Ein Stipendium ist mehr als nur eine finanzielle Unterstützung – es ist eine Investition in die eigene Zukunft. Neben finanzieller Entlastung bieten viele Programme auch die Möglichkeit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg organisiert dahingehend eine Informationsveranstaltung rund um das Thema Stipendien. Stattfinden wird die Veranstaltung am 13. November 2024. Weitere Informationen erhaltet ihr in diesem kurzem Artikel.
Ohne finanzielle Sorgen durchs Studium
Der eigene Lebensunterhalt ist für viele Studierende wie auch Promovierende ein stets wichtiges Thema. BAföG ist nicht für alle Studierenden eine Möglichkeit, und manchmal reicht BAföG alleine auch nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Ein Stipendium kann eine weitere Möglichkeit sein, eine Förderung zu bekommen, die als finanzielle Unterstützung dienen kann. Viele von euch fragen sich wahrscheinlich gerade: „Muss ich nicht absolute Topleistungen erzielen für ein Stipendium?“ Es gibt viele Stipendien, die noch weitaus mehr Auswahlkriterien besitzen als nur eure akademischen Leistungen, also gibt es eine Vielzahl an Optionen für Interessierte.
Der Tag der Stipendien, welcher vom Alfried Krupp Wissenschaftskolleg organisiert wird, gibt euch die Möglichkeit, mehr über die verschiedenen Stipendien zu erfahren und alle aufkommenden Fragen in Zusammenarbeit mit den Förderwerken und Förderprogrammen zu klären. Dazu gehören unter anderem Fragen bezüglich des vorausgesetzten Engagements, des Bewerbungsprozesses, wie viel Geld man von den unterschiedlichen Stipendien erwarten kann, ob man einer bestimmten politischen Partei oder Konfession angehören darf oder muss und auch, ob es andere Förderungsmöglichkeiten gibt. Viele Interessierte nehmen die Option eines Stipendiums oft gar nicht wahr, weil sie es für nicht möglich halten, dass sie eine Chance darauf haben. Tatsächlich bleiben aber immer wieder einige Förderungsmöglichkeiten ungenutzt. Daher solltet ihr bei Interesse in jedem Fall einfach die Chance nutzen und den Tag der Stipendien besuchen.
Alles auf einen Blick: Was? Tag der Stipendien 2024 Wann? Mittwoch, den 13. November 2024, von 14 bis 16 Uhr Wo? Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg (ACHTUNG geänderter Ort) Anmeldung? Es ist keine Anmeldung notwendig!
Auf dem webmoritz. könnt ihr ab jetzt das aktuelle moritz.magazin als e-Paper lesen. Wo ihr die Funktion findet und was euch im neuen Heft erwartet.
Das moritz.magazin erscheint dieses Jahr voraussichtlich nur dreimal in gedruckter Ausgabe. Warum, erfahrt ihr hier. Das heißt aber nicht, dass die magazin-Redakteur*innen die letzten Monate gefaulenzt haben. Denn alle weiteren Ausgaben erscheinen online. Und damit ihr Leser*innen trotzdem das bestmögliche Leseerlebnis habt, gibt es auf dem webmoritz. eine neue Funktion!
Die erste Ausgabe, die ausschließlich online erscheint, könnt ihr jetzt mit dem neuen e-Paper-Feature lesen. Dazu schaut ihr auf dem webmoritz. einfach in das Menü, klickt auf „e-Paper“ und könnt direkt durchs digitale Magazin blättern. Oder ihr klickt einfach hier.
Was euch in dieser neuen Ausgabe erwartet?
Im Forum – dem Politikteil des moritz.magazins – findet ihr Artikel wie:
Die Welt wählt – Warum 2024 auch als Superwahljahr bezeichnet wird
Taylor Swift und Politik – Wie die Pop-Ikone den US-Wahlkampf beeinflussen könnte
Im Uni.versum, dem Universitäts- und Wissenschaftsressort, geht es weiter mit:
Wir sind noch da – Wie der Mensa Club jetzt weitermacht
Der Rektor mit den weißen Laken – Die faszinierende Geschichte hinter Karl Engel, dem letzten Rektor unserer Uni während des Nationalsozialismus
Im Lokalteil, Greifswelt, geht es diese Ausgabe unter anderem um:
Druckfrisch – Zu Besuch in einer Greifswalder Druckwerkstatt
24/7 420 – Was die neuen Cannabis-Regeln für Greifswalder bedeuten
Den Abschluss mach unser Kulturressort, das Kaleidoskop, mit unter anderem folgenden Texten:
Kalter Koffeinentzug – Ein Selbstversuch
Unter der Fassade der Veränderung – Ein Reisebericht aus Südafrika
Das nächste Heft, Ausgabe 169, erscheint schon im August – wieder als e-Paper.
