CoFit-19 – Tanzen bis die Clubs wieder aufmachen

CoFit-19 – Tanzen bis die Clubs wieder aufmachen

Das Fitnessstudio habt ihr seit mindestens einem Jahr nicht mehr von innen gesehen, die Sportmatte hat es sich mit den Wollmäusen unterm Bett gemütlich gemacht und auf dem Rad dem Greifswalder Gegenwind standzuhalten, ist so anstrengend wie noch nie? Kennen wir. Unsere Redaktion versucht, sich aufzuraffen und neue sportliche Aktivitäten während des Lockdowns auszuprobieren. Mit etwas Glück entdeckt ihr in unserer neuen Reihe also vielleicht etwas, woran ihr auch Spaß findet. Vielleicht liegt ihr aber auch lieber im Trainingsanzug auf der Couch und zieht euch die zweite Pizza rein, während ihr unsere Artikel lest – auch okay, wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß!

Zur Party? Zur Party!

Ich gehe in die Disco. Ich mache heute Party. Ich zieh mir coole Sachen an und da kommt mein Vati. Er fragt wohin willst du und ich sag zur Party. Zur Party? Zur Party! Zur Party? Zur Party! Ja zur Party soll es gehen. Endlich wieder die Nacht zum Tag machen, und dancen bis zum Morgen. Denn wir sind jung und wollen rocken. Strobo Pop. Mach den Hub, Hub, Hub. Mach den Schrauber, Schrauber, Schrauber. Krawall und Remmidemmi. Diso Pogo. Und ja man, ich will gehen und zwar endlich wieder dancen.
Nun ist der letzte Partybesuch für uns alle schon ziemlich lange her. Damit ihr bei eurem ersten Klubbesuch nicht völlig aufgeschmissen seid, gibt es hier den ultimativen Fitnessguide, um den Dancefloor zu eurem Wohnzimmer zu machen.
Dazu werde ich einen absoluten Klassiker präsentieren, der jede Tanzfläche zum Glühen bringen kann: den Burger-Dance. Danach kommen wir noch zur Königsklasse, zur Champions League, dem 200 ccm Regenbogenboulevard jeder Party: dem Freestyle.

Für wen eignen sich die Workouts?

Für alle. Ob eingestaubter Profi oder komplette*r Neuanfänger*in. Jede*r kann mitmachen, die Hüften in Schwingung und die Arme in Rotation bringen. Dabei kommt es nur auf Leidenschaft und die richtige Songauswahl an.

Was benötige ich?

Gute Laune ist immer gern gesehen und bringt den Körper von ganz allein in Bewegung. Auch Stoppersocken machen sich super, damit die etwas Übermütigen nicht ausrutschen.

Wie viel Geld muss ich dafür ausgeben?

Man könnte sagen, gute Laune ist unbezahlbar und hat gleichzeitig keinen Preis. Es reicht auch einfach, sich ein paar Hundewelpen anzuschauen. Stoppersocken gibt es schon für unter 5€.

 

Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen?

Zwischen einem einfachen Song von 3 Minuten und All Night Long sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Wie immer man möchte. Auch in den Pausen von Vorlesungen und Seminaren ist es eine Alternative zu Nackenübungen und Yin-Yoga.

Burger-Dance

Der Burger-Dance ist ein vielschichtiges Lied mit unendlichen Interpretationsmöglichkeiten. Außerdem ist er ein absoluter Evergreen, um deine Hüften zum Schwingen zu bringen. DJ-Ötzis Meisterwerk basiert auf der Benennung drei bekannter Fast-Food Etablissements. Von diesen wurde jeder eine eigene originelle Bewegung zugeordnet. Diese können den Bildern nachempfunden werden.

Zu Beginn wird ein verkehrtes M mit den Armen gebildet. Fast wie ein W. Der nächst genannten Fastfood Kette folgend soll das innere Huhn zum Vorschein gebracht und die imaginären Flügel geschwungen werden. Schlussendlich wird ein Dach über dem Kopf gebaut. Mit ausgestreckten Fingern soll das einen traumhaft leckeren Hut aus knuspriger Käse-Teig-Kombination darstellen. Nun gilt es nur noch, die Boxen aufzudrehen und die gute Laune hereinzulassen. Ruckzuck sind Hüfte und Arme gelockert. In der Strophe des Liedes werden alle Bewegungen auch noch einmal zum Nachhören beschrieben. Hier müsst ihr einfach mit eurem besten Freestyle abliefern.

Der Freestyle

Beim Freestyle handelt es sich um die Königsklasse des Tanzens, da dieser mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auch im realen Umfeld Anwendung finden wird. Ebenso gibt es hierbei die größte Differenz zwischen denjenigen Personen die wissen, was zu tun ist und denen, die wie eine Kartoffel über die Tanzfläche kugeln.

