von Carsten Schönebeck | 03.02.2010
Angela Merkels Besuch in Greifswald war nicht unbedingt eine Darstellung von Volksnähe, brachte aber durchaus Glanz in die frisch sanierte Stadthalle.
Anlässlich des Neujahrsempfang hatte die Greifswalder CDU geladen: Neben der Kanzlerin und den CDU-Spitzenpolitikern des Landes erwate man, so die Pressemitteilung auch „Vertreter aus dem Öffentlichem Leben, der Wirtschaft sowie der Wissenschaft“. Damit waren zumindest der offiziellen Begrüßung nach vor allem die eigenen Parteifreunde gemeint. Gut 350 Leute hatten sich trotz Schneechaos in der Stadthalle eingefunden, um dort der Kanzlerin zu lauschen und sich anschließend am Buffet und den Freigetränken zu laben. Der Kreisvorsitzende Egbert Liskow dankte explizit den vielen Sponsoren des Abends.
Merkel sprach vor allem über die Konjunkturkrise und die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland.
Im Gegensatz zu Merkels letztem Besuch in Greifswald sah das Programm dieses Mal keine öffentliche Veranstaltung vor. Die promovierte Physikerin hatte am Nachmittag das Fusionsforschungsprojekt im Max-Planck-Institut besichtigt und war anschließend auf der intern angelegten Veranstaltung ihrer Partei. Auch wenn es kaum bis gar keine Sicherheitskontrollen gab, dürfte sich kaum jemand ohne Einladung in die Stadthalle verirrt haben.
Nach ihrem prunkvollen Einzug und dem etwa eineinhalbstündigen, offiziellen Teil der Veranstaltung stand Dr. Merkel allerdings nicht mehr für die Empfangsgäste zur Verfügung. Für sie und andere CDU-Funktionäre wurde in einem gesonderten Raum gedeckt und aufgetischt.
Merkels Rede dauerte eine knappe halbe Stunde, in der sie neben dem lokalpatriotisch angebrachten Lob für den Wissenschaftsstandort Greifswald und die frisch sanierte Stadthalle vor allem über Konjunkturpolitik und die soziale Marktwirtschaft sprach. Dabei verteidigte sie die Absenkung der Unternehmenssteuer vehement, die der Mehrwertsteuer für Hotels etwas vorsichtiger und erklärte lediglich: Man solle um eine einmal beschlossene Sache kein Gezerre veranstalten und den Beschluss gleich wieder rückgängig machen. (mehr …)
von Julia | 30.01.2010
Der letzte Vorlesungstag ist so gut wie vorbei und die vorlesungsfreie Zeit steht vor der Tür und damit die Prüfungen. Als kleine Ablenkung zwischen den Lernphasen gibt es einen Überblick zu den Ereignissen und Entwicklungen, denen wir uns bisher nicht gewidmet haben – teils, weil sie keinen ganzen Artikel rechtfertigten, teils, weil es an personeller Kapazität in der Redaktion mangelte.
Hinweis: An manchen Stellen sind Artikel aus Online-Medien verlinkt, die nur für Abonnenten zugänglich sind oder nur für einen begrenzten Zeitraum kostenlos im Netz stehen. Daher kann es sein, dass die verlinkten Artikel nicht oder nicht mehr verfügbar sind.
Volkshochschule bietet 160 Kurse und kostenlose Sprachtests an
Vor einigen Tagen veröffentlichte die hiesige VHS ihr Programm für das Früjahrssemester (ab 15. März). Es umfasst rund 160 Kurse an, etwa die Hälfte im Bereich Sprachen. Insgesamt können 16 verschiedene Sprachen gelernt werden (z.B. Dänisch, Englisch, Japanisch, Russisch), für einige gibt es einen kostenlosen Einstufungstest auf der Homepage. Des Weiteren werden Gesundheitskurse angeboten (z.B. Yoga, Progressive Muskelentspannung, Rückenschule) und eher exotische Angebote wie Gartenkeramik und „Fit fürs Schöffenamt“.