Der Nordische Klang hat wieder in Greifswald stattgefunden. Für das diesjährige Fest übernahm Estland die Schirmherrschaft. Das Event, welches nun schon zum 33. Mal in Deutschland stattfand, war voller fantastischer und wunderbarer Eindrücke, die man nicht so schnell vergisst; egal ob Ausstellungen, Vorträge, Filme oder musikalische Darbietungen.
Letztes Jahr haben sich zwei webmoritz.Redakeurinnen für euch aufgemacht, um ein paar der musikalischen Eindrücke zu erlangen. Part 1 und Part 2 könnt ihr dazu noch einmal nachlesen. Auch dieses Jahr waren sie für euch unterwegs und haben sich diverse musikalische Darbietungen zu Gemüte geführt.
YrrY: Experimentell, Ehrlich, Erstaunlich
Am 07. Mai trat das Quartett YrrY auf, bestehend aus Carmen Bóveda (Cello), Mari Garcés (Gesang), Håkon Skjæret (Schlagzeug, Xylophon), und Owen Weaver (Schlagzeug). Die Band aus Norwegen verbindet ihre Liebe für neue Musik und ungewöhnliche Instrumente. Damit geht auch ein sehr ungewöhnlicher Sound einher, denn die jungen Musiker*innen begannen ihre Darbietung auf ganz andere Art und Weise: sie setzten den Fokus auf genau die Dinge, die bei einer guten Performance eigentlich vermieden werden sollten. Über fünf Minuten lang lauschten wir den Klängen von Räuspern, Stühleschaben, Feedback des Mikrofons, Quietschen eines Ständers, oder ungewollten Tönen eines Instruments.
Ein weiteres Stück der Band wird mir lange noch im Gedächtnis bleiben. Hintergrund dazu war die Geschichte eines Mannes, der über das Meer flüchtet, und genauso klang das Stück auch. Schweres Atmen ins Mikrofon simulierte die Brandung, Xylofon und Cello ahmten das Quietschen und Ächzen eines großen Frachtschiffes nach, und das Schlagzeug erzeugte einen sich tadellos einfügenden metallenen Sound dazu. Hört gern einmal in den Musikclip hinein und schließt dabei eure Augen. Ich ertappte mich dabei, wie ich angestrengt lauschte, um auch ja jeden Ton herauszuhören.
Zum Ende zeigten sich YrrY noch von ihrer schauspielerischen Seite. Zur Frage, was Musikalität eigentlich bedeutet, liefen sie auf der Bühne herum, schwenkten ihre Instrumente umher, tauschten sie auch mal untereinander aus, oder bauten alles komplett ab und dann wieder auf. Zum Schluss standen sie vor ihren zu einem Berg aufgestapelten Musikinstrumenten, rezitierten ein Gedicht und sangen dann a capella dazu, was es heißt, Musikalität zu besitzen.
Dieser einprägsame Abend traf sicherlich nicht den Geschmack von Allen – direkt neben uns saß jemand, der sich im Anschluss bei seiner Begleitung über die Band beschwerte, und gerade den letzten Akt schrecklich fand. Ich kann mir vorstellen, dass ein paar der Zuschauenden diese Meinung teilten (ich selbst fand das letzte Stück ebenfalls ungewohnt und etwas zu lang), aber grundsätzlich ist so eine Darbietung doch total spannend, gerade weil sie so anders und kontrovers ist. Eine angenehme Unterhaltung zum Zurücklehnen war es sicher nicht – doch das soll sie gar nicht sein.
