Ticker_VollversammlungDie Studierendenschaft der Uni Greifswald ist vom AStA aufgerufen, sich heute Nachmittag ab 16 Uhr in der Mensa am Schießwall zur Vollversammlung einzufinden. Aus diesem Grund fallen alle Uni-Veranstaltungen ab 14 Uhr aus. Der webMoritz wird mit einem Live-Ticker dabei sein.

Bisher wurden bereits zehn Anträge eingereicht, viel mehr als bei den Vollversammlungen der letzten Semester. Weitere Anträge können noch folgen. Die populistische PARTEI-Hochschulgruppe, die schon seit einigen Wochen die Greifswalder Hochschulpolitik aufmischt, ist mit gleich zwei Anträgen vertreten. Sie fordern zum einen die Umbenennung der Almer Mater in Toni-Kroos-Universität Greifswald und schlagen zum anderen die Aula des Uni-Hauptgebäudes als neue Unterkunft für den Club 9 vor. Weitere Themen wie Wohnsitzprämie, Hochschulimkerei oder Straze wurden bereits in diesem Artikel erläutert.

Alle Beschlüsse der Vollversammlung führen nicht sofort dazu, dass sich irgendein Sachverhalt sofort ändert. Wie den Beschlussvorlagen zu entnehmen ist, zielen sie meist darauf ab, einen Auftrag an den AStA, eine Bitte oder Forderung an Universität, Studentenwerk beziehungsweise Bürgerschaft zu richten oder das Befürworten eines Vorhabens auszudrücken. Was die Adressaten damit machen, ist ihnen überlassen. Allerdings haben solche Beschlüsse um so mehr Wirkung, je mehr Studierende an der Vollversammlung teilnehmen.

Erst ab einer bestimmten Menge an Teilnehmern gelten die Beschlüsse der Vollversammlung als gültig. Laut Satzung ist diese Beschlussfähigkeit bei fünf Prozent der Studierenden erreicht. Die einfache Mehrheit reicht dabei aus. Im Anschluss gehen die Beschlüsse als Arbeitsauftrag an das Studierendenparlament (StuPa), welche sie meist aber nicht immer direkt übernimmt. Die Parlamentarier brüsten sich gerne damit, auf ihre Wählerschaft zu hören, tun dies aber auch nicht immer.

Nähere Details zu den einzelnen Anträgen hat der AStA in einem Antragsheft zusammengefasst. Die komplette Tagesordnung sieht derzeit folgendermaßen aus:

