von Marco Wagner | 30.06.2010
Heute tagt erneut das Stupa. Es sollen heute bislang frei gebliebene Stellen besetzt werden. Daher stehen die Wahlen der Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, des studentischen Vertreters im Verwaltungsrat des Studentenwerks sowie der stellvertretenden Chefredaktion des webMoritz auf der Tagesordnung.
Neben zahlreichen alten Anträgen, die noch behandelt werden müssen, wurden einige neue eingereicht. So zum Beispiel ein Antrag von Alexander Schulz-Klingauf zur Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses. Heute wird im Hörsaal Löfflerstraße getagt.
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Es tickert Jakob Pallus
20:07 Zur Zeit wird der Saal noch sitzungstauglich umgebaut.
20:11 Pünktlich zum Startklingeln der Sitzung beginnt auch der Liveticker.
20:13 Im Hörsaal Löfflerstraße gibt es keine Mikrofone. Jeder, der sich äußern möchte, ist also allein auf sein Stimmvolumen angewiesen. Mal sehen, wer von den Stupisten morgen über Heiserkeit klagt.
20:15 Alexander Schulz-Klingauf stellt Fragen zum Rechenschaftsbericht. Korbinian antwortet ausführlich.
20:17 Schulz-Klingauf fragt, inwiefern Präsident Korbinian Geiger Kontakt zur Rechtsabteilung habe.
20:18 Schulz-Klingauf weiter: Fragen zu Protokollen und zu Fachschaftsrahmenordnungen.
20:19 AStA-Vorsitzende Daniela Gleich ergänzt ihren Rechenschaftsbericht.
20:21 Konrad Ulbrich fragt den AStA zu geführten „Personalgesprächen“ – er will wissen, was genau sich dahinter verbirgt.
20:24 Schulz-Klingauf: Werden die neuen AStA-Referenten eine Fortbildungsveranstaltung besuchen? – Daniela Gleich meint, das sie geplant.
20:26 Fragen an Corinna Kreutzmann zu Details im Rechenschaftsbericht.
20:29 Es werden weiterhin Fragen an de AStA gestellt.
20:32 Daniel Focke, AStA-Referent für Mediengestaltung, Onlinekommunikation und Technik, wird nun ausgefragt zum AStA-Imagefilm.
20:34 Björn Reichel, AStA-Referent für Hochschulpolitik nennt die Vollversammlung einen „Flop“. Er bedankt sich dennoch für die Unterstützung. Es gibt verhalten Applaus.
20:36 Schulz-Klingauf befragt Björn zum Positionspapier zur LHG-Novellierung.
20:37 Björn ruft das StuPa auf, zur nächsten Vollversammlung interessantere Tagesordnungspunkte aufzuwerfen. Anders seinen nicht mehr Studenten zur Vollversammlung zu ziehen. Das Thema Lehramtsausbildung hat sich im Nachhinein nicht als Zugpferd erwiesen.
20:40 Frederic Beeskow schlägt vor, in den Semesterferien ein Konzept für die nächste VV zu erstellen, nicht jetzt darüber zu diskutieren.
20:42 Franz Küntzel äußert sich zur Organisation der Demo in Schwerin. Er bemüht sich derzeit um einige Redner für die Demo und hat zunächst bei denen angefragt, die er kennt. Kilian Dorner, Referent für Politische Bildung, informiert, dass die Grünen aufgrund von Terminüberschneidungen leider nicht an der Demo teilnehmen können.
20:47 Das Konzeptpapier Kilian Dorners ist nun Thema. Er stellt darin seine Ziele für seine Amtszeit vor.
20:50 Fragen an die Referenten für Studium und Lehre. Paula Zill kämpft für die Lehrerbildung, konnte aber bisher nur wenig Unterstützung mobilisieren.
20:54 Alexander Schulz-Klingauf schlägt vor, die Frist für die AStA-Referenten, Berichte einzureichen, zu verlängern. Applaus vom AStA.
20:57 Die Planung der Erstsemesterwoche läuft trotz vakanter Referentenstelle und kommt gut voran, berichtet Susann Schulz vom AStA.
21:02 Korbinian Geigr weist darauf hin, dass Fragen an Referenten auch vor der Sitzung schriftlich gestellt werden könnten. Dadurch würde sich die Fragerunde vor der eigentlichen Tagesordnung erheblich verkürzen! Wir bitten darum!
21:06 Linn Göring, Referentin für Wohnungsangelegenheiten berichtet, dass eine mögliche die Teilnahme an einem Fest mit der WVG geplant ist.
21:08 Lisa Brokmüller, Referentin für Gleichstellung plant eine Themenwoche gegen Homophobie und Sexismus in Zusammenarbeit mit dem Lesbisch-Schwulen Verband Deutschlands.
21:10 Nun sind die Moritz-Medien an der Reihe. Die Rechenschaftsberichte werden vorgestellt.
21:20 Ergänzungen der Arbeitsgruppen. Pedro Sithoe regt an, höhere Preise für die Beflyerung der Erstitüten durch kommerzielle Unternehmen zu verlangen. Der Vorschlag wird mit Applaus gewürdigt.
21:22 Die AG UniSolar will die Innenstadt mit 1000 Plakaten zubomben.
21:24 Die Berichte sind durch. Juhu!
21:25 Formalia: 22 Stupisten sind anwesend, das StuPa ist beschlussfähig.
21:26 Es wird an der Tagesordnung herumgedoktort.
Die Stupa-Sitzung findet heute im Hörsaal Löfflerstraße statt.
21:30 Der Top „Selbstverständnis des Studierendenparlaments“, wird nicht nach hinten verschoben. Alexander Schulz-Klingauf wollte dies tun.
