Heute Abend geht es in die erste außerplanmäßige StuPa-Sitzung in diesem Semester. Diese Sitzung dreht sich in erster Linie um die neue AStA-Struktur. Diese soll jetzt schnellstmöglich beschlossen werden. Außerdem wünscht sich das StuPa-Präsidium eine Verkürzung der Ausschreibungsfrist für AStA-Referate auf 5 Tage. So erstmal die Agenda. Wir sind gespannt, was die Sitzung heute Abend bereit hält.
Wie gewohnt findet ihr unter folgenden Links: Das Drucksachenpaket zur Sitzung, sowie die erwähnte überarbeitete AStA-Struktur.
Wir sitzen gespannt wie ein Flitzebogen in HS 2, ELP 6, denn es ist StuPa-Zeit. Naja, nicht wirklich. Eigentlich wären wir erst nächste Woche dran, aber heute ist die erste außerordentliche Sitzung. Hoffentlich wird sie trotzdem ordentlich.
Hier tickern heute für euch: Adrian, Allan, Konstantin und Ise.
Bevor Robert sein zartes Stimmchen erheben kann, zwitschert uns schon ein kleines Vögelchen die frohe Kunde: Wir sind beschlussfähig!
20:19 Uhr
TOP 1 Begrüßung
Mit einem klassischen „So, ihr Lieben“ eröffnet Robert die Sitzung.
Mit 16 anwesenden StuPist*innen sind wir beschlussfähig.
Tomiwa hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Bjarne ist dafür nachgerückt.
TOP 2 Formalia
Ein Protokoll gibt es heute noch nicht.
Die Tagesordnung ist einstimmig angenommen.
TOP 3 Berichte
Robert berichtet aus dem Präsidium: Die Referatsgespräche mit dem AStA laufen nach Plan. Es fehlt nur noch ein letztes Gespräch. In dem Gespräch sollen verbesserungspotentiale festgestellt werden.
Jannis lässt sich krank entschuldigen.
Lukas hat mehrere Punkte – trotz einer kurzen Sitzung. Da hat sich was angesammelt. Beim letzten Mal konnte er nicht. Er gibt ein kleines Update über das Rektorat. Es wird mit dem Land darüber verhandelt, wohin sich die Uni bis 2035 entwickeln soll.
Er kann nicht tief ins Detail gehen – die Verhandlungen würden aber wahrscheinlich schleppend vorangehen, und „wenig Geld“ abwerfen. Es sei aber absehbar, dass Geld knapp sein wird und „Konfliktpotenzial bestehe. Er ruft dazu auf, zur nächsten Senatssitzung zu gehen, wenn man genaueres wissen wolle.
Zweiter Punkt: Es gab einen langen Prozess zur Änderung der Rahmenprüfungsordnung. Der bereits ausgehandelte Kompromiss solle nun wieder in Frage gestellt werden. Er meint, für die Studierendenschaft komme es darauf, an, dafür zu sorgen, dass die für sie verhandelten Neuregelungen bleiben.
Dritter Punkt: Sie haben sich mit der Verwaltung getroffen, um den Umgang mit verfassungsfeindlichen Symbolen zu klären. Lukas führt aus, es seien vermehrt Hakenkreuze und weitere rechtsextreme Symbole an der Uni aufgetaucht. Es solle Möglichkeiten geben, die Symbole zu melden und Anzeigen zu erstatten, aber auch aufzuklären. Man überlege eine Kampagne zu starten – Lukas beschäftigt sich damit für die nächsten Monate.
Vierter Punkt: Im Juli ist wieder eine Sitzung des Aufsichtsrat des Studierendenwerks. Es sei mit einer Erhöhung des Semesterbeitrags zu rechnen. Die Studierenden im Aufsichtsrat würden sich dafür einsetzen, dass der Studierendenbeitrag nicht zu hoch werden würde. Aus Lukas Perspektive sei klar: „Wir können hier nicht den Semesterbeitrag um 30€ erhöhen!“
Marie berichtet vom Medienausschuss. Die Ergebnisse kommen ganz frisch: Es ändert sich nichts – alle Posten bleiben besetzt wie bisher.
Es gibt keine weiteren Berichte.
