Am vergangenen Montag (23. Februar) lehnte die Greifswalder Bürgerschaft ein gut 20 Millionen teures Bauprojekt ab. Die Pläne des Projektentwicklers Christian Leuschner (im Auftrag des Essener Managers Dr. Wulf Böttger) für das Gebiet zwischen Ostseeviertel Ryckseite und dem Ryck  wurden auch „Wiecker Schlag” genannt. Sie geisterten bereits  seit mehreren Jahren durch Amtsstuben und Presse.

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Investition oder Naturschutz? Die Bürgerschaft entschied sich für Letzteres.

Das Konzept sah die Bebauung von 10 Hektar unmittelbar am Ryck gelegenen Landes in der Nähe des Ostseeviertels Ryckseite mit knapp 100 Wohn-Grundstücken und fast 200 Bootsliegeplätzen vor.

Bereits 2007 hatten die Verwaltungsbehörden nach einer Prüfung des Vorhabens Bedenken angemeldet: Rund 40 Prozent des zu bebauenden Gebiets stehen unter Biotopschutz. Eine Bebauung wäre für einige seltene Tier- und Pflanzenarten wohl fatal gewesen, viele Umweltschützer sprachen sich gegen das Projekt aus. Damals jedoch lies die Bürgerschaft die Entscheidung noch offen genehmigte vorerst weitere Untersuchungen durch den Investor.

Vergangene Woche setzten sich nun die Abgeordneten von Die Linke, SPD, Grüne/ok und der Bürgerliste mit ihrer Ablehnung des Projekts durch. Die SPD hatte sich wenige Tage vor der Sitzung noch unentschlossen gezeigt. Leuschner selbst, aber auch viele Abgeordneten von CDU und FDP zeigten sich laut Ostseezeitung sehr enttäuscht. Es sei unverständlich, wie es nach dem positiven Signal der Bürgerschaft 2007 nun zur Ablehnung kommen konnte. Laut Leuschner sei von offiziellen Trägern bisher kein negatives Signal gesandt worden. Von Seiten der Abgeordneten wurde nicht nur das Wegfallen der Investitionssumme kritisiert, sondern auch die Abschreckung potentieller weiterer Geldgeber für die Stadt. Leuschner kündigte an, im Ostseeraum einen neuen Standort für das Bauprojekt zu suchen.

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