OZ-Ente verselbstständigt sich

Eigentlich hätten wir uns ja selbst einen Aprilscherz ausdenken müssen. Manchmal ist es aber auch gut, erstmal abzuwarten…

Der heutige Aprilscherz der Greifswalder Ostsee-Zeitung wäre an sich nicht der Rede wert gewesen. Dort hatte es geheißen, heute um 13 Uhr solle ein Modell für ein Caspar-David-Friedrich-Denkmal auf dem Marktplatz vorgestellt werden. Was sich die OZ-Redaktuere für diesen Zeitpunkt ausgedacht hatten, ist uns nicht bekannt.

Die Ente der OZ ging allerdings kräftig nach hinten los: Um 13 Uhr stand an der beschriebenen Stelle zwar kein Deknmal aber ein Werk von Aktivisten, die einen Transparent mitsamt einer Figur aufgestellt hatten, wie der Fleischervorstadtblog berichtet. Text: “Das CDU-Blatt in die Tonne kloppen. Für Qualitätsjournalismus.”

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Das Denkmal - wer hat es aufgestellt? Fest steht wohl: Die OZ war's nicht.

Einzelheiten zu der Aktion (etwa ihr Urheber) sind uns derzeit nicht bekannt. Wir werden sie gegebenenfalls an dieser Stelle nachreichen.

Foto: Mit freundlicher Genehmigung vom Fleischervorstadtblog.

Michael Steiger entschuldigt sich

Nachdem vor allem durch ausführliche Berichterstattung in der Ostsee-Zeitung erheblicher Druck auf Michael Steiger aufgebaut worden war, hat sich dieser vor einigen Tagen bei Ulf Dembski entschuldigt. Steiger hatte ihn in einem inzwischen gelöschten Blog-Eintrag einen “von CDU-Milben verseuchten Bettvorleger” genannt, wogegen Dembski sich gewehrt hatte (wir berichteten).

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Michael Steiger

Jetzt schrieb Steiger auf dem Grünen-Blog:

Für mich steht fest: Äpfel sind keine Birnen. Sicher war meine Wortwahl nicht glücklich und ich entschuldige mich beim Dezernenten Dembski für die Wortwahl. Dies ändert aber nichts an der Sache selbst.

Unmittelbar nach Dembskis schriftlicher Beschwerde über Steigers Wortwahl hatte sich bereits Grünen-Fraktionschef Dr. Ulrich Bittner mit Demsbki in Verbindung gesetzt und sein Bedauern über den Vorfall ausgedrückt.

In der Ostsee-Zeitung war ausführlich über den verbalen Ausrutscher von Steiger berichtet worden. Zahlreiche Leserbriefschreiber hatten sich kritisch zu Wort gemeldet. Unter anderem war gefordert worden, Steiger solle sein Mandat zurückgeben. (mehr …)

NDR: Presselandschaft in Greifswald und M-V in der Krise *update*

In einem ausführlichen Beitrag hat sich das Medienmagazin “Zapp” des NDR gestern Abend mit der Presselandschaft in

Mecklenburg-Vorpommern

beschäftigt. Fazit: Es sieht düster aus. Das Team auch u.a. in Greifswald und sprach auch mit dem webMoritz.

Obwohl Ostsee-Zeitung, Nordkurier und die Schweriner Volkszeitung in ihren Verbreitungsgebieten ein faktisches Monopol haben, sinken die Auflagen aller drei Regionalzeitungen dramatisch. Grund dafür ist unter anderem, dass die Leser mit der Qualität der Lokalzeitungen unzufrieden sind. Ein Wechsel zu einer anderen Lokalzeitung ist jedoch nur i Rostock und auf der Insel Usedom möglich. Überall sonst gibt es jeweils nur eine Lokalzeitung (vergleiche Grafik).

zeitungenDieses Themas nahm sich das Medienmagazin Zapp an und sprach mit Lesern und Chefredakteuren. Wie kritisch die Situation inzwischen ist, lässt sich an den Gewerkschaften erkennen. Verdi kämpft erst gar nicht für höhere Löhne, sondern “nur noch” um die reine Existenz der verschiedenen Zeitungen und Redaktionen. Doch viel mehr als die Dokumentation der Kürzungen ist der Gewerkschafts-Initiative “Qualität und Vielfalt sichern” bisher nicht vergönnt gewesen. (mehr …)

Springer verkauft Ostsee-Zeitung an Madsack

Nach langen Verhandlungen ist der Deal perfekt: Die Axel Springer AG (u.a. BILD) verkauft ihre Beteiligungen an verschiedenen Regionalzeitungen an Madsack. Darunter ist die für Mecklenburg-Vorpommern und besonders für Greifswald einflussreiche Ostsee-Zeitung.

Wenn man es genau nimmt, übernimmt die “Lübecker Nachrichten GmbH” die Anteile der Axel Springer AG an der Ostsee-Zeitung GmbH & Co KG. Damit wird die Ostsee-Zeitung (OZ) eine 100-prozentige Tochterfirma der Lübecker Nachrichten. (mehr …)

Greifswalder Ostsee-Zeitung weiter in der Kritik

Anfang September haben wir hier auf dem webMoritz die Ostsee-Zeitung Greifswald für ihre einseitige und politisch motivierte Berichterstattung f”>kritisiert. Nun ist diese Kritik bundesweit verbreitet worden, wenn auch nur im “Neuen Deutschland”, dem Hausblatt der Linkspartei.

In einer Medien Kolumne heißt es dort:

“Der Dezember bricht an und es fährt kein ICE nach Greifswald. Schon lange ist die alte Hanse– und Universitätsstadt vom Schnellverkehrsnetz der Bahn abgeschnitten, woran sich so schnell nichts ändern wird. Bedauerlich zwar, aber kein Thema an dieser Stelle – hätte der Greifswalder Lokalteil der »Ostsee-Zeitung« (OZ) Ende Juli nicht vermeldet: ICE-Anschluss ab Dezember! Den Irrtum stellte das Blatt erst richtig, als ein Studenten-Magazin nachhakte. Das Dementi war indes so gut getarnt, dass man im Internet bis heute auf den vermeintlichen ICE stoßen kann.”

Verlagsgebäude der OZ

Die Kritik des Autors beschränkt sich dabei nicht allein auf die Ostsee-Zeitung. Generell sinke die

Qualität im Lokaljournalismus. Eine Ursache sei die konkurenzlose Monopolstellung bei gleichzeitigem Sparzwang durch die Herausgeber.

Die Greifswalder Ostsee-Zeitung sei jedoch ein Beispiel wie man die Monopolstellung “überspannen” könne. Mehr dazu erfahrt ihm webMoritz-Report: “Ostsee-Zeitung: Einseitig, unsachlich, stur“.

Und auch den WVG-Report, der parallel auch im Greifswalder Stadtgespräch veröffentlicht worden ist, nimmt die Kolumne auf. Dort heißt es:

“Die brisanten Neuigkeiten über den prekären Deal brachte nicht die lokale Abo-Zeitung, sondern das anzeigenfinanzierte »Stadtgespräch«.”

Erst vor kurzem war der 60 Millionen Euro Deal zwischen der Stadt und einem Privatinvestor namens KWG AG geplatzt.

Danke an unseren Leser für den Tipp.

Foto OZ-Gebäude: Marco Herzog