Wut, Hass, Zorn: All diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit seinen Mitmenschen. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über Leute auslassen oder uns auch generell mal der Schuh drückt, lest ihr das hier.
Für meinen Mimimi-Artikel ist dieser Sommer hier im Norden eher suboptimal. Keine brütende Hitze wie damals mit knapp über 40 Grad im Spreewaldurlaub. (Okay, mittlerweile schon, aber als ich das hier schrieb, war das noch nicht so.) Keine Insektenplage wie noch vor einigen Jahren. Und auch viel weniger Tourist*innen in der Region dank Corona. Doch euch sei versichert, auch dieses Mal wird es wieder heiß hergehen (Wortwitz intendiert).
Wo fangen wir an? Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist natürlich die Sonne. Man kann bei wolkenlosem Himmel nicht nach oben sehen ohne zu erblinden.
Die Strahlen der Mittagssonne brutzeln meine helle Haut wie ein saftiges Steak auf dem Grill. (Okay das lasse ich dem Sommer. Grillen ist was Tolles.) Deswegen trage ich ja Sonnenschutzcreme. Empfehle ich übrigens allen von euch, 50+ ist die einzig wahre Sorte, das könnt ihr euch merken. Nur leider ist auch die kein Allheilmittel und nach dem Auftragen fühlt sich die Haut fettig und klebrig an. Dann muss man aufpassen, was man anfässt, und die Kleidung läuft auch Gefahr, Flecken zu bekommen. Außerdem wird es morgens schon zu unchristlichen Zeiten hell und abends erst dann dunkel, wenn man sowieso schon lange schlafen sollte. Nicht zu vergessen der Schweiß. Schwitzen ist furchtbar. Frieren > Schwitzen. Wenn die Temperaturen hoch genug sind, schwitzt man ja sogar, wenn man überhaupt nichts tut und einfach nur herumsitzt. Jede Außentemperatur über 25 Grad Celsius ist sowieso ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Als Bewohner einer Wohnung im 5. Stock weiß ich, wovon ich rede.
Im Sommer ist die Dusche einer der wenigen schönen Orte um sich aufzuhalten. Erinnert ihr euch noch an das Lied „Dusche“ von Farin Urlaub? „Und ich schlafe in der Dusche, weil die Dusche zu mir hält. Sie ist der einzige Freund, den ich noch habe auf der Welt.“ So ungefähr fühlt man sich im Sommer. Wechselwarme Tiere wie Reptilien haben es viel besser. Das hat Mutter Natur beim Menschen mal ordentlich verbockt. An dieser Stelle noch ein kleiner Geheimtipp zum Abkühlen von mir: T-shirt ausziehen, in kaltem oder lauwarmem Wasser tränken, auswringen und dann wieder anziehen. Dieser „nasse Shirt“-Trick funktioniert erstaunlich gut. Selbst getestet. Stellt aber vorher sicher, dass ihr alleine seid und auch keine Pakete oder Pizzen an der Haustür annehmt. Das nasse Oberteil wird nämlich höchstwahrscheinlich weniger blickdicht sein als vorher und was darunter liegt will ja niemand sehen. Sonst müsst ihr am Ende noch Schmerzensgeld zahlen.
Als wären die Sonne und ihre mitgebrachte Hitze nicht schon schlimm genug, gibt es noch etwas Abscheuliches im Sommer. Nehmen wir mal folgendes an: Wir setzen uns draußen hin, nehmen uns einen Keks, machen es uns schön gemütlich. Doch was stört? Eine Wespe! Oder eine Schar an Fliegen! Oder Hornissen. Abends an der Feuerschale sind es dann die Mücken. Noch gierigere Blutsauger als die Rundfunkanstalten, wenn es um die GEZ Gebühr geht. Von Zecken ganz zu schweigen.
Versteht mich nicht falsch. Generell ist an Insekten ja nichts verkehrt. Das sind teilweise sehr faszinierende Tiere. Dennoch würde ich mich freuen, wenn sie ihre Faszination woanders zeigen würden. Eben nicht IN meinen vier Wänden oder draußen wenigstens einige Meter weit von mir entfernt. Wenn sich eines dieser Viecher meinem Essen nähert, frage ich mich immer, was ich ihnen getan habe, dass sie mich so respektlos behandeln. Sie kommen an meinen Tisch, klettern auf meinem Essen rum und summen noch laut dazu. Da will man sich ganz friedlich ein Stück Torte einverleiben und diese Invasoren stören die Idylle. Naja, immerhin haben Insekten- sowie Pflanzenschutzmittel, versiegelte Böden, nachts leuchtende Lampen sowie der Rückgang an naturbelassenen Kulturlandschaften den Bestand an chitinhaltigen Störenfrieden schon heute stark reduziert. Eventuell wird dadurch aber auch ein ganzes Ökosystem durcheinander gebracht. Ich weiß nicht, das habe ich eigentlich nicht so gerne. Genau wie globale Erwärmung. Die sorgt ja auch dafür, dass Wetterextreme häufiger und schlimmer werden. Mal ganz davon abgesehen, dass die Durchschnittstemperatur ansteigt. Die globale Erwärmung hat mir bestimmt auch den Winter ruiniert. Mittlerweile gibt es viel weniger Schnee. Nur noch Schneeregen und Matsch. Keine schöne weiße Weihnacht mehr. Stattdessen haben alle Leute lieber Spaß am Strand.
