Was sonst noch war: webMoritz kompakt (4)

Das Semester neigt sich dem Ende zu und nach der Senatswahl und Urabstimmung flaut die Nachrichtenlage wieder ab. Dennoch gab es in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Ereignissen und Entwicklungen, denen wir uns bisher nicht gewidmet haben – teils, weil sie keinen ganzen Artikel hergaben, teils, weil es an personeller Kapazität in der Redaktion mangelte. Nun stellt der webMoritz die wichtigsten Meldungen aus dieser Zeit in einem Überblick zusammen.

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Dürfen 1-Euro-Jobber Schnee schaufeln?

Wie die Ostsee-Zeitung am letzten Wochenende meldete, wurden Ein-Euro-Jobber dazu eingesetzt, die Straßen von Eis und Schnee zu befreien, damit zumindest in Unfallschwerpunkten freie Fahrt herrscht. Der Kreisverband Greifswald-Uecker-Peene von Bündnis 90/Die Grünen gab daraufhin eine Pressemitteilung heraus, in denen er sichtlich verärgert diesen Einsatz kritisierte. Der sozialpolitische Sprecher Gregor Kochhan erklärte, dass das Schneeräumen keine Eingliederungsmaßnahme auf dem Weg zum ersten Arbeitsmarkt ist, sondern Gefahrenabwehr und damit Aufgabe der Gemeinde. Zudem mache es den Markt kaputt, da normalerweise die Gemeinde selber oder von der Gemeinde beauftragte Unternehmen diese sogenannten Pflichtaufgaben ausführen. Am Dienstag berichtete die OZ über die Pressemitteilung und zitiert den Amtsleiter Fred Wixforth mit den Worten “Der Einsatz war im öffentlichen Interesse und eine zusätzliche Aufgabe, die wir sonst nicht hätten erfüllen können.”.

Umgestaltung am Museumshafen

Museumshafen nach Fertigstellung (Quelle: Tiefbau- und Grünflächenamt)

Museumshafen nach Fertigstellung (Quelle: Tiefbau- und Grünflächenamt)

Wie die OZ gestern berichtete steht in diesem Jahr der zweite Bauabschnitt zur Aufwertung des Museumshafens an. Die Kosten belaufen sich auf knapp 3 Millionen Euro, von denen 85% von der Pommerania getragen werden sollen, im Rahmen des Förderprogramms INTERREG IV A (2007-13). Betroffen von den Baumaßnahmen ist “die Nordseite, d. h. der Bereich von der Fußgänger- zur Steinbeckerbrücke, der Platz am Fangenturm sowie der Bereich am Südufer im Anschluss an den schon sanierten Kai” zudem wird ein 300 Meter langer Bootssteg zwischen Schwedenkontor und “An den Wurthen” entstehen, denn laut Verwaltungsmitarbeiter Peter Lubs gab es zahlreiche Anfragen nach Liegeplätzen. Bauausschussmitglied Burchard Dreiseitel (SPD) bemängelte, dass nicht weiter in den im ersten Bauabschnitt entstandenen Bereich zwischen Yachtwerft und Fußgängerbrücke investiert würde, da dieser im Sommer oft einem Müllplatz gleiche. Leider fehlt dafür aber das Geld.

Dritte Bürgerkonferenz für mehr Klimaschutz am 27. Januar

Wie vor zwei Tagen berichtet, hat die Stadt einiges im Bereich Radverkehr vor. Dazu lädt sie am kommenden Mittwoch um 18 Uhr in den Bürgerschaftssaal des Rathauses zur Bürgerkonferenz ein. Dort wird der erste Entwurf des Radverkehrsplans vorgestellt und es können Vorschläge gemacht werden, die in den endgültigen Entwurf einfließen werden. Man könnte sich z.B. um geeignete Maßnahmen im Winter kümmern (siehe webMoritz-Kommentar dazu).