Die dänische Band Kalaha trat am selben Abend auf. Niclas Knudsen (Gitarre & Talk Box), Emil de Waal (Drums & Percussion), Jens ‘Rumpistol’ Christiansen (Synths & Gesang), und Anders Stig Møller (Bass & Laptop) spielten energiegeladene Lieder und sorgten für einen angeregten Abend, an den ich gern zurückdenke.
Hier ging es um einiges rockiger zu, und schon bald schwangen die Ersten ausgelassen das Tanzbein. Die 2014 gegründete Band verbindet verschiedene Genres, von Acid Rock und improvisiertem Jazz bis hin zu anatolischem Funk und Acid Techno, was ihnen bereits einen Danish Music Award, einen Carl Award und zahlreiche Nominierungen einbrachte.
Auf der Bühne spielten sie ausgelassen und wild. Gerade der Schlagzeuger tobte sich richtig aus und steckte uns mit seiner Begeisterung an. Man merkte den Musikern das jahrelange Zusammenspiel und den Spaß auf der Bühne sehr an. Die türkische Sängerin Hilal Kaya, mit der die Band kollaborierte, kam ebenfalls für ein paar Lieder auf die Bühne. Mit klarer Stimme sang sie auf türkisch, was sich unerwartet gut mit dem rockigen Sound der Band verbinden ließ.
Hier findet ihr Kalaha feat. Hilal Kaya zum selbst Reinschnuppern.
Maja Mannila Trio: Fusion Jazz, der belebt
Am 08.05. trat das Maja Mannila Trio im St. Spiritus zur Jazznacht auf. Die finnische Band der Soul/Jazz-Sängerin hat bereits einen beträchtlichen Stein im Brett der europäischen Jazz-Szene. Zusammen mit Johannes Granroth (Bass) und Severi Sorjonen (Schlagzeug) performte Maja Mannila ihre selbst geschriebenen Lieder auf Englisch. Einflüsse des Jazz, Gospel und R’n’B finden sich in ihrem Stil wieder und machten auch diesen Abend zu einer musikalischen Delikatesse.
Letztes Jahr gehörte die Jazznacht zu einem meiner liebsten Abende des Nordischen Klangs, und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Mal langsam und nur mit Bass begleitend, mal laut, rhythmisch und kühn verzauberte das Trio die Gäste. Unter anderem wurden Songs wie „With you“, „Daydream“ oder „Fly“ gespielt – letzteren schrieb Maja Manilla mit gerade mal 16 Jahren. Besonders die verschiedenen Soli von Schlagzeug, Bass und Gesang, die nochmal die individuelle Stärke der Künster*innen zeigten, haben es mir angetan.
Rahel Talts Quartet: Zusammenspiel der feinsten Art
Der Jazzabend ging weiter mit der Band der estnischen Pianistin Rahel Talt. Sie performten ihre Stücke, welche akustischen Jazz mit Einflüssen aus dem Bebop und der Tradition fusionierten. Mit Mariusz Praśniewski (Polen) am Bass, Jesper Lørup Christensen (Dänemark) am Schlagzeug, Donatas Petreikis (Litauen) am Saxophon und Rahel Talts (Estland) am Klavier sorgte die Band für einen klangvollen, energetischen Abend.
Rahel Talt verbindet in ihrer Jazzmusik alte mit neuen Zeiten, was an Stücken wie „Present Moment“ oder „Russel“ gut zur Geltung kommt. Besonders beeindruckend war das Zusammenspiel der Vier. Das Saxofon fügte sich nahtlos mit dem Kontrabass und dem Klavier ein, und zwischenzeitlich muteten Rahel Talts Finger an, als flögen sie über die Pianotasten. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, von einem Tornado des Jazz überrollt zu werden – ein Erlebnis, das ich jederzeit wiederholen würde.
Beendet wurde der Abend mit einer jazzigen Interpretation eines Esti Folksongs. Tänan teid väga!
Es gibt, wie letztes Jahr auch, einen zweiten Teil – also stay tuned!
Zur Person der*des Autor*in
Marthe (sie/ihr) ist den weiten Weg von Rostock nach Greifswald im WiSe 2020/21 gekommen, um Kommunikationswissenschaften und Anglistik zu studieren. Seit März 2023 ist sie bei den moritz.medien als Autorin und Lektorin dabei. Einige ihrer liebsten Dinge sind Espresso, Katzen und Filme.