Wirklich traurige Angelegenheit. Doch lassen wir das hier nicht traurig enden. Man kann ja auch Spaß im Sommer haben. Auch ich hole mir regelmäßig meine Dosis Vitamin D im Sonnenlicht. Ihr könnt ja gerne ausgiebig an den Strand gehen. Nur vergesst die Sonnenschutzcreme und genügend Trinkwasser nicht! Ansonsten ist drinnen bleiben auch immer eine Option. Lasst euch bloß nichts anderes erzählen! Bei all meiner Liebe zur romantisierten Version des Winters sind gemäßigte Tage mit einer leichten Brise, sachtem Sonnenschein und einigen vorbeiziehenden Wolken vielleicht doch das beste. Wobei … auch Regen natürlich eine ganz eigene Faszination hat ………..
Was sind denn eure Meinugen zum Sommer oder den Jahreszeiten? Was habt ihr am liebsten oder was stört euch? Über Kommentare freue ich mich.
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Wut, Hass, Zorn: All diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit seinen Mitmenschen. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über Leute auslassen oder uns auch generell mal der Schuh drückt, lest ihr das hier.
„Zweifel sind Teil der Aufrichtigkeit“, sagte man mir einst. Auch bis heute bin ich dieser Meinung. Ein gesundes Maß an Zweifel ist durchaus richtig. Durch Zweifel an bestehenden Normen und Regeln, konnten veraltete Welt-, Gesellschafts- und Rollenbilder überwunden werden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzen die alten, weil sich jemand dachte: „Das kann doch so nicht stimmen!“ Und wer sich bisher gewundert hat, wie ich 63 Wörter in einem Mimimi-Artikel schreiben konnte ohne mich aufzuregen, dem sei versichert: Das kommt auch noch.
Aber zurück zum Thema. Zweifel sind bis zu einem gewissen Maße gut, Beweise allerdings sehr viel besser. Das ist auch der Grund, warum Verschwörungstheorien so absurd sind. Weder haben sie hieb- und stichfeste Beweise, noch glauben sie an Zufälle. Vielleicht war Rainer Wendt nur das arme Opfer eines linken Komplotts. Eventuell sind unsere modernen Smartphones in Wirklichkeit gezielte Tötungsmaschinen, wie die explodierenden Modelle zeigen. Weitaus realistischer finde ich allerdings die Theorie, dass Rauchmelder mit Mikrofonen und Kameras ausgestattet sind und für die Regierung spionieren. Macht auch Sinn. Die Dinger müssen mit ihren lauten Pieptönen dafür gesorgt haben, dass in meinem Gehirn der Wille Koch zu werden erstarb – so oft wie mir das Wasser in der Pfanne anbrennt. Brände gibt es schließlich auch mit den Dingern noch und mir haben die noch nie das Leben gerettet. Da die aber Pflicht sind, muss ein reicher Ekel dahinter stecken. Sicherlich Friedrich Merz. Wo sind denn jetzt die Datenschutz-Fetischist*innen, wenn meine Daten der geheimen Weltregierung und den Megakonzernen verkauft werden? Gerade jetzt zu Corona Zeiten, braucht es Menschen, die kritisch hinterfragen. Sind die Abstandsregeln noch sinnvoll? Hilft ein Mund-Nasen-Schutz wirklich? Sollte ich im Krankheitsfall lieber Tee oder Sagrotan trinken? Sowas muss man wissen. Denn je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben.
