Nach langen Verhandlungen übergab Sebastian Jabbusch am letzten Freitag seinen privaten Blog in einem symbolischen Akt der AStA-Vorsitzenden Scarlett Faisst und dem StuPa-Präsidenten Frederic Beeskow. Der webMoritz ist damit nun offiziell ein Teil der studentischen Moritz-Medien, die vom Studierendenparlament verwaltet werden.
Gestartet wurde der Blog im Januar 2008. Sebastian nutze ihn anfangs für seinen StuPa-Wahlkampf. Im Wahlmoritz hatte er seinen Wählern intensive Berichterstattung über das StuPa versprochen. Dazu erweiterte er das Themenspektrum des Blogs auf Hochschulpolitik ganz allgemein, Kultur, Lokalpolitik und alles andere, was in und um Greifswald herum so passierte. (mehr …)
Ihr macht gerne Fotos? Wir freuen uns auf einen besonders schönen Fotoworkshop hinweisen zu können. Dieser findet vom 8.02. bis 14.02.2009 in der Jugendbegegnungsstätte „Europa“ in
Schwichtenberg (b. Friedland) statt. Das Angebot richtet sich an Studenten und Schüler gleichermaßen.
Und hier der Pressetext:
„Schnappt euch eure Kamera, kramt ein paar
Filme hervor und macht euch bereit für die Fotoferien! Denn dieses Jahr finden die Fotoferien erstmalig schon im Februar statt. Vom 08. bis 14.02.2009 werdet ihr
zwischen Stativen, Filmdosen, Entwickler und Trockenpresse eine aufregende Woche in der Jugendbegegnungsstätte „Europa“ in Schwichtenberg (b. Friedland) verbringen.
Hier könnt ihr mit eurer analogen Kamera wieder dem Geräusch des Filmtransports lauschen, in der Dunkelkammer Bilder aufs Papier zaubern oder die unendlichen Möglichkeiten der digitalen Fotowelt entdecken.
Bei den Fotoferien fotografiert ihr unter fachkundiger Anleitung und entwickelt Filme und Fotos. Ihr könnt im Labor experimentieren, die Bilder am Computer bearbeiten und für eine Präsentation vorbereiten.
Die Fotoferien sind ein Projekt vom Landesgremium für Schulfotografie e.V. und werden von der Landesvereinigung für
Heute gibt es im Magazin wieder einen informativen Lokalbericht zu hören. Diesmal geht es um geplante Bauvorhaben in Greifswald, wie z.B. das Projekt „Wiecker Schlag“. In der Rubrik „Fernweh“ hört Ihr ein Interview mit einer Studentin aus Mexiko. Und natürlich haben wir für Euch wieder die aktuellen Nachrichten und Veranstaltungstipps im Hörformat. Moderiert wird das Ganze heute von Susann Lukas. Also, ab 19 Uhr radio 98eins einschalten und informiert in das Wochenende starten!
Saitensprung – radio 98eins unplugged – ab 20 Uhr
Auch heute steht eine Band unseren Saitensprung-Moderatoren für Euch Rede und Antwort. Sie werden knifflige Rätsel lösen und natürlich ein Unplugged-Ständchen zum Besten geben. Neue Songs werden ebenso behandelt wie der textliche Inhalt und es werden Rückblicke auf die Geschichte und die vergangenen Auftritte der Band geworfen.
4 to the floor – Electronic Experience – ab 22 Uhr
Ihr hört auch heute wieder eine Sendung, die sich nicht nur mitdem Hier und Jetzt des House und Techno auseinandersetzt, sondern auch die mittlerweile fast 30-jährige Geschichte aufarbeitet. Nicht zuletzt, weil auch deutsche Einflüsse dieses Musikgenre entscheidend geprägt haben. Außerdem hört Ihr neben Sets aus der ganzen Welt auch Newcomer, DJ-Portraits, Trends und alles Wissenswerte aus der Partywelt.
Tipp: An diesem Sonntag und Montag läuft im hiesige Kino im CineExtra um jeweils 17.15 und 20.15 Uhr der Film „Waltz with Bashir“.
