Dear Future Children – ein Film, der bewegt. Und ein Film, der zum Nachdenken anregt und lange nachwirkt. So sehr, dass ich auch jetzt, mehrere Wochen, nachdem ich den Film im STRAZE-Kino bei seiner Premiere in Greifswald angeschaut habe, noch das große Bedürfnis habe, einen Artikel über ihn zu schreiben und ihn anderen Menschen weiterzuempfehlen.
Der Dokumentarfilm handelt von drei jungen Aktivistinnen, die in drei unterschiedlichen Protestbewegungen in drei verschiedenen Ländern kämpfen. Er begleitet Pepper aus Hongkong, Hilda aus Uganda und Rayen aus Chile bei ihrem Kampf gegen die von Peking beeinflusste Regierung unter Carrie Lam, bei den Protesten in Chile gegen soziale Ungleichheit im Land und in Uganda bei den lokalen Fridays-for-Future-Protesten und Aktionen für Klimagerechtigkeit und Naturschutz. Dabei stoßen die drei und ihre Mitstreiter*innen teils auf sehr ähnliche und teils auf sehr unterschiedliche Probleme und Gefahren und innere wie äußere Konflikte. Diese reichen von Resignation in der Politik wie im Denken und Handeln der Menschen, weil einfach nicht genug passiert, bis zu direkten körperlichen Gefahren durch brutale Vorgehensweisen der Polizei. Was sie gemein haben ist der Kampf für eine bessere Zukunft und der Wille, etwas mit viel Mut und Einfallsreichtum zu verändern. Dafür sind sie auch bereit viel aufzugeben, wie ihre eigene Gesundheit, ihre Freiheit oder den Platz für andere Aktivitäten in ihrem Leben.
Vielleicht kennt ihr das: Ihr schaut einen Film, der euch in irgendeiner Weise berührt und ihr denkt danach: Ab jetzt werde ich mein Leben ändern und mich mehr engagieren oder mehr reisen oder meinen Alltag bewusster und aktiver gestalten … Aber sobald ihr aus dem Kino zu Hause ankommt oder euren Fernseher ausschaltet oder den Laptop zuklappt, denkt ihr nicht mehr weiter über den Film nach. Oder vielleicht begleitet euch der Film sogar noch für ein paar Tage, aber spätestens dann habt ihr ihn meistens vergessen und seid wieder in eurem Alltag – bis zum nächsten Film, der euch in irgendeiner Weise wachrüttelt.
Anders war das für mich und für die anderen Menschen, die den Film mit mir geschaut haben. Nach dem Film sitze ich erst einmal 30 Minuten schweigend einfach nur da und lasse nachwirken, um das gerade Gesehene zu verdauen. Und ich schaffe es in meinem Alltag immer wieder Bezüge zu dem Film herzustellen, bei den verschiedensten Themen. Immer wieder ploppt die Erinnerung an den Film in meinem Kopf auf und ich habe das große Bedürfnis, über den Film zu reden und anderen Menschen davon zu erzählen. Das liegt wohl an dem Thema, das der Film behandelt, aber vor allem auch an den Gefühlen, die er in einem auslöst: Wut, Angst, Ohnmacht, Trauer. Das mag jetzt womöglich abschreckend klingen – soll es aber gar nicht, denn was der Film genauso auslöst ist: Hoffnung, die Erkenntnis, was für unglaublich starke und beeindruckende Menschen es da draußen gibt, die für ihre Sache kämpfen, und die ihre Ziele sogar – zumindest teilweise – erreichen. Das macht Mut mitzukämpfen, sich für etwas einzusetzen, das einem wichtig ist!
Nach dem Film hatte ich viele offene Fragen, wie auch viele der anderen Menschen, die den Film mit mir gemeinsam geschaut haben. Dabei hat uns sehr das Nachgespräch mit dem Regisseur Franz Böhm geholfen, der für die Premiere in der STRAZE nach Greifswald gekommen ist. Hier sind ein paar der interessantesten Fragen zusammen mit seinen paraphrasierten Antworten.
Warum heißt der Film überhaupt „Dear Future Children“?
