Der Nordische Klang hat wieder in Greifswald stattgefunden. Für das diesjährige Fest übernahm Estland die Schirmherrschaft. Das Event, welches nun schon zum 33. Mal in Deutschland stattfand, war voller fantastischer und wunderbarer Eindrücke, die man nicht so schnell vergisst; egal ob Ausstellungen, Vorträge, Filme oder musikalische Darbietungen.
Letztes Jahr haben sich zwei webmoritz.Redakeurinnen für euch aufgemacht, um ein paar der musikalischen Eindrücke zu erlangen. Part 1 und Part 2 könnt ihr dazu noch einmal nachlesen. Auch dieses Jahr waren sie für euch unterwegs und haben sich diverse musikalische Darbietungen zu Gemüte geführt.
YrrY: Experimentell, Ehrlich, Erstaunlich
Am 07. Mai trat das Quartett YrrY auf, bestehend aus Carmen Bóveda (Cello), Mari Garcés (Gesang), Håkon Skjæret (Schlagzeug, Xylophon), und Owen Weaver (Schlagzeug). Die Band aus Norwegen verbindet ihre Liebe für neue Musik und ungewöhnliche Instrumente. Damit geht auch ein sehr ungewöhnlicher Sound einher, denn die jungen Musiker*innen begannen ihre Darbietung auf ganz andere Art und Weise: sie setzten den Fokus auf genau die Dinge, die bei einer guten Performance eigentlich vermieden werden sollten. Über fünf Minuten lang lauschten wir den Klängen von Räuspern, Stühleschaben, Feedback des Mikrofons, Quietschen eines Ständers, oder ungewollten Tönen eines Instruments.
Ein weiteres Stück der Band wird mir lange noch im Gedächtnis bleiben. Hintergrund dazu war die Geschichte eines Mannes, der über das Meer flüchtet, und genauso klang das Stück auch. Schweres Atmen ins Mikrofon simulierte die Brandung, Xylofon und Cello ahmten das Quietschen und Ächzen eines großen Frachtschiffes nach, und das Schlagzeug erzeugte einen sich tadellos einfügenden metallenen Sound dazu. Hört gern einmal in den Musikclip hinein und schließt dabei eure Augen. Ich ertappte mich dabei, wie ich angestrengt lauschte, um auch ja jeden Ton herauszuhören.
Zum Ende zeigten sich YrrY noch von ihrer schauspielerischen Seite. Zur Frage, was Musikalität eigentlich bedeutet, liefen sie auf der Bühne herum, schwenkten ihre Instrumente umher, tauschten sie auch mal untereinander aus, oder bauten alles komplett ab und dann wieder auf. Zum Schluss standen sie vor ihren zu einem Berg aufgestapelten Musikinstrumenten, rezitierten ein Gedicht und sangen dann a capella dazu, was es heißt, Musikalität zu besitzen.
Dieser einprägsame Abend traf sicherlich nicht den Geschmack von Allen – direkt neben uns saß jemand, der sich im Anschluss bei seiner Begleitung über die Band beschwerte, und gerade den letzten Akt schrecklich fand. Ich kann mir vorstellen, dass ein paar der Zuschauenden diese Meinung teilten (ich selbst fand das letzte Stück ebenfalls ungewohnt und etwas zu lang), aber grundsätzlich ist so eine Darbietung doch total spannend, gerade weil sie so anders und kontrovers ist. Eine angenehme Unterhaltung zum Zurücklehnen war es sicher nicht – doch das soll sie gar nicht sein.
Die dänische Band Kalaha trat am selben Abend auf. Niclas Knudsen (Gitarre & Talk Box), Emil de Waal (Drums & Percussion), Jens ‘Rumpistol’ Christiansen (Synths & Gesang), und Anders Stig Møller (Bass & Laptop) spielten energiegeladene Lieder und sorgten für einen angeregten Abend, an den ich gern zurückdenke.
Hier ging es um einiges rockiger zu, und schon bald schwangen die Ersten ausgelassen das Tanzbein. Die 2014 gegründete Band verbindet verschiedene Genres, von Acid Rock und improvisiertem Jazz bis hin zu anatolischem Funk und Acid Techno, was ihnen bereits einen Danish Music Award, einen Carl Award und zahlreiche Nominierungen einbrachte.
Auf der Bühne spielten sie ausgelassen und wild. Gerade der Schlagzeuger tobte sich richtig aus und steckte uns mit seiner Begeisterung an. Man merkte den Musikern das jahrelange Zusammenspiel und den Spaß auf der Bühne sehr an. Die türkische Sängerin Hilal Kaya, mit der die Band kollaborierte, kam ebenfalls für ein paar Lieder auf die Bühne. Mit klarer Stimme sang sie auf türkisch, was sich unerwartet gut mit dem rockigen Sound der Band verbinden ließ.
Hier findet ihr Kalaha feat. Hilal Kaya zum selbst Reinschnuppern.
