Am 8. April 2009 traf moritz Rainer Westermann, den Rektor unserer Universität und Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie und Forschungsmethodik. Auf die lange Bank wurde moritz nicht geschoben – gerade mal eine Woche verging zwischen unserer Interviewanfrage und dem endgültigen Termin. Der ehemalige Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes wurde am 1. Mai 1950 in Wolfenbüttel (Niedersachsen) geboren und ist seit dem 1. Februar 2003 Rektor der nordöstlichsten Universität Deutschlands.
moritz Herr Professor Westermann, die AStA-Vorsitzende Scarlett Faisst studiert Psychologie und Sie sind Professor dieses Fachs. Sind Psychologen die besseren Führungspersönlichkeiten?
Rektor Westermann Klar.
moritz Wieso?
Rektor Westermann Weil sie, wenn sie anständige Psychologen sind, über sehr viel Kenntnisse darüber verfügen, wie andere Personen sich verhalten. Und das erleichtert diese Aufgabe, denke ich, doch sehr.
moritz Wir sind an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Inwieweit identifizieren Sie sich mit diesem Namensgeber?
Rektor Westermann Identifizieren? Er ist nicht mein Vorbild.
moritz Möchten Sie noch mehr dazu sagen? Distanzieren Sie sich von ihm?
Rektor Westermann Ich habe kein Problem mit ihm. Ich habe mir den Namen nicht ausgesucht und ich bin für die Namensgebung nicht zuständig. Von daher habe ich kein Problem damit.
moritz Im September letzten Jahres führten wir ein Interview mit dem Bildungsminister Henry Tesch. Da sagte er uns zu, dass der Verwaltungskostenbeitrag zum Sommersemester definitiv kommen wird. Er ist nicht da, lediglich eine neue Ermächtigungsgrundlage für die Gebührenerhebung durch die Hochschulen wurde geschaffen. Die Uni Rostock hat sich bereits dagegen ausgesprochen. Möchten Sie eine ähnlich definitive Aussage wie Henry Tesch abgeben?
Rektor Westermann Also zum Sommersemester kommt hier garantiert nichts, denn das Sommersemester hat ja schon begonnen.
moritz Ja, dann vielleicht in der Zukunft? Bezogen auf ein folgendes Semester?
Rektor Westermann Wir haben darüber noch keine abschließende Meinung gebildet, weil wir auch den Gesetzestext noch überhaupt nicht kennen.
moritz Da die Möglichkeit vorhanden ist und Sie sich vermutlich gedanklich schon einmal damit befasst haben: Stehen Sie der Verwaltungsgebühr aufgeschlossen gegenüber?
Rektor Westermann Wir haben uns, wie gesagt, noch keine abschließenden Gedanken darüber gemacht. Ich weise nur darauf hin, dass wir eine Satzung haben, nach der es eine Rückmeldegebühr gibt. Über diese Satzung wurde ja ein Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht geführt. Bemängelt wurde nicht die Satzung, sondern ihre gesetzliche Ermächtigungsgrundlage.
moritz In der Diskussion um den Verwaltungskostenbeitrag ist sowohl von der Landeskonferenz der Stuiderenden als auch von Herrn Brodkorb (SPD) die Idee eingebracht worden, man könne die finanzielle Situation der Hochschulen verbessern, in dem mehr Studenten ihren Erstwohnsitz an den jeweiligen Hochschulen melden. Mann könnte den Betrag, der dann über den Länderfinanzausgleich kommt, an den Universitäten und Kommunen aufteilen. Wie stehen Sie dazu? Gibt es Ideen der Universität, so etwas zu befördern? Sehen Sie in der Förderung dessen eine Aufgabe der Universität? Sollte die Universität dafür Werbung machen?
Rektor Westermann Ich war an der Ausarbeitung dieses Vorschlags maßgeblich beteiligt und habe mehrere Gespräche mit Herrn Brodkorb und dem Finanzministerium geführt. Denn ich halte den Vorschlag für gut, weil es zusätzliches Geld bedeutet, das den Landeshochschulen zur Verfügung gestellt werden könnte.
Martin Stein: Wann wird es endlich eine dauerhafte Nachfolge für den Lehrstuhl in der Kommunikationswissenschaft von Herrn Beck geben?
Rektor Westermann: Ich habe gestern das Berufungsgespräch mit dem Erstplatzierten geführt. Ich denke, wenn er zusagt, wird er zum 1. Oktober 2009 kommen. Das ist zumindest der Plan und ich hoffe, dass er zusagt.
moritz Wo hat die Universität Möglichkeiten, in diesen Entscheidungsprozess über die Anmeldung einzugreifen?
