Alte Telefonzelle für eine vielfältige Universität

Die Bigband sorgte für die musikalische Untermalung

Seit Dienstag steht wieder eine Telefonzelle am Marktplatz in der Greifswalder Innenstadt. Nachdem sie schon seit Jahren aus dem Stadtbild verschwunden sind, werden jetzt wieder Erinnerungen an alte Zeiten wach. Und genau deswegen wurde sie auch aufgestellt. Denn was aussieht wie ein Überrest aus der Vergangenheit eignet sich nicht dazu, dem Dozenten rechtzeitig Bescheid zu sagen, warum es mit der anstehenden Prüfung wohl nicht klappen wird. Diese Telefonzelle erzählt selbst etwas, und zwar aus der Vergangenheit.

Bei diesem grün-schwarzen Exemplar handelt es sich um den zentralen Bestandteil des Projektes „Bei Anruf-Nachruf“, das am Dienstag mit einem gut besuchten Rahmenprogramm gestartet wurde und schon seit vielen Wochen von 25 Lehramtsstudenten der Universität Greifswald vorbereitet wurde.  Die Telefonzelle steht dabei als Synonym für den Universitätsrückbau, der in Greifswald betrieben wird. Genau so, wie die Telefonzellen aus dem Leben der Bürger verschwunden sind, fallen seit den 90er-Jahren Institute der Geisteswissenschaften Kürzungen am Universitätsetat zum Opfer. Mit der wieder errichteten Zelle soll daran erinnert werden, welche Institute in der Vergangenheit schon verloren gingen und gleichzeitig darauf aufmerksam gemacht werden, welche Auswirkungen weitere Schließungen auf die Stadt haben könnten.

Beim Betreten der Zelle wird in den kommenden fünf Wochen an unterschiedlichen Orten durch einen audiovisuellen Kurzvortrag ein Nachruf über geschlossene Institute verlesen und davor gewarnt, was die Folgen weiterer Schließungen für Stadt und Universität wären. Dabei werden die geschlossenen Institute der Altertumswissenschaft, der Romanistik, der Sportwissenschaft und der Erziehungswissenschaften besucht.

Projektleiter Lars Diele

Das Projekt geht aus einem Seminar des Doktors für Geschichtsdidaktik, Lars Deile hervor. Mit den Studenten sollte ein Projekt gefunden werden, bei dem sich die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den Erhalt der Lehramtes sei die Idee entstanden, an schon vor langer Zeit geschlossene Bereiche der Universität zu erinnern, und zu zeigen, was damit verloren ging, wie der Didaktiker vor Ort dem WebMoritz berichtet. Mittlerweile habe sich diese Idee verselbstständigt. „Ich bin stolz. Es gibt nichts besseres, wenn sich Studenten weit über ein Seminar hinaus engagieren und Verantwortung für die Universität übernehmen. Sie nehmen ihre Rolle als Historiker wahr und beteiligen sich an einer Debatte, die sie ja auch selbst betrifft.“, erzählte er weiter. Mit dem Projekt werde darauf hingewiesen, was der Verlust für die Vielfalt der Universität bedeuten würde, wenn die Geisteswissenschaften durch den Wegfall des Lehramtes derart geschwächt würden. Langfristig könne der Status der Volluniversität verloren gehen.

Oberbürgermeister Arthur König und Studenten aus dem Projekt

Um 16 Uhr begann die Uni-Bigband, auch vor Ort, mit zwei Stücken das 45-minütige Programm zu eröffnen. Spätestens jetzt wurden viele Passanten angelockt. Anschließend bedankte sich Oberbürgermeister Arthur König bei den Studenten für ihr Engagement. „Eine starke Universität mit fünf starken Fakultäten ist wichtig für die Stadt. Deswegen muss eine schwache Philosophische Fakultät verhindert werden.“, führte er fort.

Nach einem weiteren Stück der Bigband bedankte sich auch Professor Alexander Wöll, Denkan der Philosphischen Fakultät, bei den Studenten für das Positionspapier zum Erhalt des Lehramtes und diese Aktion. Die einzige Chance die Schließung des Lehramtes sei, über öffentliche Aktionen auf die Problematik hinzuweisen. „Die Folgen sind weit umfangreicher als nur der Wegfall von 2000 Studenten, denn Großereignisse wie der PolenmARkT  oder das Gristuf werden maßgeblich durch die Geisteswissenschaftler organisiert.“

„Die Historiker haben den schärfsten Blick für die Zukunft, weil sie die Vergangenheit am besten kennen“ lobte auch Professor Franz Prüß am Institut für Erziehungswissenschaften das Engagement der Studierenden. Anschließend wurde ein Grußwort des Landesbildungsministers Henry Tesch verlesen. Darin lobte er die Aktion als einen Teil lebendiger Demokratie, da Diskussionen angestoßen werden. Das Positionspapier sei bemerkenswert und es werde eine gute Lösung für die Zukunft gefunden werden. In Hinblick auf die Demonstration in Schwerin und einem Artikel im Moritzmagazin übte er auch Kritik. Es sei zu beachten die Hochschulleitung mit einzubinden und er wünschte sich einen faireren Umgang mit seiner Person. Den meisten Zuschauern erschien dieses Grußwort mehr als verlogen und bedankten sich bei Tesch mit Pfiffen und Buh-rufen. Nur vereinzelte applaudierten – allerdings auch nur eher schwach und kurz.

Die Telefonzelle wird enthüllt

Nun konnte endlich die noch verpackte Telefonzelle von Studenten und dem Bürgermeister ausgepackt werden. Christian Ahlrepp erklärte wie die Zelle funktioniert und bedankte sich bei den Unterstützern. Nachdem eine lange Liste von 50 Personen, Firmen und Instituten verlesen wurde, die das Projekt durch Geld- und Sachspenden, sowie durch Zeit- und Arbeitsaufwand ermöglicht haben, ging das größte Dankeschön des Redners Ahlrepp überraschend an sich und das Projekt selbst. Er wies noch einmal alle Zuhörer darauf hin, dass sie gerade das selbsternannt kreativste Projekt des Semesters bestaunen können, was nur durch ihren unendlich Mut und ihrem Aufwand möglich sei. Herzlichen Glückwunsch dafür.

Eine letzte Aufführung der Bigband beendete schließlich die Präsentation und die Menschentraube, die sich inzwischen gebildet hatte, begann die Telefonzelle auszuprobieren.

Anstehen an der Telefonzelle

Den ersten misstrauischen Passanten wurde noch einmal von Projektmitgliedern alles erklärt. Auf die Frage nach einem kurzen Fazit zur Eröffnung antwortete einer von ihnen, Jan Brandt (LA Deutsch-Geschichte): „Die Eröffnung ist gut verlaufen. Die Bigband war prima. Es hätten noch mehr Leute hier sein können, aber ich hoffe, dass sich viele in den nächsten Wochen die Telefonzelle in Ruhe angucken werden, wenn keine Kameras mehr da sind.“

Am 19.07. wird die Zelle am Markt wieder abgebaut. Die nächsten Stationen sind:

20.07. -26.07. Romanistik (Robert-Bluhm-Str. 13)

27.07. -02.08. Bildungswissenschaften (Franz-Mehring-Straße 47)

03.08. -09.08. Sportwissenschaften (Hans-Fallada-Straße 11)

10.08. -17.08. Altertumswissenschaften (Rudolf-Petershagen-Allee 1)

Weiteres über das Projekt gibt es hier.

Fotos: Simon Voigt

Stupa vom 14.Juli: Erik von Malottki ist neuer Präsident

Am 14. Juli tagte zum letzten Mal in der Vorlesungszeit das StuPa im Konferenzraum des Unihauptgebäudes. Wichtigste Punkte waren die Wahlen der neuen AStA-Vorsitzenden sowie der neuen Stupa-Präsidentin. Des weiteren wird über das Konsenspapier, welches zwischen den ASten Rostock und Greifswald verabschiedet wurde, abgestimmt. Außerdem steht die LHG-Novellierung sowie die Einführung eines Antrag-Buches zur nächsten Vollversammlung auf dem Plan.

Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Es tickert Christine Fratzke.


20:04 Uhr Die StuPa-Mitglieder und AStA-Referenten finden sich ein. Es bietet sich ein ungewohntes Bild. Korbinian Geiger, StuPa-Präsident, nimmt nicht wie üblich vorne Platz, sondern zwischen Alexander Schulz-Klingauf und Juliane Ruschinzik Platz.

20:05 Ungewöhnlich ist auch zu sehen, dass Thomas Schattschneider am Laptop im Präsidium Platz nimmt. Carsten Schönebeck bemerkt, dass Schattschneider „von der moralischen Instanz zum Protokollmufti  abgestiegen ist“. Dieser korrigiert, dass er nur Schriftführer sei.

