Am Sonntag, den 25.02., lud das neugegründete Bündnis für Demokratie zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz ein. Personen aus Universität, Kirche, Wirtschaft, Sport und Politik sowie aus der Studierendenschaft hielten Ansprachen. Es war die dritte Demo gegen Rechts in Greifswald seit den Nachrichten zu dem rechtsextremen Geheimtreffen in Potsdam, das zweite neugegründete Bündnis gegen rechte Tendenzen in diesem Jahr und die erste dieser Demos bei Sonnenschein.
Von Luise Markwort und Juli Böhm
Sonntag, kurz vor 14 Uhr. Die Sonne kam ab und zu zwischen den Wolken hervor. Auf dem Marktplatz in Greifswald waren mehrere hunderte Menschen zusammengekommen, um für Demokratie und gegen Rechts zu demonstrieren. Neben den üblichen Parteiflaggen und Bannern gab es auch Schilder mit Aufschriften wie „Omas gegen Rechts“, „Höcke isst heimlich Döner“ und „Kindergarten Antifa“, komplett mit dem Neinhorn.
Wie auch schon auf den beiden vorangegangen Demonstrationen Ende Januar war auch bei dieser Demo Hennis Herbst Versammlungsleiter. Hennis Herbst ist stellvertretender Landesvorsitzender der Linken Mecklenburg-Vorpommern und studentischer Prorektor der Uni Greifswald. Er hatte die Demonstration gemeinsam mit dem neugegründeten Greifswalder Bündnis für Demokratie organisiert. Nach einer kurzen Begrüßung, bei der er sich bei allen Unterstützenden bedankte und kurz das Organisatorische zu den Ordner*innen und den Flucht- und Rettungswegen klärte, gab er das Wort an den Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder weiter.
Dr. Stefan Fassbinder, Oberbürgermeister von Greifswald, begann damit, dass er am liebsten alle Demonstrierenden einzeln begrüßen wollen würde. Da dies jedoch zu lange gedauert hätte, beließ er es bei einer Person: Dr. Arthur König, seinem Vorgänger, den er als Vorbild sehe. Dieser liefe dereinst an der Spitze der Demos gegen die NPD. Anschließend erklärte Fassbinder, wofür das Bündnis und die Kundgebung stehen und standen. Für Demokratie, denn diese sei unter Druck geraten. Dies äußere sich in Greifswald vor allem durch Gewalt und gehe so weit, dass einige Personen aus der Bürgerschaft nicht mehr kandidieren möchten. Für Vielfalt, welche eine Bereicherung und auch eine Chance für die Stadt und ebenfalls nötig für die wirtschaftliche Zukunft sei. Gegen Rechtsextremismus und für die Werte des Grundgesetzes. Auch Islamismus, Linksextremismus und Antisemitismus wurden von Fassbinder erwähnt.
„Wir stehen hier zusammen, um uns zu verteidigen […].“
Dr. Stefan Fassbinder, Oberbürgermeister von Greifswald
Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, sprach danach. „Wir müssen hier sein“, sagte er. „Demokratie ist unser aller Sache. Wir alle sind verantwortlich, sie zu gestalten.“ Denn die Demokratie sei in Gefahr. Der Ton in der Gesellschaft würde aggressiver werden, Leute mit Migrationshintergrund hätten Angst. Er habe zum Beispiel mit einem Briten gesprochen, der sich nach vielen Jahren in Deutschland nun unsicher fühle. Es sei wichtig, sich hinter die Grundordnung zu stellen. Er betonte ebenfalls die Wichtigkeit der Menschenwürde eines jeden Menschen für den göttlichen Glauben – Diskriminierung sei mit der Menschenwürde nicht zu vereinen. Er sagte weiterhin, wir alle hätten eine große Aufgabe bis zur Kommunalwahl: Wir sollen mindestens einer Person, die rechts wählen würde, zuhören und sie konfrontieren. Wir sollen aktiv ins Gespräch kommen und uns hinter das stellen, was für uns wichtig sei. Er kenne Fälle, in denen es geklappt habe, Menschen zum Nach- und Umdenken zu bringen.
„Greifswald soll offen bleiben, vielfältig und bunt – dafür sind wir hier.“
Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland
Prof. Dr. Katharina Riedel, unsere Rektorin, sprach viel von Wissenschaftsfeindlichkeit. Die aktuelle Tendenz in der Gesellschaft sei gefährlich. Sie warnte vor dem Leugnen von Fakten, vor Schwarz-Weiß-Malerei und Verschwörungstheorien – es würden Erkenntnisse geleugnet, die wissenschaftlich unverrüttbar seien. Sie nannte die verschiedenen Themen, an denen die Universität forscht, unter anderem zu Klimastrategien und demografischem Wandel. Dies alles sei nur möglich mit einer offenen Willkommenskultur und interkulturellem Austausch. Denn die internationale Gesellschaft sei eine große Bereicherung und eine Grundlage dafür, dass die wissenschaftliche Arbeit erfolgreich durchgeführt werden könne. Und ohne wissenschaftliche Erkenntnisse käme die Gesellschaft nicht voran. Die Ideen und Sichtweisen von internationalen Studierenden und Studierenden mit Migrationshintergrund seien zudem essenziell.
Darauf folgte der Chor NoLimHits mit dem Lied „Laut sein“, wo es heißt „Wir müssen laut sein, um all den Hass und all die Wut zu übertönen.“
Weiter ging es mit der Rede der Unternehmerin Prof. Dr. Dagmar Braun. Sie betonte, wie wichtig Studierende und internationale Mitarbeitende für Unternehmen seien – gerade auch für die Kommunikation mit internationalen Kund*innen. Sie würde gerne stolz auf Greifswald sein, aber sagte, es wäre schwierig, Leute nach Greifswald zu holen, wenn der Stadt der Ruf voraus eile, es tobe ein rechter Mob durch die Stadt. Sie spricht ebenfalls von den Vorteilen internationaler Arbeitsgruppen: „Je multikultureller die Diskussionsrunden, desto produktiver.“ Aber zu ihr kämen auch Beschäftigte und sagen, sie würden sich unwohl in der Gesellschaft fühlen. Als Trägerin der Rubenow-Medaille würde sie jedoch gern weiterhin stolz auf Greifswald sein, denn Greifswald sei jung und tolerant und weltoffen.
„Jede*r soll helfen, dass wir vorankommen als vielfältige Stadt.“
Prof. Dr. Dagmar Braun, Unternehmerin
Wie der Bischof hatte auch Braun eine Bitte: „Wenn Ihnen rechtsextreme, intolerante Gedanken begegnen, sagen Sie etwas. Seien Sie nicht die schweigende Mehrheit. Sagen Sie ruhig und bestimmt: ‚Ich sehe das anders und die Mehrheit sicherlich auch.'“ Es sei wichtig, dies ohne Aggression zu tun – nur so würden die Parolen aufhören, die niemand mehr hören wollen würde. Weiter ermahnte sie Eltern, das Internetverhalten ihrer Kinder im Blick zu behalten, und warnt vor Rechtsextremen auf TikTok. Hier geschehe Bildung, die sich dem elterlichen Einfluss entziehe.