Am Freitag, den 12. Juli, steht der große Rummel des Semesters an. Es findet die erste Campus-Kirmes der Universität Greifswald statt. Das Programm ist bunt und vielschichtig.
Die Hintergründe
Auf diesen „bunten Nachmittag und Abend mit viel Musik“, wie es der AStA in einem Post auf Instagramm beschreibt, solle man sich freuen. Unter anderem werden einem eine Hüpfburg, Flaschenyoga, Beutel bedrucken, Live Musik und auch die Stände der einzelnen Fachschaftsräte geboten. Hier könnt ihr euch einen Stempel holen und am Ende einen Preis auswählen. Für jeden sollte etwas dabei sein. Eröffnet wird die Campus-Kirmes um 15 Uhr auf dem Hof des Instituts für Deutsche Philologie (Rubenowstraße 3) durch die UniBigBand. Später folgt ein buntes Programm; mehr dazu weiter unten oder hier. Für ausreichend Verpflegung und Getränke sorgt der Mensaclub e.V. Auf der Hauptbühne eröffnet die UniBigBand nicht nur die Campus-Kirmes, es folgen später am Abend dort noch einige Live-Acts. Auch sind ab 18Uhr auch die studentischen Clubs für euch da.
Das Programm im Überblick
15:00 – 15:30 Uhr: Eröffnung durch die UniBigBand
15:15 – 18:00 Uhr: Kirmes für Spiel und Spaß mit den Fachschaftsräten
18:00 – 20:00 Uhr: Spiel und Spaß mit den Studentischen Clubs
20:00 – 23:00 Uhr: Live-Konzert mit Bands und DJ
Die Acts auf der Hauptbühne
15:00 Uhr: UniBigBand
18:00 Uhr: Prof. Dr. Schuhmacher
19:30 Uhr: Les Bumms Boys
21:00 Uhr: Pete & Kloppenburg
22:00 Uhr: Lumaris
Beitragsbild: Allgemeiner Studierendenausschuss
Zur Person des Autors
Ursprünglich aus dem platten Land in Niedersachen, zog es ihn im Oktober 2022 für sein Jurastudium nach Greifswald. Er ist großer Fan der Hochschulpolitik und von Spaziergängen durch Greifswald. Von Mai 2023 bis Mitte Februar 2024 war er stellvertretender Chefredakteur und seitdem ist er Chefredakteur V.i.S.d.P des webmoritz. Sein Lieblingstier ist das Rotnackenwallaby.
Es ist die wohl berühmteste Liebestragödie aller Zeiten. Eine Geschichte von einer verbotenen Liebe auf den ersten Blick, von zwei verfeindeten Familien im italienischen Verona – die Rede ist selbstverständlich von Romeo und Julia. Seit dem 07.06.2024 wird William Shakespeares Meisterwerk in Form eines Sommer Open Air am Theater Vorpommern aufgeführt. Auch der webmoritz. durfte wieder einmal an einer Inszenierung teilnehmen und kann nun davon berichten.
„Kein Leidensweg war schlimmer irgendwo als Julias und ihres Romeo.“
Zwischen den Familien Montague und Capulet herrscht ein scheinbar nicht beilegbarer Bürgerkrieg. In den Straßen von Verona kommt es immer wieder zu heftigen Kämpfen und Blutvergießen zwischen den Beteiligten und auch die politischen Instanzen vermögen nichts auszurichten, selbst unter Androhung der Todesstrafe. Doch inmitten der Auseinandersetzungen und des Hasses passiert das Undenkbare, das schlichtweg Verbotene. Auf einem Fest der Capulets treffen zwei Sprösslinge der verfeindeten Familien, Romeo Montague und Julia Capulet aufeinander und verlieben sich. Heimlich wird eine Vermählung durch den Pater Lorenzo geschlossen, das Glück der Liebenden scheint vollkommen. Doch es soll nicht, darf nicht sein. Auf offener Straße entbrennt ein Streit zwischen Romeos Freund Mercutio und Julias Vetter Tybalt. Als Romeo dazwischengeht, wird Mercutio tödlich verwundet. Im Zorn tötet Romeo den Angreifer Tybalt und zahlt dafür die Konsequenzen. Er wird aus Verona verbannt. Während seiner Abwesenheit beschließt Julias Vater, seine Tochter mit dem Grafen Paris zu verheiraten. Ein durch Pater Lorenzo initiierter Plan, Julia zu retten, schlägt fehl. Unwissenheit und eine tragische Verkettung von Ereignissen treiben Romeo und Julia schlussendlich in den Selbstmord, ihn durch Gift und sie durch den Dolch ihres Geliebten. Eine sinnlose Familienfehde sorgt dafür, dass die Liebenden erst im Tod miteinander vereint sein können. Shakespeares Tragödie, geschrieben 1597, fasziniert auch heute noch Menschen auf der ganzen Welt und sorgt immer wieder für Adaptionen im Theater, Film und Literatur.