20:07 Christopher Denda, stellvertretender Präsident, eröffnet mit dem Glöckchen die Sitzung. Wenigstens ein bekanntes Element in dieser letzten Sitzung des StuPas in der Vorlesungszeit.

20:07 Denda gibt bekannt, dass Paula Zill, bisherige Referentin für Studium und Lehre, heute zurückgetreten ist.

20:11 Es folgen die Berichte der AStA-Referenten. Einige Fragen an Daniela Gleich, unter anderem geht es um einen Autounfall, der sich in Vorbereitung für die Demo in Schwerin ereignet hat. Diesen hat Paula Zill, die soeben den Saal betritt, begangen.

20:17 Hendrik Hausschild bedankt sich bei allen Referenten für die gelungene Organisation und Durchführung der Demo in Schwerin. Er kritisiert weiterhin, dass nur etwa die Hälfte der StuPa-Mitglieder in Schwerin dabei waren. Es gibt für beide Punkte Applaus.

20:18 Nun wird Finanzreferentin Corinna Kreutzmann befragt. Alexander Schulz-Klingauf bittet sie, sich mit dem Haushaltsausschuss zu treffen, da dieser bei der gestrigen Sitzung ein wenig geschwommen sei. Alexander Schulz-Klingauf bemerkt, dass Corinna vielleicht einige Posten ausschreiben sollte. „Auszahlung der SS-Gelder“ sorgte indes für große Belustigung im Konferenzsaal.

20:23 Referent für Mediengestaltung und Co Daniel Focke ist nicht da, nun soll Daniela für ihn sprechen. Ach so.

20:26 Die Berichterunde geht weiter. Referent für politische Bildung Kilian Dorner hat sich abgemeldet, es gibt aber sowieso keine Nachfragen zu seinem Bericht.

20:28 Ehemalige Referentin für Fachschaften und Gremien Josefine Heuke wird gefragt, ob es Interessenten für ihr Referat gebe. Es gab zwei, aber die eine hat Probleme mit dem E-Mail-Verschicken gehabt. „Das ist total bescheuert gelaufen“, sagt Josefine.

20:29 Paula Zill bedankt sich abschließend bei allen bei Helfern für die Demo in Schwerin, wie bei Jens, „der morgens um sechs Uhr unterm Auto lag“. Sie bedankt sich für die aufregenden anderthalb Jahre als AStA-Referentin und schließt mit „und jetzt ist´s zu Ende.“

20: 31 Daniel Focke ist eingetroffen. Fragen gibt es aber auch nicht.

20:32 Maximilian Willmann, Referent für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, wird befragt.

20:34 Christopher Denda führt die Sitzung souverän, das gefällt.

20:36 Lisa Brokmöller, Referentin für Gleichstellung, hat Ergänzungen, sie wird eine Fortbildung machen. Außerdem lädt sie alle Mitglieder des Parlaments zum CSD ein, es wird gelacht. „Die Homos beißen nicht“, antwortet Lisa darauf.

20:37 Moritz Medien sind dran. Zuerst die Geschäftsführung, Schulz-Klingauf fragt nach dem Jahresabschluss-Bericht.

20:38 Keine Fragen an das moritz Magazin, auch nicht an den webMoritz. Schulz-Klingauf erkundigt sich bei moritzTV, wann die nächste Sendung erscheinen wird. Die Chefredakteurin Stephanie Napp sagt, dass diese erst im Oktober erscheinen wird. Die Rechenschaftsberichte sind durch. Jetzt schon?

20:40 Formalia werden nun besprochen. Mal wieder ein schönes Tempo. 23 stimmberechtige StuPa-Mitglieder sind anwesend. Die Formalia ziehen sich dann doch aber, es geht um die Protokolle. Frederic Beeskow sieht eine Verletzung der Geschäftsordnung, weil das Protokoll der letzten Woche noch nicht da sei. Christopher Denda schlägt vor, das Protokoll per Mail zu verschicken.

20:45 Björn Reichel, Referent für Hochschulpolitik, trifft ein, er winkt nahezu königlich in die Menge.

20:46 Die Tagesordnung wird diskutiert.

20: 51 TOP 3 Wahl der Präsidentin des Studierendenparlaments. Christopher Denda dankt Korbinian und hat sogar noch ein Geschenk. Applaus aus dem Publikum und dem dem Parlament. Es gibt Blümchen und Theaterkarten. Nochmal Applaus.

20:53 Frederic stellt einen GO-Antrag und möchte eine kurze Pause. Gegenrede von Klingauf, er verweist auf die lange Tagesordnung. Es gibt nach Abstimmung eine Pause. In der Pause sah man Frederic, Erik von Malottki und Pedro Sidhoe zusammenstehen und heftig debattieren.

21:03 Weiter geht´s. Ivo Sieder stellt die neue Regelung der Satzung vor, dass der Präsident ein Mitglied des Parlaments sein muss. Noch ist diese allerdings nicht in Kraft.

21:05 Die AG Satzung empfehle daher, laut Sieder, bereits jetzt ein Mitglied des Parlaments Präsident werden sollte. Thomas Schattschneider entgegnet, dass man immer auf Grund der derzeitigen Satzungsgrundlage wählt. Ivo Sieder antwortet, dass diese neue Regelung demokratietheoretisch hoch legitimiert sei.

21:08 Frederic kündigt an, dass er einen Kandidaten nomieren wird, der nicht Mitglied des Parlaments sei. Aha!

21:09 Es stellt sich heraus, dass viele Mitglieder der AG Satzung bei der gestrigen Sitzung nicht anwesend waren. Juliane Ruschinzik kritisiert dies.

21:10 Unruhe im Parlament. Erste Vorschläge. Sarah Jung schlägt Juso Erik von Malottki vor, da er bereits viel Erfahrungen gesammelt hat. Vereinzeltes Klopfen.

21:11 Frederic schlägt Pedro Sithoe vor. Vermehrtes Klopfen.

21:12 Franz Küntzel schlägt Carsten Schönebeck vor, weil er das StuPa seit zwei Jahren regelmäßig besucht. Viel Applaus. Aber auch viel Gelächter. Carsten wird ganz rot.

21:12 Erik wäre bereit zu kandidieren, Carsten auch, Pedro sowieso.

21:13 Frederic erkundigt sich nach dem Programm der Kandidaten.

21: 13 Pedro stellt sich vor. Der Lehramtsstudent war ein Jahr AStA-Referent, ist nun studentischer Senator. Er wünscht sich, Präsident aller Stupistinnen zu sein. Kompetenz, Koordination und Kommunikation seien seine Ziele. Er will den moritz Medien und dem AStA helfen. Das Ganze trägt er sehr souverän vor. Nervös wirkt er auch. Gabriel Kords poltert aus dem Publikum: „Dir hört keiner zu!“

21:16 Carsten Schönebeck stellt sich vor. Die Nomierung sei für den 25-Jährigen sehr überraschend (für uns auch!), auch er möchte viel Kommunikation betreiben. Damit kennt sich der ehemalige Chefredakteur des webMoritz ja bereits aus. Er schließt seine Ansprache mit „Gott schützt unsere Uni“.

21:18 Erik von Malottki ist dran. Er stellt seine bisherigen Tätigkeiten vor, er war bereits stellvertretender Präsident. Er möchte die Gräben innerhalb der Studierendenschaften schließen und diese mobilisieren, außerdem sollen studentische Organe besser zusammenarbeiten. Er würde versuchen, neutral und überparteilich zu handeln. Konkrete Ziele von Erik sind die Straffung der StuPa-Sitzung, insbesondere die Tagesordnung betreffend.

21:20 Nun werden Fragen gestellt. Sarah Jung möchte wissen, wie sich Pedro und Carsten die Einarbeitung und die Zusammenarbeit mit dem stellvertretendem Präsidium vorstellen würden.

21:22 Carsten sagt, er kenne das Parlament seit zwei Jahren, er hat eine neutrale Sicht auf die Dinge. Für die Einarbeitung bräuchte er Unterstützung, insbesondere von den stellvertretenden Präsidenten Sarah Jung und Christopher Denda. Er hofft auf gute Zusammenarbeit.

21:23 Pedro hält die Stellvertreter für kompetent. Er glaubt auch, dass die alten Präsidenten bei der Einarbeitung helfen würden. Bestimmt. Selbst ernannter StuPa-Opa Frederic Beeskow und Präsident a.D. schlug ihn ja auch vor.

21:24 Erik sagt, dass die beiden Stellvertreter auch ein Grund gewesen wären, dass er seine Nomierung angenommen hat. Erik kennt die Protokolle „von kleinauf“. Verwunderung.

21:25 Solvejg Jenssen fragt Carsten, wie er mit vertraulichen internen AStA-Informationen umgehen würde. Carsten sagt, er würde seine journalistischen Tätigkeiten einstellen und Interna auch vertraulich behandeln. Vielleicht würde er mal einen Gastbeitrag auf dem webMoritz über was ganz anderes schreiben. Wir werden dich daran erinnern!