Maja Mannila Trio: Fusion Jazz, der belebt
Am 08.05. trat das Maja Mannila Trio im St. Spiritus zur Jazznacht auf. Die finnische Band der Soul/Jazz-Sängerin hat bereits einen beträchtlichen Stein im Brett der europäischen Jazz-Szene. Zusammen mit Johannes Granroth (Bass) und Severi Sorjonen (Schlagzeug) performte Maja Mannila ihre selbst geschriebenen Lieder auf Englisch. Einflüsse des Jazz, Gospel und R’n’B finden sich in ihrem Stil wieder und machten auch diesen Abend zu einer musikalischen Delikatesse.
Letztes Jahr gehörte die Jazznacht zu einem meiner liebsten Abende des Nordischen Klangs, und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Mal langsam und nur mit Bass begleitend, mal laut, rhythmisch und kühn verzauberte das Trio die Gäste. Unter anderem wurden Songs wie „With you“, „Daydream“ oder „Fly“ gespielt – letzteren schrieb Maja Manilla mit gerade mal 16 Jahren. Besonders die verschiedenen Soli von Schlagzeug, Bass und Gesang, die nochmal die individuelle Stärke der Künster*innen zeigten, haben es mir angetan.
Rahel Talts Quartet: Zusammenspiel der feinsten Art
Der Jazzabend ging weiter mit der Band der estnischen Pianistin Rahel Talt. Sie performten ihre Stücke, welche akustischen Jazz mit Einflüssen aus dem Bebop und der Tradition fusionierten. Mit Mariusz Praśniewski (Polen) am Bass, Jesper Lørup Christensen (Dänemark) am Schlagzeug, Donatas Petreikis (Litauen) am Saxophon und Rahel Talts (Estland) am Klavier sorgte die Band für einen klangvollen, energetischen Abend.
Rahel Talt verbindet in ihrer Jazzmusik alte mit neuen Zeiten, was an Stücken wie „Present Moment“ oder „Russel“ gut zur Geltung kommt. Besonders beeindruckend war das Zusammenspiel der Vier. Das Saxofon fügte sich nahtlos mit dem Kontrabass und dem Klavier ein, und zwischenzeitlich muteten Rahel Talts Finger an, als flögen sie über die Pianotasten. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, von einem Tornado des Jazz überrollt zu werden – ein Erlebnis, das ich jederzeit wiederholen würde.
Beendet wurde der Abend mit einer jazzigen Interpretation eines Esti Folksongs. Tänan teid väga!
Es gibt, wie letztes Jahr auch, einen zweiten Teil – also stay tuned!
Zur Person der*des Autor*in
Marthe (sie/ihr) ist den weiten Weg von Rostock nach Greifswald im WiSe 2020/21 gekommen, um Kommunikationswissenschaften und Anglistik zu studieren. Seit März 2023 ist sie bei den moritz.medien als Autorin und Lektorin dabei. Einige ihrer liebsten Dinge sind Espresso, Katzen und Filme.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Kunst:offen bietet vom 18. bis 20.05. wieder die Gelegenheit, Ateliers, Werkstätten und Galerien in ganz MV zu besichtigen.
Im Rahmen des Nordischen Klangs werden am Campus Löfflerstraße mit Urban AI Art von künstlicher Intelligenz erstellte Collagen aus Greifswalder Bildmaterial ausgestellt.
Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zeigt die Ausstellung Caspar David Friedrich: das verborgene Leben der Bilder.
Die diesjährige Landeskunstschau steht unter dem Motto Luft nach oben!. Zu sehen ist sie in der Marienkirche und der Spielhalle KUNST.
Die Ausstellung straucheln und lichten im Koeppenhaus beschäftigt sich in Fotografien und Texten mit dem Thema Licht im Wald.
Im Pommerschen Landesmuseum lässt sich in der Ausstellung Caspar David Friedrich. Lebenslinien der künstlerische Werdegang Friedrichs nachverfolgen.
Altigkeiten
Die Schüler*innen der Kunstleistungskurse des Jahngymnasiums zeigen ihre Werke in der Ausstellung DINGE&ICH in der STRAZE.
Die Ausstellung Drucke für Friedrich vereint Arbeiten von über 100 Künstler*innen, die im St. Spiritus, im Koeppenhaus, im KunstLADEN und in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden.
Die Künstlerin Lara Faroqhi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung 12 Arten, das Wachsen zu beschreiben in der Spielhalle Kunst mit verschiedenen Aspekten des Gartens.
Der BUND zeigt seine Alleen-Wanderausstellung in der Marienkirche.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Romantisches Leuchten“ zu sehen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Where? Altes Audimax, Hörsaal 1 (Rubenowstraße 1); if you want to follow the lecture online via Zoom, write an e-mail to balticsea-events@uni-greifswald.de
Was?Teddydoc-Workshop
Wann? Donnerstag, 16.05.2024, 18:30 Uhr
Wo? Hörsaal Nord im Klinikum
Anmeldung? per E-Mail an info@tbk-greifswald.de
Neuigkeiten
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Seit dem 01. Mai ist wieder Stadtradeln! Meldet euch an und strampelt diesen Monat fleißig Kilometer für die Universität.
