Vom 23 bis 25 Oktober 2009 findet im Internationalen Begenungszentrum der Universität Greifswald die Autorentagung „Junge Literatur in Europa“ statt. Hierbei werden Texte von Autorinnen und Autoren aus deutschsprachigen Ländern, deutsch schreibende Schriftsteller ausländischer Herkunft sowie Autorinnen und Autoren aus den Anrainerstaaten der Ostsee zu Wort und Schrift kommen.
Moderiert wird die Verananstaltung von Literaturwissenschaftlern der verschiedenen Institute, Lektoren und Autoren. Der Eintritt ist frei. Das Programm der Tagung findet ihr hier als PDF.
Veranstalter ist die Hans-Werner Richter-Stiftung und der Lehrstuhl für Fennistik. Neben der thematischen Ausrichtung auf Europa soll der diskursive Charakter der Tagung in der Tradition der berühmten „ Gruppe 47“ stehen. Damit ist zum einen sicherlich die Möglichkeit gemeint, noch unbekannten Jungautoren eine Plattform zu geben. Ob es darüber hinaus auch zu einer fruchtbaren, bloße Literaturkritik überschreitende Diskussion kommen wird bleibt abzuwarten.
Besondere Aufmerksamkeit dürften in diesem Jahr sowohl Verena Roßbacher mit der Lesung aus ihrem fulminanten Debüt „Verlangen nach Drachen“ als auch der in Greifswald geborene Volker H. Altwasser mit seinem historischen Roman „Letzte Haut“ auf sich ziehen.
Seit nunmehr einer Woche ist der Greifswalder Sampler „klein stadt GROSS – Schampus gibt´s woanders!“ draußen und wurde durch zahlreiche Konzerte und Ausstellungen vorgestellt. Doch damit nicht genug: Ab dem heutigen Dienstag, dem 20. Oktober, läuft die zweite „Releasewoche“ an, die ebenfalls Abwechslung verspricht.
R!O läuten die 2. Woche ein
R!O
Den Auftakt machen unter anderem R!O mit politischen Punk am Dienstag im Platten- und Veranstaltungsladen Vinylcafé. Dazu gibt es Filme von Künstlern, die am Album mitwirkten. Anschließend lädt das „klein stadt GROSS All- und Non-Stars-Team“ zum Tanzen.
Am Mittwoch kann im Klex weitergetanzt werden. Dort spielen Naked Neighbours On TV (Indierock), Pazifika (Indie und Stonerrock), sowie Kein Plan (Skatepunk). Danach gibt es Musik vom Knäcke Kollektief.
Den Höhepunkt der zweiten „Releasewoche“ gibt es am Freitag, dem 23. Oktober. Dann treten drei durchaus namhafte Bands im IKuWo auf: Saik spielen HipHop, Mexicola (Stonerrock) geben sich die Ehre und die Ska-Band KRACH tritt auf. Den Abend krönen dann abschließend die DJs Papa Joe und Rungsta.
Großer Andrang auch bei den Ausstellungen
Pazifika
Neben den 18 Bands gehören zum „klein stadt GROSS“-Projekt weiterhin neun Künstler, die ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen präsentieren. Am Sonnabend besuchten etwa 350 Gäste die Vernissage zur „Alle in ´ner Halle“, die Ausstellung in der Bahnhofstraße 44/45 läuft noch bis zum 28. Oktober.
Gestern feierte Friedrich Schillers erstes Theaterstück „Die Räuber“ im Theater Vorpommern Premiere und es gab viel loderndes Feuer, knallende Pistolen und dramatische Darbietungen. Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller inszeniert Matthias Nagatis das 1782 uraufgeführte Stück über Freiheit und Individualität. Schon vor knapp 228 Jahren löste das Stück Begeisterungsstürme aus und auch die gestrige Premiere veranlasste das Publikum zu minutenlangem Beifall und über zwanzig Verbeugungsrunden der Schauspieler.
So sehen heutzutage Räuber aus (v.l.n.r. Christian Gaul, Kay Behrens, Christian Holm, Markus Voigt und Grian Duesberg)
Die meisten Studenten werden Friedrich Schiller in der Schulzeit begegnet sein, sei es mit Dramen wie „Kabale und Liebe“ und „Wilhelm Tell“ oder Lyrischem wie „Der Taucher“ und „Das Lied von der Glocke„. Womöglich sind diese Erinnerungen nicht unbedingt positiver Natur, doch als Student hat man diese Zeit zum Glück hinter sich gelassen und kann nun die Gelegenheit nutzen, von sich aus die berühmten Stücke kennenzulernen. Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet die Inszenierung am Theater Vorpommern um den Konflikt der zwei Brüder Karl und Franz Moor. Die beiden rebellieren gegen den Vater und gesellschaftliche Zwänge und zeigen dabei, dass der Zweck nicht immer die Mittel heiligt, sondern ein tragisches Ende heraufbeschwören kann.