21:27 Christina Stobwasser sagt, dass Pedro das Parlament als dumm bezeichnet hätte. Wie sei das mit dem Präsidium zu vereinbaren? Pedro sagt, man solle vorwärts schauen und die Probleme seien doch gelöst.

21:30 Die Fragerunde gestaltet sich spannend. Alle drei Kandidaten wirken kompetent, sie sind sehr konzentriert. Erik will Nachfolger in den „kleineren Ämtern“ finden.

21:31 Julien Radloff möchte von Pedro wissen, wie er zu Hochschulgruppen steht, da er ja bereits viel kritisiert hatte. Pedro sieht Hochschulgruppen nicht als Problem an. Erik sieht die Wichtigkeit von Hochschulgruppen im Parlament, dennoch möchte er die jungen freien StuPisten helfen, sich vermehrt einzubringen.

21:33 Konrad Ulbrich fragt, welche Rolle der Haushaltsausschuss spielen würde. Erik, als Mitglied dieses Ausschusses, sagt, dass dieser nur eine Empfehlung ans Parlament gebe. Carsten möchte sich beliebt machen. Braucht er nicht, ist er schon.

21:35 Thomas Schattschneider weist Erik darauf hin, dass er immer noch in einer Hochschulgruppe ist, das hat der Kandidat bei einer Ansprache vergessen. Schattschneider fragt nach der Neutralität im Präsidium, wenn zwei Juso-Mitglider dort aktiv sind. Erik sagt, er werde sich bei Anträgen seiner Hochschulgruppe nicht anschließen, „außer, sie sind mir sehr, sehr wichtig.“ Er will sich überparteilich verhalten.

21:37 Carsten fühlte sich übergangen, auch er ist Mitglied bei den Jusos. Carsten betont seine Neutralität, die er im Präsidium haben würde. Durch Linientreue sei er bei den Jusos intern nicht aufgefallen. Außerdem gebe es ja noch Sarah, die sagen könnte „hört auf mit dem sozialdemokratischen Mist“.

21:39 Nun wird nach der Zusammenarbeit mit dem AStA und den Satzungen gefragt. Erik möchte ein gutes Verhältnis zum Ausschuss haben. Mittlerweile sieht er auch den Sinn der Geschäftsordnung und der Satzung. Pedro sagt, dass der AStA das zentrale Organ ist, welches durch das Präsidium unterstützt werden soll. Während Pedro ausführt, wird es im Sitzungssaal lauter. Er vergleicht die Arbeit im Präsidium mit dem Regelwerk im Fußball. Auch Carsten will freundlich und konstruktiv mit dem Ausschuss arbeiten. Bisher habe er eher mit dem Finger in der Wunde gebohrt, da werde er sich um 180 Grad drehen.

21:45 GO-Antrag: Schluss der Rednerliste. Korbinian hält eine Gegenrede, es seien noch viele Fragen offen. „Das ist die wichtigste Wahl, man soll sich Zeit nehmen“, flüstert JU-Mitglied Konrad Ulbrich. Die Rednerliste wird trotzdem geschlossen.

21:47 Thomas Schattschneider fragt, wie die Kandidaten im Senat agieren würden. Pedro ist bereits Senator und möchte den Willen der Studierendenschaft dort einbringen. Dem Präsidenten komme eine sehr zentrale Rolle dabei zu. Carsten sagt im Prinzip das Gleiche. Erik gesteht, dass er, was den Senat angeht, etwas im Nachteil ist und noch nicht ganz weiß, wie da der Hase läuft.

21:51 Thomas fragt weiterhin, was bisher im Präsidium schlecht lief und was die Kandidaten anders machen würde. Carsten möchte „niemandem ans Bein pinkeln“, er würde die Sitzung straffen, die Kommunikation ausbauen und viel Aufmerksamkeit investieren. Gut fand er, dass der ehemalige Präsident ein Sympathieträger war. „Ob ich das sein könnte, weiß ich nicht. Aber ich habe auch andere Qualitäten“, sagt Carsten. Stimmt, er kann zum Beispiel Feuerzangenbowle zubereiten.

Erik möchte auch die Sitzung straffen und möchte die Beschlüsse des Parlaments in alle Gremien tragen. Pedro dankt Korbinian für sein langes Dienen, auch er möchte mehr die Sitzung straffen. „Wenn wir schon so eine Kabine haben, dann sollen wir sie auch bei der wichtigsten Wahl nutzen.“

21:55 15 Stimmen braucht man mindestens. Carsten möchte ein letztes Wort richten. Darf er aber nicht. Verwirrung im Wahlverhalten, die Stupisten werden einzeln aufgerufen. Unruhe, Thomas ermahnt.

21:57 Korbinian wird aufgerufen. „Der ist doch befangen!“, dröhnt Gabriel aus dem Hintergrund. (Gestern Abend grillten die moritz Redaktionen und feierten bis in die Nacht, das vielleicht zur Erklärung des Verhaltens an der Stelle.)

22:00 Pedro und Carsten waren kurz außerhalb des Sitzungssaals. Was sie da wohl gemacht haben?

21:58 Die Wahl zieht sich. Es wird unruhig. Thomas Schattschneider hätte gerne einen Jingle, den man einspielen könnte.

22:01 Carsten hofft, dass die Mitglieder des StuPas ein wenig Grips haben „und den blöden Schönebeck nicht wählen.“ Es würde mindestens einen Idioten im Parlament geben, wenn er mindestens eine Stimme erhalten würde. Dann hätte er sogar einen Beweis, sagt Carsten.

22:02 Die Wahl ist beendet.

22:03 Puh. Es bleibt spannend. Einen klaren Favoriten gibt es anscheinend nicht.

Carsten Schönebeck gratuliert dem neuen StuPa-Präsidenten Erik von Malottki

22:05 Das Wahlergebnis. Carsten bekommt zwei („Es gibt also zwei Idioten“), Pedro acht, Erik erhält 16 Stimmen. Er nimmt die Wahl an und übernimmt die Sitzungsleitung. Erst einmal gibt es eine Pause. War auch echt spannend und anstrengend.

In der Pause gratulierten viele Erik; Pedro und Carsten stritten sich darum, wer nun der Gauck sei.

22:18 Erik von Malottki nimmt in der Mitte Platz, er bittet alle (unter Einsatz des Glöckchens), sich zu setzen. Er bedankt sich bei allen Mitgliedern des Parlaments und möchte sich bemühen, „ein Präsident für alle zu sein.“ Außerdem hofft er auf „Welpenschutz“.

22:20 TOP 4, Finanzanträge. Zuerst wird der von radio 98eins besprochen. Finanzreferentin Corinna Kreutzmann sagt, dass der Antrag förderungsfähig und -würdig sei, man habe weiterhin einen Kooperationsvertrag mit dem Radio. Es handelt sich um eine Höhe von 2158 Euro.

22:24 Bereits jetzt Ende der Rednerliste und namentliche Endabstimmung. Man möchte wohl wieder Zeit aufholen. Das Ergebnis: Der Antrag ist mit 25 Ja-Stimmen angenommen.

22:26 TOP 5: Anmeldung Staatsexamen. Das Problem sei, sagt ein Mitglied des FSR Kunst, dass sich Lehrämter zwei Monate früher anmelden soll, als bisher üblich. Das bringt Nachteile, weil sich viele nicht ausreichend vorbereiten können, außerdem habe man die neue Regelung vor etwa einer Woche nur über das Internet erfahren. Die neue Regelung sei sehr kurzfristig, viele Dozenten wissen noch nicht davon. Weiterhin würde sich die Regelstudienzeit verschieben, man müsse wahrscheinlich ein Semester mehr studieren.

22:34 Änderungsanträge. Das Publikum ist nun deutlich zusammengeschrumpft, Gabriel wuffte.

22:36 Namentliche Endabstimmung über den Antrag, nach dem sich das StuPa gegen die kurzfristige Verkürzung der Anmeldefrist für das Staatsexamen der Lehramtsstudenten ausspricht und das Bildungsministerium auffordert, diese Regelung wieder aufzuheben. Der Antrag ist einstimmig angenomen. Ungewohnte Einigkeit der StuPa-Mitglieder.

22: 38 TOP 6: Informationen zur Erstsemsterwoche. Maximilian möchte weitere helfende Hände haben und appelliert an das Parlament. „Die Ersti-Woche soll nicht nur zum Rumsaufen sein“, sagt der Referent für die Erstsemesterwoche. Viele Führungen werden daher angeboten, der AStA selbst soll sich vorstellen. Maximilian benennt Probleme der Räumlichkeiten. Ein weiteres Problem stellen aber auch die Ersti-Tüten dar. Etwas Großes würde fehlen. So möchte ein großer Lutscher-Hersteller keine Lollis zur Verfügung stellen. Schade. Das Programm selbst würde aber stehen.