Was dürfen die Zuschauer*innen erwarten?
Inszeniert wird das Stück in seiner deutschen Fassung nach Frank Günther durch Regisseur Jens Kerbel (*1975). Anlässlich des Caspar-David-Friedrich-Jahres 2024 darf man sich als Zuschauer*in in dieser Sommersaison insbesondere auf die außergewöhnliche Kulisse der Klosterruine Eldena freuen, in welcher das Stück Open-Air aufgeführt wird. Das romantisch anmutende Gemäuer, kombiniert mit der authentisch-zeitgenössischen Kostümierung auf den zuvor veröffentlichten Pressefotografien sind es, durch die man bereits vor der Aufführung gedanklich in das elisabethanische Zeitalter (1558-1603) einzutauchen vermag. Auch ohne die Geschichte zu kennen, kann man sich anhand der Bilder bereits auf wilde Degen-Kämpfe, Geschrei, auf heftige Emotionen und Leidenschaft einstellen. Mit Shakespeares Werk bereits vertraute Zuschauer*innen hingegen dürfen sich während der Vorstellung auf die Suche nach den zahlreichen Gegensatzmotiven der Tragödie begeben, die hier theatral aufgearbeitet wurden. Seien es „Hass und Liebe, Melancholie und Glück, Alter und Jugend, Verliebtheit und Sexismus, Herrschaft und Diener, weltliche und religiöse Gewalt, Tragik und Komik“. Spannung und Faszination sind garantiert!
Besucher*innen der zuletzt vom webmoritz. rezensierten Theaterproduktion „der herzerlfresser“ werden bei den Darsteller*innen auf altbekannte Gesichter treffen, wie Philipp Staschull als Romeo, Amelie Kriss-Heinrich als Amme/Fürstin und Olivier Günter als Mercutio. Umso freudig gespannter war der webmoritz. vor der Aufführung am 21.06. auf die vielen anderen Schauspieler*innen und ihre Rollen!
Eindrücke aus einer gelungenen Vorstellung
Wenn ich an den Freitagabend zurückdenke, fällt mir zunächst einmal nichts anderes ein als „Was war das bitte wieder einmal für eine geniale Produktion des Theaters Vorpommern?“ Bereits zu Beginn des Stücks wurde den Zuschauer*innen mitgeteilt, dass es sich zwar um eine im Wortlaut getreue Wiedergabe von Shakespeares Werk handelt, jedoch mit verschiedenen modernen Stilmitteln versehen wurde. Wer also befürchtet, hier ausschließlich mit bitterem Ernst und Tragik konfrontiert zu werden, kann beruhigt werden. Seien es Party-Szenen, das Einbeziehen des Publikums auf der Suche nach einer passenden Frau für Romeo, der BMW des Grafen Capulet (Hannes Rittig) oder der markante Ausruf „JuLiAaAaA“ der Lady Capulet (Gabriele Völsch) sorgten für Lacher seitens des Publikums. Auch für Musik-Liebhaber*innen ist etwas dabei. So sorgten die wunderschönen Soli von Julia-Darstellerin Nora Hickler, Amelie Kriss-Heinrich und Philipp Staschull für Gänsehaut-Momente und angehaltenen Atem. Außerdem fanden Künstler*innen wie ABBA („Lay All Your Love On Me“) und Kylie Minogue („Can’t Get You Out of My Head“) Eingang in das Stück, was immer wieder für Schmunzeln und eine erfrischende Abwechslung sorgte. Was die schauspielerische Leistung betrifft, so weiß ich gar nicht, wen ich am meisten hervorheben soll. Jede Rolle war großartig und treffend besetzt und die Kostümierung durch Toto begeisterte in Sachen Authentizität und moderner Touch. Hinsichtlich der Kulisse machte mich meine Begleitung als Kunsthistoriker darauf aufmerksam, dass die Klosterruine Eldena als „sterbende Architektur“ mit in das Stück integriert wurde, beispielsweise in Form der berühmten Balkon-Szene. In Kombination mit verschiedenen Nebel- und Lichtelementen kam diese natürlich ganz besonders in der Dunkelheit zur Geltung.