Bis zum 26. Mai läuft die Ausstellung „Ausstellung mit Titel“ von CDFI-Studierenden. Sie befindet sich in der Makarenkostraße 22 und ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Bis zum 30. Mai läuft noch die Prüfungsanmeldung, also vergesst nicht, euch bis dahin für Prüfungen anzumelden!
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April 2023 bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Nacht der Photonen: Trance // Psy // Hard
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? C9
Was? Nacht der Photonen: K-Pop
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geologenkeller
Was? Nacht der Photonen: Scandinavian Pop
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Kiste
Was? Nacht der Photonen: 80er – 2000er Hits
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geographenkeller
Was? Nacht der Photonen: Techno
Wann? Freitag, 17. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Rosa
Was? Bingo-Abend
Wann? Sonntag, 19. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Ravic
Hier habt ihr die Veranstaltungen des Nordischen Klang 2024 für diese Woche im Überblick. Viel Spaß!
Veranstaltungen
Was? Straze-Kino: Smoke Sauna Sisterhood
Wann? Montag, 13. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 7/5/3 €
Was? Nordische Salonkultur: Salonièinnen in Skandinavien
Wann? Donnerstag, 16. Mai 2024 um 19 Uhr
Wo? Bischofsvilla, Rudolf-Petersh.-Allee 3
Eintritt? mit Anmeldung frei
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
Im Rahmen des Nordischen Klangs werden am Campus Löfflerstraße mit Urban AI Art von künstlicher Intelligenz erstellte Collagen aus Greifswalder Bildmaterial ausgestellt.
Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zeigt die Ausstellung Caspar David Friedrich: das verborgene Leben der Bilder.
Die diesjährige Landeskunstschau steht unter dem Motto Luft nach oben!. Zu sehen ist sie in der Marienkirche und der Spielhalle KUNST.
Die Ausstellung straucheln und lichten im Koeppenhaus beschäftigt sich in Fotografien und Texten mit dem Thema Licht im Wald.
Im Pommerschen Landesmuseum lässt sich in der Ausstellung Caspar David Friedrich. Lebenslinien der künstlerische Werdegang Friedrichs nachverfolgen.
Altigkeiten
Die Schüler*innen der Kunstleistungskurse des Jahngymnasiums zeigen ihre Werke in der Ausstellung DINGE&ICH in der STRAZE.
Die Ausstellung Drucke für Friedrich vereint Arbeiten von über 100 Künstler*innen, die im St. Spiritus, im Koeppenhaus, im KunstLADEN und in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden.
Die Künstlerin Lara Faroqhi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung 12 Arten, das Wachsen zu beschreiben in der Spielhalle Kunst mit verschiedenen Aspekten des Gartens.
Der BUND zeigt seine Alleen-Wanderausstellung in der Marienkirche.
Zu Ehren Caspar David Friedrichs wird der Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums dieses Jahr von der Lichtinstallation „cdf-light“ von Götz Lehmberg erleuchtet.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Romantisches Leuchten“ zu sehen.
Zur Unterstützung bei der Durchführung der bevorstehenden Europaparlaments-, Kreistags- und Gemeindevertretungswahl am 9. Juni 2024 bittet die Gemeindewahlbehörde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wieder interessierte Bürger*innen, sich als ehrenamtliche Helfer*innen für die Arbeit in einem Wahlvorstand zu melden. Grundsätzlich kann jede*r Wahlberechtigte zum*zur Wahlhelfer*in berufen werden, und es sind für diese Tätigkeit keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wahlhelfer*innen müssen für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein, und jede Person darf bei einer Wahl lediglich ein Ehrenamt übernehmen.
Altigkeiten
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Seit dem 01. Mai ist wieder Stadtradeln! Meldet euch an und strampelt diesen Monat fleißig Kilometer für die Universität.
Bis zum 30. Mai läuft noch die Prüfungsanmeldung, also vergesst nicht, euch bis dahin für Prüfungen anzumelden!
Es werden immer dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Seit dem 17. April 2023 bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Trash Bash – Bad Taste // DJ Enno
Wann? Samstag, 11. Mai 2024
Wo? C9
Was? Eurovision Song Contest – Public Viewing
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 ab 20:30 Uhr
Wo? Rosa
Eintritt? frei
Was? Melodic-Techno-Duo
Wann? Sonntag, 12. Mai 2024 ab 0:30 Uhr
Wo? Rosa
Eintritt? frei
Was? ĀLLY, Kĥãlĩfã & Zãllĩx – Techno
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 ab 23:59 Uhr
Wo? Rosa
Was? Himmelfahrts Kommando
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024, 14-22 Uhr Open Air & ab 22 Uhr im Club
Wo? Bunker
Was? Psytrance Floor
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 ab 23 Uhr
Wo? Bunker
Was? Karaoke Night
Wann? Montag, 06. Mai 2024 ab 20 Uhr
Wo? Studentenclub Kiste
Eintritt? frei
Was? Eurovision Song Contest Warm Up
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 ab 22 Uhr
Wo? Geographenkeller
Eintritt? 2€
Was? Karaoke Nacht
Wann? Montag, 06. Mai 2024 ab 21 Uhr
Wo? Ravic
Hier habt ihr die Veranstaltungen des Nordischen Klang 2024 für diese Woche im Überblick. Viel Spaß!
