Bildungsbündnis steht offenbar vor dem Aus

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Im November hatte man in den eigenen Räumen noch viel vor.

Internen Informationen zufolge erwägen Teile des Bildungsbündnisses und des AK Bildungsstreik, sich offiziell aufzulösen. Grund hierfür soll die Tatsache sein, dass die Gruppe seit einiger Zeit ihre Arbeit eingestellt hat. Die letzten Treffen fanden im April dieses Jahres statt. Es erschienen in der Regel bestenfalls eine handvoll Teilnehmer. Im vorigen Jahr mussten die Aktivisten aufgrund des großen Zulaufs oftmals in die “Tschaika”, die Teeküche im Keller der Slawistik, umziehen.

Der Arbeitskreis Bildungsstreik existierte schon weit vor den Hörsaalbesetzungen im November 2009, das Bildungsbündnis entstand erst in dieser Zeit. Die Mitglieder der Gruppierungen waren im großen und ganzen deckungsgleich, sodass es jetzt beiden Gruppen an den Kragen geht.

Das in diesen Räumen befindliche Büro war in den letzten Monaten die meiste Zeit verwaist. Lediglich während des GrIStuF wurden die Räume für eine Woche lang reaktiviert. Am kommenden Freitag wird der Arbeitskreis nun das Büro in der Slawistik räumen, denn die Universitätsleitung forderte den Arbeitskreis kürzlich dazu auf, das Büro im Anbau der Slawistik freizuziehen. (mehr …)

Zweite “Sommernachtsklänge” im Arboretum

Am Freitag, den 11. Juni, ertönen nun schon zum zweiten Mal „Sommernachtsklänge“ im Greifswalder Arboretum. Ab 19 Uhr erklingt in der Jahnstraße gegenüber der Bibliothek anspruchsvolle Livemusik von Klassik bis Jazz, gespielt von den Studenten des Instituts für Kirchenmusik.

2. Sommernachtsklänge

Natürlich erwartet den Besucher auch das besondere Ambiente des Arboretums. Für das besondere Kulturereigniss haben die Komillitonen vom Caspar-David-Friedrich-Institut aber noch einmal gesondert Hand angelegt und dekoriert. Die Veranstalter werben mit einem reichhaltigen Getränkenagebot, so dass einem fröhlichen Abend nichts im Wege stehen sollte.

Das Spektakel wird von den beiden Instituten zusammen mit dem Studentenclub “Club 9” organisiert. Der Eintritt beträgt regulär fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

Krisen-Management: GreiMUN simuliert UN-Sicherheitsrat

Ein Beitrag von Eileen Splitt

Beim „Crisis“-Workshop des Greifswald Model United Nations e.V. (GreiMUN) im Rahmen des GrIStuF ging es um die Bewältigung von Krisen. Schon am zweiten Workshoptag erreichte die Teilnehmer eine “Eilmeldung”, in der sie darüber informiert wurden, dass eine politische Krise zwischen Georgien und Russland ausgebrochen sei. Schlimmer noch, ein Krieg, über den sie nun im UN-Sicherheitsrat berieten, welche Schritte einzuleiten seien.

Doch bevor ihnen die schlechten Nachrichten überbracht wurden, bekamen sie zunächst eine allgemeine Einführung in das Thema “Krise”, unter anderem durch eine Podiumsdiskussion mit Professor Margit Bussmann, Lehrstuhlinhaberin für Internationale Politik, und Yu-Wen Chen, taiwaneisische Gastdozentin am Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre. Anschließend folgte eine Einführung in das UN System, dessen Arbeitsweisen und formale Abläufe. Als die Teilnehmer über die ausgedachte Russland-Georgien Krise erfuhren, bekamen sie gleichzeitig ihre Länderposition zu diesem Thema mitgeteilt und mussten sich nun innerhalb kürzester Zeit der Position ihres zu vertretenden Landes annehmen, um am Ende zu einer Resolution zu kommen.

Katharina Behm und Lars Hunze, Teilnehmer der diesjährigen GreiMUN-Fahrt nach New York, führten als „Chairs“ (Vorsitzende) durch das formale Prozedere der UN Sicherheitsrat-Sitzungen. Sie äußerten sich erleichtert und glücklich über den Verlauf der Simulation: „Die Teilnehmer zeigten viel Engagement und Interesse an der UN“, so Hunze. Behm fügte hinzu: „Ich hätte mir zwar am Anfang ein wenig mehr Teilnehmer gewünscht, aber immerhin haben sich die, die da waren, rege an Diskussionen beteiligt, waren sehr motiviert und sind zu erfolgreichen Ergebnissen gekommen“.

Diese Freude spiegelte sich auch bei den Teilnehmern wieder. Die Indonesierin Asrining Tyas sagte, sie habe bisher nichts über Krisenmanagement gewusst und auch nicht, wie die UN funktioniere und das, obwohl sie Internationale Beziehungen studiere: „I wanna be a diplomat and this is like a real-life experience for my future life”. Mit nach Indonesien nimmt sie nicht nur tolle Erinnerungen und neue Freundschaften, sondern auch die Begeisterung und das Interesse an der UN. Selbst falls es mit der Diplomatenkarriere nicht klappen sollte, spätestens wenn sie die die „Mid-Life Crisis“ erreicht, wird sie sich an das Krisenmanagement zurück erinnern und wissen was zu tun ist…

Die Autorin war selbst Teilnehmerin der diesjährigen NMUN-Simulation in New York.