Online-Petitionen jetzt auch auf Landesebene
Wie die OZ berichtete wurde am Mittwoch von den Abgeordneten beschlossen, dass nun auch per Online-Formular Hilfegesuche und Beschwerden an den Schweriner Landtag gerichtet werden können. Noch ist dazu nichts in der Parlamentsdatenbank zu finden und es bleibt abzuwarten, ob es wie auf Bundesebene ein eigenes Portal für die Online-Petitionen geben wird.
CDU erstattet Anzeige gegen falschen Twitter-Account
Der echte Axel Hochschild (CDU)
Letzte Woche wurde von einem Unbekannten ein Twitter-Account mit dem Namen A_Hochschild eingerichtet, der den Eindruck erweckte, dass Axel Hochschild, der Vorsitzende der Greifswalder CDU-Bürgerschaftsfraktion, diesen betreibe. Die Greifswalder CDU-Bürgerschaftsfraktion erkärte „Dass diese [Einträge] tatsächlich nicht von Axel Hochschild stammen bedarf keiner weiteren Erläuterung“ und dass der Unbekannte Identitätsbetrug zum Nachteil Hochschilds begangen habe und das Foto des Kommunalpolitikers illegal verwendet. Laut Ostseezeitung hat die Fraktion Strafanzeige erstattet. Blogger Oliver Wunder hat einen Screenshot der Twitter-Seite von A_Hochschild gemacht, die mittlerweile gelöscht ist, und diese bei sich vorgestellt. In den Kommentaren entspann sich eine Diskussion, ob der Account unter Satire fällt. Es meldete sich ein Rechtsanwalt für Presserecht, der erklärte, dass eine solche Namens- und Urheberrechtsverletzung dann gerechtfertigt sei, wenn es sich um erkennbare Satire handelt, d.h. eine zulässige Form der freien Meinungsäußerung und keine beleidigende Schmähkritik.
Landesmuseum bietet mehr Landesgeschichte und die Geburt der Romantik
Wappen des schwedischen Königs Adolph I. Friedrich
Am 9. Juni wird das Pommersche Landesmuseum den zweiten Teil der Dauerausstellung zur Landesgeschichte eröffnen. Dann kommen zu den bereits vorgestellten 14.000 Jahren pommerscher Geschichte weitere 300 Jahre hinzu. Die schwedische und preußische Zeit Pommerns bis zum anbrechenden 20. Jahrhundert werden auf einem weiteren Stockwerk erlebbar gemacht. Unter den rund 1200 Exponaten befindet sich auch das nebenstehende Wappen des schwedischen Königs Adolph I. Friedrich. Es wurde 1758 von Christian Benjamin Grünwald aus Greifswald angefertigt und zierte eine Wand im Greifswalder Hofgericht.
Vom 28. August bis 21. November wird es eine Sonderausstellung zur Geburt der Romantik in Pommern geben, in der die Künstler Philipp Otto Runge (1777 – 1810) aus Wolgast, Caspar David Friedrich (1774 – 1840) aus Greifswald und Friedrich August von Klinkowström aus Ludwigsburg (1778 – 1835) mit etwa 20 Gemälden und 80 Grafiken vorgestellt werden.
Renovierung der Anglistik-Fassade
Wie die OZ gestern berichtete steht die Renovierung der Anglistik-Fassade in der Steinbeckerstraße ganz oben auf der Prioritätenliste der Universität. Für die Bauunterhaltung stehen der Universität 500.000 Euro Landesmittel zur Verfügung. Das Gebäude der Anglistik wird als Denkmal eingeschätzt, jedoch wird nur die Fassade renoviert, nicht z.B. die einsturzgefärdete Treppe Mit einer Verhüllungsaktion hatten Studenten im November auf den schlechten Bauzustand des Gebäudes aufmerksam gemacht.