Dr. Dirk-Carsten Mahlitz vertritt als Leiter des Greifswalder Sportbundes über 12.000 Sportler*innen und zog viele Vergleiche zwischen Sport und Demokratie. Sport habe einen sozialen Aspekt, welcher die Gesellschaft widerspiegele, denn überall haben Menschen aller Hintergründe die Möglichkeit Sport zu treiben. Sowohl Sport als auch Demokratie haben Regeln und werden von Vielseitigkeit stärker. Sport lehre zudem, wie mit Siegen und Niederlagen gerecht und mit Meinungen würdig und friedlich umgegangen werden könne. Leider gebe es zu viele Spaltungen und Menschen, die sich nicht mehr an die Regeln halten würden – Sport könne wieder Brücken bauen und für Vernetzungen sorgen. Zudem erzählte er von einem Ehrenkodex, der besage, wie demokratisch Sport betrieben werden könne und der von allen Vereinen unterschrieben worden sei. Dieser verspreche unter anderem, dass auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit geachtet werde und andernfalls dagegen angegangen werde. Zudem werde jede Form von politischem und religiösem Extremismus abgelehnt. Als Vorbilder wollen sie Zivilcourage und Engagement vorleben und die Sportler*innen anregen, dies ebenfalls zu tun. Zum Schluss zitierte er einen bekannten Fußballer:
„Der Sport zeigt uns, dass in Sport Einheit liegt. Egal welche Hautfarbe, Religion und Herkunft, auf dem Fußballfeld sind wir alle gleich.“
Kurz vor drei betrat Sophie Tieding, Präsidentin des Studierendenparlaments, die Bühne. Sie fände es ermutigend, dass noch immer so viele auf die Straßen gehen – „das muss weitergehen“. Vor allem aber hob sie die studentische Selbstverwaltung als Möglichkeit für demokratische Teilhabe hervor. In den studentischen Gremien würde sich um Vielfalt bemüht werden. Zudem machte sie unter anderem auf das Festival contre le racisme und das jährliche Stolpersteinputzen als feste Bestandteile der studentischen Selbstverwaltung aufmerksam. Aber auch außerhalb der Uni werde sich für die Förderung von Vielfalt engagiert, denn Ausgrenzung und Hass dürfen weder an der Uni oder in der Stadt noch sonst nirgendwo einen Platz haben.
Sie sagte ebenfalls, als Studierendenschaft würden wir dazu beitragen, den internationalen Austausch zu fördern. Sie drückte auch ihr Gedenken an Mehmet Turgut aus, der an diesem Tag vor 20 Jahren in Rostock von Rechtsextremen ermordet wurde.
Als letzter Redebeitrag sprachen Vertreter*innen von vier Parteien.Katharina Horn von den Grünen beginnt mit einem Aufruf: „Kommen Sie zu den [Bürgerschafts-]Sitzungen, gestalten Sie die Stadt mit! Mischen Sie sich ein, denn Demokratie kann nur leben, wenn wir diskutieren!“
Danach sprach Birgit Socher von der Linken: Sie zählte verschiedene Gremien wie zum Beispiel den Seniorenbeirat und den Migrantenbeirat auf und ermutigte dazu, sich einzumischen – „denn Demokratie kann nur leben, wenn wir ins Gespräch kommen.“ Der Grundsatz alle sind gleich müsse verteidigt werden. Alle müssen ein Leben ohne Angst führen können. Sie hob zudem das Banner mit dem Spruch „Menschenrechte haben keine Außengrenzen“ hervor, welches ganz vorn vor der Bühne gehalten wurde.
Johannes Barsch (SPD) schloss sich an. Auch er sprach den Mord an Mehmet Turgut an. Damals hätte es viele gegeben, die die Augen verschlossen hätten, und 20 Jahre später sei das wieder der Fall. Er erinnert daran, wie entscheidend Kommunal- und Europawahlen seien. Weiter sprach er von der besonderen Situation in Greifswald, denn „hier fehlt eine Partei.“ „Es kann keine politische Zusammenarbeit mit dem parlamentarischen Arm rechtsextremer Kräfte geben“ sagt er.
Lars Boorberg von der FDP ergänzte zuletzt, dass Demokratie ein grundsätzlicher Wert sei, der verteidigt werden müsse. Jeder dürfe seine*ihre Meinung äußern.
Der Chor NoLimHits sang noch einmal, „Komm, wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg, eingeleitet durch Artikel 3 und 1 des Grundgesetzes.
Hennis Herbst beendet kurz nach 3 die Kundgebung. In der Spitze seien 2000 Leute dagewesen. „Dabei belassen wir’s nicht, wir werden uns wiedersehen.“ Damit, begleitet von Seifenblasen der Kindergarten Antifa, beendet er die Kundgebung.
Die 33. Legislatur des Studierendenparlaments neigt sich dem Ende zu. Nur noch eine Sitzung trennt das jetzige Parlament von der neuen Legislatur und einer neuen Zusammensetzung. Doch „wer die Zukunft erforschen will, muss die Vergangenheit kennen“ (chinesisches Sprichwort). Ob diese Legislatur als Vorbild fungieren oder eher als Flop in die Geschichte eingehen wird, zeigt sich in diesem kommentierten Rückblick über eine diskussionsreiche, haareraufende und ereignisvolle Wahlperiode.
Dieser Artikel entstand aus einer Kooperation mit dem moritz.magazin. Im aktuellen Magazin findet ihr einen Artikel ausschließlich zur Anwesenheit der StuPist*innen, geschrieben von Robert Wallenhauer. Zur Recherche für diesen Artikel haben wir im Dezember 2023 eine Umfrage bei den StuPist*innen durchgeführt. Von 28 angeschriebenen aktuellen und ehemaligen StuPist*innen dieser Legislatur haben sich 21 an der Umfrage beteiligt – übrigens die durchschnittliche Zahl der Stimmen in den Sitzungen.
Chronologischer Rückblick
Die Legislatur startete in der konstituierenden Sitzung am 24. April 2023 gleich mit zwei Anträgen, die auch die nachfolgenden Sitzungen charakterisierten. Es wurde beschlossen, dass der AStA sich mit einem vergünstigten 49-Euro-Ticket beschäftigen solle, was letztendlich mit der Urabstimmung in diesem Januar und der Entscheidung gegen das Solidarmodell eines Semestertickets endete – und nun weitergehen soll mit der Überlegung nach weiteren Modellen. Noch brisanter startete die Legislatur jedoch mit einem Antrag zu „Orten studentischer Veranstaltungen“, welcher Verbindungshäuser als Orte studentischer Veranstaltungen ausschließen sollte, angenommen wurde und mit in die Vollversammlung im Sommersemester 2023 und auf die anschließende vierte Sitzung dieser Legislatur mitgenommen wurde – es gab viel Diskussionsbedarf und unterschiedliche Meinungen. In der ersten Sitzung ging es dann gleich weiter mit einem Antrag, den der studentische Prorektor, Hennis Herbst, für einen der wichtigsten dieser Legislatur hielt: Die AG TV-Stud wurde gegründet, welche sich mit Tarifverträgen für studentische Beschäftigte auseinandersetzen soll. Diese wurde dann immer wieder erwähnt, als sie zum Beispiel an der Informationskampagne zum Streiktag an Bildungseinrichtungen und zur Großdemo in Schwerin am 28. November 2023 beteiligt war oder als deren Flyer nicht in den Ersti-Beuteln enthalten war – zuvor war beschlossen worden, dass die Ersti-Beutel aus Nachhaltigkeitsgründen weniger Papier enthalten sollten. Ab der dritten Sitzung wurde auch die Vollmitgliedschaft bei dem freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) immer wieder diskutiert, durch die die Studierendenschaft der Uni Greifswald mehr Mitspracherecht bekommen sollte, als sie als Teilmitglied bereits haben, jedoch aber auch mehr bezahlen müssten – die Vollmitgliedschaft wurde zweimal abgelehnt.
