Großes Spektakel in der Fleischervorstadt

Großes Spektakel in der Fleischervorstadt

Am Sonntag dem 3. Juni, bei gefühlten 36 Grad und prallem Sonnenschein, luden die Anwohner der Fleischervorstadt erneut zum Flohmarkt ein. Kaum zu glauben, aber dieses Jahr feierte der Flohmarkt bereits seinen 10. Geburtstag und das mit großem Erfolg! Denn mit seinen über 150 Ständen, konnte er auch dieses Mal durch seine Vielfalt glänzen. Neben allerlei Krims-Krams wie beispielsweise Büchern und Schallplatten, gab es auch kleine Snacks und gute Musik. Das perfekt Programm für einen entspannten Sonntagnachmittag also.

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Die entscheidende Veranstaltung

Die entscheidende Veranstaltung

Ein persönlicher Veranstaltungsankündiger

In dieser Woche findet, wie bereits bekannt, das Festival contre le racisme – in Greifswald statt. Dieses begann letzten Freitag und endet mit einem Open Air am Samstag. Wie üblich beschäftigt man sich viel mit Rassismus und wo und in welchen Formen er überall auftritt.
Soweit so üblich, wie immer hat man das Gefühl, dass hauptsächlich den bereits Gläubigen gepredigt wird und so von diesem Festival nicht mehr aber auch nicht weniger als ein gutes Zeichen an der Universität und in der Stadt bleiben wird.

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Folge 02 – Bild dir deine Bildung

Was ist der Bildungsförderalismus und weshalb wird er von einigen hochrangigen Politiker*innen kritisiert? Diese und weitere Fragen versuchen wir in diesem Podcast zu beantworten. Dazu wollen wir die unterschiedlichen Positionen der Parteien beleuchten, erläutern und Stellung zu ihnen beziehen. In Anlehnung an diese Thematik sprechen wir außerdem über frühkindliche Förderung und strukturelle Schwierigkeiten der Schulpolitik.

Gesprächsstoff bietet auch das Fußball Champions League-Finale zwischen Real Madrid und Liverpool. Dieses Thema haben wir im zweiten Teil unseres Podcasts zur Sprache gebracht.
Für Lautstärkedifferenzen unter den einzelnen Sprechern möchten wir uns entschuldigen. Offenbar hat auch unsere Achtsamkeit unter der starken Hitze gelitten.

Was ist Eure Meinung zur Bildungssituation in Deutschland? Schreibt es doch in die Kommentare. Wie immer, für Fragen und Anregungen stehen wir zur Verfügung und sind unter podcast@moritz-medien.de erreichbar.

GrIStuF 2018 – Greifswald grenzenlos gastfreundlich

GrIStuF 2018 – Greifswald grenzenlos gastfreundlich

GrIStuF – hinter diesem etwas seltsam klingenden Namen steht das „Greifswald International Students Festival“, welches alle zwei Jahre die Welt in unsere kleine Stadt holt. Zur Förderung der kulturellen Vielfalt sowie des interkulturellen Austausches werden im Rahmen dieses Festivals 150 Studierende aus allen Teilen der Erde zu uns nach Greifswald eingeladen, um hier über „aktuelle, politische, soziokulturelle Probleme und Debatten zu diskutieren“. Um dabei möglichst viele internationale Freundschaften zu ermöglichen, werden die Festivalgäste traditionell bei Greifswalder Hosts (engl. für Gastgeber) untergebracht.

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Am Montag startet die Bachwoche – Ära „Modeß“ endet