Aber um das mal ganz deutlich zu sagen, mir gehen sowohl Leute auf die Nerven, die gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren als auch die Maßnahmen selbst. Mir wird unter Umständen auch warm mit Mund-Nasen-Schutz, ich würde auch gerne Milch und Gummihandschuhe kaufen können, ohne einen Einkaufswagen holen zu müssen. Besonders wenn Gummihandschuhe natürlich genau dann ausverkauft sind, wenn ich welche brauche. Auch die Abstandsregeln bzw. das Kontaktverbot stören mich, würde ich doch gerne mal in größerer Runde grillen. Aber ich nehme all das gerne auf mich. Nicht nur weil mein Leben zur Hälfte sowieso aus einsamer Isolation und dem Kontakt zu Freund*innen über das Internet besteht und ich eher virtuell als physisch Golf spiele, sondern auch, weil ich der Meinung bin, dass es das alles wert ist, wenn ich auch nur einen Menschen damit vor dem Tod bewahre. Das mag bei einem „harmlosen“ Virus wie Covid-19 übertrieben wirken. Doch alle, die so denken, mögen doch mal bitte mit den Angehörigen der Toten sprechen. Damit will ich nicht blind alle Maßnahmen verteidigen. Diese müssen regelmäßig von Expert*innen geprüft werden und es muss dann im Sinne des Gemeinwohles entschieden werden. Natürlich bringen z.B. geschlossene Kitas Probleme. Dann müssen die Eltern ihren Sohn Julius Tiberius alleine Zuhause bespaßen und merken, dass Erzieher*in halt doch ein wertvoller Beruf ist und das eigene Kind vielleicht doch nicht so lieb und hochbegabt ist, wie sonst immer gedacht. Es ist eben eine schwere Zeit. Aber wenn wir alle zusammenhalten und mit Humanismus und Solidarität an der Zukunft arbeiten, dann wird das schon. Aber eben gemeinsam. Da hilft es nicht mit unbegründeten Theorien und wüsten Fantasien um sich zu werfen. Wer Fanfiction schreiben will, kann das gerne tun. Aber bitte verkauft das nicht als Antworten auf die Fragen der Welt oder spielt euch als großartige Rebell*innen im Kampf gegen ein übermächtiges Imperium auf.
Verschwörungstheorien sind halt nicht einmal schwer zu schreiben. Zum Beispiel kann ich beweisen, dass Michael Wendler der Anführer eines international agierenden Pädophilenringes mit Unterstützung der Pornografielobby bzw. der Pornografieindustrie ist. Einer in den dunklen, wenig besprochenen und teils auch illegalen Ecken des Internets agierenden Vereinigung, die versucht, durch massenhaften Einfluss von Dopamin auf menschliche Gehirne diese zu willenlosen Sklaven ihrer eigenen Triebe zu machen. Wenn die Konsumierenden dann erst einmal abhängig sind und sozial vereinsamt nur noch ihren Instinkten folgen, dann wollen sie ein satanistisches Reich unter ihrer Führung erschaffen. Das macht alles Sinn, denn der Name von Michael Wendlers Freundin, die vorgibt 18 zu sein, in Wirklichkeit aber nur mit Schönheitsoperationen so verändert wurde, dass es passt, lautet Laura Müller. (Wer glaubt, dass das nicht geht, sehe sich bitte einmal die Verwandlung von Dieter Bohlen von einem verfurchten Fossil in den ersten DSDS Staffeln, zu dem aalglatten Adonis an, der er heute ist.) Nehmt ihren Namen und den Namen ihres Vaterfreundes, tauscht ein paar Buchstaben aus, stellt etwas um und lest richtig, ergibt sich Pädophilenboss. Darüber sollte man einmal nachdenken. Aber nicht zu gründlich, sonst platzt auch noch der Kopf. (Muss man wissen!)
Beitragsbild: Felix Michau Banner: JS Gifs von Tenor, mit freundlicher Unterstützung von Tom Siegfried https://media1.tenor.com/images/ceda5ccf4dcfc8a2f5a74e11f938241e/tenor.gif?itemid=14852893 https://media1.tenor.com/images/c2f6212f19d41ee8fd57b5a1ac2e7fd2/tenor.gif?itemid=15752124
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Auch wenn die aktuellen Zahlen darauf hindeuten, dass COVID-19 in Deutschland noch nicht besiegt ist, scheinen die Maßnahmen trotzdem ihre Wirkung zu zeigen. Dennoch oder gerade deswegen bestehen Gesundheitsbehörden und leitende Organe weiterhin auf die Einhaltung der Regelungen, wobei es einige Änderungen zu den letzten Wochen gibt.
Durch die stetige Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens wurden auch in Mecklenburg-Vorpommern einige Maßnahmen abgeschwächt. Einrichtungen wie Museen und Kunstgalerien, Zoos und Tierparks, und zuletzt auch Gaststätten durften ihre Türen wieder öffnen, wenn auch vorerst nur mit einigen Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören Abstandsregelungen, Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und die Aufnahme von persönlichen Daten der Kund*innen wie Name und Anschrift, um Infektionsketten im Notfall besser rückverfolgen zu können. Ab dem 18. Mai wird es allen, die ihren Wohnsitz in MV haben, auch wieder möglich sein, innerhalb des Bundeslandes Urlaub zu machen. Andere öffentliche Einrichtungen wie Bars, Clubs, Theater und Opern, Schwimmbäder oder Fitnesscenter bleiben aber weiterhin geschlossen. Erkundigt euch deshalb im besten Fall im Voraus auf den Websites der einzelnen Veranstalter über den aktuellen Stand.