Auf diesen Film hatten wir im Zusammenhang mit unserer Israel-Reportage zum Israel-Hamas-Konflikt bereits hingewiesen.
Der Film hat erst letzte Woche den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film gewonnen und ist damit ein heißer Oscar-Kandidat.
Christiane Peitz vom Tagesspiegel schreibt über den Film:
„Der israelische Regisseur Ari Folman hat sein eigenes Tätertrauma recherchiert, andere Beteiligte befragt und die Interviews und Erinnerungen nachträglich animiert. Zeichnen, um zu zeigen: Das Puzzlebild
der Vergangenheit, die untrennbare Einheit von surrealem Schockbild und erfundener, geschönter Erinnerung, der schier unentwirrbare Opfer-Täter-Komplex von Panik und Schuld. Erschütternde Reise ins Herz der Kriegsfinsternis.„
Heute gibt es im Magazin, am Puls am der Stadt, wie immer die Spotlights, mit allem wissenswerten rund um Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern und die Veranstaltungstipps. Außerdem haben wir die CD der Woche, die Ihr wie immer gewinnen könnt. Natürlich gibt es wie jeden Donnerstag unsere Rubrik „Ich hab da mal ’ne Frage“. Also, ab 19 Uhr radio 98eins einschalten, zurücklehen und Ohren spitzen!
Zonic Radio Show – Für Randhörer und Kulturinvolvierte – ab 20 Uhr
Wie immer thematisch frei zwischen Musik, Literatur und Kunst wechselnd, gibt es auch heute wieder von tiefrauchenden popkulturellen Features über experimentelle Klangstücke oder Sound & Poetry-Mixe bis zum Hangeln durch den News-Jungle eines extrem offenen, musikalischen Spektrums alles zu hören, was potentielle Relevanz im sich stetig ausbreitenden Zonic-Kosmos hat.
Nightliner – Das Musiktelefongespräch – ab 22 Uhr
Und wieder fühlen wir in dieser Donnerstagnacht zwischen 22-23 Uhr einem Musikschaffenden auf den Zahn. Wir sprechen heute eine Stunde über die jeweilige Musik, das Werk, die Geschichte und die Vorlieben des Künstlers. In entspannter Atmosphäre lassen sich so einige Lebensweisheiten entlocken!
Die Zeiten scheinen schlecht zu werden. Da hallt auch schon aus allen Winkeln der Republik ein altbekanntes Zauberwort: FÜHRUNG.
Propaganda-Fake
Führung liegt im Trend. Wer sie nicht hat, der ist von gestern. Die Franzosen haben sie, die Amerikaner bekommen sie in jedem Fall. Selbst in ihrer schlimmsten Krise sind uns die Amerikaner um Längen voraus, und sei es nur darin, angeführt zu werden. Aber wir Deutschen bekommen mal wieder nichts hin. Uns sind die Führungskräfte ausgegangen. Ja, wir haben ein Führerdefizit.
Vergangenes Jahr war es der ungenügende Führungsstil Kurts Becks. Ihm fehlte Führungswille. Am Ende fehlte ihm der Führungsanspruch. Nachfolger Steinmeier wusste sofort, dass die Partei nun Führung brauche.
„Von der Pflicht zu führen. Neun Gebote der Bildung“ heißt der Bestseller des selbst ernannten 71jährigen Bildungspapstes Bernhard Bueb, denn zu viele unserer Lehrer strauchelten führungslos umher. Und auch die Medien stimmen in diesen Chor ein, überall vernimmt man das fast selten gewordene Wort in jeglicher Variation und zu jeder Gelegenheit. Bisweilen wird sogar öffentlich gefragt, ob Diktaturen als die Königinnen unter den Führungen nicht die schnelleren und darum besseren Entscheidungen fällen können angesichts der ganzen Krisen.
