Kino: Der mit dem Speerzahn tanzt

„10.000 BC“ von Roland Emmerich

Wer in Greifswald mal ein bisschen gehobene Kinounterhaltung geboten bekommen will, hat es ja nicht immer leicht. Während man auf echte Filmperlen wie „There will be Blood“ oder „No Country for Old Man“ meist vergebens oder bis zum nächsten CineExtra wartet, kann man sich die Zeit allenfalls mit filmischen „Highlights“ wie „Step Up 2“, „Meine Frau, die Spartaner und ich“ oder „Rambo“ vertreiben – oder eben mit dem neuesten „Wumms!“ von Roland Emmerich.

Doch mal ehrlich liebes CineStar: Wer will hier diesen Mist eigentlich sehen? Das neueste, zum Monumentalfilm aufgepumpte B-Movie des Exil-Deutschen, der Hollywoodklischees immer wieder besser bedient als jeder andere, durfte sich der Rezensent  jedenfalls fast alleine anschauen. Das hiesige Programm zielt offensichtlich auf eine Zielgruppe, die den langen Weg aus dem Ostseeviertel scheut und die knappen Geldreserven wahrscheinlich lieber in Haartönung und Goldkrone investiert. Dabei hätten die Studenten doch so viel  Zeit sind in der Innenstadt reichlich vertreten und meist von Papa mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet. Kleiner Tipp, liebes CineStar: Leere Sitze bringen kein Geld. Aber wer nicht will, der hat schon.

Und während man sich über Programmgestaltungen ärgert, die keinem etwas nutzen, vollzieht sich auf der Leinwand Hollywood-Elend erster Klasse:  Emmerich inszeniert seinen vorzeitlichen Kulturclash ohne auch nur die Absicht erkennen zu lassen, geographisch, biologisch oder anthropologisch korrekt zu bleiben. Was bei solider Unterhaltung noch verzeihlich ist, aber spätestens dann nervt, wenn auch die dramaturgische Logik über Bord zu gehen droht. Irgendwo zwischen „Pathfinder“ und „Am Anfang war das Feuer“ zelebriert Emmerich einen pseudohistorischen Fantasytrash, der einem bald mit seinen überflüssigen Dialogen und einem bedeutungsschwanger aus dem Off raunzenden Armin Müller-Stahl nur noch auf den Keks geht.

CGI-Säbelzahntiger, die auch nicht viel echter aussehen als in „Ice Age“, ausgenudelte Landschaftsaufnahmen von Neuseeland und ein müder Neuaufguss des Finales aus Emmerichs erstem großen Hit „Stargate“ tun ihr übriges.
Wem nach einer wirklich gelungenen archaischen Hatz der Sinn steht, der ist mit der DVD von Gibsons filmisch perfektem „Apocalypto“ deutlich besser bedient.Geschrieben von Johannes Kühl

TresenLesen im Café Koeppen

„Innenräume“ lautet der Titel des Tresenlesens am Montag, dem 21.April, ab 22 Uhr im Café Koeppen und nimmt bezug auf die aktuelle Ausstellung in der Galerie des Literaturzentrums Vorpommern. Diese Ausstellung im Rahmen der „Insomnale 2008“ zeigt grafische Arbeiten von Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts, die durch literarische Vorlagen angeregt wurden. Beim Tresenlesen sollen diese literarischen Anregungen vorgestellt werden. Die Schauspielerin Anke Neubauer und der Schauspieler Markus Voigt lesen Texte von Haruki Murakami, Wolfgang Koeppen, Viktor Pelewin, Amanda Aizpuriete, Tanja Dückers, Andri Snær Magnason u. a.
Der Eintritt kostet 1,19+ Euro.

Größtenteils konstruktive Sitzungskultur

Innerhalb der vierstündigen Sitzungszeit trat gestern erstmals das im Januar gewählte Studierendenparlament (StuPa) im Konferenzraum des Hauptgebäudes der Universität Greifswald in der Domstraße 11 zusammen. Mit klaren Ergebnissen. Bis zum letzten Punkt. Trotz einer langen Tagesordnung.

Auf konstituierenden Sitzung des StuPas wählten die anwesenden Mitglieder Frederic Beeskow einstimmig und ohne Gegenkandidaten zum Präsidenten des Gremiums. Bei seinen Wahlzielen sprach er sich für ausgeglichene Debatten zum Wohle der Gesamtheit der Studierendenschaft aus. Der Student der Philosophie und Politikwissenschaft trat damit seine zweite Amtszeit in Folge an. Trotz intensiver Gespräche vorab konnte er nach der Annahme der erfolgreichen Wahl vorerst keine zwei Stellvertreter für ein vollständiges Präsidium präsentieren. Damit machte Frederic Beeksow erst einmal noch nicht von seinem Vorschlagsrecht Gebrauch. Dies soll jedoch innerhalb de nächsten Sitzungen erfolgen.

