von Gabriel Kords | 13.01.2010
Bei den StuPa-Wahlen und der Urabstimmung gibt es in diesem Jahr eine Rekord-Wahlbeteiligung. Bereits am heutigen dritten Tag wurde die Wahlbeteiligung aus dem Vorjahr überschritten. Bis etwa 13:30 Uhr hatten bereits über 1500 Studenten ihre Stimmen abgegeben, bei Schließung der Wahllokale waren es knapp 1800 Kommilitonen und damit 14,6 Prozent der Wahlberechtigten (etwa 12.300).
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Großer Andrang heute im Wahllokal Bibliothek
Aufgrund der regen Wahlbeteiligung kam es heute zu verschiedenen Schwierigkeiten bei der Stimmabgabe, die aber schnell gelöst wurden. So dauerte es wie bereits gestern auch heute eine knappe halbe Stunde, bis das computergestützte Wählerverzeichnis betriebsbereit war. Später waren die Wahllokale aber in der Lage, dem zeitweiligen Ansturm gerecht zu werden – auch wenn es zu gelegentlichen Wartezeiten von einigen Minuten kam.
Ein größeres Problem war allerdings die insgesamt zu geringe Anzahl an Stimmzetteln, die dazu führte, dass in allen drei Wahllokalen jeweils für einige Minuten die Stimmzettel ausgingen – in der Uni-Bibliothek sogar zweimal. Jedes Mal reagierten Wahlleiter Michael Seifert und sein Team binnen kürzester Zeit. Man entschied, die Wahlzettel auf geringfügig andersfarbiges Papier zu drucken, weil das ursprünglich verwendete Papier ausgegangen war.
Dass nicht genügend Papier anwesend war, begründet Michael Seifert mit einer Kommunikationspanne: Die AStA-Referentin für Buchung und Beschaffung habe deswegen zu wenig des Papiers bestellt. Die Nachbestellung sei zwar kurz danach erfolgt, aber bis heute nicht eingegangen. Dass die zunächst gedruckten 1500 Stimmzettel nicht ausreichen würden, war Seifert hingegen von vornherein klar. Er hatte aber damit gerechnet, bis heute noch weitere nachdrucken zu können.
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Manche Wähler mussten einen Moment warten.
Dass es Probleme mit den Stimmzetteln gab, bedauert Michael Seifert: „Das war nicht toll.“ Insgesamt fällt sein Resümee jedoch positiv aus: Die hohe Wahlbeteiligung freue ihn sehr und mit den kleinen Problemen sei man schnell fertig geworden. Auch das Computersystem erfülle seine Aufgaben, wenngleich mehrere Wahlhelfer Verbesserungsvorschläge gemacht hätten. Die könnten aber erst bei der nöchsten Wahl berücksichtigt werden.
Das System war notwendig geworden, da man in diesem Jahr beschlossen hatte erstmals zeitgleich an mehreren Orten Wahllokale anzubieten. Die Listen müssen daher zwischen den drei Standorten abgeglichen werden.
Am morgigen Donnerstag sind noch einmal im Hauptgebäude, der Löfflestraße und der zentralen Bibliothek am Beitzplatz die Wahllokale von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Dabei muss beachtet werden: Fakultätsräte und Senat können jeweils nur in einem Gebäude gewählt werden. Konkret: Philosophische und Theologische Fakultät im Hauptgebäude, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät in der Löfflerstraße und Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät sowie Medizinische Fakultät in der zentralen Bibliothek.
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Wahlleiter Michael Seifert: "Das war nicht toll."
Felix Feil, Wahlausschussmitglied im Ausschuss zur Urabstimmung resümierte heute Nachmittag in einer E-Mail: „Man darf gespannt sein, ob die Marke von 20% bis Freitag 14:00 Uhr geknackt wird. Nach dem heutigen Tag sieht alles danach aus.“ Inwieweit diese Prognose zu weit greift, sei dahingestellt, denn zumindest am Freitag wird es erfahrungsgemäß wohl eher zu wenigen Stimmabgaben kommen. Doch selbst, wenn die 20-Prozent-Marke verfehlt bleibt, zeigt sich nun zum wiederholten Mal ein Aufwärtstrend bei der Wahlbeteiligung.
Wer seine Stimme noch nicht abgegeben hat, muss sich langam beeilen. Heute riefen auch die Greifswalder Grünen die Studenten dazu auf , sich an der Urabstimmung zu beteiligen. Man werde das Ergebnis aber in jedem Fall respektieren und der Uni nicht in ihre Angelegenheiten hineinreden. Damit grenz man sich klar von CDU-Fraktionschef Axel Hochschild ab, der am Montag eine Art Nicht-Wahlempfehlung abgegeben hatte.
Fotos: Alexander Müller (Wahllokal, auch Startseite), Gabriel Kords (M. Seifert)
von Carsten Schönebeck | 12.01.2010
In der vergangenen Woche baten wir die Kandidaten zu den Gremienwahlen um die Zusendung ihrer Wahlkampfmaterialien. Hier könnt ihr euch nun einen Überblick verschaffen. Dem Aufruf sind bei Weitem nicht alle Bewerber gefolgt, weswegen wir ihn hier noch einmal erneuern.