Im Sommer ab der fünften Sitzung war der Aktkalender immer wieder Thema und sorgte für viel Diskussionen zwischen StuPa und AStA, bis dieser auf der neunten Sitzung letztendlich aufgrund zu vieler Komplikationen aufgegeben wurde. Ebenfalls in der neunten Sitzung wurde eine weitere AG gegründet – die AG Studentisches Wohnen, welche sich mit der Wohnungsnot auseinandersetzen sollte. Auf der zwölften Sitzung wurde eine neue Geschäftsordnung für das StuPa beschlossen – allerdings so knapp, dass erst nach der Sitzung aufgefallen war, dass die nötige Mehrheit doch erreicht worden war. Grund dafür war vermutlich eine große Uneinigkeit über die vorgesehene FINTA*-Redeliste, dessen Diskussion um kurz nach Mitternacht auch zu trans*feindlichen Aussagen führte. Der Umgang des Medienausschusses mit einem Artikel des webmoritz. diesbezüglich führte bei der darauffolgenden StuPa-Sitzung zu einer Diskussion über die Abläufe und Befugnisse des Medienausschusses und endete in einer Diskussion unter Ausschluss der Öffentlichkeit und dem Rücktritt des Medienausschuss-Vorsitzes. Weiter ging es mit der ersten außerordentlichen Sitzung im neuen Jahr, weil die vorgesehene Sitzung in der ersten Januarwoche vom Präsidium verpeilt wurde, und der darauffolgenden ersten nicht beschlussfähigen Sitzung dieser Legislatur. Die darauffolgenden zwei Sitzungen waren dann aber wieder beschlussfähig. Am 5. März findet dann die 17. und letzte Sitzung des Studierendenparlaments in dieser Zusammensetzung statt.
Wie sah es nun aber mit der Anwesenheit der StuPist*innen aus?
Im Durchschnitt waren von der konstituierenden Sitzung bis einschließlich der 16. Sitzung 18,2 StuPist*nnen pro Sitzung anwesend, einschließlich der Stimmübertragungen ergab es somit 20,8 Stimmen pro Sitzung. In der vorherigen Legislatur lag der Durchschnitt gerade mal bei 15,4 Stimmen pro Sitzung. Die Zahlen sprechen also für eine deutlich bessere Präsenz der StuPist*nnen bei den Sitzungen dieser Legislatur. Auch war diese Legislatur nicht, wie die vorherige, von aneinandergereihten, nicht beschlussfähigen Sitzungen und daher zusätzlichen, außerordentlichen Sitzungen geprägt. Lediglich eine Sitzung war diese Legislatur nicht beschlussfähig. Eine außerordentliche Sitzung fand statt, weil das Präsidium nach der Weihnachtspause die Sitzungstermine durcheinandergebracht hatte. Die Ränge des Studierendenparlaments waren also deutlich besser gefüllt als in der letzten Legislatur, und das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Das StuPa wirkte deutlich arbeitsfähiger – wenn die zeitweise nötige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht werden konnte, lag es nicht an zu wenig anwesenden Stimmen.
Ich finde es nicht verantwortlich und schade, wenn man sich für das StuPa aufgestellt wird, sich für Ausschüsse oder AGs mit begrenzter Teilnehmeranzahl aufstellen lässt und dann viel zu selten erscheint. Damit wird der Platz denjenigen weggenommen, die wirklich helfen möchten und engagiert mitarbeiten würden.
Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023
Während sich in einer Sitzung der letzten Legislatur eine StuPistin beschwert hatte, dass sie vor der Wahl nicht wusste, wann die Sitzungen stattfänden, und deshalb meistens keine Zeit hatte, wurde das bei der Umfrage von keiner*m StuPist*in dieser Legislatur als Grund fürs Fehlen angegeben – natürlich kann man spekulieren, ob das bei den StuPist*innen, die sich nicht an der Umfrage beteiligt haben, der Fall war oder nicht. Die häufigsten Gründe für Fehlen waren laut der Umfrage „im Urlaub sein/nicht in Greifswald sein“ (12) und „krank sein“ (11). Aber auch andere hochschulpolitische Termine (3), Studium (1), Arbeit (1) und Verabredungen (1) kamen in die Quere. Ein StuPist gab an, gefehlt zu haben, weil er sich im StuPa nicht sicher fühlte oder Angst hatte hinzugehen. Derselbe StuPist gab jedoch auch an, sich im StuPa generell wohlzufühlen – genauso wie 16 weitere StuPist*innen. Vier andere StuPist*innen gaben jedoch an, sich im StuPa generell nicht wohlzufühlen – sie gingen auch nicht gerne zu den Sitzungen.
Diese Legislatur fällt deutlich auf, dass die Sitzungen immer sehr lange gehen (viel länger als vergangene Legislatur). Wenn man am nächsten Tag wichtige Termine (Univeranstaltungen) hat, finde ich das in dieser Regelmäßigkeit schwer zumutbar.
Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023
Dass sich einige StuPist*innen im StuPa nicht wohlfühlen, ist meiner Meinung nach ein klares Zeichen, dass etwas schiefläuft. Das StuPa ist ein Ort, an dem sich Studierende ehrenamtlich engagieren, weil sie im Bestfall die Uni zu einem besseren Ort machen wollen. Dafür ist jedoch eine weniger feindselige Umgebung notwendig – eine Umgebung, in der es möglich sein sollte, mit möglichst wenig Hürden Ideen und Wünsche zu äußern. Natürlich sollen und dürfen unterschiedliche Meinungen vertreten und diskutiert werden, aber es sollte in keinem Fall dazu führen, dass sich StuPist*innen unwohl fühlen. Das sollte auch anders gehen. Es wirkt, als hätte das StuPa nach einer sehr ruhigen, diskussionsarmen Legislatur verlernt, einen angemessenen Ton zu treffen.
