Adventskalender Türchen 14: Eine Liebeserklärung an die Winterzeit

Adventskalender Türchen 14: Eine Liebeserklärung an die Winterzeit

Leise rieselt der Schnee.. Es ist wieder soweit. Die Winterzeit ist da, die dicken Winterklamotten wurden aus dem Keller wieder hochgebracht, die Ohrenwärmer und der dicke Schal ergänzen nun unser Outfit. Winterzeit heißt auch die Zeit der Verbundenheit, also: Lasst uns gemeinsam diese Zeit feiern, eine Zeit, die nicht nur frostige Temperaturen und klirrende Winde, sondern auch eine einzigartige Schönheit und einen unvergleichlichen Zauber mit sich bringt. In den Weihnachtsferien offenbart sich für mich mehr als nur eine Pause vom Alltag – es ist eine Zeit der Ruhe, des Zusammenkommens und der Magie.

Die festliche Atmosphäre der Weihnachtsferien

Die festliche Atmosphäre der Weihnachtsferien ist für mich wie ein Zauber, der sich über die Welt legt. Die Straßen erstrahlen im warmen Glanz von Lichterketten und funkelnden Sternen. Überall verbreitet sich eine Atmosphäre der Freude und des Miteinanders. Der Duft von Tannennadeln und Zimt hängt in der Luft und kitzelt die Sinne, während sich das Knistern von brennenden Kerzen in den Häusern mit dem Lachen und den fröhlichen Gesprächen der Menschen vermengt.

Es ist die Zeit der festlich geschmückten Schaufenster, in denen sich funkelnde Weihnachtsdekorationen spiegeln. Die Geschäfte sind erfüllt von aufgeregten Menschen, die nach dem perfekten Geschenk suchen, und die Straßen sind lebendig mit dem Klang von Weihnachtsmusik. In dieser Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Fremden, und ein Gefühl der Verbundenheit breitet sich aus.

Die festliche Atmosphäre der Weihnachtsferien erreicht ihren Höhepunkt in den liebevoll dekorierten Wohnungen und Häusern. Lichterketten schmücken die Fenster, der festlich geschmückte Weihnachtsbaum strahlt im Mittelpunkt des Raumes. Gemeinsames Dekorieren und das Auspacken von lang gehegten Weihnachtsdekorationen werden zu liebgewonnenen Traditionen, die das Zuhause in einen Ort der Geborgenheit und des Glücks verwandeln.

Die festliche Tafel, reich gedeckt mit Leckereien, wird zum Mittelpunkt gemeinsamer Mahlzeiten. Die Freude am Schenken und Beschenkt-Werden verleiht der Atmosphäre eine einzigartige Herzlichkeit. Und wenn sich die Familie um den festlich gedeckten Tisch versammelt, entsteht ein Moment der Harmonie und des Glücks, der die Bedeutung von Liebe und Zusammenhalt unterstreicht.

Die Atmosphäre der Weihnachtsferien ist für mich nicht nur eine äußere Erscheinung, sondern ein Gefühl, das tief in die Herzen der Menschen eindringt und sie verbindet. Es ist die Zeit, in der wir uns an die Werte der Liebe, des Mitgefühls und der Großzügigkeit erinnern und diese mit unseren Liebsten teilen. Diese magische Stimmung ist es, die den Winter und die Weihnachtszeit zu einer unvergesslichen Zeit der Wärme und Geborgenheit macht.

Ja, draußen ist es kalt, aber diese Kälte eröffnet uns die Möglichkeit, uns einzukuscheln und die Wärme gemeinsam zu genießen. Die klare Luft, der glitzernde Schnee unter unseren Füßen – es ist, als ob die Welt für einen Moment stillsteht, um Platz für die Magie des Winters zu machen. Die Winterabende sind wie gemalte Leinwände, auf denen die Sterne in der klaren Nacht tanzen.

Winterliche Abende vor dem Kamin

Gemeinsam vor dem Kamin zu sitzen, in flauschige Decken gewickelt, das Knistern des Feuers im Hintergrund – das sind die kleinen Augenblicke, die den Winter für mich so besonders machen. Die Flammen werfen ein sanftes Licht. Die Wärme des Feuers breitet sich aus und vertreibt die Kälte des Winters. Die Flammen tanzen im Rhythmus der Geschichten, die wir teilen, und die Funken des Feuers spiegeln sich in unseren Augen wider. Die winterliche Kälte draußen wird durch die gemeinsame Wärme drinnen zur unwichtigen Nebensache, während wir uns in der Intimität des Kaminlichts verlieren.

Es sind die Geschichten, die an solchen Abenden zum Leben erwachen. Geschichten von vergangenen Abenteuern und gemeinsamen Erlebnissen. Der Kamin wird zum Hintergrund für unsere Gedanken und Träume. Wir tauchen in die Vergangenheit ein und träumen von der Zukunft, während das Knistern des Feuers uns begleitet.