22: 48 Es werden die Finanzen besprochen. Maximilian möchte nicht so viel Geld ausgeben, wie sein Vorgänger. Hendrik Hausschild vom Finanzausschuss gibt Hinweise. In der Zwischenzeit durfte sich die tickernde Redakteurin anhören, dass sie heute ja so intelligent aussehen würde. Na gut. Weiter geht´s.

22:51 Nun wird besprochen, wo die Ersti-Party stattfinden würde. TV Club steht im Raum, aber auch die Hallen am Bahnhof werden angesprochen. Florian Bonn sagt, man müsse aber auch die Studentenclubs mit einbeziehen. Referentin für Studienfinanzierung Susann Schultz spricht von Platzproblemen.

22:54 Die Referenten und StuPa-Mitglieder sprechen aus ihren Erfahrungen mit der Greifswalder Clubszene. Den TV Club finden die meisten Stupisten weniger überzeugend. Torsten Heil, Mitarbeiter des webMoritz, meint, die StuPa-Mitglieder seien nicht wirklich für ihre Partyqualitäten bekannt. Der neue Präsident Erik nimmt die StuPisten in Schutz: „Manche Stupisten sind ja schon älter.“ Lachender Applaus.

22:57 Wie lange man über Greifswalder Clubs diskutieren kann… So viele gibt es doch gar nicht.

22:58 GO-Antrag von Schulz-Klingauf: Er möchte die zuständigen Referenten nun arbeiten lassen. Schulz-Klingauf ist übrigens ein halbes Jahr älter als StuPa-Opa Frederic Beeskow.

22:59 TOP 7 Konsenspapier. Thomas Schattschneider stellt den Antrag vor. Es handelt sich dabei um ein Kompromisspapier der Studierendenschaften der Universitäten Greifswald und Rostock zur künftigen Lehramtsausbildung.

23:05 Liebe Grüße nach Rostock, wo auch gerade das Konsenspapier besprochen wird.

23:08 Schulz-Klingauf dankt für die Ausarbeitung dieses Papiers. Thomas Schattschneider sagt, man müsse sich auf die Studienfächer einigen. Frederic Beeskow möchte wissen, wie die Verhandlungen mit Rostock zu Stande kamen.

23:14 Daniela Gleich sagt, die Qualität der Lehrerbildung solle nicht leiden und sie sei froh über die Einigung mit den Vertretern aus Rostock. Man solle geschlossen als Studierende des Landes auftreten. Sie ist als Vertreterin in die Verhandlungen gegangen.

23:16 Torsten Heil fragt, warum es keinen Druck gegen das Rektorat geben würde. Auch im Ministerium werde zu wenig gemacht, sagt Torsten. Es wird spontan geklopft.

23:19 Daniela sagt: „Es sei nicht so, dass ich mit dem Rektor nicht gesprochen hätte.“ Es kommt zu einer kleinen Auseinandersetzung zwischen Torsten Heil und Daniela Gleich, der Präsident meldet sich mit Glöckchen zu Wort: „Ich bitte um Respekt so.“ Torsten ist ja schon ruhig. Kurzzeitig.

23:21 StuPa-Mitglied Diana Treiber, Lehramtsstudentin, kann mit dem Papier mitgehen.

23:27 GO-Antrag: Redezeitbegrenzung auf eine Minute.

23:29 Franz Küntzel sagt, mit dem Konsenspapier könne man gemeinsam stark auftreten.

23:34 Änderungsanträge. Erik schlägt vor, aber nichts zu ändern, es sei ja schon ein Konsens; aus Rostock gibt es noch keine Nachricht. Na los, Rostock. Sagt an.

23:38 Erik sagt, dass der StuRa in Rostock nicht beschlussfähig ist. Nun wird überlegt, wie das Greifswalder Parlament damit umgeht.

23:59 Antrag auf Vertagung. Zehn sind dafür, elf dagegen. Der Antrag wird nicht vertagt. Die Zeit rennt und es sind noch so viele Tagesordnungspunkte. Die Debatte wird geschlossen, ohne Endabstimmung. 50 Minuten Debatte für…für was?

23:48 Gegenwärtig ertönt inmitten der Pause das Lied „Ich möchte ein Glücksbärchen sein.“

23:49 Die Sitzung geht jetzt weiter mit TOP 8, Bewerbungen zum Allgemeinen Studierendenausschuss.

23:50 Daniela Gleich bewirbt sich für den Vorsitz des AStAs, sie war bisher stellvertretende Vorsitzende. Die StuPa-Mitglieder treffen auch so langsam wieder ein.

23:51 Alexander Schulz-Klingauf fragt nach Selbstverständnis und Kritikfähigkeit Danielas. Sie schätzt sich für kritikfähig ein und hat Rückhalt aus dem Studierendenausschuss.

23:53 Konrad fragt, ob Daniela einen Nebenjob bei der Pressestelle des Rektorats hat. Sie verneint die Frage. „Was tut denn das zur Sache?“, fragt sie. Korbinian appelliert an die Mitglieder des Parlaments, den AStA nicht kopflos zu lassen.

23:56 „Wie soll das Verhältnis zum StuPa sein?“, fragt Erik. Daniela möchte eine konstruktive und ehrliche Zusammenarbeit haben.

23:57 Frederic erkundigt sich, was es mit dem Antrag des AStAs auf sich hat, dass das StuPa auch in der vorlesungsfreien Zeit tagen soll. Daniela sagt, es müssen noch freie AStA-Stellen besetzt werden. Die Wahl erfolgt, dieses Mal sogar ohne Wahlkabine. Die Sitzung wurde bis 1 Uhr verlängert. Die tickernde Redakteurin braucht Kaffee.

00:02 Es wird ausgezählt. Nun heißt es warten, warten, warten. Die Sitzung zieht sich.

00:06 Das Ergebnis: 17 Ja-Stimmen, fünf Mitglieder sagten nein, eine Enthaltung. Daniela ist gewählt. Sie tritt von dem stellvertretenden Vorsitz zurück, nimmt die Wahl an und bedankt sich artig für die Ja-Stimmen.

00:08 Sabine Wirth bewirbt sich für das neu geschaffene Referat für regionale Vernetzung und Geschichte. Die gebürtige Stralsunderin ist Vorsitzende des Fachschaftsrats Geschichte. Sie möchte das Geschichtsbewusstsein der Greifswalder Studierenden stärken und neue Projekte unterstützen.

00:10 Sabine wird gefragt, ob sie auch den AStA politisch unterstützen würde. Ja, sie würde.

00:11 Schulz-Klingauf fragt nach der Vereinbarkeit vom FSR-Vorsitz und AStA-Referat. Sie möchte sehen, inwieweit sich die beiden Tätigkeiten vereinbaren lassen und dann gegebenfalls abwägen und eins der beiden Ämter niederlegen würde. Nun beginnt die Wahl.

00:15 Wahl einer Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, Ekaterina Kurakova bewirbt sich. Sie möchte neue Ideen im Sportbereich realisieren, wie zum Beispiel Sportfeste oder Wettbewerbe. Es gibt keine Fragen. Auch nicht von Alexander Schulz-Klingauf. Erik von Malottki erbarmt sich nun doch und saugt sich eine Frage aus den Fingern: „Wärst du bei Schicksalsschlägen bereit, auch den Part von Maximilian zu übernehmen?“ Maximilian guckt ganz betroffen, Ekaterina bejaht die Frage.

00:19 Das Wahlergebnis für die Referentin für regionale Vernetzung und Geschichte wird verkündigt: 20 Ja-Stimmen, drei Mal nein.

00:20 Nun beginnt die Wahl der Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche. Franz Küntzel treibt in der Zwischenzeit mit Björn Reichel Unsinn. Irgendwie muss man sich ja auch die Wartezeit vertreiben.

00:22 Es geht um Verlängerung der Sitzung. Es wird munter mit Uhrzeiten um sich geworfen. Die tickernde Redakteurin hat sogar vier vernommen.

00:23 Das Wahlergebnis für Ekaterina ist da: 20 Ja-Stimmen, zwei Mal Nein, eine Enthaltung. Sie ist gewählt.

00:24 TOP 9, wie Erik einleitete: „Unser alter Kollege“, gemeint ist Ernst Moritz Arndt. Vor zwei Wochen gab es bereits eine Diskussion, aber ohne Endabstimmug.

00:25 GO-Antrag: Schluss der Debatte. Es wird gleich abgestimmt. Die Konzentration im Sitzungssaal lässt merklich nach. Namentliche Endabstimmung um die Aufhebung des Beschlusses 2009-06-23/05. Viele Mitglieder sind nicht mehr anwesend. Der Antrag ist  mit 12 Ja-Stimmen und 10-Nein-Stimmen angenommen. Einheitsapplaus. Und Thorben Vierkant freut sich. Der Name „Ernst Moritz Arndt“ wird also wieder vom StuPa eingesetzt.

