Das Ergebnis der Landratswahl bestätigt, was viele vermuteten: Es gibt keine eindeutige Entscheidung. Damit folgt auf die erste Wahl eine Stichwahl. Alle Infos findet ihr hier.
Bei der Landratswahl im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat am Sonntag keine*r der drei Kandidierenden die absolute Mehrheit erreicht. Also müssen die Wählerinnen und Wähler am 25. Mai erneut abstimmen. Sicher ist: Sozial wird die neue Leitung nicht. SPD-Politiker Erik von Malottki verpasste den Einzug in die zweite Runde.
Ergebnis der Landratswahl 2025 zeigt: Vorpommern-Greifswald braucht die Stichwahl
Bei der Wahl traten der amtierende Landrat Michael Sack von der CDU, Inken Arndt von der AfD und Erik von Malottki, nominiert von SPD, Linken und Grünen, gegeneinander an. Nach dem vorläufigen Ergebnis konnte Michael Sack die Hauptwahl mit etwa 39,4 Prozent der Stimmen knapp für sich entscheiden. Inken Arndt von der AfD folgte dicht dahinter mit etwa 38 Prozent.
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki erhielt im gesamten Landkreis rund 22,6 Prozent der Stimmen und landet damit auf dem dritten Platz. Ein besseres Ergebnis erzielte der Sozialdemokrat in seinem „Heimathafen“ Greifswald, wo er etwa 43,32 Prozent der Stimmen erreichte und vor AfD und CDU lag.
Es folgt die Wahl der Qual: Stichwahl zwischen CDU und AfD
Inken Arndt bedankte sich auf Instagram für die Stimmen, und forderte ihre Wähler*innen auf „Nachbarn“ und „Freunde“ für die Stichwahl zu mobilisieren. Währenddessen dürfte Michael Sack sich bereits auf die Stichwahl vorbereiten. Für den 51-Jährigen ist es nicht das erste Mal in der zweiten Runde. Bereits 2018 stand er einem Kandidaten der AfD gegenüber. In der damaligen Stichwahl erhielt Sack 79,5 Prozent der Stimmen. Ob er jetzt, sieben Jahre später, erneut siegt, zeigt sich in zwei Wochen.
Erik von Malottki wollte den Sieg einer AfD-Kandidatin verhindern. Dieser wäre „fatal“, schrieb der ehemalige Bundestagsabgeordnete bereits in seinem Wahlkampf via Facebook. Aber auch ein „weiter so“ des Amtsinhabers Michael Sack bringe den Landkreis nicht voran. Doch der erhoffte Aufbruch durch den Sozialdemokraten kommt zum Erliegen – bevor er begonnen hat. In der Greifswalder Bürgerschaft hat der 39-Jährige dennoch einen Ort, um mit „klaren Ideen, sozialem Rückgrat und dem Willen, Dinge endlich besser zu machen“.
Landratswahl überrascht durch hohe Beteiligung
Von den insgesamt 196.953 Wahlberechtigten gaben 48,3 Prozent ihre Stimme ab. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung um 16 Prozent im Vergleich zur letzten Landratswahl. In der Universitätsstadt Greifswald waren mehr als 47.000 Menschen wahlberechtigt, darunter erstmals auch 16- und 17-Jährige.
Die rege Beteiligung zeichnete sich bereits vor dem Wahlsonntag ab, mit über 6.700 beantragten Briefwahlunterlagen, deutlich mehr als im Jahr 2018.
Wie läuft die Stichwahl ab?
Diese rund 7.000 Brief-Wähler*innen erhalten für die Stichwahl automatisch neue Unterlagen, sobald die aktualisierten Stimmzettel vorliegen. Greifswalderinnen und Greifswalder, die im ersten Wahlgang vor Ort gewählt haben, können Briefwahlunterlagen in der Zeit vom 12.05.2025 13:00 Uhr bis 21.05.2025 11:59 Uhr hier online beantragen. Wer den Antrag in einer Gemeindebehörde stellen will, findet die Öffnungszeiten hier unten.
Am 25. Mai werden die Wahllokale erneut von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Wer sich unsicher ist, kann hier sein Wahllokal prüfen. Die Wahlbenachrichtigungsunterlagen bleiben für die Stichwahl gültig.
Das Ringen um Greifswalds politische Zukunft geht damit weiter: Kontinuität durch die CDU oder eine Regression unter AfD-Führung. Die Entscheidung obliegt den Wähler*innen.