Am vergangenen Donnerstag, den 5. Februar, starteten die 59. Internationalen Filmfestspiele von Berlin. Wohl auf keinem anderen Festival weltweit verbinden sich Renomée und politischer Anspruch in diesem Maße. In Berlin erlebte der Film „The International“ Premiere, dem neuen Film des deutschen Regisseurs Tom Tykwer („Lola rennt“).
Hochaktuell dreht es sich dabei um einen Interpol-Ageneten (Clive Owen), der die häßlichen Seiten der Finanzwirtschaft aufdecken soll:
Allen, deren Klausurenphase bereits vorbei ist, sei der Film wärmstens empfohlen.
Arvid Hansmann, langjähriger Berichterstatter von der Berlinale für das Moritz Magazin, stellte uns freundlicherweise einige seiner Schnapschüße vom roten Teppich zur Verfügung:
Aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sind am Samstag Teilnehmer zur Demo gegen das „Fashion Store“ angereist. In dem Bekleidungsgeschäft in den Bäckerwiesen wird unter anderem die rechte Modemarke „Thor Steinar“ verkauft. Die Antifaschistische Aktion Greifswald („Antifa“) hatte zu der Demo aufgerufen. Nach Schätzungen deren Sprechers Sebastian Schmidt nahmen circa 150 Personen an der Demonstration teil.
Gegen 15 Uhr startete der Demonstrationszug am Südbahnhof. Die Teilnehmer zogen zunächst durch Schönwalde und dann in Richtung des „Fashion Store“.
Unmittelbar nach dem Start am Südbahnhof
Aus Greifswald steuerten unter anderem auch die Jusos und die Linke.SDS Transparente und Teilnehmer zu der Demonstration bei. Zu den weiteren Teilnehmern gehörte auch Matthias Gürtler, Pfarrer an der Dom-Gemeinde St. Nikolai. Er erklärte gegenüber dem webMoritz: „Wir haben in Greifswald, nachdem die rechte Bedrohung vor einigen Jahren sehr hoch war, inzwischen einen guten Stand erreicht. Inzwischen trauen sich die Nazis nicht mehr so oft heraus.“ Daher heiße es jetzt: „Wehret den Anfängen.“ (mehr …)
Nach langen Verhandlungen ist der Deal perfekt: Die Axel Springer AG (u.a. BILD) verkauft ihre Beteiligungen an verschiedenen Regionalzeitungen an Madsack. Darunter ist die für Mecklenburg-Vorpommern und besonders für Greifswald einflussreiche Ostsee-Zeitung.
Wenn man es genau nimmt, übernimmt die „Lübecker Nachrichten GmbH“ die Anteile der Axel Springer AG an der Ostsee-Zeitung GmbH & Co KG. Damit wird die Ostsee-Zeitung (OZ) eine 100-prozentige Tochterfirma der Lübecker Nachrichten. (mehr …)
Am 27. Januar vor 64 Jahren befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Aus diesem Grund begehen Menschen im gesamten Bundesgebiet Gedenkveranstaltungen, um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir müssen uns erinnern – nicht nur aus Respekt den Opfern gegenüber, sondern auch, um uns immer wieder wachzurütteln. Wir müssen aufmerksam bleiben damit nicht braune Wolken versuchen, den sonnigen Greifswalder Himmel zu bedecken.
Auschwitz-Birkenau
Doch genau wie in der Bundeshauptstadt, war auch die Greifswalder Gedenkveranstaltung überschattet von einer Nebelwolke der Ignoranz und Gleichgültigkeit. Zwar ging es in Greifswald streng nach Protokoll zu – doch das war es dann auch. Die Gedenkfeier der Universität stand unter dem Titel: „Erinnerung an jüdische Erzählkunst: ‚In halbrealen Räumen, am Ende der Wirklichkeit‘ – Bruno Schulz und polnisch-jüdisches Erzählen vor dem Holocaust“. (mehr …)
Als vor knapp 20 Jahren die Bundeshauptstadt noch im beschaulichen Bonn lag, spottete das Volk gern über das „Raumschiff Bonn“, das fernab von den Sorgen der Bürger in der Provinz vor sich hinschwebte. Dass sich daran auch nach dem Umzug in die Millionenstadt Berlin nichts geändert hat, demonstriert eindrucksvoll das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktursicherheit (BMU). Dort hat man einen Wettbewerb „Emissionsfreie Mobilität in Kommunen“ ausgeschrieben. Die Ergebnisse verblüffen.
Wirklich vorbildlich? Lange Wartezeiten an der Europakreuzung.
Das Schickal eines Greifswalder Hartz-IV-Empfängers hat in der letzten Woche für bundesweite Resonanz in den Medien gesorgt. Das öffentlich-rechtliche Politmagazin „Report Mainz“ (SWR) hatte die Geschichte des Greifswalders erzählt, dem die Arge die finanziellen Mittel so lange gekürzt hat, dass er obdachl0s wurde.
Der 53-Jährige hat nie eine ordentliche Ausbildung absolviert und ist seit der Wende arbeitslos. Einer der Gründe: Er kann nicht richtig lesen und so gut wie gar nicht schreiben. Aus diesem Grund hat er sich auch mit Forderungen von der Arge, die unter anderem für die Auszahlung des Hartz-IV-Geldes zuständig ist, schwergetan, monatlich mindestens zwei Bewerbungen herzustellen. Insbesondere, weil er das nicht getan hat, hat ihm die Arge die Geldzahlungen immer weiter sanktioniert. Vorletzte Woche wurde seine Wohnung aufgrund der angefallenen Mietschulden von über 1000 Euro zwangsgeräumt. Seitdem lebt er im städtischen Obdachlosenheim – in dem die Zustände wie meistens in diesen Heimen weit unterhalb dessen sind, was man als menschenwürdiges Leben bezeichnen kann. (mehr …)