Der Duft von brennendem Holz vermengt sich mit dem Aroma von dampfendem Tee oder heißer Schokolade. Mmm.. Tassen klirren leise, und der Dampf steigt auf, während wir die winterliche Stille durchbrechen. Es sind die winterlichen Abende vor dem Kamin, die uns in einen Zustand der Gelassenheit versetzen. Die Welt draußen mag kalt und unberechenbar sein, aber hier, in unserer kleinen Oase vor dem Kamin, erfahren wir ein Stück Paradies. Es ist die Art von Abenden, die Erinnerungen schaffen und die uns daran erinnern, dass es in der Einfachheit des Augenblicks eine Fülle von Glück gibt. In diesen Momenten wird der Winter nicht nur erträglich, sondern zu einer Zeit des gemeinsamen Wohlbefindens und der Liebe.

Winterliche Reflexion und Vorfreude auf das Neue Jahr

In den letzten Tagen des Jahres, zwischen den festlichen Feierlichkeiten und den gemütlichen Stunden vor dem Kamin, entfaltet sich eine Zeit der winterlichen Reflexion. Der Glanz der Weihnachtslichter verblasst allmählich, und ein stiller Moment der Besinnung tritt ein. Wir schauen zurück auf das vergangene Jahr, auf die Höhen und Tiefen, die uns geprägt haben. Jeder Augenblick wird zu einem funkelnden Stern in der Erzählung unserer Geschichte.

In dieser Zeit der Rückbesinnung wird der Blick nach vorne gerichtet – auf die unbeschriebenen Seiten des neuen Jahres, die sich vor uns ausbreiten. Wir stehen an der Schwelle des Unbekannten, und die Vorfreude auf das, was kommen mag, erfüllt uns mit einem Gefühl der Neugier und Aufregung. Es ist eine Zeit, in der wir uns bewusst werden, wie kostbar die gemeinsamen Momente sind. Die Erfahrungen, die wir geteilt haben, werden zu Bausteinen, die die Brücke in das Neue Jahr tragen.

Möge das kommende Jahr genauso reich an Liebe, Wärme und gemeinsamen Abenteuern sein wie der Winter, den wir gerade erleben! <3

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

moritz.vorpommern: zu Fuß unterwegs im Süden von Hiddensee

moritz.vorpommern: zu Fuß unterwegs im Süden von Hiddensee

Im Mai 2023 habe ich mit einem Freund einen Tagesausflug zur Insel Hiddensee unternommen. Da er aufgrund einer Armverletzung nicht Fahrrad fahren konnte, waren wir nur zu Fuß unterwegs und konnten so nur den südlichen Teil der Insel sehen, den dafür genauer.

Landschaft

Unser Hauptziel war es die wunderschöne Landschaft der Insel zu erkunden. Mein Freund war bereits zuvor einige Male auf Hiddensee, kannte also einige der schönen Stellen bereits. Wir sind mit der Fähre in Neuendorf, dem südlichsten Hafen der Insel, angekommen. Hiddensee ist in Ost-West-Richtung nur wenige hundert Meter lang, in Nord-Süd-Richtung dagegen mehrere Kilometer. Alle Häfen liegen an der Ostküste. Von Neuendorf aus gingen wir zunächst durch das Dorf und zwischen kleineren Wiesen und Weiden hindurch zur Westküste mit Sandstrand. Dieser erstreckt sich über mehrere Kilometer und, wenn man nach Norden guckt, kann man die dortigen endmoränen Hügel und den Leuchtturm sehen. Der Strand selbst ist sehr schön und der Weg dorthin verläuft unmittelbar vor der Küste über einen leichten Hügelkamm, der mit Hagebutten und anderen Büschen bedeckt ist.

Von der Westküste auf Nord-Süd-Höhe Neuendorfs aus gingen wir durch das Inland weiter nach Norden. Die Landschaft ist geprägt von leichten Erhebungen, Weiden, Wiesen und Büschen. Auch durch ein kurzes Waldstück sind wir gegangen. Zwischendurch sind wir immer wieder zum Strand an der Westküste gegangen. Der Ausblick blieb dabei durchgängig sehr ähnlich. Ein landschaftlicher Höhepunkt war eine leicht hügelige Heidelandschaft. Dort wachsen kleinere Heidepflanzen und dazwischen immer wieder Büsche und kleinere Bäume. Das Panorama ist sehr schön.

Ziemlich direkt an diese Heidelanschaft schloss sich bereits das nächste landschaftliche Highlight an. Nördlich der Heide- befindet sich eine Dünenlandschaft, die in ihrem Süden in die Heidelandschaft übergeht, sodass ein fließender Übergang besteht.

Zwischen den Dünen wachsen Gras und weitere Heidepflanzen. Durchzogen wird diese Landschaft immer wieder von kleinen Nadelwaldflächen. Es ist ein sehr schöner Anblick.

Nach diesem landschaftlichen Höhepunkt kamen wir in das Dorf Vitte, dem größten Ort auf Hiddensee und nördlichsten Punkt unserer Wanderung. Nach dem Kauf eines Fischbrötchens, fuhren wir von dort mit dem Bus zurück nach Neuendorf und sahen uns dort erneut den Strand an.

Anschließend gingen wir von dort aus nun nach Süden an der Ostküste entlang. Dabei kamen wir in eine Wasserlandschaft, in der sich östlich von uns die Meeresküste und westlich von uns größere Seen befanden. Auch das war ein schöner Ausblick.

Nach diesem letzten landschaftlichen Highlight konnten wir in Neuendorf noch ein Eis essen, bevor wir mit der Fähre zurück zum Festland fuhren. Wir haben sehr schöne Landschaften gesehen.