Der Titel des Films stammt von einem Brief, den Hilda an ihre zukünftigen Kinder geschrieben hat. Die Szene, in der sie den Brief vorliest, ist zwar nicht mehr im Film selbst enthalten, war aber Inspiration für dessen Titel. Er beschreibt auch einen Kernpunkt, warum alle drei Aktivistinnen auf die Straße gehen und für ihre Sache kämpfen. Sie denken dabei immer an ihre zukünftigen Kinder, für die sie eine bessere Welt schaffen wollen, in der man gut aufwachsen und leben kann.
War es Zufall oder Absicht, dass alle drei Aktivistinnen Frauen sind?
Das war tatsächlich Zufall. Bevor sich für eine Person in der Protestbewegung entschieden wurde, wurden von den wichtigen Akteur*innen Profile erstellt mit allen relevanten Informationen über die Personen, ihr Leben, ihre Persönlichkeit und ihre Stellung in der Bewegung. Als es zur Abstimmungsentscheidung kam, welche drei Menschen man filmen möchte, wurden die Informationen über Alter, Geschlecht und Name aus dem Informationsblatt gelöscht, damit niemand davon beeinflusst wird. Es ist allerdings auch passend, dass alle drei Aktivistinnen Frauen sind, weil auch die Protestbewegungen, in denen sie mitkämpfen, vor allem weiblich geführt sind.
Wie sind die Macher*innen des Films an die Drehgenehmigungen für z.B. Hongkong gekommen?
Der Film stellt sicherlich keine Position dar, die zum Beispiel die Regierung Chinas gerne sieht. Für die Erhaltung der Drehgenehmigungen wurde deswegen etwas getrickst. Zum Beispiel wurde für Hongkong behauptet, dass das Team gerne einen Film über Hongkong als Reiseziel für Westeuropäer drehen und dabei die schönen und besonderen Seiten der Stadt darstellen will, um mehr Tourist*innen auf diese Stadt aufmerksam zu machen.
Haben die Dreharbeiten und die Veröffentlichung des Films Nachwirkungen für das Filmteam gehabt?
Natürlich waren schon alleine die Dreharbeiten eine Gefahr, da sie an vorderster Front von Protestbewegungen stattfanden, bei denen die Polizei sehr brutal vorgeht. Aber auch nach den Dreharbeiten gab es noch Nachwirkungen für das Filmteam. Gerade von chinesischer Seite gab es sehr viele Drohungen, darunter auch Morddrohungen. Es wurden auch sehr persönliche Informationen herausgefunden und gegen die Macher*innen des Films verwendet, wie beispielsweise der Wohnort naher Verwandter. Das Team konnte sich aber ein gutes Sicherheitsnetzwerk mit Hilfe von Bekannten und Freund*innen aufbauen, die sich in solchen Sachen auskennen. Kommunizieren tun sie untereinander nur mit höchster Sicherheit in der Verschlüsselung.
Am Donnerstag, den 25.11.21 um 20:00 Uhr, wird der Film noch einmal von Fridays for Future in Greifswald im Hörsaal 1 in der Rubenowstraße 1 gezeigt. Ich kann wirklich jedem*r nur empfehlen, sich den Film anzusehen!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek
Vom 18. bis zum 27. November 2021 finden die polnischen Kulturtage (polenmARkT)in Greifswald statt. Das vielfältige Programm, welches unter anderem Lesungen und Filmvorführungen umfasst, könnt ihr hier einsehen.
Noch bis zum 25. November 2021 zeigt dieFotoausstellung JINWAR die Entstehung eines ökologischen Frauendorfes in Ost-Syrien.
Im Pommernhus zeigt die Künstlergruppe Die Buhne unter dem Titel „Zwischen den Jahren“ ihre neusten Werke.
Derzeit stellt Roland Parthe seine Bilder zum Werk von Sibylla Schwarz und Hans Fallada im Falladahaus aus. Die Vernissage findet am 16.11.2021 um 18 Uhr statt. Um Voranmeldung unter Falladahaus@web.de wird gebeten.
Im PKBkunstLaden könnt ihr zurzeit die Ausstellung des polnischen Künstlers Ryszard Balon besuchen.