Bahnparallele wird später fertig

Eigentlich sollte die Bahnparallele bereits am 30. Dezember übergeben worden sein, doch erst wurden zwei Öltanks aufgefunden und jetzt verzögert der Wintereinbruch die Bauarbeiten. Bauleiter Matthias Krüger erklärte, dass frostfreies Wetter benötigt wird, “um Fahrbahn und Nebenanlagen in bester Qualität und verkehrssicher abliefern zu können.”. Dies bedeutet, dass die Übergabe vermutlich erst im März erfolgen wird, da ein Provisorium weitere Kosten verursachen würde. Hat man hier aus den Schäden an der Bahnunterführung gelernt? (webMoritz berichtete)

StuThe weiß nicht, wohin es soll

Szenenfoto aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Szene aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Nachdem das Studentheater (StuThe) vor einigen Tagen aus den Räumen in der Soldtmann-Straße ausgezogen ist, hat es “Räume bezogen, die ihm eventuell als Vereinstreffpunkt dienen könnten.” Wie Schatzmeister Jan Holten jedoch mitteilte, sei man “In Dingen Proben- oder Aufführungsstätte derzeit alternativlos.” Bis eine neue Bleibe gefunden ist, sind Gastauftritte geplant, z.B. wird die Improgruppe des StuThe am 28. Januar ihre Auftaktveranstaltung im IKuWo geben (Goethestr. 1, Beginn 21 Uhr, Inhalt).

Weiterhin gibt es jetzt eine Materialsammlung [PDF] über die Tätigkeitsfelder und die Geschichte von StuThe e.V..

Kultur- und Sozialpass 2010 jetzt beantragen

Der KuS-Pass bietet verbilligte Karten für den Busverkehr (z.B. 8-Fahrtenkarte für Erwachsene kostet 7,50 € statt 9,- €), geringere Eintrittspreise fürs Freizeitbad (Mo-So 5,20 € statt 7,70 € bzw. 8,50 €), ermäßigte Kursgebühren in der Volkshochschule und im St. Spiritus und eine Jahresgebühr von 7,- € in der Stadtbibliothek. Studenten mit Hauptwohnsitz Greifswald können den Pass beantragen, was bisher nur wenig genutzt wird. Die Antragsstelle ist jetzt im Amt für Jugend, Soziales und Familie (Goethestraße 2a, Zimmer 10).

Stuthe: Abschieds-Vorstellungen am Wochenende

Dieser Beitrag erschien am gestrigen 6. Januar auf dem Fleischervorstadtblog. Wir veröffentlichen ihn leicht verändert und mit freundlicher Genehmigung von Blog-Autor Jockel Schmidt.

Im Dezember erfuhr das Greifswalder Studententheater (Stuthe) vom bevorstehenden Zwangsauszug aus den bisher genutzten Räumlichkeiten in der Soldmannstraße. Dieser soll in etwa einer Woche erfolgen. Am Wochenende werden an der alten Spielstätte noch zwei Abschiedsvorstellungen stattfinden.

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Demo im Dezember 2009 (Foto: Kevin Neitzel)

Kurz darauf fand eine Demonstration für den Erhalt der Straze statt, an der sich – zusätzlich motiviert durch die aktuelle Situation – viele Theateraktive beteiligten. Auch dieses Haus diente Stuthe zeitweise als Zuhause. In nur fünf Tagen konnten über 3000 Unterschriften für die Unterstützung des Studententheaters gesammelt werden. Was hat sich nun in der Zwischenzeit getan?