Verkehr

Ein weiterer Vorzug der Insel Hiddensee ist die Autofreiheit. Autos dürfen dort nur in Ausnahmefällen mit Sondergenehmigung, beispielsweise für Paketlieferdienste oder Linienbusse, fahren. Dafür gibt es größere Straßen für Radfahrer und viele kleine Fußwege. Zudem werden Kutschenfahrten angeboten, wozu wir allerdings keine Lust hatten. Diese Ursprünglichkeit im Verkehr macht die Insel zusätzlich sehenswert.

Dörfer

Die Dörfer bestehen größtenteils aus alten, kleinen Einfamilienhäusern, die teilweise noch Reetdächer hatten. Auch das sorgte für eine Atmosphäre der Ursprünglichkeit und einen schönen Ausflug. Es gibt zudem viele Cafés und Restaurants, in denen Tourist*innen speisen können, wozu wir jedoch ebenfalls keine Zeit eingeplant hatten. Uns ging es mehr um die Landschaft, aber wir konnten sehen, dass ein Ausflug mit längerer Essenspause für Personen, die das wünschen, auf Hiddensee auch möglich ist.

Klare Empfehlung

Abschließend kann ich aufgrund dieser Aspekte einen Besuch auf Hiddensee ausdrücklich empfehlen. Es war für mich ein schöner Tag auf einer sehr schönen Insel, die für Liebhaber*innen schöner Landschaften, aber auch für gemütliche Tagestourist*innen viel zu bieten hat.

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Landschaft

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Strände

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Dörfer

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Mobilität zu Fuß

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Empfehlung

Beitragsbild: Allan Kant 

Eine Liebeserklärung ans Spät-Dran-Sein

Eine Liebeserklärung ans Spät-Dran-Sein

Ein Kribbeln im Bauch, ein unverhoffter Glücksmoment, ein wohlig warmes Gefühl. Dafür braucht es nicht immer ein großes Ereignis, vielmehr liegen diese magischen Momente oft verdeckt unter einem Mantel der Gewohnheit und der Selbstverständlichkeit. „Eine Liebeserklärung“ ist unsere Kolumne, in der es darum gehen soll, die vermeintlich einfachsten Dinge dieser Welt wertzuschätzen. Mit ihr bauen wir euch eine zynismusfreie Nische, in die sich hineingekuschelt werden kann, wenn der Alltag einem mal wieder die Daunendecke der guten Laune zu klauen versucht. In diesem Beitrag soll es um die Liebe zum Spät-Dran-Sein gehen.

Das Gefühl, wenn man sich eigentlich zu spät auf den Weg gemacht hat, aber trotzdem noch pünktlich ankommt, ist unbeschreiblich. Es ist wie ein Wettrennen, das man soeben gewonnen hat. Auf einmal fällt die ganze Anspannung ab und zurück bleibt ein Glücksgefühl, das die ganze Aufregung der letzten Minuten komplett wieder wett macht. Man kann also gar nicht anders, als gut gelaunt irgendwo anzukommen – und das ganz ohne Absicht.

Spät dran sein != zu spät sein

Spät dran zu sein heißt also nicht gleich auch zu spät zu sein – zu spät zu sein ist furchtbar und das versuche ich ja eben durch Beeilung zu umgehen. Da hätte man das Wettrennen ja verloren und das Glücksgefühl bliebe aus, um den obigen Vergleich fortzuführen. Natürlich ist es immer auch ein gewisses Risiko, doch mal zu spät zu sein, aber das ist eben das Pokern mit der Zeit und den Ampelphasen (zum Glück ohne Geldeinsatz).

3 gute Gründe fürs Spät-Dran-Sein:

  1. Spät dran zu sein ist immer auch eine Möglichkeit für ein bisschen Alltags-Fitness. Es ist Sport mit einem Nutzen, abseits von körperlicher Fitness. Dies mag für einige genau der Grund sein, weshalb sie nicht gerne spät dran sind, und das ist auch völlig in Ordnung, aber für mich bedeutet es eine Prise Sport an einem Tag, an dem ich mir sonst keine Zeit dafür nehmen würde. In Greifswald sind es nun einmal etwas kurze Wege, aber auch hier kann man meistens ein paar Minuten rausholen und ab und zu neue Bestzeiten für einzelne Strecken setzen.
  2. Man muss (meistens) nicht auf Freund*innen warten. Natürlich ist es nicht unbedingt nett, wenn diese stattdessen auf einen selbst warten müssen, aber daher kommt man ja auch nicht (viel) zu spät. Ich für meinen Teil frage mich allerdings immer, ob ich auch am richtigen Ort bin, wenn ich mal die Erste bin, und dieses verwirrende Gefühl kann ich ja ganz einfach umgehen – und meistens kommen meine Freunde sowieso selbst zu spät und dann kann man natürlich genauso gut darauf spekulieren.
  3. Durch das Spät-Dran-Sein bleibt mehr Zeit zum Fertigwerden. Ja, dieses eine mal zu viel snoozen morgens bringt einem ganz, ganz viel – zumindest rede ich mir das in dem Moment ein. Aber ich kann es mir ja leisten, wenn ich dann gleich mit dem Fahrrad in Höchstgeschwindigkeit fahre – ich mag es übrigens lieber mit dem Fahrrad spät dran zu sein, als zu Fuß. Einmal, als mein Fahrrad kaputt war, musste ich überall hin laufen und obwohl ich mich jedes Mal früher als sonst auf den Weg gemacht habe, war ich doch immer spät dran, weshalb ich schnell angefangen habe, überall hin zu joggen. Auf dem Fahrrad ist es dann doch weniger auffällig, wenn man spät dran ist.

