Arndt auf der Bühne

Arndt auf der Bühne

Das diesjährige Theater im Hörsaal beginnt mit starkem Konjunktiv.
Recherchiert und geschrieben von einer Studentin und Darstellerin stellt die Theatergruppe des StuThe dar, wie das Leben Ernst Moritz Arndts ausgesehen haben könnte.

Die Theatervorstellung beginnt mit einzelnen Szenen aus dem Leben Arndts. Bemerkenswert dabei ist die immer wechselnde Besetzung – jeder Darsteller und jede Darstellerin hatte mindestens einmal den Hut auf.

Der Raum, der Hörsaal in der Wollweberstraße 1, wurde vielseitig genutzt. Mal von oben, von der Seite und von vorne überzeugten die Darstellenden mit lauter, klarer Stimme und großartiger Mimik. Zusätzlich wurden Ton- und Filmsequenzen unterstütztend eingesetzt.

Am Ende des ersten Aktes werden plötzlich Argumente der Namensdebatte um die Universität Greifswald laut.
Nach der 15 minütigen Pause folgt auf einmal wieder ein Zeitsprung in den Streit zwischen Ernst Moritz Arndt und seinem Sohn Carl Siegerich Arndt. Der Streit entsteht durch das vermeintliche Unpolitischsein des Sohnes.
Die Darstellenden zeigten die Geschichte und den Konflikt mit besonderer schauspielerischer Performance.

Das Publikum war sehr durchmischt: alte und junge Damen und Herren sind dem Stück aufmerksam gefolgt und lachten auch mal an der ein oder anderen Stelle.
Die Theatergruppe besteht aus Studierenden, die durch Hedwig Golpon begleitet wurden. Das Stück unterstützten Ingo Arnstedt, der NDR und die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft e. V.

Falls Ihr genauer wissen wollt, wie das die Gruppe des StuThe das Leben des einstigen Namenspatrons der Uni darstellt, seht Ihr heute Abend um 20 Uhr nochmal im Hörsaal der Wollweberstraße 1. (Preis 5€/8€)

Beitragsbild: Anne Frieda Müller; Bilder: StuThe e.V.

Monsieur Claude Teil 2 – Immer für eine Überraschung gut

Monsieur Claude Teil 2 – Immer für eine Überraschung gut

Wer erinnert sich nicht mit einem Schmunzeln an die Komödie Monsieur Claude und seine Töchter aus dem Jahr 2014? Nach fast fünf Jahren folgt ab dem 04. April der zweite Teil. Auch im CineStar Greifswald wird der Film am 03. April in einer Preview (CineLady) um 19:45 Uhr gezeigt und am Tag darauf dann regulär.

© Neue Visionen Filmverleih

Erinnern wir uns kurz zurück. Da haben wir Claude Verneuil und seine zauberhafte Frau. Beide unglaublich stolz auf ihr Frankreich. Und dann noch ihre vier zauberhaften Töchter Isabelle, Laure, Odile und Ségolène, für die sich Claude nichts sehnlicher wünscht, als gute französische Ehemänner. Was er letztlich bekommt, daran konnten wir uns im ersten Teil erfreuen.

Der zweite Teil setzt eigentlich da an, wo der letzte Teil aufhört. Dieses Mal liegt der Fokus auf David, Rachid, Chao und Charles, die nicht mehr so glücklich in Frankreich sind. Alle vier fühlen sich als Teil der französischen Gesellschaft und gleichzeitig auch nicht, aufgrund ihrer Herkunft. Sei es Rachid, dessen einzige Mandanten Frauen sind, die ihr Recht auf eine Burka durchsetzen möchten oder der erfolglose Schauspieler Charles, der seine Zukunft als erster Schwarzer in Bollywood sieht. Worauf wir plötzlich eine nur noch walkende Marie Verneuil sehen.

© Neue Visionen Filmverleih

Claude, der die Ehemänner seiner Töchter mittlerweile als einen Teil seiner Familie ins Herz geschlossen hat, versucht alle mit einem verrückten Plan in Frankreich zu halten.

