Ein Filmfestival – in Greifswald? Richtig gelesen. Am kommenden Wochenende wird das Beste aus der „18. dokumentART“, einem europäischen Dokumentarfilmfestival in Neubrandenburg und Stettin, gezeigt.
Logo der Veranstaltung
Das Festival wird bereits seit vier Jahren gemeinsam von Deutschen und Polen organisiert und durchgeführt. Dieses Jahr konnten die Zuschauer in Deutschland und Polen 54 Filme aus zwölf verschiedenen Ländern sehen.
Die Nachspielzeit in Greifswald wird am Freitag, dem 30. Oktober, im St. Spiritus eröffnet. Ab 20 Uhr werden dort die Preisträgerfilme präsentiert. Am Sonnabend und Sonntag wird eine Auswahl von Filmen im Cinestar Greifswald gezeigt. Es laufen bewegende, lustige und schöne Filme aus Deutschland, England, Österreich und der Schweiz. Die Abschlussveranstaltung findet am 1. November ab 20 Uhr im St. Spiritus statt.
Dieweil wurde heute bekannt, dass der Neubrandenburger Verein „Latücht – Film und Medien“ den Kinobetrieb im Kommunalen Kino in Neubrandenburg ab morgen einstellt. Damit steht auch die Zukunft des Festivals auf der Kippe. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Es ist Herbst, die Blätter verfärben sich allmählich und fallen langsam zum Boden. Wie passend, dass eine Lesung am Mittwoch, dem 28. Oktober, in der Galerie der Alten Bäckerei mit diesen Assoziationen spielt. Hinter dem Titel „KUNSTTRETEN!“ verbirgt sich eine Veranstaltung, bei der das Treten auf Kunst nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht ist.
Die alte Bäckerei
Der Boden wird mit hunderten Schreibmaschinenblättern bedeckt sein, die unter Anderem Kurzgeschichten und Lyrik von Jürgen Landt (http://www.j-landt.de) enthalten. Auf diese dürfen die Gäste treten, ihre Spuren hinterlassen und neue Fährten erkunden. Weiterhin darf das Geschriebene auch mitgenommen und gelesen werden. Nebenbei wird der Autor zwei oder drei seiner Werke vortragen.
Ab 20 Uhr beginnt die Veranstaltung in der Alten Bäckerei, die sich in der Franz-Mehring-Straße befindet.
In einem Fitnessstudio in Berlin trainieren fünf verschiedene Männertypen. Jeder von ihnen lebt sein Liebesleben auf seine eigene Art. Jerome (Til Schweiger) ist der typische Macho. Als Musikproduzent des abgedrehten Schlagerstars Bruce Berger (Justus von Dohnanyi) lässt er sich keine Affäre entgehen.
Sein Nachbar Niklas, gespielt von Florian David Fitz, hat sowohl seine Karriere also auch die anstehende Hochzeit mit seiner Jugendliebe Laura (Liane Forestieri) exakt durchgeplant. Sein bester Freund Philip (Maxim Mehmet) hingegen ist beruflich eher ein Versager. Er meint er hätte den Masterplan eines Öko-Fastfood-Restaurants, stößt mit seiner Idee aber nur auf Ablehnung. Philips neue Freundin Nina (Jana Pallaske) ist schwanger und die Beziehung steht auf Grund seiner Erfolglosigkeit in Sachen Arbeit auf der Kippe.
Günther (Christian Ulmen), erneut kurz davor abzublitzen
Auch Single Günter, gut verkörpert von Christian Ulmen, besucht das Fitnesscenter. Er ist der Typ Mann, der durch seine sonderbare Art eine Abfuhr nach der anderen erhält. Bis er eines Tages auf Susanne (Nadja Uhl) trifft. Sie hingegen ist unglücklich mit U-Bahn-Fahrer Roland (Wotan Wilke Möhring) verheiratet. Seit einem tragischen Unfall ist dieser aggressiv und hat die Hoffnung auf Glück verloren. Als sein Vater an Demenz verstirbt, verliert er völlig die Kontrolle über sich selbst und bringt so andere in große Gefahr.