21:32 Martin Hackbarth beschwert sich über die Schiebereien der TOPs. Korbinian: „Was ist dein Antrag?“ Von Martin ist ein unverständliches Murmeln zu vernehmen, was so viel bedeuten soll wie: Ich hab keinen Antrag.
21:35 Jetzt ist Pause. Die Stimmung im Stupa ausgesprochen entspannt. Zumindest bis jetzt.
ab hier tickert Marco Wagner
21:52 Die Sitzung geht weiter. Jetzt soll die Vorsitzende der AG Wohnen gewählt werden. Linn Göring ist mit ihrer Nominierung einverstanden.
21:53 Linn ist nun gewählt. Es gibt eine Gegenstimme und viel Applaus.
21:55 Verwirrung in den Drucksachen, speziell bezüglich der Förderung des Projektes „Bei Anruf- Nachruf“.
21:59 Alexander Schulz-Klingauf beantragt, dass das Projekt im Voraus für 1050 Euro gefördert werden soll. Grund hierfür ist die Tatsache, dass bereits zugesagte Summen nachträglich verringert wurden.
22:01 Nun beginnt die namentliche Endabstimmung. Alle stimmen mit Ja. Außer Frederic Beeskow. Er stimmt mit nein.
22:04 Jetzt geht es um die Förderung der Fußball- Uni-Liga. Mit der Fördersumme sollen neue Trikots bezahlt werden.
22:08 Timo Schönfeldt fordert Schluss der Debatte und Änderungsanträge. Es gibt eine Gegenrede von Frederic Beeskow. Änderungsanträge müssen zugelassen werden. Nach einer weiteren Gegenrede Alexander Schmidts gegen Frederic Beeskows Einwurf kommt es zur Abstimmung über Schluss der Debatte. Sie wird geschlossen.
22:10 Nun wird abgestimmt. Antrag angenommen.
22:12 Jetzt geht es um die Wahl der stellvertretenden Chefredakteurin des webMoritz. Der Chefredakteur schlägt Christine Fratzke vor.
22:14 Christine stellt sich vor. Es gibt einige Fragen. Unter anderem, ob sie auch unter der neuen Struktur dem webMoritz zur Verfügung stehen will. Sie möchte unter den neuen Bedingungen für den Bereich Kultur zuständig sein.
22:19 Jetzt wird abgestimmt. Wir warten sehnsüchtig auf das Ergebnis.
22:20 Nun stellt sich Valeria Kupreeva vor. Sie bewirbt sich für das AStA- Referat für Studienaustausch und ausländische Studierende.
22:23 Sie erzählt, dass sie sich bereits intensiv mit ihrem Vorgänger Andrej Horlau über das Referat unterhalten hat.
22:24 Frederic Beeskow lobt den Bewerberbogen und fragt, wie sie zum AStA gekommen ist.
22:25 Valeria erzählt, dass sie Engagement in der Studierendenschaft spannend findet und über Andrej zum AStA gekommen ist.
22:26 weiteres Lob von Alexander Schulz-Klingauf und Erik von Malottki für die Bewerbung.
22:27 Nun wird abgestimmt. Die Zettelkiste geht reihum. Jeder wirft seinen Schnipsel ein.
22:30 Christine Fratzke ist gewählt! Herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Ab hier tickert Jakob Pallus.
22:31 Maximilian Willmann bewirbt sich auf das AStA-Referat für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche. Er sieht seinen Schwerpunkt bei Kultur und der Erstiwoche. Er möchte vom StuPa zum AStA wechseln.
22:35 Maximilian gibt an, noch kaum Kontakte zur Greifswalder Kulturszene zu haben. Dennoch ruft Julien Radloff dazu au, Maximilian zu wählen.
22:37 Wahl. Die Zählkommission verteilt Stimmzettel…
22:39 … und sammelt ein. Auszählung läuft.
22:40 Valeria Kupreeva wurde gewählt. 20 Ja-Stimmen, je eine Nein-Stimme und Enthaltung.
22:41 Franz Küntzel stellt seinen Antrag vor, sich mit der Uni Lübeck solidarisch zu zeigen. Auch Lübeck ist stark von Sparmaßnahmen betroffen, so Franz.
22:43 Alexander Schmidt ist gegen den Antrag. Seiner Meinung nach ist das „Sache der Bürger Schleswig-Holsteins.“
22:43 Thomas Schattschneider beantragt, die Diskussion abzubrechen. Dieser Antrag wird angenommen. – Diskussion um den genauen Wortlaut des Antrags von Franz Küntzel.
22:46 Der Ursprungsantrag ist der endgültige Antrag – keine Änderung. Jetzt wird namentlich abgestimmt.
22:48 18 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen, eine Enthaltung – angenommen.
22:48 Maximilian Willmann wird einstimmig gewählt. Hinweis von Korbinian: Maximilian muss nicht zurücktreten, sein StuPa-Mandat ruht.
22:49 Jetzt kommt ein Geist aus der Vergangenheit: Ernst Moritz Arndt.
Thomas Schattschneider beantragt, den Patron der Uni wieder in die Namen der Gremien der Studierendenschaft aufzunehmen.
22:51 Alexander Schulz-Klingauf beantragt den Schluss der Debatte und sofortige Abstimmung.
22:52 Debatte geschlossen. Puh!
22:54 Endantrag steht nach einigen Abstimmungen über Änderungen fest. Der Antrag Thomas Schattschneiders wurde mit dem Korbinian Geigers miteinander verschmolzen. Thomas ist entschieden gegen dieses Vorgehen. Er will seinen Antrag, dass das StuPa sich entweder für oder gegen Arndt auf offiziellen Dokumenten entscheiden soll, in zwei Wochen erneut einbringen.