Ihr seid herzlich eingeladen, in den Kommentaren über die Materialien und ihre Inhalte zu diskutieren. Klickt einfach auf die Bilder um zu größeren PDF-Versionen (bzw. beiden Seiten des Flyers) zu gelangen.
Akademischer Senat
Liste „Pro Geisteswissenschaften“
Flyer
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Plakat
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Fakultätsrat
Philosophische Fakultät
Paul Dederer
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Paula Zill, Angelo Kalies, David Stoffel, Frederic Beeskow
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Studierendenparlament
RCDS Greifswald
Flyer I
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Flyer II
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Plakate (Vier verschiedene Varianten als PDF – Klick auf das Bild)
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Jusos Greifswald
Wahlzeitung
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Flyer
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Bilder:
Flyer, Plakate, Wahlzeitung – jeweilige Kandidaten bzw. Hochschulgruppen
Bild Startseite – Foto Carsten Schönebeck, Grafik Jakob Pallus
von webmoritz. | 12.01.2010
Der webMoritz hat am Montag, dem 4. Januar, allen Kandidaten für StuPa, Senat und Fakultätsräte per E-Mail einen Fragebogen zugesandt. Wir veröffentlichen alle Antworten, die uns bis Freitag, 18 Uhr zugegangen sind. Antworten, die später eingegangen sind, können unter Umständen nicht oder nur verspätet veröffentlicht werden.
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Björn Reichel
1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):
Björn Reichel, 25 Jahre alt, Rechtswissenschaften, 9. Fachsemester
2. Für welche Gremien kandidierst du?
Ich kandidiere für den Senat.
3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?
Ich bin Handballspieler bei der SG HSG/PSV Greifswald, sowie Trainer der Verbandsliga Frauenmannschaft SG Greifswald/Loitz, zudem noch passives Mitglied des SV Rot-Weiß Werneuchen (Abteilung Handball).
4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?
Da ich mich seit 9 Semestern in und um die Hochschulpolitik bewege und seit April 2009 AStA-Referent bin ist es nun an der Zeit sich Hochschulpolitisch weiter zu entwickeln. Zudem bietet der Senat die Möglichkeit Entscheidungsprozesse über die Zukunft der Universität im gehörigen Maße mit zu beeinflussen.
5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?
Ich fühle mich der gemäßigten Linken Richtung verortet.
6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?
Als sehr ausgeglichen, was jeweils pro und contra Argumente verschiedenster Themen angeht. Das sich einige manchmal dabei im Ton vergreifen empfinde ich als unangemessen. Zudem sollte eine gewisse ausgewählte Sprache in den Diskussionen verwandt werden, um dem Gremium und den Wählern gegenüber entsprechend aufzutreten.
7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert?
Zunächst ist die Gleichstellung unterrepräsentiert, welches sich aber in naher Zukunft relativieren wird da diesbezüglich die Senatskommission Gleichstellung ihre Arbeit aufnimmt und folglich das Thema auch Eingang in den Senat finden wird. Weiterhin ist die Studierendenschaft allgemein im Senat ein Tabu-Thema, da in vielen Entscheidungen, welche die Zukunft der Universität beeinflussen diese kaum bis gar keine Beachtung finden. Folglich sollte die Studierendenschaft an sich Eingang in Diskussionen im Senat finden.
8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?
Die Studenten spielen in Ihrer Präsenz in den Gremien eine große Rolle, zumal sie die Mehrheit an der Universität repräsentieren.
Foto: privat
von Gabriel Kords | 11.01.2010
Seit heute Morgen stimmt die Greifswalder Studierendenschaft in der ersten Urabstimmung der Geschichte der Universität über die Frage ab, ob die Uni ihren Namenspatron „Ernst Moritz Arndt“ ablegen soll oder nicht. Die Debatte berührt seit ihrem neuerlichen Ausbruch bei der Vollversammlung im Sommer 2009 nicht nur die studentische Öffentlichkeit. Aus Anlass der nun begonnenen Urabstimmung meldeten sich in diesen Tagen auch die kommunalpolitische Prominenz zu Wort. Den Anfang machte Jost Aé, jahrelanges Bürgerschaftsmitglied der SPD. Er schrieb an die Initiative Uni ohne Arndt anlässlich der auf des webMoritz veröffentlichten Gastbeitrags von Prof. Dr. Helmut Klüter unter anderem:
„Nicht die Zeiten sind verantwortlich, sondern wir sind für sie verantwortlich. Es wird sich daher zeigen, ob in unserer Alma Mater genügend weltbürgerlicher Geist und Mut herrschen, einen Namen abzulegen, dem diese Ehre nicht gebührt. Schon eine Kaserne nach Arndt zu benennen, hielte ich heute für bedenklich.“
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Axel Hochschild
Am heutigen Tage meldete sich, wie an verschiedenen Stellen im Internet (z. B. hier) zitiert wird, auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Hochschild zu Wort. Er lässt mitteilen:
„Die CDU-Fraktion hat sich auf ihrer letzten Fraktionssitzung eindeutig gegen eine Namensänderung ausgesprochen. Es gibt hierfür keine wirklichen Gründe. Wir haben als CDU-Fraktion alle anderen Fraktionen aufgerufen sich ebenfalls klar zu positionieren.“
Die CDU argumentiert dabei zunächst wirtschaftlich. In der Pressemitteilung heißt es:
„Namensänderungen sind immer mit Kosten verbunden. Gerade in den Zeiten knapper Kassen, sollte man sich genau überlegen wofür man das wenige Geld ausgeben möchte. Aus Sicht der CDU-Fraktion solle man besser daran arbeiten die Studienbedingungen, Stichwort Bologna Prozess , in Greifswald weiter zu verbessern, so Hochschild. Die jetzige Debatte sei für die Universität eher schädigend.“ (mehr …)
von webmoritz. | 11.01.2010
Der webMoritz hat am Montag, dem 4. Januar, allen Kandidaten für StuPa, Senat und Fakultätsräte per E-Mail einen Fragebogen zugesandt. Wir veröffentlichen alle Antworten, die uns bis Freitag, 18 Uhr zugegangen sind. Antworten, die später eingegangen sind, können unter Umständen nicht oder nur verspätet veröffentlicht werden.