TOP 1 Begrüßung
TOP 2 Formalia
TOP 3 Sprachausbildung am Fremdsprachen- und Medienzentrum erhalten! Die Hochschulpiraten Jan Magnus Schult, Joel Franke, Hauke Schröder und Milos Rodatos wollen mit diesem Antrag die Uni dazu bewegen, die Kursgebüren am Fremdsprachen- und Medienzentrum (FMZ) nicht zu erhöhen. Sie sprechen von Steigerungen um bis zu 300 Prozent, die es geben könnte und was derzeit von einer Rektorats-Arbeitsgruppe erarbeitet werde. Ferner sprechen sie sich für kostenlosen Sprachstundenkontingente aus.
TOP 4 Informationen Hochschuldefizit Keine Informationen zu diesem Antrag liegen vor.
TOP 5 Wohnsitzprämie unterstützen Erik von Malottki und Milos Rodatos stellen diesen Antrag und wollen die Wohnsitzprämie vom Land bekannter machen. Sie wird pro Kopf ausgezahlt, wenn sich Studierende aus anderen Bundesländern ihren Hauptwohnsitz nach Greifswald verlegen und eine vorgegebene Quote von 50 Prozent innerhalb eines Studienganges erreicht wird. 
TOP 6 Solidarität mit den Studierenden in Brandenburg und Sachsen – Anhalt Die Vertreter aus dem SDS Martin Grimm, Michael Axnick, Marvin Hopf, Marco Wagner und Marian Wurm wollen, dass sich die Studierenden der Universität Greifswald mit den protestierenden Studierenden der Hochschulen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg solidarisieren. Ferner soll es ein Bekenntnis für ausfinanzierte Hochschulen und für eine Aufhebung des Kooperationsverbots geben. Die Antragsteller sehen in zunehmenden Sparzwängen eine Bedrohung für die Hochschulen dieser „strukturschwachen Länder“.
TOP 7 Raum für studentische Kultur wäre fein – Die ganze Aula soll es sein! Hannes Nehls, Björn Wieland, Luise Zubek und Mike Hanske von der DIE PARTEI-Hochschulgruppe fordern, dass die historische Aula im Unihauptgebäude für den Club 9 bereitgestellt werden soll. Sie sehen in einer „exzellenten Akustik, Behindertenfreundlichkeit und einer gute Dämmung“ gute Gründe dafür, außerdem könne die Uni-Leitung ein Zeichen für studentische Kultur setzen.
TOP 8 Viva con Agua für Greifswald 61 Antragsteller suchen Unterstützer, das Studentenwerk dahingehend zu bewegen, Viva con Agua (VcA) Quellwasser in den Cafeterien und Mensen zu verkaufen. Dieses geht auf einen Hamburger Verein zurück, der sich „die Verbesserung der Trinkwasser- sowie der sanitären Grundversorgung in so genannten „Entwicklungs“- bzw. „Schwellenländern“ zum Ziel gesetzt hat.“
TOP 9 Forderungskatalog studentischen Wohnraum Einem Katalog mit fünf Punkten soll zugestimmt werden. Es geht um Forderungen wie nach einer Mietobergrenze, Leerstand in Studenten-WGs umzubauen oder keine Privatinvestoren zu bevorzugen. Somit soll dem gestiegenen Mietspiegel begegnet werden.
TOP 10 Arndt exmatrikulieren! – Für die Toni-Kroos-Universität zu Greifswald! Hier will die PARTEI-Hochschulgruppe die Debatte um den Namenspatron der Universität Greifswald neu aufrollen. Einen neuen Vorschlag haben sie auch: Den „FC Bayern München, Triple-Sieger, deutschen Nationalspieler und nicht zuletzt Greifswalder Toni Kroos“, der sich aus den „heruntergekommenen Greifswalder Favelas an die Weltspitze des Fußballs“ gekämpft hat.
TOP 11 Unterstützung der Initiative um die Stralsunder Straße 10 /11 Die Studierendenschaft soll die Sanierung der Stralsunder Straße 10/11, wie sie der Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. betreiben will, befürworten. Die Antragsteller Jan Schütter, Ruben Gallé, Jan Stobbe, Glad Mihai und Marcus Leip führen aus, dass das Haus bis 2007 auch vielen Studentischen Initiativen Raum bot. Ein Abriss, wie ihn der Eigentümer Petruswerk anstrebt, sei abzulehnen. Langfristig will der Verein das Haus erwerben und Betreiben.
TOP 12 Operation Schwarz-Gelb 2013 Hier fordern Natalie Rath und Oliver Gladrow, dass der AStA Prüfen soll, ob es möglich wäre, eine Hochschulimkerei einzurichten. Ergebnisse seien der Studierendenschaft zu präsentieren. Die Verbindung „zwischen Student und Biene“ sei zu stärken, Studenten, Dozenten und sonstige Interessierte könnten gemeinsam das Imkerhandwerk erlernen. Einen ähnlichen Antrag gab es bereits vor einem halben Jahr im StuPa, er wurde schnell abgelehnt.
TOP 13 Sonstiges

Hier beginnt ab 16 Uhr unser Ticker

Es tickern Natalie Rath und Simon Voigt

16:12 Wir versuchen verzweifelt ins WLAN zu kommen, haben aber unsere Probleme. Der Ticker könnte dementsprechend nur eingeschränkt verfügbar sein. Es geht noch nicht los, allerdings sind schon sehr viele Studenten im Raum.

16:15 StuPa-Präsident Milos Rodatos versucht ein letztes Mal zu mobilisieren. Die Beschlussfähigkeit scheint fast erreicht.

16:22 Es geht noch immer nicht los.

16:23 Benjamin Schwarz, der AStA-Referent für Hochschulpolitik eröffnet die Vollversammlung und übergibt das Mikrofon an Milos, der zusammen mit dem restlichen StuPa-Präsidium die Versammlung leiten wird. Zwischen den Tagesordnungspunkten können sich heute studentische Vereine und Initiativen vorstellen.

16:25 521 Studierende sind heute anwesend, 578 hätten für die Beschlussfähigkeit vorbeikommen müssen.

16:27 Joel Franke von den Hochschulpiraten stellt den ersten Antrag vor. Die Vollversammlung soll sich gegen eine Kursgebührenerhöhung beim FMZ aussprechen. Er spricht recht holprig und das Mikrofon fällt dabei des öfteren aus.

