Die langersehnten Winterferien stehen schon kurz vor der Tür, die Reisetaschen sind bereits weitestgehend gepackt und die Geschenke für die Familie liegen schön verpackt auf dem Boden. Draußen ist es zwar eisig kalt, aber der Schnee kam genau zur richtigen Zeit und stimmt uns in das Weihnachtsfeeling ein. Den heutigen 4. Advent könnt ihr dabei mit leckeren, fluffigen Zimtschnecken mit Cream Cheese Frosting genießen.
Zeitaufwand: ca. 2 – 2 1/2 Stunden
Was ihr dafür braucht: große Schüssel, Schneebesen, Auflaufform, Pizzaroller
Zutaten für den Teig:
500 g Mehl
45 g Speisestärke
300 ml lauwarme Milch
1 EL Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Päckchen Trockenhefe / 1 Würfel frische Hefe
1 Ei
Prise Salz
150 g Rohrzucker
2,5 TL Zimt
70 g weiche Butter (zum Fetten des Teiges)
100 g gehackte Mandeln oder Haselnüsse
ca. 1 EL weiche Butter (zum Fetten der Form)
Zutaten für das Creamcheese-Frosting:
100 g Puderzucker
50 g Doppelrahmfrischkäse
1 Packung Vanillezucker
Zubereitung:
Zu aller erst werden in das Mehl alle trockenen Zutaten (Speisestärke, Puderzucker, Vanillezucker, Prise Salz, Trockenhefe) hinzugegeben und mit dem Schneebesen miteinander verrührt.
Nun macht ihr in der Mitte des Mehls eine kleine Mulde und fügt lauwarme Milch und anschließend ein Ei hinzu. Danach knetet ihr alles schön durch und rollt den Teig zu einer Kugel zusammen. Dieser wird nun wieder zurück in die Schüssel getan und mit etwas Mehl bestäubt, damit der Teig nicht in der Schüssel klebt. Den Teig lässt man jetzt für eine Stunde gehen.
Der Teig wird nun auf der Arbeitsfläche rechteckig ausgerollt und dann mit weicher Butter bestrichen. Nicht vergessen, auch die Auflaufform mit reichlich Butter zu bestreichen!
Der Rohrzucker wird mit Zimt vermischt und der Zimtzucker auf dem Teig verteilt. Anschließend werden gehackte Mandeln, Haselnüsse oder andere Nüsse eurer Wahl hinzugegeben. Alles Geschmackssache.
Mit dem Pizzaroller schneidet ihr nun ca. 12 gleichmäßig lange Stränge und rollt alles auf. Die zusammengerollten Stränge werden anschließend in die bestrichene Auflaufform gegeben.
Die Zimtschnecken lässt man – noch einmal – an einem warmen Ort abgedeckt für ca. 1 Stunde gehen. Danach kommen sie in den vorgeheizten Backofen bei 190 °C Ober-/Unterhitze für ca. 25 Minuten.
Jetzt fehlt nur noch das Wichtigste – das Frosting! Dieses besteht aus Puderzucker, Doppelrahmfrischkäse und Vanillezucker (oder Vanilleextrakt). Die Zutaten werden gut miteinander verrührt und anschließend auf die warmen Zimtschnecken gegeben.
Und schon wieder irgendwo im Nirgendwo stecken geblieben. Dabei hat Marie doch dieses Mal extra nicht die Bahn genommen. Nach knapp einer halben Stunde Busfahrt im Halbschlaf muss Marie erstmal wieder zu sich kommen. Noch circa 3 Stunden übrig. Marie seufzt: „Wenn das so weiter geht, komm ich dieses Jahr nicht mehr in Berlin an.“ Und so sitzt Marie da, in einem Reisebus voller Fremder, in der stockdunklen Wildnis Ostvorpommerns mit nichts, außer ihrem Rucksack und ihren Gedanken. Bei dem Gedanken läuft Marie ein kalter Schauer über den Rücken. Minuten vergehen. Nach und nach verlassen einzeln Menschen den Bus, um sich etwas die Beine zu vertreten. „Bei der Kälte bringen mich keine 10 Pferde nach draußen“, geht es Marie inzwischen leicht genervt durch den Kopf. „Daran kann auch dieses komische Blonde Mädchen nichts ändern“. Den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, schweift Maries Blick nach rechts, wo das blonde Mädchen gesessen hat, doch sie war nirgends zu sehen. „Sie wird wohl auch einfach kurz nach Draußen sein“ denkt sich Marie, auch wenn der Gedanke sie nicht ganz zufriedenstellt.
