Web überholt Print als Nachrichtenquelle

Nach dem Mediendienst Kress.de überholt das Internet im vergangen Jahr erstmals die Tageszeitung als Nachrichtenquelle.

“Die Sozialforscher des unabhängigen Instituts Pew Research Center for the People & the Press, die die Mediennutzung der US-Bürger untersuchen, verkünden in diesem Jahr eine Trendwende: “Das Internet hat in diesem Jahr alle anderen Medien außer dem

Fernsehern als Primärquelle für nationale und internationale Nachrichten überholt”, heißt es in der Zusammenfassung der neusten Pew-Umfrage. Im Klartext: US-Bürger lesen Nachrichten lieber im Web als auf Papier. Auf die Frage, woher sie hauptsächlich ihre Nachrichten über nationale und internationale Ereignisse beziehen, nannten im Dezember 40% der Befragten das Internet, im Vorjahr waren es lediglich 24%. Die Tageszeitung nennen 2008 nur 35% der Befragten als Primärquelle. Befragt wurden 1.489 volljährige Personen zwischen dem 3. und 7. Dezember.”

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Tatsächlich sieht es so schlimm jedoch noch nicht aus für die Tageszeitung. Denn diese Grafik vergleicht tatsächlich die gestrige Nutzung der Tageszeitung mit der Onlinenutzung in den letzten Tagen. Als die Studie “dieselbe” Frage stellt, führte freilich noch die Tageszeitung:

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Entwarnung? Zumindest für den Moment, schon. Denn

wer sich die Studie sich als Ganzes anguckt, stellt schnell fest, dass die dort die als “Traditionalisten” bezeichneten Konsumenten (mit Tageszeitung) mit 46 Prozent weiterhin die größte Gruppe stellen, während die “Netznutzer” und “Integrierer” (also die Gruppen mit erhöhter Netzaffinität) nur 13 Prozent beziehungsweise 23 Prozent ausmachen. Außerdem bezieht sich die Studie nur auf Amerika.

Trotzdem: Der Trend ist unumstritten: Die Onlinenachrichtennutzung wächst ungebremst.

Interessant für das Projekt webMoritz: 

  • Net-Newsers and Integrators also rely on news and political blogs as a part of their news diet. Roughly a quarter of Net-Newsers (26%) and somewhat fewer Integrators (19%) say they regularly read blogs on politics or current events. 
  • Overall, 15% of Americans say they have a smart phone, such as an iPhone or a Blackberry. More than a third of smart phone owners (37%) say they get news from these devices.

Wer sich für Medien und Mediennutzung interessiert, findet die lesenswerte Studie  oder hier als PDF.

Neue Landkreise: Ist Greifswald der große Verlierer?

Seit über einer Woche tobt eine erbitterte Debatte zwischen Greifswalds Kommunalpolitikern und der Landesregierung über die geplante Kreisgebietsreform. Bereits seit längerem ist bekannt, dass Greifswald im Zuge dieser Reform vermutlich seine Kreisfreiheit verlieren würde und Teil des neuen Landkreises “Südvorpommern” würde.

Jetzt kam es für die Greifswalder aber knüppeldick: Aus der Landesregierung verlautete, dass man derzeit Anklam als Sitz der Kreisverwaltung (“Kreisstadt”) favorisiere, weil es zentraler in dem neuen Landkreis läge. Unter Greifswalds Kommunalpolitikern löste das einen Aufschrei der Empörung aus, der sich in seltener Einmütigkeit quer durch die Parteien zog.

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Der ganz alltägliche Sexismus – ein wütender Kommentar

Unregelmäßig und in viel zu langen Abständen geistert das vielerorts verfemte F-Wort durch den öffentlichen Diskurs. Zuletzt angefacht durch die – literarisch zweifelhafte, monetär und diskussionsanregend aber überaus erfolgreiche – Abrechnung mit dem Hygienediktat in Charlotte Roches “Feuchtgebiete”. (mehr …)

Bahnübergang zu: Greifswald wieder geteilte Stadt

Vor gut einer Woche sind die Bahnübergänge an der Gützkower Landstraße und am Gorzberg “für immer” geschlossen worden. Seitdem ist die Bahnlinie mehr als je zuvor im Wortsinne eine Trennlinie zwischen der Innenstadt und den östlichen Stadtteilen. Besonders hart trifft die Sperrung auch die Studenten aus dem Wohnheim Wilhelm-Holtz-Straße. Wer von dort mit dem Fahrrad in die Innenstadt fahren will, hat seit der Sperrung ein Problem.

