Es weihnachtet sehr, auch in Greifswald – und besonders bei den moritz.medien. Mit dem advents.kalender geben wir Euch weihnachtliche Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Rezepte uvm. für die Adventszeit. Öffnet jeden Tag ein Beitrags-“Türchen”! Im heutigen Türchen: Weihnachtsbaumschmuck selbst machen!
Weihnachten ohne Weihnachtsdeko wäre nicht Weihnachten, oder? Doch an den roten und goldenen Kugeln, Strohsternen und Lametta hat man sich langsam auch satt gesehen. Deshalb zeigen wir euch heute, wie ihr last minute, ganz einfach und mit wenigen Materialien nachhaltigen Weihnachtsbaumschmuck basteln könnt. Die Papieranhänger eignen sich übrigens auch gut als Dekoelement auf eurem Weihnachtsgeschenk.
Material
ein altes Buch (ich habe meins in einer Mitnehmkiste am Greifswalder Straßenrand gefunden)
Perlen
Schere
beiger, weißer oder grauer Faden
Bleistift
Nadel
Schablone eurer Wahl, die ihr aus festerem Papier schneidet
Schritt 1
Zuerst malt ihr eure Vorlage mit Bleistift auf einer Buchseite nach. Beim Motiv sind euch keine Grenzen gesetzt. Ich habe zum Beispiel Sterne, Tannenbäume und Kreise gebastelt.
Schritt 2
Danach schneidet ihr das Motiv vier mal aus – ihr könnt auch einfach vier Blätter übereinanderlegen und alles in einem Zug ausschneiden.
Schritt 3
Anschließend faltet ihr die übereinanderliegenden Motive in der Mitte. An dieser Stelle soll gleich die Naht gesetzt werden.
Schritt 4
Nun fädelt ihr das Garn, etwa 15 cm lang, ins Nadelöhr und macht am Ende des doppelten Fadens einen dicken Knoten. Jetzt wird eine Perle aufgefädelt und bis unten auf den Knoten gezogen.
Schritt 5
Jetzt stecht ihr am unteren Ende der Falz ein und beginnt im einfachen Steppstich bis ans andere Ende zu nähen. Dafür muss man auch keine Näherfahrungen haben, es ist ist ganz einfach.
Schritt 5
Wenn ihr am Ende angelangt seid, fädelt ihr eine weitere Perle auf und verknotet den restlichen Faden als Schlaufe. Ihr könnt natürlich nach Belieben mehr Perlen nehmen oder komplett darauf verzichten.
Schritt 6
Danach müsst ihr die Seiten nur noch in die richtigen Richtungen falten, sodass euer Motiv dreidimensional aussieht. Fertig!
Bilder: Lilli Lipka Beitragsbild: Till Junker bearbeitet von: Anne Frieda Müller
Es weihnachtet sehr, auch in Greifswald – und besonders bei den moritz.medien. Mit dem advents.kalender geben wir Euch weihnachtliche Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Rezepte uvm. für die Adventszeit. Öffnet jeden Tag ein Beitrags-“Türchen”! Im heutigen Türchen:russische Weihnachten.
Es ist Weihnachten, aber am 25.12. ist Vorlesung? Wie passt das zusammen?
Ganz einfach! Es ist Weihnachten in Russland. Der Nevskij Prospekt in Sankt Petersburg ist seit einem Monat geschmückt und in Moskau funkeln die Sputniks als Weihnachtsbaumdeko. Die Weihnachtsferien beginnen in Russland trotzdem erst am 31.12. – zu Silvester!
Geschenke,
trotz Weihnachtsverbots
Zum Neujahresfest bekommen die russischen Kinder Geschenke und Väterchen Frost (Дед Мороз) kommt vorbei. Das erinnert stark an unseren Heiligabend, das ist es eigentlich auch. Allerdings wurden in der Sowjetunion alle christlichen Feierlichkeiten unterbunden und verboten, so auch Weihnachten. Die Einwohner*innen der Sowjetunion sind für ihre Kreativität bekannt und übertrugen viele Weihnachtsbräuche 1917 auf das erlaubte Neujahrsfest. Aus dieser Tradition heraus wird der erste Januar immer noch größer gefeiert als der siebte Januar.