Konzentration ist beim Freestyle auf alle Körperteile zu setzen. Von Kopf bis Fuß sollte eine Einheit gebildet werden. Grundlegend gilt aber immer die Regel: nicht zu viel, nicht zu wenig. Das beginnt ganz oben am Körper. Ein lässiges Kopfnicken wirkt locker und leicht. Dabei gerne den Blick streifen lassen. Die Vorstellung, eine Bar steht an der Wand oder neue entfernt Bekannte erreichen die Tanzfläche, ist dabei ideal. Das kann auch durch gelegentliches Zunicken verstärkt werden.

Nächste Etappe sind die Arme. Einstudierte Figuren können Zuhause kreativ erdacht werden. Rasenmäher, Busfahrer und Ohrenstäbchen sollten in der realen Anwendung immer nur mit ironischem Hintergrund benutzt werden. Ist doch voll spritzig witzig. HaHa. Wieder ist Lockerung der Weg zum Erfolg. Armkreisen ist hierbei aber zu viel Lockerung. Lieber über Hüfthöhe die Arme locker bewegen und bei dern Handstellungen experimentierfreudiger sein.

Die Hüfte sollte immer in Schwingung bleiben. Dabei lieber auf links-rechts Bewegungen beruhen, als zu prekär von vorne hinten nach wackeln. In der Regel hilft auch Hula-Hoop Training.
Schlussendlich sind auch die Füße nicht zu vergessen. Gegen einen leichten “left step right step” hat noch nie jemand was gesagt. Wer etwas mehr wagen möchte, macht auch mal einen Schritt nach vorne oder zurück.

Wenn das alles nicht hilft, kann sich auch professionelle Hilfe gesucht werden.

Mein Fazit

Die Clubsaison startet wieder. Irgendwann zumindest. Wer immer wieder zu Hause übt und sich die dargestellten Tipps und Tricks zu Herzen nimmt, kann diesen Tag nur mit freudiger Erwartung kommen sehen. Und Spaß macht es sowieso, sich fallen zu lassen und die Arme dabei nach oben zu werfen. Für alt und jung, Neueinsteiger*innen oder Profis ist gesorgt, sodass bei diesen klassischen Übungen niemand außen vor ist. Zur Not kann sich immer Inspiration bei Legenden wie Rita und Rolli gesucht werden. Sollten sich die Nachbar*innen möglicherweise über zu töfte Tunes beschweren, sollten diese sich nicht so haben und einfach mitmachen. Die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein.

 

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Spaßfaktor

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Schweißfaktor

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Effizienz

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Preis-Leistungs-Verhältnis

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Trendpotential

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Nachbarschafts-verträglichkeit

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Anfänger*innen-tauglichkeit

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Spontanität

Beitragsbilder: Elisa Schwertner, Fabian Kauschke
Titelbild: Sam Mar auf Unsplah.com

Aus dem Exil in den Heizungskeller

Aus dem Exil in den Heizungskeller

Wer schon seit einigen Jahren in Greifswald wohnt, wird um den Club 9 kaum herumgekommen sein. In den nun 50 Jahren seit seiner Gründung hat der Club viele Höhen und Tiefen überstanden – und kehrt ab diesem Samstag nach langer Exilzeit zurück, um wieder Studierende regelmäßig in die neue Location einzuladen.

Vorgestern, am Donnerstag den 26.09., hat der Club 9 Vertreter*innen verschiedener Organisationen aus der ganzen Stadt eingeladen, um zum ersten Mal seine Türen am neuen Standpunkt zu öffnen. Dass noch einiges zu tun ist, wird schnell deutlich, wenn man den Gang entlang geht, der zur Tanzfläche führt, und der durch fehlende Beleuchtung noch immer in Dunkelheit liegt. Aber genauso sieht man die Liebe und Anstrengungen, die schon in die Renovierungsarbeiten geflossen sind. Ein Jahr wurde das, was ehemals der Heizkeller der alten Universitätsbibliothek in der Rubenowstraße war, nun saniert. Die rund 20 Mitglieder sind dankbar für die viele tatkräftige und finanzielle Unterstützung von Stadt, Uni, Studierendenwerk und Studierendenschaft, aber auch ein großer Stolz auf die eigene Leistung schwingt in der feierlichen Eröffnungsrede mit. Zurecht. Seit man sich 2016 auf den neuen Standort festgelegt hat, und auch seit der Schlüsselübergabe Ende letzten Jahres, hat sich viel getan. Was damals noch unverputzte Wände und sandbedeckte Böden waren, ist jetzt eine in dunklen Farben gehaltene Feierlocation, die sofort beim Betreten Partylaune aufkommen lässt. In den letzten Monaten haben die Mitglieder an vielen Ecken selbst Hand angelegt, jedes Detail – vom DJ-Eckpult bis zur Holzplatte des Tresens – ist genauestens durchdacht.

