Teeranschlag auf Burschenschaft Markomannia

von Carsten Schönebeck und Marco Wagner

Die Verunreinigungen am Markomannen-Haus

In der Nacht zum Donnerstag verübten unbekannte Täter einen Farbanschlag auf das Haus der Burschenschaft Markomannia am Karl-Marx-Platz. Bei dem Material, mit dem die Fassade beschädigt wurde, soll es sich um Teer handeln. Mit Sicherheit bestätigen konnte Pressesprecher Mario Schuldt diese Vermutung jedoch nicht. Die Tat soll sich nach Aussagen des Pressesprechers zwischen zwei  und halb vier ereignet haben. Der Tatzeitraum konnte durch Zeugenberichte zurück verfolgt werden. Die Hausbewohner selbst bemerkten den Schaden an ihrem Haus erst am nächsten Morgen. Es wurde Anzeige gegen unbekannt erstellt.

Ob die Tat politisch motiviert war, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar. Einen politischen Hintergrund möchte er nicht unterstellen. In den vergangenen Semestern ereigneten sich ähnliche Vorfälle. So verübte im Oktober 2009 eine Gruppe gewaltbereiter Demonstranten am Rande einer nicht angemeldeten Veranstaltung einen Steinanschlag auf das Haus der Burschenschaft, im April diesen Jahres wurden vor dem Haus Mülltonnen in Brand gesteckt, wobei in diesem Zusammenhang das Feuer auf die Tür des Gebäudes übergriff. Die Motivation für diese Tat ist weiterhin ungeklärt.

Fotos: Marco Wagner

In eigener Sache: Mediencafé am 9. Oktober *Update* Fotogalerie

Flyer zum Mediencafé.

Im Rahmen der Erstsemesterwoche haben die moritz Medien einiges geplant und laden nun am Sonnabend, dem 9. Oktober, zum Mediencafé in der Wollweberstraße 4 ein. Die Redaktionen von moritzTV, dem moritz Magazin und der webMoritz stellen sich und ihre Arbeit vor. Dabei können die Redaktionsräume angesehen und die Arbeit hinter den Kulissen kennengelernt werden. Kaffee und Kuchen gibt es auch.

Die Redaktionen suchen nach wie vor Verstärkung. Dabei können sich Neugierige in verschiedenen Bereichen ausprobieren: Schreiben, fotografieren, filmen, zeichnen, schneiden, programmieren, layouten – Vorkenntnisse sind nicht unbedingt notwendig.

Das Mediencafé beginnt um 11 Uhr, dauert voraussichtlich bis 16 Uhr und findet in der ersten Etage in der Wollweberstraße 4 statt.

Flyer: moritz Medien

Fotos: Marco Wagner, Annegret Adam

In eigener Sache: Änderung der Kommentarregeln

Liebe Leserinnen und Leser,

Der webMoritz ändert die Kommentarregeln.

in den vergangenen Wochen und Monaten tauchten im Kommentarbereich besonders massiv Kommentare auf, die rechtsextreme Inhalte verbreiteten oder Rechtsextremismus verharmlosten oder leugneten. Vielen Nutzern des webMoritz ist dies negativ aufgefallen und reporteten entsprechende Kommentare. Ein Teil der Leserinnen und Leser verglich den Kommentarbereich des webMoritz bereits mit der rechtsextremistischen Plattform “Altermedia”. Sowohl ein Teil unserer Stammleserschaft, als auch ein Teil unserer Autorenschaft ging uns durch die neurechten beziehungsweise radikalkonservativen Kommentatoren verloren.

Aus diesem Grund haben wir entschieden, in den Kommentarregeln unter dem Punkt “Verzichtet bitte auf:” um folgenden Stichpunkt zu ergänzen:

“Rechtsextremismus und Verharmlosung von Rechtsextremismus in euren Kommentaren.”

Unter Rechtsextremismusverharmlosung fallen sämtliche Kommentare, welche die Gefahr des Rechtsextremismus für die Zivilgesellschaft leugnen oder verharmlosen, Kommentare, die unverhältnismäßige Vergleiche zwischen Linksextremismus und Rechtsextremismus ziehen sowie das Beschönigen und Leugnen von Tatsachen bezüglich des Rechtsextremismus. Darüber hinaus wird die Verharmlosung oder Leugnung von Mitteln und Methoden Rechtsextremer, ihre Ideologie in der Mitte der Gesellschaft verankern zu wollen, von uns als Unterstützung rechtsextremistischer Bestrebungen gewertet. Kommentare diesen Inhalts werden folglich ebenfalls von den Moderatoren gelöscht. Ziel dieser Regelung ist eine Versachlichung der Kommentardebatten.