Marie bemerkt ein Lichtschein, der durch die Heckscheibe in den Bus leuchtet – als würde ein Auto ganz dicht hinter ihnen stehen. „Vielleicht ja der Pannendienst. Dann kann es hoffentlich bald weitergehen“. Aus dem einen Lichtkegel werden dann aber auf einmal zwei, drei, fünf oder sechs verschiedene Lichter, die alle durch die Heckscheibe in den Bus scheinen und sich wild hin und her bewegen. Jetzt muss Marie doch einen Blick riskieren. Sie richten sich langsam auf, stranguliert sich dabei fast selbst mit ihren Kopfhörerkabeln und kniet sich auf ihren Sitz, um durch die Heckscheibe zu blicken. Hinter dem Bus befindet sich gut ein dutzend Menschen, die sich alle um die geöffnete Klappe am hinteren Ende des Busses versammelt haben. Einige richten ihre Handytaschenlampen in Richtung der Klappe. Mitten in der Traube erkennt Marie Stefan. Immer noch nur in der typischen Busfahreruniform – ein hellblaues Hemd mit einem dunkelgrauen Strickpullover obendrüber – gekleidet und mit beiden Händen tief in der Klappe. Sein irritierter Blick lässt vermuten, dass es demnächst wohl doch nicht weitergeht. Marie lässt sich wieder auf ihren Sitz fallen. Nach Musik hören und durch das Fenster die Zeit totstarren ist ihr jetzt auch nicht mehr zumute.
Wieder fällt ihr der Pfefferminztee mit Schuss in ihrem Rucksack ein. „Was hat dich da eigentlich geritten, ausgerechnet Pfefferminztee mit Alkohol zu mischen?“, vergräbt Marie ihr Gesicht in den Händen. Aber desto länger sie drüber nachdenkt, desto kleiner wird ihre Hemmschwelle gegenüber dem Gedanken vielleicht doch wenigstens einen Schluck zu probieren. Kurzerhand zückt Marie die Thermoskanne aus dem Rucksack und schneller als ihr Schatten war das Teemischgetränk eingeschenkt. Mit Blick in die dunkle, nach Menthol duftende Flüssigkeit kommt ihr der Gedanke zuhause anzurufen. „Kein Empfang“, fällt ihr wieder ein. „Was mach ich jetzt?“ ertönt eine aufgelöste Stimme etwas weiter vorne aus dem Bus. „WAS MACH ICH JEEEETZT?“ schallt es nochmal durch den Bus. Marie streckt ihren Hals und lässt ihren Blick über die Kopfstützen hinweg durch den Reisebus schweifen. Doch jetzt ist alles wieder still. Nur noch ein schnelles Ein- und Ausatmen ist zu vernehmen. Niemand rührt sich. Eigentlich hasst Marie es, wenn Leute in der Bahn oder im Bus herumschreien – das hat sie in Berlin schon oft genug. Doch ihre Neugier überwiegt. Marie nimmt all ihren Mut zusammen, steht langsam auf und setzt zögerlich einen Fuß vor den anderen, immer weiter in Richtung des leisen Winselns. Ihr Herz schlägt immer schneller und lauter.
Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl traditionell hinter 24 weihnachtlichen Beiträgen. Hinter dem 16. Türchen verstecken sich ein paar sehr leckere Rezepte, um eurem Kaffee den richtigen Weihnachtsgeschmack zu verleihen.