22:57 Die Abstimmung läuft. Konrad Ulbrich: „Guck dir doch den Mist mal an, der da steht.“ Er stimmt dagegen. Der Endantrag sah so aus, den bisherigen Beschluss, den Namen abzulegen, aufzuheben. Stattdessen sollte der Name wieder verwendet werden. Jeder Vertreter der Studierendenschaft sollte jedoch selbst entscheiden dürfen, ob er den Namen auf offiziellen Dokumenten verwenden will oder nicht.
22:58 Der Antrag wurde abgelehnt. Es bleibt beim Alten.
23:00 Antrag, eine befristete Stelle zu schaffen, die sich mit der Person Ernst Moritz Arndt auseinandersetzen soll. Heftige Kritik am Antrag.
23:15 Liebe Leser aufgrund technischer Probleme mit der Internetverbindung im Hörsaal Löfflerstraße kann zur Zeit nicht getickert werden. Ein Bericht über die restliche Sitzung wird später nachgereicht.
Was in der Zwischenzeit passierte:
– Das Studierendenparlament entschied sich für den Konkurrenzantrag von Thomas Schattschneider. Die Studierendenschaft soll nun eine Anschubfinanzierung für die Schaffung eines interdisziplinären Forschungszentrums mit dem Schwerpunkt Ernst Moritz Arndt geben.
23:31 Die Verbindung funktioniert wieder. Mal sehen, wie lange noch.
Zur Zeit ist Pause beim StuPa.
Wir haben leider immer noch technische Probleme. Wir bitten dies zu entschuldigen.
ab hier tickert Marco Wagner
00:05 Pedro Sithoe hat unser technisches Problem gelöst. Sein Computer kann im Gegensatz zu unserem eine Internetverbindung herstellen. Er hat uns mit seinem PC ausgeholfen. Danke!
Was in der letzten halben Stunde passierte:
– Hendrik Hausschild wurde zum studentischen Vertreter des Verwaltungsrates gewählt.
– Eric Kibler wurde zum Ersatzstellvertreter für Hendrik gewählt.
– Daniela Gleich forderte mehr Unterstützung Seitens des StuPas für die Mobilisierung von Teilnehmern der Demo.
– Der Antrag von Alexander Schulz-Klingauf zur Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses wurde angenommen.
00:07 Die Sitzung wird bis um eins verlängert
00:11 Daniela Gleich berichtet über den Diebstahl im AStA unter dem Top Sicherheit im AStA-Büro.
00:13 Frederic Beeskow meint, dass Informationen wie der Diebstahl im AStA-Büro so schnell wie möglich öffentlich gemacht wird. Wenn solche Dinge unter Interna behandelt würden, könne innerhalb der Studierendenschaft der Eindruck entstehen, der AStA würde etwas vertuschen wollen.
00:15 Korbinian Geiger stellt klar, dass die Öffentlichkeit nach Abschluss der Ermittlungen informiert werden sollte. Es sei nie gaplant gewesen, dieses Ereignis auf Dauer als Interna zu behandeln.
00:19 Alexander Schmidt schlägt die Installation einer Kamera, die den Tresor beobachtet, vor, um weiteren Diebstahl zu verhindern.
00:22 Daniela Gleich spricht sich gegen die Installation einer Kamera aus. Damit würde man den gewählten AStA-Vertretern grundsätzlich misstrauen, obwohl man ihnen mit der Wahl zuvor das Vertrauen aussprach.
00:24 Frederic Beeskow: „Wenn Geld gestohlen wird, muss die Öffentlichkeit darüber informiert werden. Ich bitte darum, dass dies in Zukunft auch geschehen wird.“
00:25 Alexander Schulz-Klingauf möchte einen Arbeitsauftrag an den AStA erteilen, in dem der AStA das StuPa über den Fortgang der Ermittlungen rund um den Diebstahl zu informieren.
00:27 Die Endabstimmung läuft. Der Antrag ist mit 16 Ja Stimmen, drei nein Stimmen und drei Enthaltungen angenommen.
00:29 Es folgt TOP 13. Es geht um den EMAS-Antrag. Der webMoritz staunt über die unglaubliche Geschwindigkeit, mit welcher das Parlament am heutigen Abend arbeitet. Die Stimmung ist nach wie vor ausgelassen, wenngleich alle Anwesenden bereits von der Müdigkeit überfallen werden.
00:33 Sahra Jung fragt sich, wie das Projekt finanziert werden könne. Schließlich müssten schon alleine zahlreiche Institute renoviert werden.
00:35 Juliane Hille sagt, dass dieses Projekt über Drittmittel finanziert werden könnte.
00:37 Alexander Schulz-Klingauf hinterfragt den nachhaltigen Nutzen von EMAS für die Universität.
00:39 Jetzt wird über EMAS abgestimmt. Juhu! Der Antrag ist angenommen.
00:40 Der Tagesordnungspunkt 14 (!) „Selbstverständnis des Studierendenparlaments“ erfolgt nun doch nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit! Das freut uns! Wir dürfen also bleiben.
00:42 Der Präsident des Studierendenparlaments kritisiert das Verhalten zahlreicher Stupisten während der letzten Sitzungen. Er bezeichnet das Verhalten einiger Stupisten als kindisch und kritisiert das Wahlverhalten der Stupisten bei Anträgen und Postenbesetzungen.
Er kritisiert vorgekommene Respektlosigkeit einiger Stupisten gegenüber dem Präsidium. „Ich stelle daher zum Wohle der Studierendenschaft mein Amt als StuPa-Präsident zur Disposition.“ Er kündigt somit seinen Rücktritt an.
00:48 Timo Schönfeldt hält konstruktive Kritik für berechtigt und gut.
00:50 Korbinian räumt ein, dass ein Großteil der Kritik am Präsidium berechtigt ist. Das Präsidium sei für konstruktive Kritik immer dankbar sind und halte sie meist auch für berechtigt. Er kritisiert, daß bei Kandidaten dem Anschein nach oft nicht nach Eignung sondern nach ideologischen Gründen gestimmt würde.