TOP 4 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft
Aliya erzählt, dass um 19:30Uhr der Haushaltsausschuss tagen wollte. Es sei jedoch nur Phi anwesend gewesen und niemand habe sich abgemeldet. Es ginge um zwei Finanzanträge von Studi-Clubs. Sie berichtet weiter, sie würde sich freuen, wenn wenigstens eine Absage kommen würde.
Zwei Personen hätten sich noch kurzfristig bei Phi privat abgemeldet.
Robert schlägt vor, man solle das besser kommunizieren, z.B. mit einer Telegramm-Gruppe (so macht es der Medienausschuss).
Lukas will darauf hinweisen, dass die Einladung zwei bis drei Tage vorher hätte kommen müssen. Wenn man noch früher einlade, sei es auch besser planbar.
Robert möchte ein „wachendes Auge“ behalten und „hofft, dass das wird“.
20:32 Uhr
TOP 5 Antrag: AStA-Struktur der 35. Legislatur
Die „Hauptattraktion“ des heutigen Tages! Die Beschlussvorlage ist vom Justiziariat genehmigt. Der Name des Referats für Politische Bildung ist darauf gekürzt.
Emma meldet sich bei der Generaldebatte als erste zu Wort. Sie tritt ans Pult und spricht darüber, dass es eine „Frechheit“ sei, dass das Referat für Hochschulpolitik nun herausgestrichen werde. Sie arbeite etwa 20 Stunden die Woche und das wäre nicht stemmbar für eine SB-Stelle.
Es gebe zudem das Problem, dass sie projektartig arbeite, was es schwierig mache, dass dies ein anderes AStA-Referat mitmache. Es sei nicht zu umgehen, dass die FSR betreut werden müssten – auch Satzungen und Ordnungen müssten weiterhin gepflegt werden. In den letzten Monaten sei durch das Fehlen einer Verwaltungsfachkraft Geld gespart worden. Eventuell sei dadurch nun mehr Geld vorhanden. Sie gibt erneut zu Bedenken, ob das Referat wirklich aufgelöst werden solle, und zur Sachbearbeitungsstelle umgemünzt werden solle
Angelina hat ein paar Sachen anzumerken: Bezüglich der Finanzen möchte sie gerne wissen, ob es nicht sinnvoll wäre, doch Rücklagen zu haben. Patrizia, die für Finanzen zuständig ist, ist heute nicht da. Es sei möglich, dass sie das Geld an anderer Stelle verplant habe oder geplant habe, das Geld als Rücklage zu sparen, was auch sinnvoll sein könnte.
Angelina berichtet weiter, sie habe es als Präsidium bereits angeboten, die Aufgaben des HoPo-Referats mitzutragen, sei aber „auf taube Ohren gestoßen“. Sie rät dazu, die Struktur „einfach so, zu lassen“. In einem halben Jahr müsse die Struktur ohnehin neu beschlossen werden. Dann könne man gegebenenfalls erneut darüber diskutieren.
Lukas würde „in ’ne ähnliche Richtung gehen“. Er betont erneut, dass niemand die Stelle streichen wollte – und er nicht gegen das Amt appelliere. Bei der letzten Debatte sei besprochen worden, dass das StuPa-Präsidium hier unterstützen könne. Das habe der AStA abgelehnt. Er betont auch, dass diese Arbeit auch Teil der Aufgaben der Verwaltungskraft wäre.
Marie wolle „einmal ganz weg davon“ – und bietet Emma die Sachbearbeitungsstelle an. „Bitte mach so viel, wie du schaffen kannst“. Wenn sie weniger Geld erhalte, könne sie dementsprechend auch weniger machen. Wenn sie mehr machen wolle, könne sie sich alternativ auch auf eine andere AStA-Stelle bewerben.
Robert erfragt weiteren Redebedarf – es gibt keinen. Weiter mit der Änderungsantragsdebatte.
Marie hat eine Zwischenfrage: Sie möchte wissen, ob ein geänderter Antrag erneut durch das Justiziarait gehen müsse.
Es müsse immer durchs Justiziariat, erklärt Robert. Wenn das dort ablehnt wird, müsse erneut im StuPa darüber diskutiert werden. Es gibt keine weiteren Änderungsanträge.
Wir kommen zur Abstimmung der Hauptattraktion: Die Struktur wird „mit einigen Enthaltungen“ angenommen.
TOP 6 Antrag: Verkürzung der Aussschreibungsfrist
Den folgenden Antrag findet man im Drucksachenpaket. Robert erklärt, dass es den Antrag gäbe, damit in der nächsten Woche gewählt, bzw. die Stellen besetzt werden können.
