von Jakob Pallus | 13.05.2010
Das Centrum für Hochschulentwicklung bewertet Unis
Vor einigen Tagen wurde das neue „CHE-Ranking“ mit den Ergebnissen der Erhebung von 2009 veröffentlicht. Die Hochschulleitung der Uni Greifswald zeigt sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
CHE – was ist das?
CHE – das steht für „Centrum für Hochschulentwicklung“, eine gemeinnützige GmbH der Bertelsmannstiftung. Seit 1998 führt das CHE Befragungen durch, um die Qualität ganzer Studiengänge und Universitäten im deutschsprachigen Raum einzuschätzen und miteinander zu vergleichen. Dabei erfolgt die Evaluation gestaffelt, das heißt, dass jedes Jahr nur ein Drittel aller Fachbereiche untersucht wird. Dieses Jahr nahm man sich der Anglistik/Amerikanistik an, der Germanistik, Geschichtswissenschaft sowie der Psychologie.
Wie wird das Ranking durchgeführt?
Das Ranking, also der Vergleich der Hochschulen, erfolgt nach bestimmten Kriterien. Wie bereits erwähnt, werden nur einzelne Fachbereiche der Universitäten miteinander verglichen, nicht jedoch ganze Hochschulen. Auch gibt es für die Fachbereiche mehrere Kategorien, die bewertet werden, wie die Betreuung der Studenten durch Lehrende, die Bibliotheksausstattung, Praxis- und Berufsbezug des Studienganges, aber auch die Höhe der Forschungsgelder, die jedem Wissenschaftler zustehen. Um etwa den Kontakt von den Studierenden zu ihren Dozenten zu bewerten, bezieht das CHE auch Befragungen der Studenten und Hochschullehrer in das Ranking mit ein. Am Ende wird ein Wert ermittelt – in den meisten Kategorien ist dies eine Schulnote -, durch den dann die jeweilige Uni mit anderen Hochschulen verglichen werden kann. Die Hochschulen werden dafür in eine von drei Ranggruppen einordnet: Spitzenplatz, Mittelgruppe oder Schlusslicht.
Wie schneidet die Uni Greifswald ab?
Wie gut ist die Philosophische Fakultät?
Insgesamt zeigt sich bei den Fachbereichen, die in diesem Jahr untersucht worden sind, doch ein durchwachseneres Ergebnis als die Lobhudelei der Uni auf ihrer Homepage vermuten lässt. Während die Psychologie in immerhin vier der zwanzig untersuchten Kriterien einen Spitzenplatz belegt und sich auch kaum Schwächen leistet, kann die Geschichte nicht einen einzigen Spitzenplatz vorweisen. Stattdessen findet man hier bei den Punkten Forschungs- sowie Praxisbezug unter den Schlusslichtern.
Die Germanistik befindet sich zwar fünf mal in der Schlussgruppe, erhält aber auch ausgezeichnete Einschätzungen für ihre Räumlichkeiten, die IT-Infrastruktur und die Ausstattung der Fachbibliothek. Die Anglistik zu guter Letzt ist in fast allen Belangen im Mittelfeld der deutschen Hochschulen anzusiedeln.
Durchweg besser als die Einschätzungen des CHE fallen die ebenfalls veröffentlichten Ergebnisse der Studentenbefragungen aus. Im Groben und Ganzen attestieren die Studierenden den Fachbereichen gute Studienbedingungen.
Was bedeutet das?
Zum einen sei herausgestellt, dass das Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung nicht unumstritten ist. Zu intransparent sei die Datenerhebung, zu groß der Einfluss von Studierenden-Urteilen, zu willkürlich die Bewertungskriterien und Stichproben. Zudem gilt die Bertelsmann-Stiftung, die das CHE zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz trägt, als einseitig neoliberaler Thinktank, dessen politische Neutralität immer wieder in Frage gestellt wird. Zudem sei die Stiftung wegen ihrer Größe eine gefährliche Meinungsmacht, außerdem unterstütze sie vehement den Bologna-Prozess. Durch eine Kooperation mit dem Hochschulmagazin ZEIT Campus wird das Ranking jedoch häufiger mit dieser als mit der Bertelsmann-Stiftung in Verbindung gebracht. Ein exemplarischer Artikel zu dem Thema findet sich bei Studis-Online.
Zum anderen muss beim Blick auf das Ranking beachtet werden, dass jede Hochschule in den einzelnen Fachbereichen Stärken und Schwächen aufweist. Kaum einer Hochschule gelingt es, überall Spitzenpositionen zu belegen.