00:53 Sarah Jung kritisiert den kühlen Umgang im StuPa. Sie wünscht sich eine „menschlichere“ Umgangsweise mit dem Präsidium.
00:54 Pedro Sithoe zum Präsidium: „Kritikfähigkeit ist das Wichtigste in solchen Ämtern.“
00:56 Die Stimmung ist sehr betreten im StuPa nach dieser ehrlichen Aussprache Korbinians. Es ist ungewöhnlich ruhig.
00:58 Claudia Sprenger kritisiert die „Kleinkriege“ zwischen einzelnen Stupisten.
01:00 Korbinian lässt das Datum des Rücktritts noch offen.
01:02 Daniela Gleich stellt ihr Verständnis von Engagement vor. Sie kritisiert damit indirekt die Stupisten. Frederic Beeskow wehrt sich gegen diese pauschale Kritik.
01:06 Frederic wünscht sich ein Präsidium, das energischer durchgreift und „führt“. Er führt aber auch an, dass die Stupisten ebenfalls ein dickes Fell bräuchten.
01:10 Frederic sieht die Lage des StuPas weitaus weniger dramatisch als vorgestellt. Vor einiger Zeit hätten sich Stupisten während der Sitzung sogar angeschrien.
01:13 Noch 3 Leute auf der Rednerliste. Alexander Schulz-Klingauf nennt den Bericht Korbinians „nicht zutreffend“. Korbinian sei vielleicht zu perfektionistisch. In Anbetracht des vakanten AStA-Vorsitzes ruft er Korbinian auf, nicht zurückzutreten.
01:16 Korbinian tritt NICHT mit sofortiger Wirkung zurück, sondern lässt sich den Termin noch offen.
01:18 Hendrik Hauschild mit „nicht pauschaler Kritik am Wahlverhalten.“ Er ruft dazu auf, den Kandidaten mehr Fragen zu stellen, damit diese Zweifel ausräumen können.
01:19 Juliane Hille präsentiert ihre Sicht von außerhalb. Sie stimmt Korbinians Sichtweise voll und ganz zu. „Der Präsident ist nicht eure Kindergartenfrau.“, so Juliane zu den Stupisten.
01:21 Thomas Schattschneider mit weiterer Kritik: Ein Drittel der Stupisten fehle regelmäßig. Einige Stupisten seien schlecht vorbereitet und nicht bei der Sache. Den Zwist zwischen den Hochschulgruppen sieht Thomas aber als weitgehend gelöst an.
01:27 Die letzte Wortmeldung: Erik von Malottki resümiert Korbinians Arbeit im StuPa. Erik ruft zu geschlossener Zusammenarbeit im StuPa auf.
01:31 Korbinian kündigt an, das konkrete Datum des Rücktritts morgen bekanntzugeben.
01:35 Dienstag wird es eine außerordentliche Sitzung des StuPa geben. Die jetzige Sitzung ist beendet. Schicht im Schacht.
Liebe Leser, in der vergangenen Sitzung sind uns aufgrund fortgeschrittener Stunde einige inhaltliche Fehler unterlaufen. Wir haben diese nun korrigiert.
von Marco Wagner | 29.06.2010
Am morgigen Mittwoch dem 30. Juni tagt erneut das Studierendenparlament (StuPa). Dieses mal jedoch im Hörsaal in der Löfflerstraße. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr. Der webMoritz wird wie gewohnt live berichten. Diese Woche stehen die Wahlen der Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, des studentischen Vertreters im Verwaltungsrat des Studentenwerks sowie der stellvertretenden Chefredaktion des webMoritz auf der Tagesordnung.
Der zum 2. Juni eingereichte Tagesordnungspunkt, die Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) im StuPa zu diskutieren, konnte auf der vergangenen Sitzung nicht behandelt werden und steht somit erneut zur Debatte. Ernst Moritz Arndt treibt ebenso nach wie vor sein „Unwesen“ im StuPa. Die Anträge zum zukünftigen Umgang der Studierendenschaft mit ihrem umstrittenen Patron wurden erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Ebenso findet sich der vor über einem Monat eingegangene Antrag, Bundeswehrwerbung im Moritz-Magazin zu verbieten, auf der Tagesordnung wieder – obwohl man bereits im vergangenen Heft auf die Werbeannonce verzichtete.
Neu eingereicht wurde ein Antrag von Alexander Schulz-Klingauf zur Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses. Des weiteren soll sich auf Grundlage eines Antrages, welcher von Daniela Gleich, kommissarische AStA-Vorsitzende, Björn Reichel und Franz Küntzel (beide AStA-Referenten für Hochschulpolitik) eingereicht wurde, die Studierendenschaft sich mit der Universität Lübeck solidarisieren. Die Landesregierung Schleswig-Holsteins habe vor, den Medizinstudiengang in Lübeck zu schließen.
Weitere Informationen zu den Themen, die das StuPa behandeln wird, in der Liste der Tagesordnungspunkte:
Top 1 Berichte: (Die Berichte des AStA, der AGs und der moritz-Medien für die letzten zwei Wochen werden besprochen.)
Top 2 Formalia: (Das Übliche. Es geht um die Feststellung der Beschlussfähigkeit. Die Tagesordnung wird beraten und verabschiedet.)
Top 3 Finanzanträge (bislang liegen dem webMoritz über eingegangene Finanzanträge keine Informationen vor)
Top 4 Wahl einer Vertreterin und einer Ersatzvertreterin in den Verwaltungsrat des Studentenwerkes: (Hier bewerben sich Hendrik Hausschild und Eric Kibler)
Top 5 Wahl der studentischen Medien:
Top 5.1. Wahl der stellvertretenden Chefredakteurin des moritz-web: (Hierfür bewirbt sich Christine Fratzke, ehemalige stellvertretende Chefredakteurin des Moritz-Magazins)
Top 6 Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses
Top 6.1 Wahl der AStA-Vorsitzenden: (Es liegt bislang noch keine Bewerbung vor.)
