von Gastautor*in | 09.09.2010
Ein Beitrag von Patrick Kaatz
Mit einer verschlossenen Tür und einer etwas längeren Wartezeit als üblich begann die gestrige AStA-Sitzung, unter Leitung der stellvertretenden Vorsitzenden Susann Schultz. Dazu verteilte der Referent für die Erstsemesterwoche Maximilian Willmann stapelweise Briefumschläge, Flyer und kleine Plastekärtchen, die von den Referenten während der Sitzung verpackt wurden.
Anschließend begann der Tagesordnungspunkt (TOP) 1 Formalia. Nach kurzer Änderung und Abstimmung über die Tagesordnung folgte die Kontrolle des Protokolles der vergangenen Sitzung. In überaus unterhaltsamer, aber schwer zu beschreibender Weise brachte Finanzreferentin Corinna Kreutzmann großzügig ihre Änderungen ein. Später, im TOP Sonstiges, sollte man erfahren, dass diese Vorgehensweise den anderen Referenten als Ansporn dienen sollte, das Protokoll zu lesen. Üblicherweise werden die Protokolländerungen von den Referenten vor der Sitzung an die Sitzungsleitung verschickt und unter dem TOP Formalia nur noch abgesegnet. So zog sich der TOP etwas in die Länge, blieb aufgrund der Vortragsweise jedoch kurzweilig.
Im TOP 2 berichteten dann die Referenten über ihre Arbeit seit der letzten Sitzung.
Den Anfang machte Internetreferent Daniel Focke, der selbst zwar nichts zu berichten hatte, aber einige Fragen beantworten musste.
Ihm folgte der Referent für Hochschulpolitik Björn Reichel. Dieser hatte in den vergangenen Wochen den Fragenkatalog der Landesregierung zum Landeshochschulgesetz beantwortet (der aktuelle Gesetzesentwurf enthält 104 Seiten). Daneben seien Treffen mit den bildungspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen geplant.
Vorbereitungen zur 24-Stunden-Vorlesung laufen
Sandro Mundt, Referent für Studium und Lehre, berichtete über sein Treffen mit der Qualitätssicherung, bei dem er mit dieser über deren aktuellen Bericht gesprochen hatte. Weiterhin suchte er nach Referenten für die 24-Stunden-Vorlesung. Der Oberbürgermeister hätte abgesagt, der Rektor dafür zugesagt. Derzeit gäbe es 21 Referenten. Wer noch Ideen für Referenten hat, kann Sandro dies an studium@asta-greifswald.de mitteilen.
Nach zweimaligen „nichts zu berichten“ und eine kurzen Debatte über das Wegwerfen und aufheben von Ordnern und Heftern, erwähnte Gleichstellungsreferentin Lisa Brokmöller von ihrem anstehenden Treffen mit den moritz Medien bezüglich der Antisexismus- und Homophobiewoche.
Anschließend berichtete Maximilian Willmann von seinem Besuch in einem schwul-lesbischen Jugendcamp auf Binz. Die dort getroffene Vernetzung will er zukünftig für eine engere Zusammenarbeit mit Stralsund verwenden.
Nach ihm berichtete der Stupa-Präsident Erik von Malottki. Einerseits sprach er über die geplante Erhöhung des Semesterbeitrages durch das Studentenwerk. Die Gründe dafür seien unter anderem der Ausbau der Sozialberatung in Stralsund und Neubrandenburg, die verstärkte psychologische Beratung, der Bau der neuen Mensa und die Kosten des Wohnheimes in der Makarenkostraße. Weiterhin werde es ein Landes-ASten-Treffen vom 03. bis zum 05. Dezember geben. Ausrichter wird dabei der AStA Rostock sein. Abschließend gab er noch die nächste Stupa-Sitzung am 19. Oktober bekannt und dass die Stellungnahme für den Landesrechnungshof (dieser prüft Ordnungsmäßigkeit der Finanzen der Studierendenschaft) fertig sei.
Wohnreferent Tommy Kube erzählte kurz, dass er weiterhin Flyer für das Couch-Surfen verteilte und verwies dann auf seinen TOP.