Verspätetes
Weihnachtsfest
Der siebte
Januar ist seit 1991 der offizielle Weihnachtsfeiertag in Russland. Dieses
etwas verspätet wirkende Datum kommt durch den alten julianischen Kalender,
nach dem sich die russisch-orthodoxe Kirche richtet, zustande. Der alte
julianische Kalender hat zur modernen Zeitzählung sozusagen 13 Tage Verspätung
– so wird Weihnachten also 13 Tage nach dem 25. Dezember gefeiert. Ganz
einfach!
Die Nacht vom sechsten auf den siebten Januar wird von christlich-orthodox gläubigen Russ*innen in der Kirche verbracht, dort findet die Weihnachtsmesse statt.
Kitsch
gegen das Vergessen
Das Verbot der Kirche in der Sowjetunion hat noch heute in vielen russischen Familien das Weihnachtsfest etwas in den Hintergrund gerückt. Umso erstaunlicher ist es, wie sehr die Straßen in Sankt Petersburg und Moskau schon einen Monat vorher weihnachtlich geschmückt sind. Auffällig ist aber immer wieder der Hinweis auf den Jahreswechsel, neben Weihnachtsbäumen und bei Lametta darf ein glitzerndes „2020“ nicht fehlen. So feiert Russland einfach ein eigenes Weihnachten, während im Rest der Welt „nur“ Silvester gefeiert wird – in der Nacht vom 31. Dezember auf den ersten Januar.
Bilder: Anne Frieda Müller Beitragsbild: Till Junker bearbeitet von: Anne Frieda Müller
Es weihnachtet sehr, auch in Greifswald – und besonders bei den moritz.medien. Mit dem advents.kalender geben wir Euch weihnachtliche Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Rezepte uvm. für die Adventszeit. Öffnet jeden Tag ein Beitrags-“Türchen”! Im heutigen Türchen: Wie nachhaltig ist der Weihnachtsbaum?
Die Weihnachtszeit besteht aus vielen traditionellen Bräuchen. In meiner Familie wird beispielsweise immer am Morgen des 24. Dezembers der Weihnachtsbaum geschmückt und die Vorfreude auf die Festlichkeiten geschürt. Doch – so schön es auch ist – in der heutigen Zeit ist es wichtig, einige Traditionen zu überdenken. Denn Weihnachtsbäume sind kein besonders nachhaltiges Dekorationselement. Der immergrüne Tannenbaum galt einst als Zeichen für Leben, Fruchtbarkeit und Lebenskraft in der kargen Winterzeit. Diese Bedeutung scheint in den meisten Köpfen verloren gegangen zu sein und der übermäßige Konsum von Weihnachtsbäumen hat heute eher das Gegenteil zur Folge.
Inzwischen werden jedes Jahr rund 30 Millionen Weihnachtsbäume allein in Deutschland verkauft. Bis zu zwölf Jahre wachsen die Bäume heran, eigens mit dem Ziel, später ein Weihnachtsbaum zu sein. Das Wachstum der Bäume wirkt sich zwar positiv auf die CO2-Bilanz aus; die Monokultur, in der die Bäume jedoch gezogen werden, rauben anderen Pflanzen und Tieren den Lebensraum. Zusätzlich werden die Wälder mit Pestiziden behandelt und mit chemischen Nährlösungen versorgt, um das Grün der Nadeln zu intensivieren und das Wachstum zu beschleunigen. Diese Mittel landen zunächst im Waldboden und in den Gewässern; später atmen wir sie im Wohnzimmer ein.
Viele der Bäume werden außerdem schon im Herbst geschlagen, in Kühlhäusern gelagert und haben zusätzlich oftmals einen langen Transportweg hinter sich. Die meisten Weihnachtsbäume stammen zwar aus Deutschland, aber auch aus beispielsweise skandinavischen Ländern beziehen wir diese Pflanzen. Anschließend stehen sie oftmals nur einige Tage in den deutschen Haushältern und werden dann, sobald die ersten Nadeln fallen, entsorgt. Nicht oft werden die Bäume kompostiert, sondern häufig enden sie in Müllverbrennungsanlagen.