Auch in Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in sämtlichen Geschäften gelten weiterhin das Abstandsgebot von 1,5 Metern und eine MNS-Pflicht. Die Kontaktbeschränkungen wurden vorerst auf den eigenen Haushalt und die Personen eines weiteren Hausstandes ausgeweitet, es wird aber weiterhin dazu geraten, Kontakte so weit wie möglich zu beschränken. Die Kontaktbeschränkung soll noch mindestens bis zum 05. Juni aufrechterhalten werden. Großveranstaltungen, darunter Konzerte und Festivals, bleiben erst einmal bis zum 31. August untersagt oder müssen (wie der Nordische Klang in den vergangenen zwei Wochen) auf den Online-Raum beschränkt bleiben. Bei Veranstaltungen mit geringerer Teilnehmer*innenzahl (im geschlossenen Raum bis zu 75, unter freiem Himmel bis zu 150 Personen) können ab dem 18. Mai wieder zugelassen werden. Wichtig ist dabei, dass die Verantwortlichen die Einhaltung sämtlicher Maßnahmen sicherstellen können. Außerdem muss vor der Durchführung der Veranstaltung Rücksprache mit der Gesundheitsbehörde gehalten werden. Nähere Einzelheiten findet ihr im FAQ der Landesregierung und in der aktuellsten Verordnung des Justizministeriums Mecklenburg-Vorpommern.
Auch für unsere Uni bedeutet das eine
allmähliche Rückkehr zur alten Ordnung. Erste Prüfungen wurden
bereits nachgeholt, die Mensa am Bertholt-Beitz-Platz hat zumindest
zur Essensausgabe wieder geöffnet, in der Zentralen
Universitätsbibliothek können wieder Bücher zurückgegeben und
nach Vorbestellung auch ausgeliehen werden. Auch das StuPa wird am
kommenden Dienstag nach langer Pause wieder tagen und die
konstituierende Sitzung der neuen Legislatur abhalten. Natürlich
gelten auch hier Abstandsgebote, MNS-Pflicht und eine Aufnahme der
Kontaktdaten, die je nach Veranstaltung zwischen 2 und 4 Wochen lang
aufbewahrt werden müssen, um über mögliche Infektionsketten
aufzuklären.
Externe Veranstaltungen oder solche, die externe Teilnehmer*innen beinhalten würden, sind aber noch bis zum Ende des Sommersemesters (30. September) untersagt. Für die Betreuung der Kinder von Studierenden sorgt zunächst nur die Notfallbetreuung der Familienwohnung der Universität. Achtet aber darauf, dass hier nur 3 Pädagog*innen für insgesamt 15 Kinder zur Verfügung stehen und auch die Betreuungszeiten genau geregelt sind.
Im FAQ der Universität Greifswald findet ihr neben weiteren Informationen zu universitären Veranstaltungen auch Hinweise darüber, welche Schritte ihr einleiten solltet, wenn ihr Kontakt zu positiv getesteten Personen hattet, selbst Symptome zeigt oder gerade aus dem Ausland zurückgekommen seid. Fragen rund um die Maßnahmen, die nach wie vor für Prüfungen gelten, versucht die Übersicht über Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Prüfungen zu beantworten. Über wichtige Änderungen informieren Rektorat und co. aber auch immer per Mail – es lohnt sich also weiterhin ein wachsames Auge aufs Uni-Postfach zu haben.
Wir, die Redakteur*innen der moritz.medien, machen uns natürlich auch weiterhin Gedanken über unsere Umwelt und berichten daher in einem zweiten Teil unserer Nachhaltigkeitskolumne über weitere Themen, Tipps und Gedanken, damit ihr euer Leben (noch) nachhaltiger gestalten könnt.
Es ist Mai. Bärlauch, Waldmeister und ebenso die ersten Holunderblüten sprießen und gedeihen zu dieser Jahreszeit. Um sich ein leckeres Pesto, eine erfrischende Brause oder einen wohltuenden Sirup aus ihnen herstellen zu können, muss man jedoch erst einmal an sie herankommen. Warum nicht einfach mal in die Natur losziehen und die Pflanzen sammeln gehen, anstatt wie üblich im Supermarkt dafür zu bezahlen?
Dafür muss man zunächst einmal wissen, wo Bärlauch und Co überhaupt wachsen. Zum Glück schafft die Internetseite mundraub.org für alle Unwissenden unter uns Abhilfe! Auf einer interaktiven Karte der Plattform kann man einsehen, an welchen Stellen sich öffentliche Nutzpflanzen befinden, welche im Gegensatz zu Pflanzen auf privaten Grundstücken von jedermann abgeerntet werden dürfen. Wenn diese Orte zur richtigen Jahreszeit aufgesucht werden, steht dem Sammeln nichts mehr im Wege.
