moritz 76 – April 2009: Family Portrait

moritz-print-mm76-3-editorial-privatLiebe Leser,

ich war vor Kurzem in Anklam und musste feststellen: Schön ist anders. Auf der Rückfahrt mit dem Zug, zwischen lärmenden Kindern und älteren Mitmenschen, dachte ich darüber nach, was ich vor wenigen Stunden über die Peene-Stadt erfahren habe: Nämlich, dass Anklam 500 Jahre älter ist, als bisher angenommen. (Dass sich das Stadtbild im Vergleich zu heute wahrscheinlich kaum geändert hat, lass ich einfach mal beiseite.) (mehr …)

TITEL Direkt in den Kopf: „Killerspiele“ und Gewalt – ein literaturtheoretischer Ansatz

moritz-print-mm76-46-fadenkreuzkAm Morgen des 11. März ging Tim Kretschmer, 17 Jahre alt, noch einmal in seine ehemalige Schule in Winnenden und tötete dort neun Schüler und drei Lehrer. Auf seiner anschließenden Flucht erschießt er drei weitere Menschen und am Ende sich selbst. Die Meldung von einem erneuten Amoklauf in Deutschland verbreitete sich an diesem Tag wie ein Lauffeuer und versetzte die gesamte Bundesrepublik in eine Schockstarre. Doch während der Großteil der Menschen um die Opfer trauerte, begannen Politik und Medien nur wenige Stunden nach der Tat über mögliche Ursachen zu spekulieren. Dabei verfielen sie schnell wieder in ihre alten Argumentationsmuster. Neben der Forderung nach schärferen Waffengesetzen, schoss man sich schnell wieder auf die sogenannten Killerspiele ein. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beeilte sich mit der Ankündigung, ein erneutes Verbot solcher Spiele in Angriff nehmen zu wollen. Unterstützt wurden solche Forderungen durch Informationen der Polizei, wonach Tim Kretschmer am Abend vor seiner Tat den Egoshooter Far Cry 2 gespielt haben soll. (mehr …)

Gefesselte Forscher und Entdecker ohne Fahrzeug

Für mehr als die Vermessung des Universums: 2009 ist Internationales Jahr der Astronomie

moritz-print-mm76-29-greifswelt-rubrikstarter-in-fremden-spharen-klaus-burgle-retrofuturismus-dekAuszug aus „Das Neue Universum“, No. 82 (1965) „Das größte Abenteuer in der Geschichte der Menschheit steht noch bevor: Die Begegnung mit vernunftbegabtem Leben auf anderen Planeten. Eine phantastische Landschaft breitet sich vor den Augen der kühnen Raumfahrer aus, die es gewagt haben, in ferne Sternsysteme vorzustoßen, und als erste ihren Fuß auf einen der Milliarden bewohnter Weltkörper zu setzen. Glutig hängt der Ball einer mächtigen Sonne am tiefschwarzen Firmament und übergießt eine zerklüftete, schroffe Bergwelt mit leuchtendem Rot, auf der giftiggelb die Gase einer niedrigen Atmosphäre lasten. Wie eine Dunstschicht entzieht sie den Lebensbereich geheimnisvoller Wesen der Klarsicht der Kundschafter. Soviel ist gewiß, der Lebensfunke der Schöpfung hat sich nicht nur auf unserer Erde entwickelt. Der Erdball ist nicht mehr als nur ein Wohnraum im gewaltigen Weltgebäude.“

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„Wir machen keine Konservenmusik“ – Die Uni Bigband im Gespräch

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Über den Hochschulsport und seine Sparten ist man gut informiert. Doch es gibt auch eine musikalische Schiene, die die Studenten unserer Uni fahren. moritz sprach mit vier Musikern der Uni Bigband, die im Musikinstitut jazzige Töne erklingen lassen und beim Nordischen Klang auftreten werden. Darunter Dirigent Hendryk Wörlitz, Trompeter Thomas Welzel, Susan Holtfreter am Altsaxophon und Peter Meisel als Tenorsaxophonisten und zugleich ältestem Mitglied.

moritz Seit wann gibt es denn das Projekt Unibigband?

Peter Vor 13 Jahren fanden sich einige Studenten aus Lust und Laune, und natürlich dem Spaß am gemeinsamen Musizieren, zusammen. Das Projekt „Uni Bigband“ wurde aus Eigeninitiative und ohne professionelle Leitung ins Leben gerufen. Seither wird der Proberaum in der Domstraße 20a von uns zum Üben genutzt. (mehr …)

TITEL Der Leerstuhl in der Philosophischen Fakultät

moritz-print-mm76-19-leerstuhl-an-der-philfak-christine-fratzkekAlles mutet etwas verworren an, wenn man versucht sich durch die Untiefen des Arbeitsapparates der Philosophischen Fakultät zu schiffen. Es ist schwer zu erschließen, wer wofür zuständig ist und wo welche Entscheidungen getroffen werden.

Anlass ist die seit sechs Jahren unbesetzte Professur mit dem Schwerpunkt Romantik in der Kunstgeschichte, zu der nun wieder ein neues Berufungsverfahren läuft.

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Wer die Regeln nicht einhält, fliegt raus. Eckard Schielke erwartet mehr Fairness.

moritz-print-mm76-28-sauberkeit-im-hochschulsport-eckhardt-schielke-privatkDr. Eckhard Schielke ist sauer. Der Leiter des Hochschulsports beobachtet eine zunehmende Rücksichtslosigkeit im Umgang mit den Sporteinrichtungen. Auch Energievergeudung stellt er fest und sogar Diebstahl kommt regelmäßig vor.

moritz Wo liegt das Problem?

Eckhard Schielke Unsere Studenten nehmen das Angebot im Hochschulsport zwar gerne an und wir sind froh, die breite Auswahl gewährleisten zu können. Aber bei nicht wenigen Teilnehmern fehlt scheinbar jedes Verantwortungsbewußtsein, was grundlegende Dinge wie Sauberkeit und Rücksichtnahme betrifft.

moritz Zum Beispiel?

Eckhard Schielke Viele kommen einfach mit ihren vermodderten Schuhen in die Hallen und Räume des Hochschulsports. Hier sollte ein zweites Schuhpaar selbstverständlich sein. Es steht schon wenig Geld für die Gebäudepflege zur Verfügung, aber bei den derzeitigen Zuständen kommen die Reinungskräfte nicht hinterher. Sehr dankbar bin ich den Hausmeistern, die sich bei uns wirklich bemühen. (mehr …)