Stadt bietet Stadtpläne zum Herunterladen an
Unter der Rubrik Geobasisdaten bietet die Stadt Greifswald eine digitale Stadtgrundkarte und thematische Karten (z.B. mit Radwegen, Containerstellplätzen) als PDF-Dokumente an. Die Karten können digital wie analog erworben werden, was je nach Größe und Art zwischen 3,50 und 22 Euro kostet.
Weiterhin werden ab Februar aktuelle Stadtpläne in beleuchtete Vitrinen in der Wolgaster Landstraße am Studentensteig und Am Mühlentor vor der Mensa gehängt. Dafür wurde eigenes Kartenwerk von der Abteilung Vermessung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald aufbereitet. Eine Alternative dazu bieten die Daten von OpenStreetMap wie Oliver Wunder in einem Beitrag zur Erstellung erklärt. Die Daten des Projektes stammen von Freiwilligen (ähnlich wie bei der Wikipedia) und ist für Greifswald aktueller und genauer als Markführer GoogleMaps.
Bilder:
Wappen – Pommersches Landesmuseum
Axel Hochschild – CDU Kreisverband
von Carsten Schönebeck | 28.01.2010
Wie das Theater Vorpommern heute mitteilte, werden die Ostseefestspiele 2010 nur in eingeschränktem Umfang stattfinden. Das Land Mecklenburg Vorpommern hat seinen Theatern bisher keine Zusagen über Zuschüsse für 2010 gegeben hat. In der Pressemitteilung des Theaters heißt es dazu: „Angesichts der finanziellen Lage und dieser Unsicherheit von Seiten der Landesregierung hat das Theater Vorpommern ein neues, weniger riskantes Konzept für die Ostseefestspiele entwickelt.“
Logo der Ostseefestspiele
So wird die geplante OpenAir-Inszenierung von William Shakespeares „Romeo und Julia“ am Greifswalder Museumshafen ersatzlos gestrichen. Die Doppelballettaufführung „Carmina Burana“/“Symphonic Pink Floyd“, die in Stralsund ebenfalls unter freiem Himmel geplant war, wird nun rein konzertant im dortigen Theater und in der Greifswalder Stadthalle stattfinden. Daneben wird in Stralsund „Der fliegende Holländer“ und in Greifswald die Musical-Produktion „Eine Woche voller Samstage“ in der Klosterruine gezeigt werden.
Pressesprecherin Julia Lammertz erklärte gegenüber dem webMoritz: „Neben den aufwändigen Kulissen stellt natürlich auch das Wetter ein Risiko für die finanziellen Planungen dar, das wir unter den gegebenen Umständen nicht eingehen können.“ Zwar seien bereits einige Werbematerialien für die Vorankündigungen produziert worden, weitere Kosten für die nun abgesagten Vorführen seien jedoch nicht entstanden. Im vergangenen Jahr waren einige der Vorstellungen auf Grund von schlechtem Wetter ausgefallen. Das geplante Ballett ist zudem deutlich abhängiger von einer trockenen Bühne als die Inszenierungen 2009.
Im vergangenen Jahr wurde am Museumshafen "Der Widerspenstigen Zähmung" aufgeführt.