Altigkeiten
Im Kunstkubus CUBIC könnt ihr ab sofort eine Installation von Martyna Kabulksa unter dem Titel „harmony people“ bewundern.
„Die Vielfalt barrierearmen Lesens“ ist eine Ausstellung der dzb lesen und kann in der Stadtbibliothek besucht werden.
Im BioTechnikum könnt ihr (Montag bis Donnerstag von 8 bis 15:30 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr) außerdem die Ausstellung „Wenn die Kinder Segeln gehen“ von Nils-Olaf Hübner besuchen.
In Wieck trefft ihr derzeit eine Open-Air-Ausstellung unter dem Titel „Die letzten ihrer Zunft“ an, in der Fotografien von Franz Bischof und Jan Kuchenberger die letzten im Hauptberuf tätigen Fischer*innen der deutschen Ostseeküste zeigen.
Am 25. November startet der diesjährige Weihnachtsmarkt in Greifswald.
Achtung! In MV kann bei Veranstaltungen, in der Gastronomie und im Einzelhandel die 2G-Regel gelten. Es gibt dann für Besucher*innen weniger Einschränkungen. Maskenpflicht und Kontaktverfolgung fallen weg. Es dürfen mehr Personen in das Restaurant/Konzert. Die 2G-Regel einzuführen, steht den Veranstalter*innen offen.
Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zurzeit bei 1,7 (Stand: 13.11.2021). Damit steht der Landkreis auf Stufe 2 – gelb. Der Wert richtet sich nach einer neuen Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung.
Wo?Konferenzraum, Hauptgebäude, Domstraße 11. Zusätzlich wird es eine Audioübertragung geben, den Link findet ihr hier.
Was wird besprochen? Unter anderem die Überarbeitung oder Neueinführung verschiedener naturwissenschaftlicher Studiengänge und die Änderung der Rahmenprüfungsordnung. Hier findet ihr die gesamte vorläufige Tagesordnung.
Seit der letzten StuPa-Sitzung ist nur noch ein einziges AStA-Referat unbesetzt: Das Referat für politische Bildung und Antifaschismus. Die Referatsbeschreibung findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Auf der letzten Senatssitzung wurden u.a. die Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses bestätigt. Außerdem wurde die neue Wahlordnung beschlossen, die an die elektronischen Wahlen angepasst ist. Die Gremienwahlen werden voraussichtlich vom 11. bis zum 14. Januar 2021 stattfinden.
Gemeinsam mit weiteren ostdeutschen Studierendenwerken findet ein Videowettbewerb statt. Gesucht werden kreative, kurze, knackige Videos (ca. 1 Min.), die sich mit dem Thema „Aussichten… Wie stellst du dir dein Studierendenwerk der Zukunft vor?“ auseinandersetzen. Von Platz 1 bis Platz 10 sind zwischen 100 und 500 € zu gewinnen. Alle weiteren Infos findet ihr hier.
Das Jugendforum Bioökonomieverabschiedete ihre „Anklamer Erklärung“, das Forderungen und Erwartungen an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beinhaltet. Das Forum setzt sich zusammen aus 30 Schüler*innen des östlichen Mecklenburg-Vorpommerns.
Am 9. November stellten Wissenschaftler*innen der Universität Greifswald auf dem Weltklimagipfel in Schottland eine detaillierte Karte aller Moore weltweit vor. Die Übersicht ist das Ergebnis von zehn Jahren Forschung und verortet viele Moore präziser und teilweise erstmalig in einer globalen Zusammenstellung.
Eine von Professor Laurence N. Warr vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald zusammengestellteÜbersicht mit 5744 standardisierten chemischen Abkürzungen für Minerale ist die erste Liste dieser Art, die von der Internationalen Gemeinschaft für Mineralogie anerkannt wurde. Die Nomenklatur beinhaltet auch 4753 neue Symbole für Minerale, denen bisher noch keine Abkürzung zugewiesen wurde.
Das Forschungszentrum „One Health Research Centre“ (OHRC) wurde in Greifswald etabliert. Es soll neuartige Ansätze für die Untersuchung von Gesundheit, Krankheitsprävention und Hygiene sowie neue Nachhaltigkeitsstandards und Bewertungsinstrumente entwickeln, durch die Bereiche wie Umwelt und Klima, aber auch die Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung untersucht und weiter verbessert werden sollen.