00:29 TOP 10 LHG-Novellierung.

ab hier tickert Marco Wagner

00:32 Alexander Schulz-Klingauf fragt, ob das „Positionspapier zur LHG-Novelle“ als Grundlage für eine Stellungnahme des AStA dienen soll, oder ob hierfür noch ein Arbeitsauftrag des StuPa erforderlich ist.

00:33 Björn Reichel sagt, dass die Position zum LHG als Grundlage für eine Stellungnahme gegenüber der Landesregierung dienen soll.

00:34 Frederic Beeskow fragt, ob wirklich über jeden einzelnen Paragraphen abgestimmt werden soll. Er schlägt eine Abstimmung über die gesamte Novelle vor.

00:35 Björn Reichel ist damit einverstanden, dass über die gesamte Novelle und nicht über jeden einzelnen Paragraphen abgestimmt werden kann.

00:37 Jetzt werden Änderungen an dem Antrag diskutiert. Frederic Beeskow warnt davor, den Begriff „Positionspapier“ inflationär zu gebrauchen.

00:42 Endlich! Namentliche Endabstimmung. Der Antrag ist mit 16 Ja-, zwei Nein-Stimmen und zwei  Enthaltungen angenommen.

00:44 Jetzt geht es um die Wahl der Vertreterinnen des Haushaltsausschusses.

00:45 Korbinian Geiger schlägt Alexander Schulz-Klingauf als Vorsitzenden des Haushaltsausschusses vor, da er immer besonders viele Fragen zur Arbeit dieses Ausschusses hat, die er dann in den entsprechenden Sitzungen klären könnte.

00:47 Außerdem werden noch Martin Hackbarth und Jens Pickenhan vorgeschlagen. Es müssen insgesamt drei Vertreter gewählt werden. Alle drei nehmen die Kandidaturvorschläge an.

00:49 Jetzt wird gewählt. Martin Hackbart ist fast einstimmig mit einer Enthaltung gewählt worden. Er ersetzt die Stelle von Maximilian Willman. Alexander Schulz-Klingauf ist ebenfalls einstimmig gewählt. Er nimmt den Platz des zurück getretenen Grischka Nissen an. Jens Pickenhan wurde ebenfalls einstimmig gewählt.

00:51 TOP 11: Änderung der Geschäftsordnung. Es wird diskutiert, ob der Antrag vertagt werden soll. Die Mehrheit entscheidet sich gegen eine Vertagung. Nach der Annahme der Änderungsanträge Alexander Schulz-Klingaufs durch den Antragsteller Thomas Schattschneider wird nun abgestimmt. Das Protokoll soll nun nach wie vor schriftlich erfolgen, allerdings ein Audiomitschnitt zusätzlich angefertigt werden.

00:55 Der Antrag wurde abgelehnt. TOP 12: Änderung der Satzung. Korbinian beantragt Vertagung.

00:56 Frederic Beeskow: „Entweder wir stimmen heute ab, oder der Antrag wird zurück gezogen und dann erneut eingereicht.“ Antrag auf zweite Lesung der Änderung der Satzung wurde nach Abstimmung vertagt.

00:57 TOP 13: Änderung der Wahlordnung. Der Antrag wird behandelt. Es wurde auch hier eine Vertagung vorgeschlagen. Es kommt zur namentlichen Endabstimmung: Thomas Schattschneider stimmt mit „Niemals, auf keinen Fall“, Martin Hackbarth mit „Ja, Ja.“ Der Antrag wurde mit 17 Nein-Stimmen abgelehnt. Es sind noch 20 Stupisten anwesend.

01:00 Der AStA wünscht, dass das StuPa auch in der vorlesungsfreien Zeit tagen soll. Timo Schönfeldt hat Bedenken, ob dies per Satzung überhaupt möglich ist.

01:02 Alexander Schulz-Klingauf war „gelinde gesagt entsetzt“, als er den Antrag gelesen hat. Es sei schließlich die Aufgabe des AStA, das Stupa in der vorlesungsfreien Zeit zu vertreten.

01:03 Konrad Ulbrich hält eine ausdrucksstarke Gegenrede. Durch den Antrag will der AStA dem StuPa helfen, dass es in der vorlesungsfreien Zeit entscheidende Fragen fällen kann, die keinen besonders großen Zeitaufschub bedürfen.

01:05 Frederc Beeskow versteht die Bitte des AStA. Allerdings reicht es hierfür aus, dass der Präsident eine Sondersitzung anberaumt. Er bittet daher um Rückzug des Antrages.

01:06 Diana Treiber versteht die Intention des AStA, hat allerdings bedenken, ob das StuPa in der vorlesungsfreien Zeit überhaupt beschlussfähig ist.

01:09 Thomas Schattschneider schlägt vor, dass bereits langfristig Termine für Sitzungen in den Semesterferien eingeplant werden sollten. Es gab keinen Widerspruch.

01:13 Die Mehrheit entschied sich für die Anberaumung einer Sondersitzung während der Semesterferien. Nur noch 15 Minuten. Dann ist die Sitzung endlich vorbei! Hoffentlich…

01:15 Konrad Ulbrich schlägt vor, dass die Anträge von Patrick Kaatz vorgezogen werden. Schließlich warte er bereits seit fünf Stunden. „Es kommt darauf an, wie wir mit unseren Antragstellern, die außerhalb des StuPa kommen, umgehen.“ Dem Vorschlag wird statt gegeben. Jetzt geht es also um die Einführung eines Terminkalenders für den AStA. Zudem wünscht er sich eine Auflistung von Veranstaltungsterminen der Hochschulgruppen, studentischen Medien, StuPa-AGs im Terminkalender des AStA auf deren Homepage.

01:21 Es sind noch 16 Stupisten anwesend. Der Antrag wird nach Vorschlag von Alexander Schulz-Klingauf nach Abstimmung als Arbeitsauftrag an den AStA weiter geleiet.

01:23 Nun begründet Patrick Kaatz seinen zweiten Antrag über die Einführung eines Antragbuches zur Vollversammlung (VV). Nach Angaben Björn Reichels ist der „Ernst zur Vollversammlung“ kein Antragsbuch.

01:24 Timo Schönfeldt schlägt eine Überweisung an den AstA vor. Thomas Schattschneider widerspricht dem. Schließlich sei das eine Angelegenheit, welche die gesamte Studierendenschaft und nicht nur den AStA betrifft.

01:26 Frederic Beeskow hält den Antrag für „sehr unterstützenswert“. Schon alleine deshalb, weil nach dem Antrag bereits eine Woche vor der VV die Tagesordnung feststehen muss und dies besonders vorteilhaft für die Vorbereitung der VV sei.

01:27 Alexander Schulz-Klingauf wünscht die Einführung eines vorläufigen Antragbuches, welches 14 Tage vor der VV erscheinen soll. Der Antragsteller übernimmt die Änderungsvorschläge Schulz-Klingaufs.

01:29 Es wird immer noch diskutiert. Nur noch eine Minute. Dann ist die Sitzung offiziell zu Ende.

01:30 Die Sitzung ist zuende. Es wird aber fröhlich weiter debattiert.

01:31 Änderungsantrag abgelehnt. Noch 15 Stupisten anwesend.

01:32 Endlich namentliche Endabstimmung. Der Antrag wurde angenommen.

01:34 Die Sitzung ist zu Ende. Schicht im Schacht!

Graphik: Jakob Pallus, Foto: Marco Wagner

Rückblick auf die AStA-Sitzung vom 12. Juli 2010

Ein Beitrag von Patrick Kaatz

Zum letzten regulären Mal tagte der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) in der Vorlesungszeit, denn von nun tagt der AStA nur noch zweiwöchentlich.

Zu Beginn wurden zwei Dokumente verteilt. Zum einen die Geschäftsordnung des AStA, zum anderen ein Papier, das derzeit die Runde macht und für ein klein wenig Aufregung gesorgt hat. Dabei handelt es sich um die Stellungnahme von Professor Weber zu einem Artikel zu seiner Person in der OZ. Diese Stellungnahme findet ihr hier.

Nach Danielas Begrüßung und der Eröffnung des ersten Tagesordnungspunktes (TOP) stellte sich Ekaterina Kurakova als Bewerberin für das Referat Sport, Kultur und Erstsemesterwoche vor. Ihren Schwerpunkt möchte sie auf den Bereich Sport legen, da sie hier bereits über Erfahrungen verfügt. Sollte sie am Mittwoch gewählt werden, würde sie sich das Referat mit Maximilian Willmann teilen.