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Für immer geschlossen: Der Bahnübergang auf der Gützkower Landstr

Wer diese Strecke nun meistern will, muss durch die neue Unterführung für Fußgänger und Radfahrer an der Scharnhorststraße. (mehr …)

Vortrag zu “Thor Steinar” – *Update*: wird verschoben

War der typische Neonazi früher an einem kahlgeschorenem Kopf, Bomberjacke und Springerstiefeln zu erkennen, so hat sich der Dresscode der rechtsextremen Szene in den letzten Jahren einem Wandel unterzogen.

Thor Steinar Logo

"Thor Steinar" Logo

Die Mitglieder der Szene geben sich bürgernaher und verstecken ihre Botschaften nun subtiler im Bekleidungsstil. Mit diesem Wandel ist auch die Modemarke “Thor Steinar” verbunden. Kleidungsstücke, die auf den ersten Blick nicht als Ausstattung für Rechtsextreme in Betracht gezogen werden.

Thor Steinart bietet hochpreisige Artikel, die mit guter Qualität werben und professionell mit Bildern von coolen Snowboardern in Szene gesetzt werden. Und doch wird diese Marke hauptsächlich von Neonazis getragen. An dieser Stelle sei auf den weiterführenden Artikel “Des Nazis schicke Sportklamotte” aus dem Moritz Magazin (Dezmeber 2004) verwiesen.

Auch in Greifswald laufen Menschen mit “Thor Steinar” Bekleidung durch die Innenstadt, und  sitzen – das ist besonders erschreckend – in politikwissenschaftlichen Vorlesungen.

Im September 2007 wurde bekannt, dass das Geschäft “MCS-Fashionshore” in der Dompassage Artikel der Marke verkaufte. Dies sorgte für einige Diskussion in der Stadt. Der Laden schloß Ende November 2007 seine Tore. Seit Juli 2008 aber hat Mandy Schöndorf, die ehemalige Besitzerin des “MCS-Fashionshore”, wieder Produkte der Marke “Thor Steinar” in ihrem Geschäft “Fashion Store” an den Bäckerwiesen aufgenommen.

Zu diesem Thema veranstaltet das Koeppenhaus am Mittwoch, den 14. Januar um 19 Uhr (s.u.) den Vortrag “Der Nazis neue Kleider – die rechte Modemarke „Thor Steinar” und ihr Verkauf in Greifswald“.  Darüber hinaus empfiehlt sich die Lektüre der kritischen Auseinandersetzung “Investigate Thor Steinar” (PDF).

Termin: 14.01. (s.u.)
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: Spende
Veranstaltungsort: Koeppenhaus (Bahnhofsstraße 4)

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Tipp: Endstation Rechts hat auf die T-Shirt-Marke eine schöne Satire gestartet. Zu finden hier mit dem Namen Storch Heinar.

Update vom 14.1., 12:30 Uhr:

Wie heute bekannt wurde, muss der Vortrag wegen Krankheit der Referentin verschoben werden. Der neue Termin ist uns derzeit noch nicht bekannt – wir bemühen uns aber, ihn hier mitzuteilen, sobald wir davon Kenntnis erhalten.

Update vom 14.1., 21:30 Uhr:

Die Veranstaltung findet nun am kommenden Dientag, dem 20. Januar, um 19 Uhr
im St. Spiritus (Lange Straße 49/51) statt.

Ist Greifswalds Kino in Gefahr?

Wie in diesen Tagen der Ostsee-Zeitung zu entnehmen war, ist die wirtschaftliche Lage der “CineStar”-Kinos in Mecklenburg-Vorpommern angespannt. Die Gesellschaft, die unter anderem das einzige Kino in Greifswald betreibt, betreibt die einzigen Multiplex-Kinos in Mecklenburg-Vorpommern.

cinestar-150x70Die wirtschaftlich schlechte Lage resultiert aus einem Rückgang der Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren, behauptet CineStar. Gegenüber 1997 bleiben heute mehr als ein Drittel der Besucher aus – mit 2 Millionen in 2007 gegenüber 3,4 Millionen im Jahr 1997. Die Kinos erklären sich den Besucherrückgang insbesondere mit illegalen Kopien der Filme, die meistens schon kurz nach dem Kinostart eines Films, mitunter sogar bereits davor im Internet kursieren. (mehr …)