Marie hat eine Bitte: Der AStA solle eine E-Mail an alle Studierenden rausjagen, damit jede*r die Möglichkeit hätte, sich zu bewerben. Es gibt keine Änderungsanträge.
Der Antrag wird einstimmig angenommen.
TOP 7 Wahl Datenschutzbeauftragte*r der Studierendenschaft
Es gibt – einmal mehr – keine Bewerbungen.
„Auch das schleppen wir heiter mit“ – Robert
TOP 8 Sonstiges
Auch hier gibt es nichts. Die Sitzung wird um 20:44Uhr geschlossen. Ein kurzes StuPa ist ein gutes StuPa – Ciao.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? Ihr wollt etwas unternehmen, wisst aber nicht, was? Wir haben da was für euch! Ob kreative Workshops, spannende Vorträge oder faszinierende Ausstellungen – hier stellen wir euch jede Woche unsere Veranstaltungstipps rund um die Themen Uni und Wissenschaft, Politik und Region sowie Kultur und Sport vor.
Universität & Wissenschaft
Was bewegt die Atmosphäre? – und was bringt sie aus dem Gleichgewicht? Dr. Axel Kleidon vom Max-Planck-Institut erklärt anschaulich, wie Sonnenenergie, Temperaturunterschiede und globale Dynamiken zusammenspielen – mit aktuellem Blick auf den Klimawandel.
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Wann? Dienstag, 8. Juli, 18:00 Uhr
Universität im Rathaus: Digitales Orgelmusikverzeichnis: Wie kann man hunderte Jahre alte Orgelmusik heute digital erschließen? Prof. Dr. Matthias Schneider stellt ein interdisziplinäres Forschungsprojekt vor, das Musikgeschichte, Datenbanken und kluge Suchlogik verbindet.
Wo? Rathaus
Wann? Montag, 7. Juli, 17:00 Uhr
Region & Politik
Sei dabei, wenn die 1. außerdentliche Sitzung des Studierendenparlaments tagt.
Wann? Dienstag, 8. Juli, 20 Uhr c.t.
Wo? Hörsaal 2, ELP 6
HGWomen goes ländliche Räume: Ein Netzwerkabend für Frauen mit Ideen, die auch jenseits der Großstadt gründen wollen. In entspannter Atmosphäre geht’s um Austausch, Mutmachen und konkrete Tipps zur Selbstständigkeit im ländlichen Raum.
Wann? Mittwoch, 09. Juli, 17:00 Uhr
Wo? Festhof Schwedenschanze
Vernetzungstreffen für Engagement & Demokratie: Ob Verein, Klimagruppe oder Lokalpolitik: Wer sich engagiert, steht oft vor ähnlichen Herausforderungen. Dieses Treffen bringt Menschen aus der Region zusammen, die aktiv mitgestalten wollen – mit Raum für Diskussion, Planung und neue Allianzen.
Wann? Freitag, 12. Juli, 11:00 Uhr
Wo? STRAZE
Kultur & Sport
Der König der Zäune – Theater: Ein satirisches Stück über Heimat, Grenzen und Identität. Mit bissigem Witz erzählt das Ensemble von kleinen Gartenzäunen und großen gesellschaftlichen Mauern – und davon, was uns trennt und verbindet.
Wann? Mittwoch, 10. Juli, 20:00 Uhr
Wo? Theaterwerft
No one in the world – Musical: Ein Musical über das Gefühl, allein zu sein – und darüber, wie viel Verbindung wir trotzdem brauchen. Mitreißende Musik und starke Stimmen machen diese Eigenproduktion der Musikschule Greifswald zu einem besonderen Sommerhighlight.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? Ihr wollt etwas unternehmen, wisst aber nicht, was? Wir haben da was für euch! Ob kreative Workshops, spannende Vorträge oder faszinierende Ausstellungen – hier stellen wir euch jede Woche unsere Veranstaltungstipps rund um die Themen Uni und Wissenschaft, Politik und Region sowie Kultur und Sport vor.
