von Gabriel Kords | 28.01.2010
UPDATE 29.1., 10:45 Uhr: Wie uns soeben mitgeteilt wurde, fällt die an dieser Stelle angekündigte Veranstaltung aus. Wiglaf Droste hat die Grippe. Wer im Vorverkauf eine Karte erworben hat, kann sie im Koeppenhaus zurückgeben und erhält sein Geld zurück. Allerdings kann man sie zunächst auch behalten – da die Veranstaltung nachgeholt werden soll. Der webMoritz wird über den Nachhol-Termin informieren, sobald er bekanntgegeben wird. Hier die nicht mehr aktuelle Meldung:
Wiglaf Droste
Nachdem er mehrere Jahre nicht in Greifswald zu Gast war, wird am morgigen Freitag der Satiriker Wiglaf Droste zu einer Lesung in der Hansestadt erwartet. Der Auftritt wurde vom Koeppenhaus initiiert, findet allerdings aufgrund der erwarteten hohen Besucherzahl im Lutherhof (Martin-Luther-Str) statt.
Wiglaf Droste ist nicht, wie das nebenstehende Foto vermuten lässt, der Mensch mit dem dümmsten Gesichtsausdruck der Welt, sondern derzeit einer der bekanntesten Satiriker der Repbulik. Der Autor und Sänger hat sich vor allem mit seinen scharfzüngigen Texten, die mitunter auf der Grenze zur Bösartigkeit liegen, einen Namen gemacht. Das Koeppenhaus schreibt in seiner Veranstaltungsankündigung, er habe sich damit sowohl den Titel „Tucholsky von heute“ als auch „Verbalterrorist“ und „satirischer Amokläufer“ eingehandelt.
Ganz ohne Hintergedanken kommt der 1961 in Herford geborene Künstler, der Redakteur bei der „taz“ und der „Titanic“ war, natürlich nicht nach Greifswald: Mitbringen wird er sein neues Buch „Im Sparadies der Friseure – Eine kleine Sprachkritik“. Darin analysiert er Begriffe wie „zum Bleistift“, „Führerschein“, „schnellstmöglichst“ und so weiter – angeblich „fern jeder Rechthaberei“. Betitelt ist die Lesung allerdings mit „Am Nebentisch belauscht“.
Los geht es um 20 Uhr, der Vorverkauf wird über das Antiquariat Rose, die Stadtinformation und das Café Koeppen abgewickelt. Die Karten kosten 12 €, ermäßigt 8€. Der Erwerb einer Karte im Vorverkauf dürfte empfehlenswert sein.
Bild: user „Superbass“ via wikimedia.org
von moritz.magazin | 27.01.2010
Der webMoritz veröffentlicht vorab diesen Artikel aus dem neuen moritz-Magazin (Nr. 82) – angereichert mit ein paar weiteren Fotos. Die neue Ausgabe des Magazins erscheint Anfang der kommenden Woche.
von Christine Fratzke
Backsteinhäuser sind für Greifswald eigentlich nichts Besonderes. Eines dieser typischen Gebäude, ein altes Heizhaus, befindet sich in der Hunnenstraße, nicht weit von der Friedrich-Löffler-Straße entfernt. Es wirkt schon fast unscheinbar: Ein paar Autos stehen davor, daneben befindet sich noch ein Teil des Uni-Klinikums. Es ist die neue Adresse des Club 9.
Über fünf Jahre ist der Club nun schon auf Exilpartys angewiesen. Die neuen Räume stehen ihm zwar schon länger zur Verfügung, doch es gab viel zu tun. Und so wird der Club nun voraussichtlich zum Beginn des Sommersemesters 2010 wiedereröffnen – wenn auch vorerst nur unter strengen Auflagen: Weil sich nebenan die Intensivstation des Uni-Klinikums befindet, muss um 22 Uhr Schluss mit Veranstaltungen sein. Vorerst ist daher nur „kultureller Kneipenbetrieb geplant“ – der Clubbetrieb findet weiter im Exil statt. In den nächsten Jahren soll die Klinik komplett ins neue Uni-Klinikum verlegt werden, danach sollen die Gebäude für andere Uni-Institute genutzt werden. Inwieweit der Club 9 in diese Planungen mit einbezogen werden kann, steht noch nicht fest – bis 2012 darf er aber sicher bleiben.
Traditionsclub drohte zu verschwinden
Seit 1967 gibt es diesen Studentenclub. Dieser war seit jeher im Keller des Studentenwohnheims in der Hans-Beimler-Straße, dem Max-Kade-Haus, untergebracht. „Früher war der C9 wirklich legendär“, weiß Club-Mitglied Thomas Wehrle, „es war immer proppenvoll, jeder kannte jeden. Das waren echt gute Partys.“ Aus den Clubräumlichkeiten sollte aber bald ein Fahrradkeller werden, der C9 musste weichen. Und so begaben sich die „Clubbies“ intensiv auf Raumsuche. Die anfängliche Situation sei schwierig gewesen, so Wehrle. Die Dekoration wurde in eine Garage untergestellt und das Clubgefühl hätte anfangs gelitten.