Veranstaltungen
Was? KinderKlang: 12 Stockwerke. Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 9 Uhr & 11 Uhr
Wo? Stadtbibliothek (Anmeldung erforderlich!)
Was? Erzählen in Kriegszeiten. Skandinavisch-deutsche Perspektiven
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 10 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Filmclub Casablanca: Wald: Sinfonie
Wann? Montag, 06. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 5€
Was? KinderKlang: Die Wikinger
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 16 Uhr
Wo? Stadtbibliothek (Anmeldung erforderlich!)
Was? Die 11 Fluchten des Madis Jefferson
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 18 Uhr
Wo? Galerie des St. Spiritus
Eintritt? frei
Was? Teams International – Kalaha fest. Hilal Kaya & YrrY
Wann? Dienstag, 07. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Kunstpause – Das Kopenhagener Stammbuch
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 12 Uhr
Wo? Pommersches Landesmuseum
Eintritt? 5€
Was? Crossing Borders – Podiumsgespräch
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 17 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Jazznacht – Maja Mannila Trio & Rahel Talts Quartet
Wann? Mittwoch, 08. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? St. Spiritus
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Partnerstädtekonzert der Musikschulen
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 um 16 Uhr
Wo? Aula der Universität
Eintritt? 11/7/6€
Was? Folk & Swing – Tjango! & Symbio
Wann? Donnerstag, 09. Mai 2024 um 19:30 Uhr
Wo? St. Spiritus
Eintritt? 17/11/6 €
Was? Von Sumé bis Nanook
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 15 Uhr
Wo? Stadtbibiothek
Eintritt? frei
Was? Caspar David Friedrich and the Danish Golden Age
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 17 Uhr
Wo? Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Eintritt? frei
Was? Partnerstädtekonzert der Musikschulen
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 18 Uhr
Wo? Gemeindehaus Hinrichshagen
Eintritt? 11/7/6 €
Was? Ach, Caspar!
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 20 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 12/8/6 €
Was? Ach, Caspar! Baltic Disco Stomp
Wann? Freitag, 10. Mai 2024 um 22 Uhr
Wo? Straze
Eintritt? 2 €
Was? KinderKlang: Janine Strahl-Oesterreich liest
Wann? Samstag, 11. Mai 2024 um 10:30 Uhr
Wo? Stadtbibliothek
Eintritt? frei
Was? Caspar David Friedrichs Rückenfiguren und die Folgen
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Der 32. Nordische Klang ist am 14. Mai zu Ende gegangen. Künstler*innen aus ganz Skandinavien machten das Festival zu einem großartigen Erlebnis. Der Fokus des Festivals lag unter anderem dieses Jahr auf der indigenen Gemeinschaft der Sámi und ihrer Kultur.Ob Ausstellungen, Vorträge, Filme oder musikalische Darbietungen, es war für jede*n etwas dabei. Wir haben uns letztere zu Gemüte geführt und wollen nun einige der Eindrücke mit euch teilen.
Ein Beitrag von Marthe Pelz und Hannah van Gerpen
Sámi Sessions: Electro Beats, gepaart mit Joiks
Am 9. Mai trat das Duo Tundra Electro auf. Bestehend aus der sámischen Sängerin Ingá-Máret Gaup-Juuso und dem norwegischen Musiker und Komponisten Patrick Shaw Iversen, sorgten sie mit ihrer Mischung aus Electro Beats und eingespielten Flötentönen, Klängen klassischer indischer Musik, sowie eindrucksvollem Gesang für Gänsehautmomente. Wir hatten zeitweise das Gefühl nachts unter freiem Himmel in der Tundra in die Weiten zu wandern oder um ein Feuer herumsitzend den wundersamen Klängen zu lauschen.
Dieser Gesang wird als ‚Joik‘ bezeichnet und ist eine uralte Tradition der Sámi, welche seit Generationen weitergegeben wird. Er erinnert ein wenig an das bayerische Jodeln – nur in cool. Ingá-Máret sang ihn mit einer Inbrunst und Kraft, durch die ihre Vorfahren durch sie mitzusingen schienen. Sie erzählte uns mit ihrem Joik Geschichten aus ihrer Heimat, über die Kultur und die Lebensweise der Sámi, um so die sámische Sprache und Traditionen am Leben zu erhalten.
Patrick Shaw Iversen, der die Musik komponierte, tobte sich dazu an der Flöte aus. Sein eigener Stil, zusammen mit seinem Interesse an Elektronik und Live-Sampling, gaben den Flöten – denn er spielte bestimmt ein halbes Dutzend verschiedener – einen modernen Klang, der sich nahtlos in die Electro Beats einfügte. Zusammen begeisterten sie das Publikum und werden hoffentlich nicht das letzte Mal nach Greifswald gekommen sein. Ein großes Bravo von unserer Seite!