AStA-Diebstahl: Informationspolitik in der Kritik

Der Diebstahl einer dreistelligen Summe aus dem Tresor im AStA-Büro bewegt weiterhin die Gemüter der Studierendenschaft. Der webMoritz sprach gestern mit Konrad Ulbrich, dem Vorsitzenden des Haushaltsausschuss des Studierendenparlaments, der laut eigener Aussage erst am Montag von dem Vorfall erfahren hat. Er sei daher “besonders enttäuscht über die Informationspolitik des Präsidiums”.

Er könne der Argumentation des StuPa-Präsidenten Korbinian Geiger nicht folgen, schließlich seien dessen Stellvertreter sowie der gesamte AStA vergangene Woche informiert worden. Ulbrich schreibt: “Da der Täter definitiv aus den Reihen des AStA/StuPa-Präsidium stammt, und der Diebstahl dort bereits am vergangenen Montag, den 31. Mai 2010, bekannt wurde, war dieser bereits in diesem Moment bestens eingeweiht und konnte Maßnahmen zur Verdeckung seiner Straftat einleiten.” Um solche Probleme künftig zu unterbinden, schlägt Ulbrich in seiner Stellungnahme vor, den Tresor durch eine Videokamera zu überwachen.

Die Aufklärung des Falls könnte indes schwieriger sein, als es gestern von den Verantwortlichen dargestellt wurde. Dem webMoritz liegen Informationen vor, dass die persönlichen Zahlenkombinationen zum AStA-Tresor schriftlich fixiert im Büro aufbewahrt werden. Eine Reihe von Personen, so einer unserer Leser, wisse, wo sich die Akte mit den Codes befinde und habe Zugriff darauf. Es sei also keineswegs sicher, dass sich der Dieb mit dem eigenen Code Zugriff verschafft habe.

Beim AStA will man sich zu den Vorgängen nicht weiter äußern, bis die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind.

Edit: Am 13. Juni 2013 wurde ein Foto von Konrad Ulrich auf dessen Wunsch hin entfernt.

Bilder:

Konrad Ulbrich – Luisa Wetzel

Tresor Startseite – rpongsaj via flickr

Bargeld aus Tresor gestohlen – *Update*

Wie uns heute gleich mehrere Leser anonym mitteilten, soll es in den vergangenen Tagen, vermutlich zwischen dem 27. und 31. Mai, zu einem Diebstahl in den Räumen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) gekommen sein. Dabei seien vor zehn Tagen mehr als 300 Euro aus dem Tresor in einem der Büroräume in der Domstraße 11 entwendet worden. Der Tresor, in dem Barmittel aus den Geldern der Studierendenschaft gelagert werden, ist nur mit einer Zahlenkombination zu öffnen, die ausschließlich den AStA-Referenten und dem Präsidium des Studierendenparlaments bekannt ist.

Der Sicherheitsschrank war im Jahr 2009 angeschafft worden, kurz nachdem eine Barkasse aus dem AStA-Büro gestohlen worden war. Ein Täter ließ sich damals nicht ermitteln, die Kasse war laut Aussage damaliger Referenten für wenige Minuten unbeaufsichtigt gewesen.

Komissarische AStA-Vorsitzende Daniela Gleich

Vorfall sollte zunächst nicht bekannt werden

Die Vertreter der Studierendenschaft selbst reagierten heute mit ganz unterschiedlichen Aussagen auf die Vorwürfe. Am Vormittag wollte sich der AStA zu den Anschuldigungen nicht äußern. Nachmittags sagte uns der stellvertretende StuPa-Präsident Christopher Denda, er habe von dem Vorgang keinerlei Kenntnis. Die kommissarische AStA-Vorsitzende Daniela Gleich erklärte dem webMoritz später, sie könne sich nicht vorstellen, dass an den Gerüchten, die zu diesem Zeitpunkt bereits per Kommentarfunktion öffentlich auf dem webMoritz standen, etwas dran sei. Man werde dem Hinweis jedoch nachgehen. Christopher Denda revidierte kurz darauf seine Aussagen per Mail und erklärte, doch informiert worden zu sein – man habe den Vorfall jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt publik machen wollen.

Wenige Minuten später bat Daniela Gleich die Redaktion darum, den entsprechenden Kommentar zu entfernen. Weder die darin enthaltene Information über den Diebstahl 2009, noch die Art und Weise wie man mit der Zahlenkombination umgehe sei eine Information die an die Öffentlichkeit gehöre. Zudem sei die genannte Anschaffungssumme von 1.000 Euro für den Tresor keine öffentliche Information. Auf Nachfrage bestätigte sie allerdings, dass der Tresor mit Geldern der Studierendenschaft gekauft worden sei.