Das Kindermusical „Eine Woche voller Samstage“ lief in Greifswald bereits im letzten Jahr. Die Produktion sei jedoch, so Lammertz, von Anfang an auf zwei Jahre ausgelegt gewesen, weswegen dafür keine größeren Investitionen notwendig seien: „Die Kulissen und Kostüme sind vorhanden. Der Aufwand für die Aufführungen in der Klosterruine ist zudem deutlich geringer, als der Aufbau einer speziellen Bühne am Museumshafen.“
Weiterhin erklärte sie, die Landeszuschüsse für die Theater seien bereits seit 1994 eingefroren, was es ohnehin schwierig mache, einen laufenden Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Beim Theater sei man zudem enttäuscht, dass die eigene Bereitschaft für Kooperationen und Zusammenschlüsse, die viel Geld gespart hätten, von Seiten des Landes nicht honoriert würden. Das Theater Vorpommern wird von den Städten Stralsund und Greifswald sowie vom Kreis Rügen getragen. Vor einigen Monaten fanden Verhandlungen über Kooperationen unter anderem mit den Schauspielhäusern in Anklam und Wismar statt. Das Kultusministerium hatte bereits im Oktober 2008 angekündigt Kürzungen im Theaterbereich vornehmen zu wollen.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlich, die Stadt Putbus sei Gesellschafterin des Theaters. Tatsächlich ist es aber der Kreis Rügen. Der Fehler wurde korrigiert.
Bilder:
„Der Widerspenstigen Zähmung“ – Vincent Leifer/ Theater Vorpommern
Logo „Ostseefestspiele“ – Theater Vorpommern
von Gabriel Kords | 27.01.2010
Nachdem man sich bei der örtlichen Polizei und die Wasserschutzpolizei gestern gegenüber dem webMoritz nur zurückhaltend über die Gefahren beim Betreten des Eises geäußert hatten, gibt es von den Ordnungshütern inzwischen eine ausdrückliche Warnung vor dem Betreten der Eisfläche auf dem Greifswalder Bodden. Die Polizei verweist in der heute veröffentlichten Meldung auf mehrere Unfälle, die sich inzwischen auf der Eisfläche ereignet hätten.
Auf dem Ryck wurde am Wochenende eifrig spaziert und geradelt.
In der Meldung heißt es:
„So musste einem Einheimischen am Montagnachmittag geholfen werden. Er konnte zum Glück noch Stehen und ein Schlitten einer vorbeikommenden Familie reichte zur Rettung aus. Vorsorglich war die Feuerwehr alarmiert worden, der Rettungshubschrauber aus Greifswald kam ebenfalls zum Einsatz.
Bereits am Wochenende brachen vor Lubmin vereinzelt Eisläufer ein, sie konnten sich alle selbst helfen. Tragisch endete nach Hörensagen der Auslauf eines nicht angeleinten Hundes in Höhe der Seebrücke, der unter das Eis geraten war. Ihm konnte nicht mehr geholfen werden.
In Greifswald war am Sonntag gar ein „mutiger“ Autofahrer auf dem Eis am Strandbad unterwegs.
Das Eis hat immer noch seine Tücken. Wegen unterschiedlicher Strömungen ist es nicht überall gleich dick und fest. Schnell kann sich eine lebensbedrohliche Situation ergeben!“
In einer Mitteilung des ddp wird darauf hingewiesen, dass das Eis im Bereich des Wiecker Hafens an manchen Stellen erst 8 Zentimeter dick und somit noch nicht vollständig tragfähig ist. In weiten Teilen der dänischen Wiek zwischen Greifswald und Ludwigsburg sei das Eis hingegen über 20 Zentimeter dick. Auch im im Uferbereich, wo sich derzeit an manchen Stellen Eisschollen übereinanderschieben, könne es durchaus gefährlich werden. Wer die Eisfläche betritt, muss also genau abwägen, ob und wo er das damit verbundene Risiko eingehen will.
Bild: Julia Löcherbach via webMoritz-Archiv
von Gabriel Kords | 26.01.2010
Der inzwischen wochenlange Dauerfrost in unserer Region hat vor allem am vergangenen Wochenende zahlreiche Greifswalder auf die zugefrorenen Gewässer wie den Ryck oder die dänische Wiek gelockt. Bei trockenem Wetter und zeitweiligem Sonnenschein entstanden zahlreiche sehenswerte Bilder, die sich an verschiedenen Stellen im Internet betrachten lassen. Wir veröffentlichen eine Foto-Serie unserer Autorin Julia Löcherbach, die am Sonntag einen Marsch übers Eis wagte.