Altigkeiten
Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.
Wo? Karl-Krull-Grundschule und Regionalschule Caspar-David-Friedrich
Altigkeiten
Der Jugendbereich der Stadtbibliothek Greifswald wird derzeit umgestaltet. Dabei wird nicht nur die Beleuchtung erneuert, sondern es werden auch viele Grünpflanzen in die Gestaltung mit einbezogen. Außerdem hat die Stadtbibliothek die Auswahl an Büchern für Jugendliche zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz erweitert.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
Über den Hochschulsport können Universitätsangehörige mit Kindern den Sportraum der Fallada-Str. 1 kostenlos nutzen. Auf der Website des Hochschulsports könnt ihr den Raum in einer für euch passenden Zeit buchen.
DerGreifswalder Jugendstadtplan, welcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Musik – Töne mit Zusammenhang, oder gerne auch ohne. Im Prinzip systematischer Krach. Jede*r hat schonmal Musik gehört, aber was ist die Geschichte hinter den einzelnen Stücken, auch Lieder genannt, und womit verbinden wir sie? Was lösen sie in uns aus und wer hat sie erschaffen? webmoritz. lässt die Pantoffeln steppen, gibt vor, was angesagt ist und buddelt die versteckten Schätze aus. Unsere Auswahl landet in eurer moritz.playlist.
„Ich liebe Cro“. Ein Satz, von dem ich noch vor circa 10 Jahren nie gedacht hätte, ihn so über die Lippen zu bringen. Aber Cro? Ist das nicht dieser Pop-Rapper mit der Pandamaske, der immer nur in musikalischem Einheitsbrei über Frauen rappt? Mit einer pessimistischen Engstirnigkeit könnte man das vielleicht behaupten. Jedoch ist der Rapper so viel mehr, wenn man nur richtig hinschaut. Oder eben hinhört.
Höchstwahrscheinlich ist Cro kein Künstler, der einer umfangreichen Vorstellung bedarf. Solltet ihr allerdings die letzten zehn Jahre jeglicher Beschallung von Popmusik entgangen sein, hier einmal im Schnelldurchlauf: Cro (bürgerlich Carlo Waibel) wuchs in Mutlangen in der Nähe von Stuttgart auf und begann mit zehn Jahren Musik aufzunehmen. Schon im Jahr 2011 erreichte er im Alter von 21 Jahren mit der Single Easy und dem dazugehörigen Mixtape seinen Durchbruch. Beides veröffentlichte er kostenlos. Ein Jahr später kam sein erstes Album Raop heraus, welches an den Erfolg anknüpfte. Und dann hatte Cro es auch schon geschafft. Innerhalb eines Jahres wurde er zum erfolgreichsten Rapper Deutschlands, indem er dem Genre und seiner Musik den nötigen Style und Leichtigkeit verlieh. In den darauffolgenden Jahren brachte er weitere Alben heraus, tourte durch Deutschland und produzierte Musik bis zum Umfallen.
Doch was macht Cros Musik eigentlich so besonders? Es ist die Unbeschwertheit in den einen Songs und es sind die Gefühle und die Emotionen in den anderen Songs. Dabei hat Cro die „ist mir scheißegal“-Attitüde perfektioniert, zeigt aber auch in späteren Songs und Releases, dass es eben nicht immer so ist. Deutlich wird dies vor allem in seinem vorletzten Album tru., welches künstlerisch und musikalisch einen starken Richtungswechsel darstellt, aber auch einen Wendepunkt in Cros ganzer Karriere. Er hat hier zu sich gefunden und ist ein Stück weit erwachsen geworden. Demnach lässt er in diesem Album auch einen Blick in sein Privatleben zu und schafft so auch sehr intime Momente in der Musik.
„Früher wollt‘ ich ja nicht anecken. Ich wollte aalglatt durch die Mitte und in jedes Herz der Welt einfach rein.“
Dieser von ihm beschriebene „Schub an Stil und Ästhetik“ brachte auch eine ganz neue künstlerische Dimension außerhalb der Musik hinzu. Denn Cro produziert neben seinen Strophen auch die Beats, die Texte, das Musikvideo dazu, Kunst, Mode und so ziemlich alles, was er veröffentlicht selbst. Bis heute.