Im Führungsmagazin DER SPIEGEL fragt sich kurz vor Weihnachten der interviewete Joschka Fischer, warum Deutschland angesichts der Krise immer nein sage, statt selbst die Führung zu übernehmen, denn jetzt sei strategische Großplanung angesagt – im europäischen Geist. „Deutschland versagt als Führungsmacht in Europa.“ DER SPIEGEL fragt Fischer später, ob deutsche Politiker sich Frankreich ein Stück unterwerfen müssen, um Europa führen zu können? Also Führung durch Unterwerfung? Unterführung sozusagen.
Propaganda-Fake
Man fragt weiter, ob denn Herr Fischer auch bei Frau Merkel ein Defizit an Führung bemerke. Ob es sich so anfühlt, wenn man wie eine Kuh an der Nase herumgeführt wird, fragt man sich als Leser. Zum Glück stellt sich wenig später endlich heraus, dass Europa wegen mangelnder deutscher Führung schwächelt. Am Ende soll man, so Fischer, in Deutschland endlich einmal wirklich Führungsverantwortung übernehmen. Dafür hält er es für absolut notwendig, dass Deutschland wieder in die Führungsrolle komme. Heil mein Fischer!
Nach diesem Führungsgespräch weiß man vor lauter Führungsdefizit gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Glücklicherweise schafft es DER SPIEGEL den Leser geschickt in den unmittelbar angrenzenden Beitrag zu überführen. In diesem gratuliert Altkanzler Gerhard Schröder Uraltkanzler Helmut Schmidt zum Geburtstag. Er schreibt „Sucht man nach einem Begriff für das Besondere, das Einzigartige der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt, dann ist es „Führung“.
Schröder entdeckt sie also in der Vergangenheit, die deutsche Führung. Sie liegt verborgen im alten Schmidt. Vorsichtshalber zaubert er ein Schmidt-Zitat von 1986 aus dem Zylinder „Ein Staat braucht Führung, die das Management einer Krise beherrscht und beherrschen will.“ Am Ende verbindet er seine Glückwünsche „mit einer tiefen Verneigung – vor einem großen deutschen“ Führer, Pardon „Kanzler, einem wirklichen Europäer und einem großartigen Menschen.“ Was Schröder sagt, ist uns allen längst bitter klar. Wir haben keinen starken Führer mehr in Deutschland. Merkel zaudert und Glos, Steinbrück und all die anderen sind nicht einmal der Rede wert.
Wir müssen uns einen neuen Führer suchen. Am Ende wird es wieder das Fernsehen sein, dass den Karren aus dem Dreck zieht. Schließlich kümmert es sich ja auch um Dicke, Verschuldete und Hässliche. Wie wäre es mit einer neuen Sendung: Deutschland sucht den Superführer!
Als Obama in Berlin redete, kamen 200.000, um zu hören, was er im Schilde führt. Wo sind diese 200.000, wenn es gegen Bildungskürzungen, Arztpauschalen, Radikalismus und Managergehälter geht? 200.000 Deutsche werden wohl nur durch wahre Führer mobilisiert.
In Anbetracht der Tatsache, dass man niemandem zutraut dieses Land zu bessern, am wenigsten scheinbar sich selber, will man mal wieder alles auf eine Karte setzen.
Es ist als hätten wir Deutschen die Demokratie satt. Wir gehen nicht mehr auf die Straße, um miteinander Politik zu machen. Wir wollen den Nachbarn nicht sehen auf irgendeiner Demonstration, vor allem wollen wir selber nicht gesehen werden. Nur wem es elend geht, der protestiert. Wir haben uns gegenseitig satt.
Wir Deutschen gehen nur noch auf die Plätze, nicht mehr auf die Straßen. Auf eingezäunten Plätzen, die gut bewacht sind, stehen wir und glotzen den fremden Messias an, lauschen seinen lauen Worten und träumen unseren Traum von neuer Führung. Ja – oder besser Ja-wohl – Wir wollen wieder Führung wagen.
Vielleicht sollten wir aufpassen, dass wir nicht allzu laut nach Führung rufen. Denn manch einer wurde am Ende hinters Licht geführt. Und dort ist es dunkel dunkel dunkel.