Es ist Freitag, das letzte Wochenende vor Heiligabend bricht an und der Weihnachtstrubel nimmt zu. Da ist es mehr als verständlich, nochmal einen kleinen Energieschub zu benötigen – doch warum nicht mal was anderes probieren, solange wir noch in der Zucker-Zimt-Vanille-Saison sind? Hier findet ihr 2 Rezepte, mit denen ihr euren Koffeinkick ein bisschen festlicher gestalten könnt.
Würziger Weihnachtskaffee
100 ml heißen Kaffee 100 ml Kuhmilch/Mandelmilch/Sojamilch etc. 1 TL Kakaopulver 1 Messerspitze Zimt 1/2 – 1 EL Honig 1 Zimtstange (optional)
Die Milch bei etwa 70 °C erwärmen und mit dem Zimt und Honig vermischen. Alles zusammen kurz in einem Topf aufkochen lassen. Dann das Kakaopulver unterrühren (bestenfalls mit einem Schneebesen) und in einen Becher füllen. Den aufgekochten Kaffee dazugeben. Wenn ihr im Herbst noch nicht genug Zimt hattet, dann könnt ihr das Getränk außerdem mit der Zimtstange umrühren – macht was her für’s Auge und verstärkt die würzige Note.
Nusskaffee-Melange
10 g gemahlenen Kaffee 10 g gemahlene Haselnüsse 100 ml Kuhmilch/Mandelmilch/Sojamilch etc. 100 ml kochendes Wasser 1 EL Zucker
In einer Pfanne die gemahlenen Haselnüsse zusammen mit dem Zucker goldbraun rösten. Ständig umrühren, damit nichts anbrennt (und das Ganze auch rechtzeitig vom Herd nehmen, der Geruch wird darauf hinweisen). Den gemahlenen Kaffee mit dem kochenden Wasser unterrühren, sobald die gewünschte Farbe erreicht ist. Dann alles vom Herd nehmen, ca. 5 Minuten ziehen lassen und durch einen Kaffeefilter in die Tasse gießen. Milch kurz erhitzen und schlagen und zu dem Rest hinzugeben.
Titelbild: Laura Schirrmeister Beitragsbild: Annica Brommann
Wir alle kennen das, einfach mal einen guten Weihnachtsfilm schauen. Für mich nur etwas schwierig, wenn man nicht der größte Filmegucker ist. Also muss eine Serie herhalten. Diese Serie hat für mich gerade in der Kindheit für so einige schöne Erinnerungen gesorgt. Also schnappt euch ein Heißgetränk und „Klappe die erste“.
Der Kampf um den besten Sitzplatz
Wenn ich in der Vorweihnachtszeit beim klassischen Durchskippen auf den sogenannten „Kinderkanälen“ hängenbleibe, bin ich immer wieder erstaunt, was so alles gesendet wird. Das soll aber nicht Thema sein. Thema soll etwas sein, dass gerade mir als Kind der 2000er die Vorweihnachtszeit versüßt hat. Und auch wenn man gerade an den Klassiker „Beutolomäus kommt zum Weihnachtsmann“ denkt – hier geht es um eine französische Serie aus dem Jahr 1997, die 2002 zum ersten Mal in Deutschland ausgestrahlt wurde und damit in diesem Jahr 20jähriges Jubiläum in Deutschland feiert. Damit ist die Serie genauso alt wie ich. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Es geht um Weihnachtsmann & Co. KG. Als ich im Rahmen einer Redaktionssitzung (für den webmoritz. jeden Donnerstag 19:15 Uhr in der Rubenowstraße 2b), in der der Adventskalender inhaltlich geplant wurde, diesen Geistesblitz hatte, wusste ich selbst nicht, was ich damit anfangen sollte. Schließlich hatte ich nicht geplant, den Vorschlag laut auszusprechen, da ich ihn für eher „nerdig“ empfand. Ist mir dann aber doch rausgerutscht. Tja, selber schuld. Dann war ich überrascht als irgendwie jede*r diese Serie kannte und sich über den Vorschlag freute. Schließlich bin ich doch eher am unteren Ende des Altersschnitts zu verorten (nichts für ungut). Dann fielen sie mir aber wieder ein. Die unglaublich schönen Erinnerungen, die ich mit dieser Serie verbinde. Sei es das gemeinsame Schauen der Folgen mit meiner Schwester oder auch der Kampf um den Fernseher in unserem Wohnzimmer, wenn mein Vater mal wieder Wintersport schaute. Aber besonders bleibt mir in Erinnerung, wie meist mein Abendessen kalt wurde und dann die Diskussionen losbrachen, dass es doch nicht mehr schmeckte. Worauf meine Mutter meist mit einem „selbst schuld“ antwortete und sich nicht auf Diskussionen einließ. War für mich vielleicht auch besser so. Aber natürlich auch, wie ich wenn ich mal die Macht über den Fernseher erlangte, sofort umschaltete und den besten Platz auf der Couch einnahm. Nur um später diese 20 Minuten zu genießen. Auch störte es nicht, wenn man mal die ein oder andere Folge kannte, es ging nie wirklich um den Inhalt, sondern um die Stimmung, die diese Serie in einem auslöste. Es war einfach Weihnachtsstimmung pur.
