Michael Sack (CDU) bleibt Landrat in Vorpommern-Greifswald. Er gewann die Stichwahl gegen Inken Arndt (AfD) deutlich.
Der CDUler Michael Sack ist in der Stichwahl zum Landrat im Landkreis Vorpommern-Greifswald wiedergewählt worden. Er setzte sich mit 61,1 Prozent der Stimmen gegen die AfD-Kandidatin Inken Arndt durch. Die Polit-Newcomerin vom rechten Rand erreichte lediglich 38,9 Prozent.
Mit 45,5 Prozent lag die Wahlbeteiligung der Stichwahl knapp unter der des ersten Wahlgangs (48,3 Prozent). Das vorläufige Endergebnis stand am Wahlabend fest.
Sack bleibt Landrat von Vorpommern-Greifswald
Im Anklamer „Hotel Pommernland“ dürfte die Stimmung gut gewesen sein. Die Anhänger der CDU durften bezeugen, wie der 51-jährige Michael Sack sich eine weitere Amtszeit sichern konnte. Wie der Nordkurier berichtet, habe Sack hervorgehoben, dass das Stimmverhalten in Stadt und Land nahe beieinanderläge – es also keine Spaltung der Gesellschaft bei der Wahl gebe. Auch Parteivorstand Phillip Amthor gratulierte Sack.
Seine Herausforderin Inken Arndt zeigt sich auf Instagram gekränkt: „Die andere Seite hat sich zusammengerottet“. Weiter berichtet der Nordkurier, die AfDlerin habe das Vorgehen als nicht fair und nicht demokratisch empfunden. Ob die westdeutsche Unternehmerin beim nächsten Mal wieder für das Landratsamt in Ostdeutschland kandidieren wird, bleibt derweil offen.
Michael Sack: Wer ist der neue (und alte) Landrat?
Michael Sack wurde 1973 in Demmin geboren. Seine berufliche Laufbahn begann mit einer Ausbildung zum Bauzeichner. Danach studierte er in Weimar und Erfurt, unter anderem Lehramt für Bautechnik und Mathematik. Er war als Berufsschullehrer und zur Unterstützung orientierungsloser Jugendlicher tätig.
Sein Weg in die Politik begann, als ihm Missstände in Loitz auffielen, die er verändern wollte. Nachdem er in der Stadtvertretung zunächst kein Gehör fand, trat er in die CDU ein. Er wurde in die Stadtvertretung gewählt und war Bauausschussvorsitzender, bevor er 2010 Bürgermeister von Loitz wurde und dort bis 2017 kommunalpolitische Erfahrungen sammelte.
Seit 2018 ist er Landrat von Vorpommern-Greifswald. Er gewann die Landratswahl 2018 gegen den AfD-Kandidaten Axel Gerold mit großem Abstand. Bis 2021 war er auch Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern. In einem Interview mit Katapult aus 2021, erklärte Sack, er schließe eine Koalition mit der Linken und der AfD aus. Weiter sei er der Ansicht, dass die AfD in den letzten Jahren deutlich nach rechts gerutscht sei. Allerdings verortet er einige Mitglieder, die am Anfang im Wirtschaftflügel der AfD vor der Flüchtlingskrise waren, nicht in der rechten Ecke und befürwortet deren Übertritt zur CDU.
Bildung, Finanzen, Pflege: Was möchte Landrat Michael Sack in Vorpommern-Greifswald verändern?
Nach seiner Wiederwahl stellt Landrat Michael Sack die Finanzen des Landkreises als größte Herausforderung heraus – insbesondere Investitionen in Kreisstraßen, Schulen und soziale Leistungen. In der Bildung fordert er mehr qualifiziertes Personal, auch über Quereinstiege, sowie flexible Lerngruppen. Pflegekräfte sollen entlastet werden, etwa durch eine 30-Stunden-Woche und Fachkräfte aus dem Ausland.
Sack sieht Potenzial in Wasserstoff und anderen erneuerbaren Energien, warnt aber vor überhöhten Erwartungen: MV müsse nicht Vorzeigeland werden – wichtiger sei ein bezahlbarer Strompreis. Beim Klimaschutz orientiere man sich an den Bundeszielen. Auch den Glasfaserausbau will Sack beschleunigen, ohne konkrete Jahreszahl. Die Schuldenbremse verteidigt er als Pflicht gegenüber künftigen Generationen. Beim Thema Landgrabbing verweist er auf bundesrechtliche Zuständigkeit.
Ob Michael Sack seine Ziele erreicht, bleibt abzuwarten – Erik von Malottki prophezeite jedenfalls weiteren „Stillstand“.
Beitragsbild: Mondschwan, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons/ Konstantin Ochsenreiter (montage)