Danach bat eine Lehramtsstudentin den AStA um Hilfe. Durch einen Beschluss des Bildungsministeriums müssen die Zeugnisse für Lehramtsstudierende zwei Monate früher ausgegeben werden, damit diese sich wiederum direkt nach dem Studium für das Refendariat bewerben können. Daraus resultierte jedoch auch, dass die Prüfungsanmeldung von November auf September vorverlegt wurde. Nun fehle Vielen die nötige Zeit, um die letzten Scheine für das Staatsexamen rechtzeitig zu erwerben. Das hätte zur Folge, dass man ein Semester länger studieren müsse. Daneben gelte die Regelung ab sofort, das heißt es gibt auch keine Übergangsregelung. Die zuständigen Referenten versprachen ihr, sich des Themas anzunehmen und sich mit ihr noch mal genauer zu unterhalten.

Anschließend ging es in den TOP der Berichte. Referent für Hochschulpolitik Franz Küntzel berichtete, dass man das Positionspapier zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG M-V) fertig gestellt habe und es dem Stupa-Präsidium nun vorläge. Dazu gab es eine Nachfrage, die Björn Reichel, ebenfalls Referent für Hochschulpolitik, für Franz beantwortete.

Der Bericht von Sandro Mundt befasste sich mit der Vorbereitung der 24-Stunden-Vorlesung. Man wolle E-Mails an alle Mitarbeiter schreiben, um somit Referenten zu werben. Jedoch gäbe es dahingehend noch Probleme mit dem Rechenzentrum.

Weiterhin gab Korbinian die Sitzung des Studierendenparlamentes (StuPa) am Mittwoch bekannt. Auf Nachfrage, erteilte Korbinian Franz ganz gewohnheitsrechtlich das Wort, worauf dieser seine Frage umformulierte: „Wirst Du als AStA-Vorsitzender antreten, da Du hier schon Rederecht verteilst?“ Danach stellte er aber seine ernst gemeinte Frage. Wobei Korbinian als AStA-Vorsitzender schon seinen Reiz hätte.

„Nichts zu berichten“

Nach einem weiteren „Nichts zu berichten“ (klassische Antwort bei Aufruf des entsprechenden Referenten, wenn er nichts zu berichten hat), hatte auch Josefine Heuke, bisherige Referentin für Fachschaften und Gremien, „nichts zu berichten“, wies aber auf ihren Abschiedskuchen hin, da sie uns in nächster Zeit Richtung Nordeuropa, genauer gesagt Finnland, verlässt. Wir wünschen alles Gute und schau mal wieder vorbei, wenn Du Montagabend in Greifswald sein solltest.

Maximilian erklärte danach, dass man für die Erstsemesterwoche 500 Beutel von den Stadtwerken gesponsort bekäme. Daneben könnte es zu Problemen mit der Mensa kommen, da an dieser derzeit gebaut werden. In der Mensa am Schießwall werden traditionell die Neu-Studierenden in Empfang genommen.

Im nächsten Bericht stellte Referent für politische Bildung Kilian Dorner die Idee vor, in der Ersti-Woche politische Filme im Cinestar anzuschauen. Er bat dazu seine Mitreferenten um Filmvorschläge.

Anschließend stellte Daniel Focke kurz seine Arbeit an der Homepage vor und bat die Referenten um Rückmeldungen, sofern sie technische Probleme hätten. Diese Nachfrage wurde von seinen Kollegen dankbar aufgenommen.

Neureferentin Valeria gab bekannt, dass sie mit der Einarbeitung begonnen hätte und derzeit Kontakt zu den für ihr Referat (Studierendenaustausch und ausländische Studierende) Verantwortlichen im Studienkolleg und im Auslandsamt aufgenommen hätte.

Abschließend berichtete Daniela über ihr turnusmäßiges Treffen mit Kanzler Flieger. Dabei sei es auch schon um das von Sandro angesprochene Problem gegangen, dass man für Rundmails immer erst eine Erlaubnis einholen müsse. Derzeit prüfe man alternative Optionen, wie zum Beispiel die Freigabe an einem Tag der Woche, an dem der AStA dann eine Art Newsletter versenden würde.

Danach ging man in den TOP 3 über, der die Auswertung der Lehramtsdemo in Schwerin umfasste. Grundsätzlich sei man positiv wahrgenommen worden und auch die Vorbereitung sei durch gute Abstimmung unter den Referenten relativ glatt verlaufen. Es werden nur einige kleinere Kritikpunkte, wie die Ordnung im Büro moniert. Daniel schlägt daher ein Feedbackformular vor, um die Demo zu analysieren. Daniela ergänzt die Idee dahingehend, dass man einen Leitfaden für solche Veranstaltungen erstellen könnte.

TOP 4 behandelt den Christopher-Street-Day (CSD) am kommenden Samstag in Schwerin. Der AStA wird dort mit einem eigenen Wagen vertreten sein und sich an dem jährlichen Zeichen für Gleichberechtigung Homosexueller beteiligen. Zusammen mit der AG Gender Trouble, welche den Großteil der Aktion organisiere, fährt der AStA dazu am Samstag mit dem M-V Ticket der Deutschen Bahn nach Rostock. Derzeit werden noch Leute gesucht. Anmelden kann man sich unter gleichstellung(at)asta-greifswald.de.

Unter TOP 5 wurde die Planung der Anti-Sexismuswoche besprochen. Diese wird derzeit von Kilian, der AG Gender Trouble und Lisa, Referentin für Gleichstellung, betreut. Daneben erfahre man starke Unterstützung des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD). Ziel diese Veranstaltung soll die Bekämpfung von Sexismus und eine Homophobiekampagne sein.

Corinna Kreutzmann, Finanzreferentin, hatte „ihren“ TOP unter Nummer 6 laufen. Dort wies sie die Referenten noch einmal auf die Finanzordnung hin. So müssten Ausgaben vor der Ausgabe mit ihr besprochen werden und nicht erst bei der Abrechnung. Daneben sollte man auch auf Kleinstsummen verzichten. In diesem Zusammenhang wurde von außen auch noch einmal darauf hingewiesen, dass die Referenten kein Gehalt, sondern eine Aufwandentschädigung erhielten, die gerade für die Kleinsummen gedacht sei.

Beschluss: StuPa soll in der vorlesungsfreien Zeit tagen

In TOP 7 beschloss der AStA, dass Stupa zu mindestens einer Sitzung pro Monat innerhalb der vorlesungsfreien Zeit aufzufordern. Dies ist dahingehend nur konsequent, da auch andere Institutionen, wie der AStA oder die Moritz-Medien während dieser Zeit weiterarbeiten.

Anschließend griff man  unter TOP 8 ein Thema einer vorherigen Sitzung auf, als der Student Francis  ein Projekt vorgestellt hatte, bei dem man für Schüler in Sri Lanka Güter und Geld sammeln wollte. Unter diesem Punkt gab es Bedenken, ob der AStA eine solche Aktion überhaupt unterstützen dürfe. Dies wurde dahingehend geklärt, dass die Referenten sich großteils privat dort engagieren könnten und der AStA nur bei den üblichen Runden für das Projekt Flyer verteile.

Franz Küntzel ist als Kassenwart zurückgetreten. Daher musste ein neuer Kassenwart gewählt werden. Dabei stellte sich heraus, dass die scheidende Josefine auch Kassenwärtin sei. Mithin erledigte man die Neuwahl zweier Kassenwärte in einem Arbeitsgang. Wir gratulieren Daniel und Lisa zu ihrem neuen Amt. Damit gibt es wieder die vollzähligen vier Kassenwarte, deren Aufgaben das abendliche Zählen der Kasse, sowie das Tätigen von Überweisungen sei. Außerdem müsse man die Kassenblätter überwachen.

Den Bürozeitenplan unter TOP 10 eröffnete Daniela: „Wir brauchen Referenten, die das Büro besetzen.“ Besetzer waren schnell gefunden und so ging es weiter zu TOP 11, der sich mit der Büroordnung befasst und immer dann seinen Weg in die Tagesordnung findet, wenn die Büroordnung nicht stimmt. Es bleibt aber festzuhalten, dass Björn, unzählige Male dafür angemahnt, nun seine Kaffeetasse abwäscht.

Im TOP 12 Sonstiges wurden noch schnell zwei Beschlüsse gefasst. Einerseits vertritt Kilian nun das vakante Ökologiereferat, andererseits beschloss man weiterhin via elektronischen Medien für den Lehramtserhalt zu werben. Dazu wolle man auch weitere Studenten animieren.

Professor Gleditsch über militärische Konflikte in Folge des Klimawandels

Professor Gladitsch befürchtet keinen Anstieg militärischer Konflikte durch den Klimawandel

Wird es in Zukunft durch den Klimawandel vermehrt zu Konflikten kommen? Der Politikwissenschaftler Nils Petter Gleditsch sagt Nein. Am Montag hielt Gleditsch einen Vortrag über „Klimawandel und Sicherheit“ am Institut für Politikwissenschaft.