Meist muss man sich dafür nicht einmal weit von seinem eigenen Zuhause entfernen, denn der nächste Obstbaum steht wahrscheinlich nur ein paar Straßen weiter. Schnell wird man sich bei dem Gedanken ertappen, warum einem das eigentlich nicht schon viel früher aufgefallen ist.
Nahrung selbst zu sammeln, freut übrigens nicht nur den Geldbeutel, sondern verhindert auch Ressourcen zu verschwenden. Am Ende hat niemand etwas davon, wenn Fallobst ungenutzt auf dem Boden vergammelt. Über unnötige Plastikverpackungen muss man sich beim Sammeln übrigens auch nicht ärgern und ganz nebenbei lernt man, seine Umgebung mit anderen Augen zu sehen.
So kommt es schon einmal vor, dass man selbst weiß, wo sich eine gute Stelle zum Sammeln befindet. Dieser Fundort kann dann ebenfalls in die interaktive Karte eintragen werden und wird so für andere mundräuber*innen sichtbar. Vorher muss man sich allerdings vergewissern, dass die Pflanze wirklich auf öffentlichem Grund steht und im Zweifelsfall die untere Naturschutzbehörde, das Grünflächenamt oder die Straßenverkehrsbehörde danach befragen. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei der gesammelten Ware selbst. Stets ist sicherzustellen, keine falschen und eventuell giftigen Lebensmittel zu sammeln.
Und nun? Werft einen Blick in den Erntekalender von mundraub.org, schnappt euch Körbe, Schüsseln, Beutel und sammelt, was das Zeug hält!
Bis die richtige Pilzsaison beginnt, dauert es zwar noch ein wenig, mit diesem Artikel könnt ihr euch allerdings schon mal auf das Pilze sammeln einstimmen.
Beitragsbild: Pascal Debrunner auf Unsplash Banner: Jonathan Dehn
Die Lage hierzulande und auf der ganzen Welt ist ernster, als wir noch vor ein paar Wochen gedacht hätten. Die Witze über Hamsterkäufe und Klopapier werden weniger, die Anzahl der Coronainfizierten auf der ganzen Welt immer mehr. Die Schulen sind geschlossen, die Uni für uns Studierende nahezu stillgelegt. Die Kanzlerin und Wissenschaftler*innen empfehlen aufgrund des Virus unseren direkten sozialen Kontakt weitestgehend einzuschränken und das Zuhause nur noch für notwendige Erledigungen zu verlassen.
Um Leben von Verwandten, Freund*innen, Nachbar*innen und Bekannten zu retten und die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen wir einfach nur „chillen“. Ein sehr wahrer und passender Satz kursiert dazu seit einigen Tagen im Internet: Unsere Großeltern mussten in den Krieg ziehen und von uns wird bloß verlangt, auf der Couch zu bleiben – wir schaffen das.
Doch jetzt, wo das Entschleunigen zur Pflicht und das Wetter immer schöner wird, merken wir erst, wie schwer es ist nichts zu tun, einfach zuhause zu sein und keine großartigen Verpflichtungen zu haben. Das, wonach wir uns doch die ganze Prüfungsphase lang gesehnt haben, scheint nun für viele eine große Herausforderung zu sein. Neben den Menschen, die unnötig in Hysterie verfallen und aus unbegründeter Panik Hamsterkäufe machen, ist auch das gegenteilige Extrembeispiel festzustellen: Noch immer kann man im Park Menschentrauben sehen oder beobachten, wie im Bekanntenkreis Partys veranstaltet werden, „weil ja jetzt alle Zeit haben“. Die Gefahr, die ein kurzer Plausch im Café mit sich bringen kann, scheint noch nicht allen bewusst zu sein.
Dabei kann man unsere Pflicht, einfach zuhause zu bleiben, doch als Chance sehen: Wir können zur Ruhe kommen und endlich all die Dinge tun, die wir nie gemacht haben, weil wir angeblich keine Zeit hatten. Endlich mal das Buch lesen, das man eigentlich schon letztes Jahr gelesen haben wollte oder anfangen eine Sprache zu lernen. Endlich mal den Keller ausmisten, die WG-Küche strukturieren oder das Zimmer neu streichen. Der Abstand vom Alltag gibt uns aber auch Zeit nachzudenken, neue Ziele zu setzen und zu merken, was man eigentlich wirklich schätzt oder an welcher Stelle man eine im Heimlichen schon so lang herbeigesehnte Veränderung angehen muss.
So schlimm die Zeiten gerade scheinen und wie dramatisch die Umstände in Krankenhäusern sind und sein werden – wir als Einzelne können einen riesigen Beitrag leisten, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Und dafür müssen wir einfach nur unsere Hände waschen und zuhause „chillen“.