Es folgte der anschließende Act des Abends: Áilu Valle & Boogiemen. Áilu Valle ist ein sámischer Rapper und einer der ersten seiner Kunst überhaupt. Zusammen mit dem Trio Boogiemen rockten sie in traditionellen sámischen Outfits die Bühne und machten ordentlich Stimmung. Der Platz vor der Bühne wurde bald offiziell zum Dancefloor erkoren.
Áilu stammt aus Anár, auf der finnischen Seite von Sápmi, und rappt auf Nordsaamisch, Finnisch und Englisch. Seine Texte handeln von Dingen wie Klimawandel, Kolonialismus oder Umweltbedrohungen. Er zögert nicht davor schwierige Themen anzusprechen und seine Meinung kundzutun. Ein bisschen schade war, dass wir die Texte nicht verstehen konnten. So wirkten manche Songs sehr repetitiv, besonders da Rhythmus und Rapflow bei den meisten Songs gleichblieben. Untermalt wurde sein Rap allerdings mit Samples von Geräuschen aus der Natur wie Wasser, Wolfsgeheul oder Vogelgesang – eine akustische Darstellung der Beziehung der Sámi zu ihrer Umwelt. Ziemlich cool!
“The natural is the devil, the shoes shield from reconnecting / And that furthers the chronic fobias and fallacies”
Àilu Valle in Ancestors
Wer mehr von Áilu Valle hören möchte, da geht’s lang.
Schwedische Jazznacht: Pianoklänge vom Feinsten
Das St. Spiritus öffnete am 11. Mai seine Pforten für das Landæus Trio. Im ausverkauften Saal spielte der schwedische Pianist und Komponist Mathias Landæus, zusammen mit Johnny Åman am Kontrabass und (vertretend) dem renommierten deutschen Schlagzeuger Heinrich Köpperling. Der Weltklasse-Jazzpianist und -Improvisator ist eine wichtige Figur im Stockholmer Jazzmilieu. Er trug mit seinen Gründungen verschiedener neuer Spielstätten in Schweden massiv zur Verbreitung der Jazzszene bei.
Auf eine originelle und verspielte Weise entführten die drei die Zuschauenden für kurze Zeit in die Welt des Pianojazz. Mal sehr ruhig und klangvoll, mit ungemein zarten Pianotönen, und mal unruhig und gewollt disharmonisch wie ein Bienenschwarm, kreierten Piano, Bass und Schlagzeug ein brillantes Zusammenspiel. Besonders toll waren die Improvisationseinlagen anzuhören und anzuschauen, denn die drei spielten so gut und mit einer so offensichtlichen Freude, dass man nicht anders konnte als begeistert zu lauschen. Ich empfehle sehr das einmal bei der nächsten Gelegenheit live selbst zu erleben. Ein musikalischer Festschmaus!
Das Landæus Trio sind übrigens die musikalischen Botschafter von Greifswalds schwedischer Partnerstadt Lund beim Nordischen Klang 2023!
Wer mehr von der Jazzluft schnuppern möchte, dem empfehlen wir hier reinzuschauen.
Schwedische Jazznacht: Swing and Sing!
Es folgte das Stella Gustin Quartett, bestehend aus Milos Lindegren am Klavier, Hilda Nordkvist am Kontrabass, Mattias Nyman am Schlagzeug und natürlich Stella Gustin, eine durchstartende 22-jährige Jazzsängerin mit einer Begeisterung für Swing und Storytelling aus Schweden. Zusammen gaben sie an diesem Abend ihr Deutschland-Debut in Greifswald. In funkelnder Abendgarderobe spielten Stella und ihre Band swingende Standards aus dem Great American Songbook in andersartigen, eigenen Arrangements.
Stella beindruckte nicht nur mit ihrer Ausstrahlung an diesem Abend, sie gab auch einen äußerst starken Gesang zum Besten. Mit einlullender, melancholischer Stimme sang sie über verlorene Liebe, Schmerz und Sehnsucht, in Songs wie „You can have him“ oder „Everybody’s song, but not my own“. Dann wiederum nahm das Tempo an Fahrt auf und weiter ging es mit rhythmischen, schnellen Liedern, die von der Lust am Leben und dem Rausch der Liebe erzählten. Dabei war Stellas ‚scat‘ besonders schön anzuhören. ‚Scat‘ ist eine spezielle improvisierte Form des Singens ohne Wortbedeutungen, mit rhythmischer und melodischer Aneinanderreihung von Silbenfolgen (also so etwas wie du-da-dub-di-du-schu-bi-du-da).
Das war´s noch nicht. Es folgt noch ein zweiter Artikel, mit weiteren musikalischen Impressionen des Nordischen Klangs. Bis dahin könnt ihr mal bei allen erwähnten Künstler*innen reinschnuppern oder euch hier über alle informieren, die beim Festival dabei waren.