Aber mal ehrlich, Spät-Dran-Sein ist nicht immer super. Ich bin nämlich immer spät dran und das auch bei irgendwelchen Aufgaben, wie für Klausuren lernen. Ich brauche da einfach den Druck und den Stress um irgendwas gebacken zu kriegen. Und bei den paar Malen, die ich doch mal pünktlich aufbreche, muss ich feststellen, dass es doch auch ganz schön ist, mal keinen Stress zu haben. Aber es ist schwer, sich zu ändern und bis dahin werde ich mich weiterhin mit dem Spät-Dran-Sein arrangieren und das Beste draus machen.

Beitragsbild: Simon Wierzba auf Unsplash

Eine Liebeserklärung an das Sonntagsfrühstück

Eine Liebeserklärung an das Sonntagsfrühstück

Ein Kribbeln im Bauch, ein unverhoffter Glücksmoment, ein wohlig warmes Gefühl. Dafür braucht es nicht immer ein großes Ereignis, vielmehr liegen diese magischen Momente oft verdeckt unter einem Mantel der Gewohnheit und der Selbstverständlichkeit. „Eine Liebeserklärung“ ist unsere Kolumne, in der es darum gehen soll, die vermeintlich einfachsten Dinge dieser Welt wertzuschätzen. Mit ihr bauen wir euch eine zynismusfreie Nische, in die sich hineingekuschelt werden kann, wenn der Alltag einem mal wieder die Daunendecke der guten Laune zu klauen versucht. In diesem Beitrag soll es um die Liebe zu Sonntagsfrühstücken gehen.

Sonntag. Für weniger gläubige Menschen der letzte Tag der Woche. Für gläubige Menschen der erste Tag der Woche. Für die meisten Menschen der Tag der Woche, an dem man vor verschlossener Supermarkttür steht. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung hat (im Normalfall) frei. Damit ist der Sonntag der Tag, an dem das Leben ein wenig herunterfährt. Der Tag, den man ein wenig mehr zelebrieren kann, zum Beispiel mit Ausschlafen und einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück.

Das Besondere

Andere Wochentage bringen mehr Verpflichtungen mit sich. Am Sonntag ist man nicht gezwungen, irgendetwas zu machen. Dieser Drang, produktiv sein zu müssen, fehlt. Es ist einfach vollkommen legitim, sich an einem Sonntag mit einem Buch in der Hand an den Strand, aufs Sofa oder in eine Hängematte zu legen. Niemand schaut dich komisch an, wenn du sagst, dass du einfach NICHTS getan hast. Was soll man auch tun, wenn alles geschlossen hat?

Durch die gesetzliche Entschleunigung ist man schlichtweg gezwungen, selbst zu entschleunigen. Zumindest für ein paar Stunden. Von daher: einfach mal tiefenentspannt und langsam in den Tag starten.

Frühstück

Das Frühstück ist durchaus essentiell für einen guten Start in den Tag. Deswegen ist es sicher auch ein furchtbares Zeichen, dass ich meist ohne Frühstück aus dem Haus gehe. Ich habe schon oft versucht, mir das morgendliche Essen anzugewöhnen. Doch bereits während meiner Schulzeit habe ich das Frühstück geskippt. Ich bin morgens halb acht einfach nicht hungrig. Der Hunger kommt dann. Aber eben erst gegen neun oder halb zehn.

Wenn ich ausschlafen kann, stehe ich entsprechend schon leicht hungrig auf. Jackpot! Und dann ist doch so ein ausgedehntes Frühstück mit Eiern und gebratenem Bacon etwas Wunderbares. Der Geruch von frischen Brötchen. Das Knacken der Eierschale beim Aufschlagen. Das erhitzte Öl in der Pfanne. Brötchen, die noch warm sind, wenn man sie in die Hand nimmt. Alles ist so frisch und warm, und wenn man daran denkt, die Butter aus dem Kühlschrank zu nehmen, ist auch diese streichzart.

Alles auf den Tisch

Das Schönste ist, dass es keine Regeln gibt, was auf den Tisch kann. So ein Sonntagsfrühstück kann einfach alles beinhalten. Bei einem klassischen Sonntagsfrühstück denkt man vermutlich an Brötchen, Käse- und Wurstaufschnitt, Aufstriche, Eier und Orangensaft. Doch wie wäre es mit Pancakes? French Toast? Joghurt und Obst? Croissants? Porridge? Ja, auch Bratwürste funktionieren. Der Fanstasie sind keine Grenzen gesetzt. Die einzige Grenze stellt der eigene Magen dar und der Kopf. Die beiden müssen entscheiden, was letzten Endes in der Futterluke landet und wie viel der Körper verkraften kann.

