Atomgegner bereiten sich auf Castortransport vor

Robin-Wood-Aktive veröffentlichten einen Offenen Brief zur Ankettaktion im Dezember

In der Nacht vom 16. zum 17. Februar wird nach Rubenow bei Lubmin erneut Strahlenfracht gebracht. Zahlreiche Anwohner und Umweltschützer fänden es besser, wenn in Lubmin und Umgebung nur die Sonne strahlen würde. Aus diesem Grund bahnt sich erneut Widerstand gegen den zweiten Castortransport nach Lubmin an, nachdem man bereits im vergangenen Dezember einen Transport auf dem Weg ins Zwischenlager Nord mit zahlreichen Blockaden und Ankettaktionen um fast einen halben Tag aufhalten konnte.  Das soll auch in diesem Jahr wieder so sein. Und so wird – wie auch bereits im vergangenen Jahr – wieder kräftig mobilisiert und dazu aufgefordert, am kommenden Samstag, den 12. Februar, an der Demonstration gegen den nahenden Castortransport ins Zwischenlager nach Lubmin teilzunehmen. Als Rednerinnen und Redner werden Nadja Tegtmeier vom Anti-Atombündnis Nordost, Simone Leuning von der Arbeitsgruppe Schacht Konrad, der evangelische Kirchengemeindepfarrer Matthias Gürtler sowie Renate Backhaus vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) erwartet. Ebenfalls angekündigt hat sich die Grünen-Chefin Claudia Roth.

Auftaktdemo am Samstag

Los geht es um 14 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz. Die Anmelderin rechnet mit rund 1 500 Teilnehmern. Im Anschluss der Auftaktkundgebung wird sich der Demonstrationszug vom Markt über den Bahnhof und die Bahnhofstraße sowie der Goethe- und Brinkstraße zur Anklamer Straße führen. Von dort aus geht es dann weiter über den Hansering, die Knopfstraße zurück zum Markt. Um 17 Uhr erfolgt die Abschlusskundgebung des Castorstrecken-Aktionstages.

Am Abend wird der Arbeitskreis Kritischer Juristinnen (AKJ) um 21 Uhr eine Informationsveranstaltung zu juristischen Rahmenbedingungen während des Protests im IKUWO durchführen. Eine Stunde später wird, ebenfalls im Ikuwo, eine von den Greifswalder Hedonistinnen organisierte Soliparty mit jamaikanisch-elektronischer M.u.S.i.K stattfinden.

Robin Wood publiziert Offenen Brief

Bereits in den vergangenen Wochen machten Atomkraftgegner mit verschiendenen Aktionen, beispielsweise durch die Aktion „Fässerrollen“ auf sich aufmerksam. Darüber hinaus verfassten die beiden Robin Wood Aktiven einen offenen Brief an die Bürgerinnen und Bürger der Region, in dem sie die Beweggründe für ihre Ankettaktion während der Blockaden gegen den Castortransport erläuterten.

In diesem heißt es unter anderem, dass der Atommüll laut Betreiber bis mindestens 2080 im sogenannten Zwischenlager verbleiben solle. „Möglichkeiten zur Endlagerung existieren weltweit nicht. Und doch hat die Bundesregierung beschlossen, die Atomkraftwerke weiter laufen zu lassen und den radioaktiven Müllberg sogar noch zu vergrößern. Der hochgefährliche Müll wird sinnlos durch die Gegend gefahren ­ unter Inkaufnahme der Gefährdung von Menschenleben. Das darf so nicht weitergehen! Mit unserer Aktion setzen wir uns für den sofortigen Atomausstieg und den sofortigen Stopp der Atommüllproduktion ein“, begründen die Robin-Wood-Aktivisten ihre aufsehenerregende Aktion Mitte Dezember.