Vom 5. bis zum 14. Mai 2023 heißt es in unserer schönen Hansestadt erneut: „Välkommen“, „Tervetuloa“ oder einfach „Willkommen“ an alle Liebhaber*innen der nordischen Länder und Kulturen. Zum 32. Mal ist Greifswald Schauplatz des Kulturfestivals „Nordischer Klang“ und wartet dazu mit einem vielfältigen Programm aus Musik, Bühnenkunst, Ausstellungen, Wissenschaft und Lesungen, Filmen und Kinderprogramm auf.
Im vergangenen Jahr durften sich die Besucher*innen des Nordischen Klangs an einem bunten Repertoire im Zeichen Norwegens erfreuen. 2023 geht die Schirmherrschaft des Festivals an Schweden über, welches seit dem 1. Januar auch den Posten der EU-Ratspräsidentschaft innehat. Gerade in unsteten, durch Krieg geprägten Zeiten stehe der Nordische Klang für Menschlichkeit und ein friedliches, kreatives Miteinander – so die schwedische Kulturministerin Parisa Liljestrand. Unter dem Motto eines modernen, weltoffenen Nordens begeistern Kulturschaffende aus insgesamt fünf skandinavischen Ländern und weiteren Ostsee-Anrainerstaaten mit ihrer künstlerischen Qualität.
Feierlich eröffnet wird der Nordische Klang am 5. Mai (18:00 Uhr) durch den schwedischen Botschafter, zusammen mit den Ratspräsident*innen des Schirmherrschaftslandes und Vertreter*innen der Landesregierung. Für einen besonderen musikalischen Auftakt aus Afrobeat, Reggae, Dancehall und Pop sorgt dabei das künstlerische Multitalent Aurelia Dey mit ihrem 18-köpfigen Großensemble „Avenue“, inklusive Tänzerinnen, Bläsersektion, Geigen und Chor.
Wer den Beginn des Festivals allerdings so gar nicht abwarten kann, darf bereits ab Mittwoch, dem 3. Mai, um 18:00 die Ausstellungseröffnung „Images that change the world“, mit Fotografien von Tomas Gunarsson (Schweden) in der Greifswalder Rathausgalerie bewundern. Im Anschluss, um 20:00 Uhr, bietet die STRAZE mit ihrem SimsalaSlam ein Programm zur Wortkunst des Nordens.
Auch kulinarisch hat der Nordische Klang wieder einmal einiges zu bieten! Beteiligt sind am Festival diverse Greifswalder Cafés und Restaurants, u.a. die Brasserie Hermann, das Café & Restaurant Lichtblick und das Café Küstenkind. Einen Einblick in die angebotenen Spezialitäten gibt es im Programmheft ab Seite 35.
Vom 5. bis zum 15. Mai richtet sich der KinderKlang mit verschiedenen Lesungen, Filmvorführungen und Ausstellungen in der Greifswalder Stadtbibliothek an die kleinen Festivalbesucher*innen und ihre Familien. Zudem ist der Eintritt bei allen Konzertveranstaltungen des Nordischen Klangs für Kinder bis einschließlich 12 Jahre, nach vorheriger Anmeldung unter organisation-nokl@uni-greifswald.de, frei.
Na, neugierig geworden? Die komplette Zusammenfassung des Festivalprogramms gibt es hier. Ab einem Besuch von zwei Veranstaltungen wird den Besucher*innen des Nordischen Klangs der Kauf einer KlangKarte empfohlen, die ausgewählte Programm-Besuche auf 5 € reduziert. Alle weiteren Infos zu Tickets und Vorverkauf gibt es hier.
Am Samstag, den 14.05.2022, fand das Abschlussfest des Nordischen Klangs im St. Spiritus statt, welches ein voller Erfolg war. Eingeladen waren dabei drei Bands. Gestartet haben um 18 Uhr bei strahlendem Sonnenschein im Innenhof des St. Spiritus Mall Girl aus Norwegen, als zweite Band war Whatclub von den Åland-Inseln am Start und das Finale gaben Lexsoul Dancemachine aus Estland in den Innenräumen des Veranstaltungsorts, wobei die Bands jeweils andere Musikrichtungen spielten.
Mit diesem Fest hat der Nordische Klang einen wirklich gebührenden Abschluss gefeiert. Die meisten der Zuschauer*innen haben irgendwann an diesem Abend mindestens einmal das Tanzbein geschwungen und durch die verschiedenen Musikgenres der Bands war auch für jede*n etwas dabei, was sich auch darin widergespiegelt haben könnte, dass das Publikum bunt gemischt war und alle Altersklassen vertreten waren. Seit Freitag war das Abschlussfest mit 250 Karten restlos ausverkauft, wobei eine normale Karte 18 Euro, ein Studierendenticket 12 Euro und ein Ticket mit Klangkarte 5 Euro gekostet hat.
Die erste Band des Abends – Mall Girl
Die erste Band des Abends war auch die jüngste, sowohl vom Alter der Bandmitglieder als auch vom Alter der Band selbst her. Mall Girl ist eine Indie-Rock-Band aus Oslo in Norwegen, die seit Herbst 2017 zusammenspielen. Erst vor kurzem, am 29. April 2022, ist ihr Debütalbum Superstar bei Jansen Records erschienen. Für die Band war der Auftritt sogar der erste außerhalb Skandinaviens. Auch in Zukunft würden sie gerne wieder in Deutschland spielen, aber aktuell sind hier noch keine weiteren Konzerte geplant. Bei ihren Liedern möchte man sich bewegen und den Klängen dieser talentierten, jungen Menschen lauschen. Man hat bei den Mitgliedern, gerade auch bei Eskild gemerkt, dass sie ihre Musik richtig fühlen. Da macht es als Zuschauer*in noch viel mehr Spaß, ihnen zuzuhören. Für alle, die nicht auf dem Konzert waren, ist hier ein Video, das ihr euch ansehen könnt, um einen Eindruck von der Band zu erhalten.
Als ich den Gitarristen Eskild nach dem Auftritt fragte, wie sie auf ihren Bandnamen gekommen sind, erzählte er mir, dass die Sängerin Bethany bei einer Probe den Namen vorschlug, ihn alle auf Anhieb cool fanden und dass ihnen am Namen gefällt, dass jede*r eine andere Assoziation mit diesem Begriff hat. Für ihn steht er für Spaß und Verspieltheit, was die Band für ihn repräsentiert. Allen Fans der Band fiel sicherlich auf, dass die Schlagzeugerin Veslemøy bei dem Auftritt nicht dabei war. Der Grund dafür war, dass sie als bekannte Schlagzeugerin in verschiedenen Bands spielt und am gleichen Tag mit einer anderen Band auf einem Jazzfestival einen Auftritt hatte. Der Schlagzeuger, der beim Nordischen Klang ihren Platz eingenommen hatte, hatte laut Eskild bereits mit der Band zusammengespielt, sodass die Konstellation gut gepasst hat.
Als letzte Frage stellte ich allen drei Bands folgende Frage: Wo wird die Band idealerweise in fünf Jahren sein? Eskild antwortete mir darauf, dass sie drei weitere Alben veröffentlicht haben und ausverkaufte Konzerte überall in Europa spielen. Meine Daumen sind gedrückt, dass dieser Traum in fünf Jahren Wirklichkeit geworden ist. Ich bin gespannt, was sie in den nächsten Jahren noch zaubern werden und möchte noch mehr von ihnen hören!
Die zweite Band des Abends – Whatclub
Nach einer Pause folgte das Quartett Whatclub von den Åland-Inseln, welche Gypsy-Jazz spielt. Ihr Stil stammt vom Hot Club de France, wovon auch ihr Bandname inspiriert wurde: Überall gibt es Hot Club Bands, sie wollten sich selbst aber nicht den gleichen Namen geben und dachten sich „What Club“? Angefangen hat die Band als Trio 2006/2007, Andreas Nyberg kam dann 2010/11 dazu. Es war für die Band auch das erste Mal, dass sie in Deutschland einen Auftritt hatten, was sie ebenfalls in Zukunft gerne wiederholen würden. Wie jede der drei Bands waren auch sie vom Publikum begeistert. Sie fanden es vor allem schön zu sehen, dass die Leute das Tanzen angefangen haben und sie so Kontakt mit den Zuschauer*innen aufnehmen konnten. Im Gegensatz zu den Bands vor und nach ihnen war ihre Musik etwas ruhiger, aber auch zu ihrer Musik konnte man sich bewegen und sich von ihr tragen lassen. Unter diesem Link findet ihr ein Video von einem Live-Auftritt der Band, falls ihr sie nicht auf dem Konzert gehört habt.
Auf meine Frage, wo die Band in fünf Jahren sein wird, antworteten alle Bandmitglieder, dass sie immer noch zusammenspielen wollen und weiterhin tolle Konzerte geben wollen, wie an diesem Abend. Ich wünsche ihnen, dass auch ihr Wunsch in Erfüllung geht und sie noch viele Menschen mit ihrer Musik begeistern können und zum Tanzen anregen können.
Die dritte Band des Abends – Lexsoul Dancemachine
Für die letzte Band ging es nach drinnen, worüber ich sehr froh war, da es mittlerweile doch ziemlich frisch draußen wurde. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Band den Zuschauer*innen draußen genauso eingeheizt hätte wie drinnen. Lexsoul Dancemachine aus Estland, die es seit 2013 gibt und die bereits drei Studioalben veröffentlicht haben, spielen vor allem Funk gemischt mit Soul, in ihren Liedern mischen sich aber oft mehrere Genres.
Eigentlich sollten sie bereits 2019 zum Nordischen Klang kommen. 2022 hat es nun endlich geklappt und das Warten hat sich mehr als gelohnt! Die Band wurde laut den Veranstaltenden absichtlich ans Ende des Abends gestellt, da sie dafür bekannt sind, ihr Publikum mit ihrer Live-Performance auszulaugen. Das kann ich bestätigen! Schon nach den ersten Takten ihres ersten Songs waren die Zuschauer*innen wie elektrisiert und in den Bann der Tanzmaschine gezogen; sie machten ihrem Namen also alle Ehre. Es gab sogar Zuschauer*innen, die nur wegen Lexsoul Dancemachine zu dem Abschlusskonzert gekommen sind. Ich muss auch sagen, dass mir die Band am besten gefallen hat, einfach weil ich richtig abtanzen konnte und sie so gute Stimmung gemacht haben! Aber nicht nur die Zuschauer*innen haben getanzt! Nein, auch einzelne Bandmitglieder haben immer wieder auf der Bühne getanzt, womit sie so viel Energie versprühten, die sich natürlich auf das Publikum übertragen hat. Mir ist auch völlig schleierhaft, wie der Keyboarder Joonas Mattias Sarapuu es geschafft hat, nebenbei zu tanzen. Ich habe selbst Klavier/Keyboard gespielt, musste dabei jedoch immer ganz still sitzen. Aber gut, schließlich steht auch er auf der Bühne und nicht ich. Ihr Konzert ging mit tosendem Applaus und zwei Zugaben zu Ende. Ich und viele andere hätten am liebsten noch viel länger getanzt. Wer nicht auf dem Konzert war, sollte sich unbedingt einen Live-Auftritt von ihnen anschauen.
Aber wie kamen sie überhaupt auf ihren Bandnamen? Darauf antwortet der Leadsänger Robert Linna, dass ihr Bassspieler Martin Laksberg heißt, den sie „Mister Lex“ nennen. Daraus haben sie schließlich den Bandnamen zusammengesetzt: Er steht für das, was sie musikalisch ausmacht. Auch sie hoffen, dass sie wieder in Deutschland spielen werden, sie sind wohl auch schon für nächstes Jahr für ein paar Festivals gebucht. Und wo möchte Lexsoul Dancemachine in fünf Jahren sein? In fünf Jahren machen sie gerade eine Welttour und geben das Abschlusskonzert in Greifswald. Besser hätte Robert Linna darauf nicht antworten können. Das Abschlusskonzert hier in Greifswald! Wenn es soweit kommt, werde ich auf jeden Fall dabei sein! So oder so möchte ich die Band unbedingt noch einmal erleben, im besten Fall jedoch nicht erst in fünf Jahren.
Fazit
Beim Schreiben des Artikels war ich immer noch beschwingt von diesem wirklich tollen Abend! Es war so schön, einfach mal wieder ausgelassen zu tanzen, ganz ohne Maske! Laut den Veranstaltenden sind sie auf einem Niveau von vor Corona angelangt und ihre Erwartungen an das Festival wurden übertroffen. Ich würde sagen, da ging es nicht nur den Veranstaltenden so! Ich muss jedoch gestehen, dass ich vor dem Konzert keine der Bands kannte (abgesehen davon, dass ich mir auf der Seite vom Nordischen Klang die verlinkten Videos angeschaut habe) und dachte, dass es ein netter, entspannter Abend werden würde. Aber meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen! Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel tanzen würde und SO viel Spaß haben würde. Es war auch wirklich erfrischend, mal andere Musik zu hören, als die, die täglich im Radio kommt, oder die man in eigenen Playlists hat und die dazu noch super klingt und die Füße in Bewegung versetzt. Man hat gemerkt, dass alle Bands einfach lieben, was sie tun und Spaß daran haben. Diese Energie hat sich natürlich auch auf das Publikum übertragen. Am liebsten hätte ich noch bis in die frühen Morgenstunden weiter getanzt. Ich wollte nicht, dass dieser Abend endet. Auch alle Bands waren vom Publikum begeistert, was natürlich nur widerspiegelt, dass das Publikum sie toll fand. Mir hat das Konzert auch erneut gezeigt, dass es einfach etwas anderes ist, eine Band live anzuhören, man wird viel mehr mitgerissen. Deshalb kann ich einer Zuschauerin, die zu mir sagte, dass es solche Konzerte in Greifswald öfters geben sollte, voll und ganz zustimmen! Wer es dieses Jahr zu keinem der Konzerte geschafft hat, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, nächstes Jahr unbedingt zu mindestens einem zu gehen, selbst wenn ihr die Bands davor nicht kennt. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Ich bin zu einem absoluten Fan geworden, nicht nur von den Bands, sondern auch vom Nordischen Klang. Ohne den Nordischen Klang hätte ich diese drei tollen Bands wahrscheinlich nie entdeckt, da wäre mir und den anderen sehr viel entgangen. Ich danke euch von Herzen dafür, dass ihr euch dieses Konzept überlegt habt und diese Bands eingeladen habt! Jedoch bin ich – und da schließen sich mir zweifellos viele der Zuschauer*innen an – der Meinung, dass ihr eine Regel unbedingt brechen müsst: nämlich, dass eine Band nur einmal beim Nordischen Klang auftreten darf. Vor allem Lexsoul Dancemachine würden bestimmt sehr viele gerne noch einmal hören!
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