von Gabriel Kords | 28.08.2009
Nach einer Studie im Auftrag der von Arbeitgeberverbänden getragenen und verschiedentlich kritisierten „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“ hat Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr die größten Fortschritte im Bildungssektor im Vergleich zu den übrigen Bundesländern germacht. Das geht aus dem „Bildungsmonitor 2009“ hervor, der in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde.
Im „Dynamik-Ranking„, das die Weiterentwicklung der einzelnen Länder auflistet, belegt Mecklenburg-Vorpommern mit 11,35 einen abgeschlagenen ersten Platz vor Sachsen mit 6,53 Punkten. Diese Siegerposition verkündete das Bildungsministerium in der letzten Woche stolz. Im letzten Jahr lag das Land in diesem Ranking auf dem vorletzten Platz 15.
Ausschnitt aus dem "Dynamik-Ranking" der Studie (Klicken zur vollst. Ansicht)
Im „Bestands-Ranking“ sieht es hingegen bei Weitem nicht so positiv aus: Dort belegt M-V den zehnten Platz und liegt damit in der unteren Hälfte. Allerdings belegte Mecklenburg-Vorpommern im Vorjahr noch den letzten Platz – insofern liegt auch hier eine kräftige Verbesserung vor.
Die Studie beschäftigt sich allerdings stärker mit anderen Bildungsfeldern als den Hochschulen. Zu den Faktoren, die für das Gesamtergebnis des Rankings verantwortlich sind, gehören Werte wie „Inputeffizienz“ und „Förderinfrastruktur“. Auch unter dem nach Hochschulen klingenden Feld „Akademisierung“ verstehen die Forscher eher, wie viele Schüler eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben und wie hoch der Anteil der Akademiker an der Gesamtbevölkerung ist.
Ebenfalls Teil der Untersuchung war der Bereich der „MINT-Förderung„, in dem überprüft wurde, wie hoch der „Anteil der mathematischen, informatik- und naturwissenschaftlichen sowie technischen Qualifikationen und Fächer in Bildung und Forschung“ ist. Das ist nach Ansicht der Autoren der Studie, die vom „Institut der deutschen Wirtschaft“ in Köln durchgeführt wurde, offenbar besonders wichtig für die Qualität der Bildung. In diesem Bereich belegt M-V den sechsten Platz, im Bereich der Absolventen aus mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist es sogar auf dem zweiten Rang.
Weniger erfreulich ist der Faktor „Ausgabenpriorisierung„, der misst, wie viel ein Bundesland im Vergleich zu den Gesamtausgaben des Landes in die Bildung investiert. Hier belegt Mecklenburg-Vorpommern Platz 13 – nur Brandenburg, Berlin und Bremen verwenden einen noch kleineren Teil ihrer Ausgaben für den Bildungshaushalt. Im „Dynamik-Ranking“ liegt M-V aber auch in dieser Kategorie auf Platz 2.
10 Millionen Euro für junge Lehrer
Das Land will intensiver um Jung-Lehrer werben
Anfang dieser Woche gab die Landesregierung bekannt, ein 10-Millionen-Euro Sonderprogramm zur Anwerbung von jungen Lehrern aufzulegen. Verschiedene Medien (darunter auch der webMoritz) hatten in den vergangenen Wochen von den eher schlechten Bedingungen für junge Lehrer im Land berichtet. Das neue Programm sieht nun vor, die Zahl der jährlichen Referendare auf 500 auf zu stocken (von bisher 340). Der umstrittene jährliche Einstellungsrhythmus soll nach Informationen des NDR aber vorerst nicht wieder auf den Halbjahrestakt umgestellt werden.
Kritisiert wurde das Paket unter anderem für das in ihm enthaltende Versprechen, die neuen Lehrer würden von der Zwangsteilzeitregelung, die derzeit für einen Teil der Lehrer im Land gilt, ausgenommen. Lehrerverbände sagten dazu, die älteren Lehrer fühlten sich betrogen.