Der Umgang mit Diskussionen
Sophie Tieding hatte bei ihrer Bewerbung als StuPa-Präsidentin noch gesagt, dass sie sich wünsche, dass das StuPa aktiver werde als bei der letzten Legislatur. Ich würde sagen, das ist auf den ersten Blick gelungen – viele Themen wurden ausführlicher diskutiert. Was jedoch von Außen auffiel und auch bereits bei den Sitzungen angesprochen wurde, ist der Ton bei Diskussionen. Vor allem fiel der raue Ton gegenüber des AStAs von Beginn an auf – ein studentisches Gremium, das sich um die Umsetzung eines Großteils der Anträge aus dem StuPa kümmert und von diesem übrigens auch gewählt wurde. Es fiel vor allem auf, dass der ehemalige AStA-Vorsitzende, der nun als StuPist im StuPa sitzt, unglaublich viele und detaillierte Fragen an den AStA stellte – konnte er nicht loslassen oder sah er tatsächlich so viel Kritik in deren Arbeit? Aber auch andere StuPist*innen zogen mit und kritisierten den AStA in übermäßig lautem Ton. Das Ganze spitzte sich zu, als ein StuPist ein BeReal machte, kurz nachdem er eine Frage gestellt hatte – ein klares Zeichen dafür, mit welchem Respekt das StuPa dem AStA begegnete. Kurz danach wurde die Debattenkultur in der zehnten Sitzung dann auch in einem eigenen Antrag besprochen – es wurde sich geeinigt, umsichtiger miteinander umzugehen. Seitdem und der Umstrukturierung der AStA-Berichte schien der Umgang aus meiner Sicht immerhin etwas freundlicher geworden zu sein.
Aber auch untereinander wurde bei den StuPist*innen mehr diskutiert. Themen wie Verbindungen, Werbemittel für den Antifaschistischen Aktions- und Informationsmonat und die Einführung einer FINTA*-Liste stießen auf einige Meinungsverschiedenheiten. Die vorherige Legislatur wirkte viel ruhiger – ob das nun an den unterschiedlichen Anwesenheiten oder den verschiedenen Meinungsspektren lag, bleibt dahingestellt. Laut der StuPist*innen, die an der Umfrage teilgenommen haben und bereits in der vorherigen Legislatur im StuPa waren, geht die Meinung stark auseinander, ob die Arbeit diese Legislatur nun als besser oder schlechter als die der vorherigen Legislatur zu bewerten sei – es stimmten genauso viele für besser wie auch für schlechter. Von früher hörte man immer mal von StuPa-Sitzungen mit Diskussionen, die bis morgens um 6 Uhr gingen – in dieser Legislatur ging eine Sitzung immerhin bis 1 Uhr nachts bis der USD (Sicherheitsdienst) das StuPa aus den Räumen schickte. Aus meiner Sicht sind solch lange Diskussionen toll, wenn sie rücksichtsvoll und konstruktiv vonstattengehen – das war diese Legislatur leider nicht immer der Fall. Wenn Personen beleidigt werden, wie es zeitweise geschehen ist, geht das zum Beispiel gar nicht.
Leider ist der Umgang und die Debattenkultur zunehmend schlechter geworden. In den letzten Sitzungen wurde der Umgang schon wieder besser, jedoch ist es schon oft vorgefallen, dass Personen verbal persönlich angegriffen worden sind und das ist unfassbar unangenehm zu beobachten.
Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023
Ich persönlich finde es auch schade, dass der Anteil an Frauen im StuPa so gering ist. Insgesamt scheint das StuPa nicht sonderlich divers aufgestellt zu sein und die Diversität der Studierendenschaft widerzuspiegeln. Ich könnte mir gut vorstellen, dass vor allem Minderheiten von dem lauten Ton von so manchen männlich gelesenen StuPisten verschreckt werden. Gerade deshalb halte ich es für wichtig, sichere Strukturen im StuPa und einen respektvollen Umgang miteinander zu schaffen.
Mal schauen, was wird
Mit den neuen StuPist*innen kommen im April auch mehr Mitglieder der in Greifswald relativ neu gegründeten Hochschulgruppe RCDS in das StuPa. Das verspricht ein noch größeres Meinungsspektrum und Diskussionspotenzial. Es wird sich zeigen, wie sich die Arbeitsweise des StuPas verändern und welcher Umgangston gewählt werden wird. Wird die neue Legislatur in stundenlange Diskussionen bis morgens um 6 Uhr eskalieren oder wird sie wieder zu dem ruhigen StuPa der Legislatur 2022/23 übergehen? Es bleibt spannend.
Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit im Jahr 1997, da veröffentliche der amerikanische Konzern Disney einen Animationsfilm, der sich mit einer Sage der griechischen Mythologie beschäftigt. Der Film, um den es sich handelt, ist „Hercules“, und ich habe mit dem so meine Probleme. Also taucht mit mir in die Welt von Göttern und Helden ein und lasst mich euch erzählen, warum „Hercules“ für mich eine der schlechtesten filmischen Umsetzungen der griechischen Mythologie ist.
Mir ist schon bewusst, dass Disney in einem Trickfilm, der sich hauptsächlich an ein eher junges Publikum richtet, die griechische Mythologie nicht detailgetreu umsetzen kann, einfach weil die Geschichten an sich doch recht düster sind. Aber man hätte sich ja wenigstens halbwegs an die Abläufe halten können. Denn auch wenn die fünf Musen – eigentlich müssten es neun sein, aber naja – in den ersten Minuten noch so oft beteuern, dass jedes Wort wahr wäre, es stimmt einfach nicht.
Lasst uns erstmal mit dem Fakt anfangen, dass eigentlich alle Charaktere die Namen ihrer Vorbilder aus der griechischen Mythologie tragen, die namensgebende Figur allerdings den römischen Namen erhalten hat. Eigentlich müsste diese nämlich Herakles heißen. Warum man das so gemacht hat? Keine Ahnung. Ich nehme an, dass Hercules im Englischen einfacher auszusprechen ist. Ich finde aber dennoch, dass man sich für eine Mythologie entscheiden hätte können, und da die Filmcharaktere sowieso wenig mit den richtigen Gottheiten zu tun haben, wäre es auch nicht schlimm gewesen, einfach die römischen Namen zu verwenden.
Die Stiefmutter und die Schlange
Über die ganze Namensgeschichte kann man ja noch hinwegsehen, aber die haben auch die komplette Familiengeschichte von Hercules verändert und dazu noch Hades als das pure Böse dargestellt, was er eigentlich gar nicht ist, aber dazu kommen wir später. Am Anfang des Filmes wird gezeigt, dass Zeus und Hera die Eltern von Hercules seien. Die beiden präsentieren ihren Sohn auf dem Olymp stolz den anderen Göttern – deren Farbgebung, nebenbei bemerkt, echt anstrengend für die Augen ist. Im weiteren Verlauf verlieren die beiden ihren geliebten Sohn aufgrund des Einwirkens von Hades, welcher ihn menschlich macht, entführt und eigentlich durch seine Gehilfen Pech und Schwefel, die sich als Schlangen getarnt haben, umbringen lassen wollte, das hat aber nicht funktioniert. Hercules wächst daraufhin bei Pflegeeltern auf. Er weiß nichts von seiner göttlichen Vergangenheit und auch nicht, dass seine Pflegeeltern nicht seine richtigen Eltern sind. Das Einzige, was ihm von seiner göttlichen Abstammung geblieben ist, ist seine übermenschliche Stärke. Als junger Mann ist er aufgrund dieser ein Außenseiter und fühlt sich nicht zugehörig. Er bittet Zeus um Hilfe und besucht dafür ein Denkmal des Göttervaters, das wird lebendig und erzählt ihm von dem ganzen Geschehenen. Hercules erfährt, wie er seine Göttlichkeit zurückerlangen kann.
