlichen Nazi-Ideologie gemein habe. Zum Schluss seiner Rede zu Kriegsbeginn erwähnt Putin zudem klassisch die Siegessicherheit der „Militäroperation“, die die Führung in Kiew ersetzen und eigentlich nur wenige Tage andauern sollte.
Warum sollte man sich überhaupt mit Putins Rhetorik beschäftigen?
Nicolosi ist es wichtig, die Relevanz des Vortragsthemas hervorzuheben. Die Sprache Putins war der Aggressivität seiner Taten immer mindestens einen Schritt voraus. Putin habe in seinen Reden in den vergangenen Jahren immer wieder undeutlich ausgesprochen, dass eine Intervention in der Ukraine nötig sei. Bereits 2014 deutete er dies in seiner „Blut und Boden“ Rede sehr bildhaft an: „Wenn man eine Feder immer weiter zusammendrückt, wird sie irgendwann mit aller Kraft auseinanderspringen“. Damit spielt er auf die Zeit nach dem Fall der Sowjetunion an, in der er Entwicklungen wie die NATO-Osterweiterung beobachten musste, die für ihn und sein Land eine „Demütigung“ seien.
„9 von 10 Russen haben wahrscheinlich noch nie eine Rede Putins gesehen“
Prof. Riccardo Nicolosi
Die Bezeichnung der „militärischen Spezialoperation“ wählt Putin nicht ohne Grund, wie Nicolosi erklärt. Eine Spezialoperation könne man abbrechen, wenn das Ziel erreicht sei. Einen Krieg könne man nur gewinnen oder verlieren. Hoffnung, dass diese Spezialoperation wirklich zeitnah beendet wird, lässt sich daraus aber wohl nicht schöpfen.
Zum Abschluss der Veranstaltung konnte das Publikum Fragen an Professor Nicolosi stellen. Besonders die Frage nach der Wirksamkeit der Reden stand dabei im Zentrum. Nicolosi stellte klar, dass 9 von 10 Bürgern Russlands wahrscheinlich nie eine Rede Putins verfolgt hätten. Ihnen sei auch völlig unklar, was Putin mit Begriffen wie „Entnazifizierung“ überhaupt meine. Es sind programmatische Reden. Putin sei kein Populist, so Nicolosi. Er wolle den Willen der Massen nicht auf sich ziehen. Das stehe ganz im Gegensatz zu jemandem wie Trump, der sich in einem ständigen Wahlkampfmodus befinde.
Nicolosi gelang es in seinem Vortrag, Putins Rhetorik wissenschaftlich einzuordnen und die Zuhörer an ihrem Wissensstand abzuholen. Sein Fachwissen über die Sprache und das russische System trugen zu einer überaus interessanten Abendveranstaltung bei.
Zum Vortragenden
Riccardo Nicolosi ist Professor für Slavische Philologie (Literaturwissenschaft) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er lehrte zuvor an den Universitäten Konstanz, Bonn und Bochum und war Visiting Professor an der University of California, Berkeley. Im Sommersemester 2024 ist Riccardo Nicolosi Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. In diesem Semester gibt es weitere Vorträge von Gastmitgliedern des Wissenschaftskollegs, Infos dazu gibt es hier.
Zur Person der*des Autor*in
Mit 21 Jahren ist der Autor 2022 aus der niedersächsischen Kleinstadt in unsere Kleinstadt am Meer gezogen. Beflügelt vom Wissen der Politik- und Kommunikationswissenschaft möchte er die Medienwelt betreten. Beflügelt ist auch sein Lieblingstier, der Weißkopfseeadler.