Top 6.2 Wahl der Referentin für regionale Vernetzung und Geschichte: (Auch diese Stelle wird nach bisherigem Kenntnisstand vorerst leer bleiben müssen.)
Top 6.3 Wahl des Referenten für Studierendenaustausch und ausländische Studierende: (hierfür liegt gegenwärtig keine Bewerbung vor)
Top 6.4 Wahl der Referentin für Ökologie: (Hier liegt nach jetzigem Kenntnisstand keine Bewerbung vor.)
Top 6.5 Wahl der beiden Referentinnen für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche: (Der Stupist Maximilian Willmann möchte zukünftig dieses Referat besetzen.)
Top 6.6. Wahl der Referentin für den Bologna-Prozess: (Zur Zeit liegt keine Bewerbung vor; es wird jedoch damit gerechnet, dass demnächst eine eingehen wird.)
Top 7 LHG-Novellierung: (Hier geht es um die Diskussion zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes. Bereits auf der Vollversammlung wurde beschlossen, dass es unter anderem ein Freiversuch für Studierende bei Prüfungen und eine Muss-Regelung zur Einberufung einer Vollversammlung geben muss.)
Top 8 Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses (Drs. 20/14): (Der Antragsteller Alexander Schulz-Klingauf möchte sich durch die Einbringung dieses Antrages dafür einsetzen, dass die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Haushaltsausschusses klar festgelegt sind, was bislang nicht der Fall war.)
Top 9 Sicherheit im AStA-Büro: (Hier soll nach dem Diebstahl im AStA-Büro darüber diskutiert werden, wie man solche Vorfälle künftig vermeiden könne.)
Top 10 Antrag Solidarität mit der Uni Lübeck (Drs. 20/68) (Hier soll das StuPa beschließen, dass sich die Studierendenschaft der Uni Greifswald mit der Lübecker Universität solidarisiert.)
Top 11 Arbeitsauftrag an den AStA (10-Finger-Schreibkurs) (Drs. 20/45): (In diesem wird der AStA-Referent für Soziales dazu aufgefordert, die Durchführung eines 10-Finger-Schreibkurses für Studenten zu ermöglichen. Hierfür soll er verschiedene Angebote einholen und eine Auswahl treffen.)
Top 12 Namenspatron „Ernst Moritz Arndt“ (Drs. 20/32, 20/35, 20/47): (Hier gingen, wie oben beschrieben, je ein Antrag von Korbinian Geiger und Thomas Schattschneider sowie ein weiterer von mehreren Vertretern des RCDS ein.)
Top 13 Militärische Werbung in den Moritz-Medien (Drs. 20/23): (Hier reichten Vertreter von Jusos, Grüner Hochschulgruppe und SDS einen Antrag ein, welcher eine Annahme und Veröffentlichung militärischer Werbung in Ausgaben des moritz-Magazins unterbinden soll. Für dadurch möglicherweise entstehende Einnahmeausfälle soll die Geschäftsführung der moritz-Medien mit einem Alternativkonzept beauftragt werden.)
ToP 14 „EMAS“ (Drs. 20/38): (In diesem Antrag soll sich das Stupa für die Etablierung eines „EMAS“- Konzeptes aussprechen. Das beinhaltet die Etablierung moderner Umweltstandards an der Universität im Bereich der Energieversorgung, Beschaffung und der Müllentsorgung.)
Top 15 Einführung E-Voting (Drs. 20/ 69): (Hier geht es darum, dass man künftig auch elektronisch seine Stimme bei den nächsten Stupa-Wahlen abgeben kann.)
Top 16 Änderung der Geschäftsordnung (erste Lesung Drs. 20/ 70): (Hier ist unter anderem geplant, dass von der Sitzung Audiomitschnitte gemacht werden sollen.)
Top 17 Änderung der Satzung (erste Lesung Drs. 20/ 71): (Während es bisher immer möglich war, schriftliche Anfragen während einer StuPa-Sitzung zu stellen, soll dies künftig nur noch in Ausnahmefällen möglich sein.)
Top 18 Sonstiges
Bilder: Jakob Pallus (Stupa-Logos)
von Gastautor*in | 29.06.2010
Ein Beitrag von Simon Voigt.
Nachgeforscht
Der Diplom-Physiker Stephan Block wurde am 4. Juni im Pommerschen Landesmuseum für seine Forschung an der Universität Greifswald mit dem ersten Preis des Venture Cup-MV 2010 in der Kategorie Nachwuchsforscher ausgezeichnet. Dieser Preis wird seit 2002 vom Schweriner Bildungsministerium in mehreren Kategorien verliehen und soll vielversprechende Forschungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern fördern. Ziel ist es, Geschäftsideen für neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen in MV zu entwickeln und umzusetzen.
webMoritz-Redakteur Simon Voigt traf sich mit Stephan Block, um mehr über sein Projekt zu erfahren.
Stephan Block erhielt für seine Forschung den Venture Cup
webMoritz: War der erste Preis in ihrer Kategorie eine Überraschung für Sie?
Stephan Block: Das war schon eine Überraschung. Mir wurde gesagt, die Preisverleihung verläuft wie beim Oscar und das war dann auch so.
Die Skizzen für unser Projekt haben wir Ende letzten Jahres eingereicht und im Februar haben wir unsere Ideen präsentiert. Ab diesem Zeitpunkt war dann Funkstille. Bei der Verleihung im Juni gab es dann ein schönes Rahmenprogramm – Wir haben Musik gehört und es gab ein hervorragendes Buffet – und schließlich wurden die Platzierungen bekanntgegeben. Das war sehr aufregend.
webMoritz: Mit dem Preis haben Sie auch 130.000 Euro gewonnen. Was passiert mit dem Geld? Bleibt es im Institut?