Rektor Westermann Wir können die Studenten nicht zwingen, aber wir können sie dazu motivieren. Indem wir ihnen sagen: Jede Anmeldung gibt in den nächsten Jahren für eure Universität den Betrag von soundsoviel Euro und dieses bedeutet eine Besserstellung. Ich denke schon, dass wir dann die Studierenden dazu motivieren könnten.
moritz Im Hochschulentwicklungsplan (HEP) wird von einer „durchgängig positiven Bewertung“ der Universität in seriösen Rankings gesprochen. Wir fragen uns, wie das sein kein, wenn die Universität im doch wichtigen und seriösen Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) schlecht bewertet wird?
Rektor Westermann Das mit der positiven Bewertung der Rankings bezog sich nur auf die Rankings, die auf die Beurteilung der Studierenden und auf die Studienbedingungen abzielen. Natürlich steht auch drin, dass wir in den Förderrankings der DFG ziemlich weit hinten sind. Das steht in all unseren Papieren und das erzähle ich auch bei jedem Vortrag, der dazu geeignet ist. Es gibt unterschiedliche Rankings, die unterschiedliche Aspekte betrachten. Ein ganz großer Kummer von mir ist, dass wir in den Förderrankings der DFG weit unten stehen. Ich habe es mir immer zur Aufgabe gemacht, das zu verbessern. Und es ist uns auch zum Teil gelungen. Als ich in das Amt kam, stand die Universität Greifswald bei den Drittmitteln pro Professur auf Platz 65. Hinter uns gab es keine andere vergleichbare Universität, sondern nur ehemalige PHs oder FHs. In den letzten Jahren sind wir immerhin von Platz 65 auf Platz 51 von 82 aufgestiegen, wenn wir das Jahr 2006 betrachten. Das klingt nicht sehr viel, aber wir haben etliche Universitäten in diesem Ranking hinter uns gelassen. Zum Beispiel bei die Universität Hamburg, die bei Drittmitteln pro Professur hinter uns Wir liegen nur wenig hinter der FU Berlin, die immerhin eine Exzellenz-Universität ist. Das heißt, wir arbeiten uns langsam nach oben und ich hoffe, dass wir uns noch weiter nach oben vorarbeiten können. Das ist wirklich kein Schalter, den wir einfach umlegen können. Wir müssen unsere Wissenschaftler dazu bringen, gute Anträge zu stellen.
moritz Wie können Sie als Rektor das beeinflussen? Können Sie konkrete Maßnahmen nennen?
Rektor Westermann Ganz wichtig: gute Leute hierbehalten. Das ist die wichtigste Maßnahme überhaupt. Wir haben eine ganze Reihe von erfolgreichen Bleibeverhandlungen geführt, durch die extrem gute und drittmittelstarke Forscher mit einem Ruf von außerhalb dank viel guter Worte und einer Verbesserung der Ausstattung hier gehalten werden konnten. Ohne diese Maßnahmen würden wir im Drittmittelranking immer noch auf Platz 70 oder 80 herumgeistern und hätten nicht vier Sonderforschungsbereiche. Diese wesentlichen Erfolge wurden zum ganz großen Teil von Personen getragen, die irgendwann an diesem Tisch saßen, während wir versuchten, sie hier zu behalten.
moritz Aus dem HEP geht hervor, dass ein Großteil der Landeszuschüsse an die Medizinische Fakultät geht und sie auch die meisten Drittmittel einwirbt. Inwieweit hat sie unsere Universität jetzt schon auf diesen Fachbereich spezialisiert und inwiefern plant sie dies für die Zukunft?
Rektor Westermann Es gibt keine Spezialisierung auf den medizinischen Bereich. Der Landeszuschuss, der an die Medizinische Fakultät geht, ist von der Universität als solcher nicht zu beeinflussen. Der Betrag, den die Medizinische Fakultät als Zuschuss bekommt, ist übrigens auch der kleinste in Deutschland.
moritz Im HEP steht, dass die Universität die Änderung der Rechtsform zu einer voll rechtsfähigen Körperschaft des öffentlichen Rechts anstrebt. Welche Rechtsform hat die Universität derzeit? Wie bzw. warum ist die Änderung geplant?
Rektor Westermann Wir sind derzeit keine vollrechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts und momentan stellt die Universität ihre Beschäftigten nicht selber an. Die Beschäftigen sind Angestellte oder Beamte des Landes. Ich bin hier Vertreter des Bildungsministers.
moritz Ist das nun eine kleine formelle Geschichte oder eine große Reform, um mehr zu gestalten?
Rektor Westermann Ich denke, das ist ein großer Schritt. Wir können dann unabhängiger vom Ministerium, wie zum Beispiel in NRW und Österreich, agieren. Die Kontrollbefugnisse des Ministeriums beschränken sich dann auf eine reine Rechtsaufsicht und nicht mehr auf die Fachaufsicht.
moritz Kurz zurück zu den Fördermitteln der DFG. Im HEP wird von einer Verdoppelung gesprochen. Einerseits fehlen für eine Verdoppelung noch 800.000 Euro, also über zehn Prozent. Hier wurde manches sehr schön geredet. Zudem ist es so, dass die Medizinische Fakultät den größten Zuwachs hat. Der Etat der DFG ist derweil übrigens im gleichen Maße gewachsen, wie sich die Drittmittel für unsere Universität seitens der DFG vermehrt haben. Inwiefern kann man da noch von einem Erfolg sprechen?
Rektor Westermann Der Erfolg liegt darin, dass auch die Anstrengungen aller Wissenschaftler in Deutschland enorm gewachsen sind. Die Antragsstellungen werden immer zahlreicher und besser, es findet also ein sehr viel stärkerer Wettbewerb um Forschungsgelder statt. Dass wir trotzdem eine ungefähre Verdoppelung der DFG-Drittmittel haben, würde ich also schon als Erfolg werten.
moritz Im HEP steht explizit, dass englischsprachige Studiengänge nicht geplant sind. Englischsprachige Studiengänge erhöhen jedoch die Attraktivität des Standortes für ausländischer Studierende und damit auch die Chancen der eigenen Studenten, ins Ausland zu gehen. Wie sehr geht das zusammen?
Rektor Westermann Wir planen in der Tat keine weiteren englischsprachigen Studiengänge. Die jeweiligen Fakultäten entscheiden selber, wie sie ihre Lehre durchführen. Englischsprachige Studiengänge haben Vorteile, aber auch Nachteile, wenn die Dozenten nicht perfekt Englisch sprechen oder die deutschen Studenten nicht perfekt Englisch verstehen. Es ist nicht so, dass alle unsere Dozenten perfekt englisch sprechen und sich in einer Diskussion insofern frei bewegen könnten. Dadurch kann sowohl die Differenziertheit wie auch die Tiefe der Argumentationen in Vorlesungen und Seminaren darunter leiden.
moritz Es ist eine Frage der Umsetzung. Skandinavische Länder, die auch größere geografische und sprachlich schlechtere Voraussetzungen haben, sind damit sehr erfolgreich.
Rektor Westermann Das ist richtig. In Skandinavien ist der Anteil der Menschen, die gut englisch sprechen, sehr viel größer als in Deutschland. Das hat eine Reihe von Gründen. Je kleiner ein Land oder eine Sprachgemeinschaft ist, desto stärker werden die Menschen gezwungen, englisch oder eine andere lingua franca zu lernen. Das sehen Sie deutlich, wenn Sie nach Holland, Skandinavien oder Luxemburg kommen. Da sprechen die Leute nicht nur englisch, sondern auch noch relativ gut französisch und deutsch. Wenn Sie nach Deutschland kommen, sieht das ganz anders aus. Ein wesentlicher Grund dafür, dass viele Skandinavier und andere Sprachgemeinschaften gut englisch können, liegt darin, dass die amerikanischen und englischen Fernsehserien nicht synchronisiert sind, sondern mit Untertiteln arbeiten. Das klingt trivial, ist aber so, denn die Kinder gucken ja Fernsehen und sie lernen auf diese Weise. Kurzum, man muss in jedem Fach wirklich überlegen, was im wesentlichen eine Aufgabe der Fachvertreter ist, ob wir englischsprachige Lehrveranstaltungen realisieren können und wollen.
moritz Im Bolognakonzept ist vorgesehen, dass 30 Prozent der Studenten mindestens ein Semester im Ausland verbringen. Aktuell gehen jedoch nur zehn Prozent der Greifswalder Studenten ins Ausland. Im Vergleich zum Magisterstudium ist die Quote sogar gesunken. Was läuft falsch, insbesondere im Zusammenhang mit den neuen Studiengängen?
Rektor Westermann Das ist ziemlich eindeutig. Je stärker man einen Studiengang reglementiert, desto weniger Freiheit haben die Studierenden. Wenn sie keine Freiheiten haben, dann haben sie auch keine Freiheiten innerhalb eines Studiengangs, Auslands-, Urlaubs-, Praktikums- oder Familiensemester vernünftig einzuschieben.
moritz Sehen Sie einen grundsätzlichen Strukturfehler in diesem neuen Studienkonzept?
Rektor Westermann Ja, natürlich. Der Strukturfehler liegt darin, dass der Verschulungsgrad gegenüber den existierenden Studiengängen extrem erhöht worden ist. Es gab schon immer Studiengänge, die stark verschult oder strukturiert waren. Aber gegenüber den Diplomstudiengängen ist der Bachelor ungleich verschulter. Hinzu kommt folgendes: Wenn ich von vornherein weiß, dass ich acht oder zwölf Semester studiere, kann ich überlegen, ob ich im fünften oder sechsten Semester ins Ausland gehe. Wenn ich aber nur sechs Semester studiere, wann soll ich dann ins Ausland gehen? Die Kürze der Studiengänge reizt dazu, das Studium schnell durchzuziehen und das, was man außerdem noch machen möchte, dann anschließend zu machen.
moritz Wie frei ist denn die Uni bei der Erstellung und Gestaltung von Studienordnungen? Wie groß ist denn der Handlungsspielraum, dem entgegenzutreten? Und es zu fördern, ins Ausland zu gehen. Wäre beispielsweise ein vierjähriger Bachelor denkbar?
Rektor Westermann Vierjährige Bachelor sind denkbar und auch durch die Kultusministerkonferenz abgesegnet. Ich halte das auch durchaus für vernünftig. Das Problem sind die Akkreditierungsagenturen. Es war eigentlich jahrelang Konsens, dass die Bachelorstudiengänge drei Jahre und die Masterstudiengänge zwei Jahre dauern sollten. Alle Akkreditierungsagenturen haben sehr stark darauf geachtet, dass das auch so gehandhabt wird. In letzter Zeit wurde das hochschulpolitisch sehr stark aufgeweicht. Das heißt, es wird jetzt zunehmend überlegt, ob es nicht vernünftig wäre, einen vierjährigen Bachelor einzurichten. Die Frage ist nur: Bekommen wir das akkreditiert? Diese Frage würde ich jetzt etwas optimistischer beantworten als noch vor zwei Jahren.
moritz Wie lange dauert es noch, bis wir den ersten vierjährigen Bachelor hätten?
Rektor Westermann Das weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass es konkrete Planungen in der Universität gibt. Der Umstellungsprozess ist gerade erst beendet. Es gibt nur noch ganz wenige Fächer, die noch gar nichts getan oder ihre Pläne noch nicht aus der Schublade geholt haben. Ich vermute, dass man in den nächsten zwei Jahren zunehmend kritischer darüber denkt, was wir da über uns ergehen haben lassen.
moritz Kann eine so kleine Universität wie die Universität Greifswald es sich überhaupt leisten, gleichzeitig Bachelor und Master anzubieten und gleichzeitig zu forschen? Oder ist es nicht sinnvoll, sich auf einen Schwerpunkt wie beispielsweise eine reine Bachelorausbildung anzubieten?
Rektor Westermann Sie muss es sich leisten können. Eine Einrichtung, die nur eine Bachelorausbildung anbietet, ist keine Universität mehr. Universitäten sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Forschung und Lehre verknüpfen, das heißt ihre Studierenden in die Forschung und die Forschungsergebnisse in die Lehre integrieren. Das können wir erfahrungsgemäß nur dann machen, wenn wir Studierende haben, die forschungsfähig sind. Das sind typischerweise eher Masterstudierende als die Bachelorstudierenden. Denn diese sind nur in Ausnahmefällen promotionsfähig und mit denen kann man nur in Ausnahmefällen ein Forschungsprojekt durchführen.
moritz Sehen Sie die Gefahr, dass es trotzdem passieren könnte?
Rektor Westermann Nein, nein. Ich würde vehement dafür kämpfen, dass so etwas nicht passiert. Das heißt aber nun nicht, dass wir in allen Studiengängen und Fachrichtungen Masterstudiengänge anbieten könnten. Es kann durchaus sein, dass es mal ein Fach gibt, in dem wir keinen Master zustande bekommen, weil es zu wenig Personal oder Studierende gibt. Da kann es durchaus sein, dass wir eher einen interdisziplinären oder integrativen Master anbieten.
moritz Inwiefern sehen Sie die Universität noch in der Tradition des humboldtschen Bildungsgedankens?
Rektor Westermann Ich kämpfe dafür, dass sie in dieser Tradition bleibt. Da muss ich auch auf die Antwort zur letzten Frage verweisen. Das ist das humboldtsche Bildungsideal.
moritz Wir haben den Eindruck, Sie sind kein ausgewiesener Freund des Bachelorstudiensystems.
Rektor Westermann Ja, das war ich nie.
moritz Inwiefern sehen Sie als Rektor über ihre Fakultät hinaus die Umstellung der Studiengänge? Die RSF hat sich bei den Wirtschaftswissenschaften ja vehement dagegen ausgesprochen und auch das Bachelorstudiensystem stark kritisiert. Wann werden die verbleibenden Studiengänge in der Zukunft umgestellt?
Rektor Westermann Wir haben eigentlich nur noch die Betriebswirtschaftslehre, die den Umstellungsprozess noch nicht in Gang gesetzt hat. Und dann gibt es nur noch die staatlich reglementierten Studiengänge und da will der Staat ja nicht umstellen. Die sagen:„Bachelor und Master sollen alle machen – aber nicht dort, wo wir zuständig sind!“ Das ist schon eine kuriose Situation. Unsere Wirtschaftswissenschafter sagen, dass gerade der traditionelle Diplomstudiengang die Attraktivität von Greifswald erhöht. Ich weiß nicht, inwiefern das Argument empirisch stimmt, aber es ist zumindest plausibel.
moritz Im HEP gibt es eine interessante Statistik, zur durchschnittlichen Auslastung der Lehreinheiten an der Universität, die bei etwa 103 Prozent liegt. Die einzelnen Studienbereiche klaffen aber sehr weit auseinander. In der Philosophie liegt die Auslastung bei 268 Prozent, während Studiengänge in der Slawistik oder Baltistik bei manchmal nur 15 Prozent liegen. Wo ist das Maß zwischen den einzelnen Studiengängen und wie kann man rechtfertigen, dass Studenten in Veranstaltungen gehen die so stark überlastet sind während andere fast Einzelunterricht beziehen können? Wieso sind so stark ausgelastete Studiengänge wie Philosophie oder Politikwissenschaften noch zulassungsfrei?
Rektor Westermann Die sind ja nicht im engsten Sinne zulassungsfrei. Das sind Studiengänge, die wir personell massiv mit Mitteln aus dem Hochschulpakt unterstützen. Es gab dort einen immensen Zuwachs an Personal. Das ist in Absprache mit den Instituten geschehen. Wir sind durch den Hochschulpakt verpflichtet, die Immatrikulationszahlen auf dem Niveau von 2004 zu halten. Dazu müssen wir in einigen Studiengängen einige Studenten mehr zulassen. Dazu gehören BWL, Politik- und Kommunikationswissenschaft und Germanistik. Sie sind damit einverstanden, weil sie sehen, dass sie dadurch auch mehr Assistentenstellen haben, um mehr junge Absolventen bei uns zu behalten. Das ist eine bewusste Entscheidung, um den Hochschulpakt einzuhalten. Das ist eine politische Verpflichtung, die das Land eingegangen ist.
moritz Wird es zu einer Normalisierung bei der Auslastung dieser Studiengänge kommen oder nicht, wenn die Immatrikulationszahlen weiterhin so hoch bleiben?
Rektor Westermann Wir können nicht endlos so weitermachen. Wir können nicht immer in die gleichen Fächer mehr Studenten immatrikulieren. Irgendwann kommen wir auch an unsere Grenzen, seitens der Professoren, der Räumlichkeiten und auch der Prüfungsmöglichkeiten. Wir prüfen vor jedem Wintersemester genau, in welchem Fach wir denn jetzt noch mehr zulassen könnten. Wir besprechen das mit den Fakultäten und Fachbereichen und wenn wir die Zulassungszahlen um eine bestimmte Menge erhöhen wollen, können wir mehr wissenschaftliche Mitarbeiter anbieten. Da können die Fakultäten und Fachbereiche sich dafür oder dagegen entscheiden. Wenn sie es ablehnen und dafür dann noch Argumente haben, dann würden wir nie jemanden zwingen.
Es gibt bei der Auslastung teilweise exorbitant hohe Zahlen. Das sind aber auch wirklich alle dort immatrikulierten Studenten. Gerade im lange Zeit zulassungsfreien Fach Philosophie sind nicht alle immatrikulierten Studenten dabei, wirklich zu studieren. Die Realität sieht etwas entspannter aus.
Es gibt auf der anderen Seite aber auch einige Fächer, die gering ausgelastet sind. Das versuchen wir zu ändern, indem wir beispielsweise diese Fachbereiche motivieren, Studenten zu werben. Das ist natürlich sehr schwer, denn wir können junge Leute nicht dazu zwingen, diese Fächer zu studieren. Ab und zu versuchen wir das auch über Werbekampagnen zu verbessern, aber der Erfolg ist leider begrenzt. Slawistik und Physik sind deutschlandweit mit einer geringen Nachfrage versehen. Wir müssen diese Fächer aber trotzdem personell absichern. Eine Auslastung von 20 Prozent bedeutet, dass wir noch fünfmal soviel Studenten versorgen können. Es bedeutet nicht, dass wir dieses Fach mit einem Fünftel des Personals anbieten könnten. Wir stehen vor der Entscheidung, mit der geringen Auslastung zu leben oder das Fach zu schließen. Leider gehören viele gering ausgelastete Fächer zu den Bereichen, die Schwerpunkte unserer Universität sind. Meine feste Überzeugung ist, dass diese Universität ihre Schwerpunkte setzen muss, wo sie gute und viele Professoren hat. Dann kann sie sich auch von anderen Universitäten unterscheiden, selbst auf die Gefahr hin, dass die Studenten dort nicht so zahlreich sind, wie sie sein könnten. Deshalb gibt es die grundsätzliche hochschulpolitische Entscheidung, dass diese Fächer weitergeführt werden. Dahinter stehe ich nach wie vor.
moritz Wir hätten dann noch ein paar Fragen zu einzelnen, kleineren Themen. Das eine zielt jetzt vielleicht weniger auf ihre Position als Rektor, sondern eher als Mitglied im Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer der Universität. Da gab es im letzten Jahr die Meldung, dass diesem Verein die Gemeinnützigkeit entzogen worden ist. Gibt es da einen neuen Informationsstand, wie kam es dazu?
Rektor Westermann Davon weiß ich nichts. Ich kann Ihnen dazu nichts sagen.
moritz Es gab 2007 einen Beschluss der Fachschaftsrätekonferenz, indem das Rektorat dazu aufgefordert wurde, auf der Homepage der Universität auf ihren Namensgeber hinzuweisen und über ihn aufzuklären. Sie haben das damals zusagt und Herrn Stamm-Kuhlmann damit beauftragt. Wann kommt auf der Homepage die Information, wer Ernst Moritz Arndt ist?
Rektor Westermann Das wüsste ich auch gern. Wir haben vor ein paar Wochen noch mal nachgefragt, weil das ja nun schon so lange her ist. Es liegen schon einige Texte vor, aber die müssen noch für das Internet aufbereitet werden. Wir verfolgen das weiter.
moritz Herr Professor Rektor Westermann, wie sehen Sie die Pflichten der Hochschule über Ausbildung und Forschung hinaus? Zum Beispiel in Hinblick auf Studenten mit Kindern, sozial-psychologische Beratung – insbesondere in Hinblick auf die neue Studiengänge, die zu besonderen Belastungen führen. Das Studentenwerk bietet zwar eine psychologische Beratung an, die ist aber wegen unter anderem sehr langer Wartezeiten nicht besonders gut. Die Hochschule kann das Thema aber auch nicht von sich schieben, wo sehen Sie also die Pflichten Ihrerseits?
Rektor Westermann Das ist ein interessantes Thema. Wir sind da mal fürchterlich auf die Nase gefallen. Zusammen mit Fachkollegen aus dem Institut für Psychologie wollte ich die studentische Sozialberatung und psychotherapeutische Versorgung verbessern. Da hat sich das Studentenwerk fürchterlich aufgeregt und darauf gepocht, dass das seine Domäne sei und wir das auf keinen Fall dürften. Ich habe dann vom Ministerium einen bitterbösen Brief erhalten, dass es allein Sache des Studentenwerks sei, die sozialen Belange der Studenten zu befördern.
moritz Von den politischen Problemen abgesehen…
Rektor Westermann Das sind keine politischen, das sind rechtliche Probleme. Wenn man von der Rechtsaufsichtsbehörde gesagt bekommt, dass man das nicht darf, kann ich nicht sagen, ich mache es trotzdem. Mich hat das damals sehr geärgert, weil wir da wirklich motivierte Leute hatten, die die Situation verbessern wollten, denn wir haben die Qualität der psychotherapeutischen und beratenden Leistungen des Studentenwerkes ähnlich eingeschätzt, wie Sie das artikuliert haben.
moritz Sie sagen, wenn das Ministerium nicht einschreiten würde, würde Sie das also gern als Aufgabe wahrnehmen?
Rektor Westermann Ich denke, die Universität könnte das gut als Aufgabe wahrnehmen, denn wir haben hier eine Fülle von Fachkompetenz an der Universität. Aber es ist schwierig, mit solchen Partnern zu arbeiten.
Nicole Noack Was essen Sie zum Frühstück und wann gehen Sie von der Arbeit nach Hause?
Rektor Westermann Zum Frühstück esse ich Brot, Honig, Marmelade und Quark. Oder Joghurt mit mindestens fünf verschiedenen Körnersorten. Vor allem mit selbst geernteten und selbstgeknackten Walnüssen. Die Zeiten, zu denen ich nach Hause gehe sind ganz unterschiedlich. Aber meistens so um 18 Uhr und in der Regel arbeite ich dann zuhause weiter.
moritz Eine andere Sache, unter der das Ministerium nicht einschreiten kann, ist die studentische Selbstverwaltung. Diese leidet besonders unter dem verschulten Bachelorsystem. Sie werden ja sicherlich den Wert der studentischen Selbstverwaltung anerkennen. Wo sehen Sie Möglichkeiten, der Studierendenschaft zu helfen, sich besser oder überhaupt noch zu verwalten?
Rektor Westermann Also, ich würde das nicht unbedingt als Verwaltung bezeichnen, das klingt so technokratisch. Sondern eher als Vertretung der Studierendenschaft…
moritz Zur Interessenvertretung ist primär das Studierendenparlament da, das haben wir bisher immer noch voll gekriegt. Die tatsächliche Arbeit macht der AStA und dort bleibt sie auch liegen. Gerade dort muss es auch zukünftig Möglichkeiten geben, dass in Zukunft jemand die Aufgaben dort wahrnehmen kann. Sehen Sie da Möglichkeiten?
Rektor Westermann Wenn mir jemand einen vernünftigen Vorschlag macht, dann können wir gern darüber nachdenken, wie wir den realisieren können. Da müssten sich zuerst die Betroffenen überlegen, was wir oder die Universität machen können, um die Situation zu verbessern. Es fällt mir schwer, da Lösungen zu generieren, ohne die Situation im Einzelnen zu kennen.
moritz Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Studierendenschaft? Sind Sie dann und wann von der Arbeit in den Gremien und gegensätzlichen Stimmabgaben genervt? Gibt es eine Blockadehaltung?
Rektor Westermann Von einer Blockadehaltung sehe ich nichts. Sie stimmen manchmal nicht so ab, wie ich möchte, das ist richtig. Aber das ist normal in einer demokratisch verfassten Institution, damit muss man leben. Das nervt mich nicht.
moritz Viele Universitäten versuchen, ihre Attraktivität durch Semestertickets zu erhöhen. Gibt es da auch Konzepte für Mecklenburg-Vorpommern?
Rektor Westermann Es gab schon solche Ideen. Wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, dass Greifswald dafür zu klein ist. In Hinsicht auf ganz Mecklenburg-Vorpommern gibt es das Problem unterschiedlicher Verkehrsträger. Wenn man das macht, ist das relativ teuer. Letzten Endes müssen die Studenten es über ihren Studentenwerksbeitrag bezahlen und nur einige wenige würden es in Anspruch nehmen. Da ist die Frage der Gerechtigkeit. In Großstädten ist das völlig unproblematisch. Ich habe da kein abschließendes Urteil, denn es hat bisher noch niemand ein sinnvolles Konzept vorgeschlagen. Jemand müsste da ein Konzept entwickeln und mit den Verkehrsträgern reden, aber ich fürchte, das wird sehr teuer.
moritz Studenten äußerten während der Diskussion um den Verwaltungskostenbeitrag, dass sie auch fünfzig oder sechzig Euro im Semester mehr zahlen würden, wenn es dann ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket dazu gäbe.
Rektor Westermann Wenn die Studierendenschaft das möchte, bin ich bereit, das prüfen zu lassen. Aber es gab bisher keine Anträge in der Richtung. Da müsste ein Beschluss im StuPa, ein Antrag im Senat oder eine Initiative des AStA kommen, möglicherweise mit Hinweis auf Modellregionen. Solange die Betroffenen sich nicht systematisch öffentlich äußern, brauchen wir nicht darüber nachzudenken.
moritz Wo sehen Sie die Universität in zehn Jahren?
Rektor Westermann Ich hoffe, dass die Universität in zehn Jahren ein anerkanntes Mitglied der Gruppe der forschungsstarken und lehrintensiven Universitäten Deutschlands ist.
moritz Herr Professor Westermann, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Gespräch führten Arik Platzek, Carsten Schönebeck, Alexander Müller und Sebastian Jabbusch.
Hmm…
Offenbar hat sich die Endredaktion zur Streichung aller vier Fragen zur Rechtsformänderung des Uniklinikums entschlossen… Darin war der Rektor zum ersten mal öffentlich auf die schweren Vorwürfe von Professor Matschke zur "Privatisierung" des Klinikums eingegangen…
Zur Diskussion der Rechtsformänderung und der Vorwürfe des Professor Matschke gegenüber dem Rektorat vergleiche dazu hier:
http://www.webmoritz.de/2009/02/04/wer-profitiert…
Es ist besonders schade, weil das Thema auch – gerade heute ab 14 Uhr – im Senat intensiv diskutiert wird und diese Debatte große Auswirkungen auf die Universität haben könnte…
Naja – vielleicht könenn wir die Aussagen in einem anderen Artikel veröffentlichen…
Das Ding lag doch recht lange bei der Pressestelle, vielleicht hat die was rausgenommen. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen das "unsere" Endredaktion das war.
Ich will das nicht öffentlich diskutieren, aber der Rektor hat in seiner Überarbeitung lediglich einige redaktionelle Änderungen vorgenommen, keinesfalls etwas gestrichen. In Absprache mit Carsten werden wir – zumindest im webMoritz – nun die Fragen wohl in einem anderen Artikel veröffentlichen.
*update*
Tatsächlich wurden die Fragen im Nachhinein vom Rektorat bzw. von der Pressestelle rausgestrichen… Ich finde über solche Kürzungen sollten wir dann wirklich transparent aufklären.
Die Information über die Klinik-Fusion mit der Uni ist keineswegs nur ein Thema der Universität!! Das Klinikum, welches zurzeit noch außerhalb der Uni ist, hat über 2000 Angestellte, denen so offenbar Informationen vorenthalten werden!
Wenn wir als Medien diese Vorenthaltung der Information vor der Öffentlichkeit auch noch unterstützen, sollten wir darüber wenigstens die Leser aufklären. Denn im Interview wurde alle vier Fragen offen beantwortet. Ich weiß nicht, warum nun im Nachhinein diese Antworten alle wieder gestrichen werden…
P.S.: Auch im Senat wird heute nur "NICHT-ÖFFENTLICH" über die Rechtsformänderung des Klinikums diskutiert. Also im Senat können sich die Studenten und Mitarbeiter auch nicht informieren!