Weiterhin wurden Mathias Krüger, Stephan Schumann, Tim Rostalski, David Wulff, Paul Hahnert und Ivo Sieder in den Haushaltsausschuss des StuPas gewählt.

Als Greifswalder Vertreter des Landkonferenz der Studierendenschaft wurden Tim Rostalski, Thomas Schattschneider, Sebastian Jabbusch und Dirk Stockfisch bestätigt.

Campus Europae, Gender Trouble, die AG-Satzungen und eine Medien-AG wurden eingerichtet.

Nach einem Dank für die ordnungsgemäße Durchführung der StuPa-Wahlen im Januar erhielt die damals beauftragte und die konstituierende Sitzung bis zur Wahl des Präsidenten leitende Wahlleitung eine einmalige Aufwandsentscheidung von 200 Euro.

Wer PISA nicht versteht, muss mit RÜTLI rechnen

Szenische Lesung und Diskussionsveranstaltung mit Brigitte Pick (ehemalige Leiterin der Rütli-Schule)


Die negativen Schlagzeilen zu ihrer ehemaligen Schule und der Medienterror im März 2006 veranlassten Brigitte Pick, ihre Erfahrungen von 36 Jahren an der pädagogischen ?Front? zu Papier zu bringen. Die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln geriet im März 2006 in die Schlagzeilen: Lehrer hatten in einem ?Brandbrief? Hilferufe an die Schulverwaltung gerichtet, weil sie anders der Gewalt, die durch die Schüler ausgeübt würde, nicht mehr standhalten konnten.
Brigitte Pick beleuchtet nicht nur den Hilferuf aus Neukölln, der die ?Krawall-Schule? bundesweit bekannt werden ließ, sie analysiert auch kritisch die daduch ausgelöste innenpolitische Debatte über das Schulsystem in Deutschland und die Integration von Immigrantenkindern. Die einfühlsamen Schilderungen von Schülern, welche zu Leistungsverweigerern und von Lehrern, die zu ?Partisanen? werden, verweist sie auf die Brennpunkte mitten in unserer Gesellschaft: ?Die Geschichten aus der Rütli-Schule wiederholen sich in den Schulen dieser Republik.? Ihre Intervention ist ein Beitrag zur Bildungsdebatte für LehrerInnen, Eltern und alle an einer fortschrittlichen Pädagogik Interessierten, die nicht resignieren wollen.



Lesung – Musik – Debatte

Mittwoch, 16. April 2008 – 20:15 Uhr
Audimax, Hörsaal 5, Rubenowstraße

< Zur Autorin
Brigitte Pick wurde 1946 in Berlin-Zehlendorf geboren. Sie besuchte dort di Grundschule und das Gymnasium. Von 1966 bis 1969 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Berlin Geschcihte nd beteiligte sich an den studentischen Protesten und Initiativen in der Hochschule. Von 1969 bis 2005 war sie ohne Unterbrechung im Berliner Schuldienst tätig. 1969 arbeitete sie ein halbes Jahr lang an einer Sonderschule für Lernbehinderte, ehe sie 1970 an die Rütli-Schule im Bezirk Neukölln wechselte, deren Leitung sie 1983 übernahm. 2005 schied sie aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst aus.
Brigitte Pick ist langjähriges Mitglied der GEW.
Es laden ein:
– die Gewerkschafter, Gewerkschaftliche Hochschulgruppe Greifswald
– mit freundlicher Unterstützung vom DGB VorpommernGeschrieben von tw

Legislaturvorbereitung am Barther Bodden

Vom 11. bis zum 13. April fand in der Jugendherberge in Barth das vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) ausgerichtete StuPa-Wochenende statt. Dabei wurden die im Januar gewählten Mitglieder des neuen Studierendenparlaments (StuPa) auf die mit der konstituierenden Sitzung am 15. April beginnende Legislatur vorbereitet. Neben der Vorstellung der hochschulpolitischen und medialen Strukturen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität bewährten sich die Parlamentarier bei einer simulierten Sitzung mit Wahl eines Kandidaten und der Beschluss über einen Finanzantrag. Zudem stellten AltStuPisten das letzte Sitzungsjahr in Ergebnissen vor und es wurden mögliche Themengebiete der neuen Amtsperiode andiskutiert.