Bilder: INSM (Diagramm) und user „wolfra“ via Flickr.
von Gabriel Kords | 27.08.2009
Zwar ist die Zahl der Ereignisse in Greifswald derzeit sommerferienbedingt niedriger als zu den übrigen Jahreszeiten, aber es gab auch einige Nachrichten, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Die zweite Ausgabe von „webMoritz kompakt„, fasst zusammen, was sich in den letzten Wochen getan hat, auf dem webMoritz aber bisher keinen Eingang fand:
FDP: Stadthalle soll in städtischen Händen bleiben
(Bild: FDP Greifswald)
Oft assoziiert man die FDP ja mit der Privatisierung gesellschaftlichen Eigentums. Im Fall der Greifswalder Stadthalle und der Greifswalder FDP-Fraktion sieht das allerdings anders aus: Die Liberalen fordern in einer Mitteilung, dass die WVG-Tochtergesellschaft „PSG“ auch nach der Fertigstellung der Stadthalle für deren Betrieb zuständig sein soll. Die Frage der Betreiberschaft ist derzeit noch ungeklärt. Im vergangenen Jahr hatten die beiden FDP-Mitglieder in der Bürgerschaft allerdings für die Privatisierung der gesamten WVG gestimmt. Der Landtags- und Bürgerschaftsabgeordnete Sebastian Rathjen hatte dies später als Fehler bezeichnet. Dass sich die FDP mit Klaus-Peter Adomeit, dem Geschäftsführer der WVG, zu einem exklusiven „konstruktiven Meinungsaustausch“ trifft, ist indes nicht verwunderlich. Im Zuge der Kommunalwahlen im Juni war Adomeit ursprünglich als FDP-Listenkandidat für die Bürgerschaft im Gespräch gewesen. Adomeit hatte dann allerdings auf die Nominierung verzichtet, nachdem es innerhalb der Stadtverwaltung Unmut darüber gegeben hatte.
von Eric Schümann | 21.08.2009
Es ist leider kein neues Phänomen, aber es wird immer schlimmer: Wohnen in Greifswald. Der Wohnraum wird immer weniger, die Studenten werden immer mehr. Damit hat der AStA-Referent für Wohnangelegenheiten, Pedro Sithoe, einiges zu tun.
Hier hört ihr was er für Vorschläge macht:
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/08/es_wird_eng_in_greifswald.mp3[/podcast]
„Couchsurfing“ als letzte Rettung
Der AStA sucht derweil noch Kommillitonen, die bereit sind, den Erstis für ein bis zwei Wochen einen Schlafplatz zur Verfügung zu stellen. In einer Pressemitteilung heißt es:
Frisch in der Stadt angekommen wissen viele Erstsemester nicht wohin. Meist ist die Jugendherberge oder ein Hotel die einzige verbleibende Möglichkeit, für die erste Zeit ein Obdach zu finden. Auf Dauer wird auch diese Lösung jedoch zu teuer.
Deswegen bittet euch der AStA, den Neuankömmlingen für ein paar Nächte, gerne aber auch für ein oder zwei Wochen, einen Platz zumSchlafen zur Verfügung zu stellen.
Auf der Internetseite des AStA können unter „Suche/Biete“ ab sofort Gesuche und Angebote erstellt werden.
WVG: „Keine neuen Wohnungen für Studierende“
Logo der Wohnungsverwaltungsgesellschaft
Die Wohnungsverwaltungsgesellschaft Greifswald (WVG), der etwa 10.000 Wohnungen in Greifswald gehören, erklärte gegenüber dem webMoritz, dass ihrerseits noch etwa 100 Wohnungen und 20 Einzelzimmer an Studenten zu vergeben wären. Das widerspricht allerdings dem Kentnissstand des Allgemeinen Studierendenausschusses. Bei einem Telefonat mit dem Vermietungsservice in der vergangenen Woche sei lediglich von 20 bis 30 freien Wohnungen die Rede gewesen.
Für Studenten beunruhigende Schlagzeilen machte die WVG derweil auch in der heutigen Ausgabe der Ostseezeitung. Dort erkärte Geschäftsführer Klaus-Peter Adomeit, man wolle künftig verstärkt in Wohnungen für ältere Menschen investieren. „Neue Wohnungen für Studierende will die WVG dagegen nicht in ihr Portfolio aufnehmen.“, so die OZ.
Wo gibt es noch Möglichkeiten?