Die moritz.playlist wird um zwei Songs von Cro erweitert. Der Erste ist eine der Single-Auskopplungen des besagten dritten Albums tru. mit dem Titel Unendlichkeit. Dieses Lied ist eines seiner bekanntesten, aber auch ein Sinnbild für seinen künstlerischen Werdegang und die Entwicklung seiner Musik. Hier stellt sich Cro die großen Fragen, die sich jede*r Künstler*in an einem gewissen Punkt in seiner*ihrer Karriere stellt und dessen Antworten mit Geld nicht zu kaufen sind. Als zweites haben wir den Song NICE vom letzten Album trip, welches erst im April dieses Jahres erschienen ist. Hier ist der Sound aus den ersten zwei Alben wiederzuerkennen, mit dem viele Menschen Cro verbinden. Allerdings ist er nun verfeinert, mit einer neuen emotionaleren Herangehensweise, ohne dass es schnulzig oder unecht klingt. Ganz im Gegenteil. Als Drittes und Letztes kommt der Song X von Danju in die Playlist. Danju ist ein Künstler, der musikalisch eng an Cro anliegt, aber einen ganz eigenen Stil in die Sache bringt und an die älteren Cro-Songs erinnert.
Alles in Allem ist Cro ein Künstler, welcher leider viel zu lange unter meinem Radar blieb. Es ist die Einfachheit und die Unbeschwertheit in der Musik, aber auch in der Person dahinter, die ihn als Künstler ausmachen. Er traut sich immer wieder Innovation nicht nur ins Genre, sondern in die Musik generell zu bringen, wobei Grenzen verschwimmen und die Kunst hinter der Musik zum Vorschein kommt. Natürlich ist Cro nicht der Underground-Rapper mit dem fast schon klischeebehafteten Straßenimage, tru. ist er dennoch geblieben und nach wie vor einer der interessantesten Musiker*innen, die Deutschland zu bieten hat.
Titelbild: Paulette Wooten Beitragsbild: Adrian Siegler
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek
Vom 28.10. bis 01.11.2021 finden die Tschechischen Kulturtage in Greifswald statt. Mit Lesungen und Filmen sowie Gesprächen mit tschechischen Gästen möchte das Institut für Slawistik der Universität Greifswald unser Nachbarland präsentieren. Das vollständige Programm findet ihr hier.
DieAusstellung „CAPRICCIO“ des Kunstvereins ART 7 könnt ihr im St. Spiritus immer Montag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr anschauen gehen. Der Eintritt ist frei.
Im BioTechnikum könnt ihr (Montag bis Donnerstag von 8 bis 15:30 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr) außerdem die Fotoausstellung „Begegnungen – Menschen in der Welt“ von Oskar Gladis, Thomas Meyer und Lothar Wölfel besuchen.
Noch bis Mitte November sind die Ergebnisse einer Kooperation des Greifswalder Dalman-Instituts mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Rahmen des bundesweiten Themenjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – als „Ausstellung to go“ in der Stadtbibliothek Greifswald zu sehen.
In Wieck findet derzeit eine Open-Air-Ausstellung unter dem Titel „Die letzten ihrer Zunft“ statt, in der Fotografien von Franz Bischof und Jan Kuchenberger die letzten im Hauptberuf tätigen Fischer*innen der deutschen Ostseeküste zeigen.
Der Tierpark in Greifswald bleibt bis auf weiteres geschlossen. Dort wurde vor kurzem die Vogelpest entdeckt.
Achtung! In MV kann bei Veranstaltungen, in der Gastronomie und im Einzelhandel die 2G-Regel gelten. Es gibt dann für Besucher*innen weniger Einschränkungen. Maskenpflicht und Kontaktverfolgung fallen weg. Es dürfen mehr Personen in das Restaurant/Konzert. Die 2G-Regel einzuführen, steht den Veranstalter*innen offen.
Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zurzeit bei 0,4 (Stand:22.10.2021). Damit steht der Landkreis auf Stufe 2 – gelb. Der Wert richtet sich nach einer neuen Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung.