Franz Moor und Amalia (Lukas Goldbach und Anja Taschenberg)
Räuberhauptmann Karl Moor (Hannes Rittig)
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Wer mehr über den Inhalt und Interpretation wissen möchte, sei auf die Links verwiesen oder gehe einfach in eine der nächsten Vorstellungen – es lohnt sich!
Vater und Sohn (Jörg F. Krüger und Lukas Goldbach)
Greifswald:
25. Oktober (16:00 Uhr)
6. November (19:30 Uhr) Putbus:
23. Oktober (19:30 Uhr)
22. November (17:00 Uhr) Stralsund:
31. Oktober (19:30 Uhr)
8. November (16:00 Uhr)
14. November (19:30 Uhr)
Pünktlich zum Beginn der Vorlesungszeit meldete sich das „OpenMic“ am 13. Oktober wieder zurück. Zum zwölften Mal war das Mikrofon offen – und jeder konnte seine geschriebenen Texte vortragen. Dabei hörte das Publikum Geschichten über Bären, Liebe und Pommes.
Das speziale Mic
Mexicola
Moderator und Organisator Jörn Sander eröffnete den Abend mit der Frage: „Wollt ihr das speziale Mic?“ Das Publikum antwortete mit wohlwollendem Nicken und Applaus. Spezial war an dem Abend nicht nur der Veranstaltungsort – ausnahmsweise das St. Spiritus, und nicht wie gewohnt im Café Koeppen – sondern auch die Zusammenarbeit mit den Musikern des frisch erschienenen Greifswald-Samplers „klein stadt GROSS“.
Neben dem Spezialen und Neuen gab es allerdings auch Altbewährtes. Sieben Wortakrobaten gaben ihr Selbstgeschriebenes zum Besten – darunter einige bekannte Gesichter. Es wurde gesungen, gelesen, vorgetragen. Laut. Leise. Schnell und langsam. Die 70 anwesenden Gäste lauschten den Anekdoten und Liedern. Denn „Text und Musik sind untrennbar“, stellte Jörn fest.
Den Auftakt machte Jens Leuteritz mit seiner Gitarre und einem selbstgeschriebenen Lied – und versprach später eine Jamsession. Es folgte Gunnar Fasold, der ein treffendes Gedicht über Greifswald verfasste und weiterhin seine Hassliebe zu seiner Katze skurril beschrieb. Und „BerlinAir“ sang von dem Laster, immer nur Vorband sein zu können.
Forderung: Uni mit Pommes
Berlinair
Die Stücke waren komisch, schräg, mitunter überraschend, teilweise melancholisch. Es wurde aber auch politisch: Matthias Bartsch setzte sich beispielsweise für ein Bündnis „Uni mit Pommes“ ein – und erhielt dafür zustimmenden Beifall. Zwischendurch spielte unter anderem „Mexicola“ von klein stadt GROSS – dieses Mal mit Gitarre und ohne elektronische Verstärkung. Am Ende stimmte das Publikum über den besten Auftritt ab, mit großem Abstand gewann der OpenMic-erfahrene Short. Ein runder Abend.
Das nächste OpenMic wird dann wie gewohnt im Café Koeppen stattfinden, am 2. November. Jörn Sander ist dabei gespannt, was für neue Leute kommen. „Jeder ist eingeladen, seine Texte vorzutragen“, erläutert er, „außerdem ist das Publikum immer begeistert und verzeiht auch.“
Ab dem 12. Oktober kann der Durchschnittsgreifswalder seinem musikalischen Lokalpatriotismus genüge tun, denn an diesem Tag erscheint das Album „ klein stadt GROSS“, eine Zusammenstellung von 18 Songs Greifswalder Musikern vornehmlich aus dem Rock-Bereich. Eine Vorstellung des Albums mit Hörproben findet ihr auf der dazugehörigen Myspace-Seite. Die CD wird unter anderem im Uni-Laden, in der Stadtinformation, im Ikuwo, in der Buchhandlung Weilandt, in der Volks- und Raiffeisenbank, im Vinyl-Kultur, Ravic, Koeppen und im Antiquariat Rose erhältlich sein. Der Preis beträgt 9,99€.