Der webMoritz wird sich mit den Vorfällen weiter beschäftigen – und dabei unter anderem die Frage klären, wieso ein derartig gewichtiger Vorfall auf der StuPa-Sitzung in der Vergangenen Woche nicht thematisiert worden ist, obwohl dort die Rechenschaftsberichte sämtlicher AStA-Referenten behandelt wurden.

Update – 17:35 Uhr

Zwischenzeitlich konnten wir StuPa-Präsident Korbinian Geiger erreichen, der uns den Diebstahl bestätigte. Die Ermittlungen liefen in Zusammenarbeit mit der Polizei. Er erklärte zudem, dass man den Zeitraum des Diebstahls sehr genau einschränken könne, da die Kasse jeweils morgens und abends geprüft werde. Anhand der eingegebenen Zahlenkombinationen könne man außerdem feststellen, welche Personen den Tresor zwsichen zwei Prüfungen geöffnet haben. Da im Tresor jedoch auch einige technische Gerätschaften gelagert werden, sei es nichts ungewöhnliches, dass der Schrank mehrfach täglich geöffnet werde.

“Wir haben den Vorfall zunächst vertraulich behandelt, weil eine öffentliche Debatte über den Diebstahl das Täterverhalten manipulieren könne. Das macht es schwerer den Schuldigen ausfindig zu machen.”, erklärte er uns gegenüber die bisherige Geheimhaltung. Bereits vergangenes Jahr, vor Anschaffung des Tresors, hatten mehrfach kleinere Beträge in der Barkasse gefehlt. “Die Summen waren jedoch immer so klein, dass man nicht sicher sein konnte ob es sich nicht doch um einen Rechenfehler gehandelt hat.”

Update – 17:50 Uhr

Nach mehreren widersprüchlichen und teilweise falschen Aussagen von Vertretern der Studierendenschaft ist nun eine offizielle Stellungnahme der AStA-Vorsitzenden Daniela Gleich beim webMoritz eingegangen. Sie bestätigt ebenfalls den Diebstahl, StuPa-Präsidium und Polizei seien umgehend benachrichtigt worden. Man habe jedoch die Öffentlichkeit zunächst nicht informiert um die Ermittlungen nicht zu stören. Sie erklärte weiterhin: “Der Kreis der möglichen Täter ist begrenzt, weshalb die Aussichten auf Erfolg gegeben sind, dieses Vorkommnis aufzuklären. Sobald eine Gefährdung des Ermittlungsergebnisses ausgeschlossen werden kann, wird umfassend über den Vorfall informiert.”

Der Europäische Menschenrechtsschutz – Vortrag am Montag

Am Montag, dem 7. Juni hält der ehmalige Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), Professor Georg Ress einen Vortrag zum Thema “Der Europäische Menschenrechtsschutz zwischen Erfolg und Illusion”. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Hörsaal 3 des Audimax. Veranstalter ist die Katholische Studentenverbindung Alemannia.

Professor Georg Ress

“Der europäische Menschenrechtsschutz ist ein Opfer seines Erfolges geworden”, sagt  Ress, “denn der Europäische Gerichtshof in Straßburg ist nicht mehr in der Lage, die Zahl der eingehenden und anhängigen Beschwerden zeitgerecht zu erledigen.” Beim EGMR, dessen 47 Richter von den Mitgliedsstaaten des Europarates entsandt werden, sind derzeit mehr als 120.000 Verfahren anhängig.

Der Vortrag soll erörten, was die Europäische Menschenrechtskonvention umfasst und was sie für den einzelnen bedeutet. Darüber hinaus wird sich Ress auch mit der Frage beschäftigen, inwieweit das 14. Zusatzprotokoll Konvention, das vergangene Woche in Kraft trat, die Probleme des EGMR lösen kann. “Illusorisch wäre es, Einzelfallgerechtigkeit anzustreben. Der Gerichtshof setzt Standards für die Entwicklung und Angleichung der nationalen Rechtsordnung und zur Behebung gravierender Ungerechtigkeiten.”, erklärt der Referent angesichts der derzeitigen Situation in Straßburg..

Professor Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Georg Ress (Jahrgang 1935) studierte Rechts- und Staatswissenschaft sowie Volkswirtschaftslehre in Berlin, Grenoble und Wien. Nach seiner Habilitation 1976 wurde er ein Jahr später Direktor des Europainstituts der Universität Saarbrücken und etablierte dort den Aufbaustudiengang “Europäische Integration”. Ab 1980 war er parallel Mitglied des völkerrechtswissenchaftlichen Beirats des Auswärtigen Amtes, ab 1994 auch Mitglied der Europäischen Komission für Menschenrechte. 1998 wurde er vom Europarat als Richter am EGMR gewählt, wo er bis 2004 tätig war. Seit 2006 hat er die Stiftungsprofessur “International Law” an der Jacobs-Universität in Bremen inne. Für sein Engagement um die Menschenrechte in Europa wurde Ress unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Bilder:

  • Stacheldraht: Friedrich GErlinger via jugendfotos.de
  • Ress: idw (keine CC-Lizenz)