Weitere Fotos von Julia gibt es hier.
Darf man aufs Eis gehen? Nein, aber…
Sieht man einmal von den zweifelsfrei begeisternden Bildern ab, die sich dem Eisbegeher in diesen Tagen offenbaren, fragt sich doch, ob der Gang aufs Eis eigentlich erlaubt ist. Diesbezügliche Informationen zu erhalten, ist gar nicht so einfach – keine Behörde will wirklich verantwortlich sein. Nach längerer Suche teilte uns die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit, das Betreten von Bundeswasserstraßen (die zum Beispiel der Ryck zwischen Greifswald und Wieck darstellt) sei grundsätzlich nicht erlaubt. Das Betreten des Eises sei also ordnungswidrig.
Die Polizei konkretisierte diese Angaben dahingehend, dass es definitiv niemals eine „Freigabe“ zum Betreten der Eisfläche gebe. Das Betreten geschieht also immer auf eigene Gefahr. Wer einbricht, kann also für die entstehenden Kosten seiner Rettung verantwortlich gemacht werden. Wie wahrscheinlich ein solches Einbrechen ist, wollte uns niemand mitteilen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie maß gestern im Wicker Hafen 5-17 cm Eisdicke, in der dänischen Wiek 12-24 cm und am Ladebower Hafen 10-20 cm.
Die Wasserschutzpolizei Wolgast konkretisierte auf unsere Nachfrage, man greife nur in Ausnahmefällen ein, wenn Menschen das Eis beträten. Ein solcher Ausnahmefall sei es zum Beispiel, wenn Kinder ohne Begleitung Erwachsener auf dem Eis beobachtet würden. Fälle, in denen es durch Brechen des Eises zu gefährlichen Situationen gekommen wäre, seien derzeit nicht bekannt. Bleibt festzuhalten, dass das Betreten des Eises zwar nicht erlaubt ist, aber derzeit offenkundig geduldet wird.
Nachtrag: Inzwischen (27.1.) warnt die Polizei ausdrücklich vor dem Betreten des Greifswalder Boddens. Mehr dazu hier.
Zahlreiche Erlebnisberichte in Greifswalder Blogs
Auch zahlreiche Internet-Blogger berichten inzwischen von ihren Touren übers Eis: Oliver Wunder („Daburna“) zeigt auf seinem Blog ein Foto von der Wiecker Klappbrücke, berichtet allerdings, er habe beobachtet, wie am Samstag ein Eisgänger bis zum Schienbein ins Wasser eingebrochen sei – zum Glück nicht weiter.
Auch Sandro Teuber („Velosoph“) berichtet von einem Fahrrad-Ausflug nach Wampen, wo er „Eisberge“ gesehen und fotografiert hat. Er empfiehlt, bei ähnlichen Touren unbedingt für möglichst umfassenden Gesichtsschutz zu sorgen, weil sonst die Nase „sowas von abfriert“. Zudem berichtet er, er habe bei der Heimkehr kleine Eisbröckchen in seinem Bart gefunden.
Jockel Schmidt („Fleischervorstadtblog“) hat sich inzwischen in zwei Posts mit der Witterung auseinandergesetzt und präsentiert ebenfalls Fotos und Berichte, zum einen von einer Ryck-Begehung und zum anderen von einer Wanderung über die Wiek nach Ludwigsburg. Für die etwa 2 Kilometer lange Strecke (auf dem Landweg sind es über 5 Kilometer) hat er pro Richtung ertwa 45 Minuten gebraucht.
Bilder: Julia Löcherbach
von Julia | 24.01.2010
Vor mittlerweile sieben Jahren veranstaltete das moritz-Magazin einen ausführlichen Pizzalieferdienst-Test und der webMoritz opferte sich für eine aktualisierte Version der Liste. Die zehn Dienste von „damals“ gibt es alle noch und sie haben fünf weitere Konkurrenten bekommen. Theoretisch ideal also für eine Runde von 15 Redakteuren.
