Erweiterte Öffnungszeiten

Ausstellung Heinrich Böll – Leben und Werk

Vom 27. bis 29. Dezember wird die derzeitige Ausstellung zum Leben und Werk Heinrich Bölls vom Literaturzentrum Vorpommern und der Heinrich-Böll-Stiftung MV im Koeppenhaus auch in der Zeit von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Neben Exponaten wie beispielsweise von Bölls unzähligen Irlandaufenthalten, der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Heinrich Böll bis hin zu Gedichtmanuskripten geben Ausstellungstafeln Auskunft über Bölls Einsatz für die Menschenrechte sowie sein Engagement für verfolgte Schriftsteller in der Sowjetunion. Der Eintritt ist frei.

Orcawal, Pottwal, StuPa-Wahl

Ein Aufruf von Lisa Steckel, Co-Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), zu den Gremienwahlen im Januar 2008

Es gibt ein Problem! Immer dramatischer wird der Zustand des „StuPa- Wahls“! Kaum zu fassen, dass sich nur eine geringe Zahl Menschen gefunden hat eben dieses Exemplar zu retten! Der StuPa-Wahl hat eine wichtige Position im hochschulpolitischen Haifischbecken.

Erst einmal ein paar kurze Eckdaten: Das StuPa“ (Studierendenparlament) hat 27 Mitglieder. Das StuPA wählt aus seiner Mitte das Präsidium (einen Präsidenten und zwei Stellvertreter). Das Parlament ist für die ca.11000 Studenten in Greifswald das hochschulpolitische Organ. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Förderung von studentischen Interessen und die Ernennung der AStA Referenten. Das StuPa stellt die höchste Ausprägung der studentischen Selbstverwaltung dar.

Der „StuPa-Wahl“ wird organisiert und betreut vom so genannten „Wahlleiter“, der ist dieses Jahr Dominik Dahl. Der Physiker bemüht sich nach Kräften das possierliche Tierchen zu nähren und ihm zum Erfolg zu verhelfen. Er hofft sehr, dass der „StuPa-Wahl“ erfolgreich wird und sich möglichst viele Leute um Ihn kümmern werden.

Bitte helft alle mit und kümmert euch um den „StuPa-Wahl“!

Dies könnt ihr vom 14. – 18. Januar machen! Geht Wählen! Achtet auf die Aushänge und setzt euer Kreuz im ?Wahl-Lokac“!

Eine geheimnisvolle Leidenschaft

Ketil Bjørnstad ?Vindings Spiel?

Der Mann, der bereits Romanbiographien über berühmte Norweger wie Munch und Grieg verfasste, kann auch in seinem aktuellen Künstlerroman „Vindings Spiel“ biographische Einflüsse nicht verneinen; in diesem Fall seine eigenen. Wie die der Hauptfigur Aksel Vinding, der Ende der sechziger Jahre mit seiner Familie in einer der besseren Wohngegenden Oslos lebt, bestand auch Bjørnstads Jugend aus dem Klavierspiel. In Paris, London und Oslo wurde er zum klassischen Musiker ausgebildet und debütierte mit sechzehn Jahren. Miles Davis’ „In a Silent Way“ bekehrte Bjørnstad und er widmete sich ganz der Jazzmusik.
In a Silent Way – so beginnt auch die Geschichte von Aksel: ein Familienausflug am Sonntag, Picknick und Baden gehen. Eigentlich idyllisch. Doch schon auf den ersten Seiten des Romans klingt eine gewisse Düsternis an – die Familie ist längst innerlich zerrissen und Aksels Mutter als einzige verbindende Kraft ertrinkt an diesem Nachmittag. Die Leidenschaft für das Klavierspiel hat Aksel von seiner Mutter geerbt und nach ihrem Tod entscheidet sich der Fünfzehnjährige, die schulische Ausbildung aufzugeben und sich ganz der Musik zu widmen. Und dann ist da noch dieses Mädchen, das er immer an der Straßenbahnhaltestelle sieht: Anja Skoog, die so geheimnisvoll auf ihn wirkt und seine Leidenschaft für die Klassiker teilt.
Ketil Bjørnstad schrieb mit Vindings Spiel nicht nur einen Roman über einen aufstrebenden jungen Künstler, sondern auch ein Buch über das mühsame Erwachsenwerden und die Qualen der ersten sexuellen Gelüste. Kurze prägnante Sätze vermitteln dem Leser das Innenleben des sensiblen Jungen. Bjørnstads Art zu schreiben gleicht dem zweiten Satz von Ravels G-Dur-Konzert, wie Aksel ihn Anja im Buch erklärt: „Scheinbar offen, klingt immer, als sei sie heiter. Aber es ist die Heiterkeit des Clowns, denn unter dem Lachen liegt die Melancholie“. Diese Melancholie und Düsternis halten bis zum Schluss des Romans vor; Bjørnstad erzählt nicht, ob Aksel auch debütieren wird oder was das Leben sonst noch für ihn bereithält. Doch es war schön, ihn auf einem kleinen Stück davon begleiten zu dürfe