Vollversammlung_SS2013_Menge-Johannes Köpcke

Voller Saal

16:30 Ulrike Schmidt fragt nach, ob das Kursangebot erhalten werden kann, wenn die Gebühren nicht steigen. Milos erläutert viel, beantwortet die Frage aber nicht. Die Kurse werden von der Uni bezuschusst und er meint, das dies deswegen eine politische Entscheidung der Uni sei. Internationalität muss erhalten werden und so weiter.

16:33 Nach einer kleinen Änderung wurde dieser Antrag bei einer großen Mehrheit angenommen.

16:36 Johanna Ehlers, AStA-Vorsitzende, erläutert das Haushaltsdefizit der Uni. Es geht um den im Kommentarbereich erläuterten Antrag, der erst kurzfristig hinzugekommen ist.

16:38 Dieses Problem betrifft alle Hochschulen des Landes, ein Ausweg könnte eine Lockerung des Kooperationsverbots auf Bundesebene sein.

16:40 Eine Aktion ist zwar geplant, was genau ist aber noch offen. Ein Vorschlag vom AStA ist es, einen flashmobähnlichen Spaziergang in der Stadt zu veranstalten, um das Problem an die lokalen Landtagsabgeordneten heranzutragen. Eine Demo würde sich erst im Herbst lohnen, da derzeit in Schwerin Sommerpause ist.

16:43 StuPa-Mitglied Christoph Böhm gibt zu bedenken, dass wenn der Bund fördert, die Gefahr besteht, dass er auch bestimmte Interessen durchdrücken will.

16:45 Die Versammlung soll über die Art der Aktion entscheiden.

16:47 Anglistik-Student Hieronymus findet den Antrag unterstützenswert, allerdings befürchtet er, dass die Gelder nur in Richtung der Prestigeprojekte fließen. Hier meint er die Physik oder Medizin.

16:54 Es gab einen Änderungsantrag, die Uni soll aufgefordert werden, sich wirtschaftlich an einem Windenergieprojekt zu beteiligen.

16:55 Eine Mehrheit war dafür, eine Petition zu starten.

16:54 Nun geht es zur Aktion, die gestartet werden soll. Marco Wagner spricht sich für eine Demonstration aus.

16:58 Jetzt gibt es sogar die Idee, einen Fahrradrundkurs, vielleicht durch ganz MV, zu veranstalten.

17:02 Till Lüers, AStA-Finanzreferent ist gegen eine Demo zu diesem Zeitpunkt. Es sollten alle Studierendenschaften des Landes gemeinsam protestieren, dies könne aber erst im Herbst realisiert werden. Marco findet, dass Greifswald als Pionier auftreten sollte und jetzt aktiv werden soll.

17:03 Antje mit einem Rugby-Pullover meint, dass beides geht. Jetzt eine kleine Aktion, im Herbst eine große Demo. Die Studenten seien ja nicht so kurz angebunden, sie könnten sich noch in ein paar Monaten an das Thema erinnern.

17:05 Björn Wieland, stellvertretender Vorsitzender der PARTEI-Hochschulgruppe meint, dass jetzt in der Prüfungszeit eine kleine und süße Aktion reichen würde.

17:07 Benjamin Schwarz informierte, dass mit falschen Zahlen gerechnet wurde. Laut Studierendensekretariat wäre die Zahl der Studierenden geringer, somit sei die Beschlussfähigkeit bereits erreicht. Konfusion!

17:12 Die Vollversammlung beauftragte den AStA, einfach alle der drei möglichen Aktionen durchzuführen, um auf das Hochschuldefizit der Universität Greifswald aufmerksam zu machen.

17:13 Jetzt kommt auch noch eine Fahrraddemo hinzu. Breite Mehrheit. „Ich hoffe ihr setzt euch alle im Herbst auf das Fahrrad“ freut sich Milos.

17:15 Es geht zur Gesamtabstimmung des Antrags. Bei ein paar Enthaltungen angenommen.

17:18 578 Teilnehmer gibt laut AStA derzeit.

17:20 Tosenden Applaus gab es gerade für einen Vorstellungsspot von moritzTV, denn Carolin Kock und Nele Reidenbach stellten die moritz-Medien vor.