Am Montag startet die Bachwoche – Ära „Modeß“ endet

Es war das Jahr 1946, das Greifswald heute weltweit bekannt macht, aber nicht nur deshalb. Damals war jedenfalls noch nicht daran zu denken. In jenem Jahr wurde aus der Bismarckstraße die Johann-Sebastian-Bach-Straße, die den Markt mit dem Hansering bzw. dem Hafen verbindet. Umbenennungen von Straßen kommen häufiger vor. Aber dieses Jahr 1946 war auch der Startschuss für unsere Greifswalder Bachwoche, die in diesem Jahr somit schon 72 Lenze zählt. Die mediale Reichweite ist aufgrund der professionellen Organisation dieses Musik-Festivals enorm, denn der Eröffnungsgottesdienst auf dem Greifswalder Markt wird am 4. Juni um 18:00 vom Deutschlandfunk übertragen werden. Es wird keine einfache Eröffnung, denn die 72. Greifswalder Bachwoche bedeutet das Ende eine Ära, denn ihr Leiter Jochen A. Modeß tritt nach einem Vierteljahrhundert Tätigkeit ab. Und auch in diesem jahr hat er es geschafft, natürlich nicht er allein, ein Programm auf die Beine zu stellen, in dessen Liste 43 Veranstaltungen stehen. Das Motto der 72. Bachwoche heißt auch nicht ohne Grund “MeMo”. Memoria, memory – ich brauche da nichts weiter erklären. Das ist natürlich ein Wortspiel. Zum einen geht es um Kirchenmusikdirektor Jochen A. Modeß, zum anderen um den Komponisten der deutschen Romantik Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 bis 1847). Dieser war Unterstützer Johann Sebastian Bachs, der eigentlich gar nicht so viel mit Greifswald zu tun hatte. Das i-Tüpfelchen ist noch die Geschichte, dass vor 25 Jahren Jochen A. Modeß mit einer Themen-Woche zu Bach und Mendellsohn-Bartholdy seine Karriere als Leiter begann.

Was gibt es in diesem Jahr? Die Bachwoche beginnt mit dem 4. Juni und endet am 10. Juni. In diesem Zeitraum bekommt das Publikum z.B. ein Konzert “Bach – Mozart – Mendelssohn” geboten. Mozart ist “neu”. Jedenfalls werden zum ersten Mal seine Klänge bei einer Bachwoche zu hören sein. Dieses Konzert beginnt am Dienstag (5. Juni) im Dom St. Nikolai um 20:00 Uhr. Studenten bezahlen dafür 6 €. Ein weiteres Highlight an diesem Tag ist das Violin-Konzert im Hauptgebäude des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems. Es beginnt bereits um 12:00 Uhr. Für Studierende natürlich etwas ungünstig, aber nur hinsichtlich des Termins. Zusätzlich wird es noch einmal um 15:00 Uhr angeboten. Im Allgemeinen wurden die 43 Veranstaltungen jeweils über den ganzen Tag verteilt. Das große Konzert “Johann Sebastian Bach: Messe g-Moll in Erweiterung durch Jochen A. Modeß” findet am Mittwoch traditionell um 20:00 im Dom statt. Und natürlich führt auch Konzert 19, das letzte der Bachwoche, wieder in den Dom. Genau…, 20:00 Uhr. Dann kommt noch einmal Felix Mendelssohn Bartholdy “ins Spiel”. Den kompletten Plan gibt es auf der Seite der Bachwoche: http://www.greifswalder-bachwoche.de/

 

Beitragsbild: Wiebke Moritz

 

Der Demokratiebahnhof Anklam baut gegen alle Widerstände an

Der Demokratiebahnhof Anklam baut gegen alle Widerstände an

Mit dem Slogan „Anbau für alle! Alle für Anbau“ wirbt der Demokratiebahnhof Anklam aktuell um Spenden. Das Modellprojekt hat mit vielen Widerständen zu kämpfen, aber erfährt auch eine Menge Solidarität.

Junge Menschen aus Anklam und Vorpommern finden sich zusammen. Sie sind Teil eines Modellprojekts und seit mittlerweile 4 Jahren gestaltet der Demokratiebahnhof Anklam die Gesellschaft an der Peene entscheidend mit. Jugendarbeit, die auf die Kinder und Jugendlichen zugeht, Angebote für sie schafft und sie zum Mitmachen anregt. So entstanden im Innern des alten Bahnhofgebäudes Gemeinschaftsräume und Werkstätten. Draußen wurden Flächen zum legalen Sprayen und ein Gemeinschaftsgarten geschaffen. Geht nicht, gibt´s nicht!
Ob besagte Graffiti-Angebote, Siebdruck, Nähen, Konzerte, Kleidertausch, gemeinsames Kochen, Fahrradwerkstatt und, und, und. Achja, und Musik machen. Richtig gehört. Man kann stolz einen eigenen Proberaum vorweisen. Mit viel Unterstützung von außen wurden die finanziellen Grundlagen geschaffen und dann in D.I.Y.-Manier vor Ort angepackt. Am Anfang lief fast alles über das Ehrenamt, mittlerweile müssen einige Aufgaben jedoch auch von hauptamtlichen und anderen bezahlten Stellen übernommen werden. Eine normale Entwicklung, bei einem Projekt welches stetig wächst. Dennoch sind die ehrenamtlichen Kräfte, die in ihrer Freizeit vor Ort sind, nicht abhandengekommen und man arbeitet weiterhin gemeinsam an den anstehenden Projekten und Ideen.