Schampus gibts woanders
Das Cover von "klein stadt GROSS"
„Wat de Buer nich kennt, dat fret he nich“ bemängelten vier engagierte Greifswalder und versuchen mit diesem Projekt der Bevölkerung zu zeigen, dass auch das musikalisch Gute oft ganz nah liegt. Damit bieten sie nicht nur lokalen Bands eine Projektionsfläche um sich vorzustellen, sondern beteiligten insgesamt neun Künstler am Design des Booklets. Ziel ist es laut den Organisatoren sowohl der Greifswalder Öffentlichkeit zu präsentieren was sich in ihrer Stadt kulturell alles tut, gleichzeitig aber auch eine Vernetzung der Künstler untereinander zu fördern. Wieviel Arbeit in der Zusammenstellung steckt deutet der Untertitel der CD „Schampus gibts woanders“ bereits an.
Das Projekt wurde initiiert und durchgeführt von den (Wahl-) GreifswaldernMartin Hiller, Nico Schruhl, Stephan Rethfeld und Mathias Strüwing. Letzterer erklärte, in einem Interview mit unserem Kollegen Jockel Schmidt vom Fleischervorstadtblog die Motivation der vier mit den Worten: (mehr …)
Der Herbst hat begonnen und die Saison der sogenannten Romcoms (romantische Komödien) ist eröffnet. Aus den USA erreicht uns Die nackte Wahrheit mit Gerard Butler (300, PS I Love You) und Katherine Heigl (Grey’s Anatomy, 27 Dresses). Die beiden Hauptdarsteller mögen sich natürlich am Anfang nicht und am Ende dann umso mehr, wie man das erwartet.
Filmposter: Die nackte Wahrheit
Hoppla, das Ende gleich im ersten Absatz verraten! Macht nichts, denn darauf kommt es ja nicht an, sondern auf den beschwerlichen und witzigen Weg dahin. Die Voraussetzungen sind gut, denn hier treffen die organisierte Lokalsender-Produzentin Abby und Mike, der chauvinistische Moderator der Sendung „The Ugly Truth“ (dt. die hässliche Wahrheit) aufeinander. Die Klischees sind klar verteilt: Kontrollfreak Abby hat die Hoffnung auf die große Liebe noch nicht aufgegeben und versucht die Suche mit Checklisten erfolgreich abzuschließen. Mike ist der Mario Barth des Frühstücksfernsehens und vermittelt mit derben Sprüchen die Geschichte von den einfachen Männern, die aufs Äußere fixiert sind und natürlich nur das Eine wollen. Die Sache kommt ins Rollen durch eine Wette bei der Mike mit seinen Methoden Abby zu ihrem Traummann verhelfen soll.
Viel mehr kann man nicht erzählen, ohne große Teile des Plots zu verraten. Aber wie gesagt, kommt es darauf auch nicht an, sondern auf die bissigen Sprüche und peinlichen Zwischenfälle, die für einige Lacher sorgen. Es wird selten ein Blatt vor den Mund genommen und der hierzulande ab 12 Jahren freigegebene Film wurde in den USA mit R (Restricted, unter 17 nur in Begleitung mit einem Erwachsenen) bewertet. So kommen beide Geschlechter auf ihre Kosten, die Mädels durch die Bestätigung, dass die Liebe am Ende siegt und die Jungs durch die Fäkalsprache. Oder vielleicht ist es genau umgekehrt und den romantischen Männern wird das Herz gewärmt und die Frauen können lauthals über Peinlichkeiten und obszöne Wörter lachen. Einen Vorgeschmack liefert der Trailer, der aber leider wie immer einige gute Gags vorweg nimmt:
Heigl und Butler liefern eine anständige Vorstellung und auch wenn die Funken nicht immer sprühen, so geben sie glaubwürdige Gegenspieler ab. Die Nebendarsteller sind hervorragend, besonders Cheryl Hines und John Michael Higgins als Moderatorenehepaar. Der ultrahübsche Eric Winter (Abbys Herzbube Colin) wirkt stellenweise wie ein Jungspund im Vergleich zu den Hauptdarstellern, ist aber überraschenderweise älter als Heigl. Die lässt ihre kindische Ader manchmal durch zickige Grimassen durchblitzen.
Alles in allem ein Film für einen netten Kinoabend, nicht mehr und nicht weniger. Die Synchronisation ist gut gelungen, auch wenn der falsch übersetzte deutsche Titel Sätze wie „Die Wahrheit ist manchmal hässlich, nicht?!“ sinnlos erscheinen lässt. Und dass Craig Ferguson Schotte ist und nur deswegen als Ire bezeichnet wird, weil Abby einen so schrecklichen schottischen Akzent nachmacht, geht leider völlig unter. Aber das sollte man einfach ignorieren.