Kultur und Sport
Am Wochenende finden die Eldenaer Jazz Evenings statt. Genießt Sie „Das sanfte Jazzfestival des Nordens“ unter freiem Himmel! Zwei Abende mit jeweils drei Jazzgruppen versprechen eine stimmungsvolle Atmosphäre in historischer Kulisse
Wo? Klosterruine Eldena
Wann? Freitag, 4. Juli, und Samstag, 5. Juli 2025, jeweils Beginn um 19:00 Uhr
Tickets? Festivalpass: 46 €, Tageskarte je 28 € (22 € ermäßigt) – den Link findet ihr hier
Entfalten Sie Ihre künstlerische Seite beim Aktzeichnen mit Karin Wurlitzer! Dieser Workshop ist ideal für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene, die ihre Fähigkeiten im figürlichen Zeichnen erweitern möchten.
Wo? Soziokulturelles Zentrum St. Spiritus
Wann? Samstag, 5. Juli 2025, um 10:00 Uhr
Tickets? 22 €, ermäßigt 20 €
Region & Politik
Sei dabei, wenn die 5. ordentliche Sitzung des Studierendenparlament tagt. Es stehen wichtige AStA-Wahlen an. Erlebe, wie Entscheidungen debattiert werden, die deinen Studienalltag direkt beeinflussen. Diskutiere mit zu Themen wie digitalen Studierendenausweisen, studentischem Wohnraum, der Ausfinanzierung der Studierendenwerke oder der Versorgung mit Periodenprodukten.
Wann? Dienstag, 1. Juli, 20 Uhr
Wo? Hörsaal 2, am ELP 6
Meine Freiheit. Deine Freiheit – Ausstellung des Anne-Frank-Zentrums: Tauchen Sie ein in sechs bewegende Biographien von Menschen, die im Nationalsozialismus Widerstand leisteten. Diese Ausstellung regt zum Nachdenken über Freiheit und Mut an und wird am Samstag zusätzlich durch eine Führung des Anne-Frank-Zentrums bereichert.
Wann? Die Ausstellung ist die ganze Woche verfügbar (z.B. Montag, 30. Juni 2025, Dienstag, 1. Juli 2025, Mittwoch, 2. Juli 2025, Donnerstag, 3. Juli 2025, Freitag, 4. Juli 2025, Samstag, 5. Juli 2025, Sonntag, 6. Juli 2025).
Eine spezielle Ausstellungsführung findet am Samstag, 5. Juli 2025, um 10:00 Uhr statt.
Wo? Jacobikirche
Universität & Wissenschaft
David d’Angers’ Goethebüste als Beitrag zur Völkerverständigung. Erfahren Sie in diesem fesselnden Fellow Lecture von Professor Dr. Gregor Wedekind, wie David d’Angers’ Goethebüste einen Beitrag zur Völkerverständigung leistete. Ein tiefgründiger Vortrag, der Kunst und internationale Beziehungen miteinander verbindet.
Wann? Montag, 30. Juni 2025, um 18:00 Uh
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Zwei spannende Vorträge von Sarah-Matio Elangwe Milo und Dipl.-Pharm. Phillip Lübcke vom Helmholtz-Institut für One Health zu hochaktuellen Themen: klinische Überwachung in den afrikanischen Tropen und Antibiotikaresistenzen in der Ostsee. Wissenschaft zum Anfassen!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? Ihr wollt etwas unternehmen, wisst aber nicht, was? Wir haben da was für euch! Ob kreative Workshops, spannende Vorträge oder faszinierende Ausstellungen – hier stellen wir euch jede Woche unsere Veranstaltungstipps rund um die Themen Uni und Wissenschaft, Politik und Region sowie Kultur und Sport vor.
Kultur und Sport
Beim Sommer-Open-Air wird es romantisch. In der Streit von Pierre Carlet de Marivaux geht es um Lust und Liebe, Hingabe und Verrat. Bei kühler Sommerluft dreht es sich am längsten Tag des Jahres um die Frage, ob zuerst die Frauen oder Männer untreu wurden. Und spielt das überhaupt eine Rolle?
„Aus den Archiven: Mysteriös, Ungesehen, Verstaubt: Greifswalds antike Schätze“ heißt die nach wie vor bestaunbare Ausstellung in der zentralen Unibibliothek. Gezeigt werden seltene Gegenstände der Antike – und Einblicke in das wissenschaftliche Sammeln und Bewahren an der Universität, das sonst meist hinter verschlossenen Türen stattfindet. Mehr dazu findet ihr in diesem webmoritz-Artikel.
