Tag des offenen Denkmals am 13. September

Am morgigen Sonntag, dem 13. September findet zum siebzehnten Mal der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ statt und auch Greifswald beteiligt sich an dem Aktionstag. In diesem Jahr stehen die Veranstaltungen unter dem Motto „Historische Orte des Genusses“.

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Die Universität bietet unter anderem Führungen durch das Auditorium Maximum

Eng daran orientiert, wird es unter anderem um 11:30 einen Stadtrundgang mit den Bauhistorikern Felix Schönrock und André Lutze geben die ihrem Publikum die Geschichte der alten Gasthäuser näher bringen wollen. Treffpunkt ist an der Baderstraße 3.

Die städtische Pressestelle betonte jedoch, dass auch Orte des geistigen Genusses unter das Motto fallen und so bietet die Kustodie der Universität verschiedene Führungen durch die Aula und das Auditorium Maximum an. Neben den jeweiligen Gottesdiensten bzw. Messen organisieren die Gemeinden in der Innenstadt Orgelkonzerte und Führungen durch die Gotteshäuser und auch das Landesmuseum bietet besondere Führungen durch die Gärten des ehemaligen Franziskanerklosters und durch die Gemäldegalerie an.

Weitere Institute der Universität, örtliche Vereine und private Initiativen beteiligen sich am diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Das offizielle Programm könnt ihr hier als PDF-Datei herunterladen.

Was sind eure besonderen Orte des Genusses in Greifswald und Umgebung? Und welche Orte bereiten euch besonderen Verdruss? Diskutiert darüber im Forum!

Filmkritik: Julie & Julia

Am Donnerstag, dem 3. September läuft der Film Julie & Julia an, der wichtige Abschnitte im Leben der beiden titelgebenden Figuren Julie Powell und Julia Child zeigt. Erstere hat 2002 einen Blog begonnen, der drei Jahre später als Buch veröffentlicht wurde. Den Blog begann Powell als Begleitung zu ihrem Julie/Julia Project, bei dem sie alle Rezepte eines Kochbuchs innerhalb eines Jahres zubereitet. Und hier kommt Julia Child ins Spiel, denn die veröffentlichte 1961 ihr Mastering the Art of French Cooking, dessen 524 Rezepte gemeistert werden sollten. Im Film wird die Entstehungsgeschichte des Kochbuchs ebenso verfolgt, basierend auf My Life in France, das Julia Child zusammen mit ihrem Großneffen Alex Prud’Homme schrieb.

Julie und Julia

Filmplakat zu Julie und Julia

Hört sich sehr nach einem Frauenfilm an und deswegen war dies Anlass genug für Cinestar, diesen Film in der Reihe CineLady eine gute Woche vor Filmstart zu zeigen. Vorher gab es ein Glas Prosecco und für Internetkartenbesteller zusätzlich einen Teller Kartoffelsuppe (allerdings nicht nach Rezept aus dem Buch). Das Kino war voll besetzt mit Frauen aller Altersklassen und dem einen oder anderen Mann zwischendurch (und einem Baby). Vor Beginn des Films führte ein Mitarbeiter des Kinos in rhetorisch verbesserungswürdiger Form in den Film ein. Passend zum Thema des Films wurden zwei Kochbücher von Johann Lafer verlost, von denen die Autorin eines gewann.

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Klesmer im St. Spiritus

Die Gruppe “Aufwind”, die gestern im soziokulturellen Zentrum St. Spiritus auftrat, widmet sich seit 1984 der Klesmermusik sowie jiddischen Volksliedern. Als Trio gestartet sind es mittlerweile fünf Musiker die auch regelmäßig die Ostseeküste besuchen.

Aufwind brachte neuen Wind in alte Mauern

Aufwind brachte neuen Wind in alte Mauern

Aufwind glänzt mit virtuoser Beherrschung ihrer Instrumente, enormer Spielfreude und perfektem Gesang. Die Leidenschaft der fünf Musiker für diese so aufwühlend schöne, oft unbedingt tanzbare Musik kann keinem entgehen, der ihnen zuhören darf. Der webMoritz war für euch vor Ort und sprach mit den Künstlern.

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Filmkritik: Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft

Nachdem eine Welle Musikerbiographien wie „Dreamgirls“, „Ray“ oder „Walk the line“ aus Amerika die Kritiker und Zuschauer begeisterten, hat sich nun das französische Kino der Modeschöpferin Gabrielle „Coco“ Chanel angenommen. Ihre Mode machte Chanel Anfang des 20. Jahrhunderts zur wahrscheinlich einflussreichsten Designerin. Ihr Einfluss auf die Emanzipation der Frau – durch ihre klaren und reduzierten Kreationen – bietet viel Potential für eine spannende Verfilmung.

Gutes Handwerk, wenig Esprit

Wer einen dokumentarischen Einblick in ihr modisches Wirken erwartet, wird allerdings schnell enttäuscht sein. Im Film von Regisseurin Anne Fontaine gerät ihr Schaffen eher in den Hintergrund und selbst ihr kontroverses Verhalten als Kollaborateurin der Nationalsozialisten wird gänzlich ausgelassen. „Der Beginn einer Leidenschaft“ erzählt von Chanels (Audrey Tautou) Kindheit in einem Waisenheim , ihrer Zeit als Barsängerin und dem gesellschaftlichen Aufstieg durch die Beziehung zum Industriellensohn Etienne Balsan (Benoît Poelvoorde). Hauptsächlich liegt der Fokus aber auf der Romanze zwischen ihr und dem britischen Bergwerksbesitzer Arthur „Boy“ Capel (Alessandro Nivola).

