Uni-Umfrage zum Sicherheitsgefühl in Greifswald

Fühlst du dich sicher in deinem Stadtteil, in deiner Straße, in deinem Haus, in deiner Wohnung?

Wie sicher fühlen sich die Greifswalder in ihrer Stadt?

Professor Dr. Manfred Bornewasser vom Institut für Psychologie der Universität Greifswald möchte dieses Thema mit Unterstützung der Stadt wissenschaftlich untersuchen und bittet um die freundliche Mitarbeit aller Bürger, die diese Frage als wichtig empfinden. Dabei soll in Erfahrung gebracht werden, ob sich die Bürger unserer Stadt sicher fühlen, wenn sie auf unseren Straßen unterwegs sind. Erfasst werden sollen spezifische Befindlichkeiten der Menschen, die sich auf ihr Sicherheitsgefühl auswirken.

“Wir hoffen durch die Befragung Anhaltspunkte dafür zu bekommen, welche Anstrengungen unternommen werden können, um die Stadt Greifswald für Sie noch ein bisschen sicherer zu machen”, sagte Dr. Anne Köhn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie.

Die Befragung zum Sicherheitsgefühl richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt die über 16 Jahre alt sind und erfolgt völlig anonym. “Eine rege Teilnahme ist Voraussetzung dafür, ein genaues Bild der Lage in Greifswald zu zeichnen. Wenn Sie teilnehmen möchten, dann nutzen Sie bitte den folgenden Link für eine elektronische Befragung”, erklärt Köhn weiter.

http://ww2.unipark.de/uc/GR_UniGreifswald_Koehn_LS/f02b/

Fragebögen liegen auch in verschiedenen Einrichtungen der Stadt aus, so im Ordnungsamt, der ARGE, der WVG und der Stadtbibliothek. Oder man kann die Nummer 03834/863774 anrufen und sich einen Fragebogen zusenden lassen.

Fotos: Archiv webMoritz, Kai Hagelauer via jugendfotos.de

Stadt muss in Bahn nach Ladebow investieren

Vor einem Jahr hängten Unbekannte dieses Protestplakat auf.

Irgendwo zwischen der Bahnverbindung Greifswald- Stralsund zweigt ein Gleis ab. Es verläuft hinter kleinen Gärten, immer den Ryck entlang, bis zum Museumshafen, wo es die Seite wechselt, um dann im Hafen von Ladebow in einem kleinen Umschlagbahnhof zu münden.

Bis vor fünf Jahren war dieses Gleis noch in Besitz von DB-Cargo, bis die Stadt die Strecke für einen symbolischen Euro von dem Unternehmen abkaufte. Was die Stadt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, ist die Tatsache, dass Greifswald dadurch zum Eisenbahn- Infrastrukturunternehmen wurde und somit verpflichtet ist, die Befahrbarkeit der Strecke sicher zu stellen, sofern es Interessenten gibt, die das Gleis befahren wollen und dieses nicht stillgelegt ist.

Die Strecke nach Ladebow ist offiziell noch nicht stillgelegt und es haben sich – wie die Ostsee-Zeitung berichtet – bereits bei der Bundesnetzagentur Interessenten für die Nutzung der Strecke zum Hafen angemeldet. Während zwischenzeitlich die Idee diskutiert wurde, das Gleis langfristig für touristische Zwecke nutzen zu wollen, entschied man sich aus finanziellen Gründen dagegen, es zu reaktivieren. Eine halbe Million Euro würde der OZ zu Folge alleine die Sanierung der Eisenbahnbrücke am Museumshafen kosten. SPD-Fraktionschef Andreas Kerath hält die Sanierung für “zu unwirtschaftlich” und befürwortet daher ein Stilllegungsverfahren.

