Am Sonntag dem 3. Juni, bei gefühlten 36 Grad und prallem Sonnenschein, luden die Anwohner der Fleischervorstadt erneut zum Flohmarkt ein. Kaum zu glauben, aber dieses Jahr feierte der Flohmarkt bereits seinen 10. Geburtstag und das mit großem Erfolg! Denn mit seinen über 150 Ständen, konnte er auch dieses Mal durch seine Vielfalt glänzen. Neben allerlei Krims-Krams wie beispielsweise Büchern und Schallplatten, gab es auch kleine Snacks und gute Musik. Das perfekt Programm für einen entspannten Sonntagnachmittag also.

Da dies mein erster Sommer in Greifswald ist, war der Fleischervorstadt Flohmarkt eine Premiere für mich. Ich hatte schon viel Gutes gehört und wollte mir nun selbst ein Bild machen. Das Wetter war perfekt und ich hatte mich für Nachmittags mit einer Freundin in der Stadt verabredet. Da ich den Abend vorher feiern war, freute ich mich über den studentenfreundlichen Flohmarktstart von 13 Uhr. Ich machte mich also nachmittags mit meinem Rucksack bewaffnet auf den Weg zu meiner Freundin und war ziemlich überrascht wie viel auf den Straßen los war. Von überall strömten die Greifswalder in die Fleischervorstadt. Gerade an der Kreuzung bei der Bahnhofstraße war ein großes Gedränge. Direkt am Bonhoeffer-Platz legte übrigens das Kantige Birken Soundsystem mit vinyl dargebotenem Dub&Bass auf. Der Sound war echt entspannt und mit der Wiese und der Tanzfläche eine echt geniale Location für ein kleines Päuschen.

Nachdem ich meine Freundin auf dem Marktplatz eingesammelt hatte, sind wir wieder mit dem Strom in Richtung Flohmarkt. Dort angekommen, stöberten wir uns durch Bücher, Kleidung und Vieles mehr. Wie man es in Greifswald nicht anders kennt, stießen wir auf unserem Weg ständig auf Bekannte und hielten immer wieder für einen kurzen Plausch an.
Da uns in der Hitze schnell zu heiß wurde, holten wir uns nach kurzer Zeit schon ein Eis. Ich war total überrascht von dem breiten Angebot an Snacks und Getränken. Viele Anwohner haben sich echt Mühe gegeben und zum Beispiel Krümmelmonster-Muffins oder veganen Kuchen gebacken. Echt ’ne coole Idee wie ich finde.

Ob als Familie oder als Student, für alle schien der Flohmarkt das ideale Sonntagsausflugsziel zu sein. Die Straßen waren voll und die Stimmung super.
Auch die Verkäufer waren mit Spaß bei der Sache. Hier und da wurde auf einen gelungenen Verkauf oder auch zur Abkühlung mit Sekt angestoßen. Nicht selten kamen wir mit ihnen in ein Gespräch. Hierbei schweifte man auch gerne mal vom eigentlichen Verkauf ab und quatschte über die Uni oder das anstehende Wochenende.
Viele erzählten uns, dass sie bereits mehrfach beim Flohmarkt mitgemacht hatten. Die meisten Stände wurden gemeinschaftlich von Freunden oder Nachbarn organisiert. Insbesondere beim Verkauf von Deko, Gartenmöbeln und Snacks waren viele erfolgreich.
Unser besonderes Highlight waren die Hinterhof-Cafés. Die Eingänge waren oftmals leicht versteckt und führten zum Beispiel direkt durch die Garage oder das Gartentor eines Anwohners. In den Cafés hatte man das Gefühl in den Garten der Bewohner eingeladen zu werden und die Chance auf ein kaltes Bier und eine Bratwurst.
Am Ende des Tages war ich zwar ziemlich k.o. und meine Ausbeute war nicht die Größte. Trotzdem kann ich den Flohmarkt jedem nur wärmstens empfehlen. Ich finde der Flohmarkt versprüht einen ganz besonderen Charme und hat schon fast etwas familiäres. Also nächstes Jahr bin ich wieder dabei!

Jule Tappmeyer
Beitragsbild: Photo by Artificial Photography on Unsplash