Block: Ja, das bleibt im Institut. Mit dem Geld bin ich in der Lage, Personal einzustellen und Material einzukaufen, um unser hochauflösendes Mikroskop weiterentwickeln zu können. Das ist auch die Idee des Venture Cups, Ideen zu unterstützen, die einen hohen Bedarf an „Manpower“ und Sachmitteln aufweisen.
webMoritz: Sie haben, wie Sie es gerade angesprochen haben, ein hochauflösendes Mikroskop entwickelt. Was ist das genau, wofür braucht man das?
Block: Das ist natürlich schwierig in ein paar Sätzen zu erklären, weil es ein komplexes Messsystem ist. Was wir eigentlich entwickelt haben, ist ein Messverfahren, mit dem wir Magnetismus von Objekten messen können, die lediglich einen Nanometer groß sind. Das ist einmalig und gibt es weltweit noch nicht in dieser Form. Dieses Verfahren soll es uns nun ermöglichen, Untersuchungen an Zellen durchzuführen, wie es vorher noch nicht möglich gewesen ist. Das ist die Grundidee.
Eine Zelle ist ein wahnsinnig komplexes System, in dem sehr viele Komponenten zusammenspielen. Wenn diese Zelle nun gestört wird – wenn sie z.B. unter Stress gesetzt oder stark erhitzt wird – dann setzen bestimmte Mechanismen ein – die häufig spezielle Eiweißmoleküle, so genannte Proteine, produzieren. Bei einigen Proteinen weiß man mittlerweile, dass etwas mit der Zelle nicht stimmt, wenn sie auftreten. Die Zelle ist also „krank“, entwickelt einen Krebs oder ähnliches. Diese Eiweißmoleküle sind jedoch so klein, dass man sie mit normalen optischen Messinstrumenten/Mikroskopen nicht erkennen kann. Man will also nach etwas suchen, dass man nicht direkt sieht.
Rasterkraftmikroskop soll einzelne Proteine finden und eindeutig identifizieren
Logo des Venture Cups
Bei unserer Idee verwenden wir kein normales optisches Mikroskop, sondern ein sogenanntes Rasterkraftmikroskop, bei dem die Zelloberfläche mit einer sehr feinen Spitze abgetastet wird. Das Verfahren ist derart empfindlich, dass auch einzelne Proteine zu sehen sind. Das ist schon seit mindestens zehn Jahren möglich.
Das Problem ist jedoch, dass man zwar die Proteine „sieht“, aber sie nicht eindeutig identifizieren kann. Man braucht also noch eine zusätzliche Information. Da sind wir auf die Idee gekommen, unser magnetisches Messverfahren einzusetzen, indem wir die Proteine mit nanometergroßen Partikeln markieren, die einen ganz speziellen Magnetismus erzeugen. Man kann daher Proteine indirekt über die „daran angeklebten“ magnetischen Partikel identifizieren. Das hat den Vorteil, dass man Proteine viel genauer als mit üblichen optischen Mikroskopen lokalisieren kann. Außerdem sind die Zellen gegen Magnetismus eher unempfindlich. Es ist also ein schonendes Verfahren.
Ein weiterer großer Vorteil der Rasterkraftmikroskopie besteht darin, dass sie unter physiologischen Bedingungen arbeiten kann. Ein normales Elektronenmikroskop kann man z.B. nicht in einer wässrigen Lösung einsetzen, was aber für die Untersuchung von Zellen essentiell ist. Für das Rasterkraftmikroskop ist das kein Problem. Man kann daher z.B. versuchen, lebende Zellen mit dem Rasterkraftmikroskop in hoher Auflösung zu untersuchen – d.h. Zellprozesse gezielt zu stören, um dann interessante Proteine mittels unseres Verfahrens in Nanometer-Auflösung zu lokalisieren und zu identifizieren. Das wäre quasi eine Diagnostik auf der Zellebene.
webMoritz: Es können also sehr unterschiedliche Krankheitssymptome nachgewiesen werden?
Block: Ja, das ist die Idee. Bei einigen Krankheiten weiß man mittlerweile, dass ganz bestimmte Proteine produziert werden. Somit besteht die Hoffnung, dass man bereits anhand der gebildeten Proteine erkennen kann, welche Krankheit konkret vorliegt. Hier muss man aber vorsichtig vorgehen. So genügt es z.B. im Allgemeinen nicht, wenn man weiß, dass ein bestimmtes Protein gebildet wurde; vielmehr muss man auch wissen, wo es sich genau befindet. Vielleicht spielen auch „Nachbarschaftsbeziehungen“ zwischen verschiedenen Proteinen eine wichtige Rolle. Wir hoffen, mit unserem Ansatz eine vergleichsweise einfache Lösung für diese Fragestellung anbieten zu können und diesen Bereich der Forschung vorantreiben zu können. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
webMoritz: Also wird es noch dauern, bis das Mikroskop im Routineeinsatz ist?
Block: Ja, klar. Wir haben jetzt ein Laborexemplar, mit dem wir die ersten Messungen an Zellen durchführen. Ferner messen wir unter Laborbedingungen, also schön kontrolliert. Bis das alles wirklich marktreif ist, wird noch einiges an Zeit vergehen. Da muss man sich keine Illusionen machen. Das ist ganz normal.
Derzeit arbeiten wir daran, die Komponente des Systems, mit der wir den Magnetismus messen, in ein eigenes marktreifes Produkt weiter zu entwickeln.