Wir von den moritz.medien appellieren an euch, einfach mal zuhause zu bleiben. Ihr könnt auf unsere Unterstützung zählen: In den nächsten Wochen werden wir euch auf dem Laufenden halten, mit Rezepten und Denkanstößen versorgen, sowie mit Ideen, wie ihr euch zuhause beschäftigen könnt #moritzalleinzuhaus.
Beitragsbild: unsplash Banner: Julia Schlichtkrull
Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.
10.000 Schritte am Tag. Das ist eine Zahl, die man immer wieder hört. Und es macht Sinn: Als eine Spezies des Jagens und Sammelns waren wir ständig draußen unterwegs, einfach das Säbelzahntigerfell über die Schulter geworfen und los, raus in die Kälte, mit Speer in der Hand und bis zur Abenddämmerung herumpirschen. Heute gibt es keine Mammuts mehr, die wir jagen können und ein Stück Fell reicht uns nicht mehr gegen die Kälte – wenn das Wetter draußen schlecht ist, bleiben wir lieber drinnen. Wir sind Stubenhocker*innen geworden – natürlich nicht alle und die meisten von uns nicht freiwillig. Im Grundschulalter war man noch ständig unterwegs, kam oft später wieder nach Hause zurück, als man eigentlich sollte. Jetzt sitzen wir nur noch am Schreibtisch und in der Bib und in der Uni, gerade in der Prüfungszeit.
Ich habe schon lange gemerkt, dass mir dieser Lebensstil nicht gut tut. Zum einen, weil mein hyperaktiver Körper bei dem ganzen Stillsitzen nicht so richtig mitmachen will, zum anderen, weil sich nach rund fünf Minuten in der gleichen Sitzposition mein Rücken lautstark bemerkbar macht. Wir sind ja auch nicht zum Sitzen gemacht, und viele Wissenschaftler*innen erinnern immer wieder an die 3S und die 3L: Stehen und Sitzen ist Schlecht, Lieber Liegen und Laufen. Aber wie leicht ist es wirklich, das tägliche Laufen, die 10.000 Schritte am Tag, in einen durch Uni- und Arbeitsalltag durchstrukturierten Tagesablauf einzuplanen?
Montag
Das erste, was mir auffällt, ist, dass ich mein Handy überall mit mir herumschleppen muss, damit die Schrittzähler-App ja auch jeden meiner Schritte aufzeichnet. Das ist ungewohnt für mich, und ich vergesse es immer mal wieder – auch die ganze Woche hindurch. Aber so viel kommt zuhause sowieso nicht zusammen. Zwar achte ich penibel darauf, jeden Extragang zu machen, den ich kann, auch wenn das bedeutet, Dinge, die man eigentlich mit einem Weg hätte in die Küche bringen können, eher aufzuteilen und dafür zweimal zu laufen. Aber es sind eben nur 30 Schritte mehr. Trotzdem. Irgendwie habe ich das Gefühl, schon jetzt etwas Gutes für meinen Körper getan zu haben, wenigstens im Kleinen.
Bis 15:30 Uhr sitze ich zuhause beim Lernen und bin so bisher nur auf knapp 300 Schritte gekommen. Das muss sich ändern. Ich frage meine Schwester nach einem Spaziergang nach Wieck. Wir kommen dabei insgesamt auf 8.000 Schritte, sind dafür aber auch anderthalb Stunden unterwegs. Zeit, die ich sonst zum Lernen hätte nutzen können, werfe ich mir vor. Aber ist das wirklich so? Wäre die Zeit nicht vielleicht viel eher fürs Prokrastinieren draufgegangen, weil ich hier schon seit frühmorgens sitze und mein Kopf langsam platzt? Da scheint mir ein Spaziergang das bessere Prokrastinieren zu sein. Das hat zwar wesentlich länger gedauert als ein 15–30-minütiges YouTube-Video zur Ablenkung zwischendurch. Aber ich fühle mich nach dem Spaziergang frisch ausgeruht und neu ermutigt, um weiterzuarbeiten – zumindest sobald meine Finger wieder aufgetaut sind.
Dienstag
Da ich gestern die 10.000 Schritte nicht ganz geschafft habe, will ich sichergehen, dass ich mein Ziel heute in die Tat umsetze. Wieder muss meine Schwester ran, dieses Mal wollen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Elisenpark machen, um einzukaufen. Normalerweise wären wir dafür zu dem nächsten Supermarkt gegangen oder wenigstens mit dem Fahrrad gefahren, um Zeit zu sparen. Aber der Spaziergang tut gut, das Wetter ist schön, wenn man vom schlammigen Boden einmal absieht, und als wir nach knapp zwei Stunden wieder zurückkommen, haben wir bereits das Tagesziel erreicht.