Geschrieben von Jennifer Seelig

Interview: „Notwendig mal Nein zu sagen“

Ricarda Bouncken bekleidet als einzige Frau einen Lehrstuhl in den Greifswalder Wirtschaftswissenschaften. Mit moritz sprach die 38-Jährige über ihren Tagesablauf, Frauen in der Wissenschaft und welches Verhalten von Geschlechtsgenossinnen sie ablehnt.

moritz: Seit 2004 sind Sie die Lehrstuhlinhaberin für Innovationsökonomie. Was hat Sie als Hamburgerin und erfolgreiche Professorin nach Greifswald verschlagen? Warum ist die Stadt für Sie attraktiv?
Professorin Ricarda Bouncken: Das ist mehr dem Zufall als rationalen Entscheidungen zu verdanken. 2002 war ich schon einmal als Lehrstuhlvertretung für ein Semester in Greifswald. Danach bin ich jedoch einem Ruf nach Cottbus gefolgt. Als der Greifswalder Lehrstuhl dann ausgeschrieben wurde, bewarb ich mich, denn ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt. Greifswald gefällt mir als Stadt an sich, die Region, aber auch die Universität mit ihrer langen Geschichte und Tradition. Ein Vorteil ist, dass man hier sehr gut über Fakultätsgrenzen hinweg arbeiten kann, beispielsweise mit der Medizin. Außerdem sind die Greifswalder Studierenden sehr interessiert und engagiert, so dass auch die Vorlesungen Spaß machen.

moritz: Blicken Sie doch bitte auf die letzten drei Jahre zurück.
Bouncken: Ich bin generell ein sehr zielorientierter, geradliniger und in allen Dingen ein direkter Mensch. Greifswald bedeutete für mich natürlich viele neue Aufgaben und Herausforderungen. Eines hat sich dadurch nicht verändert: Die viele Arbeit blieb mir erhalten. Die Publikationstätigkeit sowie Vorträge auf internationalen Konferenzen habe ich mir immer erhalten und sogar vorangetrieben. In Greifswald beschäftige ich mich viel mit Drittmittelanträgen und versuche Geld an die Uni zu holen. Ich spreche viel mit  Unternehmern aus der Region und unterstütze sie.
Natürlich treten dadurch täglich mehr Menschen an mich heran, auch aus der Regierung, die wissen wollen, was ich mache und Ratschläge einholen. Sozusagen ein Ansturm unterschiedlicher Personen. So wird es auch notwendig mal Nein zu sagen. Bei interessanten Projekten ist das natürlich sehr schade. Das hat mein Leben der letzten Jahre sehr verändert. Ich wachse aber auch mit den zusätzlichen Aufgaben, lerne dazu und werde reifer. Mein Verantwortungsbereich wird größer und ich muss Entscheidungen mit hoher Tragweite treffen. Dabei versuche ich jedoch ständig mein Bestes zu geben, nach objektiven Kriterien und bestem Gewissen Lösungen zu finden.

moritz: Gibt es Phasen, in denen Sie denken, dass Sie den ganzen Stress Ihres beruflichen Alltags nicht mehr schaffen?
Bouncken: Es gibt Momente, in denen ich die Arbeit und den damit verbundenen Stress toll finde. Oft wird mir das Ganze auch zu viel, so dass ich mich frage, wozu das alles, was bleibt für mich noch übrig. Da ich immer Vollgas gebe und oft 14 Stunden am Tag arbeite, meldet sich dann auch der Körper und sagt, „es geht nicht mehr“ und  drückt die Pausetaste. Migräne oder Kreislaufprobleme sind Zeichen davon. Das  Umherfliegen, von einer Besprechung zur nächsten zu hetzen und kaum noch Zeit für sich zu haben, nervt dann. Oft frage ich mich, „wie verrückt bist du eigentlich, welcher Idiot macht so was eigentlich noch mit.“ Seit fünf Jahren habe ich keinen richtigen Urlaub mehr gemacht. Manchmal funktioniere ich nur noch wie eine Maschine, vor allem, wenn der Terminkalender überfüllt ist. Die Luft zum Atmen wird dann knapper und ein Burn-Out ist da gar nicht mehr so unwahrscheinlich.

