von Oliver Wunder | 15.01.2009
Es war einmal ein junger BAföG-Empfänger an der Universität Greifswald. Er kam aus familiären Verhältnissen, die über ein niedriges Einkommen verfügen. Eine Herkunft, die den BAföG-Höchstsatz brachte, da es keine Möglichkeit der Unterstützung durch die Familie gab. Das war auch gut so und er war darüber glücklich, sich voll auf sein Studium konzentrieren zu können und nicht zusätzlich Geld verdienen zu müssen. Von dem BAföG konnte er sich zwar nicht alles Notwendige leisten, aber er konnte davon leben.
Dann kam das vierte Semester. Als Diplom-Student musste er dem BAföG-Amt am Ende des Semesters bescheinigen, dass er sein Vordiplom geschafft hat. Die ersten Prüfungen kamen und wurden bestanden. Fünf Prüfungen musste er insgesamt ablegen. Eine Klausur bestand er nicht. Familiäre Probleme lenkten vom Lernen ab, er hatte deswegen keinen klaren Kopf. Überraschend bestand er auch eine weitere Prüfung nicht. Von fünf notwendigen Prüfungen hatte er also drei bestanden und zwei nicht. Keine guten Vorraussetzungen, um weiterhin BAföG zu erhalten. (mehr …)
von Jabbusch | 15.01.2009
Neben dem Studentenparlament wurde in dieser Woche auch der Senat und die Fakultätsräten gewählt. Die Wahllokale für diese Wahl schlossen heute bereits um 14 Uhr. Seitdem wird ausgezählt.
Sobald das vorläufige Endergebnis feststeht, werden wir darüber aus dem Wahlbüro telefonisch unterrichtet und die Ergebnisse hier veröffentlichen. Die Universität selber veröffentlicht die vorläufigen Ergebnisse erst morgen auf ihrer Homepage.
Wie ist der Senat aufgebaut und was macht er?
Der Senat
ist das höchste Gremium der Universität. Er ist zuständig für die Satzungen und Ordnungen der Universität (auch Prüfungs- und Studienordnungen). Wenn Studiengänge errichtet, geändert oder aufgehoben werden, muss der engere Senat angehört werden. Der Senat kontroliert den Rektor, der dem Senat rechenschaftspflichtet ist. Das Rektorat wird durch den Senat gewählt und entlastet. Der Senat entwickelt den Universitätsentwicklungsplan und kann Einfluss auf die Landesbildungspolitik nehmen.
Im erweiterten Senat (weniger Rechte) sitzen 12 Studenten, 12 Professoren und 12 Mitarbeiter. Von den Mitgliedern des erweiterten Senats gehören 22 dem sogenannten engeren Senat an (mehr Rechte). Das sind die Mitglieder, die in ihrer jeweiligen Gruppe die vorderen der zu vergebenden Mandate gewonnen haben. In der Gruppe der Hochschullehrer sind es die ersten zwölf (also alle), in der Gruppe der Mitarbeiter sechs und in der Gruppe der Studenten die ersten vier Mandatsträger.
Senat:
Wahlliste: „Alternative Liste: Zukunft Lehramt & WiWi“
- Goetze, Claes-Christian (RSF – BWL) 510 (1)
- Schwand, Sebastian Adolf (RSF – BWL) 447
Wahlliste: „Senat 2009“
- Schattschneider, Thomas (Lehramt Geschichte, Latein) 759 (1)
- Dederer, Paul (BA Politikwissenschaften, Geschichte) 444 (8)
- Astor, Christian (Medizin) 443 (9)
- Stoffel, David (BA PoWi, Geschichte) 408 (11)
- Oberstadt, Moritz (Medizin, Biomedical Sciences) 450 (7)
- Jabbusch, Sebastian (PoWi, Geschichte, Öff. Recht) 510 (4)
- Geiger, Korbinian (Rechtswissenschaften) 438 (10)
- Freiberger, Fabian (BA Geschichte, PoWi) 452 (6)
- Lindner, Katja (Psychologie) 313
- Wenig, Henriette (Humanmedizin) 598 (2)
- Bäz, Christian (PoWi- und KoWi) 540 (3)
- Lang, Jakob (Medizin) 484 (5)
- Harnoß, Julian-Camill (Medizin) 356
- Lücker, Wiebke (LA Gym. Eng, Bio) 390
- Wirkner, Janine (Medizin, Psychologie) 389
- Krahn, Stefanie (Psychologie) 189
- Bierstedt, Hagen (PoWi, Geschichte) 363
Wahlbeteiligung 8,7 %
Alle Angaben ohne Gewähr!