In der Zwischenzeit hielt sich der C9 mit Exilpartys in anderen Clubs über Wasser und in Erinnerung der Studierenden. Das hätte ohne Hilfe der anderen nicht geklappt, weiß Thomas Wehrle: „Mein Dank gilt allen Studentenclubs für die gute Zusammenarbeit.“ Gut lief die Zusammenarbeit mit dem Geokeller, wo die meisten der insgesamt 26 Exilpartys stattfanden. „Es war auch oft ein Geben und Nehmen. Wir haben dann bei Geokeller-Partys beispielsweise die Garderobe übernommen“, erklärt Vorstandsmitglied Geertje Ahrns. Für die Exilpartys überlegten sich die „Clubbies“ jedes Mal ein anderes Motto.
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von webmoritz. | 26.01.2010
Die größten Gewinner des ersten webMoritz-Fotowettbewerbs sind vermutlich unsere Leser: Mehr als siebzig winterliche Bilder von über 20 Fotografen haben uns in den vergangenen zwei Wochen erreicht – darunter eine Vielzahl wirklich beeindruckender Werke. Die Jury aus Mitgliedern unserer Redaktion hat es sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht – und doch haben wir am Ende demokratisch den Sieger ermittelt.
Die Auswahl der Bilder trafen neun Mitglieder der webMoritz-Redaktion in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Die Namen der Fotografen waren den Juroren nicht bekannt. Nach der Durchsicht aller Bilder haben wir in mehreren Stufen die Anzahl auf fünfzehn Bilder reduziert, die ihr in der unten stehenden Galerie bewundern könnt.
Jeder Bewerber konnte bis zu fünf Fotos einreichen, daher kamen einige Fotografen mehrfach in die engere Auswahl. Anschließend wählten die Juroren, ebenfalls in mehreren Stufen ihre Favoriten bis der Gewinner feststanden.
Die Gewinner
Angesichts der großen Anzahl an Wettbewerbsteilnehmern haben wir uns entschieden, auch noch einen zweiten und dritten Platz zu vergeben und auch diese Plätze mit einem kleinen Preis zu bedenken. Für den zweiten und dritten Platz gibt es jeweils einen Theatergutschein in Höhe von sieben Euro. Die drei Gewinner bitten wir, sich in den nächsten Tagen via Email (web[ät]moritz-medien.de) mit uns in Verbindung zu setzen.
Platz 1
Der erste Platz ging an Alexander Köchers Aufnahme vom Greifswalder Wall. Er darf sich über zwei Kinotickets für das Greifswalder Cinestar freuen! Herzlichen Glückwunsch!
Platz 2
Diese Aufnahme von Philip Horsfield wurde hinter dem Hauptgebäude der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät aufgenommen. Unsere Jury wählte das Bild auf den zweiten Platz.
Platz 3
Diesen Blick über die vereiste Ryckmündung zur Wieker Klappbrücke hat Markus Blaurock eingefangen und belegt damit den dritten Platz.
Gratulation allen Gewinnern! Besonders bedanken wollen wir uns aber bei allen Teilnehmern, die enorme Resonanz auf diese Idee hat uns überrascht und natürlich gefreut! Wie bereits in vielen E-Mails gefordert, werden wir einen solchen Wettbewerb in näherer Zukunft wiederholen. Dann natürlich mit einem anderen Motto…
Bilder:
Achtung! Die Bilder in diesem Artikel wurden uns von den jeweiligen Fotografen zur Verfügung gestellt und stehen nicht unter CC-Lizenz!
von Gabriel Kords | 25.01.2010
Am morgigen Dienstagabend wird das Studierendenparlament zum voraussichtlich letzten Mal in dieser Legislatur zusammenkommen. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr im Konferenzsaal des Uni-Hauptgebäudes am Rubenowplatz. Es handelt sich um eine „außerordentliche Sitzung“, die letzte ordentliche Sitzung hatte bereits letzten Dienstag stattgefunden. Die morgige Sitzung soll lediglich dazu dienen, die beim letzten Mal vertagten Tagesordnungspunkte abzuarbeiten.
StuPa-Sitzungen außerhalb der Vorlesungszeit sind wie üblich nicht gelpant, in dieser Zeit „vertritt“ der AStA das StuPa. Theoretisch könnte der Präsident aber auch in der vorlesungsfreien Zeit eine Sitzung anberaumen. Ab dem kommenden Semester tritt das StuPa dann in seiner neuen Zusammensetzung entsprechend den StuPa-Wahlen in diesem Monat zusammen.