Die perfekte Weihnachtsserie
Wenn wir aber schon bei der Stimmung sind, kommen wir mal zu der Serie allgemein. Und kurzum: Sie hatte alles. Ein Intro, welches die meistens heute noch mitsingen können (Wenn es nicht so wäre, hätte doch auch niemand davon einen Hardstylemix gemacht). Den einfach schönen Zeichentrickstil der damaligen Zeit und Charaktere, die eine Konstellation bildeten, die wie die Faust aufs Auge passte. Ich meine, jede*r konnte sich mit mindestens einer der drei Elfen des Weihnachtsmannes identifizieren. Auch gönnte es niemand Grantelbart, wenn sein Plan zu funktionieren drohte (Hannibal Smith wäre stolz gewesen). Auch sah er nicht nur aus wie jemand der einem Weihnachten versauen wollte, sondern wie eine Kreuzung aus Weihnachtsmann und kriminellem Rocker. Ironischerweise spielt er in der Serie auch nicht nur als Hobby auf der E-Gitarre Rockmusik, sondern behandelt auch seinen Helfer Gugor richtig mies. Dieser wird von ihm beinahe genauso gut behandelt, wie der Hauself Dobby von den Malfoys (Harry Potter Fans werden es verstehen). Wer so jemanden als Nachbarn hat, der braucht keine Feinde. Ein perfekter Bösewicht eben. Ihm gegenüber steht der einzig wahre, der reale, vom Nordpol stammende MVP der Serie, der Weihnachtsmann (da bin ich kurz zu euphorisch geworden). Jede*r hatte immer ein Bild vom Weihnachtsmann, das bei mir genau das widerspiegelt, was der Weihnachtsmann in der Serie darstellt. Das Gute in Person, jemand der sich mehr um andere sorgt als um sich selbst und einfach immer glücklich ist. Auch konnte er alles was ich auch wollte. Ein kleiner Vorgeschmack liefert hierfür die zweite Folge der Serie. Aber natürlich ist auch der Weihnachtsmann keine Einmannband, sondern hat Helfer*innen. Seine drei Elfen Trixi, Jordi und Gilfi. Diese helfen ihm bei den Geschenken und ergänzen sich gegenseitig perfekt. Auch haben sie spezielle Fähigkeiten, die ihnen helfen die in den einzelnen Folgen aufkommenden Probleme zu lösen. Auch sind natürlich Balbo und die Rentiere nicht zu vergessen. Sie sind zwar nur Nebencharaktere aber die Serie geht ohne sie nicht auf. Ich meine, wer schafft es denn sonst den Schlitten zu ziehen oder mich durch seine Tollpatschigkeit zum Lachen zu bringen. Aber Moment!