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Arthur Capel (Alessandro Nivola) und Gabrielle Chanel (Audrey Tautou)

Wie in den meisten Liebesgeschichten stehen zunächst Probleme wie gesellschaftliche Unterschiede oder räumliche Distanz zwischen den Protagonisten. Überraschende Situationen und originelle Dialoge sucht man so gut wie vergeblich. Die Tatsache, dass es sich um die wahre Geschichte einer bedeutenden Person handelt, tröstet allerdings über die Schwächen des Drehbuchs hinweg.

Die streckenweise aufkommende Langeweile wird durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen und einfühlsam-romantische Musik wett gemacht. Sehenswert ist zudem die hervorragende Schauspielleistung von Audrey Tautou. Sie verkörpert Coco Chanel mit Leidenschaft, Charme und Spielfreude. Trotz des reellen Hintergrunds könnte man meinen, die Rolle sei ihr auf den Leib geschneidert; auch, weil man andere Charaktere eher als schmückendes Beiwerk empfindet.

Fazit – Gutes Kino, trotz schwacher Story

Vorhersehbar und biographisch oberflächlich, zählt „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ wohl kaum zu den Filmen, die man gesehen haben muss. Für alle Fans romantischer Liebesgeschichten aber lohnt sich ein Kinobesuch allein schon der Bilder und Musik wegen.

Fotos: Warner Bros./Internetseite des Films

Semesterabschluss mit der Uni Big Band

Nicht nur draußen war es warm, als die Big Band der Universität Greifswald am vergangenen Donnerstag zum Semesterabschlusskonzert ins Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo) in der Goethestraße einlud, um sich musikalisch in die vorlesungsfreie Zeit zu verabschieden. Denn auch im IKuWo selbst heizte die Big Band mit einem engagierten Auftreten den knapp einhundert Gästen ein und bot ein buntes Musikprogramm.

So startete das Programm mit dem eingängigen Thema der „Rocky”-Filme und ließ in gleicher Weise im weiteren Verlauf des zweistündigen Auftritts bekannte Soundtracks wie Quincy Jones’ „Soul Bossanova“ aus der Austin Powers-Reihe oder die „Simpsons“-Titelmelodie folgen. Für Abwechslung sorgten Jazz-Balladen als ruhigere Nummern und eine Interpretation von Carlos Santana’s „Evil Ways“.

Big Band der Uni Greifswald

Die Big Band der Uni Greifswald

Aber auch viele swinglastigere Nummern fanden bei dem Auftritt ihren Weg in die Show unter dem Motto: „It Don’t Mean a Thing if It Ain’t Got That Swing“ inklusive des gleichnamigen Songs. Dabei setzte man auf Stücke des Pianisten William „Count“ Basie und seines “Count Basie Orchestras”, einer der bekanntesten Formationen der Jazzgeschichte.

Speziell das von Dirigent und Leiter Hendryk Wörlitz als „besondere Herausforderung für die Band“ angekündigte Stück „Lil’ Darlin“ rief hier bei den Zuschauern eine sehr  positive Resonanz hervor. Und so durfte die Band sich selbst belohnen mit dem Titel „Swing Machine“, der den Trompetern, Posaunenspielern und Bassisten reichlich Freiraum für die improvisierten und jazztypischen Soli gab, die den Bandmitgliedern sichtlich Freude bereiteten – und in der Tat: Auch der Dirigent zog das Fazit, dass „der Auftritt heute Abend sehr viel Spaß gemacht hat und ein schöner Abschluss des Semesters war“. Zugleich appelliert er an Interessierte, die musikalische Erfahrung haben, diese in die Band einzubringen: „Leute, die Spaß an Musik – besonders am Swing – haben, sind herzlich eingeladen, während der Vorlesungszeit dienstags zu unseren Proben in die Domstraße 20a zu kommen und sich das Ganze mal anzuschauen und mitzumachen.“

Alles in allem ein sehr gelungener Auftritt, der nach zwei Zugaben sein Ende fand und den Zuschauern die Möglichkeit gab, wieder an die frische Luft zu gehen oder den Abend im IKuWo bei einem Kaltgetränk ausklingen zu lassen.

Foto: Timo David

Podcast: Kabarettist Jürgen Becker im FMZ in Greifswald

Am Donnerstag den 16. Juli brachte der Kölner Kabarettist Jürgen Becker mit seinem Programm “Ja, was glauben sie denn?” dem Greifswalder Publikum den Humor des Rheinlands näher. Im Fremdsprachen- und Medienzentrum gab es ordentlich was auf die Lachmuskeln und selbst in Karnevalslieder wurde begeistert mit eingestimmt. Obwohl dem einen oder anderem die Kölsche Mundart anfangs auch eher fremd erschienen sein mag, hatte Becker die Lacher auf seiner Seite.

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Becker brachte den Beweis: Religion zahlt sich aus

Doch hört selbst den Podcast von Christel Bair:

[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/07/juergen_becker.mp3[/podcast]

Foto: Eric Schümann