„Deine Mutter und ich lieben dich vom ganzen Herzen.“
Zeus (Wolfgang Dehler)
Wirklich? Bist du dir da ganz sicher, Zeus? Also eigentlich ist Hera ja gar nicht seine Mutter. Eigentlich ist Herakles der Sprössling von Zeus und der sterblichen Alkeme. Zeus hatte sich nämlich als deren Ehemann ausgegeben und sie geschwängert. Dadurch ist Herakles auch nur ein Halbgott und kein Gott, wie Disney es uns weismachen will. Oh, und Hera kann ihn nicht ausstehen. Sie ist es nämlich, die ihn in der wahren Geschichte, schon als er ein Kind war, mit Hilfe von Schlangen umbringen wollte, nicht Hades. Was ich nicht verstehe, ist: In den ganzen Disney-Prinzessinnenfilmen gibt es einen Haufen schlimmer Stiefmütter, warum konnte man das nicht hier machen? Es wäre so einfach gewesen: Zeus und Alkeme hätten ein Paar sein können, doch während der Geburt von Herakles kommt es zu Komplikationen und Alkeme verstirbt. Daraufhin nimmt Zeus Hera zur Frau, die auch eher seinem Stand entspricht, weil sie eben auch eine Göttin ist und somit mit ihm zusammen den Olymp regieren kann. Diese Position hätte Alkeme nicht einnehmen können, weil sie eben ein Mensch ist. Hera merkt aber, dass Zeus sie nie so lieben kann, wie er Alkeme liebte und Herakles ist eine ständige Erinnerung daran. Deshalb schmiedet sie einen Plan, wie sie ihn loswerden kann… Und dann führt man das Ganze weiter, bis es zu Herakles’ Aufstieg zum Helden kommt. Aber nein, es gibt ja in der griechischen Mythologie einen Gott der Unterwelt, der ist ja die beste Vorlage für einen Bösewicht, oder?
Gerechtigkeit für Hades
Nein, ist er nicht. Nur weil Hades der Gott der Unterwelt ist, bedeutet das nicht, dass man ihn mit dem allgemeinen Bild eines Teufels gleichstellen kann. Die Unterwelt ist auch nicht wie die Hölle. Aber das hat Disney anscheinend nicht verstanden, denn für sie ist Hades offensichtlich ein schurkischer, ungnädiger Gott, in dessen Welt die Toten und deren Seelen schlecht behandelt werden. Besonders deutlich wird das im Lied „Jedes Wort ist wahr II“ („The Gospel Truth II“) gesungen von den Musen. Ja, es gibt einen Teil der Unterwelt, in dem Seelen zu ewigen Qualen verurteilt sind – der Tartaros. Dieser ist aber vorbestimmt für diejenigen, die während ihres Lebens dem Bösen gedient haben. Neben dem Tartaros gibt es aber auch den Elysion, wo die Seelen in ewiger Glückseligkeit wandeln, und die elysischen Gefilde, wo sie ohne Schmerzen als Schatten wandeln. Hades ist auch kein grausamer Herrscher oder hat irgendwelche böswilligen Absichten, wie beispielsweise Zeus von seinen Thron zu stoßen. Dementsprechend ist die Darstellung seiner Figur in diesem Film absolut nicht mit dem eigentlichen Gott vergleichbar.
Außerdem hatte Hades auch so gut wie gar nichts mit Herakles zu tun. Das einzige Mal, dass die beiden in der griechischen Mythologie aufeinandertreffen, ist, wenn Herakles bei seiner zwölften Aufgabe, die ihm auferlegt wurde, Hades‘ dreiköpfigen Hund Kerberos von der Unterwelt stehlen sollte. Beide kämpfen zunächst gegeneinander, als Herakles versucht, in die Unterwelt zu gelangen. Hades verwehrt den Lebenden nämlich den Zutritt – die haben da halt auch nichts zu suchen. Herakles gewinnt aber den Kampf und erlangt somit Zutritt in die Unterwelt. Die beiden machen dann eine Art Deal: Hades erlaubt Herakles, den Hund mitzunehmen, wenn er diesen ohne Waffen niederringt, und verspricht, ihn nach Erfüllung der Aufgabe wieder zurückzubringen. Herakles hält sich daran, und es gab keine weitere (mir bekannte) Auseinandersetzung der beiden.
Allgemein finde ich es auch super schade, dass Hades sehr oft als der „schlechte“ Gott dargestellt wird und Zeus in Kontrast dazu als der „gute“ herrschende Gott. Wie gesagt, die beiden sind nicht mit den allgemeinen Auffassungen von Teufel und Gott vergleichbar. Und ich will hier ja niemandem irgendwelche Illusionen nehmen, aber Zeus hat halt auch echt keine weiße Weste. Wenn man sich näher mit den Göttern des Olymps beschäftigt, dann wird sehr schnell klar, dass Hades einer der harmlosesten Götter ist. Man kann meines Erachtens nach die griechischen Gottheiten nicht nach „Gut“ und „Böse“ einteilen, die sind alle eher „morally grey“ – und bei einigen ist der Grauton halt dunkler als bei anderen.
Und was sagen die Griech*innen?
Der Film ist ja an sich auch nicht schlecht. Immerhin zeigt er Kindern, dass man, auch wenn man vielleicht anders als andere scheint, zu Großem fähig ist. Allerdings muss ich sagen, dass mir Hercules aus dem Film, als ich ihn zum Anlass dieses Artikels nach Jahren mal wieder gesehen habe, extrem unsympathisch ist. Der Film hat aber auch ganz coole Charaktere. So ist Meg, Hercules‘ Angebetete, meiner Meinung nach eine der besten weiblichen Disney-Charaktere. Nichtsdestotrotz finde ich, dass man sich ein wenig mehr an der eigentlichen Mythologie hätte orientieren sollen, vor allem auch, weil dadurch sehr viel falsches Wissen vermittelt wird. Ich bin auch nicht die Einzige, die mit dieser Umsetzung nicht einverstanden ist. Disney wollte wohl eine Premiere des Films am Pynxhügel in Athen durchführen, allerdings habe sich die griechische Regierung dagegen ausgesprochen – aufgrund der Verzerrungen der eigentlichen Geschichte. Einen Zeitungsartikel dazu findet ihr hier.
This is another case of foreigners distorting our history and culture just to suit their commercial interests.