Aber langsam merke ich, wie sich leichte Gewissensbisse in mir ausbreiten. Jeden Tag zwei Stunden fürs Spazierengehen ist sicher eine Zeit, die man sich nehmen sollte, aber kann ich mir die auch erlauben mit einer Modulprüfung in einer Woche? Mein routinemäßiges Prokrastinieren zwischen den Lerneinheiten fülle ich mit Nachgrübeln. Wer hat eigentlich entschieden, dass Lernen wichtiger ist, als auf unseren Körper aufzupassen und etwas für unsere Gesundheit zu tun?
Mittwoch
Das erste Mal, dass ich vollkommen an der Challenge scheitere. Trotz StuPa-Sitzung am Abend komme ich nicht einmal auf 1.000 Schritte. Ich fühle mich schlecht, weil ich mich nicht dazu durchringen konnte, die Zeit zum Spazieren aufzubringen, und weil mein Körper sich mal wieder über den Bewegungsmangel beschwert. Für den nächsten Tag nehme ich mir fest vor, wieder mehr Willensstärke zu zeigen.
Donnerstag
Morgens sammle ich bereits ein paar
Schritte, als ich in der Bib auf Lehrbuchsuche gehe. Ich gehe im
Anschluss außerdem noch mal zu Fuß hinüber zum Domcenter, anstatt
zu fahren. Ein bisschen Schwung in die Hüften bekommen.
Gegen Mittag setze ich das Ganze fort. Wieder ein Spaziergang nach Wieck und trotzdem immer noch neue Dinge zu entdecken (selbst als gebürtige Greifswalderin). Trotzdem bleibt der Schrittzähler danach irgendwo bei 7.000 Schritten stehen und verändert sich auch nicht mehr großartig, während ich wieder beim Lernen sitze. Aber ich hatte mir am Vortag etwas vorgenommen und das will ich auch durchziehen.
Es ist kurz nach 10, als ich hinaus in die Kälte trete. Ein seltsames Gefühl, um diese Uhrzeit unterwegs zu sein. Die einzigen, denen ich unterwegs begegne, sind eine Hundebesitzerin samt Hund und viele unzuordbare Geräusche. Mein Weg führt mich noch einmal hinunter zum Wasser, weil ich sehen möchte, wie es nachts aussieht, und weil mich die Dunkelheit irgendwie anzieht. Um zum Wasser zu gelangen, wandere ich durch ein kleines Waldstückchen, das vom Licht des benachbarten Wohngebiets kaum mehr erreicht wird. Aus Skepsis vor einer Begegnung mit womöglichen Bekannten wie der kleinen Wildschweinfamilie hier in der Gegend, mache ich die Taschenlampe meines Handys an. Ich begegne keinem Wildschwein, werde aber trotzdem von einem bedrohlichen Knurren aus dem Gebüsch begrüßt. Zwar trennt uns beide ein großer Zaun, aber vorsichtshalber, und um den Hund nicht unnötig zu verärgern, lösche ich trotzdem das Licht. Den Rest des Weges bis zum Wasser laufe ich also in Dunkelheit.
Es ist ein merkwürdiges Erlebnis,
diese Stille. Oder eben die Nichtanwesenheit von Stille. Denn gerade
weil ich allein unterwegs bin, weil kein Licht über mir oder aus
meinem Handy heraus leuchtet, weil ich keine Stimmen und keinen
Autolärm höre, nehme ich jedes Geräusch war. Das Rauschen in den
Blättern, das Knacken der Bäume, kleine Tiere, die über den Boden
huschen, den Wind und das Meer. Die Welt ist wie ein Orchester.
Das Meer sieht erschreckend
unspektakulär aus. Natürlich, was hatte ich auch anderes erwartet,
es ist immerhin mitten in der Nacht! Aber als ich eine Weile hinaus
aufs Wasser sehe, bemerke ich das Licht eines Leuchtturms in der
Ferne, das mir vorher noch nie aufgefallen ist, obwohl ich schon
etliche Male nachts hier war. Nur nie allein.
Die Einsamkeit macht einen Unterschied. Und die Langsamkeit der Bewegung, das merke ich, als ich wieder zurück nach Hause gehe (dieses Mal vorsorglich durchs Wohngebiet, um den knurrenden Hund nicht noch einmal zu wecken). Ich bin es gewohnt, diese Strecke zu joggen oder mit dem Fahrrad hier entlangzufahren, oder wenn ich doch einmal gehe, dann habe ich immer jemand anderes bei mir. Jetzt allein, langsam Schritt für Schritt, habe ich das Gefühl zum ersten Mal die Umgebung wirklich wahrzunehmen. Ich entdecke noch nicht abgehangene Weihnachtsbeleuchtung in einigen Fenstern (ist aber auch erst zwei Monate her), mit Ranken zugewucherte Eingangstüren, einen Briefkasten mit einem Ritter darauf – was wohl die Leute gedacht haben müssen, die um knapp halb 11 aus dem Fenster gesehen und eine Gestalt in ihrer Einfahrt bemerkt haben, die in völliger Dunkelheit ein Foto von ihrem Briefkasten macht?
