Gegendarstellung der Liberalen Hochschulgruppe zum Artikel „Liberaler Boykott statt demokratischer Auseinandersetzung“ vom 12.06.2018

Gegendarstellung der Liberalen Hochschulgruppe zum Artikel „Liberaler Boykott statt demokratischer Auseinandersetzung“ vom 12.06.2018

Autor: Marcel Zahn für die Liberale Hochschulgruppe der Universität Greifswald

Laut Polizeibericht wurde in der Nacht vom 09.06. auf den 10.06.2018 ein 25-jähriger
Verbindungsstudent vor dem IKuWo in der Greifswalder Goethestraße von einer größeren Gruppe
angesprochen und anschließend von drei Tatverdächtigen bedrängt und beschimpft, im Anschluss
geschlagen und seines Verbindungsbandes beraubt. Den mutmaßlichen Tätern gelang es wohl dabei,
in die Veranstaltungsräume des IKuWo zu flüchten, wo ihnen mutmaßlich Unterschlupf gewährt wurde
und der durch den Geschädigten verständigten Polizei der Zutritt zu den Veranstaltungsräumen durch
eine größere Gruppe verwehrt wurde. Die Liberale Hochschulgruppe der Universität Greifswald
verurteilt die Gewalt gegen unseren Kommilitonen aufs Schärfste.
Da es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art im Umfeld des IKuWos handelt, hat die Liberale
Hochschulgruppe der Universität Greifswald auf der Vollversammlung der Studierendenschaft den
Antrag eingebracht, eine weitere Ausrichtung und Finanzierung von Veranstaltung im IKuWo zu
beenden. Eigentlich eine logische und konsequente Schlussfolgerung, könnte man meinen. Eine ganz
andere Auffassung vertritt da jedoch der webmoritz. In dem Artikel „Liberaler Boykott statt
demokratischer Auseinandersetzung“ vom 12.06. unterstellt der Autor, welcher namentlich lieber
unerkannt bleiben möchte, in dem erst nachträglich als Kommentar gekennzeichneten Text der
Liberalen Hochschulgruppe „Polemik und Populismus“, was ihn aber keinesfalls daran hindert,
Mitglieder der Liberalen Hochschulgruppe im gleichen Satz als „Nachwuchs-Lobbyisten“ zu
verunglimpfen. Weiterhin unterstellt der anonyme Autor der Liberalen Hochschulgruppe eine
„unsachliche und pauschalisierende Debatte“, sowie ein mangelndes Verständnis von demokratischen
Diskursen. Die Liberale Hochschulgruppe würde sich nun zwischen „AfD, CDU, Junge Freiheit und
rechtem Wutmob“ einreihen. Bemerkenswert, wie schnell und reflexartig sich einer sachlichen
Debatte entzogen wird und man einem völkischen, rechtsradikalen Milieu zugeordnet wird. Nicht
einmal vor direkten Nazi-Vergleichen schreckt der Autor zurück, wenn er in Anlehnung an die HitlerJugend
von der „Lindner-Jugend“ spricht. Ziel solch verbaler Ausfälle ist es, Mitglieder der Liberalen
Hochschulgruppe einzuschüchtern und eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen. Dies ist auch durch
die zahlreichen Solidaritätsbekundungen, die uns in den vergangenen Tagen erreicht haben, bislang
nicht gelungen. Dennoch zeugt eine solches Verhalten und eine solche Ausdrucksweise von einem
wahrlich abenteuerlichen Demokratieverständnis. Geradezu grotesk erscheint in diesem
Zusammenhang, dass der Autor einen demokratischen Diskurs fordert, in seinem „Kommentar“ jedoch
Moritz Harrer, Mitglied der LHG und ehemaligen Senator der Universität auf unsachlichste Art
attackiert und sich gleichzeitig hinter der Anonymität versteckt. Glücklicherweise wird nicht nur aus
dem liberalen Umfeld Kritik an dem webmoritz.-Kommentar laut. So kommentierte der Juso-Referent
für politische Jugendbildung, Martin Hackbarth, bezugnehmend auf den Artikel auf Facebook: „Der
Artikel ist Mumpitz, unsachlich und Quark […].“
Der unbekannte Autor, welcher behauptet sich in der Tatnacht ebenfalls am IKuWo aufgehalten zu
haben, spricht im Bezug auf die Tat verharmlosend von einem „Handgemenge“ und „drei
Einzelpersonen“
Die Liberale Hochschulgruppe Greifswald stellt dazu fest, dass selbst wenn es sich nur um eine kleine
Gruppe gewaltbereiter Angreifer gehandelt haben sollte, so zumindest die Frage bleibt, warum von
den vielen Umstehenden niemand eingeschritten ist, ja es den mutmaßlichen Tätern sogar gestattet
wurde, sich einer Festnahme zu entziehen, indem ihnen Unterschlupf in den Räumlichkeiten des
IKuWo gewährt wurde. Tagelang wollte sich das IKuWo zu dem Vorfall gar nicht äußern und
veröffentlichte dann erst unter großem medialen Druck am 13.06. eine Pressemitteilung, in welcher
der gewaltsame Überfall auf einen Verbindungsstudenten plötzlich in einen „Zusammenstoß“
umgedeutet wird, ganz so, als trüge der Geschädigte selbst Verantwortung, wenn er es auch wagt,
nachts auf dem Weg nach Hause am IKuWo verbeizulaufen.
Für die Liberale Hochschulgruppe Greifswald ist es in keinem Fall hinnehmbar, dass mit Geldern der
studentischen Selbstverwaltung Einrichtungen und Veranstaltungen unterstützt werden, die
StudentInnen und andere Personen aufgrund ihres Aussehens, Kleidungsstils, oder einer vermeintlich
unterschiedlichen politischen Auffassung diskriminieren, ein Klima der Angst, Einschüchterung und
Gewalt tolerieren und dabei keinerlei Interesse an der Aufklärung mutmaßlich politischer Straftaten
zeigen. Daher fordern wir weiterhin eine sofortige Beendigung jeglicher Zusammenarbeit mit dem
IKuWo.

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Die AFD regt sich mal wieder auf. Sie regt sich eigentlich immer auf, auch über Studierende in der Hochschulpolitik in Greifswald. Wer jetzt damit rechnet, dass es wieder einmal um einen gewissen Ernst Moritz Arndt und sein vorhandenes oder nicht vorhandenes Namenspatronat bezüglich der hiesigen Universität geht, der kann beruhigt sein, denn diesmal geht es um etwas ganz anderes. Es geht um das heiligste Örtchen einer jeden Einrichtung, und darum wer dieses betreten darf. Ja, es geht um Toiletten.

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