Aktivisten fordern zur Teilnahme an der Demonstration auf

„Wissen Sie, wie die Lagerung in Lubmin aussieht? Die CASTOREN stehen dort in einer überirdischen Lagerhalle, genauso wie in Gorleben. Was meinen Sie, wie sicher das ist? Seitdem das Atommmülllager Asse bei Braunschweig mit Wasser vollläuft, wissen wir, was von den Sicherheits­Versprechen der Atomindustrie zu halten ist“, machen die beiden ihr Misstrauen gegenüber den beruhigend klingenden Worten der Atomindustrie deutlich. Zudem legen sie der Bevölkerung nahe, zu einem Stromanbieter erneuerbarer Energien zu wechseln. Dies sei ein erster Schritt zum persönlichen Atomausstieg. Zudem stünden in Folge des Protestes entstandene Verzögerungen bei der Ankunft des Zuges im Werkbahnhof Lubmin in keinem Verhältnis zu der Gefährlichkeit des hochradioaktiven Atommülls. „Machen Sie Ihre Meinung sichtbar ­ gehen Sie auf die Straße oder auf die Schienen – der nächste CASTOR­Transport nach Lubmin findet schon Mitte Februar statt“, fordern die Aktivisten die Bürgerinnen und Bürger in und um Lubmin zum Mitmachen auf.

Der diesjährige Castortransport bringt Plutoniumfracht aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum in Karlsruhe mit. Dort wurden die Brennstäbe auch aufbereitet. Nach Polizeiangaben soll der Zug in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag um 4:30 Uhr den Lubminer Werkbahnhof erreichen, nach webMoritz-Informationen bereits zwischen Mitternacht und 1:00 Uhr.

Text: Marco Wagner

Flyer: http://nix-da.blogspot.com

Schmink-Köfferchen war doch keine Bombe

In Züssow wurde ein Zug wegen einer mutmaßlichen Kofferbombe für mehrere Stunden aufgehalten.

Auf dem Weg von Binz nach Frankfurt ist am Montag aus Sicherheitsgründen ein InterCity -Zug der Deutschen Bahn aufgrund einer mutmaßlichen Kofferbombe für mehrere Stunden aufgehalten worden. Die Kofferbombe wurde in einem herrenlosen Schminkkoffer vermutet. Der Zug wurde übereinstimenden Berichten zufolge im Bahnhof Züssow für nähere Untersuchungen angehalten. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, habe sich jedoch herausgestellt, dass es sich bei dem Gepäckstück nicht um eine Kofferbombe handelte, sondern um einen harmlosen Schminkkoffer. Um dies herauszufinden, hatten Spezialkräfte der Polizei den Koffer erst geröntgt und dann aufgeschossen.

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Beitz: Spannender Lebensweg

In unserer Jubiläums-Reihe „555 Jahre Universität Greifswald steht dieses Mal Stifter Berthold Beitz im Mittelpunkt.

Cover des Buches

Cover des Buches

Der Greifswalder Dom, das Krupp-Kolleg und das Audimax – die jüngere Baugeschichte aller drei Gebäude ist eng mit dem Namen Berthold Beitz verknüpft. Eine deutlichte Spur findet sich auf dem neuen Campus: Tausende Studenten queren täglich den zentralen Berthold-Beitz-Platz. Wer sich hinter dem Namen verbirgt, wissen indes die wenigsten Studenten. Es ist ihnen kaum zu verübeln: Denn der Ehrendoktor, Ehrensenator und Stifter unser Alma Mater ist persönlich selten in Greifswald – und in den Medien inzwischen auch nicht mehr präsent. Wer also ist Beitz?

Berthold Beitz kam 1913 in Zemmin bei Jarmen (15 Kilometer südlich von Greifswald) als Kind einfacher Leute zur Welt, verbrachte seine Schulzeit in Greifswald und machte anschließend eine Ausbildung in Stralsund. 1939 verließ er die Stadt und begann beim Energie-Unternehmen „Royal Dutch Shell“. Im Zweiten Weltkrieg war er Manager in der kriegswichtigen Ölindustrie des Deutschen Reichs, die meiste Zeit in Boryslaw (heute Ukraine). Dass er dort mehrere hundert Juden vor der Deportation bewahrte, ist vielfach belegt, die letzten Zeitzeugen leben noch. (mehr …)

Eindrücke vom Radiogeburtstag

Eindrücke vom Radiogeburtstag

Vielen Dank an alle Geburtstagsgäste von radio 98eins. Jan Metschorin hat ein paar Eindrücke der beiden fantastischen Bands STOY und Phono One eingefangen, an dieser Stelle auch vielen Dank an ihn.