Die Vision des neuen Museumshafens mit Haltestelle für die Eisenbahn (rechts)

Da sich allerdings bereits drei Interessenten für die Nutzung der Strecke bei der Bundesnetzagentur angemeldet hätten, muss die Stadt nun per Gesetz die Kosten für die Sanierung der Strecke, speziell der Brücke aufbringen. Das regelt das Recht auf “diskriminierungsfreien Zugang”. Durch ein Interessenbekundungsverfahren wollte die Stadtverwaltung gegenüber der Bundesnetzagentur nachweisen, dass sie weder Willens, noch in der Lage sei, das Gleis zu sanieren. Nachdem der Hauptausschuss auf die Beschlussvorlage des Baudezernenten Jörg Hochheim (CDU) nicht weiter eingegangen ist, kam es zwangsläufig zu einem Treffen zwischen Vertretern der Bundesnetzagentur, Bausenator und Tiefbauamtsleiter Fred Wixford. Die Greifswalder Vertreter konnten lediglich erreichen, dass sich die Aufforderung zur Ertüchtigung des Gleises verzögert. Hochheim zufolge sei die Bundesnetzagentur grundsätzlich nicht bereit, von ihren Forderungen Abstand zu nehmen.

Unterdessen hat sich der bei der Bundesnetzagentur für diese Aufgaben zuständige Referent Christoph Döbber gegenüber der Stadt bereit erklärt, bei der nächsten Bürgerschaftssitzung anwesend zu sein, um die Hintergründe der Forderung zu erläutern. Den von der SPD vorgeschlagenen Weg, ein Stilllegungsverfahren einzuleiten, hält Hochheim indes für weniger optimal. „Auch dafür ist ein Interessenbekundungsverfahren die Voraussetzung. Ignorieren wir das, würde die Bundesnetzagentur dieses initiieren und wir hätten keine Entscheidungsbefugnis mehr“, meinte der Baudezernent.

Foto: Archiv/ Anonyme Lesereinsendung (Protestplakat), Archiv/ Tiefbau- und Grünflächenamt (Konzept Museumshafen)

“Essentieller Bestandteil”: Diagonalquerung

Diagonalquerung

Europakreuzung: Geplante Diagonalquerung für Radfahrer

In seiner Sitzung am Dienstag Abend sprach sich der Bauausschuss, wo es auch um den Haushalt 2011 ging, für die Aufstellung eines Bebauungsplanes in der Nordstadt, gegen den Atommülltransport durch Greifswalder Stadtgebiet und den Radverkehrsplan aus. Laut Baudezernent Jörg Hochheim ist die Diagonalquerung „essenzieller Bestandteil“ des Radverkehrsplanes, für die im Haushaltsentwurf 2011 85.000 Euro als sonstige Investition bereitstehen. Jedoch war die Diagonalquerung letztens in der Bürgerschaft abgelehnt worden.  Der Radverkehrsplan wurde mit sieben Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen genehmigt. Kritik von Christian Kruse (CDU), die Anwohner kleinerer Straßen wegen Autoanfahrten anders zu berücksichtigen, fand kaum Zustimmung, weil man das gesamte Konzept nicht mehr aufschnüren wollte.

Neue Studentenwohnungen in der Steinbecker Vorstadt?

Bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen sprach sich der Bauausschuss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes in der Steinbecker Vorstadt aus, der auch die Stralsunder Straße 10 umfasst. Bauamtsleiter Thilo Kaiser hält dort insbesondere auf dem ehemaligen Garagenhof Studentenwohnungen für möglich. Dr. Ulrich Bittner (Grüne) lehnte den Bebauungsplan ab: „Dafür gibt es nur einen Interessenten“. Kaiser verwies darauf, dass auch alleine für die Stralsunder Straße 10 einen Bebauungsplan machen müsste.

Investitionsbedarf von 27.6 Millionen Euro

Zum eingebrachten, aber noch nicht verabschiedeten Haushalt 2011 taxierte der kommissarische Stadtkämmerer Dietger Wille den gesamten Investitionsbedarf auf 27,6 Millionen Euro, davon sind 2,7 Millionen Euro nicht finanziert und für 4,5 Millionen Euro sollen Kredite aufgenommen werden. Die größten Posten für Investitionen sind mit 7,5 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel und 1,65 Millionen für den Zentralen Omnibusbahnhof. Beides wurde als unabweisbare Investitionen kategorisiert.

Für rentierliche Investitionen werden die Zusammenlegung von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr mit einer Gebäudesanierung in der Wolgaster Straße und die Erschließung des Technologiepark Herrenhufen für jeweils 3,4 Millionen Euro gehalten. Als sonstige Investitionen sind der Ausbau der Hafenstraße 336.000 Euro vorgesehen. Welche Investitionen wirklich durchgeführt werden, wird nun in den Fraktionen diskutiert und dann endgültig im Rahmen der Haushaltsverabschiedung verabschiedet.

Nur Müll aus MV und Brandenburg nach Lubmin

Atommüll? Ja Bitte! Aber nur aus Brandenburg und MV...

Mit der knappen Mehrheit von vier zu drei Stimmen sprach sich der Bauausschuss für einen Grünen-Antrag aus, der sich gegen den Transport  und Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen im Zwischenlager Nord in Lubmin aus anderen Bundesländern als Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg ausspricht. Antragsteller Bittner betonte, dass hier nur Müll aus Lubmin und Reinsberg dort eingelagert werden solle und nicht woanders her.  Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Jürgen Liedtke (CDU) sprach sich dagegen aus, weil dies eine Bundeszuständigkeit sei und durch das Völkerrecht werde der Atombrennstoff aus Frankreich zurückgenommen. Es gehe um die politische Artikulation „sonst kriegen wir da noch ganz andere Sachen rein“, begründete Bittner seinen Antrag, der rechtlich aber keine Wirkung hat.

Der Bauausschuss winkte die Hafengebührensatzung durch, womit die Schiffslänge künftig der alleinige  Gebührenmaßstab sein soll. Fred Wixforth, Leiter Tiefbauamt, kalkuliert für den Stadthafen  mit einer Kostendeckung von 60 Prozent, um den Hafen mit anderen Häfen wettbewerbsfähig zu halten. In Wieck seien die Hafengebühren kostendeckend kalkuliert.

Fotos: Marco Wagner (Gelbe Tonnen), Stadtverwaltung Greifswald (Diagonalquerung)

Anmerkung der Redaktion: An dem Artikel wurden einige Korrekturen vorgenommen.

Teeranschlag auf Burschenschaft Markomannia

von Carsten Schönebeck und Marco Wagner

Die Verunreinigungen am Markomannen-Haus

In der Nacht zum Donnerstag verübten unbekannte Täter einen Farbanschlag auf das Haus der Burschenschaft Markomannia am Karl-Marx-Platz. Bei dem Material, mit dem die Fassade beschädigt wurde, soll es sich um Teer handeln. Mit Sicherheit bestätigen konnte Pressesprecher Mario Schuldt diese Vermutung jedoch nicht. Die Tat soll sich nach Aussagen des Pressesprechers zwischen zwei  und halb vier ereignet haben. Der Tatzeitraum konnte durch Zeugenberichte zurück verfolgt werden. Die Hausbewohner selbst bemerkten den Schaden an ihrem Haus erst am nächsten Morgen. Es wurde Anzeige gegen unbekannt erstellt.

Ob die Tat politisch motiviert war, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar. Einen politischen Hintergrund möchte er nicht unterstellen. In den vergangenen Semestern ereigneten sich ähnliche Vorfälle. So verübte im Oktober 2009 eine Gruppe gewaltbereiter Demonstranten am Rande einer nicht angemeldeten Veranstaltung einen Steinanschlag auf das Haus der Burschenschaft, im April diesen Jahres wurden vor dem Haus Mülltonnen in Brand gesteckt, wobei in diesem Zusammenhang das Feuer auf die Tür des Gebäudes übergriff. Die Motivation für diese Tat ist weiterhin ungeklärt.

Fotos: Marco Wagner

Haushaltssperre wegen 3,4 Millionen Euro Mindereinnahmen

Aufgrund von Mindereinnahmen von 3,4 Millionen Euro hat die Stadt Greifswald die Notbremse gezogen und für den Rest des Jahres eine Haushaltssperre erlassen. In einer Pressemitteilung vom 11. Oktober heißt es, dass davon nur der Verwaltungshaushalt betroffen sei und nicht der Vermögenshaushalt. Konkret bedeutet dies, dass die Investitionen von der Haushaltssperre nicht betroffen sind.

Einsparungen können Mindereinnahmen nicht ausgleichen

König: "Die nötigen Spielräume für Investitionen und für die Entwicklung der Stadt sind nur bei ausgeglichenen Haushalten vorhanden."

Von den Mindereinnahmen von 3,4 Millionen Euro entfallen laut Prognosen insgesamt 2,5 Millionen Euro auf die konjunkturabhängige Gewerbesteuer. Dem gegenüberstehenden Sparbemühungen in Höhe von fast 3,1 Millionen Euro können die Mindereinnahmen aber nicht ausgleichen, so dass die Stadt den Haushalt ohne Sperre mit einem Fehlbetrag den Haushalt belasten würde, der den Haushalt 2011 belastet würde. Allerdings stellte der kommissarische Stadtkämmerer Dietger Wille am Dienstagabend in der Verkehrsausschusssitzung klar, dass der Haushaltsentwurf für 2011 einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt vorsieht.

Investitionen nicht betroffen

“Die nötigen Spielräume für Investitionen und für die Entwicklung der Stadt sind nur bei ausgeglichenen Haushalten vorhanden. Aus diesem Grunde müssen defizitäre Haushaltsabschlüsse soweit wie möglich vermieden werden“, begründet Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) die Haushaltssperre, die bedeutet, dass nur noch Ausgaben getätigt werden dürfen, wenn die Stadt dazu gesetzlich oder vertraglich dazu verpflichtet ist oder wenn der Stadt ein Schaden aus der unterlassenen Ausgabe entstehen würde, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Jedoch fallen damit alle freiwilligen Ausgaben weg, die Greifswald noch tätigen könnte und erzielt damit weitere Einsparungen.

Fotos: Torsten Heil (webMoritz-Archiv)

Spaß ging beim Fußballturnier vor

Es war ein harter Kampf zwischen Knickebocker Jungs und AStA, der mit einem 2:2 zu Ende ging und dem AStA-StuPa-Team gerade so noch den zweiten Platz sicherte. Jusos gegen Knickebocker Jungs, Platzdeko gegen AStA-StuPa oder moritz Medien gegen Plattendance, jeder gegen jeden. So ging es zu beim Fußballturnier in der Fallandestraße zum Abschluss der Erstsemesterwoche am Sonnabend Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein, wo die Plattendancer als Sieger hervorgingen. Als Dritter kam Platzdeko auf das Siegertreppchen.

Bei den insgesamt 15 Spielen wurde von einigen Spielern der Mannschaften die langen Pausen von bis zu drei Spielen zwischendurch kritisiert, teilweise auch die Qualität des Fußballrasens und mit den Entscheidungen des Schiedsrichters war man auch nicht immer einverstanden. Jedoch überwog das Lob. So sprach Tobias Stock (Platzdeko) von einer “schönen Stimmung und einem gelungenen Turnier”. Alexander Müller (Moritz) ergänzte: “optimal und cool”. Der Spaß gehe vor, brachte es Timo Holland (Kniggerbocker) auf den Punkt: “Man trifft ein paar Leute, es wurde praktisch für die Erstis gemacht” Den Spaß sah ebenso Valdimir Jaksic (Platzdeko) im Mittelpunkt. Marlene Sindt (Jusos) fand das Turnier “sehr lustig”.

Organisiert wurde das Tunier von den AStA-Referenten Ekaterina Kurakova und Philipp Helberg. Philipp sprach von einem “sehr fairen Tunier” bei guter Resonanz. Bei dem herrlichen Wetter hätte er aber eine größere Teilnahme erwartet. StuPa-Präsident Erik von Malottki sprach angesichts des richtigen Fußballwetters von einem “guten Freizeitturnier”, das Sport und die Integration der Studenten fokussiere.

Fotos der Galerie: David Voessing