Unabhängig davon möchten wir an dieser Stelle noch anmerken, dass uns in den vergangenen Wochen der Umgangston, in dem auf dem webMoritz diskutiert wird, besonders negativ aufgefallen ist. Wir bitten daher um einen höflicheren Umgang miteinander.

Foto: Wikimedia, Grafik: Sebastian Jabbusch.

Sommerinterviews: Die AG Gender Trouble stellt sich vor

Nach der AG Satzung stellt sich die Arbeitsgruppe Gender Trouble vor, die älteste AG der Greifswalder Studierendenschaft. Seit Mai 2010 ist Tommy Kube Vorsitzender. Er studiert BWL im 1. Fachsemester und ist seit Kurzem AStA-Referent für Wohnangelegenheiten.

webMoritz: Wie lange gibt es diese AG schon?

Tommy Kube: Es gibt seit 1999 eine Initiative, Gender Trouble. Diese wurde dann im Jahr 2002 zu einer ständigen Arbeitsgemeinschaft eingerichtet.

webMoritz: Wie viele Mitglieder zählt die AG Gender Trouble?

Tommy: Aktuell sind wir 13 aktive Mitglieder.

webMoritz: Wie kam es zur Gründung der AG?

Tommy: Das kann ich leider nicht beantworten, denn das ist weit vor meiner Zeit.

webMoritz: Was sind die Ziele und Aufgaben der AG und mit welchen Inhalten wird sich beschäftigt?

Tommy: Die AG Gender Trouble hat sich im Allgemeinen einige Grundziele gesetzt. Zu einem bereichert die AG mit den monatlichen Queer-Parties die -wohl bemerkt einzige- Lesben- und Schwulenszene in Greifswald. Dadurch bietet die AG einen Treffpunkt, wo man Gleichgesinnte trifft und feiern kann. Denn es ist immer noch der Fall, dass Homosexuelle beispielsweise in Diskotheken angepöbelt werden und manchmal leider auch mehr passiert. Auf unserer Party braucht man keine Angst davor zu haben. Außerdem haben wir auch sehr viele heterosexuelle Besucher auf unserer Veranstaltung, dass zeigt Toleranz und Akzeptanz. Man glaubt nicht, was man alles mit einer Party im Monat erreichen kann. Es sorgt auch für eine bessere Lebensqualität und Akzeptanz.

Tommy Kube ist seit Mai 2010 Vorsitzender der AG Gender Trouble.

Leider wird uns nachgesagt, dass wir die „Party AG“ sind, aber da muss ich einschreiten und sagen, dass diese eine Veranstaltung im Monat für Homosexuelle eine etwas andere Bedeutung hat, als nur zu feiern. Man braucht sich nicht verstecken, Angst vor Pöbeleien zu haben oder sich zu verstellen, wie es einige vielleicht gerne haben möchten.

Zudem plant die AG mehrere Projekte beziehungsweise sind einige schon veranstaltet worden, wie das Drachenbootfest, der Christopher Street Day, die Anti-Homophobie- und Sexismuswoche im November und der Welt-Aids-Tag.

webMoritz: Welchen Nutzen hat die AG für die Studierendenschaft?

Tommy: Wie gesagt bereichert die AG die homosexuelle Szene in Greifswald. Wir bieten auch viel Infomaterial über Homosexualität, Coming Out und vieles mehr.

webMoritz: Was wurde bisher erreicht?

Tommy: Ich denke, die AG hat bis jetzt viel Toleranz und Akzeptanz geschafft. Denn innerhalb der Uni ist es nicht mehr schlimm, wenn man sagt „Ich bin homosexuell!“ Es wird größtenteils einfach angenommen und akzeptiert.

webMoritz: Was steht in Zukunft auf dem Plan? Gibt es bestimmte Ziele, die in nächster Zeit verwirklicht werden sollen – oder sind Aktionen, Veranstaltungen etc. geplant?