Wir können uns wieder auf wunderbar überspitzte Monologe und lustige Szenen freuen.

Aber auch Homosexualität wird dieses Mal auf humoristische Weise eine tragende Rolle als zweiten wichtigen Handlungsstrang spielen.

© Neue Visionen Filmverleih

Ich persönlich finde den zweiten Teil sehr gut umgesetzt. Er kommt, wie viele Filme, nicht an den ersten Teil heran, schafft es aber trotzdem ein würdiger zweiter Teil zu sein. Man ist dem Stil treu geblieben und schafft es erneut, auf lustige Art sämtliche Klischees aufzuführen. Der Schwerpunkt liegt erneut auf kulturellen Unterschieden, die, auch wenn charmant herübergebracht, ebenso einen Funken Wahrheit mit sich bringen.

Wer schon vom ersten Teil begeistert war, der wird sich auch am zweiten Teil definitiv erfreuen. 

Beitragsbild: © Neue Visionen Filmverleih

Arndt soll die Uni verlassen?

Arndt soll die Uni verlassen?

Das Rubenowdenkmal hat eine Restaurierung nötig. Warum nicht gleich den einstigen Namengeber der Uni gleich mit wegrestaurieren?

Jonas Nasem, unser Jurastudent, hat sich auf die Suche nach Machenschaften in der Uni gemacht und ist auf einen Skandal getroffen! Ernst Moritz Arndt soll womöglich komplett der Uni verwiesen werden!

Das Rubenowdenkmal kann dem Greifswalder Wetter nicht trotzen. Es ist innen hohl und mit sehr filigraner Einzelarbeit gebaut – etwas zu filigran für die ständige Wetterbelastung durch Regen und Wind. Deswegen wird es bald eingepackt und zum Restaurator gebracht. Aber womöglich findet ein Bewohner des Denkmals seinen Weg nicht mit zurück vor das Hauptgebäude unserer Universität.

Neben vier Monarchen, denen die Uni Greifswald großen Dank schuldet, sitzen vier Vertreter der Ursprungsfakultäten auf den Ecken des Denkmals, u.a. Ernst Moritz Arndt als Vertreter für die Philosophische Fakultät. Arndt war 1801 Privatdozent an unserer Uni geworden und unterrichtete Geschichte und Philologie. Er selbst studierte schon u.a. an der hiesigen Universität und habilitierte hier.

Nun scheint die Arndt-Ära der Uni Greifswald beendet. Nachdem die Uni den Beinamen seit dem 1.06. 2018 offiziell abgelegt hat und der Name langsam von den offiziellen Schildern verschwindet, scheint es sich ausge“arndt“ zu haben. Nun wohl auch auf dem Rubenowplatz.

Statt Arndt soll Caspar David Friedrich die Philosophische Fakultät auf dem Denkmal vertreten. Schließlich gehört die Kunstwissenschaft auch zur Philosophischen Fakultät und Friedrich bekam 1790 immerhin ein paar Zeichenstunden beim Greifswalder Universitätsbaumeister und akademischen Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp.

Setzt Euch also zur Feier seines 250. Geburtstages und Arndtjahres nochmal im Sonnenschein auf den Rubenowplatz und lächelt Ernst Moritz Arndt bis auf weiteres ein letztes Mal frech zurück.

Was ein spannender 1. April!

Wer wirklich mehr über Ernst Moritz Arndt lernen will, sollte das Theaterstück des StuThe am Freitag und Samstag (5. und 6.04.) um jeweils 20:15 Uhr nicht verpassen! In einem Dokumentartheater folgt die Theatergruppe Arndts Spuren … „bis auf die Bühne“. Diesmal im Hörsaal der Alten Frauenklinik in der Wollweberstraße 1. Eintritt kostet 8€ bzw. 5€ für Studierende.

Beitragsbild: Archiv webmoritz.