17:23 Jetzt rechnet Erik von Malottki die Wohnsitzprämie vor. Ein kompliziertes Verfahren, wie er zugibt. Kurz: wenn sich viele Studierende in Greifswald ummelden, gibt es „Cash auf die Hand“. Wenn sich pro Studiengang genügend Studierende ummelden, bekommen die Institute Geld. Ein weiterer Anteil geht auch an die Uni und die Studierendenschaft, die Verteilung könnte auf der VV entschieden werden. „Erik ist auch aufgeregt, vor 500 Leuten zu sprechen“, versucht Milos das zunehmend unruhige Publikum zu bändigen.

17:28 Und wieder Hieronymus. Er weißt darauf hin, auch die Eltern der Studierenden zu informieren, dass sie ihren „Sprösslingen“ ans Herz legen, sich umzumelden.

17:33 Es gab die Frage, ob auch kleine Institute mit wenig Studierenden profitieren können. Erik erläutert, das dies nur indirekt funktioniert.

17:43 Es gibt neue Ideen, wohin das Geld aus der ersten Auszahlung der Prämie fließen soll. Es gibt den Vorschlag, neue Buchscanner anzuschaffen oder die Präsenzbestände zu erhöhen. Sie setzen sich nicht weiter durch, im Antrag sollte etwas in diese Richtung geändert werden, allerdings erfolglos.

17:45 Der Antrag wurde angenommen.

17:49 „Ein Finger kann man brechen, aber fünf Finger sind eine Faust“ führt Martin Grimm seinen Antrag aus. Er beschwört den Zusammenhalt der Hochschulen Ostdeutschlands.

17:50 Das gab eine Mehrheit.

17:51 Der Verein GrIStuF stellt sich vor. Sie treffen sich jeden Mittwoch um 20 Uhr in ihrem Büro in der Wollweberstraße. „Ein richtig schöner Keller.“

Wasser von Viva con Agua.

Wasser von Viva con Agua.

17:53 Jetzt geht es zum VcA-Antrag. Vereinsmitglied Tobi stellt vor. Den Verein gibt es seit 2006, er will gegen eine Unterversorgung von Sanitäranlagen und Wasserversorgung in „sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern“ vorgehen. Die Welthungerhilfe setzt die Projekte um, Ortsgruppen des Vereins generieren das Geld. Es gibt auch VcA-Quellwasser zu kaufen und dies sollte zukünftig auch in den Mensen möglich sein, so Tobi. Der Vertrieb ist als „social business“ organisiert. Die Einnahmen werden größtenteils gespendet.

17:58 Wir sehen auf einer VcA-Flasche vor uns, dass der Quellort in Mildstedt (Schleswig-Holstein) liegt. Recht weiter Transportweg.

17:59 Tobi beteuert, dass der Verein transparent arbeite.

18:00 Es gab eine breite Mehrheit auch für diesen Antrag.

18:01 Leonhard Dirks von der DGB-Hochschulgruppe stellt den nächsten Antrag vor. Die Stadt sollte sich um das Wohnraumproblem zu kümmern.

18:03 Ein Student aus dem Publikum hält eine Mitobergrenze für einen Freibrief, die Mieten enorm zu steigern. Er wohnt in einem weitaus günstigerem Wohnheimzimmer. Marco Wagner entgegnet, dass Privatinvestoren weitaus höhere Mieten verlangen, dies sei zu unterbinden. Er fordert mehr sozialen Wohnungsbau.

18:07 Wieder Hieronymus. Die Stadt betreibe eine Politik, den sozialen Wohnungsbau an der Lomonossowallee zu konzentrieren. Er wünscht, dass im Antrag das Wort „Studierende“ durch „Bedürftige“ ausgetauscht wird, da auch andere Gruppen auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. Dies wurde übernommen. Der komplette Antrag wurde mit Mehrheit angenommen.

18:11 Jetzt stellt sich die Lokale Erasmus Initiative vor. Sie organisieren vielfältige Veranstaltung, die Erasmus-Studenten und ansässige Studenten zusammenbringen soll.

18:15 Jetzt geht es zum Antrag „Arndt exmatrikulieren“. „Wir wollen zusammen mit euch die Universitätsleitung mit äußerster Inbrunst und Vehemenz auffordern, Namensdebatte wieder aufzunehmen“ erläutern sie. Toni Kroos sei ein Paradebeispiel für die Internationalisierung, welche sich die Uni auf die Fahne geschrieben habe. Arndt sei ein demokratiefeind, hätten bereits die Sozialdemokraten zu genüge dargestellt.