Nette Ideen, aber keine Überraschungen
Der Regisseur Simon Verhoeven zeigt in seiner Komödie, wie fünf unterschiedliche Charaktere jeweils mit der Liebe umgehen. Fünf Männer, fünf Geschichten, und doch hängen alle zusammen. Diese Verknüpfung der Personen ist zwar, abgesehen davon, dass alle in einem Center trainieren, teilweise zufällig, aber keineswegs unrealistisch oder übertrieben.
Für Schlagerstar Bruce Berger (Justus von Dohnanyi) wurde auch ein eigenes Musikvideo gedreht (Klickt auf das Bild)
Der Inhalt des Films ist nichts Neues, aber eine unterhaltsame Idee. Die Besetzung der Rollen macht Spaß. Allerdings spielt diesmal nicht Til Schweiger, sonder Justus von Dohnanyi als Bruce Berger die sympathischste Figur. Als einzige männliche Hauptperson trainiert er nicht, sondern ist ein leicht durchgedrehter Schlagerstar, der nicht allein sein möchte und dessen größter Wunsch der Weltfrieden ist. Dies sorgt für einige Lachanfälle. Obwohl Bruce keiner menschlichen Liebe nachssehnt, passt auch seine Geschichte zum Titel des Films.
Das Darstellerensemble ist durchweg mit großer Spielfreude dabei und auch die dargestellten Charaktere sind unterhaltsam und lustig. Nur Roland, der durch Schiksalsschläge gewalttätig und emotional zurückgezogen ist, passt nicht ganz in diese heile Kömodienwelt. Leider ist der Wechsel zwischen seiner Frustration und der seichten Gefühlsduselei der anderen, zwar mutig von Verhoeven, verwirrt den Zuschauer aber mehr, als dass es ihn zum Nachdenken anregen würde.
Spielort der Komödie ist Berlin, und jeder der einen positiven Bezug zur Hauptstadt hat, wird sich immer wieder über die verschiedenen Schauplätze freuen. Auch die Musik, welche stark an den Soundtrack von „Keinohrhasen“ erinnert, passt sehr gut zum Geschehen.
Fazit: Unterhaltsam, aber kein Muss
Männerherzen ist ein unterhaltsamer Film mit tollen Schauspielern. Die Gags sind nicht die Neusten, aber durchaus intelligent eingebaut. Wer also gern Komödien wie „Keinohrhasen“ oder „Barfuß“ sieht, dem wird „Männerherzen“ auch gefallen. Für alle anderen gilt: Gesehen haben muss man ihn nicht. Aber in der kalten Jahreszeit trägt er bestimmt zu einem netten Abend bei.
Vom 23 bis 25 Oktober 2009 findet im Internationalen Begenungszentrum der Universität Greifswald die Autorentagung „Junge Literatur in Europa“ statt. Hierbei werden Texte von Autorinnen und Autoren aus deutschsprachigen Ländern, deutsch schreibende Schriftsteller ausländischer Herkunft sowie Autorinnen und Autoren aus den Anrainerstaaten der Ostsee zu Wort und Schrift kommen.
Moderiert wird die Verananstaltung von Literaturwissenschaftlern der verschiedenen Institute, Lektoren und Autoren. Der Eintritt ist frei. Das Programm der Tagung findet ihr hier als PDF.
Veranstalter ist die Hans-Werner Richter-Stiftung und der Lehrstuhl für Fennistik. Neben der thematischen Ausrichtung auf Europa soll der diskursive Charakter der Tagung in der Tradition der berühmten „ Gruppe 47“ stehen. Damit ist zum einen sicherlich die Möglichkeit gemeint, noch unbekannten Jungautoren eine Plattform zu geben. Ob es darüber hinaus auch zu einer fruchtbaren, bloße Literaturkritik überschreitende Diskussion kommen wird bleibt abzuwarten.
Besondere Aufmerksamkeit dürften in diesem Jahr sowohl Verena Roßbacher mit der Lesung aus ihrem fulminanten Debüt „Verlangen nach Drachen“ als auch der in Greifswald geborene Volker H. Altwasser mit seinem historischen Roman „Letzte Haut“ auf sich ziehen.