Das perfekte Sonntagsfrühstück

Mein perfektes Sonntagsfrühstück besteht aus frischen Brötchen UND French Toast – so kann man zwei Scheiben Toast und ein Brötchen essen und hat am Ende The Best Of Both Worlds auf dem Tisch und im Magen. Pochierte Eier, die man sich dann auf das Brötchen legen kann und noch ein flüssiges Eigelb haben. Mit Butter natürlich. Frisches Obst, Gurke, ein paar Snack-Tomaties, ein wenig Joghurt, Avocado. Dazu dann noch ein guter Saft und vor allem: guter Kaffee. Diesen Sommer habe ich mir immer zum Sonntag einen leckeren Espresso mit meinem Bialetti gekocht. Auch das entschleunigt. Man wirft nicht einfach das Pulver in die Filtermaschine, sondern muss erstmal die Bohnen mahlen, das Pulver vorsichtig in das Bialetti füllen und dann warten, bis der Espresso auf dem Herd gekocht wurde. Man trinkt seinen Kaffee einfach anders.

Im Sommer darf dieses Frühstück viel zu gern auf dem Balkon, der Terrasse, irgendwo im Freien stattfinden. Im Winter logischerweise drinnen, am Küchentisch mit Kerzenduft und ganz wichtig: in gemütlichen Klamotten. Ich genieße es dabei immer, langsam essen zu können – kein Stress, keine Termine – nur das leckere Essen vor meiner Nase, von dem ich mir wieder viel zu viel auf den Teller gepackt habe. Gut, dass man sich nach einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück auf das Sofa fallen lassen und verdauen kann.

Beitragsbild: David B Townsend auf Unsplash

moritz.playlist: Slipknot

moritz.playlist: Slipknot

Musik – Töne mit Zusammenhang, oder gerne auch ohne. Im Prinzip systematischer Krach. Jede*r hat schon mal Musik gehört, aber was ist die Geschichte hinter den einzelnen Stücken, auch Lieder genannt, und womit verbinden wir sie? Was lösen sie in uns aus und wer hat sie erschaffen? webmoritz. lässt die Pantoffeln steppen, gibt vor, was angesagt ist, und buddelt die versteckten Schätze aus. Unsere Auswahl landet in eurer moritz.playlist.

In der weiten und vielfältigen Welt der Musik gibt es Bands, die nicht nur Klänge erzeugen, sondern auch ganze Bewegungen formen. Eine solche Band ist zweifellos Slipknot. Mit ihrer einzigartigen Kombination aus intensiven Klängen, verstörenden Masken und explosiver Live-Performance haben sie nicht nur das Genre des Nu-Metal geprägt, sondern auch eine treue Anhängerschaft rund um den Globus erobert. Slipknot etablierte sich nicht nur als eine der einflussreichsten Metal-Bands, sondern auch als eine Quelle der Inspiration für Generationen von Musiker*innen und Fans. Egal, ob man von ihren energiegeladenen Konzerten, den tiefgründigen Texten oder der künstlerischen Innovation fasziniert ist – Slipknot ist zweifellos eine Band, die ihre Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen hat und weiterhin hinterlassen wird!

Die Anfänge von Slipknot

Die Ursprünge von Slipknot reichen zurück ins Jahr 1995, als sich in Des Moines, Iowa, eine Gruppe von unkonventionellen Musikern zusammenfand, die entschlossen waren, eine völlig neue Art von Metal zu erschaffen. Die Bandmitglieder trugen von Anfang an nummerierte Overalls und maskierten sich, was nicht nur zur Essenz ihrer Identität, sondern auch zu einem visuellen Markenzeichen werden sollte. Doch erst im Jahre 1999 gelang ihnen mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum Slipknot der Durchbruch. Die Mischung aus aggressiven Riffs, donnernden Schlagzeugen und der charakteristischen Aggressivität von Sänger Corey Taylor schuf eine einzigartige Klanglandschaft, die die Hörer*innen sofort in ihren Bann zog.

Musikalische Entwicklung und Einflüsse

Im Laufe der Jahre hat sich die Musik von Slipknot kontinuierlich weiterentwickelt, ohne dabei ihre ursprüngliche Essenz zu verlieren. Elemente aus verschiedenen Genres wie Metal, Industrial und sogar Punk verschmelzen zu einem vielschichtigen Klangspektrum, das die Band vielfältig und innovativ erscheinen lässt. Alben wie Iowa, Vol. 3: (The Subliminal Verses) und All Hope Is Gone zeugen von dieser kreativen Vielfalt und Reife in ihrer Musik, während sie dennoch ihre rohe Intensität bewahren.

Masken, Musik und Mystik: Slipknots Einzigartigkeit

Was Slipknot von anderen Bands unverkennbar unterscheidet, sind nicht nur ihre musikalischen Innovationen, sondern auch die ikonischen Masken und Kostüme, die jedes Mitglied während ihrer Auftritte trägt. Die Masken dienen nicht nur dazu, die Anonymität der Band zu bewahren, sondern spiegeln auch die individuelle Persönlichkeit eines jeden Mitglieds wider. Sie verstärken die visuelle Dimension ihrer Performances und schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die das Publikum von Anfang an in ihren Bann zieht. Die maskierten Gesichter werden zu Leinwänden für Ausdruck und Kreativität, während die Musik in den Ohren der Zuhörer*innen eine raue, aber dennoch kunstvolle Reise darstellt.