moritz: Können Sie Vergleiche bezüglich Ihrer hohen Arbeitszeit zu anderen, ja, männlichen Kollegen ziehen? Denken Sie, dass Frauen gegenüber Männern mehr leisten müssen?
Bouncken: Ja, das denke ich. Frauen haben auf allen Ebenen mehr Probleme als Männer. Als Studentin war ich noch zutiefst davon überzeugt, dass es Gerechtigkeit und die volle Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt. Nach dem Studium musste ich dann feststellen, dass das überhaupt nicht so ist. Ganz im Gegenteil:
Es wird für Frauen mit höher werdender Position immer schwieriger, sich durchzusetzen und von Männern akzeptiert und respektiert zu werden. Ich wusste damals, dass ich daran nichts ändern konnte, also habe ich, wie jede andere erfolgreiche Frau das auch tut, die Zähne zusammengebissen und gearbeitet bis zum Umfallen. Das mache ich heute noch so, denn der Kampf ist noch lange nicht zu Ende.

moritz: Nur 15 Pozent aller Professoren in Deutschland sind Frauen. Welche Schwierigkeiten haben Frauen in der männerdominierten Wissenschaftswelt?
Bouncken: Um in der Wissenschaft anerkannt zu sein, muss man sich als Frau durchsetzen. Dies gelang mir vor allem durch viel Engagement, Publikationen, Vorträge und Forschungspreise. Männer haben es da leichter. Auf Tagungen merkte ich oft, dass Männer früh Netzwerke aufbauen. Als Frau kommt man schlecht da rein. Das  liegt schon an den unterschiedlichen Sprach- und Verhaltensstilen der Geschlechter. Obwohl ich denke, dass ich mich dem männlichen Sprach- und Verhaltensstil schon sehr genähert habe.
Oft blieb ich auf mich allein gestellt, was das Arbeiten natürlich schwieriger gestaltete, vor allem hinsichtlich des Publikationsoutputs. Als Einzelkämpfer arbeite(te) ich also noch mehr. Zudem wollte ich eigentlich auch keine Förderung und erst recht kein Mitleid oder als „kleine Süße“ wahrgenommen werden. Ein großer Nachteil, den Frauen gegenüber Männer haben, ist deren geringe körperliche Präsenz. Akzeptiert zu werden, ist da wirklich nicht einfach. Im Laufe der Zeit wurde mir bewusst, dass man durch eine bessere Körpersprache, Gestik und ein anderes Auftreten mehr erreichen kann. Man muss bewusst die eigene Strahlkraft fördern. Insbesondere habe ich gezielt daran gearbeitet, meine Stimme zu senken. Dadurch zeigt man noch mehr Präsenz und baut Charisma auf. Männer verfügen im Gegensatz zu Frauen über solche Dinge naturgemäß stärker, während wir das eher lernen müssen.

moritz: Für Frauen, die den Schwerpunkt ihres Lebens auf den Beruf legen möchten, hört sich das sehr düster an. Was würden Sie Frauen empfehlen, die erfolgreich im Arbeitsalltag stehen möchten? Oder funktioniert auch eine erfolgreiche Verbindung von Karriere und Familie?
Bouncken: Da fragen Sie die Falsche. Also, ich persönlich würde alles nochmal ganz genauso machen. Ich habe mich von Anfang an bewusst für die Karriere entschieden.
Jedoch hätte ich lieber noch früher gelernt, wie man besser an seinem Auftreten arbeiten kann. Soft Skills, die dann Respekt erzeugen sind sehr wichtig. Man hat eigentlich keine andere Chance als viel und sehr diszipliniert zu arbeiten. Oder man wählt den anderen Weg und versucht mit Charme und Vitamin B ans Ziel zu kommen. Aber das ist nicht mein Ding. Gegenüber Frauen, die gezielt die Schwächen der Männer ausnutzen, empfinde ich nur eine hohe Abneigung und mache einen riesengroßen Bogen um sie herum.