Nach der durchwachsenen Geschichte des Clubs ist es schön zu sehen, wie sich im Keller der Rubenowstraße 4 endlich eine neue Heimat gefunden zu haben scheint. Bis 2005 war der C9 noch in der Hans-Beimler-Straße untergebracht. Als die Räumlichkeiten dort aufgegeben werden mussten, um einem Fahrradkeller Platz zu schaffen, begann für den Club die erste Zeit des Exils. Zwar schien es 2010 mit der Hunnenstraße eine neue Unterbringung zu geben, der Bau des Campus Loefflerstraße forderte aber auch hier schon 2012 wieder einen erneuten Auszug. Wie auch in den ersten Jahren ohne Bleibe, hielt sich der C9 in dieser Zeit mit Volleyballturnieren, Sommernachtsklängen im Arboretum und Exilpartys in anderen Clubs am Leben und in den Köpfen der Studierenden. Es wurde viel nach einer Lösung gesucht. Zwischenzeitlich wurde über eine Niederlassung in der Soldmannstraße nachgedacht, aber die Sanierungskosten des denkmalgeschützten Hauses wären zu hoch gewesen.

Nach einem Jahr Umbauarbeiten und etwa 360.000 Euro ist der C9 schließlich in seinem neuen Zuhause angekommen. Der Keller bietet bis zu 140 Feiernden Platz. Geladen sind nicht nur Studierende, sondern auch Azubis und Schüler*innen, die den ermäßigten Preis von 3 € zahlen, sowie alle, die einfach gern feiern gehen, für den nicht ermäßigten Preis von 4 €. Vor allem wegen der Nähe zur Bibliothek gelten hohe Brandschutzmaßnahmen, geraucht werden darf aber trotzdem – draußen vor dem Club an den dafür vorgesehenen Aschenbechern. Auch online könnt ihr den C9 erreichen – auf ihrer Website, über Facebook und auf Instagram.

Die erste Party wird schon heute, am Samstag den 28.09. ab 20 Uhr, gefeiert. Musikalisches Thema wird Hip Hop sein, aber neben Hip Hop und Elektro möchte man auch immer wieder ein vielfältigeres Angebot bieten, und eventuell sogar die alten Mottopartys wieder einführen. Ebenso wird auch der Dienstag wieder Partytag im C9 werden – die erste reguläre Dienstagsparty soll schon nächste Woche am 01.10. steigen. Damit kann der Club endlich wieder das sein, was er schon vor der langen Exilzeit war – ein Treffpunkt von Studierenden für Studierende, um einfach fernab vom Unialltag eine schöne Zeit zu verbringen.

Beitragsbild von Sarthak Navjivan auf Unsplash

Folge 15 – Club-Szene in Greifswald

Folge 15 – Club-Szene in Greifswald

Wir haben eine gute Nachricht für alle kulturinteressierten Studierenden! Der Podcast verändert sein Konzept: Der Kulturteil wird ausgelagert und erhält seinen eigenen Podcast in voller Länge.

Der Kulturpodcast erscheint zunächst einmal monatlich und behandelt neben rein kulturellen Punkten auch Themen, die generell für die Studierendenschaft von Interesse sind.

In diesem Sinne haben wir auch die erste Folge gestaltet, in der es um das Greifswalder Nachtleben und explizit um den Club C9 geht. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Gäste Tim und Nora vom C9!

Über Feedback freuen wir uns sehr! Erreichen könnt Ihr uns hierfür über die Email podcast@moritz-medien.de.

TITEL“Musik ist meine Leidenschaft” – Einblicke in die Greifswalder DJ-Szene

Licht flackert. Musik dröhnt aus den Boxen. Der Geokeller platzt aus allen Nähten. Die Tanzfläche ist rappelvoll. Keinen hält es mehr auf den Sesseln. „Ich tanze für mein Leben gern. Wenn die Musik stimmt, muss ich mich einfach dazu bewegen”, sagt Svenja Hönniger. Die 25-Jährige ist eine von vielen, die das Wochenende tanzend einläuten. Doch keine Party ohne Musik. Kein Club ohne DJ. Viele Augen richten sich auf die Plattendreher, die darüber entscheiden, wann welcher Song eingespielt wird.

moritz-print-mm75-24-universum-greifswalder-djs-benjamin-bekeschus„DJ’s sind dazu da, den Abend zu gestalten”, sagt Philipp Priebe. Das Geokeller-Mitglied war zwei Jahre für das DJ-Booking des Studentenclubs in der Jahnstraße verantwortlich. „In der Regel fragen wir die Leute, ob sie auflegen wollen. Das sind oft Freunde oder Bekannte.” Viel läuft über Kontakte. „Manchmal kommen aber auch DJ’s auf uns zu und fragen nach Auftrittsmöglichkeiten.” Auf Vielfalt wird Wert gelegt. „Wir sind in unseren Planungen relativ flexibel. Auf musikalische Wünsche der Gäste können wir reagieren”, sagt Priebe. Die Auswahl der DJ’s liegt aber letztlich in den Händen der Clubmitglieder. (mehr …)