Wann? Geöffnet während den regulären Öffnungszeiten, Führungen gibt es immer dienstags von 15-16 Uhr sowie samstags von 11-12 Uhr und von 13-14 Uhr.
Eintritt? Eintritt und Führungen sind kostenlos
Region & Politik
Tauche ein in die Welt der Magie, Abenteuer und Fankultur! Die GreifFANcon verwandelt den Lohmeyer-Platz der Universität Greifswald in einen bunten Treffpunkt für alle, die Harry Potter, Naruto, Dungeons & Dragons und vieles mehr lieben. Ob du dich kreativ in Workshops austoben, spannende Panels besuchen oder einfach mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen möchtest – hier ist für jede*n etwas dabei. Pack dein Cosplay, schnapp dir Würfel oder Zauberstab und sei dabei, wenn Greifswalds erste Fan-Convention zum Leben erwacht.
Wann? Am Samstag von 10:00 Uhr bis ca. 19:30 Uhr
Wo? Auf dem Loeffler-Campus
In dieser Woche findet wieder die jährliche Greifswalder Bachwoche statt. Im Jahre 1946 gegründet, ist das Festival Geistlicher Musik im Norden das älteste Musikfestival in Mecklenburg-Vorpommern und bietet zahlreiche Konzerte und weitere Veranstaltungen.
Wann? In der gesamten Woche finden Veranstaltungen statt.
Wo? Zum Veranstaltungskalender kommt ihr unter diesem Link.
Universität & Wissenschaft
Die Gesundheits- und Nachhaltigkeitstage finden statt, mit vielen spannenden Angeboten, wie eine Umtopf-Aktion und Zimmerpflanzenberatung, ein Bike Fitting und ein Moor Escape Room. Einen Überblick dazu findet ihr hier.
Wann? Dienstag, 10:30 – 16:00
Wo? Beitz-Platz
Was lehrt uns KI über Sprache und Gesellschaft? Diese Frage stellt sich Prof Dr. Noah Bubenhofer, und diskutiert Konzepte von Autorschaft, Verantwortung und Interaktion.
Wann? Mittwoch, 18 Uhr
Wo? Kruppkolleg
Das Meer, das verbindet, oder das Meer, das abgrenzt? Karolina May-Chu beschäftigt sich mit der Ostsee als fließende Grenze in deutschen und polnischen Narrativen des Kalten Kriegs.
MLP verkauft Versicherungen und Rentenverträge. Dabei steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik. Warum konnte der Konzern trotzdem in der Mensa werben?
von Robert Wallenhauer, Lorenz Neumann und Konstantin Ochsenreiter
Da stehen sie: mitten in der Mensa am Löffler-Campus zur Mittagszeit. Praktisch positioniert direkt gegenüber der Kasse, sodass kein Studi sie übersehen kann. Das „Hochschulteam” des Finanzdienstleisters MLP warb vergangenen Donnerstag für „Exklusive Workshops“ und veranstaltete ein Gewinnspiel. Zwei Tage zuvor war das Team schon in der Mensa am Beitz-Platz im Einsatz. Doch hinter Workshops, Seminaren und dem Gewinnspiel steckt ein Unternehmen, das schon lange stark in der Kritik steht.
Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister wie MLP verkaufen Versicherungs- und Altersvorsorge-Verträge sowie andere Finanzprodukte. Die Verkäufer streichen dafür hohe Provisionen ein. „So können sie keine unabhängige Beratung bieten“, sagt Stephan Tietz von der Verbraucherzentrale MV im Gespräch mit den moritz.medien. Die Produkte seien zu teuer und für Studis nicht geeignet. Bereits in der Vergangenheit beschränkten andere Universitäten MLPs Zugang zu ihren Studierenden. Der Verbraucherschützer erklärt, es sei eine Taktik MLPs gezielt Studierende anzuwerben. Der Finanzdienstleister verfolge das Ziel, schon “früh an später Gut-Verdienende heran[zu]kommen.” Was macht der umstrittene Finanzdienstleister in der Greifswalder Mensa? Und darf er hier Werbung machen?
Die verkauften Produkte seien für Studis „äußerst unpassend“, sagt Verbraucherschutzexperte Stephan Tietz. Es werden beispielsweise Berufsunfähigkeitsversicherungen mit Altersvorsorgeprodukten verbunden. Diese seien teuer und würden sich für die Verbraucher nicht rechnen. „Es werden miserable, unflexible Produkte verkauft, die häufig nur Nachteile haben. Inhaltlich nutzen sie meist nur dem Verkäufer“, so Tietz.
