Filmkritik: Radio Rock Revolution

Mit Zutaten wie Musik aus den 60ern, großen britischen Komikern, erfolgreichem Schreiber/Regisseur und einer interessanten Geschichte kann eigentlich nichts schief gehen, oder? Wir werden sehen.

Worum geht es überhaupt?

1966 gibt es im normalen Radioprogramm (= BBC) klägliche zwei Stunden Rock’n’Roll pro Woche und da springen die sogenannten Piratensender in die Bresche. Werbefinanziert und niemandem außer dem Publikum verpflichtet senden sie sich von der Nordsee in die Herzen der jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Zuhörer. Die Originale nannten sich Radio Caroline oder Radio London (von wo u.a. John Peel seinen Perfumed Garden sendete) und im Film wird daraus Radio Rock. Das klingt erstmal dämlich, aber mit dem englischen Filmtitel The Boat That Rocked ergibt das Sinn.

Radio Rock Revolution Plakat

Auf dieses Schiff wird er junge Carl von seiner Mutter geschickt, nachdem er wegen Drogenkonsums der Schule verwiesen wurde. Dort soll er endlich unter der Aufsicht seines Patenonkels Quentin das wahre Leben kennenlernen und erwachsen werden. Das wahre Leben besteht natürlich aus Sex, Drugs and Rock’n’Roll und die verrückte DJ-Kommune unterstützt ihn kräftig beim Erwachsenwerden. (mehr …)

Who watches the Watchmen?

Kein Zweifel – Comicverfilmungen boomen derzeit. Kaum ein Quartal, in dem nicht wieder eine der, wenn nicht sogar die anspruchsvollste Bildergeschichte aller Zeiten in die Kinos kommt.  Doch glaubt man den (auch in Deutschland) zahlreichen Fans, gilt die Steigerung: unverfilmbar – unverfilmbarer – The Watchmen! Und tatsächlich: Regisseur Zack Snyder will die Fans nicht enttäuschen und untermauert 163 Minuten lang ihre These.

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Filmplakat "Watchmen - Die Wächter" - Quelle: MDH in Houston via flickr

Zugegeben, das Wort „Comic” assoziiere ich primär immer noch eher mit zerlesenen Mickey-Maus-Heften aus meiner Kindheit, als mit literarischer Hochkultur, dennoch habe ich mir mittlerweile die ersten Bände der Watchmen-Reihe zu Gemüte geführt. Doch leider hält die Verfilmung nicht das, was die Vorlage verspricht – eine intelligente und spannende Geschichte mit dichter Atmosphäre.

Helden im Ruhestand

Der Inhalt grob zusammengefasst: Mit dem Slogan „Who watches the Watchmen?” unterstreicht die amerikanische Bevölkerung in den siebziger Jahren ihr mangelndes Vertrauen in ihre Superhelden. Als Folge dessen, setzt die amerikanische Regierung der Selbstjustiz maskierter Rächer per Gesetz ein Ende. Einige gehen in den Ruhestand, andere führen ihre Feldzüge illegal weiter und wieder andere arbeiten fortan für die Regierung. Als gut zehn Jahre später einer von ihnen ermordet wird, wittert der fanatische Verbrechensbekämpfer Rohrschach eine Verschwörung und versucht, die Verbliebenen wieder zusammenzuführen. Unter ihnen auch Dr. Manhattan, der als einziger wirkliche „Superkräfte” sein eigen nennt. Diese wiederum sind so beeindruckend, dass er den USA als Abschreckungspotential für russische Atomraketen dient und so den brüchigen Frieden des Kalten Krieges wahren soll. Doch Dr. Manhattan hat ob seiner beinahe allmächtigen Fähigkeiten immer weniger Interesse an den Menschen und ihrem Planeten. (mehr …)