Aber ich sehe. Ich nehme wahr. Ich lasse meine Gedanken kreisen, um das um mich herum, um diesen Artikel hier, um Uni und Prüfungen. Trotzdem fühlt es sich frei an. Einmal zu sich kommen, allein mit sich selbst. Irgendwann konzentriere ich mich sogar mehr auf die Umgebung als auf die Uniaufgaben, die noch vor mir liegen. Und auf die Kälte, die meine Beine hinaufkriecht. Es ist verdammt kalt geworden. Da hilft der hübsche glitzernde Reif auf dem Gras und auf der Straße auch nicht, um mich aufzumuntern. Außerdem habe ich meine 10.000 Schritte mittlerweile sowieso erreicht. Zeit, nach Hause zu kommen.
Freitag und Samstag
Ich scheitere erneut. Zwar versuche ich, so oft ich kann, zu Fuß zu gehen – zur Redaktion, zu Gleis 4 und wieder zurück – aber es bringt nichts. Bis abends komme ich auf etwas mehr als 2.000 Schritte, an beiden Tagen. Dieses Mal merke ich es nicht nur am Körper, sondern auch im Kopf. Ich bin beim Lernen abgespannt, kann mich zwar konzentrieren, aber bin nervlich ziemlich am Ende. Das Spazierengehen fehlt mir auch irgendwie bereits, die frische Luft, die Zeit zum Nachdenken, um den Kopf frei zu bekommen. An diesen beiden Tagen sehe ich aber kaum etwas von draußen, nur meinen Laptop-Bildschirm, meine MÜP-Notizen und Lehrbücher, bis die Schrift irgendwann schon vor den Augen verschwimmt. Aber obwohl mir mein Körper eindeutige Signale sendet, dass er eine Pause hätte gebrauchen können, habe ich keine Gewissensbisse. Ich brauchte die Zeit zum Lernen. Für meinen Körper tut es mir trotzdem ein wenig Leid, und ich wünschte mir, dass es auch anders ginge.
Sonntag
Heute, am letzten Tag der Challenge, möchte ich mir noch einmal beweisen, dass es anders geht. Ich frage meine Schwester, ob sie Zeit und Lust auf einen Ausflug hat und wir fahren nach Ludwigsburg. Das Wetter ist wundervoll, als wir durch den Wald und am Feld entlang bis nach Loissin gehen und dann am Strand wieder zurück, dem Sonnenuntergang entgegen. Nach den beiden letzten Tagen drinnen, bekomme ich richtige Glücksgefühle. Das Lernen und die Angst vor der Prüfung sind komplett vergessen, ich freue mich einfach nur riesig über jeden Sonnenstrahl, der durch die Bäume fällt, über das Rauschen des Meeres und über die voluminösen Wolken am Himmel. Ich habe wieder richtig Lust am Leben, oder zumindest nehme ich das Leben wieder richtig wahr. Ein kathartisches Gefühl, dieses Rausgehen.
Fazit
Ein wenig schwermütig werde ich schon, als ich abends wieder zurückkomme. Einmal, weil wieder die Lehrbücher vor mir auftauchen, die ich doch gerade vergessen hatte, aber vor allem auch, weil ich weiß, dass ich mir so einen Ausflug in den nächsten drei Tagen bis zur Prüfung nicht nochmal gönnen werde. Danach sicherlich, das nehme ich mir fest vor.
Aber
warum immer danach? Warum immer das, was uns gut tut, aufschieben,
bis wir irgendwann hoffentlich mehr Zeit dafür haben? Ein Ausflug,
ein kleiner Spaziergang kostet nichts, und es müssen ja nicht gleich
die 10.000 Schritte sein.
Einfach zu lernen, dass es keine Zeitverschwendung ist, wenn man auf sich selbst Acht gibt und auf den eigenen Körper hört. Dass man selbst eben auch einmal an erster Stelle vor dem Lernen, vor der Uni, vor der Arbeit stehen darf. Trotz aller Dinge, die ich in der letzten Woche beim ganzen Lernen verinnerlicht habe – diese eine Sache habe ich noch nicht so ganz kapiert.
(An dieser Stelle noch ein kleines Dankeschön und eine riesige Entschuldigung – oder anders herum – an meine Schwester. War ja auch für deine Gesundheit.)
Beitragsbild: Franziska Schlichtkrull Banner: Julia Schlichtkrull