Ein Slipknot-Konzert ist weit mehr als eine bloße musikalische Darbietung. Es ist ein intensives Erlebnis, bei dem die Bandmitglieder ihre Energie und Leidenschaft direkt auf das Publikum übertragen. Die Kombination aus einer explosiven Bühnenshow, ausdrucksstarken Performances und der direkten Interaktion mit den Fans schafft eine Atmosphäre, die man nur schwer vergessen kann. Die Bühne wird zur Arena des Ausdrucks, in der sich die emotionalen Strömungen der Musik mit der Euphorie der Menge vereinen.

Snuff

Das allererste Lied, welches ich mir von der Band vor einigen Jahren angehört habe, war Snuff. Ein Song, der tief in die Seele eindringt und einen emotionalen Strudel auslöst. Dieses Lied zeigt eine ungewöhnliche Facette von Slipknot, eine Band, die oft für ihre Aggressivität und ihr gruseliges Aussehen – im Grunde der schlimmste Albtraum jeder Mutter – bekannt ist. Snuff ist aber ganz anders. Es ist eine ruhigere Ballade, die von verletzlicher Ehrlichkeit und Herzschmerz geprägt ist. Die sanfte Melodie, begleitet von Corey Taylors eindringlicher Stimme, schafft eine intime Atmosphäre, die die Hörer*innen in einen Strudel von Gefühlen zieht. Gääänsehaut pur garantiert!

Was Snuff besonders macht, ist die Art und Weise, wie die Bandmitglieder die Spannung zwischen der ruhigen Musik und den emotionalen Texten nutzen. Der Text drückt die Qual einer gescheiterten Beziehung aus und reflektieren die Dunkelheit der menschlichen Emotionen. Der Song gibt Raum für Selbstreflexion und ermöglicht es den Zuhörer*innen, sich in den lyrischen Zeilen zu verlieren. Snuff erinnert daran, dass Slipknot nicht nur laute Klänge, sondern auch tiefe Emotionen beherrscht.

Hintergrund des Liedes: Während der Vorbereitungen für ihr viertes Album All Hope Is Gone durchlebte Corey Taylor eine schmerzhafte Scheidung und Liebeskummer. Seine Depression zwang ihn förmlich dazu, sich auszudrücken. Taylor beschrieb die Trennung als eine der härtesten Enttäuschungen seines Lebens. Der Verlust fühlte sich an wie ein schmerzhaftes Loch in seiner Brust, und er musste mit diesen Gefühlen umgehen. Snuff wurde Coreys einzigartige Art, diesen Schmerz und die Wut auszudrücken. Im Gegensatz zu früheren Werken von Slipknot zeigt er hier eine melancholische und introspektive Seite anstatt reine Wut.

„It was one of the heaviest disappointments, one of the heaviest heartbreaks I had ever felt. It was one of those things where you knew you weren’t supposed to be together. There was just something there that felt so good and when it was ripped away from you, it just felt like there was a hole in your chest, and knowing that and having to discard those feelings was tough.“

Corey Taylor (2021)

Vermilion, Part 2

Ein Lied, was meiner Meinung nach auch unbedingt in der moritz.playlist drin sein muss, ist Vermilion Part 2. Falls du mal durch eine harte Trennung gehst oder gerade einfach Lust hast auf etwas Melancholie, dann solltest du unbedingt reinhören!

Das Lied ragt als ein markantes Beispiel für die Fähigkeit der Band heraus, komplexe Geschichten und Emotionen in ihrer Musik zu verweben. Dieser zweite Teil der Vermilion-Reihe ist eine düstere und eindringliche musikalische Odyssee und ein Beispiel dafür, wie Slipknot ihre musikalische Vielseitigkeit nutzen, um komplexe Emotionen auszudrücken. Der Song beginnt mit einer düsteren Gitarrenmelodie, die von einem tiefen Bass unterlegt wird. Corey Taylors Gesang drückt eine tief verwurzelte Verzweiflung und Dunkelheit aus, während er die emotionalen Hürden einer obsessiven Besessenheit thematisiert. Die Kombination aus den intensiven Klängen und Taylors Gesang verleiht dem Song eine Art hypnotische und unheimliche Qualität.

Vermilion Part 2 ist eine introspektive Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der Liebe und des Verlangens. Der Text beschreibt eine düstere Sehnsucht nach einer verlorenen Liebe, die in einer Spirale aus Dunkelheit und Obsession gefangen ist. Die Zeilen sind von einer tiefsitzenden Melancholie durchzogen, die die Hörer*innen in eine emotionale Tiefe mitreißt. Die musikalische Gestaltung des Songs verstärkt die düstere Stimmung und lässt die Emotionen förmlich aus den Lautsprechern herausfließen.

Dieser Song ist mehr als nur Musik – er ist eine emotionale Reise, die die Hörer*innen dazu bringt, die dunklen Ecken der eigenen Gefühlswelt zu erkunden. Slipknot zeigt mit diesem Lied, dass sie nicht nur laute Härte bieten können, sondern auch in der Lage sind, musikalisch tiefgreifende Geschichten zu erzählen, die in der Seele widerhallen.