Nils Petter Gleditsch ist Professor am Peace Research Institute in Oslo und Herausgeber der Journal of Peace Research. Außerdem lehrt er an der University of Science and Technology in Trondheim. Er ist der siebt-meistzitierteste Politikwissenschaftler der Welt. Und das, obwohl er nie promoviert hat, wie er am Anfang seines Vortrages verriet.

Trotz Hitze fanden sich rund 60 Zuhörer im Hörsaal der Geschichte ein. Während das Klima Greifswald über 30 Grad bescherte, befasste sich Gleditsch im Hörsaal mit dem Zusammenhang von Sicherheit und Klimawandel. Wird der Klimawandel in Zukunft zu mehr Konflikten führen?

Diese Fragestellung ist nicht neu in der Politikwissenschaft. Dennoch wird sie meist nur am Rande behandelt. Selbst das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das regelmäßig wissenschaftliche Berichte zur Bewertung der globalen Erwärmung verfasst, widmet erst in seinem neuesten Bericht ein Kapitel der Sicherheit.

Die offensichtlichste These lautet, dass der Meeresspiegelanstieg zu Migration führt und Migration wiederum zu Konflikten. Doch die Forschung zieht auch Verbindungen von Konkurrenz um Ressourcen sowie Ressourcenknappheit und lokalen Konflikten.

Doch hat der Klimawandel auch direkte Auswirkungen auf die Sicherheitslage? Gleditsch verneint dies. Die oben genannten Thesen können nur schwer direkt auf den Klimawandel zurückgeführt werden. Dass beispielsweise Migration zu Konflikten führt, ist bewiesen. Doch wer kann genau sagen, ob die Migration ausschließlich durch den Klimawandel ausgelöst wurde? Ebenso verhält es sich mit Wirtschaftskrisen. Auch diese können Konflikte hervorrufen. Doch die Krise auf den Klimawandel zurückzuführen ist schwierig.

In der empirischen Forschung konnte jedenfalls bisher kein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Sicherheit gefunden werden.

Der Vortrag rief bei den Zuhörern einigen Diskussionsstoff hervor. Es gab viele Beiträge, darunter auch sehr kritische. So lautete der erste Beitrag: „Thank your for the provoking presentation!“ Andere fragten eher nach konkreten Beispielen, wie es zum Beispiel in China oder Finnland aussehen könnte.

Dass trotz des Wetters so viele Zuhörer kamen, erfreute auch Gleditsch: „I don’t know if I’d come to the lecture!“

Fotos: Wikipedia

Mittwoch ist wieder Stupa

Diesen Mittwoch tagt zum letzten Mal in der Vorlesungszeit  das Studierendenparlament (StuPa) um 20 Uhr im Konferenzsaal des Unihauptgebäudes. Heute jedoch mit vielen neuen Anträgen. Die alten wurden in der letzten außerordentlichen Sitzung abgehandelt. Lediglich die Besprechung der Änderungen der Satzung, Wahlordnung und der Geschäftsordnung des StuPa sind noch auf den Plan. Nachdem der Arndt-Antrag Thomas Schattschneiders in der letzten ordentlichen Sitzung faktisch gar nicht richtig besprochen beziehungsweise auch über diesen nicht richtig abgestimmt werden konnte, reichte der Stupist diesen Antrag erneut ins Stupa mit ein. Bei Schattschneiders Antrag handelt es sich speziell um eine Positionierung des StuPa zum Namenspatron. Entschieden werden soll, ob das StuPa den Patron wieder einsetzt oder den Namen weiterhin abgelegt wissen will. In der vergangenen Sitzung wurde diesbezüglich entschieden, nichts zu entscheiden.

Ansonsten stehen unter anderem noch die LHG-Novellierung und ein Antragsbuch zur Vollversammlung auf dem Plan.

Die vollständige Tagesordnung:

TOP 1 Berichte (Drs. 20/82): Hier legen die AStA Referenten und Medien Rechenschaft über ihre geleistete Arbeit ab.

TOP 2 Formalia: Die Beschlussfähigkeit wird festgestellt.

TOP 3 Wahl der Präsidentin des Studierendenparlamentes: Nachdem Korbinian Geiger vor zwei Wochen bekanntgab, dass er sein Amt zum 13. Juli niederlegen werde, muss nun ein neuer Präsident gewählt werden. Hierfür müssen Stupisten einen Kandidaten vorschlagen. Offiziell wurden noch keine Kandidaten genannt.

TOP 4 Finanzanträge: Dem webMoritz liegen derzeit keine Informationen über Finanzanträge vor.

TOP 5 Informationen über die Erstsemesterwoche: Hier berichten die AStA-Referenten für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche über ihre Planungen für das Programm der Erstiwoche.

TOP 6 Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses

TOP 6.1 Wahl der AStA-Vorsitzenden: Gegenwärtig liegt noch keine Bewerbung vor. *Update 18:30 Uhr* Es bewirbt sich Daniela Gleich für den AStA-Vorsitz.

TOP 6.2 Wahl der Referentin für Fachschaften und Gremien: Hierfür ist keine Bewerbung eingegangen.

TOP 6.3 Wahl der Referentin für regionale Vernetzung und Geschichte: Dieses Referat muss ebenfalls unbesetzt bleiben. *Update* Sabine Wirth bewirbt sich für dieses Referat.

TOP 6.4 Wahl der Referentin für Ökologie: Auch hier gibt es nach wie vor keinen Bewerber.

TOP 6.5 Wahl einer Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche: Hierfür bewirbt sich Ekaterina Kurakova

TOP 6.6 Wahl der Referentin für den Bologna-Prozeß: Es liegt keine Bewerbung vor.

TOP 7 LHG-Novellierung (Drs. 20/85): Das StuPa soll nach diesem Antrag beschließen, dass das Positionspapier der Greifswalder  Studierendenschaft als Basis für die weitere Arbeit an der Novelle des Landeshochschulgesetzes (LHG) und Austausch mit anderen Studierenden des Landes Mecklenburg-Vorpommern gelten soll.

TOP 8 Wahl einer Vertreterin in den Haushaltsausschuß: Es liegt keine Bewerbung vor.

TOP 9 Änderung der Geschäftsordnung (zweite Lesung) (Drs. 20/70, 20/83): Nach dem Antrag Thomas Schattschneiders soll künftig das schriftliche Protokoll entfallen und stattdessen ein Audiomitschnitt als Protokoll dienen.

TOP 10 Änderung der Satzung (zweite Lesung) (Drs. 20/71, 20/84): Künftig sollen Anfragen nur noch schriftlich gestellt werden, die in angemessener Frist zu beantworten sind. In der Sitzung sollen mündliche Anfragen nur noch in Ausnahmefällen erlaubt sein.

TOP 11 Änderung der Satzung und der Wahlordnung (zweite Lesung) (Drs. 20/77): Künftig soll anstatt einer Personenwahl eine personalisierte Verhältniswahl über Listen erfolgen, sofern der Antrag angenommen wird.

TOP 12 Einrichtung eines Terminkalenders studentische Selbstverwaltung (Drs. 20/79): Der Antrag ist selbsterklärend.

TOP 13 Einführung eines Antragsbuches für die Vollversammlung (Drs. 20/80): Da der bisherige „Ernst“ zur Vollversammlung kein Antragsbuch, sondern lediglich ein Informationsblatt zu den Anträgen der Vollversammlung darstellt, fordern Patrick Kaatz und Solvejg Jenssen die Einführung eines Antragsbuches zur nächsten VV.

TOP 14 Gründung einer AG Umweltmanagement (Drs. 20/81): Was sich hinter dem Antrag verbirgt, verrät bereits der Antragstitel.

TOP 15 Namenspatron „Ernst Moritz Arndt“ (Drs. 20/32): Hier soll sich das StuPa nach der in diesem Frühjahr gefallenen Senatsentscheidung erneut klar positionieren, ob es der Entscheidung des Senats folgt oder den Namen weiterhin abgelegt behält.

TOP 16 Sonstiges: Alles, was in den vorherigen Tops keinen Platz gefunden hat.

*Update* Es wurde ein neuer TOP 8 „Konsenspapier Lehrerbildung“ eingefügt. Hierbei handelt es sich um das Kompromisspapier zwischen den ASten Rostock und Greifswald über das der webMoritz bereits hier kurz berichtete.

500 gegen Tesch und für das Lehramt

Frederic Beeskow, "Alterspräsident" des StuPa, ruft zur Demo

Aus den zehn Bussen auf dem Parkplatz in der Nähe des Schweriner Schlosses strömen an diesem 8. Juli um zehn Uhr insgesamt 500 Menschen, um sich für den bevorstehenden Demonstrationszug und die anschließende Abschlusskundgebung zu sammeln.