Kaffee und Schnack

Aktuell werden wieder Spenden gesammelt. Ein vorhandener Anbau soll grundsaniert werden und dann als Treffpunkt dienen. Direkt am Bahngleis gelegen sind Zugreisende, aber auch Oma & Opa aus der Nachbarschaft herzlich auf einen Kaffee eingeladen. Dabei hilft eine Crowdfunding-Kampagne und ein Teil der Einnahmen aus der Eröffnungsparty des Festivals contre le racisme geht direkt nach Anklam.
Doch es soll nicht nur geklönt, sondern auch gearbeitet werden. Eine Fahrradwerkstatt, sowie ein Lager- und ein Aufenthaltsraum für die Gartencrew des Gemeinschaftsgartens sollen im kleinen aber hoffentlich bald feinen Anbau entstehen.


Jugendliche im Fadenkreuz

Doch so harmonisch geht es nicht immer zu. Es gibt zwar so einige Themen, bei denen im gesellschaftlichen Diskurs die Gemüter schnell hochkochen und Debatten von einem rauen Ton bestimmt werden. Manchmal kann man es nachvollziehen, manchmal schüttelt man aber auch nur den Kopf und versteht die Welt nicht mehr. Für letzteres sorgen die Schlagzeilen, die den Demokratiebahnhof seit seiner Gründung 2014 umgeben. Man liest von einem Brandanschlag, während im Bahnhofsgebäude Menschen schliefen. Man hört von wiederholten Sachbeschädigungen, wie diese Woche erst geschehen am Gemeinschaftsgarten, den Jung und Alt gemeinsam aufgebaut und bepflanzt haben. Man hört vom Bürgermeisterkandidaten Steffen Gabe (CDU) Aussagen wie „Was da jetzt passiert, geht so gar nicht.“. Bezieht sich das auf die rechte Gewalt vor Ort? Die in Teilen Vorpommerns immer noch grassierende Perspektivlosigkeit? Die Spaltung der Gesellschaft? Mitnichten. Es geht bei dieser Aussage um das Feindbild freie Jugendarbeit, die unabhängig von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung usw. auf die Kinder und Jugendlichen vor Ort zugeht und ihnen zuhört. Damit begibt sich Gabe, freiwillig oder unfreiwillig, in ein Lager, dass sich nicht durch Dialog und Diskussionsbereitschaft definiert, sondern plumpen Aktionismus und vorgefertigte Meinungen. Die direkte Auseinandersetzung mit den Menschen vor Ort scheut er weiterhin. Sein Parteikollge Bernd Wieczorkowski wiederum bekannte sich beim Besuch im Gemeinschaftsgarten zum Projekt. So oder so bleibt aber die Aussage eines Kandidaten auf das Bürgermeisteramt, der sich mit seiner Darstellung in Fahrwasser weit rechts der CDU begibt.

Die langweiligsten Orte der Welt (?)

Der Demokratiebahnhof hat sich trotz aller Widerstände etabliert. Das Projekt und dessen Akteure durften schon so einige Preise einheimsen. Doch ganz egal ob Preisverleihung beim Bundespräsidenten, Besuch von Sigmar Gabriel oder lobende Worte von Bürgermeister Galander. Man weiß um die Widerstände. Und trotz alledem werden nach jedem Angriff wieder Kräfte gesammelt. Man beißt sich durch. In einem Landstrich, der weder für seine ausgeprägte demokratische Kultur noch für irgendwelche kulturellen Meilensteine bekannt ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

 

Titelbild: Clara Engel; Anbau: Claudia Gaschler; Jugendgruppe: Klara Fries; Garten: Clara Engel