Der Schwerpunkt der Forschergruppe um Stephan Block liegt in der Physik. Dennoch ist das Team interdisziplinär aufgestellt.
webMoritz: Wie lange forschen Sie denn schon in Greifswald?
Block: Mit dem Studium habe ich 1999 angefangen. Seit 2005 promoviere ich, in der Arbeitsgruppe von Prof. Helm, in der wir uns mit „Weicher Materie“ beschäftigen. Dort bin ich zum ersten Mal in Kontakt mit dieser Technologie gekommen und war erstaunt, dass man mit einem Rasterkraftmikroskop auf der Nanometer-Skala messen kann. Zusammen sind wir auf die Idee gekommen, nach einem Verfahren zu suchen, mit dem man ebenfalls Magnetismus in solchen Größenordnungen messen kann. So gesehen forsche ich aktiv seit 2005. Ich hoffe die Promotion im Sommer diesen Jahres abzuschließen.
webMoritz: Sie wollen danach aber weiter hier in Greifswald bleiben?
Block: Ja. Den Venture-Cup-Antrag haben wir so gestellt, dass wir weiter am Institut für Physik forschen. Wir haben schon seit Jahren Kontakt zu anderen Forschungsgruppen hier in Greifswald, die ich eigentlich gar nicht alle aufzählen kann. Wir sind sehr interdisziplinär aufgestellt. Das ist ein großer Vorteil, weil mein Projekt viele Schnittstellen zu anderen Bereichen hat. Somit gibt es keinen Grund, das Projekt aus Greifswald auszulagern.
Fotos:
Stephan Block (Stephan Block, Privatfoto, ohne CC-Lizenz), Venture Cup (Venture Cup, ohne CC-Lizenz), Institut für Physik (Simon Voigt)
von Tjorven Hinzke | 27.06.2010
Das Greifswalder Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) konnte sich vor kurzem bei zwei wichtigen Preisverleihungen ganz vorn positionieren.
Der jährlich vergebene renommierte Hannes Alfvén-Preis wurde dem am IPP arbeitendem Wissenschaftler Professor Jürgen Nührenberg gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Alan Boozer von der Columbia Universität verliehen.
Bereits bei der vor kurzem erfolgten Preisübergabe des VentureCups wurden Wissenschaftler des IPP für die Entwicklung eines hochempfindlichen Lecksuchverfahrens mit dem 1. Preis in der Kategorie „Gründerteam“ ausgezeichnet.
Der nach einem schwedischen Physiker Hannes-Alfvén-Preis ist die höchste Auszeichnung der Europäischen Physikalischen Gesellschaft für Plasmaphysiker und mit 8000€ dotiert.
Auszeichnung für Verbesserung des Stellerator-Prinzips des Kernfusionsreaktors
Eine der Magnetspulen des Wendelstein 7-X
Professor Nührenberg und Professor Boozer erhielten die Auzeichnung für die Verbesserung des Stellarator-Prinzips des Kernfusionsreaktors. Ein solcher Reaktor, der Wendelstein 7-X, wird derzeit im Greifswalder Max-Planck-Institut experimentell erbaut.
Bei der Kernfusion geht es darum, nach dem Vorbild der Sonne aus der Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium Energie zu gewinnen. Dabei wird das ionisierte Wasserstoffgas (ein sogenanntes Plasma) auf etwa 100 Millionen Grad Celsius erhitzt und innerhalb eines durch supraleitende Spulen erzeugten Magnetfelds eingeschlossen.
Der Stellarator ist einer von zwei für zukünftige Kernfusionskraftwerke erforschten Bautypen. Mit ihm soll ein dreißigminütiger Dauerbetrieb möglich sein. Reaktoren des zweiten, sogenannten Tokamak-Typs können hingegen nur pulsweise gefahren werden. Während die Magnetspulen des Tokamak kreisförmig sind, besitzen die der Stellaratoren einen wesentlich komplexeren Aufbau.
Dabei wird das Plasma bei Tokamak-Reaktoren besser eingeschlossen als bei den „klassischen“, bis etwa 1980 erforschten Stellaratoren. Insbesondere sich sehr schnell bewegende Teilchen bereiten hier Probleme. Sie entweichen aus dem Magnetfeld und stehen somit mitsamt ihrer Energie nicht mehr für die Fusion zur Verfügung. Erst mit den Großrechnern der 1980er Jahre war es möglich, Lösungen für dieses Problem zu erarbeiten.
Professor Nührenberg und Professor Boozer ist es gelungen, Bauweisen zu finden, bei denen auch Stellaratoren gute Einschlusseigenschaften besitzen. Dabei leistete Professor Boozer die Formulierung der zugrundeliegenden Bedingungen, die einen guten Einschluss gewähren. Professor Nührenberg wies nach, wie diese realisiert werden können.
„Ultra-Schnüffler-Testgas-Verfahren“ findet minimale Lecks
Die Preisverleihung fand am 23. Juni in Dublin statt.
Das Gründerteam (von links): Robert Brockmann, Johannes Peter Kallmeyer, Mirko Marquardt und Mentor Dr. Hans-Stephan Bosch (Foto: Dr. Wolfgang Schielke)
Auch das Projekt des Gründerteams um Robert-Josef Brockmann stellt sich in den Dienst des Wendelstein 7-X. Mit dem„Ultra-Schnüffler-Testgas-Verfahren“ lassen sich selbst minimale Lecks finden. Das Verfahren ermöglicht eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis gegenüber früheren Prozeduren und ist zudem genauer. Mit ihm kann nicht nur die Dichthaltung der Wendelstein-Bauteile überprüft werden, auch ein größeres industrielles Einsatzgebiet ist denkbar. „Das Preisgeld und auch der Gewinn aus der Erfindung werden zunächst einmal in das Patentverfahren fließen“, so Robert Brockmann. „Anschließend möchte ich den Weg in die Selbstständigkeit gehen. So bin ich doch wesentlich freier insbesondere in ökonomischen Entscheidungen als in einem Forschungsinstitut“. Derzeit sei die Gründung seiner Firma „Lambda Leak Testing“ in Vorbereitung.