moritz: Was unterscheidet Sie von anderen Frauen?
Bouncken: Das kann ich nicht genau sagen. Ich weiß, dass ich sehr ehrgeizig und diszipliniert bin. Mit sieben Jahren wusste ich schon, dass ich promovieren möchte. Meine gesetzten Ziele habe ich bis jetzt fast alle erreicht. Außerdem habe ich eine sehr gute physische Kondition. Ich kann bis 2 Uhr morgens arbeiten und um 9 Uhr wieder im Büro sein. Das stört mich nicht, denn das liegt wohl in meiner Natur. Seit über zehn Jahren mache ich das schon so. Aber privat muss man doch Opfer bringen.

moritz: Stellen Sie die hohen Ansprüche, die Sie an sich selbst stellen, auch an Ihre Mitmenschen, beispielsweise an Ihre Mitarbeiter?
Bouncken: Ja schon. Aber das habe ich in der letzten Zeit schon versucht stark zurück zu schrauben. Mittlerweile habe ich begriffen, dass Menschen über unterschiedliche körperliche Fähigkeiten verfügen. Einige können eben mehr und länger arbeiten als andere. Das ist kein Problem des Wollens, sondern des Könnens. Das muss ich akzeptieren. Ich habe mit meiner Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer wohl irgendwie Glück gehabt.

moritz: Können Sie als erfolgreiche Frau eher mit Frauen oder mit Männern umgehen?
Bouncken: Ich denke, dass ich Frauen schon bevorzuge, was mir wiederum auch Angst macht. Eigentlich versuche ich aber immer alle gleich zu behandeln. Bei meinen Mitarbeitern ist die Beziehung mit Frauen aus meiner Sicht irgendwie offener. Letztendlich ist  die Nähe einfach höher, vor allem wenn die Frauen taff und keine Häschen sind. Mein Freundeskreis ist stärker von Männern geprägt. Aber Freundinnen sind natürlich auch wichtig, besonders da man auch mal andere Themen zu besprechen hat, denn nur taff bin ich ja auch nicht.
Tendenziell versuche ich jedoch Frauen zu fördern. Vielleicht stelle ich dabei gleichzeitig höhere Anforderungen, da ich Angst habe, dass sie in die „Ich- bin- so-süß-Nummer “ abrutschen.
In Prüfungen bin ich natürlich objektiv und versuche neutral und gerecht zu bleiben. Bei Klausuren schaue ich zum Beispiel nie auf den Namen. Bewertungen hängen vom  Inhaltlichen und der Argumentation ab und nicht davon, wie sich jemand verkauft.
Dennoch bin ich über jede Frau froh, die studiert, sich durchsetzt, kämpft und was aus ihrem Leben macht. Aber letztendlich muss jeder selbst wissen, was er macht.

moritz: Im September haben Sie als Preisträgerin des Innovationswettbewerb „Wirtschaft trifft Wissenschaft“, neben vielen anderen Forschungsgeldern, eine Prämie von 488.000 Euro an die Uni geholt. Was macht Sie für die Alma Mater noch so unentbehrlich?
Bouncken: Ja, das stimmt, ich bin in der Lage doch irgendwie erfolgreich Drittmittel zu akquirieren. Ich kümmere mich aber auch um die Unternehmen der Region und habe viele neue Ideen. Manchmal sogar zu viele. Ich bin kreativ, offen und mit mir kann man leicht in Kontakt treten. Ich denke, dass ich Unternehmern das Gefühl gebe, dass sie mit mir reden können und auch etwas Sinnvolles dabei rauskommt. Mit Themen wie Kooperations- und Innovationsmanagement bearbeite ich zudem Themen, die für die Praxis relevant sind. Außerdem habe ich durch meine unzähligen Reisen eine große Außenwirkung. Ich publiziere viel und glaube, dass die Studierenden meine Vorlesungen gar nicht so schlecht finden. Zumindest deuten die neugierigen, interessierten Blicke vieler daraufhin.

moritz: Wie wollen Sie Ihre Zukunft gestalten? Die Standardfrage: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Bouncken: Das hätten Sie mich vor zehn Jahren fragen sollen. Da hätte ich Ihnen das ganz genau beantworten können. Heute sieht das schon schwieriger aus. Ich habe schon viel erreicht und momentan fehlt mir irgendwie eine Mission. Einige berufliche Ziele bezüglich bestimmter Publikationen habe ich noch. Aber vielleicht ist es auch mal ganz gut durchzuatmen. Familiengründung sollte, wenn ich mir die biologische Uhrzeit ansehe, auch nicht mehr so weit weg sein – aber alles damit Verbundene macht mir Angst.

moritz: Und Greifswald?
Bouncken: Wer weiß das schon. Das hängt wie immer von bestimmten Bedingungen ab.