Tommy: Also bei uns steht die große Veranstaltungswoche im November in Planung, es geht dabei um Anti-Homophobie und -Sexismus. Hierfür arbeiten wir mit dem AStA-Referat Gleichstellung, dem Landesverband LSVD und Regenbogen e.V. Stralsund zusammen. In dieser Woche soll es verschiedene Veranstaltungen geben, die informieren und aufklären sollen. Wir werden einige Erfahrungsberichte und Workshops vorstellen. Dann steht in diesem Jahr noch der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember an.

webMoritz: Wie kann man euch erreichen oder mehr über die AG erfahren?

Tommy: Grundsätzlich erreicht man uns unter der E-Mail kontakt@gender-trouble.de. Auch haben wir Clubaccounts auf lesarion.de und gayromeo.com. Die AG Gender Trouble hat sogar eine eigene Website: gender-trouble.de. Also erreichen kann man uns auf jeden Fall.

webMoritz: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führten Marco Wagner und Christine Fratzke.

Fotos: DerStephan (Aufmacher, via jugendfotos.de), Kilian Dorner (Tommy Kube)

Sommerinterviews: Die AG Satzung stellt sich vor

Acht Arbeitsgruppen gibt es in der verfassten Studierendenschaft, die sich unter anderem mit der Erstsemesterwoche, Solarkraft und dem Wohnen befassen. Die AGs treffen sich regelmäßig, sie planen und führen beispielsweise Aktionen durch. Was sie genau machen, werden die Vorsitzenden der AGs in kurzen Sommerinterviews verraten. Den Anfang macht die AG Satzung mit ihrem Vorsitzenden Ivo Sieder. Er studiert Politikwissenschaft, Alte Geschichte und Öffentliches Recht auf Magister im 12. Semester. Seit 2009 hat er den Vorsitz der AG Satzung inne.

webMoritz: Wie lange gibt es die AG Satzung schon?

Ivo Sieder: Seit Juni 2007.

webMoritz: Wie viele Mitglieder zählt die AG?

Ivo: Die AG hat circa 12 Mitglieder, sowohl Studenten von innerhalb wie außerhalb von StuPa und AStA.

webMoritz:Wie kam es zur Gründung der AG Satzung?

Ivo: Aufgrund der oftmals recht komplexen (rechtlichen) Probleme bei der Änderung oder Auslegung von Satzungen und Ordnungen der Studierendenschaft wurde die AG gegründet, damit sich die Mitglieder dort intensiver mit diesen Problemen beschäftigen können als es im StuPa-Plenum möglich ist.

Ivo Sieder ist seit Mai 2009 Vorsitzender der AG Satzung.

webMoritz: Was sind die Ziele und Aufgaben der AG und mit welchen Inhalten wird sich beschäftigt?

Ivo: Die AG beschäftigt sich oftmals mit Prüfaufträgen des StuPas über geplante Satzungsänderungen oder andere satzungsrechtliche Fragen. Ebenso stellt die AG eigene Anträge, wo ihre Mitglieder Handlungsbedarf sehen. In dieser Legislatur stellt zusätzlich die Beschäftigung mit der Prüfung der Studierendenschaft durch den Landesrechnungshof einen Schwerpunkt dar.

webMoritz: Welchen Nutzen hat diese AG für die Studierendenschaft?

Ivo: Wenn Satzungsänderungen möglichst rechtssicher vom StuPa beschlossen werden, erfolgt die Genehmigung durch die Hochschulleitung meist schneller und problemloser.

webMoritz: Was wurde bisher erreicht?

Ivo: In der vergangenen Legislatur wurde auf Antrag der AG Satzung ein umfangreiches Paket von Satzungs- und Ordnungsänderungen beschlossen, wie beispielsweise die Förderrichtlinie, Zusammensetzung des Präsidiums, Konstituierung des StuPa.

webMoritz: Was steht in Zukunft auf dem Plan? Gibt es bestimmte Ziele, die in nächster Zeit verwirklicht werden sollen – oder sind Aktionen, Veranstaltungen etc. geplant?

Ivo: Aufgrund des oben beschriebenen großen Änderungspakets der letzten Legislatur sind gegenwärtig keine größeren eigenen Anträge geplant, aber sicherlich wird es hier und da kleinere Änderungsvorschläge geben.

webMoritz: Wie kann man euch erreichen oder mehr über die AG erfahren?

Ivo: Unter ag-satzung@asta-greifswald.de.

webMoritz: Wir danken für das Interview.

Foto: DerStephan (Aufmacher, via jugendfotos.de), privat (Artikel)