Die Realität sah nicht ganz so aus, denn erstens hat nicht jeder die gleiche Pizza bestellt und wir konnten einige Dienste auch nach mehreren Versuchen nicht erreichen. Deswegen bekam Bella Italia alle restlichen Bestellungen aufgetragen und deren Lieferzeit verlängerte sich.
Wir haben neben der Lieferzeit und der Größe auch die Genießbarkeit (Wärme, Teig, Belag) getestet und ob unsere Sonderwünsche nach einem Flyer und geschnittener Pizza erfüllt wurden. Diese Kriterien wurden vom Test der magazin-Redaktion übernommen. Einige Lieferdienste bieten Bestellungen über das Internet an (O Sole Mio mit 10% Rabatt), aber aus Vergleichsgründen haben wir alle Pizzen telefonisch bestellt.
In Sachen Schnelligkeit konnten Smileys und die Pizzeria Venezia punkten, die beide etwa eine Viertelstunde benötigten. Die meisten anderen waren fast genauso schnell, lediglich Bella Italia und O Sole Mio mit mindestens einer dreiviertel Stunde Wartezeit fielen aus dem Rahmen. Die Wärme wurde fast durchgängig als mindestens heiß (+) bewertet; bei Bella Italia reichten die Bewertungen von lauwarm (-) bis sehr heiß (++). Nur ein Lieferdienst hatte die Pizza nicht geschnitten (Taj Mahal)..
Die Preise variieren stark, was auf die Größe und die unterschiedlichen Beläge zurückzuführen ist. Insgesamt haben wir uns aber in der unteren Preiskategorie orientiert. Lediglich Bella Italia verlangt einen Lieferaufschlag von 50 Cent, die meisten anderen haben einen Mindestbestellbetrag von 4,00 € oder 5,00 €. Mittags ist es meist günstiger mit einem einheitlichen Preis von 4,00 € pro Pizza. Ob und wann dieses Angebot gilt, sollte man beim Anruf erfragen.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Testergebnisse. Die Einschätzungen wurden vom jeweiligen Redakteur während des Essens getroffen; bei Bella Italia wurde der Durchschnitt gebildet.
Pizzaservice |
Telefon |
Lieferzeit |
Durchmesser |
Wärme |
Teig |
Belag |
Flyer |
geschn. |
Preis |
Smileys |
771310 |
15 min |
24 cm |
+ |
+ |
o |
+ |
+ |
5,05 € |
Joeys |
835616 |
25 min |
27 cm |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
5,54 € |
Venezia |
775185 |
15 min |
25 cm |
+ |
++ |
++ |
– |
+ |
5,00 € |
Napoletana |
776307 |
25 min |
26 cm |
++ |
+ |
+ |
– |
+ |
6,00 € |
Taj Mahal |
509781 |
20 min |
26 cm |
++ |
o |
– |
– |
– |
6,00 € |
Bella Italia |
872561 |
45 min |
24 cm |
o |
o |
+ |
+ |
+ |
4,50 € |
San Remo 2 |
512299 |
20 min |
26 cm |
+ |
– |
+ |
+ |
+ |
6,00 € |
Roma |
811064 |
25 min |
26 cm |
++ |
++ |
++ |
+ |
+ |
5,00 € |
Palermo |
885858 |
35 min |
27 cm |
+ |
++ |
++ |
+ |
+ |
6,50 € |
O Sole Mio |
831486 |
50 min |
26 cm |
+ |
+ |
o |
– |
+ |
5,00 € |
Pronto |
831777 |
20 min |
22 cm |
++ |
o |
o |
+ |
+ |
3,00 € |
Nicht erreicht: Italia, Marco Polo, Milano, Romantica