Seminare und Workshops anzubieten, sei laut der Verbraucherzentrale eine Taktik. MLPs Seminare „sind gute Aufhänger, um an Leute heranzukommen“, erklärt Tietz. Es werde „psychischer Druck aufgebaut“: Wer an einem Workshop teilgenommen habe, könne sich verpflichtet fühlen, einen Vertrag bei MLP abzuschließen. Das folgende Gespräch zwischen dem Unternehmen und potenziellen Kunden sei „kein Beratungs-, sondern ein Verkaufsgespräch”, hält Tietz fest. Der Verbraucherschützer folgert: „Es ist problematisch, dass die Werbung von Unternehmen wie MLP im Uni-Kontext stattfindet.“
Greifswalder Studierendenwerk: „Die Kritik an dem Unternehmen war uns nicht bekannt.”
Die Mensen werden nicht von der Universität, sondern vom Studierendenwerk (StuWe) betrieben. Das Studierendenwerk finanziert sich unter anderem über Beiträge von Studis. In Greifswald gehen 93 von den insgesamt 109 Euro des Semesterbeitrags an das StuWe.
Doch das Studierendenwerk Greifswald sieht sich nicht in der Verantwortung. „Kommerzielle Werbung in unseren Mensen wird über einen externen Dienstleister von der Mediaagentur ‚CAMPUSdirekt‘ organisiert”, teilt die StuWe-Sprecherin auf Anfrage mit. Man habe einen Vermarktungsvertrag mit der Werbeagentur vereinbart. Deswegen werden Anfragen und Buchungen ausschließlich von CAMPUSdirekt organisiert.
„Ausgeschlossen in unseren Mensen ist unzulässige Werbung mit parteipolitischem Hintergrund, für Drogen, alkoholische Getränke und Tabakwaren, mit sexistischem, pornographischem, gewaltverherrlichendem oder zur Gewalt aufforderndem, diskriminierendem oder fremdenfeindlichem Inhalt”, heißt es in den aktuellen Werbe-Regelungen des Studierendenwerks.
Verbraucherschützer kritisieren, dass Unternehmen wie MLP auf Uni-Geländen direkt Verträge verkaufen. Das sei in Greifswald nicht möglich, so die Sprecherin des Studierendenwerks: „Bei den Werbe- und Promotionveranstaltungen, die bei uns stattfinden können, ist festgelegt, dass nur Werbeveranstaltungen OHNE Vertragsabschlüsse vor Ort durchgeführt werden dürfen. Es besteht ein Verbot zu Vertragsabschlüssen, dieses wurde MLP auch kommuniziert.”
MLP sei bereits im Jahr 2023 einmal mit einem Infostand vertreten gewesen. Wie viel Geld das StuWe mit der MLP-Werbung verdient hat, teilt die Sprecherin des Studierendenwerks nicht mit. Nur so viel: „Die Vermarktung erfolgt über die Werbeagentur, wir erhalten einen Anteil an den Vermarktungseinnahmen.” Trotz dieser Einnahmen und der wiederholten Nutzung ihrer Räumlichkeiten war dem StuWe „die Kritik an dem Unternehmen […] nicht bekannt.”
CAMPUSdirekt verteidigt sich: „Keine Rückmeldung” vom StuWe
Die moritz.medien haben auch die Werbeagentur CAMPUSdirekt angefragt: Inwiefern ihr die Kritik an MLP bekannt war, beantwortet uns Tatjana Heinl, die Geschäftsführerin von CAMPUSdirekt, nicht. Sie führt allerdings aus: „Uns ist nicht bekannt, dass es für den Kunden MLP ein Werbeverbot gibt. Bekannt ist jedoch, dass es ein Verbot zu Vertragsabschlüssen des StuWe Greifswald gibt, dieses wurde MLP auch kommuniziert”.
MLP in der Mensa am Campus Loefflerstraße am 12. Juni. (Foto: moritz.medien)
Den aktuellen Werberegeln des Studierendenwerks könne Heinl nicht entnehmen, dass „Finanzdienstleister im Allgemeinen oder MLP im Speziellen unerwünscht wären.” Geschäftsführerin Heinl erklärt: Das StuWe Greifswald erhalte freitags eine „Wochenvorschau”, in der auch MLP eingebucht war. „Hierzu kam keine Rückmeldung oder Reaktion.”