Neben einer Vielzahl von Maklern und den Vermietungsgesellschaften selbst, bietet das Internet-Forum der Univesität noch eine reihe von Angeboten – oftmals jedoch nur zur Zwischenmiete. Auch der AStA hilft weiterhin nach Kräften bei der Suche nach einer neuen Bleibe und hat zur groben Orientierung vor einigen Wochen diesen Flyer (PDF) erstellt.
Bilder:
Logo – WVG Greifswald
Couchsurfing – webMoritz-Archiv
Titelfoto – Franz Grünewald via jugendfotos.de
von Carsten Schönebeck | 18.08.2009
Kluge, aber vor allem markige Worte in knappen Sätzen machen das Leitbild einer Institution aus. Auch die Stadt Greifswald hat sich vor mehr als zehn Jahren ein Statement zugeordnet. Nun scheint die Zeit gekommen, Bilanz zu ziehen und den damaligen Konsens zu überprüfen. Im kommenden Jahr soll die Bürgerschaft ein neues Leitbild beschließen.
Für eine professionelle Unterstützung soll dabei die Prognos AG sorgen. Bis März 2010 soll das Berliner Beratungsunternehmen einen Vorschlag erarbeiten, der den Verantwortlichen als Grundlage für ihre Entscheidung dienen kann. Die Stadt betont allerdings in einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung, dass Prognos mit „Partnern vor Ort“ eng kooperieren werde.
Quo vadis Gryps?
In einer groß angelegten Veranstaltungsreihe sollen alle örtlichen Einrichtungen und Institutionen, aber auch alle interessierten Bürger eingeladen werden, gemeinsam über die Zukunftsziele der Stadt nachzudenken.
Oberbürgermeister Dr. König
Oberbürgermeister Dr. Arthur König erklärte dazu in der Pressemeldung:
„Das Leitbild muss das beinhalten, was Greifswald anziehend und attraktiv macht, das Besondere herausstellt und die Stadtentwicklung befördert. Es soll zeigen, wo unsere Stärken liegen und wo wir als Stadt künftig unsere Schwerpunkte setzen.“ (mehr …)
von Gabriel Kords | 14.08.2009
In der Ferienzeit passiert zwar weniger als an sonst in Greifswald, aber dennoch gab es in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Ereignissen und Entwicklungen, denen wir uns bisher nicht gewidmet haben – teils, weil sie keinen ganzen Artikel hergaben, teils, weil es an personeller Kapazität in der Redaktion mangelte. Nun stellt der webMoritz die wichtigsten Meldungen aus dieser Zeit in einem Überblick zusammen:
Grüne jetzt feingliedriger
Die Grünen haben sich im Bereich Vorpommern neu aufgestellt. Auf einer Mitgliederversammlung Anfang des Monats in Anklam beschlossen die Mitglieder einstimmig, den bisherigen Kreisverband in zwei neue Verbände aufzuteilen: Einen für Ostvorpommern und einen für Uecker-Randow. Die Grünen wollen damit der Tatsache Rechnung tragen, dass sie ihre Mitgliederzahl und ihre Aktivitäten erhöht haben. So erklären die Greifswalder Grünen die Teilung zumindest auf ihrem Blog. Dass die Grünen trotz Mitgliederzuwachses weiterhin nach Mitstreitern für ihre Ideen suchen, geht aus ihrer Meldung über die Neugliederung ebenfalls hervor.
Kein Einkfauszentrum am Fischmarkt (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 11.08.2009
Noch knapp sieben Wochen trennen uns von der Bundestagswahl am 27. September 2009. Vor wenigen Tagen gab die Pressestelle der Stadt bekannt, wer sich im Wahlkreis 16 (Greifswald, Demmin, Ostvorpommern) um ein Direktmandat bewirbt. Wer vor Ort mit Erstwohnsitz gemeldet ist und dementsprechend seine Kreuze auf der hiesigen Liste macht, wird die Auswahl zwischen acht Kandidaten haben.
Seit 1990 wurde der Wahlkreis im Bundestag durch den CDU-Verteidigungsexperten Ulrich Adam vertreten. Adam kündigte jedoch bereits im Frühjahr an, nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren. Diese Entscheidung dürfte wohl auch mit seinen Verquickungen in die Affäre rund um den ehemaligen AUB-Chef Wilhelm Schelsky in Zusammenhang stehen. (mehr …)