Seit nunmehr einer Woche ist der Greifswalder Sampler „klein stadt GROSS – Schampus gibt´s woanders!“ draußen und wurde durch zahlreiche Konzerte und Ausstellungen vorgestellt. Doch damit nicht genug: Ab dem heutigen Dienstag, dem 20. Oktober, läuft die zweite „Releasewoche“ an, die ebenfalls Abwechslung verspricht.
R!O läuten die 2. Woche ein
R!O
Den Auftakt machen unter anderem R!O mit politischen Punk am Dienstag im Platten- und Veranstaltungsladen Vinylcafé. Dazu gibt es Filme von Künstlern, die am Album mitwirkten. Anschließend lädt das „klein stadt GROSS All- und Non-Stars-Team“ zum Tanzen.
Am Mittwoch kann im Klex weitergetanzt werden. Dort spielen Naked Neighbours On TV (Indierock), Pazifika (Indie und Stonerrock), sowie Kein Plan (Skatepunk). Danach gibt es Musik vom Knäcke Kollektief.
Den Höhepunkt der zweiten „Releasewoche“ gibt es am Freitag, dem 23. Oktober. Dann treten drei durchaus namhafte Bands im IKuWo auf: Saik spielen HipHop, Mexicola (Stonerrock) geben sich die Ehre und die Ska-Band KRACH tritt auf. Den Abend krönen dann abschließend die DJs Papa Joe und Rungsta.
Großer Andrang auch bei den Ausstellungen
Pazifika
Neben den 18 Bands gehören zum „klein stadt GROSS“-Projekt weiterhin neun Künstler, die ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen präsentieren. Am Sonnabend besuchten etwa 350 Gäste die Vernissage zur „Alle in ´ner Halle“, die Ausstellung in der Bahnhofstraße 44/45 läuft noch bis zum 28. Oktober.
Gestern feierte Friedrich Schillers erstes Theaterstück „Die Räuber“ im Theater Vorpommern Premiere und es gab viel loderndes Feuer, knallende Pistolen und dramatische Darbietungen. Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller inszeniert Matthias Nagatis das 1782 uraufgeführte Stück über Freiheit und Individualität. Schon vor knapp 228 Jahren löste das Stück Begeisterungsstürme aus und auch die gestrige Premiere veranlasste das Publikum zu minutenlangem Beifall und über zwanzig Verbeugungsrunden der Schauspieler.
So sehen heutzutage Räuber aus (v.l.n.r. Christian Gaul, Kay Behrens, Christian Holm, Markus Voigt und Grian Duesberg)
Die meisten Studenten werden Friedrich Schiller in der Schulzeit begegnet sein, sei es mit Dramen wie „Kabale und Liebe“ und „Wilhelm Tell“ oder Lyrischem wie „Der Taucher“ und „Das Lied von der Glocke„. Womöglich sind diese Erinnerungen nicht unbedingt positiver Natur, doch als Student hat man diese Zeit zum Glück hinter sich gelassen und kann nun die Gelegenheit nutzen, von sich aus die berühmten Stücke kennenzulernen. Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet die Inszenierung am Theater Vorpommern um den Konflikt der zwei Brüder Karl und Franz Moor. Die beiden rebellieren gegen den Vater und gesellschaftliche Zwänge und zeigen dabei, dass der Zweck nicht immer die Mittel heiligt, sondern ein tragisches Ende heraufbeschwören kann.
Franz Moor und Amalia (Lukas Goldbach und Anja Taschenberg)
Räuberhauptmann Karl Moor (Hannes Rittig)
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Wer mehr über den Inhalt und Interpretation wissen möchte, sei auf die Links verwiesen oder gehe einfach in eine der nächsten Vorstellungen – es lohnt sich!
Vater und Sohn (Jörg F. Krüger und Lukas Goldbach)
Greifswald:
25. Oktober (16:00 Uhr)
6. November (19:30 Uhr) Putbus:
23. Oktober (19:30 Uhr)
22. November (17:00 Uhr) Stralsund:
31. Oktober (19:30 Uhr)
8. November (16:00 Uhr)
14. November (19:30 Uhr)