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Anne Jaskulski
1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):
Name: Anne Jaskulski
Alter: 19 Jahre
Studienfach: Politikwissenschaft & Kommunikationswissenschaft
Fachsemester: Powi 3. & Kowi 1.
2. Für welche Gremien kandidierst du?
Ich kandidiere für den Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät.
3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?
In diesem Semester habe ich im GreiMUN Orga-Team mitgearbeitet und bereite mich gerade für eine Teilnahme an der NMUN 2010 im März vor. Außerdem engagiere ich mich beim SDS, der linken Hochschulgruppe. In meiner Freizeit gehe ich z.B. gern segeln.
4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?
Erst durch meine Arbeit im FSR wurde mir bewusst, wie viel Einfluss man als Studierender eigentlich ausüben kann. Diese Möglichkeiten der Mitbestimmung sollte man nutzen, denn an einigen Unis gibt es nicht einmal eine verfasste Studierendenschaft. Auf den Fakultätsrat bin ich durch einen Dozenten der PoWi aufmerksam geworden.
5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?
Definitiv links.
6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?
Gerade bei Diskussionen im StuPa habe ich den Eindruck, dass die Debatten oft unsachlich sind und von persönlichen Differenzen bestimmt werden.
7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert?
Man sollte sich neben dem Erhalt der Fächervielfalt auch noch stärker mit der Qualität und „Studierbarkeit“ aller Studiengänge befassen.
8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?
Die Studierenden spielen eine große Rolle. Ich glaube allerdings, den wenigstens ist bewusst, wie viel man in der studentischen Selbstverwaltung bewirken kann. Am Beispiel der Arndt-Debatte und der Urabstimmung sieht man, dass wirklich etwas bewegt werden kann.
Foto: privat
von webmoritz. | 11.01.2010
Der webMoritz hat am Montag, dem 4. Januar, allen Kandidaten für StuPa, Senat und Fakultätsräte per E-Mail einen Fragebogen zugesandt. Wir veröffentlichen alle Antworten, die uns bis Freitag, 18 Uhr zugegangen sind. Antworten, die später eingegangen sind, können unter Umständen nicht oder nur verspätet veröffentlicht werden.
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Frederic Beeskow
1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):
Philosophie, Politikwissenschaft, Magister
2. Für welche Gremien kandidierst du?
Senat, Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät, Studierendenparlament
3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?
Eine kleine Familie gründen, zu dritt sind wir seit drei Monaten.
4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?
Senat: die anstehenden Probleme bedürfen auch erfahrener Studierender
Fakultät: die aktuellen Herausforderungen müssen mit aktiven Einsatz bewältigt werden
StuPa: der Generationswechsel sollte geordnet vollzogen werden
5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?
Die Herausforderung der Studierenden können sicher nicht mit Mitteln einer politischen Richtung bewältigt werden. Das Studium der Philosophie erscheint hier mehr als sinnvoll.
6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?
Jedes Gremium hat seine Gesprächskultur, ich empfehle jedem das unterschiedliche Niveau selbst zu erleben. Generell sollten die Studierende deutlicher und direkter miteinander sprechen.
7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert?
Die Themenfelder sind für den Aufmerksamen meistens zu erkennen, leider fehlt den Medien manchmal die nötige Geduld.
8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?
Sie wird von uns Studierenden zumeist unterschätzt.
9. Eine der Hauptaufgaben des StuPa ist das Wählen und Kontrollieren des AStA. Was sollte sich hier verbessern?
Die Parlamentarier müssen ihre Rechte aber vor allem ihre Pflichten kennen und danach handeln.
10. Was sind deine haushaltspolitischen Ziele?
Die Studierenden müssen über mögliche Förderungen ihrer eigenen Projekte besser informiert werden. Haushaltspolitik ist Aufklärungsarbeit, meistens auch für das Parlament.
Foto: privat