Altigkeiten
In der Innenstadt könnt ihr die Ausstellung ,,Wenn aus Fremden Freunde werden“ besichtigen.
Man kann jetzt die Digitalisierung im Alltag in unserem Landkreis mitgestalten. Du kannst deine eignen Ideen teilen oder für andere Ideen abstimmen. Hier kommt ihr zur Website.
Es können jetzt Elektroroller ausgeliehen werden. Es werden 100 E-Scooter von dem Anbieter MIR Solutions GmbH bereitstehen.
Veranstaltungen
Was? Sitzung des Medienausschuss
Wann? Montag, 25.10.2021, 16 Uhr
Wo? Ernst-Lohmeyer-Platz 3, Seminarraum 3.28.
Was wird besprochen? Unter anderem die Berichte der Chefredaktionen und das Feedback zu den einzelnen Redaktionen.
Im aktuellen Rektoratsforum erzählt Prorektorin Prof. Dr. Konstanze Marx vom 565. Universitätsgeburtstag und von der Einführung von Zoom und lädt zum nächsten Rektoratsforum Campus zum Thema Nachhaltigkeit ein.
Prof. Dr. Uwe Bornscheuer erhält für seine jahrzehntelange Forschung zur Entwicklung von Enzymen den „European Lipid Technology Award 2021“ von der „European Federation for the Science and Technology of Lipids“ (EuroFedLipid).
Die öffentliche Vortragsreihe über „Aktuelle Probleme der Gesundheitswirtschaft“ startet wieder in Präsenz. Die Vorträge finden jeweils am Donnerstag von 18-19:30 Uhr im Hörsaal der Friedrich-Loeffler-Straße 70 statt.
Unimedizin, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
Auf den letzten StuPa-Sitzungen konnten sich noch keine Interessierten für folgende AStA-Referate finden: Das Referat für Soziale Aspekte und Gleichstellung, das Referat für politische Bildung und Antifaschismus und das Referat für Fachschaftsfinanzen sind noch zu besetzen. Die Referatsbeschreibungen findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Am 1. September ist das BAföG 50 Jahre alt geworden. Anlässlich dessen haben sich verschiedene Jugendverbände zusammengeschlossen, um eine Reformierung des Gesetzes zu fordern. Zu weiteren Infos und einer zugehörigen Petition kommt ihr hier.
Noch etwas? Um Voranmeldung beim CDFZ wird gebeten.
Altigkeiten
Der Jugendbereich der Stadtbibliothek Greifswald wird derzeit umgestaltet. Dabei wird nicht nur die Beleuchtung erneuert, sondern es werden auch viele Grünpflanzen in die Gestaltung mit einbezogen. Außerdem hat die Stadtbibliothek die Auswahl an Büchern für Jugendliche zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz erweitert.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
Über den Hochschulsport können Universitätsangehörige mit Kindern den Sportraum der Fallada-Str. 1 kostenlos nutzen. Auf der Website des Hochschulsports könnt ihr den Raum in einer für euch passenden Zeit buchen.
DerGreifswalder Jugendstadtplan, welcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Auf dem ersten Regionalmarkt letzten Samstag war wirklich für jede*n etwas dabei! Von 8 bis 13 Uhr boten am 16.10.2021 auf dem Greifswalder Marktplatz verschiedene Lebensmittelhersteller*innen aus der Region Vorpommern Ihre Produkte an. Die eigentlich angedachte Regionalproduktmesse konnte aufgrund von Corona nicht wie gewohnt im Pommerschen Landesmuseum stattfinden, weswegen der Regionalmarkt ins Leben gerufen wurde.
Die Highlights
Für alle Käse-Fans war bestens gesorgt, wobei die mobile Käserei sicherlich ein Highlight war, da man dort bei der Herstellung von Käse zusehen konnte. Des Weiteren konnte man auf dem Markt riesige Käseblöcke bestaunen. Bei den Fleischständen sprangen einem vor allem die vielen Wild-Spezialitäten ins Auge. So gab es beispielsweise Wild- und Hirschsalami oder auch Hirsch-Knacker. Auch alle Liebhaber*innen von Brotaufstrich wurden hier fündig, und zwar nicht nur mit herkömmlichen Aufstrichen, sondern auch mit Besonderheiten wie schwarzen Nüsse von Natürlich Büttners aus Greifswald. Für alle Senf-Fans war die Senfmühle Schlemmin sicherlich ein Highlight. Außerdem konnte man einer Frau beim Wolle spinnen zusehen.