Die Hochschulgruppe der Partei DIE PARTEI

Die Hochschulgruppe der Partei DIE PARTEI

18:18 Hieronymus schlägt vor, für diese Initiative auch Sebastian Jabbusch wieder nach Greifswald zu holen. „Wer ihn nicht kennt, kann ja mal googeln“ schlägt Milos vor. Die PARTEI-Hochschulgruppe hat auch Videos mitgebracht. Sogar Martin Sonneborn unterstützt die Initiative. „Wenn ihr uns wählt, gibt es 15 Semester lang BaFöG, 1000 Euro im Monat“ so der Vorsitzende der Partei, DIE PARTEI.

18:21 Ein Jurastudent meint, das eine Umbenennung gut wäre, allerdings nicht zu Toni Kroos. Er wäre nach ein paar Jahren wieder vergessen. Das gibt viel Applaus.

18:23 Mounir Zahran stimmt dem zu, eine neue Namensdebatte findet er aber gut. Auch gibt es den Hinweis, dass Kroos noch jung ist, er also noch einige Fehler begehen könnte.

18:25 Christoph Böhm stellt sich als früherer Verfechter Arndts vor. Er bedauert, dass nach der letzten Debatte nicht viel an Aufarbeitung geschehen ist. Kroos lehnt er ab, er schlägt aber vor, den Antrag dahingehend abzuändern, das wenigstens die Debatte angestoßen wird. Er hält es für peinlich, solche satirischen Anträge zu verabschieden.

18:26 Jetzt gibt es einen neuen Vorschlag: Ein Lehramtsstudent schlägt Angela Merkel vor.

18:28 Weiterer Vorschlag: Nicht die Uni umbenennen, sondern die Sporthalle in der Falladastraße.

18:29 Es gibt viel Ablehnung für Kroos, aber gleichviel Zustimmung, dass die Debatte um Arndt angestoßen wird. Auch Heinrich Rubenow, der Uni-Gründer wurde vorgeschlagen.

18:33 Auch der Name Caspar David Friedrich steht im Raum.

18:35 Die PARTEI meint, dass es unbedingt einen Namensvorschlag geben müsse, um in Verhandlungen hoch einzusteigen. Es gibt viele Stimmen, die einen Vorschlag aus dem Antrag streichen wollen.

18:36 Böhm meint, dass die Debatte breiter geführt werden muss. Er findet es wichtig, einen Gegenvorschlag einzubringen, dieser sollte aber von mehr als nur den Anwesenden getragen werden.

18:37 Peter Madjarov verweist darauf, dass seit der Debatte viele neue Studierende an der Uni sind, diese sollten jetzt ein Recht mitzureden. „Dann brauchen wir aber alle paar Jahre einen neuen Namen“ wirft jemand ein.

18:40 Das Ganze scheint nun in einer Grundsatzdebatte zu enden: „Dürfen wir jetzt kein Wagner mehr hören nur weil die Nazis diesen auch gehört haben?“ wird in den Raum geschmissen.

18:42 Malottki weist auf das Ergebnis von vor 4 Jahren hin: Gerade einmal knappe 51 Prozent haben damals für Ernst-Moritz-Arndt gestimmt und 49 Prozent sich dagegen ausgesprochen. Den Toni Kroos Antrag findet Malottki hingegen ganz toll: „Der Antrag ist so satirisch, dass wir damit der Uni Leitung zeigen, dass wir sogar lieber einen Fussballer als Namenspatronen haben als Ernst-Moritz Arndt.“. Als gut gewollte Satire sieht er es an. Die Partei Hochschulgruppe sieht das wohl nicht so gerne.

18:46 Tobender Applaus nach Malottkis herzzerreißender Rede.

18:47 Nur noch 3 Redebeiträge werden geduldet. Danach soll es wohl weiter im Programm gehen, so Milos Rodatos.

18:50 Christoph Böhm hingegen kann sich nicht mit dem satirischen Grundton anfreunden: „Wir sind ein demokratisches Beschlussorgan. Wir treffen Beschlüsse und machen keine Satire. Was wäre wenn der Bundestag auf einmal beschließen würde, dass er die amerikanische Sicherheitspolitik toll findet?!“.

18:52 Die Endabstimmung scheint so knapp zu sein, dass sogar ausgezählt werden muss. Wir sind gespannt.

18:54 Die Enthaltungen werden nicht ausgezählt. Mit 105 Ja-Stimmen und über 200 Nein-Stimmen werden wir in Zukunft doch nicht Toni-Kross Universität heißen. Nun soll beschlossen werden ob heute Abend noch ein anderer Namenspatron beschlossen werden soll. Auch hier muss ausgezählt werden.