Adsmevtos Typos (1997)
Die griechische Mythologie hat so viele Geschichten zu erzählen und ist so facettenreich, da braucht es keinen amerikanischen Konzern, der sich aus den bestehenden Elementen eine ganz neue Saga zusammenspinnt. Die Idee, die Mythologie auch für Kinder zugänglich zu machen, finde ich grundsätzlich gut, die Umsetzung ist allerdings absolut mangelhaft. Und lasst uns bitte damit aufhören, Hades als das Böse darzustellen…
Ich bin schon lange in einem Konflikt mit mir selbst, bin mir unschlüssig. Ich finde es schwer, Position zu beziehen im Angesicht der Frage: „Diskutierst du eigentlich gerne?“. Lange war meine Antwort intuitiv „Nein!“ – Wenn ich an Diskussionen denke, sehe ich ein fantastisches Theater – wie zwei Politiker*innen, die unbeeindruckt vom Ausgang des Fernsehduells weiterhin starr ihrer Partei Position vertreten – ein Auswendiglernen von Argumenten, von Kontern, Strategien – ein Fokus auf Kampf und Ego statt Selbst- und Fremdkonversion. Ich sehe leere Hüllen, die fremdes Feuer spucken.
Auf der anderen Seite finde ich Freude daran, mit Freund*innen zu „philosophieren“. Über Abstraktes und Konkretes, historisches und aktuelles, amüsantes oder spaltendes zu sprechen – im Tandem zwischen lernen und lehren zu schwingen. Was unterscheidet also solche zwei Diskussionen?
Vor allem glaube ich, sind das zwei Sachen: Einmal die Offenheit gegenüber der Gesprächspartner*innen – Offenheit gegenüber ihren Erfahrungen, ihren Meinungen, gegenüber der Möglichkeit, die eigenen Ansichten abzuändern. Andererseits und darin verwachsen sind die dringend vorauszusetzenden, guten Intentionen beider. Aber wie erkennt man diese – und wie kann man sich gegen schlecht Intentionierte wehren? In diesem Artikel werden vor allem die im Fragen verankerten rhetorischen Fallen behandelt, und erörtert warum wir auf diese regelmäßig hereinfallen.
Alte Muster
Fragen stellen – und andere beantworten – gehört genau so zum Menschsein wie sein aufrechter Gang oder eine einzigartige Schädelstruktur. Wir lieben Fragestunden, Krimis, Sudokus – lesen Interviews und Fachliteratur – wir spionieren, fragen ein heiteres „wie geht´s?“ und sind enttäuscht von einer abschlagenden Antwort. Wir gehen durchs Leben, werfen unterbewusst Fragezeichen – und fangen Antworten – lehren den Kleinsten sofort das strukturierte Fragen, und nutzen „Wer, Was, Wann, Warum?“ auch noch später beim Verfassen von Texten oder dem Halten wichtiger Telefonate.
Vor allem die automatische und schnelle Verarbeitung von Fragen war schon immer für das Menschsein essenziell. Wer sich vor einem Bären verteidigen muss, hat keine Zeit, sorgfältig Verteidigungsstrategien zu durchdenken. Er kann nicht sein exaktes Gewicht, Prankenreichweite und potenzielle Höchstgeschwindigkeit kalkulieren – er hat keine Zeit, um jeden Fluchtweg zu analysieren oder die beste Position zum Totstellen auszutesten. Wir überschlagen Zahlen, schätzen grob ab – und nehmen die erstbeste Körperhaltung ein. Ein Umstand, der uns – auch in Abwesenheit von bedrohlichen Beutegreifern – eine hohe Anfälligkeit für Heuristiken und andere Denkfehler verleiht.
Unser routiniertes Lösungsmuster im Frage-Antwort-Spiel – inklusive der eben genannten Abkürzungen – wird impulsiv auf jede Situation angewandt. Vernehmen wir nur eine zum Satzende höher werdende Stimme oder erkennen im Augenwinkel schemenhaft die krumme Struktur eines Satzzeichens, gehen die Gedanken vom Standpunkt der Frage aus auf Jagd – suchen nach Begründungen, Rechtfertigungen, Lösungen – ohne einmal die Legitimität der Mission selbst kritisch zu hinterfragen.
Die Gesellschaft und der Wortabtausch
„Das Fragen“ oder auch „die Frage“ haben neben der Nezessität als Überlebensreflex auch eine sehr hohe gesellschaftliche Wertschätzung inne. Nicht fragen zu dürfen füllt uns mit Abschätzigkeit – hinter jedem Verbot vermuten wir etwas Fauliges – Demokratie ohne Frage wird zur Diktatur. Denn „fragen“ ist Wissen sammeln, und Wissen ist schließlich gut. Warum würde man abblocken, wenn nicht, um etwas Zwielichtiges zu verbergen? Die Abwesenheit einer Auskunft wird zur Antwort selbst.
Andererseits, trotz aller „Heiligkeit“ der Frage, wird dem Antwortgeben selten mit selbigem Respekt und Verständnis begegnet. Das liegt ganz in seiner komplizierteren Natur – und der Ungeduld des Gegenübers. Auskunft geben erfordert mehr Arbeit und Präzision als das Infragestellen – aber wirkt auf den ersten Blick so einfach. Man muss vorsichtig sein, sich gut artikulieren – am besten nicht zu lange brauchen, denn warum hast du denn die Antwort nicht parat? Es wird viel und häufig gefragt, von derselben oder anderen Personen – dieselbe oder Variationen im Kern identischer Fragen. Man wird im Moment der Betrachtung an den Pranger gestellt und mit Obst beworfen, ohne etwas schuldig sein zu müssen. Nicht ohne Grund empfinden viele Eltern die „Warum?“-Phase ihres Kindes als besonders nervtötend. Gemeinhin Offensichtliches zu erklären und dann mit Zweifel statt Dankbarkeit begegnet zu werden, ist frustrierend. Kontinuierlich mit Schmutz gestreift zu werden, wertet die Stimmung ab.
Es gibt also ein Ungleichgewicht zwischen dem Fragenden und dem Antwortenden. Nicht nur in der mangelnden Balance ihres Aufwands, auch der Blick ist auf den Einen schärfer gerichtet – während der Fragende keinem Rechenschaft schuldig ist. Aus diesem Ungleichgewicht folgt eine Varietät an Kniffen und Tricks, welche findige Populist*innen verdeckt auf breite Massen loslassen – und Laien ungemerkt dem eigenen Sprachgebrauch unterjubeln.
Destruktion statt Debatte
Das Unwetter
Direkt aus dem ungleichen Aufwand folgt eine ganz simple rhetorische Verteidigung: Das Fragenstellen. Klingt vielleicht erstmal langweilig – sind Diskussionen nicht einfach Abtausche von Fragen und Antworten? – ist aber ganz unangenehm effektiv. Wenn Kandidatin A bemerkt, dass Kandidat B tatsächlich gute Argumente vorlegt – oder die eigenen eindeutig entkräftet hat, kann der*die Gegenüber in einem Ansturm von Fragen ertränkt werden. Fragen stellen ist ja gerechtfertigt – also warum das? Woher stammt die Info? Welche Autor*innen waren beteiligt, wie groß die Stichprobe? Welches Land, welches Jahr, welche Sicherheit? Wie kommst du drauf? Warum, weshalb, wieso? Alles in sich durchaus berechtigte Fragen, aber in ihrer Ziellosigkeit und Masse können schlechte Intentionen sichtbar werden.