Aber man hat nicht nur Produkte gefunden, nach denen man gesucht hat, sondern man wurde auch überrascht. So gab es zum Beispiel verschiedene Probiotika aus Stralsund, Speckmarmelade von Natürlich Büttners, und sogar Eis konnte man zu dieser Jahreszeit von Bodden Landeis probieren. Wer Durst oder Hunger bekommen sollte, für den war auch gesorgt. Passend zur Jahreszeit konnte man beispielsweise einen Pumpkin Spice Latte trinken.
Wer diesen Regionalmarkt verpasst hat, sollte, falls es wieder einen Regionalmarkt geben wird, beim nächsten Mal auf jeden Fall vorbeischauen und sich von den verschiedenen Leckereien überraschen lassen.
Seit Beginn dieses Jahres erhalten alle Inhaber*innen des Kultur- und Sozialpasses (KuS) neben den Rabatten für kulturelle Einrichtungen auch einen Greifswaldgutschein in Höhe von 50 Euro. Was hinter dem Pass und dieser besonderen Gutscheinaktion steckt, wie ihr dort herankommt und wie viel Wartezeit ihr einplanen müsst (Spoiler: sehr, sehr viel), erfahrt ihr in diesem Artikel.
Bestimmt wurdet auch ihr im ersten Semester umworben, euch umzumelden. Wir Studis bekommen damit eine hohe Umzugsprämie von inzwischen 200 Euro ausgezahlt und auch die Universität erhält eine Wohnsitzprämie vom Land, die der Lehre zugutekommen soll. Was an einigen vorbeigeht: Alle Studierenden mit Erstwohnsitz in unserer Hansestadt können einen Kultur- und Sozialpass (KuS) beantragen, der in vielen Einrichtungen und Betrieben Greifswalds Vergünstigungen gewährt. Anfang des Jahres hat die Bürgerschaft außerdem beschlossen, dass alle Personen, die einen KuS beantragen dürfen, aufgrund der Pandemie zusätzlich Anspruch auf einen Greifswald-Gutschein in Höhe von 50 Euro haben.
Erschwingliche Kultur und fünf Greifswaldgutscheine
Das Ziel des KuS ist es, auch Personen mit geringen finanziellen Mitteln die Teilhabe an Greifswalder Kulturangeboten zu ermöglichen. Auf der Website der Stadt findet ihr eine Liste mit den Vergünstigungen aus dem Jahr 2020. Diese gelten zum Beispiel für den Verkehrsbetrieb, das Freizeitbad und das Theater. Für einige der Angebote gibt es übrigens bereits einen Studierendenrabatt, der aber teilweise geringer ist, als der KuS-Rabatt.
Warum sind nicht alle Studis längst im Besitz dieses Passes, der sie an jeder Ecke sparen lassen würde? Auch an mir ist diese Vergünstigung, die mich bestimmt animieren würde, mehr kulturelle Veranstaltungen und Möglichkeiten wahrzunehmen, vorbeigegangen. Ich begebe mich also im Juli auf Mission, mir einen Pass ausstellen zu lassen. Über die Website der Stadt finde ich heraus, dass der KuS aus aktuellem Anlass nur schriftlich angefordert werden kann. Normalerweise ist es auch möglich, ihn direkt vor Ort im Stadthaus zu beantragen. Für die schriftliche Beantragung steht auf der Website ein zweiseitiges Formular bereit, das die typischen Eckdaten wie Adresse und Telefonnummer abfragt. Außerdem muss ich ankreuzen, ob ich die Voraussetzungen erfülle, in diesem Fall also Student*in mit Hauptwohnsitz in Greifswald bin. Als Studierende muss ich noch meine Studienbescheinigung beifügen und eines meiner vorteilhaften Passbilder beilegen. Insgesamt ist der Antrag also eine Sache von fünf Minuten – denke ich zu diesem Zeitpunkt. Und ab geht die Post!
