Jetzt doch: Unser Rektor fährt Maybach

Wie wir bereits vor einigen Stunden getwittert haben, erreichte uns heute Mittag ein Fotobeweis für ein schon länger existierendes Gerücht: Im Fuhrpark der Universität gibt es bereits seit mehreren Monaten eine Limousine der Marke Maybach. Das entsprechende Foto erhielten wir vom Leser “LSDSL”.

Unser Leser "LSDSL" fotografierte den Maybach heute auf dem Hof des Uni-Fuhrparks.

Die Universität, die die Existenz eines solchen Fahrzeugs noch im Januar zurückgewiesen hatte (für die Beantwortung unserer Anfrage aber damals über zwei Wochen benötigte), bestätigte inzwischen angesichts des Beweisfotos gegenüber dem webMoritz offiziell, dass der Fuhrpark über ein solches Fahrzeug verfüge und dass es der persönliche Dienstwagen des Rektors, Professor Rainer Westermann, sei. Wie auf dem Foto zu erkennen ist, handelt es sich um einen Maybach 62S, dessen genauer Marktwert zwar nicht bekannt ist, aber deutlich über 400.000 Euro liegen dürfte. (mehr …)

TITEL Die Gescheiterten – Uni ohne Arndt

Die Studierendenschaft hat für eine Beibehaltung des umstrittenen Namenspatrons Ernst Moritz Arndt gestimmt. Die Kampagne „Uni-ohne-Arndt“ muss eine schwere Niederlage hinnehmen. Wie konnte das passieren?

Das neue Jahr ist noch jung, doch bereits nach 15 Tagen hatte Greifswald seine erste Sensation. Eine Mehrheit der Studierenden sprach sich bei der ersten Urabstimmung der Geschichte der Universität Greifswald für eine Beibehaltung des Namenspatrons Ernst Moritz Arndt aus. Das ist ein echter Knaller, mit dem die wenigsten gerechnet haben dürften. Doch das Ergebnis an sich ist noch gar nicht das eigentlich Überraschende. Die echte Überraschung ist das grandiose Scheitern einer bis ins Detail durchgeplanten, Greifswald völlig umspannenden und alle anderen Themen überdeckenden Medienkampagne. (mehr …)

TITEL Die alten Herren vom Laberverein – Senatsöffentlichkeit

Der Senat soll alle seine Dokumente auf einer Internetseite veröffentlichen, doch bis heute ist nichts passiert. Die Senatoren fürchten um ihre Macht.

Landesweit findet eine Machtverschiebung statt, die vor Jahren begann und nun immer mehr zu Tage tritt. Die einst so wichtigen Senate werden durch das aktuelle Landeshochschulgesetz immer mehr in ihrer Macht beschränkt, die wichtigen Entscheidungen treffen mittlerweile die Rektoren. Inzwischen sind die Senatoren sogar froh, wenn sie überhaupt noch über bestimmte Vorgänge informiert und angehört werden. Doch auch diese letzte Bastion, dass der Senat in allen wichtigen Fragen informiert wird, droht zu fallen.

Es entscheidet sich in der Diskussion um die Frage, wie öffentlich das gesagte Wort im Senat ist. Es geht um das eigentümliche Demokratieverständnis einiger Universitätsfunktionäre und darum, wer auf die Entscheidungen der Universität Einfluss nehmen darf und wer nicht. Der Senat ist das Parlament der Universität und das zweite zentrale Gremium neben dem Rektorat. In ihm sitzen Vertreter der Hochschullehrer, Mitarbeiter und Studierenden der Universität. (mehr …)

Erneut Datenpanne bei der Uni

Nachdem wir gestern über den versehentlichen Versand von über 500 E-Mail-Adressen berichtet hatten, wurde heute bereits die nächste Datenpanne mit Bezug auf die E-Mail-Adressen aller Studierenden bekannt. Sebastian Jabbusch machte uns auf eine Funktion auf der Uni-Homepage aufmerksam, mit deren Hilfe es möglich war, die E-Mail-Adressen sämtlicher Uni-Angehöriger abzufragen. Dabei war es sowohl möglich, den Nutzernamen (bestehend aus den Initialen, den letzten beiden Ziffern des Jahres der Immatrikulation und vier weiteren Ziffern) einem echten Namen zuzuordnen als auch umgekehrt den Namen eine Adresse. Das Verzeichnis enthielt offenbar sämtliche E-Mail-Adressen, die unter “uni-greifswald.de” registriert sind.

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So sah die Seite vor ihrer Abschaltung aus.

Nachdem Sebastian Jabbusch einige Greifswalder Blogger und auch die Pressestelle der Universität auf diesen Sachverhalt hingewiesen hatte, dauerte es nicht mal eine Stunde, bis die Funktion vom Netz ging. Zuvor hatten wir sie aber ausführlich getestet und zumindest zahlreiche Mitarbeiter aus der webMoritz-Redaktion in den Daten gefunden. Sebastian Jabbusch weist zudem darauf hin, dass es auch möglich war, eine Abfrage über den bloßen Vornamen zu machen. So habe etwa die Suche nach “Katja”, “Martin” und “Anne” jeweils über 100 E-Mail-Adressen zu Tage gefördert.

Piraten: War der Vorfall “symptomatisch”? (mehr …)

Urabstimmung, Senat, StuPa: Stimmen zu den Wahlen

Ein intensiver Wahlkampf, organisatorische Verbesserungen bei  der Wahl und nicht zuletzt der Streit um den Namen der Greifswalder Universität haben der Studierendenschaft eine Rekordwahlbeteiligung beschert.

Bei den Senatswahlen errangen die Mediziner und Naturwissenschaftler einen Erdrutschsieg unter den Studenten, auch bei den Professoren verschiebt sich die Sitzverteilung zu Gunsten dieser beiden Fakultäten. Zu den weiteren Plätzen (wissenschaftliche und weitere Mitarbeiter) können wir derzeit noch keine Aussagen treffen. Die Wahlergebnisse sollten laut Aussage des Wahlleiters Mike Naujock am Freitag veröffentlicht werden, dies ist jedoch bisher nicht geschehen.

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Thomas Schattschneider im Interview

Thomas Schattschneider (Liste “Pro Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Lehramt”), der seinen Sitz im Senat verteidigen konnte, sagte gegenüber dem webMoritz: “Traurig ist, dass unsere Liste das Wählerpotential der Philosophischen, der Theologischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät nicht mobilisieren konnte. Diese drei Fakultäten machen zwei Drittel der Greifswalder Studenten aus. Die Listenwahl hat sich aber bewährt, so haben wir zumindest fünf der Mediziner und Naturwissenschaftler draußen gelassen.”

Schattschneider erklärte, er sehe sich zwar als Vertreter der gesamten Universität, dennoch sollten sich die Mehrheitsverhältnisse unter den Studenten auch im Senat widerspiegeln. Er habe sich erhofft, seine Liste könne sieben oder acht Sitze erringen, sechs seien aber immer noch ein  respektables Ergebnis. Zu den Auswirkungen des Ergebnisses sagte er: „Man muss im Auge behalten welche Entscheidungen im Senat anstehen, zum Beispiel die Wahl der Prorektoren, die Zielvereinbarung mit dem Land oder die Weiterführung der Lehramtsausbildung. Durch die überproportionale Vertretung von zwei Fakultäten seien einige Entscheidungen bereits absehbar.“ Die Liste „Volluniversität“, so Schattschneider müsse noch zeigen, ob sie ihrem Namen auch gerecht werde. (mehr …)