Ein Rätsel bleibt
Wo sind die Rentiere des Weihnachtsmanns hin? Ich meine, es gibt halt in der Serie nur drei, was mir tatsächlich gerade beim Binge Watching aller Folgen, die es auf YouTube gibt, aufgefallen ist. Dabei weiß doch jedes Kind, dass der Weihnachtsmann für seinen Schlitten neun Stück braucht. In der Serie sind allerdings nur Blitz, Rudolph und Donner vertreten. Was ist also mit Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet und Cupid? Naja, sind wahrscheinlich in Rente. Hoffe ich zumindest. Würde dann aber bedeuten, dass es Nachwuchsprobleme in der Rentierfraktion gibt. Folgt daraus, dass Weihnachten in Gefahr ist? Bin ich einer (Weihnachts-) Verschwörung auf der Spur? Ich hoffe nicht. Aber ich schweife ab.
Ein Tipp von mir
Wer sich jetzt fragt, warum er nicht versteht wovon ich hier rede, aber trotzdem bis hierhin gelesen hat, dem möchte ich erstmal danken und noch einen guten Rat mitgeben. Einfach mal um 18:15 Uhr auf Super RTL vorbeischauen und genießen. Man muss diese Serie einfach gesehen haben und sie ist nur bis zum zweiten Weihnachtstag im Programm. Also Beeilung. Ihr wollt ja nichts von dieser geilen Serie verpassen. Damit ist diese Szene im Kasten.
Laut dem Spiegel sind aktuell knapp über 50% der Deutschen Christ*innen und ca. 40% sind konfessionslos. Viele der konfessionslosen Bürger*innen feiern dennoch genauso wie die Christ*innen in 10 Tagen Weihnachten, also die Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Aber wie sieht es mit anderen Religionen aus? Gibt es in anderen Religionen überhaupt Weihnachten, oder gibt es andere wichtige Feste?
Auch im Christentum ist Weihnachten nicht gleich Weihnachten
Weihnachten in den USA und im Vereinigten Königreich
In Deutschland wird Weihnachten am 24.12, an Heiligabend, im Kreise der Familie gefeiert. Die Geschenke warten für die abendliche Bescherung unter dem Weihnachtsbaum. Im Vereinigten Königreich und in den USA wird Weihnachten jedoch erst am 25.12 gefeiert, was in Deutschland der 1. Weihnachtsfeiertag ist. In diesen Ländern kommt Santa Claus morgens durch den Schornstein und packt die Geschenke in die Socken am Kamin. Auch in Spanien gibt es andere Traditionen: Dort wird Weihnachten zwar groß gefeiert, die Geschenke gibt es aber erst an Heilige Drei Könige, dem 06.01.
Weihnachten in der russisch-orthodoxen Kirche
In der russisch-orthodoxen Kirche wird Weihnachten 13 Tage nach dem 24. und 25.12 gefeiert, nämlich am 06. und 7. Januar. Der Grund dafür liegt an den unterschiedlichen Kalendern: Während die anderen Christ*innen Weihnachten nach dem gregorianischen Kalender feiern, behielt die russisch-orthodoxe Kirche den julianischen Kalender bei, der etwas anders berechnet ist als der gregorianische. Vor Weihnachten sollen die Gläubigen 40 Tage fasten und am 06. Januar, dem „Sochelnik“, der russischen Bezeichnung für Weihnachten, wird traditionell erst mit dem Erleuchten des ersten Sterns am Himmel an diesem Tag etwas gegessen. Anschließend wird eine Kerze angezündet, die ins Fenster gestellt wird, und mit Liedern und Gebeten wird sich auf den Gottesdienst eingestimmt. Erst nach dem Gottesdienst, welcher mehrere Stunden lang sein kann, gibt es das Weihnachtsessen. Auch die Bescherung findet traditionell an diesem Tag statt. Am 07. Januar kommen Familie und Freunde nach einem morgendlichen Gottesdienst zusammen und beschenken sich mit Schokolade oder Plätzchen.