Auf den Fragenhagel folgt die Desorientierung – mögliche Zuhörer*innen, oder der „Gegner“ selbst, werden erschöpft – vergessen ihren ursprünglichen Punkt und stimmen einem Fortfahren zu weiteren Argumenten zu. Wir nehmen uns ja nicht die Zeit zu entscheiden, ob wir eine Frage akzeptieren – sondern setzen automatisch sofort zum Antworten an. Das tatsächliche Ziel einer Debatte geht dabei verloren. Es ist ja das Finden von Erkenntnissen der eigentliche Sinn – und nicht das k.o. des Gegners oder der Gegnerin im intellektuellen Wattestäbchenboxkampf. Der Fragenstellende behält hier aber seine aufgesetzte Fassade, und kommt ohne verletztes Ehrgefühl durch mangelhafte Argumentation davon.
Die Ölbohrung
Eine andere Version des Fragenansturms – nennen wir sie „Tiefenbohrung“ – wird gerne bei Gesprächen über Begriffe und ihre Definitionen genutzt. Matt Walsh beispielsweise bohrt in seiner Dokumentation „What is a woman?“ zahlreiche Menschen nach der Titelfrage aus, welche er selbst auch nicht zureichend beantworten kann – es unter dem Deckmantel des aufrecht interessierten Bürgers aber auch nicht muss. Dabei hofft er selbstverständlich nicht auf einleuchtende Erkenntnisse, die das Verständnis der Gesellschaft für Transmenschen revolutionieren – sondern gedenkt, seiner Zuschauer*innenschaft Menschen zu präsentieren, welche sich in den sprachlichen Fischernetzen des Journalisten verheddern und aufgrund der Zirkulation von Definitionen nie bei einer ihm zureichenden Erklärung angelangen. Der Journalist fragt, der Befragte kann mangels Existenz einer „unhinterfragbaren Antwort“ nie der Bohrung – dem Ouroboros – entkommen – und gibt auf. Der Journalist steht als letzter, der Zuschauende applaudiert – und sieht sich in seiner oder ihrer Sicht auf die Dinge bestätigt. Das der ganze Spaß andersherum, bei einer Befragung von Matt Walsh genauso abgelaufen wäre, interessiert keine*n.
Unabhängig davon muss natürlich auch immer die dominante Position des*der Journalist*in gegenüber seines*r Interviewpartner*in bedacht werden. Nicht nur verfügt erstere Person über das finale Wort im Schnitt. Sie kann auch das Interview mit dem*der Opponent*in in unbekannte Gebiete führen und – mangels Recherchemöglichkeiten im Gespräch – im Dunkeln tappen lassen, diese Unsicherheit aber im Endprodukt der Zuschauer*innenschaft als Zeichen der eigenen intellektuellen Überlegenheit präsentieren.
Der Borkenkäfer
Ähnlich und anders geht es auf vereinzelten Demonstrationen, Youtube-Kommentaren oder dem amerikanischen Nachrichtensender Fox-News zu. Das Fragenstellen selber dient hier wieder als Schutzschild: Man unterstellt ja nichts! Aber führt Zuhörende direkt auf den Weg des sorgenvollen Misstrauens von vollkommen normalen Sachverhalten.
Alleine, dass jemand fragt, suggeriert ja schon, dass etwas nicht ganz stimmen kann. Ein Haufen Fragen, die man sich selbst nicht beantworten kann – oder mangels tatsächlichem Interesse will – führen zu dem Abbau von Grundvertrauen. Der dauernde Zweifel ,das Ausgesetztsein gegenüber nagenden Fragen, modert und durchgräbt Fundamente, wie es zwischenmenschlich nur Neid und Eifersucht tun. Verstärkt wird das Ganze durch die Ambiguität der Frage selbst. Es sind meist „die da oben“, „andere“, einfach „die“, vielleicht sogar „die Eliten“ – in jedem Fall „nicht wir“. Es baut sich ein sumpfiges Misstrauen auf – und eine verstärkte Abneigung gegen alles, was fremd ist – alles, was man mit „nicht wir“ assoziiert.
Hier wird wieder das Fragenstellen zum politischen Werkzeug. Eine solche Nachrichtensendung hat zwar das Kapital zur Beantwortung der eigenen simplen Fragen – kann sich ein Rechercheteam leisten – sie will aber keine Antworten. Denn ein brüchiges Vertrauen des*der Zuhörenden zu anderen Sendern, zum „Mainstream“, bindet mediale Aufmerksamkeit außerordentlich. Frustrierte und misstrauische Menschen teilen außerdem eher die Sprache eines Sensationssprechenden – jemandem, der in Superlativen spricht – als solche, die formelle Vermittlung von Informationen suchen.
Die Antwort
Es zeigt sich: wichtig ist, nachvollziehen zu können, warum Fragen gestellt werden. Wird von der Person gegenüber erwartet, dass Zeit und Aufwand in Erklärung fließen, so sollte zumindest der Hintergrund der Frage – die eigentliche Motivation dargelegt werden. Seid ihr euch unklar über die Absichten eurer Gesprächspartner*innen? Fühlt ihr euch eingeengt? Dann stellt die Gegenfrage – klärt auf, was hinter euer beiden Fassaden steckt! Welche fundamentalen Ansichten führen euren Diskurs? Sucht ihr tatsächlich nach Antworten oder standen diese schon, bevor das Fragewort den Mund verließ?
Warum fragst du eigentlich, was eine Frau ist? Hast du tatsächliches Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen? Interessierst du dich für den Wandel und Herkunft von Definitionen? Bist du eher verwirrt, möchtest lernen? Oder hast du einfach Angst vor dem Unbekannten? Geht es dir um den Einfluss von Transfrauen auf den Sport? Dann sprechen wir doch darüber, klären wir auf – und lass uns nicht realitätsferne Definitionen, Wortgebilde, das Zentrum unseres Gespräches sein.
Natürlich ist das Fragen stellen selbst, ob im privaten, universitären oder politischen Kontext wichtig – ohne Fragen wäre Lernen unmöglich, und eine Verbesserung der Umstände außerhalb unserer Reichweite. Dennoch müssen wir uns klar werden, welche Privilegien wir dem*der Fragestellenden zusprechen und empathisch dem*der Antwortenden gegenüber sein. Wir müssen uns trauen zu hinterfragen, was tatsächlich Sinnvolles von Fallen und trojanischen Pferden unterscheidet. Auf die Qualität und das Motiv hinter Fragen zu achten, erspart Ungerechtigkeiten – und schafft mehr Raum für qualitativ Hochwertiges.
Selbst in der Welt der Musik gibt es Figuren, die das gewohnte Bild auf den Kopf stellen. Einer von ihnen ist Richard David James, ein irischer Musiker, Komponist und DJ, der in Großbritannien geboren wurde. Dennoch nennt ihn kaum jemand bei diesem Namen. In der Musikgemeinschaft bleibt er für immer Aphex Twin oder AFX.
Seine Biografie ist ebenso ungewöhnlich wie sein Schaffen. Bei seiner Geburt erhielt er den Namen Richard, den sein verstorbener Bruder trug. Dies geschah auf Wunsch seiner Mutter, die den Tod des Bruders nur schwer akzeptieren konnte und daher ihrem Sohn einen ähnlichen Namen gab. Als Kind, das von der Welt abgeschottet aufwuchs, experimentierte der junge Richard schon früh mit Musik.