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Ergebnisse der Fakultätsratswahlen:
Fakultätsrat der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
(6,05 % Wahlbeteiligung)
- Lenk, Franziska 246 Stimmen
- Berndt, Diana 212 Stimmen
Wahl zum Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät (9,3 %)
- Schulz-Klingauf, Alexander: 274 Stimmen
- Beeskow, Frederic: 225 Stimmen
- Bäz, Christian: 203 Stimmen
- Pickenhahn, Jens: 176 Stimmen
Wahl zum Fakultätsrat der Theologische Fakultät (12,5 %)
- Boysen, Knud Henrik: 33 Stimmen
- Finning, Erdmute: 29 Stimmen
Wahl zum Fakultätsrat der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät (16,5 %)
- Spanier, Johannes Karl: 264 Stimmen
- Jenssen, Solvejg: 74 Stimmen
- Ulbrich, Konrad: 51 Stimmen
Wahl zum Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät (13,3 %)
- Wenig, Henriette: 208 Stimmen
- Gebel, Benjamin: 201 Stimmen
- Lang, Jakob: 110 Stimmen
- Göricke, Caroline: 82 Stimmen
Alle Angaben ohne Gewähr! Herzlichen Glückwunsch an alle gewählten Vertreter.
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Morgen veröffentlichen wir dann hier alle Ergebnisse als PDF.
Tipp: Morgen könnt ihr noch ein letztes mal die Chance nutzen und von 11 bis 14 Uhr inder großen Mensa das Studierendenparlament wählen gehen. Die Auszählung der StuPa-Wahl beginnt morgen um 15 Uhr. Ab morgen 16 Uhr ist mit ersten Ergebnissen der StuPa-Wahl auch auf dem webMoritz zu rechnen.
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von Florian Bonn | 14.01.2009
Ein Kommentar von Florian Bonn
In den Wahlmoritzen der letzten Jahre hatte ein Großteil der angegebenen politischen Ziele eher wenig mit der eigentlichen StuPa-Arbeit zu tun. Stattdessen wären sie eher im Senat, bzw. im Landtag zu behandeln. In diesem Jahr ist dies deutlich besser geworden: Die meisten Ziele haben durchaus StuPa-Bezug, kritischer Journalismus scheint doch eine gewisse Wirkung zu haben. Doch auch dieses Jahr sind wieder sehr viele allgemeine Floskeln dabei, die eher wenig Aussagekraft besitzen.
So kann sich hinter besseren Studienbedingungen so ziemlich alles verstecken, konkret wird hier keiner der fordernden Kandidaten. Auch lassen sich solche in den meisten Fällen doch eher in den Fakultätsräten und im Senat verbessern. Auch was sich hinter dem Stärken von Kultur, Sport oder Medien verbirgt bleibt im Dunkeln. Ist hier mehr Geld, logistische Unterstützung oder doch nur ein StuPa-Beschluss im Sinne von „ Das StuPa fördert die studentische Kulturlandschaft in Greifswald.“ gemeint?
Eher skurril wird es hier beim RCDS, dessen Vertreter in den letzten Jahren und in der letzten Legislatur mehrfach inhaltlichen Einfluss auf die studentischen Medien nehmen wollten und auch mit dem Geld eher zurückhaltend waren. Wie auf dieser Basis eine Stärkung aussehen soll, will ich mir erst gar nicht vorstellen. Aber vielleicht wird ja mit den zahlreichen neuen Gesichtern alles besser.
Schön finde ich auch die Forderung einer kompletten Umstrukturierung des AStAs auf Grund dessen „teilweiser Handlungsunfähigkeit“. Auf der Podiumsdiskussion wollte der Kandidat dann nur noch einen etwas schlankeren AStA, konkretes blieb aus und auch wieso ein schlankerer AStA handlungsfähiger sein sollte, erschließt sich mir nicht direkt.
Aber auch dieses Jahr gibt es wieder Themen, zu denen man im StuPa maximal Stellungnahmen abgeben kann, wie etwa die Verbesserung des ÖPNV oder die Forcierung des Ausbaus der Netzinfrastruktur. Auch wenn das aktuelle StuPa es sich auf die Fahnen schreibt die Wohnraumsituation verbessert zu haben, halte ich auch dieses Ziel für nicht wirklich StuPa tauglich. Dieses Ziel taucht übrigens nicht nur bei den (sehr) linken Kandidaten auf, sondern auch am anderen Ende des politischen Spektrums beim Markomanne Christian Böhm (nicht im Wahlmoritz, sondern im StudiVZ). Bin mal gespannt, ob es hier zu einer Zusammenarbeit kommt.