Weihnachten in der griechisch-orthodoxen Kirche
Am 24.12. gehen Kinder von Haus zu Haus und singen die Kalanda, sie kündigen Weihnachten an. Ebenso wie in der russisch-orthodoxen Kirche fasten die orthodoxen Griech*innen 40 Tage vor Weihnachten. Sie feiern Weihnachten aber bereits am 25.12., wo das Fasten mit einem Festmahl gebrochen wird. Die Bescherung muss jedoch noch bis zum 01. Januar warten, an dem der Heilige Vassilius die Geschenke unter den Betten versteckt. Teilweise gibt es die Geschenke sogar erst am 06.01. Da laut einer Legende der Heilige Vassilius mit einem Schiff über das Meer kam, werden traditionell aus Holz geschnitzte Boote und Schiffe geschmückt und beleuchtet, mittlerweile wurde diese Tradition jedoch teilweise vom Weihnachtsbaum abgelöst. Außerdem gibt es verschiedene Bräuche, um die griechischen Gnome, gennant Kallikántzari, die normalerweise unter der Erde leben, aber in den 12 Tagen zwischen dem 25.12 und dem 06.01. an die Erdoberfläche kommen und in Häusern ihr Unwesen treiben, zu verscheuchen. Auch wenn die griechisch-orthodoxe Kirche Weihnachten feiert, so ist Ostern, die Auferstehung Christi, das wichtigste Fest ihres Glaubens. Am Donnerstag vor Ostern werden Ostereier mit roter Farbe bemalt, welche das neue Leben von Jesu durch den Tod am Kreuz symbolisieren sollen. Auch bis zu Ostern fasten viele Menschen in Griechenland und verzichten in der Zeit auf tierische Produkte. Erst in der Osternacht ist die Fastenzeit beendet und die Familie isst zusammen ein Nachtmahl, das traditionell aus Lamminnereien besteht. Nach der Kirche am Ostersonntag ist es Brauch, dass zwei Personen rote Eier so lange gegeneinander schlagen, bis eins davon kaputt geht. Wenn eine Person bis zum Schluss eine unversehrte Schale hat, so soll auf ihn oder sie großes Glück warten. Abgerundet wird der Ostersonntag mit einem Lamm am Spieß, das mit der Familie gemeinsam verzehrt wird.
Chanukka im Judentum
Im Judentum gibt es das Lichterfest Chanukka (Hanuka oder Chanukah sind weitere Schreibweisen), das ähnlich zum christlichen Weihnachten ist und drei wichtige Ereignisse des jüdischen Glaubens feiert: der Sieg der Makkabäer über den syrischen König und somit die Befreiung aus dem Hellenismus, die erneute Weihe des Tempels in Jerusalem und ein Lichtwunder, das acht Tage lang war. Das Wort „Chanukka“ bedeutet „Weihung“. Das Fest beginnt am 25. Tag des Kislwes, dem dritten Monat des jüdischen Kalenders, was bei uns dem Dezember entspricht. An Chanukka kommt die Familie zusammen, beschenkt sich, isst gemeinsam und zündet acht Tage lang eine neue Kerze des achtarmigen Chanukka-Leuchters (Chanukkia) an. Es dauert acht Tage, da an das Wunder nach der zweiten Weihung des Tempels gedacht wird: Nachdem die Makkabäer den Tempel in Jerusalem zurückerobern konnten, gab es kaum noch geweihtes Öl, um Licht zu machen. Das wenige Öl brannte jedoch nicht nur einen Tag, sondern acht – solange, bis es neues geweihtes Öl gab.
Das Opferfest und das Fastenbrechen im Islam
Da Jesus im Islam, anders als im Christentum, nicht als Sohn Gottes gesehen wird, sondern nur als ein Prophet, ist es wenig verwunderlich, dass es Weihnachten im muslimischen Glauben nicht gibt. Im Islam ist Mohammed der wichtigste Prophet, da er den Menschen den Koran brachte und somit Begründer der Religion ist. Im Islam gibt es zwei wichtige Feste: das Fastenbrechen und das Opferfest, die jeweils mit einem Festtagsgebet in der Moschee eingeläutet werden. Am Ende des Ramadam wird das Fastenbrechen gefeiert, bei dem nach dem Festtagsgebet gemeinsam gegessen wird und die Kinder Süßigkeiten geschenkt bekommen. Das Kurbanfest, auch Opferfest genannt, ist das wichtigste Fest im Islam. An diesem Tag erinnern sich Muslim*innen an den Propheten Ibrahim, der als Glaubensbeweis seinen Sohn Ismael Allah opfern wollte. Als Allah Ibrahims Bereitschaft sah, stoppte er ihn und ließ dessen Sohn leben. Als Dank opferten Vater und Sohn Allah ein Tier. Traditionell wird auch in der heutigen Zeit zu Ehren Allahs ein Tier geschlachtet, das dann gemeinsam mit der Familie gegessen und an Bedürftige verteilt wird.