  • Der Senat der Universität bewertet laut Beschluss die Arbeit des StuThe positiv und beauftragt die Universitätsverwaltung, kurz- und langfristig die Raumprobleme des StuThe zusammen mit dem Studentenwerk zu lösen.
  • Es gab Gespräche mit dem stellvertretenden Kanzler Schönebeck und dem Raumbeauftragten Herrn Okon; der voraussichtliche Umzug wird vom 04.01. auf den 15.01. verschoben, passable Räume für Lagerung, Sitzung und Proben seien angedacht.
  • Die Universität wird für den Umzug Transporter bereitstellen.
  • Im Januar soll ein runder Tisch mit dem Studentenwerk, städtischen Vertretern, der Univerwaltung und StuThe stattfinden.
  • Verschiedene Vereine unterstützen das Studententheater und bieten Proberäume an.

Kurz vor Weihnachten hat auch Greifswald TV einen fast fünfminütigen Beitrag über die Existenznöte der Schauspieler und Schauspielerinnen aus der Soldmannstraße produziert und ihn gestern im Internet veröffentlicht. Darin wird die Odyssee durch die verschiedenen Greifswalder Spielstätten visuell nachvollzogen und ein Interview mit dem Vereinsvorsitzenden Jörn Sander geführt. Ein Highlight sind die Innenaufnahmen aus der Straze, die wohl leider bald historischen Wert haben werden.

Nach eigener Aussage organisiert sich Stuthe gerade als “schwebende Struktur” und erarbeitet Raumpläne für die Proben und Aufführungen. Es ist traurig und beruhigend zugleich, dass man dabei auf jahrelange Erfahrung der Raumlosigkeit zurückgreifen kann.

Zwei Aufführungen der grünen Gans am Wochenende

Szenenfoto aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Szenenfoto aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Am kommenden Wochenende, konkret am 9. und 10. Januar um 20 Uhr, wird das Stuthe die Räume in der Soldmannstraße 23 mit einer Doppelaufführung des Kabarett-Stücks “Grüne Gans” verabschieden. Die Inszenierung baut auf die Vorlage Konstanty Ildefons Gałczyńskis auf und wurde bereits beim Polenmarkt im November des vergangenen Jahres begeistert vom Publikum aufgenommen.

Wir werden in neun Tagen sehen, wie es mit dem Greifswalder Studententheater weitergeht und ob der Auszug tatsächlich wie angekündigt am 15. Januar vollzogen wird. Bis dahin dankt Stuthe herzlich allen UnterstützerInnen, WeitersagerInnen und UnterzeichnerInnen.

Bilder: via Fleischervorstadtblog – Kevin Neitzel (oben) und Eva Held (unten)

Open Mic zum zwölften Mal

Am Montag, dem 14. Dezember, findet zum letzten Mal in diesem Jahr das Open Mic im Café Koeppen statt. Bereits zum 12. Mal wurde die Veranstaltung von der Lesebühne „Treibhaus“ in Zusammenarbeit mit dem AStA und dem Studententheater (StuThe) organisiert.

mikro-255x88-thomas_heil_via_jugendfotosDabei ist jeder eingeladen, seine eigenen Gedichte, Lieder und Anekdoten vorzutragen, zu singen oder zu lesen. Denn ab 21 Uhr steht für jeden Interessenten das offene Mikrofon zur Verfügung.

Teilnehmer können sich per Mail oder heute Abend direkt bei den Moderatoren anmelden: open.mic.greifswald[ät]googlemail.com. Diejenigen, die sich trauen, bekommen überdies auch ein Freigetränk. Ob dann ausschließlich Weihnachtsgedichte und -lieder vorgetragen werden, wird sich beim letzten Open Mic in diesem Jahr zeigen.

Studententheater muss seine Spielstätte räumen

Ein Gastbeitrag von Luisa Pischtschan

Am Freitagabend feierte das Theaterstück „Der Kuss des Vergessens“, gespielt und organisiert vom Studententheater (StuThe), seine letzte von sechs Aufführungen. Mit der Aufführung konnten die Zuschauer und das StuThe zufrieden sein; mit einer Nachricht der Uni an das Studententheater vom Donnerstag schwindet allerdings die Zufriedenheit: Bis zum 4. Januar muss der Verein seine jetzige Bleibe, das ehemalige Gebäude der Physikalischen Chemie in der Soldmannstraße, räumen.