Die Sportreferentin Ekaterina Kurakova berichtete über ihre Vorbereitungen eines internationalen Fußballturniers innerhalb der Erstiwoche. Dieses werde in der Nähe des Hörsaals Makarenkostraße stattfinden und der Studentenclub Kiste hatte sich angeboten, für Speisen und Getränke zu sorgen.
Den Abschluss machte Susann. Sie vertrete derzeit die Vorsitzende und befände sich noch in der Klärung mit der Versicherung bezüglich eines Verkehrsunfalles, der sich im Rahmen einer AStA-Veranstaltung durch einen Referenten ereignet hatte.
Im TOP 3 sprach Maximilian über den aktuellen Stand der Erstsemesterwoche. Ein großes Problem derzeit sei da Abspringen verschiedener Sponsoren. Darunter sei mit Bacardi auch der Großsponsor für die Erstiparty. Dabei bemängelte er, dass man erst die Sponsoring-Zusage mache, dann aber nicht absage. Dieser Umstand entbehrt nicht einer gewissen Ironie, war den Hochschulgruppen, nach anfänglichem Angebot, doch auch nicht mitgeteilt worden, dass sie in diesem Jahr sich nicht in den Erstsemesterbeuteln bewerben dürfen.
Weiterhin werde es in der Erstiwoche auch eine Vielzahl von Führungen geben, wobei jede von einem AStA-Referenten betreut werden wird. Darüber hinaus arbeitete Maximilian einen Arbeitsplan für die Referenten aus. Susann erinnerte an dieser Stelle noch mal, dass nur schwerwiegende Gründe eine Abwesenheit erlauben würden.
Zum Fußballturnier wurde noch angemerkt, dass das StuPa-Mitglied und Sprecher der Jusos-Hochschulgruppe Martin Hackbarth ein StuPa-AStA-Team organisieren werde. Es werden pro Mannschaft 6 Spieler, 1 Torhüter und 3 Ersatzspieler benötigt.
Couchsurfen läuft schleppend an
TOP 4 beinhaltete die derzeitige Wohnraumsituation. Tommy Kube, Referent für Wohnangelegenheiten, erklärte dabei, dass er zwar für den absoluten Notfall mit einer Turnhalle eine Notlösung habe, diese aber, aufgrund bezahlter, täglicher Sportkurse, nur ungern anrühren würde. Auch würde das Couchsurfen noch nicht so richtig angelaufen sein. Bislang gäbe es nur fünf Anmeldungen. Couchsurfen bedeutet, dass Kommilitonen den Erstis ihre Couch (oder einen vergleichbaren Schlafplatz) zur Verfügung stellen, bis diese eine eigene Unterkunft gefunden haben. Wer also noch ein Plätzchen zur Verfügung stellen kann, meldet sich bei Tommy unter wohnen@asta-greifswald.de.
Dabei ist die Situation dringlich, denn die Wohnheime sind mittlerweile ausgebucht. Jeder Augustbewerber werde eine Absage bekommen und man plane vom Studentenwerk aus, die Studenten nach Stralsund zu verweisen. Selbst die Wohnungsbaugenossenschaften WVG und WGG hätten, sofern sie denn überhaupt Aussagen getroffen hätten, nur noch wenige Wohnungen frei. Man rechne mit einigen hundert Studenten ohne Wohnung.
Zum TOP 5 Flyerplan wurde nichts Wesentliches gesagt und der TOP 6 Stadtpläne war eingangs gestrichen worden.
So blieb noch TOP 7 Sonstiges. Hier erwähnte die Referentin für Finanzen Corinna Kreutzmann, dass demnächst der AStA-Dachboden aufgeräumt werden solle und dort die Ordner aus der Zeit vor dem Jahr 2000 weggeworfen werden. Die Referenten mögen doch bitte ihre benötigten Ordner vor der Entsorgung retten.
Anschließend löste sie ihre ausführliche Protokollberatung auf: „Leute, lest die Protokolle.“ In diesem Sinne hoffen auch wir Außenstehenden, dass wir bald wieder dazu in der Lage sind und die Protokolle wieder veröffentlicht werden.