Wartezeit: lang
Zwei Monate später halte ich leider immer noch keinen Pass in meinen Händen. Auch im Freund*innenkreis höre ich ähnliche Berichte. Daher schreibe ich als Privatperson eine Mail an das Ordnungssamt und bekomme eine Woche später eine Antwort per Post – wie man E-Mails im 21. Jahrhundert nun mal beantwortet. Aufgrund der hohen Nachfrage sei das Amt zur Zeit überlastet und die Ausstellung des Passes dauere daher etwas länger. Hätte man sich das nicht denken können, als man beschlossen hat, einen 50 Euro Gutschein mit dem Kultur- und Sozialpass auszuhändigen? Ich hake also als webmoritz.-Redakteurin noch einmal nach.
Nach zweieinhalb Wochen erhalte ich eine Antwort auf meine Fragen (diesmal immerhin per E-Mail), „da die Personalsituation im Amt für Bürgerservice und Brandschutz nicht nur wegen Krankheit, sondern auch wegen der Vorbereitung der Wahlen schwierig ist“. Dieses Jahr haben bis Ende August knapp 1.400 Menschen den KuS beantragt, also etwa 400 Menschen mehr, als im ganzen Jahr 2020. Davon waren übrigens nur 88 Personen Studierende. Der Anstieg ist erst mal nicht überraschend, finde ich, bei einem zusätzlichen Lockmittel wie dem Greifswaldgutschein war ja mit einer erhöhten Anfrage zu rechnen, oder? Auch auf diese Frage bekomme ich eine, mehr oder weniger zufriedenstellende, Antwort:
„Aufgrund der enormen Anzahl der hier eingehenden Anträge sowie der derzeitigen Personalsituation ist es nicht möglich die eingehenden Anträge auf einen Kultur- und Sozialpass zeitnah zu bearbeiten. Daraus resultierend kommt es leider zu längeren Bearbeitungszeiten.“
Andrea Reimann, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Greifswald
Sonst, so das Amt, dauere die Bearbeitungszeit nur zwei Wochen und „grundsätzlich“ seien 8 Stellen für die Angelegenheiten rund um Wohngeld/Wohnberechtigungsscheine und für die Bearbeitung der Anträge auf Ausstellung eines Kultur- und Sozialpasses gegeben. Das müssen ja wirklich frappierende Personalumstände sein, wenn ich jetzt schon inzwischen knapp drei Monate auf den Pass warte. Ich frage mich auch, wie lange man warten müsste, wenn mehr als 88 der Studierenden mit Erstwohnsitz diese Möglichkeit wahrnehmen würden. Die frustrierte Mutmaßung, die ich aus meinem Bekanntenkreis höre, die Stadt wolle die geplante Gesamtfördersumme von 150.000 Euro nicht bereitstellen, weist die Stadtverwaltung entschieden zurück.
„Die Antragsabarbeitung hängt an verschiedenen Faktoren, die den Bearbeitungszeitraum – auch zum Bedauern der Stadtverwaltung – ggf. verlängern können. So gibt es Personalengpässe […] und ebenfalls die Nachwirkungen der Wahl, zu deren Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung auch Kollegen aus dem entsprechenden Bereich eingesetzt wurden. Die Stadtverwaltung hat – wie die Antragsteller auch – ein Interesse an einer zügigen Antragsbearbeitung; andere Mutmaßungen entbehren jeder Grundlage.“
Franziska Vopel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Greifswald
Wartezeit: immer noch lang
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels habe ich übrigens immer noch keinen Kultur- und Sozialpass. Immerhin ist der Pass, falls ich ihn eines Tages bekommen werde, nicht mehr nur bis Ende des jeweiligen Jahres gültig, sondern ab Ausstellung genau ein Jahr. Vielleicht kann ich ja dann nächsten Sommer endlich ermäßigt in den Tierpark gehen oder günstiger Bus fahren. Oder mir von dem Greifswaldgutschein den Tee nachkaufen, den ich jetzt trinken werde, während es heißt: abwarten.