Das skurrilste Ziel liefert für mich Eric Hartmann, der interessierte Studenten per Internet in Entscheidungen einbinden will: Wer in Online-Umfragen jeglicher Art glaubt, hat noch nie eine manipuliert. Gerade wenn es um die Durchsetzung von Zielen geht gibt es nichts unrepräsentativeres, außer vielleicht würfeln.
von Gabriel Kords | 13.01.2009
Nach zwei Tagen der fünftägigen Stupa-Wahl haben insgesamt etwa 460 der gut 12000 Studenten ihre Stimme abgegeben. Wahlleiter Daniel Focke erläuterte die Zahlen gegenüber dem webMoritz: Am Montag hätten 300 Studenten an den Wahlurnen in der Mensa am Wall und an der Kiste ihre Stimme abgegeben. Heute folgten dann weitere 150 Wähler in der Mensa am Beitz-Platz und erneut an der Kiste.
Wahlen am Dienstag in der Mensa am Beitzplatz
In Vergleich zu den ersten beiden Abstimmungstagen bei den letzten Wahlen konnte Daniel Focke diese Zahlen nicht setzen. Er ließ aber vorsichtig durchblicken, dass die Stimmenzahl der ersten beiden Tage „hochgerechnet auf die ganze Woche“ einen ähnliche Quote wie 2008 ergibt. Damals hatte die Wahlbeteiligung bei 10,1 % gelegen. Die Ergebnisse der letzten Wahl könnt ihr Euch hier noch einmal anschauen.
Dass am Dienstag signifikant weniger Stimmabgaben zu verzeichnen waren als am Montag, erklärt Focke vor allem mit dem exponierten Standort in der großen Mensa am Montag: „An den nächsten drei Tagen werden wir ebenfalls mittags dort sein.“ Wer in der Mensa essen geht, kommt zwangsläufig an der Wahlurne vorbei. (mehr …)
von Gastautor*in | 12.01.2009
Wie der webMoritz am vergangen Samstag enthüllte, ist StuPa-Kandidat Christoph Böhm Mitglied der als völkisch-national eingestuften Greifswalder Burschenschaft Markomannia. In einer schriftlichen Nachfrage des webMoritz bestätigte Böhm dies.
Von völkisch-nationalen Einstellungen der Markomannia wollte Böhm jedoch nichts wissen. Darüberhinaus distanzierte sich Böhm ausdrücklich von jeglichen rechtsextremen Inhalten.
Doch stimmt das oder gab sich der Kandidat nur demokratisch / moderat, um seine Wahlchancen bei der seit heute anlaufenden StuPa-Wahl zu erhöhen?
Christian Frey hat in einem Dossier für den webMoritz untersucht, in wie weit die Behauptungen Böhms glaubwürdig sind.
Sein Ergebnis: Die wesentlichen Aussagen von Christoph Böhm stehen im offenen Widerspruch zur Haltung der Burschenschaft Markomannia und ihrer Dachverbände „Deutsche Burschenschaft“ und „Burschenschaftliche Gemeinschaft“. Böhm hat zudem Kontakt zu Menschen, die der rechtsextremen Szene aktiv gewesen sind.
Das ganze Dossier haben wir für Euch in diese PDF gepackt, da der Text so grafisch besser lesbar ist.
[ Robert Krowas weist darauf hin, dass – wie im Dossier geschildert – seine Aktivitäten in der rechtsextremen Szene in der Vergangenheit liegen. Da der kurzen Textauszug – anders das PDF – Präsens verwendete, haben wir uns dazu entschlossen, den Textauszug zu löschen, um evt. Missverständnisse zu vermeiden. ]
von Gabriel Kords | 11.01.2009
Der StuPa-Wahlkampf geht weiter: Die StuPa-Abgeordneten des RCDS wehren sich gegen Vorwürfe, sie hätten in dieser Legislaturperiode zahlreiche Finanzanträge im StuPa abblitzen lassen oder abgesenkt.
In der StuPa-Sitzung vom vergangenen Dienstag hatte StuPist und Juso-Mitglied Erik von Malottki gesagt, der RCDS sei „der Totengräber der Greifswalder Kulturlandschaft“.
Der RCDS antwortet auf diesen Vorwurf mit einer Aufstellung aller Finanzanträge der aktuellen Legislaturperiode und dem jeweiligen Abstimmungsverhalten des RCDS. Wir veröffentlichen die tabellarische Übersicht als pdf-Datei zum Herunterladen.
Die Aufstellung stammt von RCDS-Stupa-GruppenleiterMartin Hackober, der die Vorwürfe bereits in der Sitzung als „Verleumdung“ bezeichnete. Die Aufstellung wurde von uns geringfügig überarbeitet und ergänzt. Martin Hackober kandidiert bei der kommenden Wahl nicht mehr fürs StuPa. (mehr …)