Diwali im Hinduismus
Im Hinduismus ist das Lichterfest Diwali ein ähnliches Fest wie das christliche Weihnachten. Diwali ist ein mehrtätiges Fest, das am 15. Tage des hinduistischen Monats Kartik beginnt, was im gregorianischen Kalender Ende Oktober oder Anfang November entspricht. Bei diesem Lichterfest werden sich an Sagen, Ereignisse und Mythen erinnert, welche als Kernaussage haben, dass das Böse vom Guten besiegt wird und damit auch die Helligkeit über die Dunkelheit siegt, weshalb bei diesem Fest viele Lichter zum Einsatz kommen. Viele Hindus starten bereits am frühen Morgen mit einem Ölbad in den Tag. Mütter geben ihren Kindern eine äußerst bittere Flüssigkeit, die sowohl die Beziehung zwischen Mutter und Kind stärken soll, als auch deren Willenskraft. Später am Tag warten auf die Kinder jedoch auch Süßigkeiten. Wenn es dunkel geworden ist, werden die Lampen, Lichter und ein Feuerwerk angezündet.
Visakha Puja im Buddhismus
Im Buddhismus ist Visakja Puja der wichtigste Feiertag, an welchem sowohl die Geburt, als auch die Erleuchtung sowie der Tod Buddhas gefeiert wird. Das Fest findet am Vollmondtag des 6. Mondmonats, was im gregorianischen Kalender Ende Mai oder Anfang Juni ist, statt. Je nach Region gibt es unterschiedliche Zeremonien an diesem Tag, ein einheitliches Ritual fehlt. In der Regel werden an diesem Tag Buddhafiguren, Altare und auch Häuser mit Kerzen und Blumen geschmückt und es wird zusammen gebetet und gefeiert. Außerdem wird darauf geachtet, die Grundregeln des Buddhismus, die 5 Sila einzuhalten. Im Buddhismus stehen Freundlichkeit oder Nächstenliebe jedoch im Zentrum des täglichen Lebens, da das eigene Karma positiv aufgeladen werden soll. Deshalb machen sich Buddhist*innen untereinander auch oft eine Freude und beschenken sich nicht nur an Feiertagen.
Egal, welches Fest ihr und eure Familie auch feiert: Wir wünschen euch eine schöne gemeinsame Zeit mit euren Liebsten!
Blonde Locken, ein weißes Gewand, Flügel und auch ein Heiligenschein. Wer gemeint ist, fragt ihr euch? Das Christkind natürlich! Bei manchen Familien kommt der Weihnachtsmann, bei anderen Väterchen Frost und bei einigen kommt eben auch das Christkind. Aber wie ist der Geschenke bringende Blondschopf eigentlich entstanden? Genau das soll heute aufgeklärt werden.
Um den Ursprung des Christkindes von Anfang bis Ende erklären zu können, müssen wir erstmal eine andere gut bekannte Figur der Weihnachtszeit aufgreifen. Dabei handelt es sich tatsächlich um den Nikolaus. Knapp 1700 Jahre in der Vergangenheit soll sich das Leben vom damaligen Bischoff von Myra, dem heiligen Nikolaus, abgespielt haben. Was ihn so berühmt gemacht hat, sind die vielen Geschichten und Legenden, in denen der Nikolaus als Geschenkebringer auftaucht. Dabei sind vor allem die Armen Zeugen seiner Güte geworden. Ich will aber nicht zu weit abschweifen – wer gerne noch etwas mehr über den Nikolaus und seine Geschichten erfahren möchte, der kann gerne mal in Türchen Nummer 6 nachlesen.