Seine Karriere begann er in Cornwall im Südwesten Großbritanniens, wo er auf kostenlosen, geheimen Partys auflegte. Diese Partys wurden mit Cannabis bezahlt. Die erste dieser Partys fand noch in einem Schuppen statt. Trotz ihrer Wildheit erinnert er sich gerne an diese – an die „beste Zeit“. Nach seinem ersten EP-Debüt unter dem Namen „Analogue Bubblebath“ im Jahr 1991 begann er seine Reise durch das Vereinigte Königreich und Europa. In seiner Musik kombinierte er verschiedene Genres der elektronischen Musik wie Techno, Ambient und Jungle.
Besonders bemerkenswert ist sein Debüt-Ambient-Album „Selected Ambient Works 85-92“, das als innovativ und wegweisend galt und bis heute als bedeutend angesehen wird.
„Xtal“ gibt mir ein Gefühl von Frische, als ob reines Wasser durch meine Ohren fließen würde. Witzigerweise, kann man viele seine Tracks in speed up, oder slowed an machen und sie werden sich immer noch gut anhören.
Wenn man weiter über Technomusik diskutieren möchte, lohnt es sich, die „Digeridoo EP“ zu erwähnen, die 1992 veröffentlicht wurde. Zusammen mit anderen Künstlern wie Plastikman, Hardfloor und Dave Clarke gilt Aphex Twin als Pionier des Acid-Techno-Genres.
Seine Popularität schoss in den späten 90ern regelrecht in die Höhe, als James sogar für MTV Interviews gab.
In späteren Interviews äußerte er, dass er ungern Kommentare abgibt und der Meinung ist, dass über elektronische Musik nicht diskutiert werden sollte.
„Elektronische Musik ist zu abstrakt, und man unterhöhlt sie, wenn man darüber spricht.„
Aphex Twin
Es ist auch wichtig anzumerken, dass seine Musikcover eine unglaubliche Kraft und Geschicklichkeit in der Komposition aufweisen. Sogar seine Alben beginnen mit spöttischen Konturen und witzigen Titeln wie „I Care Because You Do“, „Wax the Nip“ und „Alberto Balsalm“, die nicht nur wegen ihrer guten Musik, sondern auch wegen ihrer amüsanten Namen gehört werden sollten. Sein Track „Ventolin“ ist mit Geräuschen gefüllt, die an Noise-Musik von Künstlern wie Merzbow oder Masonna erinnern.
Er fordert seine Zuhörer heraus und prüft ihre Festigkeit und Treue, was natürlich nur zu einer Verschärfung des Fankults führt. Einige seiner Musikvideos erzeugen stilles Entsetzen und schreien „Was zum Teufel“, wie z.B „Come to Daddy“. Gleichzeitig überrascht es andererseits, wie er mit so naiven Tricks die Trägheit einiger Zuhörer*innen ausnutzt, die sich nicht weiter mit der Musik auseinandersetzen.
1993 unterzeichnete er einen Vertrag mit Warp Records und veröffentlichte mehrere Veröffentlichungen unter dem Namen Polygon Window. Er konzentrierte sich auch auf die Veröffentlichung von Musik unter dem Namen AFX und The Tuss, später unter seinem eigenen Label Rephlex.
In den letzten Jahren wurde er vor allem durch TikTok und Instagram Reels beliebt. Sein Track „Avril 14th“ ist besonders erwähnenswert.
Doch auch abseits der Musik inszeniert sich Aphex Twin als recht mystischer Künstler durch unterschiedlichste Performances. Der Zugang zum zukunftsrechten Teaser seines Albums „Blackbox Life Recorder 21f/in a room7 F760“ wurde über Poster vermittelt, deren Zugang über QR-Codes möglich war.
Letztendlich fragt man sich, was sein Logo bedeutet.
„Es ist der Buchstabe A, aber isoliert betrachtet ist es nicht wirklich ein Buchstabe, sondern eher ein geheimnisvolles Symbol, eine organische Raumgestalt aus einer anderen Welt.“
Aphex Twin
Das Logo spiegelt in Fülle und Gänze seine Musik und seine Identität wider.
Man kann nur darauf warten und hoffen, dass Aphex Twin auch in Zukunft neue, kreative Meisterwerke schafft und in der Zwischenzeit können wir die Werke genießen, die wir schon haben.
Für mich ist er die Musik der reinen Liebe, Ehrlichkeit und die seelische Begleitung, eine Art Spirit Animal in der Musikwelt, der tröstet, wenn es einem schlecht geht, Kraft in manischen Phasen für kreativen Schub gibt oder mich bei meinen Gedanken während eines abendlichen Spaziergangs begleitet.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Mit „Zyklus“ zeigt Ramona Czygan die regionale Pflanzenwelt im Wechsel der Jahreszeiten. Ihre Werke, die mit der Technik der Cyanotypie arbeiten, werden im St. Spiritus gezeigt.
In der Kleinen Rathausgalerie kann man sich derzeit MailART für Greifswald und Caspar David Friedrich ansehen.
Altigkeiten
Das CDF-Zentrum stellt mit Yun Shou – Wolkenhände I Werke von Xianwei Zhu aus.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Anlässlich des CDF Jubiläums zeigt das St. Spiritus die Ausstellung „Friedrichsche Himmel“.
Im Biotechnikum gibt es in der Ausstellung „Schwarz-weiß“ Fotografien von Thomas Lange zu sehen.
Ins Foyer der Stadtbibliothek lädt die Ausstellung „Sehnsuchtsort Bretagne“.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Blickwechsel“ zu sehen.
Derzeit hängen an verschiedenen Orten in Greifswald die von Studierenden im Rahmen des Projektes Durch den Wind selbst entworfenen Flaggen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Wo? Goldener Raum, Villa des Greifswald Moor Centrums (Ellernholzstraße 1-3)
Anmeldung? per E-Mail an CasparDavid250@greifswald.de oder telefonisch über 03834 8536 2141
What?Workshop: Intercultural Communication Training (for International as well as German students (Masters, Bachelor, PhD) of Landscape Ecology (LENC) and other study programs at Greifswald University. Spouses are also welcome)
When? Saturday, 24th February 2024, 10am to 5pm, and Sunday, 25th February 2024, 9am to 1pm
Where? Seminar Room 228 (Soldmannstraße 23)
Signing up? send an email with your name, study program, and study semester to Dr. Tiemo Timmermann (tiemo@uni-greifswald.de) until 20th of February
Neuigkeiten
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Lukas Voigt wurde vom Senat zum neuen studentischen Prorektor (ab April) gewählt. Prof. Dr. Ralf Schneider wurde zum Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer wiedergewählt.
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Abriss Night
Wann? 24.02.2024 , Start 22Uhr
Wo? Bunker Greifswald
Eintritt? 10 €
Was? Hip Hop, Deutschrap, Latino
Wann? 24.02.2024, Einlass ab 23Uhr
Wo? K3
Eintritt? nicht genannt
Was? Lineup aus Carlotta Jacobi, Khalifa, Vy Tran
Wann? 24.02.2024, Einlass ab 23:59Uhr
Wo? ROSA
Eintritt? nicht genannt
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