She is everything to me
The unrequited dream
A song that no one sings
The unattainable
She’s a myth that I have to believe in
All I need to make it real is one more reason
I don’t know what to do
I don’t know what to do
When she makes me sad

Vermilion Part 2 (2004)

Beitragsbild: Luuk Wouters auf Unsplash

Umgekrempelt: Spazieren gehen

Umgekrempelt: Spazieren gehen

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt es 8.000 bis 10.000 Schritte pro Tag zu gehen. Jedoch sitzen wir im Schnitt 8 bis 10 Stunden pro Tag und liegen auch gerne mal eine ganze Weile im Bett. Neben der Arbeit oder dem Studium dann noch darauf zu achten, jedes Mal eine bestimmte Anzahl an Schritten pro Tag erfüllen zu müssen, schreckt dahingehend viele Leute ab. Wenn man hingegen ohne jeglichen Zwang, irgendwas zu erfüllen rausgeht, egal für wie lange, dann ist man dem Ganzen schon weniger abgeneigt und kann das Ganze auch etwas mehr genießen. Man geht in diesem Fall lediglich zum Zeitvertreib raus und nicht, um irgendwelche Schrittzahlen voll zu kriegen. Das Ganze nennt sich dann spazieren gehen.

Ein Schritt in die richtige Richtung:

Ich bin früher als Kind oft mit meinem Vater eine Runde Spazieren gegangen, wenn das Wetter schön war. Heutzutage sind Spaziergänge jedoch eher eine Rarität in meinem Alltag geworden. Glücklicherweise haben wir beim webmoritz. ja unsere Kolumne „umgekrempelt”, bei der wir in einer Art Selbstexperiment versuchen unser Leben zeitweise in bestimmten Aspekten umzustellen. Im Vergleich zu anderen Beiträgen in der Kolumne ist spazieren gehen mit Sicherheit nicht ganz so eine große Lebensumstellung. Ich bin jedoch trotzdem der festen Überzeugung, dass es den Alltag in vielerlei Hinsicht bereichern kann. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Ein Spaziergang am Tag hält den Körper fit und stark”. Okay, das Sprichwort hab ich mir ausgedacht, stimmen tut es aber trotzdem, denn tatsächlich soll spazieren gehen dazu beitragen den Kreislauf wie auch das Immunsystem zu stärken. Zudem werden Stresshormone durch Bewegung schneller abgebaut. Klingt doch alles in allem nach einem super „care package“, was man da vom Spazierengehen serviert bekommt. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem täglichen Spaziergang teile ich euch im Folgenden mit.

Ein Spaziergang ist jeden Schritt wert:

Ich habe versucht möglichst viele verschiedene Erfahrungen beim Spazierengehen zu sammeln und bin deshalb möglichst immer zu anderen Uhrzeiten losgegangen und habe auch immer andere Wege eingeschlagen. Einer der Wohl bekanntesten Zeitpunkte, um spazieren zu gehen, ist mit Sicherheit nach dem Essen. Das war tatsächlich früher auch schon immer der häufigste Anlass für mich, um einen Spaziergang zu machen und war auch als der berühmt berüchtigte Verdauungsspaziergang bekannt. Spazieren nach dem Essen ist vorteilhaft, da durch die Bewegung sowohl der Blutzucker im Körper stabilisiert wird, als auch die Verdauung angeregt wird. Auch diesmal bin ich öfters nach dem Essen rausgegangen. Abhängig davon wann man gegessen hat, ist draußen natürlich auch unterschiedlich viel los und man erlebt dahingehend auch jeweils immer andere Sachen. Das Ganze fängt bei den Personen an, die einem über den Weg laufen. Während es mittags öfters ein Rentnerpärchen ist, welches ebenfalls eine Runde durch die Nachbarschaft macht, sind es nachmittags dann schon eher die Kinder, die gerade von der Schule den Rückweg antreten. Abends sind es dann vermehrt die Studis, die geschafft von der Uni nach Hause gehen oder fahren.

Tags und nachts unterwegs:

Das Ganze hängt von der Uhrzeit ab, bei der man rausgeht. Uhrzeit ist auch ein gutes Stichwort, denn, wenn ich es mal zeitlich nicht geschafft habe, nach dem Essen spazieren zu gehen, dann habe ich den täglichen Spaziergang woanders hin verlagert. So war ich unter anderem auch schon früh morgens unterwegs und habe mir noch etwas die Beine vertreten, bevor ich meinen Termin beim Arzt wahrnehmen musste. Die Bewegung hat in jedem Fall geholfen, um schneller wach zu werden. Da ich keinen Kaffee trinke, war der kleine Spaziergang daher ganz passend, denn dadurch bin ich im Wartezimmer beim Arzt nicht direkt wieder eingeschlafen. Ganz früh morgens ist auf den Straßen auch noch nicht so viel los, was den Spaziergang insgesamt natürlich entspannter macht. Ich bin dem Berufsverkehr quasi gerade so noch entgangen, was das Ganze ziemlich stressfrei gemacht hat. Noch ruhiger ist es eigentlich nur nachts gewesen. Auch wenn ich den Nachtspaziergang nur einmal in der ganzen Woche gemacht habe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es der idyllischste unter allen Spaziergängen war. Da nichts draußen los war, war der Spaziergang perfekt, um den Kopf frei zu kriegen und die übrig gebliebenen Alltagssorgen beiseite zu schieben.