Der Grund, warum der Nikolaus so eine wichtige Rolle in der Entstehung des Christkindes spielt, ist die Sichtweise der Kirche auf den Heiligen. Da die Protestanten grundsätzlich die Verehrung von Heiligen ablehnten, waren diese nicht so begeistert vom Nikolaus. Sogar Martin Luther soll sich gegen die Rolle des Nikolaus ausgesprochen haben. Dementsprechend soll Luther wohl selber eine andere Figur als Geschenkebringer einführt haben. Gemeint ist damit niemand anderes als der „Heilige Christ“. Der Sinn dahinter war wohl, die Geburt Christi in den Mittelpunkt zu rücken. Aufzeichnungen zu Folge soll die Bescherung in protestantischen Gegenden zu der Zeit auch vermehrt am 25. Dezember stattgefunden haben.
Äußerlich ähnelte das ursprüngliche Christkind dem neugeborenem Jesuskind, dies änderte sich jedoch im Laufe der Zeit. So nahm das Christkind immer mehr engelsgleiche Züge an, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass in Krippenspielen und Umzügen oft eine Schaar Engel als Begleitung des Jesuskindes vorhanden ist. Mit dem neugeschaffenen Bild des Christkindes gewann dieses auch im Verlaufe der Jahre immer mehr Andrang unter den Katholiken und löste somit nach und nach den Nikolaus ab. Das Christkind hat als Bringer der Geschenke bis heute eine relevante Rolle in vielen Teilen Deutschlands. Der Weihnachtsmann ist aber nach seiner Kreation in den USA auch immer mehr nach Europa übergeschwappt und hat so überwiegend in den protestantischen Gebieten die Zügel in die Hand genommen. Dazu zählen vor allem Nord- und Ostdeutschland. Das Christkind hat sich wiederum in den katholischen Gebieten bewährt und ist somit in Bayern, dem Rheinland und auch in Teilen Baden-Württembergs immer noch eine Weihnachtsikone.
Das Christkind hat dementsprechend auch so ein paar Traditionen, die noch bis heute anhalten. So werden manche Weihnachtsmärkte im Süden auch als Christkindles- oder Christkindlmarkt bezeichnet. Dabei zählt der Christkindlesmarkt in Nürnberg sogar zu den ältesten und berühmtesten Weihnachtsmärkten der Welt. Ein Grund dafür ist vielleicht auch, dass die Stadt Nürnberg seit 1969 alle zwei Jahre ein neues Christkind als Botschafter*in wählt. Existieren tut dieser Brauch sogar schon seit 1933. Das Christkind der Stadt hat viele Termine und Verpflichtungen, angefangen mit der Eröffnung der Christkindlesmarktes.
Ein weiterer Brauch ist das Senden eines Briefes an das Christkind, welches durch die Deutsche Post ermöglicht wird. Entstanden ist dieser Brauch im Jahr 1985, wo erstmalig vermehrt Briefe an das Christkind in den Postfilialen eintrafen. Um die wartenden Kinder nicht zu enttäuschen, nahm sich eine Mitarbeiterin in der Filiale in Engelskirchen der Aufgabe an, alle Weihnachtsbriefe zu lesen und zu beantworten. So entstand die Christkindpostfiliale in Engelskirchen, die bis heute noch Briefe von Kindern aus aller Welt annimmt und beantwortet. Im Jahr 2021 sollen über 140.000 Briefe aus mehr als 50 verschiedenen Ländern an das Christkind geschickt worden sein. Dabei sind auch Länder wie China, Japan, Brasilien oder Togo. Ich habe dies als Kind tatsächlich auch das ein oder andere Mal gemacht, weshalb sich das Christkind auch bei mir als Weihnachtsfigur verfestigt hat. Wenn ihr Lust habt, dann schreibt dem Christkind doch selber mal einen Brief und schreibt nieder, was ihr euch dieses Jahr vom Weihnachtsfest erhofft.
Wer das Christkind erreichen möchte, kann es hier am besten versuchen: