von Gabriel Kords | 09.12.2009
Anmerkung: Dieser Artikel ist lediglich eine Zusammenstellung unserer Berichterstattung während der Veranstaltung. Unser ausführlicher Bericht findet sich hier.
Zur Stunde (18:30 Uhr) wird im kleinen Saal der Mensa am Schießwall die Vollversammlung der Studierendenschaft abgehalten. Nach einer guten Stunde Sitzungszeit ist man bereits beim Tagesordnungspunkt 4 von insgesamt 10. Eröffnet wurde die Sitzung gegen 18:20 Uhr vom StuPa-Präsident Korbinian Geiger, der wie schon im letzten Semester die Sitzungsleitung übernommen hat.
Nachdem die AStA-Vorsitzende Solvejg Jenssen einen kurzen Rückblick auf die Beschlüsse der letzten Vollversammlung und ihre Umsetzung durch die Gremien gegeben hatte, stellte Präsident Korbinian fest, dass mit 284 Teilnehmern bei weitem nicht das für eine Beschlussfähigkeit notwendige Quorum von 626 Studenten erreicht worden war. Dennoch hätten die knapp 300 Teilnehmer eine wichtige Funktion, ihre Anträge würden ernst genommen.

Die Vollversammlung gegen 18:20
Bisher wurde ein Antrag hinsichtlich der Zulassungsbeschränkungen für Master-Studiengänge, der von den Jusos kam und mit einem ähnlichen Antrag im StuPa vergleichbar ist, angenommen, nachdem dieser relativ ausführlich diskutiert worden war. Derzeit wird über einen Antrag an die Stadt diskutiert, mit dem diese dazu aufgefordert werden soll, sich intensiver für studentischen Wohnraum einzusetzen.
webMoritz beobachtet die Veranstaltung auch weiterhin. Kurzmeldungen gibt es weiter über Twitter – ein ausführlicher Bericht folgt nach der Vollversammlung.
Update 19:25 Uhr

Die Vollversammlung gegen 19:30 (Klicken zum Vergrößern)
Eine Stunde später ist die Vollversammlung auf der Tagesordnung nicht übermäßig weitergekommen. Derzeit wird der Antrag der Jusos, die Rücklagen der Studierendenschaft (angeblich circa 180.000 Eur0) für Förderungszwecke einzusetzen, verhandelt. Laut AStA-Finanzreferentin Corinna ist dieser zwar gar nicht zulässig, aber dennoch entbrennt eine heftige Diskussion.
Zahlreiche anwesende Stupisten, insbesondere Frederic Beeskow, lassen dabei ihre exzellente zweifelhafte Debattenkultur durchscheinen… Die Debatte dreht sich zwar seit mindestens 20 Minuten im Kreis, aber sie wird stur weitergeführt.
Auf der Tagesordnung stehen noch: Rechtsformänderung der Medizin, Fakutlätenwechsel der Psychologie, drei Anträge aus der Studierendenshaft, ein Juso-Antrag zu Wohnraum sowie der TOP „Sonstiges“. Das kann dauern. Bisher ist die Besucherzahl aber stabil bei circa 350.
Update 20:30 Uhr
Zurzeit widmet sich die Vollversammlung ihrem vorletzten Tagesordnungspunkt. Die letzte Stunde verlief außerordentlich unspektakulär, lediglich die Information über den Fakutltätenwechsel der Psychologie artete in eine ausführliche Debatte aus, die von einem Antrag von Fabian Freiberger gekrönt würde, dass die Vollversammlung den Wechsel ablehnt. Dieser wurde positiv beschieden.
Anschließend stimmte die Vollversammlung über verschiedene Anträge ab, darunter auch ein Antrag der Initiative „Uni ohne Arndt“, in dem die Hochschulleitung aufgefordert wurde den Informationstext über Arndt auf der Uni-Homepage zu verbessern. Dieser wurde beinahe ohne Gegenstimmen angenommen.
Update 21 Uhr: Schluss
Gegen 20:40 fand die Veranstaltung ihr unspektakuläres Ende. Anschließend widmeten sich (wie auch schon zuvor) zahlreiche Besucher dem Glühwein-Angebot des AStA.
Foto: Textautor
von Oliver Wunder | 05.12.2009
Am vergangenen Mittwoch hatte die Stadt zur zweiten Bürgerkonferenz ins Rathaus geladen. Schwerpunkt des Zusammekommens war der Radverkehr in Greifswald. Die Stühle im Rathaussaal waren gut besetzt, nur wenige (vor allem Politikersessel) blieben leer. Das Thema der zweiten Bürgerkonferenz zum kommunalen Klimaschutz stieß quer durch alle Bevölkerungsgruppen auf viel Interesse. Sowohl Studierende als auch Senioren hörten den Ausführungen des Verkehrsplanungsbüros Dr.-Ing. Ditmar Hunger aus Dresden zu.

Variante 1 der Diagonalquerung der Europakreuzung. (Klicken zum Vergrößern)
In der ersten Bürgerkonferenz im Oktober waren die Ergebnisse der Verkehrsbefragung vorgestellt worden. Zudem hatte die Stadtverwaltung Greifswald zur Fahrradhauptstadt Deutschlands erklärt. Anhand mehrerer Karten konnten die BürgerInnen anschließend Forderungen und Verbesserungsvorschläge für den Verkehr in Greifswald äußern. Diese flossen nun zusammen mit den Ergebnissen der Verkehrsbefragung, der Fahrradzählung 2008 und Verbesserungsvorschlägen, die die Grüne Hochschulgruppe vor wenigen Wochen gesammelt hat, in die Analyse des Planungsbüros mit ein. (mehr …)
von Christine Fratzke | 03.12.2009
Drei Wochen ist die Besetzung des Hörsaals 4 im Audimax bereits her. Seitdem nutzen die ehemaligen Besetzer Räumlichkeiten im Anbau des Instituts für Slawistik. „Damit sind wir die erste Streik-Initiative bundesweit, die ein Ergebnis vorzuweisen hat“, meint Christopher Denda vom Greifswalder Bildungsbündnis, welches aus der Besetzung hervorging. Für die kommende Zeit sind weitere Aktionen wie eine großes Plenum und eine Bildungs-Demo geplant, die in den neuen Räumen vorbereitet werden.
Wie die Gruppe zu den Räumlichkeiten kam

Die meisten technischen Geräte sind selbst mitgebracht.
Zwei Räume darf die Bildungsgruppe nutzen. Im ersten Raum stehen Tische, Stühle, Flip-Chart und eine Tafel. Hier finden die Plenarsitzungen statt, etwa zwei pro Woche. Es wird dabei die weitere Vorgehensweise besprochen. Daneben schließt ein weiterer Raum an. Hier arbeiten die Aktiven an Flyern und Ideen. In einem großen Regal stapeln sich Tee und Kaffee, vor allem aber Flyer, einige Plakate und Zeitungsausschnitte.
Die Gruppe ist zufrieden mit den Räumlichkeiten. Christopher Denda, Theologiestudent im dritten Semester, erklärt, wie es dazu kam: „Solvejg und Pedro (Anm.d.Red.: die AStA-Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende) führten Gespräche mit der Uni-Leitung und äußerten die Bitte nach einem Ersatzraum.“ Während der Besetzung zeigte sich die FDP-nahe Vorsitzende Solvejg Jenssen eher kritisch. In einem Gespräch bot der zweite stellvertretende Kanzler Dr. Peter Rief den Besetzern die Räume in der Slawistik an. (mehr …)
von Oliver Wunder | 02.12.2009
Viele Studierende haben dieses Problem. Es steht wieder ein Referat, Haus- oder Seminararbeit an und die Bibliothek hat die Bücher entweder nicht, sie sind bereits ausgeliehen oder dürfen nicht ausgeliehen werden. Wem die für Monographien noch recht übersichtlichen digitalen Bestände der Bibliotheken nicht weiterhelfen können, ist oft aufgeschmissen. Doch inzwischen gibt es auch eine Reihe von Angeboten im Internet, etwa das Unternehmen PaperC.
Das junge Unternehmen aus Berlin wurde am Montag von der Website „deutsche-startups.de“ zum Start-up des Jahres 2009 gewählt. PaperC ist eine legale Online-Bibliothek für Fachbücher aller Fachrichtungen. Das Unternehmen kooperiert mit den Fachverlagen und stellt deren Bücher online verfügbar. Nach einer kostenlosen Anmeldung kann jede Seite jedes Buches umsonst online gelesen werden. Gegen Bezahlung einer Gebühr von 10 Cent können weitere Funktionen, wie etwa ein PDF-Ausdruck genutzt werden. Auch können mehrere Seiten oder das komplette Buch erworben werden. Für das Titelblatt oder Inhaltsverzeichnis fallen keine Kosten an.

Bestellvorgang einer Seite bei PaperC (für großes Bild klicken).
Eine gekaufte Seite kann ausgedruckt oder online bearbeitet werden, so ist es möglich Notizen einzufügen oder Textstellen einfach zu kopieren. Bei einer Aufladung für 250 Seiten gibt es Rabatte bei der Preisstaffelung.
Aktuell sind zwar erst 1.443 Fachbücher online, aber Fachleute sehen hinter dem Konzept offenbar Potential, wie die Preisverleihung zeigt. Ist PaperC die Antwort auf die Frage, wie sich Internet und traditionelle Buchbranche miteinander vereinbaren lassen? Das, was die Musikindustrie zu spät gefunden hat? Ähnliche Angebote, die allerdings kein Bezahlmodell und daher auch deutlich weniger Funktionen beinhalten, gibt es bereits – etwa mit dem Klassiker Google Books und der zugehörigen Suchmaschine Google Scholar. Gegen diese Angebote des Internet-Giganten hatten in der Vergangenheit zahlreiche Verleger Kritik geäußert, daher sind dort viele aktuelle Bücher nicht zu finden.
Die große Aufmerksamkeit wird dem Unternehmen PaperC hoffentlich gut tun, denn die bisher vorhandenen Bücher sind natürlich noch viel zu wenig. Eine Suche nach „Geographie“, dem Studienfach des Textautors, führte beispielsweise zu keinem geographischen Fachbuch. Leider gibt es auch noch keine erweiterte Suchfunktion oder eine Einordnung der Bücher nach Fachgebieten. Um ein digitales Alexandria zu werden, bedarf es also noch viel Arbeit.
Dieser Beitrag wurde aus dem privaten Blog von webMoritz-Autor Oliver Wunder übernommen. Der Originalbeitrag erschien hier.
Bild: Screenshot
von Gabriel Kords | 01.12.2009
Für Live-Ticker-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.
Am heutigen Abend tagt ab 20 Uhr wieder das Studierendenparlament – und auch dieses Mal gibt es eine volle Tagesordnung. Die Sitzung findet wie üblich im Konferenzraum im Erdgeschoss des Uni-Hauptgebäudes statt.
Es ist die vorletzte reguläre Sitzung dieses Jahres, allerdings deuten die Zeichen derzeit darauf hin, dass es nächste Woche noch eine Sondersitzung geben wird. Denn neben zahlreichen Tagesordnungspunkten, die aus der letzten Sitzung vertagt worden sind, sind auch noch weitere Themen hinzugekommen. Außerdem müssen bis zu sechs AStA-Referate besetzt werden.
webMoritz gibt wie immer einen Überblick über die vorläufige Tagesordnung in der Fassung von heute Nachmittag:
TOP 1 Berichte – Die üblichen Rechenschaftsberichte aus dem AStA, den moritz-Medien und weiteren Gremien nehmen in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten ein.
TOP 2 Formalia – Hier wird die Tagesordnung beraten und verabschiedet sowie das Protokoll der vorigen Sitzung genehmigt. Dieser Tagesordnungspunkt ist bei den letzten Sitzungen meistens relativ zügig abgehandelt worden, die Protokollkontrolle kann aber schon mal ein bisschen dauern.
TOP 3 Wahlen – Einige freie AStA-Referate sollen besetzt werden. Bisher liegen insgesamt drei Bewerbungen um drei verschiedene Referate vor. Der Bewerbungsschluss ist am Dienstag, 12 Uhr. (mehr …)
von Arvid Hansmann | 29.11.2009
Im Rahmen unserer Serie “Greifswalder rund um den Globus” erscheinen in loser Abfolge Berichte von Kommilitonen über Erfahrungen im Ausland. Dieses Mal berichtet Moritz-Autor Arvid Hansmann über seine Eindrücke von einer Studienreise nach Syrien und in den Libanon. Der Text erschien bereits im aktuellen moritz-Magazin Nr. 80, dort konnten jedoch nur wenige der sehenswerten Fotos untergebracht werden.
Als sich der Asket Simeon im frühen 5. Jahrhundert auf eine hohe Säule stellte und diese für den Rest seines Lebens so gut wie nie wieder verließ, konnte er nicht ahnen, dass an diesem Ort wenige Jahrzehnte später seinetwegen einriesiges Pilgerzentrum errichtet werden würde. Ebenso konnte er nicht ahnen, dass aus dieser Klosteranlage im nordsyrischen Kalksteinmassiv im Mittelalter eine Festung werden würde, was ihr den heute gebräuchlichen arabischen Namen Qalaat Simaan einbrachte. Noch weniger hätte er sich vorstellen können, dass aus den mehr oder minder frommen Pilgern im beginnenden 21. Jahrhundert Touristen geworden sind, die mit distanzierter Faszination oder romantischer Verklärung auf seine Vita blickten, den architektonischen Formenreichtum der Ruinen bewunderten oder einfach nur die bilde Briese und das grandiose Aussichtspanorama genossen …
Touristen – diesem Begriff haften sogleich diffamierende Assoziationen an: eine amöbiale Masse, meinst älterer Menschen, die sich aus einem Reisebus über eine „Sehenswürdigkeit“ ergießt und dabei von einem Reiseleiter mit einem Fähnchen dirigiert wird, um bei der Bedienung des perpetuum-mobile-artigen Fotoapparats nicht von den vorgegebenen Wegen abzuweichen. Auch wenn unsere Gruppe aus Rostocker und Greifswalder Studierenden und Dozenten, die am Abend des 2. Oktober 2009 in Damaskus eintraf, in vielen Punkten diesem Klischee widersprach, so waren wir doch nichts anderes als Touristen – Gäste von zwei kontrastreichen Ländern, die uns mit Offenheit empfingen und uns ein Spektrum aus Licht- und Schattenseiten aufzeigten, das wir nur in dem Maße rezipieren konnten, wie es in knapp 10 Tagen möglich war.
Reisen durch die Jahrtausende (mehr …)