Obwohl die Ergebnisse auf den ersten Blick nur mittelprächtig aussahen, braucht Greifswald den Direktvergleich mit anderen Universitäten, etwa Rostock, nicht zu scheuen. Hier sieht man, dass Greifswald in den Philologien öfter Spitzenpositionen erreicht als etwa die Universität an der Warnow, ein Faktum, auf das auch Professor Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät, bei der Podiumsdiskussion zum Lehramt verwies.
Detaillierte Ergebnisse: www.das-ranking.de
Bild: Logos der Organisationen, Gabriel Kords (Phil. Fak.)
von Gabriel Kords | 12.05.2010
Pedro Sithoe will kein zweites Mal um den Vorsitz des AStA kandidieren. Das sagte der gestern nicht gewählte Kandidat gegenüber dem webMoritz. Er habe vor der Wahl vereinzelte Hinweise vernommen, einige Stupisten wollten ihm zunächst „einen Denkzettel verpassen“ und habe bereits vor der Wahl gesagt, dass er genau ein Mal kandidieren werde. Dabei bleibe es: „Die Stupisten müssen wissen, was sie tun, wenn sie einen Stimmzettel ausfüllen.“
Pedro nach der gescheiterten Wahl.
Dass er über das Wahlergebnis enttäuscht ist, machte Pedro ebenfalls deutlich. Er sieht sich als Opfer von parteitaktischen Manövern. Offensichtlich sei nicht nach Inhalten, sondern nach taktischen Erwägungen abgestimmt worden. Das hätten die vielen Enthaltungen gezeigt – und eine Enthaltung habe eben oft die Wirkung einer Nein-Stimme.
Sind die Hochschulgruppen schuld?
Pedro vermutet, dass er sich bei den Hochschulgruppen unbeliebt gemacht habe, indem er stets seine eigene Meinung vertreten habe – und nicht die einer bestimmten Gruppe. Die Hochschulgruppen nähmen nicht zur Kenntnis, dass es sich bei den AStA-Wahlen (und auch bei den StuPa-Wahlen) um Personenwahlen handeln würde, sodass es um einzelne Persönlichkeiten und nicht ums Parteibuch gehe. Pedro fasst zusammen: „Hochschulgruppen sind kontraproduktiv.“ (mehr …)
von Marco Wagner | 12.05.2010
Wie bereits gemeldet, fand am Montag die Podiumsdiskussion zur Zukunft des Lehramtsstudiums in Greifswald statt. Die Veranstaltung wurde von Korbinian Geiger, dem Präsidenten des Studierendenparlaments moderiert und war gut besucht. Etwa 150 Besucher verfolgten die bildungspolitische Debatte. Bildungsminister Tesch wurde durch seinen Staatssekretär Udo Michallik vertreten. „Entweder dem Minister ist etwas Wichtiges dazwischen gekommen oder Herr Tesch mag Hochschulpolitik nicht“, bemerkte der Präsident dazu ironisch.
Michallik bleibt in der Defensive
Das Podium
Michallik bremste dieses Späßchen jedoch schnell aus, indem er erklärte, dass Tesch genau so wie Westermann zur Hochschulrektorenkonferenz gefahren sei. Anschließend sprach er darüber, dass man vor habe, die Lehrerbildung in Rostock zu konzentrieren. Niemand wolle „ad hoc die Lehrerbildung abschaffen“ so der Sekretär weiter. Detaillierter wollte sich Michallik zu dieser Angelegenheit nicht äußern, da ihm die von Korbinian Geiger gestellten Fragen offensichtlich unangenehm waren. Stattdessen erzählte er sehr viel darüber, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in der Zukunft modernisiert werden müsse. Immerhin waren in diesem speziellen Punkt alle Redner d’accord. (mehr …)
von webmoritz. | 11.05.2010
Zur Stunde tagt das Studierendenparlament auf seiner vierten Sitzung in der Legislaturperiode. Kern der Sitzung wird voraussichtlich die Wahl zahlreicher neuer AStA-Referenten. Der webMoritz ist wie immer live dabei. Die vorläufige Tagesordnung der Sitzung ist hier nachzulesen.
Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.
Es tickert Gabriel Kords
20:10 Die Sitzung läuft schon eine Weile. Auf Antrag von Frederic Beeskow ist ein Großteil der ursprünglich erst nach den AStA-Wahlen vorgesehenen TOPs nun doch noch nach vorn gezogen worden. So werden sich die zahlreichen Bewerber auf AStA-Referate eine Weile gedulden müssen.
20:17 Nun soll der AStA für das Geschäftsjahr 2008 entlastet werden. Das scheint offenbar ohne größere Probleme vorzugehen.