Doch der Weihnachtsbaum ist eine fest verankerte Tradition, ohne die sich die meisten Menschen kein Weihnachten vorstellen können. Was kann man also tun, um diesen Brauch so nachhaltig wie möglich zu gestalten?
Wenn ihr auf einen echten Baum nicht verzichten aber der Umwelt trotzdem einen Gefallen tun wollt, dann kauft einen unbehandelten Bio-Baum. Erkennbar sind diese an Siegeln von beispielsweise FSC, Naturland, Bioland oder Demeter. Der IKEA in Rostock bietet beispielsweise biologisch angebaute Weihnachtsbäume an. In Greifswald und Umgebung zwar eher schwierig, aber wichtig ist auch darauf zu achten, dass der Baum aus der Region stammt.
Das Netz, in dem der Baum eingewickelt und transportiert wird, besteht oft aus Plastik. Bringt doch alternativ eigene Schnüre und Kordeln mit, um an dieser Stelle auf Plastik zu verzichten.
Vielleicht findet ihr auch eine Möglichkeit, den Baum weiterzuverwenden. Zoos und Tierparks nehmen Bio-Bäume gerne als Spiel- und Knabberzeug an. Der getrocknete Baumstamm eignet sich aber ebenfalls gut als Feuerholz.
Neben dem Bio-Baum gibt viele weitere Alternativen zum „Einwegweihnachtsbaum“.
Beispielsweise gibt es Bäume im Topf zu kaufen, die nach der Weihnachtszeit eingepflanzt werden können. Mit Geschick und einem grünen Daumen hättet ihr dann noch Jahre etwas von eurem Weihnachten.
Auch gibt es inzwischen die Möglichkeit, Weihnachtsbäume zu
mieten. Die Geschäfte bieten in dem Zusammenhang sogar oft Lieferung und
Abholung an – ihr spart euch also sogar einigen Stress.
Man kann den Weihnachtsbaum auch zu einem Weihnachtsstrauch umwandeln. Beim nächsten Waldspaziergang findet ihr mit ein wenig Aufmerksamkeit bestimmt ein paar schöne Zweige, die sich in einer Vase lange halten und trotzdem schön dekorieren lassen. Ein weiterer Vorteil: Man spart sehr viel Platz.
Eine viel diskutierte Variante ist der künstliche Weihnachtsbaum. Inzwischen gibt es schon viele Stücke, die sehr an einen echten Baum herankommen. Außerdem könnt ihr so auf die jährlich wiederkehrende Suche nach dem „perfekten“ Weihnachtsbaum verzichten, spart auf lange Sicht sogar Geld und habt jahrzehntelang Freude daran. Idealerweise wählt ihr einen Kunstbaum, der nicht gerade aus China importiert ist. Zu beachten ist außerdem, dass er aus recycelten oder umweltfreundlichen Materialien besteht, denn ansonsten handelt es sich wieder um einen unnachhaltigen Haufen Plastik – und ob das dann umweltfreundlicher ist als ein echter Baum, steht zur Diskussion. Vielleicht findet ihr sogar nach dem nächsten Weihnachtsfest einen gebrauchten und günstigen Kunstbaum auf eBay?
Mit etwas Geschick und Kreativität könnt ihr auch einfach selbst einen Christbaum basteln. Lasst eurer Kreativität freien Lauf oder inspiriert euch online. Es gibt wunderschöne, witzige und einzigartige kreative Ideen, wie man einen Weihnachtsbaum mal anders gestalten und dem alten Brauch einen neuen Schliff geben kann. In meiner WG schmücken wir zum Beispiel jedes Jahr unseren Kaktus. Und das Beste daran ist: So eine Weihnachtsbaumalternative nadelt nicht.
Also, vielleicht könnt ihr ja dieses Jahr überlegen, wie und ob ihr das Weihnachtsfest nachhaltiger gestalten könnt. Bei mir zuhause wird das sicherlich für einige Diskussionen sorgen und auch mir fällt es nicht leicht, mit diesem schönen Brauch zu brechen. Aber ich versuche daran zu denken: Der Weihnachtsbaum war mit seiner grünen Farbe mal das Symbol für Leben.
Bilder: unsplash Beitragsbild: Till Junker bearbeitet von: Anne Frieda Müller Banner: Jonathan Dehn