Durchnässt und verirrt:

Eine weitere wichtige Erkenntnis, die ich gemacht habe, ist, dass man manchmal doch mehr als nur seine eigenen zwei Beine braucht zum Spazierengehen. Es schadet beispielsweise nicht im Vorhinein mal einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen. Ich hätte das wohl auch hin und wieder mal machen sollen. Die Quittung dafür, dass ich es nicht gemacht habe, habe ich dann kassiert, als ich bei einem abendlichen Spaziergang an einem Feldweg auf einmal von einem Regenschauer überrascht wurde. Ohne Regenschirm oder eine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen, entwickelte sich der gemütliche Spaziergang schnell zu einem 200 Meter Sprint zum nächstgelegenen Baum.

Was ich ebenfalls empfehlen kann, ist für alle Fälle immer ein Handy dabei zu haben. Für viele ist das wahrscheinlich sowieso schon selbstverständlich, da das Smartphone zur heutigen Zeit einen Dauersitzplatz in den Händen der meisten Leute hat. Ich habe bei meinen Spaziergängen aber möglichst immer versucht mein Handy zuhause zu lassen, um jegliche Ablenkungen beiseite zu schaffen. Wir hängen tagtäglich sowieso schon lang genug am Handy, da kann es nicht schaden, wenn man es auch einfach mal aktiv weg legt und sich anderen Dingen widmet. Der Grund, warum ich nun trotzdem empfehle gelegentlich ein Smartphone mitzunehmen, ist für den Fall, dass ihr euch verlauft. Wie ja bereits am Anfang angekündigt, hatte ich mir vorgenommen immer neue Wege einzuschlagen und das habe ich nach Möglichkeit auch gemacht. Jedoch kann es dann auch gerne mal vorkommen, dass man in komplett unvertraute Gegenden hineinspaziert. So fand ich mich zum Beispiel an einem sonnigen Nachmittag im Herzen von Greifswalds Industriegebiet wieder, ohne jegliche Idee, wie ich aus diesem wieder rauskommen sollte. Eventuell könnte ich das alles auch einfach auf meinen manchmal nicht existenten Orientierungssinn schieben. Jedenfalls wäre Google Maps mit Sicherheit eine gute Hilfe gewesen zu diesem Zeitpunkt. Man könnte sich natürlich auch im Vorhinein mit einer bestimmten Gegend vertraut machen, indem man sie sich auf diversen Karten oder im Internet schonmal anschaut, bevor man dorthin geht. Jedoch finde ich, dass es dem Spazierengehen etwas den Sinn wegnimmt, wenn man die komplette Route quasi vorher schon plant, da ein Spaziergang davon lebt, dass man komplett befreit und ohne irgendwelche anderen Intentionen rausgeht und die Umgebung genießt. Welchen Weg man genau einschlägt sollte mehr oder weniger instinktiv und auch zufällig ablaufen und weniger intentional oder bezweckt.

Mein Fazit:

Wie ihr vielleicht schon beim Lesen gemerkt habt, habe ich weder Schrittzahlen noch Zeiten genannt im Text. Wäre das hier ein Sportexperiment, dann wäre das mit Sicherheit auch angebracht gewesen, jedoch ist es das nicht. Wie bereits am Anfang gesagt, ist ein Spaziergang lediglich zum Zeitvertreib und zur Entspannung gedacht. Die positiven Nebeneffekte, die ein Spaziergang auf den Körper hat, nimmt man natürlich trotzdem gerne mit. Auch wenn es nur knapp eine Woche war, habe ich trotzdem gespürt, dass die tägliche Bewegung mir extrem gut tut. Für eine Person wie mich, die nicht gerne aktiv laufen oder joggen geht, ist spazieren gehen eine gute Alternative, um zumindest ein bisschen fit zu bleiben.
Neben den körperlichen Vorteilen, waren die Spaziergänge auch immer perfekt, um den Kopf frei zu kriegen und etwas Ablenkung vom Alltag zu bekommen. Wenn man sonst nur mit universitären Verpflichtungen zu kämpfen hat, dann tut es zwischendurch auch einfach mal gut, eine Runde spazieren zu gehen, um den Stress etwas zu reduzieren. Mir hat es jedenfalls sehr gut getan, einfach mal für eine gewisse Zeit an nichts denken zu müssen. Zeit ist ein gutes Stichwort, denn es kommt tatsächlich auch gar nicht darauf an, wie lange man spazieren geht. Ob es 15 Minuten, eine halbe Stunde oder zwei Stunden sind, ist komplett egal. Ein guter Spaziergang ist nicht abhängig von der Zeit, die man unterwegs ist, sondern von der eigenen Genugtuung, die man verspürt.
Ich hatte sehr viel Spaß mit meinen täglichen Spaziergängen und werde auch weiterhin versuchen mir jeden Tag etwas die Beine zu vertreten. Nur diesmal den Umständen entsprechend ausgestattet mit Regenschirm und Google Maps an meiner Seite, damit ich auf alles vorbereitet bin.

Beitragsbild: Lucas Hohmeister