Geschrieben von Das Gespräch führte Ina Kubbe

100 Prozent Wahlbeteiligung

Mit einer miesen Wahlbeteiligung von 8,5 Prozent begann die 17. Legislatur des Studierendenparlaments (StuPa). Zum ersten Mal umfasst das oberste Gremium der studentischen Selbstverwaltung 27 Mitglieder, statt der bisherigen 21. Einige Neulinge wagten sich in den hochschulpolitischen Dschungel und mischten sich unter alteingesessene Gremienprominenz. Gemeinsam und mit dem neuem Präsidenten Frederic Beeskow sollte vor allem das Problem der Außenwirkung und der daraus resultierenden eiskalten Missachtung der StuPa-Wahlen angegangen werden. Elf Sitzungen später steht der nächste Urnengang kurz bevor. Was hat sich getan?

Zunächst einmal schrumpfte die Zahl der StuPisten zu Beginn des Semesters rapide auf 21 Mitglieder und damit auf die ursprüngliche Größe zurück. Schon zu Beginn der Legislatur traten nacheinander fünf gewählte Mitglieder zurück.

Christian Bäz und Thomas Schattschneider bekamen von den Studenten die meisten Kreuze auf den Wahlzetteln. Doch sie entschieden sich, wie Kristina Kühn und Dirk Stockfisch, für ein AStA-Referat zu kandidieren und wechselten somit nach ihrer Wahl von der Legislative in die Exekutive. Damit verabschiedeten sie sich keineswegs vom hochschulpolitischen Engagement und konnten bis zu ihrer Wahl selbst noch ein paar Mitglieder in den AStA wählen. Die Besetzung der Referate ist eine nicht zu unterschätzende Sache. Sie nahm so viel Zeit in Anspruch, dass das StuPa gerade noch Änderungsanträge zum Landeshochschulgesetz (LHG) beschließen konnte, bevor es für die Studenten in die verdiente Sommerpause ging. Ach ja, und einem AStA-Referenten wurde mittels StuPa-Beschluss aufgetragen, mit bestimmten Personen essen zu gehen. Als Belohnung für ihre Hilfe bei „Wissen rockt“.

StuPa-Mitglied kann übrigens auch sein, wer nicht direkt vor Ort ist. Das StuPa sprach sich mehrheitlich dafür aus, dass Thomas Meyer, obwohl er im Ausland weilte, Mitglied bleiben darf. An den Sitzungen nimmt er erst seit Oktober teil. Wie er vorher seine Stimme in das Parlament einbringen konnte, ist da fraglich. Auch wenn moderne Kommunikationsmittel vieles möglich machen, an einer Abstimmung teilnehmen, kann nur wer anwesend ist. Und Abstimmungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Legislative.

Daher ist es auch wünschenswert, dass ein Mitglied des StuPa im besten Fall in jeder Sitzung anwesend ist. Das klappte im wesentlichen in der Legislatur. Die meisten schafften es auch sich zu entschuldigen (siehe Tabelle). Schlecht ist es nur, wenn  zuviele auf einmal fernbleiben. Abstimmungen mit 14 Anwesenden sind zweifelhaft.
Inzwischen ist theoretisch jeder der 35 angetretenen Kandidaten als Mitglied in das Parlament aufgerückt. Bis auf zwei ist das auch geschehen.

Wie sinnvoll ist dann überhaupt die Aufstockung des Stupa auf 27 Mitglieder, wenn gerade so 21 übrigbleiben? Schon sinnvoll. Aber nur wenn sich endlich mehr Studenten aufstellen lassen und auch eine Legislatur durchhalten. Immerhin gibt es dafür ein Freisemester (siehe BAföG-Empfänger) und interessante Einblicke in universitäres Arbeiten. Ganz nebenbei kann man auch einen gewissen Einfluss auf  Beschlüsse des Senats oder des Fakultätsrats nehmen. Warum die Wahl dieser beiden Gremien nicht wie die des StuPa im Audimax, sondern im Universitätshauptgebäude stattfinden, obwohl beide relativ zeitgleich liegen, ist seltsam. Die Beteiligung ist sowieso schon schlecht. Da sind getrennte Räumlichkeiten nicht förderlich. Wie meinte der Wahlleiter: Eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent, wie in den kommunistischen Staaten, ist nicht hinzubekommen. Aber eine über 8,5 Prozent sollte schon möglich sein.

Geschrieben von Maria Trixa