Neben den liegengebliebenen Punkten vom letzten Mal stehen morgen vier neue Finanzanträge in zum Teil erheblicher Höhe auf der vorläufigen Tagesordnung, die das Ziel, die Sitzung bereits um 22 Uhr zu beenden, gefährden könnten. Allerdings entfallen dieses Mal die Berichte von AStA und moritz-Medien, die nur in den ordentlichen Sitzungen erforderlich sind und bis zu anderthalb Stunden dauern können. Nach 22 Uhr will sich das StuPa dann mit geladenen Gästen zum geselligen Ausklang der Legislatur zusammenfinden. (mehr …)
von Gastautor*in | 23.01.2010
Im Rahmen unserer Serie “Greifswalder rund um den Globus” erscheinen in loser Abfolge Berichte von Kommilitonen, die Teile ihres Studiums im Ausland verbracht haben. Dieses Mal berichtet Anne Klatt, Noch-Stupistin und Bürgerschaftsmitglied für die Grünen von ihrer Reise nach Tansania.
Tansania ist gewissermaßen eine unbekannte Prominente. Bei den wenigsten Menschen lichtete sich der gestörte Gesichtsausdruck, als ich ihnen ihre Frage nach meinem Reiseziel schlicht mit „Tansania“ beantwortete. Erst nachdem ich Serengeti, Kilimandscharo oder Sansibar, die sich allesamt auf tansanischem Territorium befinden, nachschob, hellten sich die Mienen verstehend auf, als hätten sie eine alte Schulkameradin wiedererkannt.
Mich hat es halb zufällig, halb geplant am Beginn des Greifswalder Winters Mitte November gemeinsam mit meinem Freund in dieses Land geweht. In den fünf Wochen dort ist für mich Vieles von dem, was für uns hier als Schlagzeilen, Kalenderbilder oder Spendenaufrufe der Hilfsorganisationen existiert, fassbare Realität geworden: Auf einmal bist du mitten drin in der immer noch so genannten „dritten Welt“. Wo der Viehbesitz den Status und die Rente sichert. Wo die Menschen von dem leben, was sie mit einer buckligen Hacke auf ihren Feldern erarbeiten. Wo das Warten auf die viel zu späte kleine Regenzeit große Sorgenfalten in die Gesichter schreibt. Und wo einen immer wieder die Kolonialgeschichte anspringt – sei es durch die von Deutschen errichtete und noch immer genutzte Eisenbahnlinie, durch die eingemauerten Glasscherben auf den Schutzwällen der riesigen Liegenschaften der Kirche, durch die vielen (exzellenten!) tansanischen Biersorten oder durch die lateinischen Buchstaben und einige Wörter („Shule“, „bia“) des Swahili. Und auf diese Reise will ich euch jetzt mal eben ein Stück mitnehmen…
„Feucht“-Savanne in Abendsonne, Mikumi Nationalpark
Begrüßungsknuff-Resistenz ist Pflicht, Berührungsängste bitte zu Hause lassen
So vorsichtig und allmählich wie jemand, der mit der Tür ins Haus fällt, wurde ich mit der afrikanischen Mentalität konfrontiert: Von meinem Aufenthalt in Nepal noch immer an die verschlossene, distanzierte und sehr empfindsame Seele der Asiaten gewöhnt, bot mir die herzliche, direkte und offene Art der Tansanier das komplette Kontrastprogramm. Da kann man schon mal bei der ersten Begegnung einen freundschaftlichen Begrüßungsknuff auf den Arm kassieren und während ich meinen Teller in der Cafeteria belud, wurden meine Haare von vier Küchenfrauenhänden inspiziert in der Hoffnung, dass sie das Geheimnis ihrer unfassbaren Farbe preisgäben. An allen Ecken und Enden wird sich herumgelümmelt oder völlig von Hemmungen befreit gelacht. Oder beides. Gestelzt oder graziös sind Adjektive, die hier nicht hergehören. (mehr …)
von webmoritz. | 22.01.2010
Liebe Leser,
täglich bemühen wir uns beim webMoritz, euch mit den wichtigsten Informationen rund um das studentische Leben an der Universität und in der Stadt Greifswald zu versorgen. Damit es aber weiterhin dabei bleibt und wir unser Angebot sukzessive Ausbauen können, sind wir auf eure Mithilfe angewiesen.
Gerade jetzt, da es auf die Prüfungen zugeht, merken wir mehr und mehr, wie viel Arbeit in unserer Redaktion sich auf wenigen Schultern verteilt. Mehr denn je sind wir also auf der Suche nach Interessierten. Woran? Das könnt ihr beinahe frei entscheiden. Egal ob ihr Spaß am Schreiben, Fotografieren, Podcasten, Designen oder Programmieren habt, ob ihr euch für Politik, Lokales, Musik, Literatur oder ein ganz anderes Thema interessiert: In unserem Team gibt es noch jede Menge Platz. Vielleicht habt ihr auch einfach ein Thema, von dem ihr denkt, dass es bisher viel zu wenig Beachtung findet: Dann helft uns, es anzupacken. Wir freuen uns über jede neue Perspektive!
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