Die nächste AStA-Sitzung dürfte voraussichtlich am 20. September stattfinden.
Logo: AStA Greifswald
von Marco Wagner | 08.09.2010
Beim FSR Jura sind Beschwerden bezüglich fremdenfeindlicher Äußerungen Webers eingegangen.
Wie aus dem Rektoratsbericht an den Senat zum 15. September 2010 hervor geht, wurde der Paragraph 5, Absatz zwei der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald dahingehend ergänzt, „dass Verhaltensweisen zu unterlassen sind, die geeignet sind, die öffentliche Wahrnehmung der Universität als weltoffenes, pluralistisches, freiheitliches und demokratisches Zentrum von Forschung und Lehre zu beeinträchtigen.“ Darüber hinaus werden insbesondere „die Verwendung von Kennzeichen mit verfassungswidrigen, rassistischen, fremdenfeindlichen, gewaltverherrlichenden oder anderen menschenverachtenden Inhalten“ sowie „Verhaltensweisen, die geeignet sind, diesbezügliche Missverständnisse hervorzurufen“ untersagt.
Jura-Professor im Verdacht rechtsextremistischer Tätigkeiten
In den vergangenen Monaten geriet der Jura-Professor Dr. Ralph Weber in den Verdacht rechtsextremistischer Tätigkeiten. Während eines Vortrages unter dem Motto „Brauchen wir eine Partei rechts der CDU?“ vor dem Verein Deutscher Studenten meinte der Professor für Rechtswissenschaften seinem Auditorium gegenüber, dass er sich unter anderem mit dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt getroffen habe, um die Gründung einer Partei Rechts der CDU zu erörtern. Darüber hinaus vertrat Weber in seinen Ausführungen darüber ein ethnopluralistisches Weltbild, wonach „Migration und Einbindung Verrat an der eigenen Kultur“ seien. Während biologistische Identitätskonstruktionen das Abstammungsprinzip für die Identifizierung des „Fremden“ verwenden, sehen Ethnopluralisten in kulturellen Verschiedenheit die Abgrenzung der Ethnien untereinander. Aus Sicht der Ethnopluralisten werden kulturfremde Einflüsse als Gefährdung der eigenen Kultur bewertet. Die NPD beruft sich seit 2002 in ihrem Parteiprogramm auf das Konzept des Ethnopluralismus. Darüber hinaus soll Weber nach Angaben des Fachschaftsrates Jura in seinen Vorlesungen durch fremden- und frauenfeindliche Äußerungen aufgefallen sein.
Stupa-Präsident begrüßt Rektoratsentscheidung
Stupa-Präsident Erik von Malottki begrüßt die Rektoratsentscheidung.
Nachdem in der Ostsee-Zeitung Webers Äußerungen thematisiert und kritisiert wurden, präzisierte er in einer Gegendarstellung, dass für eine Zusammenarbeit mit der NPD oder DVU die Distanzierung beider Parteien von den Verbrechen des Naziregimes sowie die Anerkennung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung maßgeblich sei. Für Weber mache es nach Angaben eines Vortragsbesuchers hingegen „keinen Unterschied“, ob er mit „Herrn Voigt oder Frau Merkel rede“. Zur Zeit prüft die Universitätsleitung die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Professor der Rechtswissenschaften. Darüber hinaus forderte das Land die Universitätsleitung dazu auf, zu prüfen, ob das Tragen von Kleidung der rechtsextremen Modemarke Thor Steinar per Hausrecht verboten werden könne. Die selbe Forderung wurde auch vom Studierendenparlament (StuPa) während seiner letzten (außerordentlichen) Sitzung gegenüber der Universitätsleitung erhoben. Da die Ursprungsfassung auf Kritik von liberalen und konservativen Stupisten stieß, da er sich ausschließlich gegen Rechtsextremismus richtete, wurde der Antrag der Jusos entsprechend abgeändert. Das StuPa beschloss, dass „das Tragen von Kleidungsstücken mit Symbolen, die gegen das Grundverständnis von Demokratie und Toleranz sprechen“ künftig verboten werden solle. Das Rektorat hat nun auf diese Forderungen von Land und StuPa reagiert.
Gemäß des Zusatzes der Hausordnung wird Weber oben zitierte Äußerungen künftig unterlassen müssen. Genau so verboten ist damit das Tragen von Kleidung der rechtsextremistischen Modemarke „Thor Steinar“. Nach Angaben des Brandenburgischen Verfassungsschutzes bedienen die Kleidungsstücke des Mode-Labels eine als völkisch verstandene Symbolik. In Internet- und Diskussionsforen der Neonazis wird die Marke als „zur Bewegung gehörig“ bezeichnet. Wenngleich das einer Wolfsangel ähnelnde Logo aufgrund der Verfassungsfeindlichkeit inzwischen durch ein neues ausgetauscht wurde, gelten nach Angaben der Verfassungsschützer „auch die neuen Logos als identitätsstiftender Erkennungs-Code“ der Neonazis.
Stupa-Präsident Erik von Malottki begrüßt die Entscheidung des Rektorats, die Hausordnung um den genannten Passus zu erweitern, schließlich bekenne sich die Universität mit dem „Verbot von rassistischen und fremdenfeindlichen Kennzeichen zu Weltoffenheit und Toleranz.“ Dies sei ein richtiges Zeichen gegenüber allen Greifswalder Studierenden und der Öffentlichkeit. „Ich begrüße ausdrücklich, dass das Rektorat der Bitte des Studierendenparlaments zu zügig nachgekommen ist“, betont der Präsident.
Entscheidung als klares Zeichen für Weltoffenheit der Universität
Franz Küntzel (links, mit Björn Reichel) hinterfragt den Sinn der Ergänzung
„Das Rektorat hat erkannt, dass die Universität Greifswald Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz bieten darf und damit die klar menschenverachtenden Ideologien, welche kaum getarnt hinter den Modemarken Thor Steinar und Consdaple stehen, aus den Hörsälen verbannt“, bewertet Juso-Hochschulgruppensprecher Martin Hackbarth die Entscheidung des Rektorats. Damit sei nach Angaben der Pressemitteilung der Hochschulgruppe ein klares Zeichen für die Weltoffenheit der Hochschule gesetzt worden, die insbesondere Kontakte zum baltischen Raum pflege.
Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik, stellt den Sinn des beschlossenen Antrages in Frage. Zwar sei es Löblich, dass das Rektorat dieses Mal so schnell reagiert und die Hausordnung dem StuPa-Antrag entsprechend geändert habe, allerdings sollte doch angemerkt werden, dass die Intention des ursprünglichen Antrages im beschlossenen Antrag nicht mehr gegeben sei. „Dadurch bin ich der Meinung, dass die Änderung der Hausordnung keinerlei Auswirkungen auf Studierende und Universitätsangehörige hat“, resümiert Küntzel gegenüber dem webMoritz.
Bilder: Markus Studtmann via Wikipedia (Aufmacher), FSR Jura (Logo FSR Jura), Christine Fratzke (Erik von Malottki), Patrice Wangen (Franz Küntzel, Björn Reichel)
von webmoritz. | 04.09.2010
Nach der AG Satzung stellt sich die Arbeitsgruppe Gender Trouble vor, die älteste AG der Greifswalder Studierendenschaft. Seit Mai 2010 ist Tommy Kube Vorsitzender. Er studiert BWL im 1. Fachsemester und ist seit Kurzem AStA-Referent für Wohnangelegenheiten.
webMoritz: Wie lange gibt es diese AG schon?
Tommy Kube: Es gibt seit 1999 eine Initiative, Gender Trouble. Diese wurde dann im Jahr 2002 zu einer ständigen Arbeitsgemeinschaft eingerichtet.
webMoritz: Wie viele Mitglieder zählt die AG Gender Trouble?
Tommy: Aktuell sind wir 13 aktive Mitglieder.
webMoritz: Wie kam es zur Gründung der AG?
Tommy: Das kann ich leider nicht beantworten, denn das ist weit vor meiner Zeit.
webMoritz: Was sind die Ziele und Aufgaben der AG und mit welchen Inhalten wird sich beschäftigt?
Tommy: Die AG Gender Trouble hat sich im Allgemeinen einige Grundziele gesetzt. Zu einem bereichert die AG mit den monatlichen Queer-Parties die -wohl bemerkt einzige- Lesben- und Schwulenszene in Greifswald. Dadurch bietet die AG einen Treffpunkt, wo man Gleichgesinnte trifft und feiern kann. Denn es ist immer noch der Fall, dass Homosexuelle beispielsweise in Diskotheken angepöbelt werden und manchmal leider auch mehr passiert. Auf unserer Party braucht man keine Angst davor zu haben. Außerdem haben wir auch sehr viele heterosexuelle Besucher auf unserer Veranstaltung, dass zeigt Toleranz und Akzeptanz. Man glaubt nicht, was man alles mit einer Party im Monat erreichen kann. Es sorgt auch für eine bessere Lebensqualität und Akzeptanz.
Tommy Kube ist seit Mai 2010 Vorsitzender der AG Gender Trouble.
Leider wird uns nachgesagt, dass wir die „Party AG“ sind, aber da muss ich einschreiten und sagen, dass diese eine Veranstaltung im Monat für Homosexuelle eine etwas andere Bedeutung hat, als nur zu feiern. Man braucht sich nicht verstecken, Angst vor Pöbeleien zu haben oder sich zu verstellen, wie es einige vielleicht gerne haben möchten.
Zudem plant die AG mehrere Projekte beziehungsweise sind einige schon veranstaltet worden, wie das Drachenbootfest, der Christopher Street Day, die Anti-Homophobie- und Sexismuswoche im November und der Welt-Aids-Tag.
webMoritz: Welchen Nutzen hat die AG für die Studierendenschaft?
Tommy: Wie gesagt bereichert die AG die homosexuelle Szene in Greifswald. Wir bieten auch viel Infomaterial über Homosexualität, Coming Out und vieles mehr.
webMoritz: Was wurde bisher erreicht?
Tommy: Ich denke, die AG hat bis jetzt viel Toleranz und Akzeptanz geschafft. Denn innerhalb der Uni ist es nicht mehr schlimm, wenn man sagt „Ich bin homosexuell!“ Es wird größtenteils einfach angenommen und akzeptiert.
webMoritz: Was steht in Zukunft auf dem Plan? Gibt es bestimmte Ziele, die in nächster Zeit verwirklicht werden sollen – oder sind Aktionen, Veranstaltungen etc. geplant?
Tommy: Also bei uns steht die große Veranstaltungswoche im November in Planung, es geht dabei um Anti-Homophobie und -Sexismus. Hierfür arbeiten wir mit dem AStA-Referat Gleichstellung, dem Landesverband LSVD und Regenbogen e.V. Stralsund zusammen. In dieser Woche soll es verschiedene Veranstaltungen geben, die informieren und aufklären sollen. Wir werden einige Erfahrungsberichte und Workshops vorstellen. Dann steht in diesem Jahr noch der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember an.
webMoritz: Wie kann man euch erreichen oder mehr über die AG erfahren?
Tommy: Grundsätzlich erreicht man uns unter der E-Mail kontakt@gender-trouble.de. Auch haben wir Clubaccounts auf lesarion.de und gayromeo.com. Die AG Gender Trouble hat sogar eine eigene Website: gender-trouble.de. Also erreichen kann man uns auf jeden Fall.
webMoritz: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führten Marco Wagner und Christine Fratzke.
Fotos: DerStephan (Aufmacher, via jugendfotos.de), Kilian Dorner (Tommy Kube)
von Christine Fratzke | 31.08.2010
Seit Monaten wurde über die Zukunft der Lehrerausbildung in Greifswald diskutiert, für den Erhalt demonstriert, Ministerpräsident Sellering und Bildungsminister Tesch äußerten sich – nun ist die Entscheidung in Schwerin gefallen. Am 31. August einigte sich die Landesregierung darauf, dass die Lehrerausbildung in Greifswald erhalten bleibt. Auch das Institut für Bildungswissenschaft soll in Greifswald bleiben, man wolle weiterhin Stellenabbau verhindern, erfuhr der webMoritz.
Vor dem Schweriner Schloss wurde für den Erhalt der Lehrerausbildung demonstriert. Mit Erfolg.
Auf Grundlage einer Lehrerbedarfsplanung bis 2030 in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Zukunft der Lehrerausbildung im Land beschlossen. Dabei werde der Hauptstandort Rostock mit 2.500 Studienplätzen sein. Aber auch in Greifswald werden 1.500 Studierende langfristig die Möglichkeit haben, auf Lehramt, das heißt für Gymnasien und Regionale Schulen, zu studieren. Der bildungspolitische Sprecher der SPD, Mathias Brodkorb, hob in Schwerin hervor, dass der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern bis zum Ende des Jahrzehnts steigen würde, so dass jährlich 600 neue Lehrer eingestellt werden müssen. „Dennoch muss und kann die Universität Greifswald ihre Kapazitäten langfristig auf etwa 60 Prozent reduzieren, was rechnerisch den Festlegungen der geltenden Zielvereinbarung aus der letzten Legislaturperiode entspricht“, verkündete Brodkorb. Auch der bildungspolitische Sprecher der CDU, Marc Reinhardt, erklärte, dass es bei der Neuordnung der Lehrerbildung um eine auf den Landesbedarf abgestimmte Ausbildung ankommen würde.
Die Reaktionen in Greifswald sind indes positiv. Die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich sagt, dass sie zufrieden mit dem Ausgang der Diskussion sei. „Unsere Forderungen aus dem Positionspapier gehen größtenteils im Entschluss auf“, sagt sie. Außerdem hätten die Proteste, wie die Demo in Schwerin, die Forderungen aus dem Positionspapier unterstützt. Auch StuPa-Präsident Erik von Malottki bewertet das Ergebnis positiv. „Die Forderungen des Senatsbeschlusses sind in der Entscheidung aufgegangen. Der Ausgang ist auch dem AStA, dem StuPa und allen, die mit demonstriert haben, zu verdanken. Es zeigt sich, dass man mit Engagement was bewegen kann.“ Weiterhin begrüßen die Greifswalder Jusos diese Entscheidung. Der Kreisvorsitzende Stephan Schumann betont, dass dadurch Studienplätze und die Philosophische Fakultät in Greifswald erst einmal gesichert wären. „Das sind gute Nachrichten“, findet der ehemalige Lehramtsstudent. Auch der JU Kreisverband unterstützt das Ergebnis der Landesregierung. „Ich freue mich, dass man nun endlich die unter rot-rot geschlossenen Zielvereinbarungen von 2005 kritisch hinterfragt, und erkannt hat, dass eine Lehramtsausbildung ohne Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern nicht denkbar ist und auch nie war“, erklärt der Vorsitzende Franz-Robert Liskow. Die Kritik aus Greifswald sei in der Landeshauptstadt gehört worden und, sagt Liskow weiterhin: „Heute ist ein guter Tag für die Universität und Greifswald.“
Nun muss die Entscheidung der Koalition noch durch den Schweriner Landtag.
Fotos: Gabriel Kords (webMoritz-Archiv)
von webmoritz. | 29.08.2010
Acht Arbeitsgruppen gibt es in der verfassten Studierendenschaft, die sich unter anderem mit der Erstsemesterwoche, Solarkraft und dem Wohnen befassen. Die AGs treffen sich regelmäßig, sie planen und führen beispielsweise Aktionen durch. Was sie genau machen, werden die Vorsitzenden der AGs in kurzen Sommerinterviews verraten. Den Anfang macht die AG Satzung mit ihrem Vorsitzenden Ivo Sieder. Er studiert Politikwissenschaft, Alte Geschichte und Öffentliches Recht auf Magister im 12. Semester. Seit 2009 hat er den Vorsitz der AG Satzung inne.
webMoritz: Wie lange gibt es die AG Satzung schon?
Ivo Sieder: Seit Juni 2007.
webMoritz: Wie viele Mitglieder zählt die AG?
Ivo: Die AG hat circa 12 Mitglieder, sowohl Studenten von innerhalb wie außerhalb von StuPa und AStA.
webMoritz:Wie kam es zur Gründung der AG Satzung?
Ivo: Aufgrund der oftmals recht komplexen (rechtlichen) Probleme bei der Änderung oder Auslegung von Satzungen und Ordnungen der Studierendenschaft wurde die AG gegründet, damit sich die Mitglieder dort intensiver mit diesen Problemen beschäftigen können als es im StuPa-Plenum möglich ist.
- Ivo Sieder ist seit Mai 2009 Vorsitzender der AG Satzung.
webMoritz: Was sind die Ziele und Aufgaben der AG und mit welchen Inhalten wird sich beschäftigt?
Ivo: Die AG beschäftigt sich oftmals mit Prüfaufträgen des StuPas über geplante Satzungsänderungen oder andere satzungsrechtliche Fragen. Ebenso stellt die AG eigene Anträge, wo ihre Mitglieder Handlungsbedarf sehen. In dieser Legislatur stellt zusätzlich die Beschäftigung mit der Prüfung der Studierendenschaft durch den Landesrechnungshof einen Schwerpunkt dar.
webMoritz: Welchen Nutzen hat diese AG für die Studierendenschaft?
Ivo: Wenn Satzungsänderungen möglichst rechtssicher vom StuPa beschlossen werden, erfolgt die Genehmigung durch die Hochschulleitung meist schneller und problemloser.
webMoritz: Was wurde bisher erreicht?
Ivo: In der vergangenen Legislatur wurde auf Antrag der AG Satzung ein umfangreiches Paket von Satzungs- und Ordnungsänderungen beschlossen, wie beispielsweise die Förderrichtlinie, Zusammensetzung des Präsidiums, Konstituierung des StuPa.
webMoritz: Was steht in Zukunft auf dem Plan? Gibt es bestimmte Ziele, die in nächster Zeit verwirklicht werden sollen – oder sind Aktionen, Veranstaltungen etc. geplant?
Ivo: Aufgrund des oben beschriebenen großen Änderungspakets der letzten Legislatur sind gegenwärtig keine größeren eigenen Anträge geplant, aber sicherlich wird es hier und da kleinere Änderungsvorschläge geben.
webMoritz: Wie kann man euch erreichen oder mehr über die AG erfahren?
Ivo: Unter ag-satzung@asta-greifswald.de.
webMoritz: Wir danken für das Interview.
Foto: DerStephan (Aufmacher, via jugendfotos.de), privat (Artikel)
von Christine Fratzke | 29.08.2010
Die Zimmersuche gestaltet sich für die kommenden Erstsemster nicht immer leicht, manche finden bis zum Beginn der Vorlesungszeit im Wintersemester noch keine Bleibe. Damit die neuen Studierenden aber nicht viel Geld für Übernachtungen in der Jugendherberge oder im Hotel ausgeben oder in einer Turnhalle schlafen müssen, organisiert der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) Übernachtungsplätze für die Erstis – couchsurfen heißt das Schlüsselwort.
Du hast eine freie Couch? Super, dann melde dich beim AStA.
Daher bittet der AStA die Greifswalder Studierenden, für ein paar Nächte die eigene Couch, eine Matratze oder einen anderen Schlafplatz für die Erstsemester zur Verfügung zu stellen. Denn, so ist den Werbeplakaten für diese Aktion zu entnehmen, solle man sich für seine Kommilitonen engagieren, weil „auch du einmal ihre Hilfe benötigen könntest.“
Wer eine Übernachtungsmöglichkeit anbieten möchte, kann sich beim AStA melden, entweder unter der Homepage oder beim Wohnreferenten Tommy Kube unter wohnen@asta-greifswald.de. Zusätzlich sollten Name, der mögliche Zeitraum und welche weiteren Sachen vom Gast mitgebracht werden sollten, angegeben werden.
Fotos: Stefan Franke (Aufmacher, via jugendfotos.de), Julian Beger (Artikel, via jugendfotos.de), Logo AStA Greifswald