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Szene aus der letzten Aufführung in der Soldtmannstraße: "Der Kuss des Vergessens"

In dem Komplex, der zurzeit noch dem Land MV gehört, befindet sich unter anderem auch noch Räume des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie. Es gäbe allerdings Pläne, dass die Uni den Komplex vom Land kaufen möchte. Nun will die Verwaltung das Studententheater in eine Baracke schräg gegenüber unterbringen. Ohne Strom, Heizung und Sicherheitsanlagen, „wo allenfalls unsere Requisiten und Materialien reinpassen“, so der Vorsitzender des StuThe e. V. Jörn Sander. Der Grund für die neue Raumplanung soll das ständig wachsende Drittmittelaufkommen an der Universität sein, denn die Forschungsprojekte benötigen zusätzlichen Platz. Dazu sollen ab Januar aufwendige Arbeiten im Gebäude realisiert werden.

Mit der Schließung des Projektes „Darstellendes Spiel“ in Greifswald 1995 gründete sich das Studententheater, um die kulturelle Vielfalt im Hochschulleben zu erhalten. Seitdem gab es immer wieder Umzüge. Anfänglich fanden Proben und Aufführungen im Medienzentrum in der Bahnhofstraße statt, bis dann eine Verlagerung in die „Kiste“ stattfand. „Über unseren Auszug aus der Kiste in der Makarenkostraße erfuhren wir damals durch die Lektüre der Ostsee-Zeitung“, so der Verein in einem Schreiben an den Senat. Danach wurde die Arbeit in der Stralsunder Straße 10 fortgesetzt. Zu der Zeit befanden sich auch GrIStuF e.V. und Greenpeace in dem Gebäude. Seit Sommer 2007 ist die Soldmannstraße 23 das Zuhause des StuThe. (mehr …)

Freitag beim StuThe:”Kuss des Vergessens”

Das StudentenTheater (StuThe) wollte in dieser Woche eigentlich zwei seiner aktuellen Produktionen aufführen. Wie das Theater in einer Pressemitteilung schrieb, sollte am Mittwoch, dem 9.12., um 22 Uhr Konstanty Idelfons Gałczyńykis „Kleintheater Grüne Gans“ aufgeführt werden, das bereits vor einigen Wochen beim PolenmARkT zum ersten Mal aufgeführt wurde. Daraus wird nichts: Die Veranstaltung wurde am Montagabend ohne Angabe von Gründen abgesagt.

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Charlotte Auer und Ulrike Kurdewan

Es bleibt allerdings dabei, dass am Freitag, dem 11.12., um 20 Uhr die letzte Vorstellung des Stückes „Kuss des Vergessens“ von Botho Strauss auf dem Programm steht. Ort der beiden Veranstaltungen ist die StuThe-Bühne in der Soldmannstraße 23.

Bereits zum sechsten, doch auch zum letzen Mal, zeigt das StuThe am Freitag den „Kuss des Vergessens“. Rund 300 Zuschauer haben die Produktion bis jetzt gesehen. Das Stück von Botho Strauss hat die Liebe zum Thema – die Geschichte einer Liebe zwischen zwei uns fremden Menschen, die doch eigentümlich bekannt wirken. Diese Inszenierung des „Kuss des Vergessens“ konfrontiert jeden Zuschauer mit der einen oder anderen Erinnerung aus seiner eigenen Vergangenheit.

Termine:

  • Mittwoch, 9.12. um 22 Uhr: „Kleintheater Grüne Gans“
  • Freitag, 11.12. um 20 Uhr: „Kuss des Vergessens“

Karten gibt es ausschließlich an der Abendkasse in der Soldmannstraße 23. Der Einlass erfolgt eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Der Text dieser Nachricht basiert weitesgehend auf einer Pressemitteilung des StuThe.

Bilder: Stuthe