Haben die Parlamentarier kein Interesse an Politik?

Die Wahlbeteiligung der Studenten lag mit 10 Prozent „wie üblich“ sehr niedrig. Das ist bekannt. Doch offenbar haben auch einige der gewählten Studentenvertreter kein Interesse an der Hochschulpolitik.

Diesen Eindruck könnte man zumindest gewinnen, wenn man sich die Anmeldezahlen für das sogenannte „HoPo-Wochenende“ anschaut. Bei diesem Wochenende werden nicht nur den Neu-Einsteigern Strukturen, Rechte und Pflichten des Studentenparlaments erklärt, sondern auch erste inhaltliche Vorgespräche (z.b. über die zukünftige AStA-Struktur) geführt.

Von den 39 eingeladenen Stupisten (auch die Nicht-Gewählten sind eingeladen, da sie häufig im Laufe der Legislatur als Ersatz ein Mandat erhalten) haben sich bisher gerade einmal 19 für das Hochschulpolitische Wochenende angemeldet.

AStA-Referent für Hochschulpolitik, Konstantin Keune, der das Wochenende vorbereitet, drückte in einer E-Mail jedoch seine Hoffnung aus, dass sich noch weitere StuPisten anmelden.

"Nirgendwo sonst in Deutschland sterben die Menschen so früh wie in Mecklenburg-Vorpommern"

Dieses etwas bittere Zitat stammt aus einem lesenswerten Artikel aus der Schweriner Volkszeitung über die Greifswalder „Ship-Studie“ – die „weltweit umfangreichste Erforschung von Volkskrankheiten“. Ship steht dabei für „Study of Health in Pomerania“. Durchgeführt wird diese Studie in der nunmehr dritten Runde von der Medizin an unserer Universität. Nebem dem guten Ruf für die Universität (150 wissenschaftliche Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften) führten die Ergebnisse der Untersuchung angeblich auch zu einem der strengsten Nichtraucherschutzgesetze bundesweit.

Während in Villariba noch geputzt wird, wird in Villabacho schon wieder gefeiert

Während der AStA noch überlegt, ob er die Unterschriftenlisten zur Anti-Kohlekraftwerk-Volksinitiative in seinen Büroräumen auslegen darf, wird auf Landesebene bereits gehandelt:

Nach Informationen der heutigen OZ-Ausgabe begrüßt die SPD-Landesfraktion (einstimmig) die Greifswalder/Lubminer Volksinitiative und stellt sich hinter sie. Das Kohlekraftwerk soll nun doch im Landtag besprochen werden. Damit fällt die SPD-Fraktion ihrem eigenen Ministerpräsidenten, der voll hinter dem Kraftwerk steht, politisch in den Rücken. Ein großer Erfolg für die Volksinitiative. Zu danken ist diese 180°-Wende offenbar u. a. Erwin Sellering, dem Greifswalder SPD-Landtagsabgeordneten (und jetziger Sozialminister).

(Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)

(Infos über Villabacho und Villariba hier und hier.)

AStA lehnt Auslegung von Unterschriftenliste ab

Schneller als ich dachte, erreicht die Debatte um das geplante 1800 Megawatt Kohlekraftwerk bei Greifswald die Hochschulpolitik.

Der ehemalige Stupist Patrick Leithold, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin e.V. war auf der gestrigen AStA-Sitzung. Die Bürgerinitiative sammelt Unterschriften, um den Bau des Kohlekraftwerks mit Hilfe einer Volksinitiative im Landtag zu stoppen. Eine solche Unterschriftenliste wollte Patrick im AStA-Büro für die Studenten auslegen. Doch der AStA lehnte dies ab.

Hauptargument: Dies sei nicht mit dem beschränkten hochschulpolitischem Mandat vereinbar. (Der AStA-Vorsitzende, der StuPa-Präsident und der Referent für politische Bildung waren hingegen anderer Auffassung).

„Leider konnten sie sich nicht durchsetzen und dafür sorgen, dass den Studierenden wenigstens die Möglichkeit der Unterschriftsleistung gegeben wird! Interessant an der Sache war auch das eine Mehrheit des gesamten AStA für die Auslegung ist (Meinungsbild) aber die Stimmberechtigten dies anders sahen! Meine Meinung: Das hochschulpolitische Mandat wird vorgeschoben und soll die wahren Motive (Befürwortung des Projektes von Teilen des AStA (RCDS-Mitglieder und andere)) vertuschen!“

Historisches Institut überfordert…

Vor eineinhalb Wochen berichteten wir (hier) über die Probleme im Historischen Institut. Dort stielen verzweifelte Studenten die Einschreibelisten, nachdem sie überraschend frühzeitig ausgelegt wurden. Heute berichtet nun auch die OZ über die Problematik am Institut: