Bildungsdemo zog durch Greifswald

Am heutigen Mittwoch demonstrierten in Greifswald rund siebzig Schüler und Studenten für besser Bildungsbedingungen in Deutschland. Der Protestzug, der um 14 Uhr begann, bewegte sich, begleitet von mindestens sechs Polizeiwagen, vom Hörsaal Kiste zur Mensa am Schießwall. Dort fand auf dem Weihnachtsmarkt zwischen Crepeverkäufer und Weihnachtsbaumverkauf die Abschlusskundgebung statt.

Anscheinend als einer der Mitinitiatoren der Veranstaltung forderte der studentische Senator Sebastian Jabbusch ein Umdenken in der deutschen Bildungspolitik. Schulen und Universitäten müssten finanziell besser ausgestattet werden, gleichzeitig müsse Bildung kostenfrei bleiben bzw. wieder werden. Den zuständigen Politikern warf er vor, sich die Situation mit fragwürdigen Statistiken schön zu reden und für den Bildungsbereich nur leere Worte übrig zu haben. Die mangelnde Lobby von Schülern und Studenten führe dazu, dass in diesem Bereich immer neue Einsparkonzepte angelegt würden.

Enttäuschung über geringe Teilnehmerzahl (mehr …)

StuPa Live-Ticker am 8. Dezember

Für Live-Ticker-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Heute tagt das Studierendenparlament (StuPa) in einer außerordentlichen Sitzung. Insbesondere die erste Lesung des Haushalts für 2010 wird heute für interessante Debatten sorgen.

20:09 Die Sitzung hat gerade begonnen. Die Parlamentarier diskutieren um die Tagesordnung. Diese ist ohne Änderungen angenommen.

20:13 Es soll eine Vorsitzende für die AG Wohnen gewählt werden. Pedro Sithoe schlägt die AStA-Referentin für Wohnraumfragen Daniela Gleich vor. Frederic Beeskow kritisiert, es solle doch lieber jemand anders machen. Sinn sei schließlich zusätzliche Kräfte zu finden, die dort aktiv mitarbeiten.

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Heute sind 20 Stupisten anwesend.

20:16 Der Tagesordnungspunkt wird nach Antrag von Frederic vertagt. Entsprechend folgt nun TOP 3 – der Haushalt. Es sind übrigens 20 Parlamentarier anwesend.

20:20 Die Finanzreferentin Corina Kreutzmann stellt den erarbeiteten Plan vor. Im kommenden Jahr soll es wieder ein „Wissen rockt“-Konzert geben. Die angepeilten Kosten von 10.000 € sollen sich komplett refinanzieren lassen. Der Haushaltsauschuss des Parlaments hatte bemängelt, dass es bisher kein klares Konzept gäbe.

20:23 Fast alle Töpfe wurden erhöht. Vermutlich auch als Reaktion darauf, dass ein Abbau der hohen Rücklagen von vielen Seiten gefordert wird. Sollte der Plan voll ausgeschöpft werden, müssten ca. 60.000€ aus den Rücklagen abgeschmolzen werden. Eine volle Ausschöpfung des Plans kam allerdings in den letzten Jahren nie vor. (Beispielsweise waren nie alle AStA-Referate besetzt). (mehr …)

webMoritz fragt: Gehst du zur Vollversammlung?

Am morgigen Mittwoch findet im kleinen Saal der Mensa ab 17 Uhr die diesjährige Vollversammlung der Greifswalder Studierendenschaft statt. webMoritz-Autor Arik Platzek hat unter den Greifswalder Studenten nachgefragt, wie ihr Verhältnis zur Vollversammlung ist. Habt ihr vor, hinzugehen? Wart ihr beim letzten Mal dabei? Wie fandet ihr es? Wie habt ihr von der Vollversammlung erfahren?

Aus gegebenem Anlass bitten wir darum, von persönlichen Kommentaren gegenüber den Befragten Abstand zu nehmen und inhaltlich zu diskutieren.

Michael Wieker (22), Skandinavistik und Anglistik/Amerikanistik (B.A.) im 1. Semester

„Von der Vollversammlung habe ich bisher kaum etwas mitbekommen. Den Banner in der Rubenowstraße habe ich gesehen, aber eher nur am Rande bemerkt, denn er ist recht unscheinbar. Mir ist nicht klar geworden, dass es sich hier um eine wichtige Veranstaltung handelt. Und um 18 Uhr habe ich ohnehin eine wichtige Vorlesung – also wird es schwierig mit der Teilnahme.“

Julia Weber (22), Jura (Staatsexamen) im 7. Semester (seit 2008) in Greifswald, vorher in Bayreuth

„ Durch ein Plakat gegenüber vom Audimax habe ich diesmal erfahren, wann und wo die Vollversammlung stattfindet und die Tagesordnung habe ich über den Uni-Mailverteiler bekommen. Ich möchte nun schauen, wie es so läuft. Ich erwarte nicht viel, denn die TOPs klingen inhaltlich nicht so spannend. Die Vollversammlungen in Bayreuth waren mir zu chaotisch und mit zu wenig sinnvollen Inhalten gefüllt und jetzt will ich hier mal hin, um es mir hier anzusehen. Vielleicht gibt es ja doch etwas Wichtiges zu erfahren.“

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Michael Wieker, Julia, Weber, Maria Friebel

Maria Friebel (22), Biologie (Diplom) im 3. Semester

„Ich war auf der letzten Vollversammlung, aber gerade der Vortrag von Professor Buchholz war viel zu langwierig. Auch am Ende war die Vollversammlung zu lang. Ich hatte das Gefühl, wir kämen nicht mehr zum Ende und da sinkt natürlich die Motivation, auch bei der nächsten Vollversammlung wieder dabei zu sein. Aber ich finde es wichtig, als Studierende an so einer Veranstaltung teilzunehmen, weil die Themen zum großen Teil uns alle angehen. Außerdem möchte ich mich unbedingt gegen ein Semesterticket aussprechen. Ich finde die Teilnahme aber trotzdem schwierig, denn bis um 18 Uhr habe ich eine sehr wichtige Vorlesung.“ (mehr …)

Arndt-Anhörung: Streit über Auswahl der Experten

Vor der ersten Expertenanhörung  der Namenskommission des Senats am kommenden Freitag hat sich zu Wochnbeginn ein heftiger Streit über die Neutralität der Kommission entsponnen. Die Initiative „Uni ohne Arndt“ veröffentliche am Sonntag eine Liste mit den Teilnehmern der Veranstaltung, die inzwischen auch offiziell bestätigt ist.

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So illustriert die Initiative ihre Pressemitteilung auf ihrer Website

Die Initiative kritisiert vor allem, dass es keine Arndt-Kritiker unter den Wissenschaftlern gebe und unter andrem auch Teilnehmer der Kommission selbst als Experten auftreten. Der bekannte Arndt-Kritiker Prof. Thomas Stamm-Kuhlmann (Lehrstuhl für neueste Geschichte am Historischen Institut) wird von der Initiative in diesem Kontext indirekt als „nicht unabhängig“ bezeichnet. Wieso die von der Initiative als „Arndt-Kritiker“ bezeichneten Professoren, (u.a. Prof. Hubertus Buchstein, Prof. Werner Buchholz und Prof. Herfried Münkler) abgesagt haben, bleibt zurzeit noch offen.

Weiter schlüsselt die Initiative auf, die Greifswalder Experten Dr. Irmfried Garbe (Kirchengeschichte), Dr. Reinhard Bach (Romanistik) und Prof. Dr. Kyra Inachin (Neuste Geschichte) seien selbst Mitglieder der Kommission. Sie folgern: „Hier kann sich die Kommission die gewünschten Statements gleich selbst schreiben.“ Von Bach und Garbe sei zudem bekannt, dass sie für Arndt eintreten. (mehr …)

Pro-Arndt-AG zu Besuch auf Rügen

Am vergangenen Freitag besuchte der webMoritz die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft an deren Sitz im Gutshaus Groß Schoritz auf der Insel Rügen. Auch wenn wir ursprünglich ein persönliches Gespräch mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft erwartet hatten, stellte sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung heraus, dass eine Delegation der Initiative „Arndt AG“, die für den Erhalt des Namenspatrons eintritt, zum selben Termin in das Gutshaus eingeladen worden war. Der webMoritz traf daher gemeinsam mit den beiden Pro-Arndt-Vertretern Marco Wagner und Henning Krüger in dem Gutshaus ein.