Weniger dem Stück selbst als glücklichen Zufällen gedankt, sorgte zunächst ein Turmfalke für passende tierische Untermalung der Lerchen-Szene und zusätzlich das Wetter dafür, dass ausgerechnet in dramatischen Momenten zunächst ein leichter Regen einsetzte, die Spannung durch ein nahes Gewitter gesteigert wurde und schließlich wenige Minuten nach dem tragischen Tod der beiden Liebenden und dem Ende der Vorstellung ein heftiger Wolkenbruch einsetzte.
Insgesamt war es ein fantastischer Abend, sodass ich das Ensemble für ihre gelungene Produktion nur loben und mich bedanken kann.
Weitere Termine
Ihr möchtet selbst einmal in die Welt zweier verfeindeter Familien und in die tragische Liebesgeschichte ihrer beiden Kinder eintauchen? Dann ist Beeilung geboten, denn die nächsten beiden Aufführungstermine sind bereits ausverkauft! Weitere Informationen gibt es hier.
02.07. / 19:30 Uhr; ausverkauft
10.07. / 18:00 Uhr; ausverkauft
11.07. / 19:30 Uhr
13.07. / 19:30 Uhr
14.07. / 18:00 Uhr
16.07. / 18:00 Uhr
17.07. / 19:30 Uhr
18.07. / 19:30 Uhr; Letzte Vorstellung
Beitragsbild: Peter van Heesen
Zur Person der*des Autor*in
Geboren und aufgewachsen im Kreis Ludwigslust-Parchim, ist Klara ihrer Heimat MV treu geblieben und studiert seit 2018 an der Uni Greifswald. Bei webmoritz. ist sie seit Ende 2020 vorrangig als Lektorin tätig. Zurzeit steht sie kurz vor dem Abschluss ihres Masters im Studiengang „Sprache und Kommunikation“.
Am Samstag hat der Pride Month begonnen, und somit auch der erste Greifswalder Queere Informations- und Aktionsmonat. Es gibt Parties, Filmabende, Vorträge, einen Trans*-Thementag der Unimedizin, Aktionen und jede Menge Informationen.
Queeres Leben in Greifswald
Am Dienstag, den 4. Juni, fand bereits die Auftaktveranstaltung statt. Auf einer Art queerem Mini-Markt der Möglichkeiten haben sich verschiedene Organisationen und Anlaufstellen für queere Personen (v.a. Studierende) vorgestellt, außerdem wurden die Ergebnisse der Umfrage zu queerem Leben an der Universität Greifswald vorgestellt. (Dazu kommt aber auch noch ein separater Artikel.) Diese erste Veranstaltung lieferte Antworten auf Fragen wie „Wo finde ich Hilfe?“ und „Wo kann ich mich engagieren?“.
Doch falls ihr diese Veranstaltung verpasst habt, keine Sorge, es gibt noch viele weitere Veranstaltungen, sowohl aus dem wissenschaftlichen als auch aus dem kulturellen Bereich. Zu den nichtwissenschaftliche Veranstaltungen gehört der Gender Trouble AG Stammtisch am Freitag, den 07. Juni ab 18 Uhr in ELP3, SR 1.03, der Filmabend zum Film „Pride“ in der Kiste an Donnerstag, dem 13. Juni, Einlass 19:30, der FLINTA* Selbstverteidigungskurs am Samstag, den 15. Juni (hier ist der Anmeldungslink), der Alternative Pride am Sonntag, den 23. Juni, und schließlich die 25 Jahre Gender Trouble AG Jubiläumsparty am Samstag, den 29. Juni im C9.