20:20 Der AStA wurde einstimmig entlastet, bei zwei Enthaltungen. Es gab 21 Ja-Stimmen. (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 11.05.2010
Am Dienstagabend tagt das das Studierendenparlament (StuPa) der Greifswalder Universität ab 20 Uhr im Konferenzsaal des Hauptgebäudes. Vor zwei Wochen hatte das Gremium die neue Struktur des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) beschlossen. Nachdem nun die Minimalfrist für die Ausschreibungen abgelaufen ist, sollen heute die ersten Referate besetzt werden. Zudem sollen auch die Arbeitsgruppen des Parlaments ihre Vorsitzenden bekommen. Auf alle Positionen die heute nicht vergeben werden, kann man sich natürlich weiterhin bewerben. Die Sitzung ist im Wesentlichen zur AStA-Neubesetzung anberaumt worden, der sonst übliche Punkt „Berichte“ entfällt.
Neben den Wahlen steht noch eine ganze Reihe weiterer Punkte auf der Tagesordnung, die wohl kaum alle heute abgearbeitet werden. Darunter noch nachträgliche Änderung an der Struktur des AStA und der moritz-Medien, verschiedene Anträge zum Namenspatron der Universität und das Thema „Bundeswehranzeige im moritz-Magazin“. Da sich die StuPisten aber derzeit einen wahren Sitzungsmarathon auferlegt haben, tritt das Parlament bereits in der kommenden Woche wieder zusammen.
Der webMoritz wird, wie gewohnt, live berichten.
Die derzeitige Tagesordnung sieht wie folgt aus:
TOP 1 Formalia (Hier wird die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Tagesordnung beraten und verabschiedet. Besonders bei der vollen Tagesordnung kann es hier noch ein wenig Streit geben, denn wenn ein Antrag zu weit hinten landet, wird er nachts auf nächste Woche vertagt.)
TOP 2 Entlastung des AStA für das Geschäftsjahr 2008 (Drs. 20/30) (Der Haushaltsabschluss 2008 der Studierendenschaft ist vom entsprechenden Auschuss geprüft worden. Wie in solchen Fragen nicht unüblich, gibt es eine Reihe von Beanstandungen an der Buchführung. Man empfiehlt dennoch die Entlastung des AStA.) (mehr …)
von Gabriel Kords | 09.05.2010
Der Fachschaftsrat Jura („Justinchen“) organisiert im Juni eine fünftägige Exkursion nach Luxembrug und Brüssel. Die Bildungsfahrt ist offen für Studenten aller Fachrichtungen, für die 25 Plätze vorgesehen sind. Die übrigen 25 Plätze werden an Juristen vergeben.
Eines der Ziele ist das Europäische Parlament in Brüssel.
Die Exkursion kann für Studenten der Philosophischen Fakultät und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät voraussichtlich als Exkursion im Rahmen des Studiums anerkannt werden. Hierüber sollten sich Studierenden aber im Voraus der Fahrt mit ihrem Institut verständigen und eine entsprechende Zusage einholen.
Die Fahrt vom 14. bis zum 19. Juni umfasst unter anderem einen Besuch des Europäischen Rats in Brüssel, des Europäischen Parlaments in Brüssel sowie des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg. Abgerundet wird das Programm von Vorträgen, unter anderem über das Projekt „Campus Europae“.
In Luxemburg wird der EuGH besucht.
Vor der Reise steht der Pflicht-Besuch eines Vortrags von Prof. Dr. Uwe Kischel (Yale) über das Europäische Prozessrecht. In Brüssel gibt es in Kooperation mit dem Greifswalder akademischen Auslandsamt eine Info-Veranstaltung zu Studieren im Ausland. Außerdem ist ein Kulturprogramm mit Stadtführung geplant.
Die An- und Abreise erfolgt mit einem Reisebus (Fahrtzeit: etwa 8-10 Stunden), die Unterbringung erfolgt in Hotels. Dort sind Dreibettzimmer reserviert. Hartwig Remmers, Vorsitzender des Fachschaftsrats Jura, verweist darauf, das trotz des Planungsbeginns vor einem halben Jahr keine Unterbringung in Jugendherbergen oder Hostels mehr möglich gewesen sei, da diese ausgebucht waren.
Logo FSR Jura
Dank verschiedener Förderer der Exkursion belaufen sich die Teilnahmekosten auf 160 Euro (davon 10 Euro für eine Reiserücktrittversicherung). Eine Anmeldung ist ab sofort im Büro des FSR Jura möglich, dessen Öffnungszeiten hier nachgelesen werden können. Bevor die Anmeldung gültig wird, muss eine Anzahlung von 60 Euro geleistet werden.
Bilder: User „WL“ via wikimedia (Brüssel), User „cornischong“ via wikimedia (Luxemburg).