Das Gespräch fand zwischen dem Vorsitzenden der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft, Prof. Karl Ewald Tietz, den beiden Vertretern der „Arndt AG“ und dem webMoritz statt. Prof. em. Karl-Ewald Tietz lebt selbst seit 1945 auf der Insel Rügen und war nach dem Studium der Germanistik, Slawistik und Pädagogik bis 1999 an der Universität Greifswald im Bereich Didaktik und Methodik der Deutschen Sprache und Literatur wissenschaftlich tätig.

Während des Gespräches wurden vor allem Diskussionen zu Arndts Leben, Wirken und seinen Werken geführt. Dabei beleuchteten die Teilnehmer viele Aspekte Arndts kritisch. Desweiteren wurde über die aktuelle und die vergangenen Debatten über den Namenspatron an der Greifswalder Universität gesprochen.

Dass Ernst Moritz Arndt in seinen Augen als Namenspatron durchaus passend ist, begründet Prof Tietz, der am Freitag auch vor der Senats-Kommission sprechen wird, vor allem damit, dass Ernst Moritz Arndt nach seiner Ansicht eine Persönlichkeit war, über die man auch heute noch viel diskutieren kann, was sich seiner Ansicht nach an den bereits geführten und der aktuellen Namensdebatte zeigt.

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Die Woche der Hochschulpolitik – *Update* Neue Anträge

Kurz vor den Weihnachtsferien geht es diese Woche noch mal rund im Bereich Hochschulpolitik. Neben der außerordentlichen Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) am Dienstag um 20 Uhr im Hörsaal Loefflerstraße, findet am Mittwoch die Vollversammlung der Studierendenschaft statt. Da der Uni-Innenhof im Dezember wenig attraktiv ist, findet die VV dieses Mal im kleinen Saal der Mensa am Schießwall statt – Einlass ist ab 16 Uhr, los geht es eine Stunde später. Das Bildungsstreikbündnis ruft, wie bereits im letzten Jahr, zu einer Demonstration für bessere Bildung im Vorfeld der Vollversammlung auf. Am Donnerstag findet in Bonn die Konferenz der deutschen Kultusminister statt, hier soll es eine gemeinsame Demo der Studierendenschaften von MV in Rostock geben. Der Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) hat dazu bereits zwei Busse gechartert und bittet um Anmeldungen im AStA-Büro oder via bildung[ät]asta-greifswald.de.

Die Haushaltssitzung

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Ab 20 Uhr werden wir wieder live von der Sitzung berichten.

Die StuPa-Sitzung am Dienstag wird sich vorrangig mit dem Haushalt für das kommende Jahr befassen. Dieser umfasst neben den Geldsummen für den AStA und die studentischen Medien, beispielsweise die Fördertöpfe für Erstsemesterwoche, Kulturveranstaltungen und Fachschaftsräte. Auch studentische Projekte wie die Gender-Trouble-Party oder das Greifswald International Studentenfestival (GrIStuF) werden vom StuPa gefördert.

Der Haushalt, der nach dem derzeitigen Entwurf ein Volumen von gut 270.000 Euro vorsieht, geht morgen in die erste Lesung, was bedeutet, dass der Haushalt und die dahinter steenden Ideen und Konzepte vorgestellt werden. Änderungsanträge und der Haushalt in Gänze werden in einer zweiten Lesung in der kommenden Woche beschlossen.

Laut Stellungnahme des Haushaltsausschusses sind derzeit allerdings noch einige Punkte umstritten. Beispielsweise sieht der aktuelle Plan ein Budget von 10.000 Euro für ein großes Konzert der Studierendenschaft unter dem Titel „Wissen rockt“ vor, das sich durch Sponsoring und Kartenverkauf refinanzieren soll. Allerdings gibt es bisher kein konkretes Konzept für eine solche Veranstaltung. Zudem fordert der Haushaltsausschuss eigene Posten für das Studententheater und GreiMUN. Die AG Uni-Solar soll keinen eigenen Topf bekommen, hier könne man, so der Ausschuss, auf vorhandene Positionen zurückgreifen.

Beim Teilplan der moritz-Medien gibt es noch Uneinigkeit über die Kosten des notwendigen Umzugs der Redaktion im kommenden März. Wegen der schlechten Kalkulierbarkeit der Umzugskosten ist im Gespräch, diese über einen Nachtragshaushalt zu decken.

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