CAMPUSdirekt habe jetzt das Studierendenwerk „schriftlich gebeten, uns mitzuteilen, wie sie zukünftig mit Einbuchungsanfragen von MLP umgehen möchten und selbstverständlich werden wir uns daran halten.” Weiterhin schreibt Heinl: „Unser Interesse gilt dem StuWe und dessen Studierenden, wir sind weder MLP noch einem anderen Kunden verpflichtet.”
Studentischer Prorektor: MLP-Werbung in Mensen ist „ärgerlich”
Die Werbe-Regeln könnten sich zukünftig ändern. Dafür will sich Lukas Voigt einsetzen. Der studentische Prorektor ist Vorsitzender des StuWe-Aufsichtsrats. Gegenüber den moritz.medien sagt er: Zwar werde Werbung in den Mensen durch einen Drittanbieter verwaltet. Aber: „Dass nun ein Unternehmen wie MLP über den kommerziellen Vertrieb einen Stand in der Mensa bekommen hat, ist aus meiner Sicht ärgerlich.”
Er habe sich mit der Geschäftsführerin des StuWe, Dr. Cornelia Wolf-Körnert, darauf verständigt, das Thema im Aufsichtsrat zu besprechen. Zudem wollen sie „mit dem externen Betreiber über eine Aktualisierung der vertraglichen Rahmenbedingungen sprechen, damit zukünftig solche fragwürdigen Finanzdienstleister nicht mehr an unserem Campus stehen”, erklärt Lukas.
Das sagt MLP zu den Vorwürfen
MLP sieht die ganze Sache naturgemäß anders. Produkte, die Berufsunfähigkeitsversicherungen und Altersvorsorge koppeln, hätten Vorteile, die die Verbraucherzentralen ignorieren, teilt MLP auf Anfrage mit. Kopplungsprodukte seien zwar weniger flexibel, böten aber bessere Leistungen. Die von den Verbraucherzentralen berechneten „Abschluss- und Vertriebskosten” für MLP-Produkte seien „wirklichkeitsfremd”.
In den Greifswalder Mensen habe MLP, „wie andere Unternehmen auch”, auf die eigenen Dienstleistungen aufmerksam gemacht. „Darunter auch mit einem Gewinnspiel. Selbstverständlich erfolgte dies unter Beachtung des gesetzlichen Datenschutzes.”
„Die Vorwürfe bezüglich psychischen Drucks können wir nicht nachvollziehen”, heißt es von MLP. Es seien keine Beschwerden eingegangen. Die Workshops erhalten von teilnehmenden Studis sehr gute Bewertungen, so der MLP-Sprecher.
„In Seminaren und Workshops von Unternehmen wie MLP sollten sich Studis nicht unter Druck setzen lassen, einen Vertrag abzuschließen”, sagt Stephan Tietz von der Verbraucherzentrale MV. Wer bereits einen Vertrag unterschrieben hat und ihn kündigen will, sollte die Kündigungsfristen beachten.
Bei Altersvorsorgeprodukten wie Riester- oder Rürup-Renten zahlen Verbraucher einen monatlichen Betrag, um eine Auszahlung im Rentenalter zu erhalten. Studis sollten genau prüfen, ob sich diese Produkte auf Zeit rechnen. Gegebenenfalls sollten Betroffene kurzfristige finanzielle Schmerzen hinnehmen und den Vertrag kündigen – damit man „nicht sein ganzes Leben ein ungünstiges Produkt bespart”, sagt Verbraucherschützer Tietz.
Beitragsbild: By MLP Group Annual Report 2006, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=15877493/ webmoritz. (collage)
Zur Person der*des Autor*in
moritz.Millennium ist das kleine, aber engagierte Rechercheteam der moritz.medien. Tipps und Hinweise könnt ihr uns gern per Mail an moritz-millennium@uni-greifswald.de oder anonym über Signal an mlnm.50 senden.
Aktuell gehören unter anderem Leoni Gau, Robert Wallenhauer, Lina Goldschmidt und Konstantin Ochsenreiter zum Team.
Hier könnt ihr das aktuelle Video von moritz.tv sehen.
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