Der Umzug führte durch die Innenstadt über den Marktplatz und anschließend zur Siegessäule vor dem Schloss. Unter den Demonstrierenden befanden sich nicht nur zahlreiche Studierende. Der Studiendekan Professor Patrick Donges war ebenso dabei, wie Professoren Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät und Heinrich Assel, Dekan der Theologischen Fakultät.

Zudem waren die Lehrenden aus dem Bereich Fachdidaktik des Historischen Instituts mit in die Landeshauptstadt gefahren, um gemeinsam mit den Studierenden ein Zeichen gegen die Pläne der Landesregierung zu setzen. Darüber hinaus waren zahlreiche andere Wissenschaftler der Theologischen und Philosophischen Fakultät unter den Demonstrierenden. Auch einige Rostocker Universitätsangehörige reisten nach Schwerin, um die Greifswalder Studierenden bei ihrem Anliegen zu unterstützen. Bereits gestern war eine Solidaritätskundgebung der Bildungsaktion Rostock eingegangen. Im Verlauf der Kundgebung wurde eine weitere Solidaritätskundgebung des AStA Neubrandenburg verlesen.

„MähklenBurk prauchd kaihne LäHra!“

Die Karawane setzt sich in Bewegung...

Während des Umzuges durch die Innenstadt vielen erneut die Forderungen: „Hopp, Hopp, Hopp Bildungsabbau Stopp!“. Es wurde gepfiffen, in die Vuvuzela und das Horn geblasen und für das Greifswalder Lehramt getrommelt.  Letzteres übernahmen Vertreter des Studententheater StuThe. Auf den Schildern und Bannern standen Losungen wie „Sterbehilfe ist verboten – auch für uns“, „Gegen Bildungsterrorismus“, „MähklenBurk prauchd kaihne LäHra!“ oder „Bildung MV/ HGW – weiterdenken verboten!“ Das Bildungsbündnis Greifswald war ebenfalls mit ihrem Banner „reclaim your education“ dabei. Zwei Studenten mimte einen Sensenmann mit dem Gesicht des Bildungsministers Henry Tesch.

Die Abschlusskundgebung wurde von Thomas Schattschneider, Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaft, und Daniela Gleich, der amtierenden AStA-Vorsitzenden moderiert. Als erster Redner trat der SPD-Landespolitiker Mathias Brodkorb auf. Er warb für Verständnis der Studierenden gegenüber der Landesregierung. Andererseits hob er hervor, dass Rostock nicht über die Kapazitäten verfüge, alle Lehrerinnen und Lehrer im Land ausbilden zu können. Er forderte, dass Rostock und Greifswald in der Frage des Lehramtes gemeinsame Wege gehen sollten, anstatt sich zu spalten. Dass die Allgemeinen Studierendenausschüsse vor wenigen Tagen beschlossen, gemeinsam für den Erhalt des Lehramtes in Greifswald und für den Ausbau eines Zentrums für Lehrerbildung in Rostock zusammen zu arbeiten, wusste Brodkorb bis dato offenbar noch nicht.

Tesch stellt sich seinen Gegnern

Henry Tesch war ebenfalls auf der Kundgebung - hier eine Karikatur seiner selbst.

Bildungsminister Henry Tesch stellte sich – trotz Buh-und vereinzelten „Tesch muss weg“-Rufen –  ebenfalls den Demonstrierenden. Zunächst lobt er das Positionspapier der Greifswalder Studierendendenschaft zur künftigen Lehramtsausbildung an der Universität Greifswald. „Ihr Papier hat eine solche Qualität, dass ich es beiden Rektoraten empfohlen habe“ meinte Tesch dazu. Anschließend redete er sehr viel über die Notwendigkeit einer Lehrerbedarfsplanung für das Land Mecklenburg-Vorpommern und dass es auch der Landesregierung um eine qualitative Verbesserung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern gehe. Andererseits kritisierte er, dass in den vergangenen Jahren in Greifswald immer wieder betont würde, man wolle das Lehramt erhalten, andererseits jedoch bislang kein weiterer Ausbau der Fachdidaktiken erfolgte.

„Es gibt Sparzwänge vom Land, die dafür verantwortlich sind, dass Fachdidaktiken nicht weiter ausgebaut werden können“ entkräftet Thomas Schattschneider die Kritik des Bildungsministers. Professor Roland Rosenstock, stellvertretender Senatsvorsitzender der Universität, unterstützt Schattschneiders Argumentation. Er verweist dabei auf die Argumentation der Regierung, die Universität wolle eine Profilierung auf Medizin und Naturwissenschaften. „Das Land hat den Abbau der Geisteswissenschaften betrieben, nicht die Universität! Weder das Rektorat, noch der Senat wollen eine Profilbildung auf Naturwissenschaften und Medizin“ hob Rosenstock hervor. Er unterstrich besonders deutlich, dass die Zielvereinbarungen mit der Landesregierung von Seiten der Universität nicht unterschrieben würden, solange in diesem der Erhalt der Lehramtsstudiengänge nicht festgeschrieben sei.

Regierung hat „undurchdachtes, unrealistisches“ bildungspolitisches Konzept

Kundgebung an der Siegessäule vor dem Schloss

Professor Assel, Dekan der Theologischen Fakultät sprach in Bezug auf die Pläne der Landesregierung von einem „undurchdachten, unrealistischen Konzept“, gegen welches die Teilnehmenden demonstrieren. Er rechnete vor, dass nach den Zielvorgaben des Landes bei einer Verlagerung des Lehramtes von Greifswald nach Rostock in der Stadt an der Warnow und deren Umland, dort Kapazitäten in Höhe von 180.000 Praktikumsstunden pro Semester vorhanden sein müssten. „Wo sollen diese Stunden in Rostock abgeleistet werden, wenn die Lehrerbildung dort konzentriert wird?“ richtet Assel die Frage an die Landesregierung.

„Wir demonstrieren nicht nur für die Uni Greifswald. Wir demonstrieren für die Interessen künftiger Studierender, künftiger Lehrer und künftiger Schüler.“ Für diese Worte erntete Professor Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät, breite Zustimmung durch Trillerpfeifen, Vuvuzelas, Rasseln und Applaus. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass man durch die Partnerschaft mit Rostock das Lehramtsstudium in Greifswald erhalten wolle.

Cornelia Mannewitz, Dozentin am Institut für Slawistik, sprach als Vertreterin der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf der Kundgebung. Sie hält die Schließung des Greifswalder Lehramts für undenkbar. „Die Pläne des Landes sind inakzeptabel.“

„Wer sich Greifswald ohne Uni vorstellen will, braucht nur mal nach Anklam zu fahren“ meint der FDP- Landes- und Greifswalder Kommunalpolitiker Sebastian Ratjen zum Thema.

„Wichtiger Tag für Lehrerbildung in Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern“

Banner des Bildungsbündnis Greifswald (BBG)

„Die Demonstration wurde vom AStA sorgfältig und verantwortungsvoll vorbereitet. Sie haben versucht, alle anzusprechen. Jeder konnte sich angesprochen fühlen. Es war ein wichtiger Tag für die Lehrerbildung in Greifswald und auch in Mecklenburg-Vorpommern, weil nur durch beide Universitäten eine qualitativ hochwertige Lehrerbildung abgesichert werden kann“ beurteilt Professor Franz Prüß, Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik in Greifswald, die Veranstaltung.

„Ich habe einen guten Eindruck von der Demo“ meint Dr. Michael Gratz, Dozent für Neuere Deutsche Literatur am Germanistischen Institut. Die Demonstration sei publikumswirksam gewesen. „Wenn etwas publikumswirksam ist, ist es immer gut, weil dann die Politiker vorsichtiger in ihrem Handeln werden.“ Zudem seien „viele Sachen, die heute gesagt wurden, nicht immer gesagt worden.“

„Die heutige Demonstration hat nochmals den Standpunkt der Greifswalder Studierendenschaft Nachdruck verliehen, dass eine zukunftsfähige Lehrerausbildung ohne unsere Universität nicht denkbar ist. Durch das Greifswalder Positionspapier haben wir Fakten geschaffen und nun liegt es an den Rektoraten in Greifswald und Rostock zusammen mit den beiden Studierendenschaften und dem Bildungsministerium ein zukunftsgewandtes Lehramtskonzept zu entwickeln“ wird Daniela Gleich in der Pressemitteilung des AStA zitiert. Der Greifswalder AStA werde weiterhin gemeinsam mit Vertretern der Rostocker Studierendenschaft an einem „nachhaltigen Lehrerkonzept für das Bildungsland Mecklenburg-Vorpommern arbeiten.“

Galerien von der Demo:

Fotos: Marco Wagner (Einzelfotos), Patrice Wangen (obere Galerie), Gabriel Kords (untere Galerie)