18:57 In 63 Minuten soll übrigens schon wieder das StuPa tagen.

18:57 119 Studenten wollen die Namensdebatte weiter führen, 148 Studenten wollen dies nicht. Es darf nun nicht darüber weiter diskutiert werden.

19:00 Es geht zum nächsten PARTEI-Antrag. Die Forderung, die Aula dem Club 9 zur Verfügung zu stellen.

19:03 Wieder Kritik an der Satire. Die Uni-Verwaltung wird als humorlos bezeichnet, sie könne dies nicht verstehen. Außerdem seien Beschlüsse bindend, sollten also auch ernsthaft sein.

19:06 Dietrich Wenzel ermahnt, mit der historischen Bausubstanz der Uni nicht so umzugehen.

19:07 Erik von Malottki schwärmt von den Möglichkeiten der Satire, er spricht sich für Anträge in dieser Form aus. Dies könnte sogar bundesweit für Schlagzeilen sorgen.

19:08 Arne, C9-Mitglied bemängelt, dass sein Verein vor diesem Antrag nicht kontaktiert wurde. Auch er hält es für wichtig, ernsthaft gegenüber der Verwaltung aufzutreten. „Wir wollen ein zügiges Ergebnis, aber der Ton macht die Musik, wir wollen niemandem auf dem Schlips treten“ mahnt er an, diesem Antrag nicht zuzustimmen.

19:11 „Ab dem Moment, an dem dieser Antrag beschlossen wurde, hört die Satire auf“ so Böhm.

19:12 Der Antrag wurde nicht angenommen.

19:12 Wenn jemals Beschlussfähigkeit erreicht wurde, ist es damit schon lange vorbei. Der Saal leert sich zusehends.

19:13 Es geht zum Straze-Antrag. Jan Schütter erläutert, dass das Haus eine Fläche von 2.000 Quadratmetern bietet. Es könnte vielfältig genutzt werden, viele Vereine aus der Stadt hätten Interesse.

19:15 Keine Änderungsanträge, es geht zur Abstimmung. Bei Acht Enthaltungen angenommen.

19:16 Summ summ summ, nach drei Stunden schon der letzte Antrag: „Bienen sind ne wichtige Sache“, erläutert Oliver Gladrow. Eine Vielzahl von Studenten würden von einer Hochschulimkerei profitieren. Ziel ist es, zu prüfen, wie viel Interesse für das Projekt besteht, danach könnte weiter gesehen werden.

19:18 Die Hochschulgruppe der PARTEI unterstützt diesen Antrag.

19:19 Stupist Christopher Riemann hält nicht viel von dem Antrag. Er fände es besser, eine Vernetzung mit lokalen imkereien zu schaffen.

19:20 Antje Gärtner, AStA-Referentin für Ökologie möchte in der Umsetzung Einsatz der Antragsteller sehen. „Der Antrag ist unterstützenswert, aber wir brauchen eine breite Basis, die sich dafür einsetzt.“ Das sehe sie noch nicht.

19:22 Christoph Böhm fehlt wieder die Ernsthaftigkeit.

19:23 Oliver führt aus, dass es in Aachen schon eine Hochschulimkerei gibt. Diese stünde in Kooperation zum dortigen Institut für Botanik.

19:24 Geographiestudent Frederick wird aggressiv, da dieser Antrag schon als „Spaßantrag“ abgetan wurde. Er ist der festen Überzeugung, dass die Hochschulimkerei das Imkereiwesen verjüngen könnte. Es leiste einen elementaren Beitrag zur Bestäubung.

19:49 Die Leitung brach völlig zusammen, aber jetzt ist das Ticker-Team wieder zurück. Der Bienen-Antrag wurde inhaltlich komplett geändert und in eine aus Sicht der meisten Beteiligten ernsthaftere Sprache gebracht und danach mit großer Mehrheit angenommen.

19:51 Die Vollversammlung ist beendet, allerdings beginnt planmäßig in wenigen Minuten das nächste Gremium zu tagen. Wir können noch nicht Abschätzen, ob sich der Beginn der StuPa-Sitzung verzögern wird, aber eins ist gewiss: Wir melden uns aber gleich zurück beim nächsten Ticker.

08:04 Der Beitrag von moritzTV ist auch schon fertig:

Fotos: Johannes Köpcke