Vorträge zu Queerness und Gender
Beginnend am Mittwoch, den 5. Juni (18:00, Ernst-Lohmeyer Platz 3, Seminarraum 1.06) gibt es jede Woche mindestens einen Vortrag zu queeren Themen oder Gender. Bei dem ersten Vortrag von Carolin Müller-Spitzer und Samira Ochs geht es um „Gender-inklusive Sprache im Deutschen: Linguistischer Hintergrund, empirische Studien, aktuelle Diskurse“, und Laura Strelow erklärt, wie es mit geschlechtergerechter Sprache an der Uni Greifswald aussieht. Spannendes zum Thema Gender gibt es übrigens auch bei der 24h-Vorlesung am 7./8. Juni (und ein bisschen was Queeres ist bestimmt auch mit dabei, vor allem wenn’s um Vampire geht.)
In der nächsten Woche gibt es gleich zwei Vorträge: „Queer und (Anti-)Kapitalismus“, Vortrag und Diskussion zum Thema des Buches von Heinz-Jürgen Voß und Salih Alexander Wolter am Montag, den 10. Juni ab 19 Uhr im Ernst-Lohmeyer Platz 6, Hörsaal 3 und “’There and Back Again‘: West German queer activism in a transatlantic perspective“ von Dr. Sébastien Tremblay am Dienstag, den 11. Juni ab 18:00 im ELP 3, SR 1.06.
Am Mittwoch, den 19. Juni ab 19:00 hält Prof. Dr. Kathrin Horn (Anglistik) einen Vortrag zu „Camp – Kommerz und Kritik in Queeren Medien“ im ELP 6, HS 1, und am Tag darauf gibt es um 20 Uhr im ELP 6, HS 1einen Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Trangender Marxism“, allerdings noch ohne Vortragende*n.
In der letzten Juniwoche gibt es noch einen Workshop von Innawa Bouba zum Thema: „Diversity und Vielfalt: Fassade oder tatsächliche Realität“ am Mittwoch, den 26. Juni um 18 Uhr im ELP 3, SR 1.06, und einen Vortrag über Sexualität und Kolonialismus von Prof. Dr. María do Mar Castro Varela mit dem Titel „Heteronormativität als Zivilisationsprojekt?“ am Donnerstag, den 27. Juni um 18 Uhr im ELP 6 HS 1.
Themen Tag Trans* der Unimedizin
Am Freitag, den 28. und Samstag, den 29. Juni bietet die Universitätmedizin im C_DAT-Center der Universitätsmedizin Seminarraum 1&2 Vorträge zu verschiedenen Aspekten rund um Trans*ness in der Medizin an, mit den Vorträgen „Expert by experience“ (Freitag, 16 Uhr, Daniel Masch), „Trans*affirmative medizinische Begleitung – Bedarfe und Perspektiven“ (Samstag, 12:30 Uhr, Dr. Martin Viehweger) und „Trans* Chirurgie“ (Samstag, 14:30 Uhr, Prof. Dr. Markus Küntscher).
Viel Spaß diesen Monat und happy Pride! 🏳️🌈🏳️⚧️🥳
Das Wichtigste auf einen Blick: Was? Der Queere Informations- und Aktionsmonat Wann?04. – 29. Juni Wo? In den Unigebäuden sowie an verschiedenen Orten in Greifswald Mehr Infos? Eine Übersicht über alle Veranstaltungen, sowie Updates findet ihr hier und auf dem Instagram des AStAs.
Beitragsbild:AStA Uni Greifswald, Gender Trouble AG, Gleichstellung Uni Greifswald
Zur Person der*des Autor*in
Angelockt von nordischen Klängen ist Luise für einen Master in Skandinavistik und Kulturwissenschaften aus dem flachen Münsterland ins flachere Vorpommern gezogen. Sie weiß viel zu viel über norwegischen Hiphop und prokrastiniert, indem sie zu Hochschulpolitik recherchiert. On all levels except physical ist sie ein Waschbär.
Hier könnt ihr das aktuelle Video von moritz.tv sehen.
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