Das Interview enthielt bzgl. der Fragen zum Uni-Klinikum Informationen, die nur für die Hochschulöffentlichkeit bestimmt sind. Nicht zur Hochschulöffentlichkeit gehört der Personenkreis außerhalb der Hochschule. Da webMoritz-Artikel für die gesamte Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, wurden die Fragen zum Uni-Klinikum aus dem Interview entfernt. Wer Informationen dazu möchte, muss an der Senatssitzung teilnehmen oder sich an Personen mit entsprechenden Hintergrundinformationen wenden.
Hmm…
Interessant: Bei der Autorisierung des Interviews sind offenbar alle drei Fragen zur Rechtsformänderung des Uniklinikums "rausgefallen"… Darin war der Rektor auch auf die Vorwürfe von Professor Matschke eingegangen. Hätten wir auf so gravierende Änderungen / Kürzungen durch die Autorisierung nicht auch im Artikel hinweisen müssen?
Auch der Hinweis, dass wir die Audiomitschnitte – im Nachhinein – nicht mehr veröffentlichen dürfen, finde ich, gehört zur ganzen Wahrheit mit dazu. Vor dem Gespräch hatte der Rektor sich mit der Aufnahme des Gesprächs noch einverstanden erklärt…
Zur Diskussion der Rechtsformänderung und der Vorwürfe des Proffessor Matschke gegenüber dem Rektorat vergleiche dazu hier:
http://www.webmoritz.de/2009/02/04/wer-profitiert…
Das Thema wird wohl auch im Senat heute intensiv diskutiert werden… Schade, dass die Öffentlichkeit zur Position des Rektors nichts mehr erfährt 🙁
Der Rex hat kein Problem mit Ernst Moritz Arndt. Da hast du es von oberster Stelle, lieber Sebastian Jabbusch.
ist das überraschend?
Was ja nur derjenige ernstlich als Argument verwenden kann, der absolut autoritätshörig ist.
Aber es könnte natürlich sein, dass du das bist, nicht war lieber Edmund? Ist ja ein konservativer Grundwert…
Erich Fromm nannte das "autoritären Charakter", das kennen wir ja auch aus der deutschen Literatur in persona Diederich Heßling.
(Ich tippe mal, "Edmund Stoiber" muß bei dem Satz wohl dreimal googlen.)
für mich nicht, dachte für dich vielleicht…?
danke für unbegründete Unterstellungen ("absolut autoritätshörig")
PS: Im Gegenteil, die 1848er liberal-konservativ-demokratische Bewegung war gerade für mehr Demokratie. Wer schlau ist, weiss das.
Ich dachte, die hätten dem preußischen König die bürgerliche Kaiserkrone wie Sauerbier angeboten. Mit Demokratie hat das wohl weniger zu tun denn mit besagtem "autoritären Charakter".
Die wenigsten in der Frankfurter Nationalversammlung waren Republikaner – leider. Entsprechend ist die bürgerliche Revolution 1848 ja auch nicht daran gescheitert, daß die Reaktion so stark war, sondern daß ein Großteil der Abgeordneten selber ziemlich reaktionär waren , die mehr dem (in diesem falle nationalen) Untertanengeist huldigen wollten als die bürgerliche Herrschaft aufzubauen (was ihre historische Aufgabe gewesen wäre). Echte RepublikanerInnen wie Robert Blum, der von den österreichischen Reaktion (trotz seiner Abgeordnetenimmunität) füsiliert wurde, waren leider Mangelware.
Schon Marx und Engels, die 1848/49 die Neue Rheinische Zeitung herausbrachten und die linken Liberalen und DemokratInnen damit unterstützen wollten, merkten bald, daß die deutsche Bourgeoisie nicht gewillt war, diese Revolution durchzuführen. Diese Revolution konnte ihrer Meinung nach (mit der ich konform gehe) nur durch die junge deutsche ArbeiterInnenbewegung vorangetrieben werden.
Wie sich mit der Novemberrevolution 1918 zeigte, hatten die beiden damit auch vollkommen recht behalten. Ergebnis war die erste bürgerliche Republik, die Weimarer Republik.
Immer nur das gleiche Arbeiter-und-Bauern-Gefasel von dir. Die 1848er-aktion war massgeblich von Bürgern und Studenten organisiert. Schmück dich da mal nicht mit fremden Federn.
Von den Kommunisten haben wir nicht etwa Freiheit, Mitbestimmung und Demokratie sondern Gewaltherrschaft, Parteidiktatur und tägliche Schikane bekommen. Das ist auch nicht einen einzigen kleinen Ton des Lobes wert.