Lupus in fabula heute zu Gast bei Saitensprung

Das Duo Lupus in fabula macht seit 2004 Musik der Richtung Folk / Folk-Rock. Das Akkordeon als markantes Merkmal prägt die deutschsprachige Musik der beiden. Die beiden haben sich heute Verstärkung in Form von Franziska (an der Geige) auch Stefan (am Cajon) geholt. Wir freuen uns auf diese Mischung und Ihr hoffentlich auch. 20Uhr, Saitensprung auf radio 98eins.

Quelle: http://www.myspace.com/ryckseite

Französische Studierende stellen mit Humor ihr Heimatland vor

Napoleon

Krieg zwischen Galliern und Römern, Krönung Karls des Großen zum Kaiser, Sonnenkönig Ludwig XIV. (bekannt für seinen Ausspruch „Der Staat bin ich“) – mit einer szenischen Präsentation zur französischen Geschichte begann am Mittwoch ein Französischer Länderabend im soziokulturellen Zentrum St. Spiritus. Eindrucksvoll und mit Witz stellten die französischen Austauschstudenten die Geschichte ihres Landes in abschnittsweisen szenischen Bildern dar.

Es folgten Konflikte zwischen Volk und Regierung, die immer schlimmer wurden und in der Revolution endeten. Napoleon führte Krieg gegen Preußen und floh ins Exil. Vom Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile Frankreichs zerstört. Es folgte der Wiederaufbau und die Deutsch-Französische Freundschaft begann. Auch Präsident Sarkozy mit seiner Frau wurde dargestellt.

Theaterstück und Vorstellung der Regionen

Frankreich heute: Präsident Sarkozy mit Gattin

Nach der Geschichte Frankreichs stellten die französischen Austauschstudenten ihre jeweiligen Regionen vor. Los ging es mit Paris mit Louvre und Eifelturm. Weiter ging es mit Nordfrankreich, das für seine zahlreiche Biere sowie durch die französische Komödie „Willkommen bei den Sch’tis“ bekannt ist. Besonderes Markenzeichen dieser Region sind auch die zahlreichen Spuren des Bergbaus, wie beispielsweise Bergwerke, Abraumhalden und Bergarbeitersiedlungen.

In Westfrankreich sind hingegen viele keltische Spuren und sehr gute Weine zu finden. Südfrankreich beeindruckt mit vielen Naturlandschaften und dem „schönsten Meer der Welt“ – meinte zumindest ein Austauschstudent. Die Ostsee sei zwar auch sehr schön, aber der Himmel nicht so blau. „Aber grauer Himmel ist auch schön“, witzelte er weiter. Zentralfrankreich, südlich von Paris hat schöne Landschaften mit Naturparks und berühmte Schlösser zu bieten. Im Osten Frankreichs liegt Elsass-Lothringen, wo sich Straßburg befindet und süßer Weißwein hergestellt wird. Nebenbei ist dort noch Bugatti zu Hause.

Gespräche und Leckereien beim französischen Buffet

Etwa 60 Studenten kamen zum französischen Abend.

Ein Quiz zu französischen Schauspielern und Musikern rundete das offizielle Programm ab. Anschließend gab es ein französisches Buffet mit Crêpes, Zwiebelkuchen, Mirabellenkuchen, Frikadellen und zahlreichen anderen Spezialitäten aus dem Nachbarland. Dort nutzten die 60 Studenten aus Deutschland und Frankreich die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen.

Fotos: David Vössing