Der VentureCup-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Er wird seit 2002 jährlich vom Land Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Das Team aus Greifswald wurde zusammen mit den anderen Wissenschaftlern, darunter der Diplom-Physiker Stephan Block aus Greifswald, am 7. Mai ausgezeichnet.
Bilder:
Magnetspule – zur Verfügung gestellt vom IPP (keine CC-Lizenz)
Gründerteam – zur Verfügung gestellt von Robert Brockmann (keine CC-Lizenz)
von Gastautor*in | 25.06.2010
Ein Gastkommentar von Robert Straßburg
Mittwoch, 23.Juni 2010 – Hallen am Bahnhof in Greifswald
17:00
Gerade einmal rund ein Prozent der Studierenden hat an der Vollversammlung teilgenommen.
An diesem schönen sonnigen Mittwochnachmittag wurde die Studierendenschaft der EMAU Greifswald eingeladen, an ihrer Vollversammlung teilzunehmen und mitzubestimmen. Geladen waren also knapp 12.000 Studenten. Insgesamt 160 Studenteninnen und Studenten saßen um 17:00 Uhr auf den bereitstehenden Bierbänken. Die Leute wirkten in der nun zu überdimensionierten Halle regelrecht verloren. Eingefunden hatten sich also 1,3 Prozent der Studenten! 1,3 Prozent! Wo war der Rest? Man findet keine vernünftigen oder rationellen Gründe. Wohnraumsituation, Lehre, Essen in der Mensa, Fahrradwege, Erhalt von letzten Diplomstudiengängen, Novellierung des Landeshochschulgesetzes, studentische Medien und nicht zu vergessen der Erhalt der Lehramtsausbildung betreffen viele Studierende oder noch Kommende.
Letztes Jahr saßen über 1000 Studenteninnen und Studenten auf dem Innenhof des Alten Campus. War Arndt interessanter, die Werbung besser, der sonnige Innenhof gemütlicher oder lockte das Geld?
Der erste Teil der Vollversammlung verlief noch ernsthaft und stellte zum Glück die zentralen aktuellen Themen in den Raum und zur Diskussion.
19:00
Die Pause war ein Schnitt. Nicht einmal die Hälfte der anfangs Anwesenden kehrte zurück und entzog endgültig dieser Vollversammlung jegliche Bedeutung. Inzwischen saßen nach der Pause nur noch an die 60 Studenten in der Halle. Also 0,5 Prozent! Gefühlte ein Drittel davon waren Mitglieder des Studierendenparlaments oder des Allgemeinen Studierendenausschusses.
Verstreut auf den Bänken der Halle saßen die Restlichen – allein oder in Gruppen. Eine ernsthafte Vollversammlung, das war allen bewusst, konnte dies nicht mehr sein und veranlasste einige ältere Semester, ihre Karten zu zücken und das Skatblatt zu reizen. Anträge wurden dennoch weiterhin vorgetragen, teilweise jedoch aus dem Auditorium sehr emotional und unsachlich kommentiert. Intoleranz und Vorurteile von angehenden Akademikern, die teilweise studentische Führungspositionen innehalten, entkräfteten populistisch ernsthafte Wünsche und Interessen von Studierenden.
Um 20.15 endete die Vollversammlung und sollte ursprünglich in das „Public Viewing“ übergehen…
Gründe?!
Vieles spielt mit hinein: Die Festivalsaison, die aktuelle Fussball-WM, Prüfungen oder Vorbereitungen, der endlich eingekehrte Sommer mit Sonne. Darüber hinaus eine Auswahl an Stimmungsbildern zu der Frage nach der Teilnahme an der Vollversammlung: „Die eigene Meinung wird sowieso nicht wahrgenommen.“, „Die bewegen ja eh nichts.“, „Vier Stunden in der Halle?“, „Ich habe keine Aushänge gelesen.“, „Es war zu spät ausgeschrieben.“, „Keine Zeit.“, „Da werden schon genügend andere hingehen.“
Jedoch gab es Mails mit der Einladung, in den meisten Instituten hingen Plakate, es wurde geflyert und der AStA informierte via Newsletter darüber.
Es lassen sich zig Gründe und Ausreden finden. Aber fragt sich bitte jeder ehrlich: Sind diese Gründe wirklich so wichtig? Wie viel bin ich bereit, auf Kosten meines „Ichs“ für die Gemeinschaft herzugeben? Kann man sich einen Nachmittag überwinden oder selber zwingen? Es muss nicht mehr mit Repressionen, Gewalt, Verhaftung oder Verfolgung gerechnet werden. Die Chance, seine Meinung und Wünsche frei zu äußern besteht und einzig an diesem Tag ergibt sich die Gelegenheit basisdemokratisch teilzuhaben. Wir haben alles, wofür die Generation vor uns noch auf die Straße gehen musste. Es mag sein, dass es „nur“ die Uni und nicht die „Welt“ oder ein „historischer Moment“ ist, aber diese hart erkämpfte Möglichkeit der Partizipation und direkten Gestaltung muss als wesentlicher Bestandteil unseres Lebens verstanden werden. Eine Vollversammlung darf nicht länger als lästiger Punkt im Jahresablauf, wo sowieso nur die Gleichen reden, gesehen werden.
Wo warst du? Es ging um dich.
Danke an die, die dort waren und vorbeigeschaut haben.
Fotos: webMoritz-Archiv (Vollversammlung im Hörsaal), Gabriel Kords (Vollversammlung 2010, Hallen am Bahnhof), StuPa-AG Wahlen (Fotomontage VV 2009)